Ihr Alter will sie nicht,
ihren Charme kann sie nicht verbergen: die MAXIM
GORKI
sucht ihresgleichen. So großzügig reist man selten, innen wie außen ist Raum
genug. Sichtbare und unsichtbare Geister sorgen für eine Atmosphäre von
herzlicher Gastfreundschaft, die man – des nautischen und des
Service-Personals wegen – für russisch halten kann, wären da nicht die
Phoenix-Mitarbeiter, Deutsche allesamt und ebenso besorgt um ihre Gäste. Die
TS MAXIM
GORKI
wird als einziges Kreuzfahrtschiff auf den Weltmeeren ganz altmodisch mit
Dampfturbinen angetrieben, die zwar mehr Öl verlangen, aber sie überaus
leise machen. Altmodisch schiffig ist auch der äußere Zuschnitt, der das
Herz jedes Shiplovers höher schlagen lässt. Wo findet man heute noch einen
derartigen Bug, wo einen so harmonischen Riss? Wer die klassische Kreuzfahrt
zu bezahlbaren Preisen sucht, ist bei Kapitän Vladimir Yakimov und
Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka sehr gut aufgehoben. Die
MAXIM
GORKI
ist bis 2007 in Gänze von Phoenix Reisen, Bonn, gechartert, Verhandlungen
über eine Verlängerung des exklusiven Vertrags haben begonnen.
Ein berühmtes Schiff
Die
MAXIM
GORKI
machte als deutscher Luxusliner HAMBURG
– bei der Howaldtwerke Deutsche Werft AG in Hamburg gebaut – am 28. März
1969 ihre Jungfernreise unter der Flagge de Deutschen Atlantik-Linie. Im
Maxim-Theater an Bord wird gelegentlich noch mal der Film mit seinen
gelb-braun getönten, nostalgischen Bildfolgen gezeigt, der die Geschichte
von Bau, Taufe und Indienststellung erzählt. Mit ihrem typischen
Schornstein, dem Ergebnis langer Modellversuche im Windkanal, die Decks bei
jeder Windrichtung und Stärke rußfrei zu halten, wurde sie bald zu einem
berühmten Schiff.
1974 wurde auf einer
Atlantik-Überquerung der Spielfilm „18 Stunden bis zur Ewigkeit“ mit Omar
Sharif in der Hauptrolle an Bord gedreht, ein Thriller, der auch heute noch
seine Zuschauer findet. Nur für den Film wurde der Name des Schiffes, das
seit 1973 HANSEATIC
hieß, in BRITANNIC
geändert. Als die Black Sea Shipping Company, Odessa, 1974 die HANSEATIC
übernahm, erhielt sie ihren jetzigen Namen
MAXIM
GORKI.
Gleich zwei weitere Male kam das Schiff 1989 in die Schlagzeilen. In der
Nacht vom 19. zum 20. Juni kollidierte es bei Jan Mayen in der Barentssee
mit einem Eisberg und schlug Leck. Ein Hauptschott, sehr weit oben im
vorderen Bereich liegend, verhinderte das Sinken. Die 380
Besatzungs-Mitglieder evakuierten und bargen ruhig und besonnen 587
Kreuzfahrtpassagiere. Ein Bundesverdienstkreuz in der Sammlung von
Erinnerungsstücken und Auszeichnungen an Bord erinnert an das Ereignis.
Als die politischen Blöcke
aufweichten, verabredeten sich die Präsidenten der UdSSR und der USA,
Gorbatschow und Bush (senior), zu einem spontanen Treffen – ohne feste
Tagesordnung. Das Treffen sollte eigentlich auf Kriegsschiffen vor Malta
stattfinden, doch stürmisches Wetter verhinderte das. Man wich auf die
MAXIM
GORKI
aus, die im Hafen lag. Vor dem Zhiguli-Club im Promenadendeck erinnern Fotos
an dieses Treffen, das half, die Welt zu verändern.
Raum in Fülle
„Damit Sie sich in den
ersten Tagen an Bord besser zurechtfinden“ steht auf dem blauen Blatt mit
den Decksplänen. Denn vom Sauna-Deck (Nr. 2) bis zum Sonnendeck (Nr.10)
gibt es zwar unterschiedliche Teppichfarben und an den Treppen hilfreiche
Wegweiser, aber es dauert ein paar Tage, bis man verinnerlicht hat, wo man
die Kapelle oder wo man den inneren Swimmingpool findet. Die Gänge auf den
einzelnen Decks sind luxuriös breit, zwei Paare können bequem aneinander
vorbeigehen. Abstand hat man auch in der Wolga-Bar, im Zhiguli-Club, und das
Maxim-Theater kann es durchaus mit einem Großstadtkino aufnehmen. In der
Rossia-Lounge, dem Wohnzimmer der
MAXIM
mit 42 Fenstern, oder in der Wolga-Bar kann man Gespräche führen, die am
nächsten Tisch nicht zu hören sind. Allerdings kann es geschehen, dass bei
mäßiger Auslastung (z.B. nur 324 von 650 möglichen Passagieren bei 820
Passagierbetten), das Restaurant Crimea geschlossen wird. Dann ist es im
verbleibenden Odessa-Restaurant enger als üblich; der Service muss sich
durchschlängeln und hat schmalere Wege.
Die Zweibett-Außensuiten
bieten mit 24 bis 26 Quadratmetern gut Raum, die Zweibett-Außenkabinen haben
16 bis 17, die Zweibett-Innenkabinen 13 bis 15 Quadratmeter. In der Suite
49, an Steuerbord im Oriondeck, trennt ein Vorhang die beiden Betten mit
komfortablen Matratzen und das große Badezimmer vom „Wohnraum“ mit Sofa,
Sesseln, Schreibtisch und Schränken. Die Bullaugen sind hier quadratische
Fenster, die auch zu öffnen wären. Doch die Klimaanlage, die man feinfühlig
einstellen kann, sorgt besser für die richtige Temperatur.
Die Vierbett-Kabinen werden
nur an Passagiere mit gemeinsamer Buchungs-Nummer verkauft. So stellt man
sicher, dass die vier Reisenden sich schon vorher kennen und Probleme etwa
mit geteiltem Bad gar nicht erst auftauchen.
Die Minibar ist wohl
bestückt, was man entnimmt, trägt man ein und findet es auf der Rechnung
wieder. Nur wenn man eine eigene Flasche kühlen will, wünscht man sich ein
größeres Fach. Das Mineralwasser, das in Literflaschen im Restaurant oder
an der Bar zu haben ist, ist dem Wasser aus dem Hahn, auch den speziellen
Trinkwasserhähnen auf den Gängen, vorzuziehen.
Die Kleiderschränke reichen
aus, die leeren Koffer können unauffällig gestaut werden, der Fernseher mit
bordeigenem Programm und Satellitenempfang ist natürlich drehbar gelagert,
das Telefon steht am Bett. Im eher altmodischen Bad ist ein Fön installiert,
zwei Waschbecken nebeneinander zeigen, dass die Architekten auch hier nicht
mit Platz sparten. Badewannen sind sicher ein unerwarteter Luxus, den man
gern genießt. Mancher, der lieber duscht, zöge freilich eine bequeme
Duschkabine mit niedriger Schwelle vor. Dass Temperatur und Wasserfluss mit
zwei Hähnen eingestellt werden müssen, ist gewöhnungsbedürftig.
Man wünscht sich für die
diversen Akkus, die man aufladen will, in der Kabine eine weitere Steckdose
und hätte auch nichts gegen einen Papierkorb am Schreibtisch einzuwenden.
Die Stromspannung an Bord beträgt 220 Volt.
Der Bademantel wird sofort
ausgetauscht, wenn der Passagier auf seine längeren Arme hinweist; Betten
und Badezimmer sind frisch hergerichtet, wenn man vom Frühstück zurückkehrt.
Abends findet man das Bett
aufgeschlagen, das Betthupferl liegt auf dem Kopfkissen, der Schlafanzug
ist ausgebreitet. Die Lampen am Bett brennen, auf dem Tisch liegt das
Programm des nächsten Tages. Im Fernseher kann man jederzeit auf eigenem
Kanal die genaue Position des Schiffes ausmachen, Wind und Wetter ablesen
und den abgelaufenen Kurs erkennen. Ob in der Nachbarkabine der
Fernseher läuft oder das bordeigene Rundfunkprogramm gehört wird, kann man
nebenan nicht wahrnehmen. Auch das sonst gewohnte leise Surren eines
Dampfers kennt man auf der MAXIM
GORKI
nicht. Sie ist ein leises Schiff mit zwei Schrauben, das langsamer als
andere reagiert. Manöver werden also früher eingeleitet. Eine Ruhe, die gut
tut. Fahren wir noch, schon wieder oder haben wir bereits festgemacht?
Niemals klirrt auch nur ein Glas.
An Deck
Das großzügige Platzangebot
unter Deck setzt sich auf den Außendecks fort. Die Liegestühle reichen, man
kann im Schatten oder praller Sonne nicht nur auf dem Sonnendeck Farbe
tanken und die Seele baumeln lassen, sondern auch auf dem Lido-Deck in 324
Schritten (und leider zweimal zwölf Treppenstufen) das Schiff komplett
umrunden. Auf dem Sonnendeck findet sich ein offener, im Saunadeck ein
Innen-Swimmingpool. Oben lassen sich wenigstens 5 Züge schwimmen, unten muss
man sich bescheiden. Dass die Sauna nur gegen eine (saftige) Gebühr genutzt
werden kann, ist für ein Schiff eines deutschen Veranstalters ungewöhnlich.
Das Fitness-Studio auf dem Promenadendeck hingegen ist kostenlos zu benutzen
und bietet unter anderem 5 Fahrräder, 3 Laufbänder und 2 Bauchtrimmer.
Auf dem Sonnendeck treffen
sich vorn die an Sternen, Fahrt oder Manövern Interessierten. Internationale
Bestimmungen erlauben leider keine Besuche der Brücke, der Kommandozentrale,
mehr. So sieht man also den Wachhabenden nur von unten und den Kapitän auch
nur in der Nock – beim An- und Ablegen. Greifbarer und häufig zu treffen
sind Matrosen und der allgegenwärtige Sicherheitsoffizier, der freundlich
grüßend aufmerksam seine Runden durchs Schiff dreht.
Des Schiffes größter Feind
ist der Rost. Kapitän Vladimir Yakimov und sein Stellvertreter Vladimir
Shmat achten penibel darauf, dass er nicht angreifen kann. Selbst die
kleinste Stelle wird sofort bearbeitet und übermalt. Und auch da, wo beim
Bunkern, beim An- und Ablegen, beim Anbord- oder Vonbordgehen des Lotsen
durch reibende Fender Streifen in das Weiß des Rumpfs gelangen, werden sie
bei nächster Gelegenheit mit frischer Farbe abgedeckt. Die MAXIM
GORKI
ist ein gepflegtes, sauberes Schiff, in dem Restaurants, Kabinen, Salons und
der Empfangsbereich regelmäßig und vollständig renoviert werden, zuletzt
2001.
Gastronomie ohne Stress
Kreuzfahrtdirektor Klaus
Gruschka legt Wert darauf, dass an Bord in einer Sitzung gegessen wird: „Das
vermeidet Stress“. Man isst ohne Hast, muss nicht fürchten, dass der
Nachfolger schon wartet. Seinen festen Sitzplatz, der für die ganze Reise
gilt, erhält man kurz nach dem Anbordkommen zugewiesen. Stammgäste haben
manchmal schriftlich ihre Wünsche vorgetragen, alle anderen erlebten, was
Kreuzfahrten ja auch bringen sollen: andere Menschen kennen zu lernen. Nie
hat man dabei den Eindruck, als seien falsche Partner an einen Tisch
gedrängt worden.
Je drei freundliche junge
Damen in einem Team, Russinnen alle, mit guten Servier-Deutsch-Kenntnissen,
bedienen als Mannschaft ihre Tische im Restaurant Odessa. Mittags herrscht
freie Platzwahl, da kann man dann schon mal neue Gesichter im Service kennen
lernen, abends sind es immer die drei Gleichen, die ihre Gäste versorgen.
Kreuzfahren heißt nicht
notwendigerweise an Gewicht zulegen, aber es fällt schwer, sich zu
disziplinieren: Zwischen 6.00 und 7.00 Uhr morgens locken Kaffee, Tee, Säfte
und Gebäck die Frühaufsteher ins Lido-Café, von 6.30 Uhr bis 9.00 Uhr gibt’s
Frühstück – vom Buffet – im Restaurant, zwischen 8.00 und 10.30 Uhr wiederum
im Lido-Café. Das Frühstücksangebot, z.B. Brot und Brötchen, ist auf den
deutschen Geschmack abgestimmt.
Zu Mittag kann man sich
entscheiden zwischen dem Lunch Buffet im Lido-Café oder dem Essen à la Carte
im Restaurant. Kaffee trinkt man zwischen 16.00 und 17.00 Uhr in der
Rossia-Lounge oder wieder im Lido-Café, wo es zwischen 18.30 und 20.30 Uhr
dann einen rustikalen Snack gibt für den, der das Abendessen um 19.30 Uhr im
Restaurant übergehen möchte. Nach dem Mitternachtssnack gibt es –
tatsächlich – für einige Stunden nichts zu essen …
Salah El-Hagar,
österreichischer Küchenchef ägyptischer Herkunft, und sein Team am Herd sind
eigentlich ausgelastet. Dennoch lädt der Chef de Cuisine Interessierte in
den Zhiguli-Club ein und notiert, wer aus Diätgründen reduzierte Kost
wünscht. „Die Mädchen“ sind sofort informiert und servieren mittags und
abends an Diät, was man morgens bestellt hat. Alle anderen entscheiden sich
nach der – natürlich täglich wechselnden – Mittags- und Abend-Karte.
Immer finden sie dort eine
Empfehlung des Küchenchefs, eine vegetarische Alternative und
Weinempfehlungen, die beobachtbar kaum jemand nutzt. Denn die Tischweine,
rot und weiß, von durchaus trinkbarer Qualität, sind bereits im Reise-Preis
enthalten und beliebt. Nur das Mineralwasser ist extra zu zahlen.
Entsprechend des Durchschnittsalters der Passagiere, das nicht selten 65
Jahre beträgt, kocht Salah El-Hagar eher leicht, dennoch aber vielseitig.
Nur gelegentlich fand jemand, kurzgebratenes Fleisch könne weicher sein.
Man hat bei kalten und
warmen Vorspeisen, bei Suppen, Hauptgängen und Desserts immer die Wahl
zwischen mindestens zwei Gerichten. Danach warten ein internationales
Käsesortiment, Früchte der Saison und Kaffee oder Tee. Der Getränke-Steward
bietet zwischendurch und danach eiskalten Wodka an – auf Rechnung.
Gelegentlich kann man auch ‘Aus der Mannschaftsküche' essen, etwa Spare Ribs
mit Barbecuesauce, Maiskolben, Grilltomate und Folienkartoffeln.
Zu großer Form läuft das
Küchenteam beim Kapitänsdinner auf: Nach getrüffelten Geflügelleberpralinen,
Kaviar, Lachs und Tournedos im Speckmantel gibt es Sekt und feine
Naschereien. Ähnlich reichhaltig präsentiert sich das Buffet zur
Abschiedsgala, zu dem natürlich in Parade auch die weltberühmte „Baked
Alaska“ gehört.
Selbst bei den Mitreisenden,
die auf der MAXIM
GORKI
in 139 Tagen die Welt umrunden, kommt beim Blick in die Speisekarte keine
Langeweile auf.
Service, sichtbar und
unsichtbar
Von gleichmäßiger sichtbarer
Freundlichkeit sind „die Mädchen“, wie sie gerne genannt werden, nämlich die
drei Russinnen vom Tischservice. Sie begreifen schnell, wenn der Passagier
zur Vorspeise gern Weißwein, zum Hauptgang aber lieber Rotwein möchte,
überreichen auf Wunsch für die Sammlung die Speisekarten und schicken auch
mal ein Gericht zurück, das etwa gegen den Passagierwunsch zu fett
zubereitet worden ist.
Die Kabinenstewardess bleibt
als Person fast unsichtbar, doch an ihrem Wirken ist sie schnell
auszumachen, dem blitzblanken Bad, den freundlichen Blumen, dem Obst, dem
Tagesprogramm, der „Morgenzeitung“ mit den wichtigsten Meldungen.
Selbst der Verlust der
farbigen Passenger-Card ist hier kein Problem. Der von seinem Missgeschick
unangenehm berührte Passagier wird schnell getröstet: „Sie waren nicht der
letzte, dem das passiert.“ Und kurz darauf liegt die neue Karte in der
Kabine. Nur mit seinem Wunsch nach einem Wieder-Verschluss für eine
Champagnerflasche schaffte es der Autor, den Bar-Service in Verlegenheit zu
bringen. Der einzige, über den die
MAXIM
GORKI
verfügt, wurde an anderer Stelle gebraucht.
Wer will, kann an Bord –
gegen geringe Gebühr – Waschmaschinen und Trockner nutzen und seine Wäsche
selber bügeln.
Beobachtet man, wie
zuvorkommend besonders ältere Passagiere auf der MAXIM
GORKI
behandelt werden, kann man leicht nachempfinden, warum Kreuzfahrtdirektor
Gruschka und seine Mitarbeiter bei jeder Reise so viele Repeater begrüßen
können. Für einige Reisen gibt es sogar Wartelisten.
Vielfältige Unterhaltung
Ein Kino, eine Lounge, ein
Salon, ein Nachtclub mit Disco, eine Bibliothek, der Zhiguli-Club, diverse
Bars – Unterhaltung findet man leicht, aber auch Ruhe. In der Bibliothek
brüten Schachspieler über ihren Figuren; das lauteste Geräusch ist das
Blättern einer Buchseite. Die Auswahl an deutschen Büchern ist reichlich,
das Mitbringen eigener Lektüre erübrigt sich; sogar Bände des Namenspatrons
Maxim Gorki sind zu finden. Zwei Pianisten unterhalten,
zwei Orchester sorgen für die jeweils passende Musik. Die angereisten
Künstler loben das Showorchester „Labyrinth“, das sich sehr schnell auf die
richtige Begleitung einstellt und auch dafür viel Beifall bekommt.
Erstaunlich die Breite des
Programms: Chansons, ein Showballett, ein Zauberer, ein Travestie-Künstler
von hohem Stil, eine Tenorstimme mit „Lieder meines Herzens“, dazu die
Mannschaft mit russischen Tänzen und Liedern – auf jedem Abschnitt der Reise
wechseln Unterhalter, bleiben aber Breite und Vielfalt des Programms
erhalten.
Im Kino werden allabendlich
Filme gezeigt; auf Kanal 2 des Fernsehens mischen sich im eigenen TV-Studio
produzierte Informationen mit Fernsehkonserven. Alternativ gibt es
heimische Fernsehprogramme über Satellit. Ab 6.30 Uhr kann man sich
vom Bordradio in den Tag begleiten lassen. Angenehm, dass jeweils wechselnde
Sprecher ihre eigene Musik präsentieren, Gedanken zum Tage vorstellen und
das Tagesprogramm erläutern. Auf jeder Reise ist ein
Geistlicher an Bord, der für seine ökumenischen Gottesdienste immer
aufmerksame Besucher findet. Aus Vorträgen und Lektoraten
lernt man z.B. Sternenkunde, Atlantis-Theorien und PC’s kennen, man kann
Russischkenntnisse erwerben, Qui Gong, Reiki, Früh-sport, Pilates machen –
das Nichtstun fällt schwer! Doch wer allem ausweichen und in seinem
Liegestuhl auf dem Achterdeck nur in der Sonne dösen möchte, kann auch das.
Die MAXIM
GORKI
ist ein Schiff ohne Zwänge.
Vom Stil eines Schiffes
Was eigentlich macht den
Stil eines Schiffes aus? Das Zusammenspiel von Menschen im passenden
Ambiente. Die MAXIM,
wie ihre Freunde sie nennen, ist eins der wenigen Schiffe, die gute alte
Kreuzfahrttradition noch pflegen, so Klaus
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Die MAXIM
in
Dubai –
welch ein Empfang
Wo findet man heute noch einen derartigen Bug – die MAXIM
in Lissabon
Die
MAXIM
im
Magdalenenfjord auf Spitzbergen
Der typische Schornstein ist das Ergebnis langer Modell-
versuche im Windkanal
Im
Restaurant Odessa stehen die Tische weit auseinander
Eine
2-Bett-Außen-Suite auf dem Orion-Deck ...
... und
eine 2-Bett-Kabine auf dem Neptun-Deck
Gruschka. Er hat genaue
Vorstellungen, ist sichtbar und ansprechbar und meldet
sich einmal am Tag über
Lautsprecher – morgens um zehn Uhr von der Brücke aus, mit allen nautischen
und meteorologischen Informationen.
Zum Zusammenspiel aller
Passagiere gehören gewisse Regeln, die unaufdringlich, aber deutlich
durchgesetzt werden. Mit nacktem Oberkörper oder barfüßig bitte nicht vom
Swimmingpool-Rand ins Café. Und nicht einmal „leicht elegant“ wären T-Shirt
und Shorts zum Abendessen.
Zwar empfiehlt die vorab
übersandte Broschüre an festlicher Kleidung auch den Smoking, zu sehen aber
ist er an Bord ebenso selten wie der uniformblaue Blazer. Bei den Herren
herrscht der Anzug in gedeckten Farbtönen vor, beliebt ist auch das Dinner
Jackett. Die Damen haben’s bei der Auswahl leichter – von lang bis Glitzer
ist alles zu sehen.
Es gibt sie überall:
Drängler auf dem Weg zum Ausflugsbus, die die erste Reihe oder andere
bevorzugte Plätze besetzen wollen – auch auf der
MAXIM.
Eine Durchsage mit der Bitte um Ricksicht wirkt da wahre Wunder: Plötzlich
rücken Einzelsitzende zusammen, damit später gekommene Ehepaare doch noch
nebeneinander sitzen können, andere räumen die Vordersitze für
Gehbehinderte.
Bisweilen bedauert man die
zu kurzen Liegezeiten in den Häfen. Für Lissabon etwa reichen vier Stunden
kaum; man sieht die Stadt nur auf einer schnellen Rundfahrt.
Leistungen und Preise
Getränke (Bar):
Bier vom Fass (Holsten, 0,20 l) 1,40 €, Holsten 0,40 l 2,25 €, Flaschenbier
(Jever, Radeberger, Löwenbräu, Hasseröder, Becks, je zu 0,33 l) 1,90 €,
Wodka (4 cl) 2 €, Spirituosen (große Auswahl): 2 €, Punches / Mixgetränke
(z.B. Planter’s Punch) 3,30 €, klassischer Cocktail (z.B. Dry Martini) 3 €,
Champagner (Flasche) 36 bis 46 €, Veuve Pasquier & Fils Reserve (Glas zu 12
cl) 6 €, Sekt (Glas) 2,70 €, Mineralwasser (Literflasche mit oder ohne
Kohlensäure) 1,90 €, deutsche Zigaretten (Schachtel) 1,90 €, englische /
amerikanische Zigaretten (Schachtel) 2,20 €.
Bordwäscherei:
Kleid / Hose (Waschen und Bügeln) 4,10 €
Chemischen Reinigung:
Kleid (inkl. Aufbügeln) 8 €, Herrenhose 7,15 €, Oberhemd (Waschen und
Bügeln) 3,05 €
Friseur:
Waschen, Föhnen und Legen ab 20 €, Schneiden, Waschen und Föhnen ab 45 €,
Herrenschnitt ab 15 €
Beauty & Wellness:
Maniküre ohne Lack 25 €, Augenbrauenzupfen 5 €, Rückenmassage (30 Minuten)
im Steiner Salon 32 €, das „absolute Verwöhnpaket“ (55 Minuten Massage und
55 Minuten Gesichtsbehandlung) 85 €, Saunabesuch 8,50 €, Sonnenbank (je 5
Minuten) 5 €, „manuelle Therapie von zwei Körperteilen“: 40 €
Bordfotograf:
Bild 5 €. Angeboten werden ferner Videos über den jeweiligen Reiseabschnitt
für etwa 90 €.
Boutique:
Die Preise haben Landniveau, gelegentlich gibt es bei Schmuck, Uhren,
Parfüms und Kleidung auch Sonderangebote.
Ausflüge:
z.B. Tagesausflug nach Kairo und zu den Pyramiden von Gizeh inklusiv
Mittagessen im Hotel 79 €, Stadtführung Tripolis 56 €, inklusiv einer Tasse
Tee oder Kaffee und einem frisch gebackenen Brötchen.
Technische Daten
Vermessung |
25.000 BRZ |
Passagierkapazität |
maximal 650 |
Besatzung |
340 |
Indienststellung |
1969 als TS HAMBURG |
Bauwerft |
Howaldtswerke
Deutsche Werft AG, Hamburg |
Länge |
196 m |
Breite |
27 m |
Höhe (Kiel bis
Schornstein) |
47 m |
Tiefgang |
8,5 m |
Passagier-Decks |
10 |
Antrieb |
Dampfturbine mit
23.000 PS |
Verbrauch |
100 Tonnen Schweröl
in 24 Stunden bei 18.5 kn |
Reise-Geschwindigkeit |
17 bis 20 Knoten |
Stabilisatoren |
AEG / Denny Brown,
ausfahrbar in 100 Sekunden |
Dieses Schiffsporträt entstand an Bord der
MAXIM
GORKI
vom 19. April bis 7. Mai 2005.
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