„Lassen Sie es sich gut gehen!”
Mit dieser – leicht bayerisch eingefärbten – Empfehlung beendet Guest
Relation Manager (woanders würde man ihn „Kreuzfahrtdirektor” nennen) Thomas
Hiermer jede seiner Durchsagen. Und „gut gehen lassen” fällt den Passagieren
der A-ROSA
BELLA
nicht schwer.
Das knapp 125 Meter lange, exakt
14,50 Meter breite und 24 Stundenkilometer schnelle Flussschiff gehört zu
den größten auf der Donau. Es kann (und will) seine Verwandtschaft mit dem
von Iris Berben getauften – ehemaligen – Hochseeliner A’ROSA
BLU
(später AIDA
BLU)
nicht verleugnen. Im Gegenteil: Der Kussmund mit Rose steht ihm
ausgezeichnet! Wie überhaupt das harmonische Äußere besticht: Deck 3 ist –
fast komplett – mit verspiegelten Panoramafenstern versehen, auf Deck 2
dominieren die wellenförmigen Aussparungen der französischen Balkone. Selbst
„ganz unten” ermöglichen große Fenster einen freien Blick nach draußen.
Hier – auf Deck 1 – sind die Kabinen der Kategorien S (14,50 Quadratmeter)
und A (15,5 Quadratmeter) angesiedelt. Die mit einem „French Balcony”
versehenen gehören zur Kategorie C und sind 16 Quadratmeter groß. Auf Deck 3
schließlich noch sechs „B”-Kabinen – mit 16,50 Quadratmeter die größten auf
dem Schiff. Summa summarum genau 100 Unterkünfte – „Home from Home” für
maximal 242 Gäste (die A-Kabinen sind mit einem zusätzlichen Sofabett
ausgestattet). Ex-AIDA-Passagiere finden ihnen bekannte Elemente wieder: Den
Baldachin über dem Bett beispielsweise. Oder die offene Ablage neben dem
dreitürigen Kleiderschrank (mit eingebauten Safe). Oder den Rattansessel
samt Glastisch. Zwei Nachtschränkchen, ein Schreibtisch (in der oberen
Schublade befindet sich der Föhn) und ein Fernseher (mit fünf deutschen
Sendern und drei Infokanälen) komplettieren die auf allen Decks identische
Einrichtung. Geschickt platzierte Spiegelelemente lassen die Kabinen größer
erscheinen, als sie tatsächlich sind. Das gilt auch für das Badezimmer mit
reichlich Ablagemöglichkeiten in – leider – offenen Fächern und einer
geräumigen Duschzelle. Positiv: Die Schiffe der A-ROSA-Flotte verfügen über
eine Kläranlage und führen der Donau nur gereinigtes Wasser zu. Auch sonst
ist man umweltfreundlich: Hand- und Badetücher werden nur auf Wunsch
gewechselt. Wie auch der Bademantel nur auf Wunsch zu haben ist. Der
Kabinenservice ist effizient, auch wenn das System nicht ganz durchschaubar
ist. Mal wird die Kabine während des Frühstücks gereinigt, mal auch erst am
Nachmittag. Beim abendlichen Turndown-Service vermisst der eine oder andere
vielleicht das anderswo obligatorische Betthupferl.
Dafür wird im Restaurant vier Mal am Tag ein kulinarisches Feuerwerk
gezündet. Alle Mahlzeiten werden in offener Sitzung eingenommen – je nach
Gusto zu zweit, zu viert oder zu sechst. Auf allen Tischen ist der von den
einstigen AIDA-Schwestern bekannte Besteckständer zu finden. Aber anders als
dort, sind Tischwein (oder Bier) mittags und abends nicht inklusive.
Softdrinks dagegen (Wasser, Cola, auch Cola Light, Fanta etc.) können am
Getränkeautomaten gezapft werden – zum Frühstück zusätzlich verschiedene
Säfte. Morgens wie auch zur nachmittäglichen Kaffeestunde kann aus einer
breiten Palette offener Teesorten (oder Teebeuteln) gewählt werden.
Der Tag beginnt mit einem üppigen Frühstücksbuffet. Für die hauptsächlich
deutschen Passagiere wird eine wohlsortierte Auswahl an verschiedenen Broten
und Brötchen vorgehalten. Omelettes, Rühr- oder Spiegeleier werden auf
Bestellung frisch zubereitet. Freunde herzhafter Wurst-, Fisch- und
Käsespezialitäten kommen ebenso zu ihrem Recht wie die Anhänger von
Cerealien, Joghurts, Obst und süßen Leckereien. Mittags hat man die Qual der
Wahl zwischen zwei Suppen, verschiedenen Salaten, Fleisch- und
Fischgerichten. Nicht zu vergessen die „Süße Ecke” mit mindestens drei
Desserts. Abends werden wechselnde Themenbüffets angeboten, die sich an der
Route orientieren: bayerisch, ungarisch, österreichisch. Immer mit den
passenden Weinen. Aber man schaut auch über den Tellerrand – der
französische Mottoabend ist eine Hommage an das A-ROSA-Fahrtgebiet
Rhône/Saône und offeriert so Spezialitäten wie Coq-au-Vin oder Ente à
l'Orange. Bei ausreichender Beteiligung wird einmal pro Reise die so
genannte „Weinwirtschaft” durchgeführt. Dahinter „versteckt” sich ein
exquisites 5-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen – kommentiert vom
Maître d’. Das Dessert servieren die Köche persönlich. Nachmittags dagegen
ist bei Torte und Kuchen – aber bitte mit Sahne – wieder Selbstbedienung
angesagt. Und dann wäre dann noch die an Flusstagen angebotene „Jause”
(eigentlich eher ein Frühschoppen) – bei guter Witterung gerne im
Außenbereich.
Aber auch, wenn das Wetter nicht mitspielt, hat man von sämtlichen
öffentlichen Räumen – dank der bereits erwähnten Panoramafenster – einen
exzellenten Ausblick. Dies gilt auch für den Spa-Bereich, der – anders als
bei anderen Flussschiffen – nicht irgendwo auf dem Unterdeck, sondern „ganz
oben” angesiedelt ist. Womit „Sightseeing” weder bei einer entspannenden
Massage noch beim schweißtreibenden Saunagang ein Problem ist. Lediglich von
den Fitnessgeräten aus ist der „Durchblick” nicht ganz so perfekt. Und im
Dampfbad ist die Sicht ohnehin „vernebelt”. Das „Spa-Rosa” ist täglich von 8
bis 20 Uhr geöffnet. Highlight ist die kostenpflichtige „Wellness Night” mit
verschiedenen Massagebehandlungen, Saunaaufgüssen und Drinks. Positiv: Vom
Spa aus hat man einen direkten Zugang zum Sonnendeck mit seinem – kleinen –
Pool.
Im Schiff selbst herrschen warme Farben vor. Bordeaux, Ocker und ein helles
Grün. Ungefähr in der Schiffsmitte öffnet sich das Atrium mit seiner
verglasten Kuppel. Eine geschwungene Treppe verbindet die drei
Passagierdecks miteinander. Auf Deck 2 sind zwei Computerterminals zur
selbstständigen Ausflugsbuchung installiert; auf Deck 3 ist die Rezeption
angesiedelt. An Backbord liegt der kostenfrei nutzbare Spa-Bereich mit
Sauna, Dampfbad, Ruheraum und verschiedenen Laufbändern, Ergometer und
Crosstrainer; Lounge und zur Bar liegen an Steuerbord. Abends große Bühne
für den mitreisenden Alleinunterhalter (oder für an Bord kommende
Gastkünstler). Zusätzlich Treffpunkt für die obligatorische Rettungsübung
und den Empfang durch die Schiffs- und Reiseleitung. Kapitän, Offiziere,
Hoteldirektor, Maître d’ und Küchenchef geben sich die Ehre.
Wendet man sich in Richtung Heck, erreicht man nach Bücherei, Shop und
Café-Bar das Marktrestaurant. Wobei es sich bei ersterem um eine Art
Bücherregal handelt und die Bar selbstverständlich nicht nur
Kaffeespezialitäten, sondern auch den Aperitif „davor” oder den Absacker
„danach” serviert. Und – dank des hier installierten Flachbildschirms mit
seinem Infosender – gleichzeitig „Nachrichtenzentrale” des Schiffes ist.
Der vordere Teil des Marktrestaurants ist optisch abgeteilt und dient – in
einer „aufgewerteten” Möbelvariante – als „Day Lounge”. Trotz der
gemütlichen Einrichtung nicht für jedermann geeignet, ziehen doch (zumindest
derzeit noch) die Rauchschwaden von der Café Bar ungehindert in diesen
Bereich. Hier wird übrigens die erwähnte „Weinwirtschaft” zelebriert. Im
Heck lädt der Außenbereich zum Schlemmen unter freiem Himmel ein. Auch von
hier führen Treppen auf das Sonnendeck mit Grillstation, Putting Green,
Bodenschach und Shuffleboard. Daneben noch reichlich Platz für Liegestühle,
Tische und Stühle. Auf Wunsch mit oder ohne Sonnensegel. Für kühle Morgen-
oder Abendstunden liegen Wolldecken in der Kabine bereit.
Trinkgelder sind im Reisepreis enthalten. Für ein freiwilliges, zusätzliches
„Danke” steht eine entsprechende Box an der Rezeption bereit. – Die
Stromspannung beträgt 220 Volt. – Das Wasser an Bord hat
Trinkwasserqualität. – Ein Wäscherei-Service ist vorhanden, Friseur und Arzt
fehlen jedoch (auf den 17tägigen Donaudeltareisen begleitet ein Arzt die
Reise). – Rauchen ist im Außenbereich und auf dem Sonnendeck gestattet, die
Kabinen und allen anderen öffentlichen Bereiche dagegen sind seit 1. Januar
2008 rauchfrei. – Unterwegs werden „Aktiv-Exkursionen” angeboten, z.B.
Radtouren auf mitgeführten Trekking-Rädern oder Nordic Walking. –
Ausflugstickets sind bares Geld wert; mit ihnen erhält man 50 Prozent
Nachlass auf den Preis des jeweiligen Tagescocktails.
Reisen mit A-ROSA können in drei
Varianten gebucht werden. Bei „Select” hat man freie Auswahl in Sachen
Schiff, Termin und Kabine sowie zusätzliche Leistungen wie Transfer, einen
Ausflug und 20 Prozent Rabatt auf Spa-Anwendungen etc. inklusive. Wer bei
Termin- und Kabinenwahl flexibel ist, kann „Smart” wählen. Die Variante
„Spontan” empfiehlt sich gänzlich unabhängigen und kurzfristig buchenden
Passagieren. Frühbucherermäßigungen variieren ebenso wie die
Stornobedingungen. – Zahlungsmittel ist der Euro. Kreditkarten von American
Express, MasterCard und Visa werden akzeptiert. – A-ROSA
BELLA,
DONNA,
MIA
und RIVA
sind weitgehend baugleich und identisch ausgestattet. Alle vier entstanden
zwischen 2001 und 2004 bei Neptun Stahlbau GmbH, Warnemünde.
Spa-Rosa: Fitness-Check 25 €, individueller Trainingsplan 19 € (auf
Wunsch mit Personal Trainer für 39 € pro 45minütiger Trainingseinheit),
Massagen inklusiv Lomi Lomi 90 €, Körperpackung aus Schokolade und Honig 39
€, Thalassa Vita Adonis (Gesichtsbehandlung mit frischen
Meeresalgenblättern) 65 €.
Ausflüge/Stadtbesichtigungen/„Aktiv”-Exkursionen (generell zwischen
19 und 89 €): Fahrrad individuell für einen Tag 10 €, geführte Radtouren ab
19 €, geführte Nordic-Walking-Stunde 10 €).
Getränke: Tagescocktail ab 6,90 €, Longdrink ab 5,90 €, Flasche
Mineralwasser Gerolsteiner 0,5 l (eine pro Passagier wird bei Select-Buchern
täglich kostenlos auf die Kabine geliefert) 0,95 Euro Cent, Bier (0,3 l)
2,80 €, offener Wein (Glas) 3,90 € bis 4,90 €, Sekt (Glas) 3,90 €,
Spirituosen 4,40 € bis 6,40 €.
Sonderveranstaltungen: Weinwirtschaft pro Person 29 €, Wellness-Night
p.P. 75 €.
Außenkabine der
Kategorie A mit zusätzlichem Sofabett.
Ein Blick in das
Bad. |
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Die A-ROSA
BELLA vor dem Parlament in Budapest.
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Das
Sonnendeck erstreckt sich über das gesamte Schiff. |
Die Sonnensegel auf dem
Oberdeck spenden Schatten, so man es will.
Solch ein Sprung in den
Pool – ob das mal gut geht ...
Panoramablick auch von
der Sauna aus, ohne gesehen zu werden.
Die Köche am Buffet des
Marktrestaurants laden ein ...
Dominant liegt der Dom
von Esztergom über der Donau.
Die A-ROSA
BELLA in voller Fahrt auf der Donau.
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