Sie trägt den Namen einer
inzwischen betagten Dame, die aber mit einem Lächeln von ihrem roten
Schornstein herabblickt, das jedermann fasziniert. Und einen
treffenderen Namen hätte man ihr nicht geben können: Der als KUNGSHOLM
1966 in Dienst gestellten MONA
LISA.
Eine elegante Lady, ein weißer Schwan der Meere ist sie – und kann
durchaus den einen oder anderen Trumpf ausspielen, den ihr kein modernes
Schiff nachmacht. 30.000 BRZ für 730 Passagiere, ein hervorragendes
Seeverhalten und die geräumigsten Kabinen, die ein Dreisterne-Schiff
haben kann, vermögen schon zu überzeugen.
Dabei realisiert der Passagier
erst nach ein paar Tagen, was in der Old Lady wirklich steckt: Der wahre
Grund für die Repeater, nach einer Zwangspause durch Konkurs des
deutschen Charterers wiederzukommen, ist die „Software”. Besonders die
Freundlichkeit der Reiseleitung und die Show-Programme heben die MONA
LISA
von anderen Schiffen gleichen Standards ab.
In seinen Jahren unter der Flagge der britischen Reederei P&O ist aus
dem Liner ein Kreuzfahrtschiff geworden. Dabei hat das Schiff seinen
vorderen Schornstein eingebüßt, was seiner schnittigen Silhouette jedoch
keinen Abbruch tut. Seit ihrem Wechsel zum Veranstalter „Lord Nelson
Seereisen” in Erkelenz kommt die MONA
LISA
nur für vier Sommermonate in den deutschen Markt. In dieser Zeit ist sie
ausschließlich auf Nordlandrouten unterwegs: Norwegen, Großbritannien,
Ostsee. Dabei geht der Trend wieder zu längeren Fahrten, weg von der
einwöchigen Kurz-Cruise. Hierfür ist sie besonders geeignet: Zwei Außen-
und ein Innenpool, weitläufige Decksflächen, aber auch verglaste
Wintergärten bieten für Sonnentage ebenso den richtigen Aufenthaltsort
wie für stürmische Strecken.
Ein umlaufendes Promenaden-Deck hat die MONA
LISA
nicht, dafür aber zwei großzügige, offene Promenaden, deren Boden nach
gutem Schifffahrts-Brauch mit bestens gepflegten, frisch lasierten
Holzplanken belegt ist. Der Außenbereich teilt sich auf in äußerst
weitläufige Flächen auf den stufig abfallenden Achterdecks sowie ein
windgeschützt vor dem verbliebenen Schornstein positioniertes Atrium, in
dem sich die Sonnenstrahlen fangen, der Fahrtwind aber draußen bleibt.
Hier befindet sich auch das Lido-Buffet, das die morgendliche und
mittägliche Restaurant-Alternative darstellt. Fest eingebaute Theken und
Stationen im überdachten Buffet-Bereich machen eine professionelle
Präsentation der Speisen möglich. Beide Außendeck-Bereiche verfügen über
einen eigenen Swimming-Pool; im achteren Teil lädt ferner ein Whirlpool
zum Verweilen ein. Beide Pools sind erfrischend temperiert, mit
Meerwasser gefüllt und groß genug, um einige Züge zu schwimmen. Der
Whirlpool hat Badewasser-Temperatur. Nach Angaben der
Kreuzfahrt-Direktion stehen auf den Decks 480 Sonnenliegen bereit,
zuzüglich vieler Sitzgruppen mit Tischen und Stühlen. Das Atrium oben,
die Promenadendecks und das abgestufte Heck sorgen auch stets für
genügend Schattenplätze. Ein Deck oberhalb der Promenade kann man sich
noch auf einer Aussichtsbrücke für Passagiere den Wind um die Nase wehen
lassen und (beinahe) die gleiche Aussicht genießen wie der Kapitän.
Die Außenbereiche wirken insgesamt gepflegt und werden etwa durch den
Austausch der Bestuhlung, farblich passende Accessoires, neue Liegen
etc. instand gehalten. Seit die MONA LISA im deutschen Markt nur noch
kurze Sommergastspiele gibt, hat allerdings die Lust des Personals
deutlich nachgelassen, Geschirr, herumliegenden Müll und dergleichen
wegzuräumen. Wenn sie’s dann gelernt haben, ist die Saison zu Ende.
Selbst im achteren Bereich jedoch lässt die bewährte Maschine, die die
MONA LISA seit 1966 zuverlässig antreibt, mit ihren maximal 104
Umdrehungen keine spürbaren Vibrationen entstehen, Laufruhe und das
Verhalten bei rauer See sind beispielhaft – bei über acht Metern
Tiefgang kein Wunder!
Das ist hier so groß wie auf kaum einem anderen Schiff dieser Kategorie.
Wie auf den meisten älteren Schiffen gibt es ungezählte verschiedene
Kabinentypen, die meisten von ihnen aber sind an die 20 Quadratmeter
groß und verfügen alle über einen separaten, kleinen Sitzbereich mit
zwei Sesseln, Tischchen und Fernseher. Selbiger zeigt in europäischen
Gewässern meist mehrere deutschsprachige Programme, drei bordeigene
Spielfilme täglich, Dokumentationen über die Routen der MONA
LISA
sowie die Bilder, die die Bug-Kamera einfängt. Die Außenkabinen haben
Bullaugen, ab dem Aloha-Deck aufwärts Fenster. Selbst die Einzelkabinen
überraschen mit großzügiger Raumaufteilung. Aus der Transatlantik-Ära
haben sich reichlich Schrankraum und Kleiderbügel herüber gerettet;
selbst die Gepäckunterbringung auf einer langen Island-Spitzbergen-Reise
ist problemlos möglich. Der Fön, neben dem Spiegel in der Kabine (nicht
in der Nasszelle) positioniert, bietet einem Kabinenbewohner die
Möglichkeit, das Bad zu benutzen, während der andere Haare trocknet. Die
Aufteilung der Betten ist klassisch: Zwei Einzelbetten rechts und links
an der Wand, die allerdings nicht nur sehr weich sind, sondern den
Ruhesuchenden in die Form einer Hängematte zwingen. Die
Kreuzfahrtleitung versichert jedoch, durch Einlegen eines härteren
Lattenrostes kurzfristig Abhilfe schaffen zu können, bevor der Orthopäde
her muss. Alle Kabinen haben eine individuell regelbare Klimaanlage. Der
Kabinenservice läuft zweimal täglich und verwöhnt zur Nacht mit einem
Betthupferl. Die Nasszelle ist ebenfalls geräumig, verfügt über genügend
Stauraum in Griffhöhe und sogar eine Badewanne mit Handbrause und
Duschvorhang. Eine Steckdose (zwei Spannungen) ist ebenso vorhanden wie
zwei Seifenspender am Waschbecken und in der Dusche. Der Zustand der
Kabinen ist recht unterschiedlich: In der einen sind die Bad-Armaturen
ausgeleiert, in der anderen schreien die Schranktüren nach einer
Behandlung durch den Portas-Mann. Insgesamt ist der Eindruck für ein
Drei-Sterne-Schiff in Ordnung. Vollständig renoviert sind die Suiten, in
denen eine Sitzecke mit großen Panoramascheiben ebenso vorhanden ist wie
ein begehbarer Kleiderschrank und Doppelbetten. Eine der Suiten ist für
Stauballergiker mit Laminatboden ausgestattet.
Auf der MONA
LISA
speist man im „Coral”-Restaurant tief unten im Schiff, das mit seiner
gediegenen Einrichtung, warmen Holztönen, zwei Balkonen und indirekter
Beleuchtung eine sehr anheimelnde Atmosphäre verbreitet. Lediglich der
reichlich bunte Teppichboden stört das Bild ein wenig, und auf einer
„Seh-Reise” ist es schade, dass die kleinen Bullaugen keinen wirklichen
Blick nach draußen freigeben. Im „Coral” gibt es für das Dinner zwei
Sitzungen (Frühstück und Lunch in offener Sitzung mit wirklich freier
Tischwahl), von denen die erste (je nach Landgängen) zwischen 18.00 Uhr
und 18.30 Uhr beginnt, die andere zwei Stunden später. Auch die Show
wird dementsprechend zweimal gespielt.
Zum Frühstück gibt es alles, was Europäer sich des Morgens wünschen:
Eine breite Auswahl an Produkten von Kellogg’s & Co., Müsli, Rührei,
Speck, Würstchen, „Katerfrühstück” (Fisch, saure Gurken etc.), frisches
Obst ebenso wie eingekochtes. Die Wurst- und Brötchenauswahl ist auf den
deutschen Geschmack abgestimmt.
Die abendliche Speisekarte umfasst stets fünf Gänge, wobei die kalte
Vorspeise und die Suppe stets zwei Auswahlmöglichkeiten bieten, gefolgt
von einer warmen Vorspeise. Zum Hauptgericht gibt es der
Auswahlmöglichkeiten vier, davon eine Fisch und eine vegetarisch. Zum
Schluss kommen zwei verschiedene Leckereien als Desser, alternativ noch
Eiscreme, Obst oder Käse. Eine umfangreiche Salat-Auswahl holt man sich
am Buffet, das sich allerdings nach den ersten hundert Besuchern in ein
Schlachtfeld verwandelt. Bei den Getränken kennt man auf der MONA
LISA
kein Pardon: Weder Wasser noch Wein sind im Reisepreis inkludiert.
Wer „unvorbelastet” an Bord kommt, wird das Preis-Leistungsverhältnis
auch und gerade im Restaurant als akzeptabel empfinden. Wer das Schiff
vor 2006 kannte, den vermögen die Leistungen des Service-Personals nicht
zu überzeugen. Bisweilen dauert’s eine halbe Stunde, bis eine Bestellung
aufgenommen wird, und wenigstens die Hälfte der Stewards und
Stewardessen braucht im Fach „Lächeln” ebenso dringend einen
Nachhilfekurs wie bei den Deutschkenntnissen. Obgleich zwei Stunden
zwischen den beiden Sitzungen liegen, öffnen sich die Türen des
Restaurants zur zweiten Tischzeit meist mit Verspätung. Beim
Farewell-Dinner donnert der Popocatepetl-Twist (wer hat den nur
ausgewählt?) samt der Eisbombe mitten in den Hauptgang hinein. Das mag
man auf der ersten Reise einer Saison verzeihen, nach drei Monaten aber
nicht mehr!
Alternativ zu den drei Hauptmahlzeiten im Restaurant wird morgens und
mittags eine Ausweichmöglichkeit auf dem Lido-Deck vorgehalten, die an
kalten und warmen Speisen nicht weniger bietet als die Karte im
Restaurant. Hier beginnt am Einschiffungstag die Verpflegung mit einem
vollen Mittagsbüffet, das so lange geöffnet bleibt, bis auch der letzte
angereiste Passagier satt ist und einen guten ersten Eindruck bekommen
hat. An Seetagen gibt es nicht selten einen zünftigen Bayerischen
Frühschoppen mit Freibier, Weißwurst, Brezeln und Salaten zusätzlich. Um
22.30 Uhr wird in den Bars noch ein Snack gereicht. Darüber hinaus kann
für einen Zuschlag ein Tisch im Spezialitäten-Restaurant „da Vinci”, mit
fulminantem Meerblick durch große Scheiben reserviert werden, wenn man
mal nicht im Rahmen des angestammten Tisches im „Coral” speisen möchte.
An der Spitze der Unterhaltungsmannschaft steht Kreuzfahrtdirektor
Andrej Belinskiy, der vielen Passagieren von früheren Reisen mit der MONA
LISA
oder der LILI
MARLEEN
bekannt ist. Stammgäste werden den größten Unterschied zwischen ihrer
liebgewonnenen und der MONA
LISA
von heute in den Aktivitäten an Bord finden. Dem Kreuzfahrtdirektor
stehen nur noch zwei Reiseleiter und zwei Hostessen zur Verfügung, deren
Arbeitskraft zur Hälfte hinter den Kulissen gebraucht wird. Bei der
Planung der Tagesunterhaltung mussten daher vom Morgenwecker übers
Seidenmalen bis hin zur Mehrzahl der Sportprogramme so ziemlich alle
gewohnten Aktivitäten gestrichen werden. Geblieben sind gelegentliches
Eis- und Gemüseschnitzen an Deck, ein Sprachkurs und eine allerdings
rührend organisierte und umgesetzte Kinderbetreuung – bis hin zum
Eisessen beim Käpt’n auf der Brücke. Auch für Erwachsene gibt’s auf der
MONA LISA noch die – offiziell nicht mehr erlaubte – Brückenführung.
Abends zeigt das Show-Ensemble, was in ihm steckt. Die großflächige, in
die Lounge hinein gebaute Bühne ist das ideale Parkett für das von
Andrej Belinskiy geleitete Showteam, ganz großes Showbusiness in den
Saal zu bringen. Der auf Bühnen und in Zirkusmanegen großgewordene
Belinskiy hat für jede Reise zwei mehr als zweistündige Gala-Shows mit
den besten Musicalstücken zusammen gestellt und mit seinen Sängern und
Tänzern aus Rumänien und der Ukraine überwiegend in deutscher Sprache
einstudiert. An anderen Abenden gibt’s ein klassisches Konzert oder eine
kurze Show à la „Reise um die Welt”. Alternativ spielt im Salon Caribe
eine dreiköpfige Band flotte Unterhaltungs- und Schlager-Musik, während
in der Starlight-Lounge wiederum zwei Solo-Künstler am Klavier und
Saxophon auftreten. Und wem das alles nicht gefällt, für den hat die MONA
LISA
noch ein Unterhaltungsangebot einer aussterbenden Spezies bereit: Ein
Bordkino mit sage und schreibe 280 Sitzplätzen, das allerdings selten
gefüllt ist.
Unter dieser Überschrift wird der Begriff „Wellness” bewusst umgangen,
denn diesen Charakter hat das Fitness-Center tief im Bauch der MONA
LISA
nicht. Immerhin aber befindet sich hier noch ein dritter Swimming-Pool,
der mit Süßwasser und angenehmen 25° wetterunabhängiges Badevergnügen
ermöglicht. Daneben stehen eine Reihe von Fitness-Geräten: 3 Laufbänder,
5 Fahrrad-Ergometer, 2 Stepper und 3 Kraftgeräte – für die Ansprüche des
vornehmlich älteren Publikums ein völlig ausreichendes Angebot. Neben
dem Swimming-Pool gibt es auch hier unten einen Jacuzzi. Zwei Saunen
(eine gemischte und eine mit festen Damen- und Herren-Zeiten) runden das
Bild ab. Schwallduschen, Tauchbecken und Ruheraum fehlen. Dafür stehen
der einen Masseurin vier Behandlungsräume zur Verfügung. Zwei Decks
höher befindet sich ein großzügiger Frisiersalon.
Um es gleich vorweg zu sagen: Es ist eigentlich höchst ungehörig, einer
teilgelifteten Lady die ihr verbliebenen Falten vorzurechnen. Und die MONA
LISA
punktet in diesem Bereich gleich mit zwei Trümpfen: Zum einen wird man
anderswo schwerlich ein Schiff jenseits der dreißig mit so erstklassig
gepflegtem Original-Mobiliar finden. Holzverkleidungen, Sessel, Stühle,
Tische – all das wurde über die Jahre mit Liebe instand gehalten und
bestens gepflegt. Und außerdem wurde bereits an vielen Stellen in Neues
investiert: Das Mobiliar der Außendecks wurde auf einer der Reisen, auf
der dieses Portrait entstand, ausgewechselt, in den Kabinen sind neue
TV-Geräte, Teppichböden und Sesselbezüge zu finden, und auch eine
Aufarbeitung der Holzdecks war den griechischen Eignern nicht zu teuer,
ebenso wie neue Deckenverkleidungen im Innenschwimmbad und im Lido. Aber
es gibt Stellen, wo das alles nicht reicht. Da ist zum Beispiel die
eigenwillige Klimaanlage, die durch die Hintereinanderschaltung mehrerer
Räume große Temperaturunterschiede produziert. Will man in der Lounge
eine angenehme Temperatur erreichen, wird die Bibliothek automatisch zum
Eisschrank. Gleiches gilt für einige Kabinen: Auch hier gibt es
Kältekammern und solche, in denen das Quecksilber nicht unter 25° C
rutschen will. Will man all dies fair beurteilen, muss man aber den
Zustand des Schiffes mit vergleichbaren Angeboten und dem Reisepreis in
Relation setzen. Und da erreicht die MONA
LISA
durchaus ein positives Ergebnis. Denn für den Eigner will das Geld, das
all die Instandhaltungen und Erneuerungen kosten, freilich erst verdient
sein.
Egal, ob man sich in der Bordboutique, im Friseursalon oder in den Bars
umschaut: Aufgrund des Raum-Angebots von über 40 BRZ pro Passagier hat
man stets das Gefühl, auf einem großzügigen, wahren Luxus-Liner zu sein.
– Die Bordsprache ist durchweg deutsch, die Bordwährung ist der Euro.
Wie auf so vielen Schiffen, muss man die Bordeinrichtungen und
Unterhaltungsangebote an der Klientel messen, für die sie bestimmt sind.
Die MONA
LISA
ist kein Schiff für Teens und Twens, obgleich für diese bestens gesorgt
wird. Viele von ihnen reisen mit ihren Großeltern, und so liegt das
Durchschnittsalter nicht selten über siebzig. – Echte Holzverkleidungen
findet man auf Schiffen heutiger Tage, schon wegen der
Brandschutzbestimmungen, nicht mehr. Stattdessen meist helle
Wandverkleidungen in allen möglichen Imitationen. Damit wirken manche
Flure und Gänge auf der MONA LISA auf den ersten Blick dunkler als
gewohnt. Verbunden mit geschmackvollen Bildern, die zu diesem Stil
passen, den entsprechenden Polstermöbeln und feinsten Stofftapeten an
der Wand erinnert das Interieur an über zwanzig Jahre Einsatz für
britische Passagiere, wirkt „very British” und sehr gediegen. – In der
Bibliothek finden sich insgesamt 18 Meter deutschsprachiger Bücher
jedweden literarischen Genres. Erstklassig: Auf einem Pult liegt stets
ein Weltatlas griffbereit, der von den Passagieren gerne genutzt wird.
Ein Nachschlagewerk fehlt hingegen. – Auf jeder Reise wird neben den
obligatorischen Aufnahmen durch den Bordfotografen auch ein Video
gedreht, dessen aktueller Stand täglich auf einem Fernsehgerät im Foyer
präsentiert wird. Sowohl Fotos als auch Video sind zu moderaten Preisen
zu haben. – Der Bekleidungs-Codex entspricht dem auf klassischen
deutschen Kreuzfahrtschiffen üblichen Standard. Neben dreimal „Festlich”
gibt es außer „Leger” auch hier und da „Jackett und Krawatte” oder
„Sportlich elegant”. Von den Passagieren allerdings wird auch der
Vorschlag „Festlich” nach eigenem Geschmack noch ein gutes Stück nach
unten korrigiert. – Die gesunkenen Reisepreise auf der MONA
LISA
spülen bisweilen Publikum an Bord, das man auf einer Kreuzfahrt
eigentlich nicht treffen möchte. Bis hin zu Pöbeleien bei der
Ausschiffung gibt’s so allerhand, worauf man in besserer Gesellschaft
gut verzichten kann. – Die MONA
LISA
wird in Deutschland von Lord Nelson Seereisen in Erkelenz exklusiv
vermarktet. Sie ist daher über kein anderes Reisebüro buchbar.
Es wurde eingangs schon gesagt: Die MONA
LISA
befährt nur noch die ab deutschen Häfen erreichbaren Destinationen in
der Ostsee und im Nordmeer. Die Saison hier ist kurz – vom 1. Mai bis
zum 31. August – und das Schiff wegen seiner großen Beliebtheit meist
rasch ausgebucht.
Insgesamt erreicht die MONA
LISA
mit ihrer Routenplanung auf den meisten Routen die schönsten und
lohnendsten Ziele, die im Rahmen von Fahrstrecke und zur Verfügung
stehender Zeit machbar sind, bei ausreichend langen Liegezeiten.
Individuelle Landgänger werden mit schriftlichen Hafeninformationen und
Stadt-Plänen bereits am Vorabend verwöhnt, hin und wieder auch mit einem
kostenlosen Shuttle-Bus. Dass beim Tendern die Ausflüge unnachgiebig
Vorrang haben, mag der Schiffsleitung die Organisation erleichtern, ist
aber für den individuellen Landgänger ein Ärgernis, das er gar zu leicht
als Abstrafung dafür versteht, keinen Ausflug gebucht zu haben.
Jeder Landausflugsteilnehmer bekommt am Vorabend des entsprechenden
Ausfluges das Ticket für den nächsten Tag – und nur dieses – auf die
Kabine zugestellt, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Kreuzfahrtleitung
hält ihr System, die Passagiere direkt per Bordlautsprecher zu den
Bussen zu rufen, für eine geniale Erfindung – die Passagiere aber, die
keinen Ausflug gebucht haben und dennoch ab halb acht Uhr morgens mit
einem Durchsagenterror im Fünf-Minuten-Takt aus dem Bett geworfen
werden, sind da anderer Meinung.
Das gesamte Preisniveau ist auf der MONA
LISA,
wie bei den meisten deutsch-sprachigen Schiffen, äußerst moderat. Die
Idee des griechischen Schiffseigners, die Bordboutique nunmehr selbst zu
betreiben, gerät allerdings zum Armutszeugnis, das an Peinlichkeit kaum
zu überbieten ist. Die sehr geräumige Boutique ist zu zwei Dritteln
leer; der Rest ist mit Logo-Artikeln (davon reichlich!) gefüllt, mit
sündhaft teuren griechischen Pflegeserien, deren Aufschrift kein
deutscher Passagier lesen kann, und mit allerhand griechischen
Spezialitäten, die keiner der deutschen Passagiere kauft.
Massage:
Rückenmassage (30 Minuten) 40 €, Ganzkörpermassage (45 Minuten) 60 €,
Fußreflexzonenmassage (30 Minuten) 40 €, Gesichtsbehandlung 55 €.
Bordfotograf: 4,95 € pro
Bild, Videofilm der Reise 59 €.
Friseur: Waschen,
Schneiden 33 €, Waschen, Schneiden, Fönen, Frisieren 48 €, Färben 55 €,
Dauerwelle 62 €, Herrenschnitt 25 €.
Bordboutique: Logo-Artikel
MONA LISA-Windjacke 29,80 €, Jeanshemd 17,90 €, T-Shirt 9,90 €,
Polo-Shirts ab 34,50 €, Halstuch 35 €, Fleecejacke 56,50 €,
Kapitänsmütze 9,90 €, Schirm 11,60 €.
Olivensalat (250g) 4,50 €, Geschenkkorb (Olivenöl/Zatziki) 8 €,
Sonnenschutz (Faktor 45, 50ml) 18 €, Körpermilch (200ml) 31 €,
Gesichtscreme Olive (50ml) 16,60 €, 5 Einmalrasierer 2 €, Wattestäbchen
(100 Stück) 12 €, Krawatte 12 €.
Wäscherei: Hose 4,70 €,
Jacke 4,90 €, Sporthemd 2,10 €, Pullover 3,40 €, Rock 4,10 €, Oberhemd
3,40 €.
Spezialitäten-Restaurant da Vinci:
Reservierungsgebühr 9,50 €.
Getränke (Bar): Holsten
vom Fass (0,2l) 1,80 €, (0,4l) 2,60 €, Warsteiner, Beck’s, Jever,
Löwenbräu (0,2l) 2,60 €, diverse Whiskys (4cl) 4,50 bis 5,50 €, Fernet
Branca (4cl) 2,90 €, Cola, Fanta, Sprite (0,33l) 2,30 €, Cocktails z.B.
Tequila Sunrise, Mai Tai, Pina Colada, Long Island Ice Tea 4,50 €.
Vermessung |
28.891 BRZ |
Baujahr + Bau-Werft |
1966 bei John Brown &
Co., Schottland |
Breite |
26,50 m |
Tiefgang |
8,50 m |
Antrieb |
2 Festpropeller mit
25.200 PS + Bugstrahlruder |
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Klassisches
Achterdeck mit Pool und viel Platz
Very
british: Die Bibliothek
Mit großer Bühne
für klassische Shows: Die International Lounge
Inzwischen selten
auf Kreuzfahrtschiffen: Bordkino mit 280 Plätzen
Modern gestaltet:
Die Bar im Salon Caribe
Der achtere
Wintergarten
Überaus stilvoll
und mit viel Holz: Das Restaurant „Coral”
Das kuschelige
Restaurant „da Vinci” bietet eine Dinner-Alternative
Äußerst geräumig:
Außenkabine auf dem Aloha-Deck
Gut sortiert und
mit guten Sonderangeboten: Die Bordboutique
Mit
Aussicht in Fahrtrichtung: Die Starlight-Bar
Innenpool und Fitness-Center
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