WRACKTAUCHEN AUF RAB | AUSGABE 5/2012 | ||||||
Nacheinander tauchen die Zweierteams hinab in die Tiefe zur ALBANIA. Das Wasser ist klar und selbst auf 70 Metern ist es so hell, dass man ohne Lampe auskommt. |
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Die Insel Rab, 22 Kilometer lang und zwischen 3 und 11 Kilometer breit, ist mit seinen 94 Quadratkilometer und cirka 9.500, hauptsächlich von Tourismus, Landwirtschaft, Fischerei und Schiffsbau lebenden Einwohnern, die neuntgrößte Insel der kroatischen Adria und nicht nur bei Tauchern ein beliebtes Urlaubsziel. Die klare See, wunderschöne Sandstrände und kleine Buchten, eindrucksvolle Landschaften, einmalige Eichenwälder, viel Sonne und leckeres Essen locken auch Strandurlauber, Wanderer, Kajakfahrer und Sonnenanbeter an. Tatsächlich herrscht auf der Insel, die zu den
Kvarner Inseln gehört, ein angenehmes mediterranes Klima. Hiermit sind die
Winter mild und die Sommermonate angenehm warm. Die Wassertemperatur
erreicht im Sommer etwa 24° C, im Winter immerhin noch 10°
C. Ab Herbst können zwar auch eindrucksvolle, von heftigem Wind geprägte
Unwetter aufziehen, doch sind diese nie von Dauer und schon am nächsten Tag
scheint wieder die Sonne am blauen Himmel. Als Ausgleich für das zuweilen
unbeständige Wetter besticht der Herbst mit seiner Ruhe, die im direkten
Kontrast zu den hektischeren Sommermonaten steht. Rab verläuft in nordwestlich-südöstlicher Richtung
und wird durch den Velebitski Kanal vom Festland getrennt. Sie liegt
zwischen den unbewohnten Inseln Krk im Norden, Cres im Westen und Pag im
Süden und besitzt von allen Inseln der Adria die meisten Quellen, mehr als
dreihundert entspringen auf dieser Insel. Das liegt an der überwiegend
karstigen Landschaft, wobei trotzdem fast die Hälfte der Inseloberfläche von
Wäldern bedeckt ist. Außerdem prägen drei Gebirgszüge die Insel. Das
Kamenjak-Gebirge (maximale Höhe 403 Meter), das die Halbinsel Lopar im
Nordosten vom Rest der Insel trennt, ist das Bekannteste. Diese Berge
schützen den Westen der Insel vor den manchmal sehr starken Winden, so dass
dieser viel grüner und üppiger bewachsen ist, als der vergleichsweise karge,
graue Osten. Diese zwei komplett unterschiedliche Landschaften auf einer
vergleichbar kleinen Fläche machen den Reiz der Insel aus und auch
Strandurlauber oder Taucher sollten sich die Zeit nehmen, durch Wälder und
Gebirge zu streifen und die blühende Natur der einen Seite aber auch die
minerale Schönheit der anderen Seite zu genießen. Um auf die Insel Rab zu gelangen, stehen zwei Autofähren zur Verfügung. Die Fähre der Gesellschaft Rapska-Plovidba verbindet Rab mit dem Festland und fährt ganzjährig vom Küstenort Jablanac zum Inselhafen Misnjak. Die andere Linie verläuft während der Hauptsaison vom Hafen Valbiska auf der Insel Krk nach Lopar. Wer ohne Fahrzeug unterwegs ist, kann auch mit dem Katamaran von Rijeka aus fahren. Als Taucher mit Autos und viel Ausrüstung haben wir uns für die Autofähre entschieden und sind dann quer durch die Insel nach Kampor gefahren, wo unsere Tauchbasis, Kron Diving, stand. Herzlich von Andreas Kron begrüßt, haben sich sofort alle wohl gefühlt und sobald auch die letzten eingetroffen waren, ging es auch schon los zum ersten Tauchgang. Dieser wurde direkt von Land aus vor der Basis durchgeführt und diente vor allem dazu, die ganze Ausrüstung noch mal zu testen, um sicher zu gehen, dass alles für den sehnlichst erwarteten Tauchgang am Wrack der ALBANIA sitzt und funktioniert. Dieser Tauchgang ist nämlich für mehrere Taucher unsere Gruppe etwas Besonderes. Tatsächlich liegt die ALBANIA etwa 75 Meter tief und daher jenseits der Tiefen, die gefahrlos mit Luft zu betauchen sind. Um den auf dieser Tiefe toxischen Effekt des Stickstoffes und Sauerstoffes in der Luft zu entkommen, wird ein Teil dieser Gase durch Helium ersetzt, so dass das Atemgas aus Sauerstoff, Stickstoff und Helium besteht. Das Verwenden dieses besonderen, Trimix genannten, Gasgemisches bedarf natürlich einer |
besonderen Ausbildung. Und nun soll dieser Tauchgang in der wunderbaren Umgebung der Insel Rab, der Abschlusstauchgang unseres Trimix-Kurses werden. Trotz der Müdigkeit der langen Anreise und des anschließenden Tauchganges fällt das Schlafen vor Aufregung schwer. Nach einem Tag Schlechtwetterpause, an dem wir wegen
des starken Windes die ALBANIA nicht
anfahren konnten, geht es am dritten Tag endlich los. Wir laden alles auf
das geräumige Tauchschiff und stechen in See. Nach einer gemütlichen Fahrt
auf dem nun wieder ruhigem Meer, ist der Tauchplatz erreicht. Die ALBANIA ist
ein 65,85 Meter langer, 10,10 Meter breiter Frachter
und hatte 4,8 Meter Tiefgang. Sie wurde 1910 in Triest aus Stahl
gebaut und konnte eine Geschwindigkeit von 12 Knoten erreichen. In 1916
wurde sie von zwei Torpedos des italienischen U-Bootes ATROPO
getroffen und vor der Küste Rabs versenkt. Drei Besatzungsmitglieder kamen
ums Leben. Drei weitere Crewmitglieder, sowie 22 Passagiere konnten sich auf
die nur zwei Kilometer entfernte Insel retten. Das Schiff sank mit dem Heck
voraus und liegt nun knapp unterhalb von 70 Metern auf dem Meeresgrund. Der
Rumpf ist intakt und das Wrack steht senkrecht auf dem Sandboden, was es
fast wieder lebendig aussehen lässt. Nacheinander tauchen die Zweierteams hinab in die
Tiefe zum Wrack. Das Wasser ist sehr klar und selbst auf 70 Meter ist es so
hell, dass man ohne Lampe auskommt. Das Wrack, mit seinen noch aufrecht
stehenden Masten, ist sehr imposant. Alles ist von tiefblauem Wasser umgeben
und es herrscht ein Gefühl der Ruhe und der Zeitlosigkeit. Trotzdem ist das
Wrack nicht tot: Unmengen an Fischschwärmen tummeln sich zwischen den
Aufbauten und in jeder Ritze des Rumpfes sitzt ein Hummer. Leider geht die
Zeit unter Wasser wie immer viel zu schnell vorüber und so müssen wir bald
den langen Weg zur Oberfläche antreten. Während der notwendigen Stopps auf
dem Weg zurück an die Sonne, bleibt genug Zeit, den Tauchgang noch einmal
Revue passieren zu lassen und sich jetzt schon auf den nächsten Ausflug zur
ALBANIA zu freuen. Es gibt dort unten
nämlich viel mehr zu entdecken, als man an einem einzigen Tauchgang
anschauen kann. Zurück auf dem Boot, wird erstmal die schwere
Ausrüstung abgelegt und schon bald erzählen alle durcheinander. Und die
Begeisterung nimmt kein Ende. Es geht weiter beim Ausladen, beim Aperitif
auf der Terrasse vom Restaurant Dupin, das der Tauchbasis direkt
angeschlossen ist und auch noch später beim leckeren Abendessen an der lauen
Nachtluft unterm Sternenhimmel.
Die Insel Rab:
http://www.kroati.de/kroatien-kvarner/insel-rab.html Generelles zur Region Kampor, in der sich die
Tauchbasis befindet:
http://www.tzg-rab.hr/ger/rab/kampor.php Die Autofähre vom Festland:
http://www.rapska-plovidba.hr/home_de.html Unterkünfte:
http://www.rab24.de/ oder aber auch, sehr praktisch für Taucher, die
Ferienwohnungen gegenüber der Tauchbasis:
http://www.kron-diving.de/unterkuenfte Tauchen: http://www.kron-diving.com/ |
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Am Wrack der BAMBI. |
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Entern des Bootes nach dem ersten Tauchgang, dem Trimix-Kurs. |
Fisch und Seestern auf dem Grund der See. |
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Die klare See, wunderschöne Sandstrände und kleine Buchten, eindrucksvolle Landschaften, einmalige Eichenwälder, viel Sonne und leckeres Essen locken auf Rab neben Tauchern auch Strandurlauber, Wanderer, Kajakfahrer und Sonnenanbeter an. |
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