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AUSGABE 6/2012 | ||||||
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Christian Eckardt · Ressortleiter SeefahrtMagazin
AIDA Cruises eröffnet Zentrum für maritimes
Simulator-Training in Rostock Am 5. September eröffnete AIDA Cruises mit CSMART
Rostock an der AIDA Academy das erste Zentrum für maritimes
Simulator-Training in Deutschland, welches speziell auf die
Qualitätsanforderungen in der Aus-und Weiterbildung und somit die Sicherheit
der Kreuzschifffahrt ausgerichtet ist. „Wir investieren
viel in die Aus- und Weiterbildung unserer nautischen und technischen
Führungskräfte. Gut ausgebildetes Personal ist ein wichtiger Garant für die
Sicherheit unserer Gäste und Crew”, sagte
Michael Ungerer, President AIDA Cruises, anlässlich der Eröffnung in
Rostock. „Wir erwarten von unseren
Offizieren, neben einer erstklassigen nautischen und technischen Ausbildung,
insbesondere mentale Stärke, Teamgeist. Jeder muss in der Lage sein,
mögliche Notfallsituationen in kürzester Zeit zu erfassen und die richtigen
Entscheidungen treffen zu können. Deshalb sind in die Trainingsinhalte auch
neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Luftfahrt und anderer
sicherheitssensiblen Industrien eingeflossen”,
so Michael Ungerer. CSMART steht für Center for Simulator Maritime
Training und ist ein weltweit renommiertes Kompetenzzentrum für die Aus- und
Weiterbildung von nautischen und technischen Führungskräften. CSMART Rostock
an der AIDA Academy ist, neben CSMART Almere in den Niederlanden, das zweite
Simulatortrainingszentrum innerhalb Europas. Der sogenannte Full-Mission-Bridge-Simulator ist
eine Nachbildung der Brücke der AIDAblu, welche 2010 in Dienst gestellt
wurde. Hersteller der Schiffsführungssimulation ist Rheinmetall Defense
Electronic Bremen. Zum ganzheitlichen Sicherheitskonzept des maritimen
Simulatortrainingszentrums gehört ebenfalls eine Maschinenraumsimulation auf
der Basis der SIEMENS-Steuerung an Bord der AIDA Schiffe. Auf den 220 Grad Panoramabildschirmen können Manöver
unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie z. B. Seegang, Wind,
Strömung, verschiedene Lichtverhältnisse oder Niederschlag 1:1 simuliert
werden. Trainiert wird in weltweiten Fahrtgebieten von AIDA Cruises, u.a. in
den Häfen Hamburg, Bangkok und New York auch in vielbefahrenen Gebieten wie
der Kadetrinne, der Straße von Dover oder dem Bosporus.
Erster Spatenstich für AIDA Home erfolgt –
Kreuzfahrtunternehmen setzt auf weiteres Wachstum Am 21. September 2012 gab Paul Soulsby, Senior Vice
President & CFO AIDA Cruises, den offiziellen Startschuss für den Neubau des
Bürokomplexes AIDA Home auf der Silohalbinsel im Rostocker Stadthafen.
Gemeinsam mit dem Rostocker Architekten Tilo Ries und Ulrich Haroske,
Geschäftsführer der MHB Planungs- und Ingenieurgesellschaft mbH Rostock
setzte Paul Soulsby den ersten Spatenstich für den neuen Bürokomplex AIDA
Home in Rostock. Derzeit beschäftigt AIDA Cruises am Standort Rostock
rund 750 Mitarbeiter. Im neuen 10.500 m² großen Bürokomplex AIDA Home werden
2014 bis zu 400 weitere Mitarbeiter einen neuen Arbeitsplatz beziehen. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbes überzeugte 2011
der Rostocker Architekt Tilo Ries mit seinem Entwurf Mit dem Bau des neuen Gebäudekomplexes stärkt AIDA
Cruises die lokale Wirtschaft. In die Planung und Realisierung des
Bauvorhabens sind zahlreiche Unternehmen aus der Region Rostock und dem Land
Mecklenburg-Vorpommern eingebunden. Die Grundsteinlegung für AIDA Home ist
für Anfang 2013 geplant. AIDA Cruises ist Marktführer auf dem deutschen Kreuzfahrtenmarkt. Zur Flotte gehören derzeit neun moderne Kreuzfahrtschiffe, die nach höchsten internationalen Qualitäts-, Umwelt-, und Sicherheitsstandards betrieben werden. Bis 2016 wird die AIDA Flotte auf zwölf Schiffe wachsen. www.aida.de Neuer Kabelleger AURA
für Seekabelwerke Am 17. Oktober 2012 übernahmen die Norddeutsche
Seekabelwerke GmbH (NSW), eine 100%ige Tochter von General Cable, im Rahmen
eines Langzeitchartervertrages das DP2 Kabellegeschiff AURA
von der finnischen Reederei Meriaura Ltd.. Zuvor wurde die 101,80 Meter lange AURA
entsprechend der Spezifikationen von NSW auf der Rauma Shipyard umgebaut.
Restarbeiten wurden dann an der BVT-Pier im Bremerhavener Fischereihafen
erledigt. Damit steuert dieses Schiff eine wesentliche Erweiterung der NSW
Kapazitäten zur Installation von Energieseekabeln bei. NSW beabsichtigt, die
AURA im Wesentlichen für Innerpark- und
Export-Kabel Projekte aus dem aktuellen Auftragsbestand einzusetzen. Damit
unterstreicht NSW seine führende Position als Anbieter für schlüsselfertige
Energieseekabelprojekte im internationalen Offshore-Wind-Markt. Ebenfalls
Bestandteil der neuen NSW-Kabellegeeinheit ist der neue
Hochleistungs-Trencher SeaREX, (ein Unterwassertraktor zum Vergraben der
Seekabel im Meeresboden) welcher in diesem Jahr vom britischen Hersteller
Soil Machine Dynamics Ltd (SMD)
an NSW geliefert wurde. Die durchgeführten Umbauten an dem ehemaligen
Multipurpose-Cargo-Schiff AURA, das 2008
von der Gdansk Shiprepair Remontowa S.A abgeliefert wurde, umfassten unter
anderem einen DP2 Antrieb, ein dreistöckiges Wohnmodul für bis zu 36
Personen, einen bewegungsausgleichenden Kran sowie die Verbreiterung des
Schiffes von 18 auf 25 Meter. Letzteres war für die Unterbringung des neuen
23 Meter breiten Turntables erforderlich. Der knallrote Turntable, der für
die Aufnahme aller Arten von Seekabeln geeignet ist, wurde von dem
niederländischen Unternehmen Blue Offshore produziert. Der 23 Meter
Durchmesser-Turntable kann bis zu 20 Kilometer Kabel bis zu einem Gewicht
von rund 2.600 Tonnen aufnehmen. Abschließend wurde die Kapazität der Generatoren erhöht, sowie ein spezieller A-Frame am Heck für das Ein- und Aussetzen des SeaREX Hochleistungstrenchers installiert. NSW‘s SeaREX ist mit 60 Tonnen Gewicht in Luft und einer Leistung von 1.600 kW einer der stärksten zurzeit auf dem Markt verfügbaren Trencher für Kabelarbeiten. Angetrieben wird die AURA
über zwei Ulstein Aquamaster mit einer Leistung von 1.600 kW, die notwendige
Energie liefern zwei Wärtsilä-Hauptmaschinen vom Typ 6R32 mit einer Leistung
von je 2.220 kW. Neben dem bestehenden Bugstrahlruder mit einer Leistung von
450 kW wurden während des Umbaus zu einem DP2-Schiff in Finnland zwei
weitere Bugstrahlruder mit einer Leistung von je 700 kW eingebaut.
Den ersten Einsatz wird die AURA
demnächst im Ostsee-Windpark Baltic 2 durchführen. Thorsten Schwarz, Geschäftsführer von NSW sagte bei der Übergabe der AURA Unsere Beteiligung an der NOSTAG
10 war seinerzeit der erste Schritt, um uns den Zugang zu einem
hochspezialisierten Kabellegegerät für flache Gewässer zu verschaffen. AURA
und SeaREX erweitern nun unsere eigenen Fähigkeiten und Gerätschaften für
tiefere Gewässer und für Seegebiete, die idealerweise mit einem DP2
bearbeitet werden. In der Kombination von NOSTAG
10, AURA sowie den Installationsgeräten
unserer etablierten Installationspartner bieten wir nun ein einmaliges und
umfassendes Portfolio für Installationsdienstleistungen im Paket mit unseren
Kabeln. Die heutige Übergabezeremonie der AURA
und des SeaREX folgt der erst kürzlich vorgenommenen erneuten Erweiterung
der Mittelspannungs-Seekabelproduktion in Nordenham, womit NSW und die
Eigentümerin General Cable ihr klares Bekenntnis zur Offshore Wind Industrie
unterstreichen. Neben Mittel – und Hochspannungsseekabel-Lösungen für die
Offshore Wind Industrie vermarktet NSW seine Produkte und Dienstleistungen
aktiv auch für Übertragungsnetzprojekte sowie für die globale Öl- und
Gasindustrie. Die Norddeutsche Seekabelwerke GmbH (NSW) ist seit
2007 ein 100%iges Tochterunternehmen der General Cable Corporation und seit
über 111 Jahren ein weltweit führender Anbieter von
Telekommunikations-Seekabeln. In den letzten fünf Jahren hat sich NSW mit
seinen 500 Beschäftigten im Markt für Energieseekabel, speziell im Bereich
erneuerbare Energien, etabliert. In den vergangen Jahren wurden von NSW
bereits erfolgreich Energieseekabel für Windparkprojekte und
Inselverbindungen produziert und installiert. Hierfür wird das von BVT
erbaute Spezialschiff NOSTAG 10 in
Kombination mit einem vertikalen Spülschwert eingesetzt. Meriaura Ltd. ist ein finnisches
Schiffbauunternehmen, welches eine Flotte von 16 Schiffen betreibt und für
Projekttransporte spezialisiert ist. Das Unternehmen hat zusätzlich eine
lange Tradition im Transport von anspruchsvollem Projektcargo, hierzu zählen
Kraftwerke genauso wie Dieselgeneratoren, Windturbinen und dazugehörige
Komponenten. In den letzten Jahren ist Meriaura zu einem bedeutenden
Anbieter für den Transport im Rahmen von Offshore-Projekten in der Nord- und
Ostsee geworden.
Liegeplatz 9 in Cuxhaven.
Cuxhavens
Offshore-Basis wächst – Liegeplatz 9 erweitert Offshore-Angebot der
nieder-sächsischen Seehäfen
Der Niedersächsische Ministerpräsident David
McAllister hat am 15. Oktober in Cuxhaven den Liegeplatz 9 der
Offshore-Basis in Betrieb genommen. „Wenn wir heute den Liegeplatz 9 am
Offshore-Basishafen einweihen, dann ist das ein guter Tag für Cuxhaven und
ein ebenso guter Tag für die gesamte maritime Wirtschaft in Niedersachsen Dieser östliche Liegeplatz der Offshore-Basis ist
mit einer Länge von 300 Metern eine vollwertige Kaianlage für
Umschlagzwecke. Sie dient als multifunktionale öffentliche Hafeneinrichtung
zum Be- und Entladen von Transportschiffen, Pontons, Hubplattformen, aber
auch als Liegeplatz für Schlepper und Schwimmkrane. Einer der ersten Nutzer
ist die Ambau GmbH, die hier Stahlelemente für Windkraftanlagen auf ein
Jack-Up-Schiff umschlagen lässt – etwa für den Windpark Meerwind West. Schon im Mai 2011 wurde ein Umschlagplatz für Massengut in Betrieb genommen. Dieser Bereich ist etwa 200 Meter lang, hat auf 156 Metern Länge eine hochwassersichere Oberfläche auf NN +6,50 Meter und eine Wassertiefe von KN -10,6 Metern. „Von der Schwerlastplattform bis zum Liegeplatz 9
stehen unseren Kunden nun insgesamt fünf Liegeplätze mit einer Gesamtlänge
von fast 900 Metern zur Verfügung. Das ist einzigartig an der deutschen
Nordseeküste Im Bereich des sogenannten Liegeplatzes 9.1. wurden
die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen weiteren allgemeinen
Umschlagkai mit einer Länge von 142 Metern geschaffen. Hier kann kurzfristig
und mit geringem finanziellem Aufwand auf einer Fläche von rund drei Hektar
Platz für z.B. weitere Offshore-Logistik-Transporte hergerichtet werden. Auf der Landseite sind durch eine Schwerlaststraße
alle Liegeplätze in Cuxhaven durchgängig miteinander verbunden. Sie bindet
die neue Offshore-Basis über eine 60 Meter breite Schwerlastrampe an das
Gebiet des Bebauungsplans 141 und die westlich davon liegenden Betriebe an. Niedersachsen Ports hat die Erweiterung des
Offshore-Hafens mit einer multifunktionalen und öffentlichen Hafenanlage,
die besonders auf die Bedürfnisse der Offshore-Industrie ausgelegt ist, in
Rekordzeit realisiert. Mit der Inbetriebnahme des neuen Liegeplatzes sichert
das Land der Region Cuxhaven ein weiteres Stück Zukunft. Niedersachsen Ports bietet mit seinen
niedersächsischen Häfen aufgrund seiner Nähe zu den Offshore-Parks und der
vorhandenen und zukünftig noch bereitzustellenden Infrastruktur optimale
Bedingungen. Die Offshore-Thematik wurde hier frühzeitig erkannt und die
Entwicklung in diesem Bereich vorangetrieben. Schon jetzt finden hier
Unternehmen, die auf die zukunftsträchtige Offshore-Windenergie setzen,
ideale Voraussetzungen vor. Offshore-Anlagen müssen auf Grund ihrer Größe in
Seenähe montiert, von Schiffen zu den Standorten verbracht und durch
Spezial-Schwimmkräne bzw. Hubinseln aufgestellt werden. Zur Verankerung
müssen große Mengen Stahl und Beton verfrachtet werden. Die
Offshoretauglichkeit von Häfen ist eine wesentliche Voraussetzung für die
Verschiffung von großen Windkraftanlagen und die Aufstellung auf See.
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG hat in den vergangenen Jahren die
Voraussetzungen geschaffen, um die Ansiedlung von Unternehmen, Technologien
und Know-how auszubauen. Cuxhaven, der Hafen an der Elbmündung, hat sich
frühzeitig als Europas größter Offshore-Basishafen positioniert. Zum einen
werden die Offshore-Windparks von hier aus errichtet und der dazugehörige
Service bereitgestellt, zum anderen dient der Hafen auch als
Produktionsstandort für die Unternehmen, die Komponenten von
Windenergie-Anlagen fertigen und montieren.
www.nports.de Neuer Saugbagger EKE
MÖBIUS
am Cruise Center in Hamburg getauft Vor dem Taufakt lobte Wirtschaftssenator Frank Horch
die Leistung der Möbius-Angestellten und Mitarbeiter der Sietas-Werft, auf
der die EKE MÖBIUS
trotz Schiffbaukrise gebaut wurde. „Das war nur möglich, weil vom Arbeiter
bis zum Bund alle hart mitgewirkt haben Auf der Pier war dann der Moment für Monika
Breuch-Moritz gekommen. Sie bedankte sich „für die besondere Ehre, das
dritte Kind der Familie Möbius taufen zu dürfen, nach Josef und Werner ist
es diesmal ein Mädchen Die Namensgeberin hatte Tränen in den Augen. Die
Frau des einstigen Firmeninhabers erinnerte sich: „Bei der Namenssuche hatte
ich eigentlich nur im Scherz gesagt, dass das Schiff doch meinen Namen
tragen könne. Jetzt bin ich ehrlich gerührt |
Neues Mehrzweckarbeitsschiff SAATSEE
getauft Das Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau hat
ein neues Arbeitsschiff in Betrieb genommen. Die 26 Meter lange SAATSEE
wurde an der Weser in Berne/Motzen auf der Werft Fr. Fassmer GmbH & Co. KG
gebaut. Das Schiff ist als Seeschiff für küstennahe Fahrt
(„restricted service area 20”) ausgelegt
und wird im Schub- und Schleppverband zum Einsatz kommen. Nach der Taufe in
Rendsburg am 26. September 2012 wurde die SAATSEE
mit einer Länge von 26,00 Meter und einer Breite von 8,60 Meter an das
Wasser- und Schifffahrtsamt in Kiel-Holtenau übergeben. Dieser Neubau wird
den Schlepper NORDMARK und das
Bereisungsschiff FRIEDRICH VOSS
des WSA Kiel-Holtenau ersetzen. Der Hauptantrieb besteht aus zwei MAN-Motoren vom
Typ D2842 LE 403. Diese übertragen ihre Antriebsleistung von jeweils 529 kW
auf zwei vierflügelige SRP 440 FP Schottel-Ruderpropeller. Damit erreicht
die SAATSEE eine Geschwindigkeit von 9,7
kn. Abhängig von den auszuführenden Aufgaben fahren auf dem vom Germanischen
Lloyd klassifizierten Neubau zwei bis vier Besatzungsmitglieder. Die Rundspantkonstruktion aus normalfestem Schiffbaustahl ist mit der Eisklasse E1 eingestuft, das Ruderhaus und die weiteren Aufbauten sind aus seewasserbeständigem Aluminium gefertigt. Als Ausrüstung befindet sich an Bord unter anderem eine Feuerlöschanlage mit einem Feuerlöschmonitor, der von der Brücke aus steuerbar ist und der eine Leistung von 480 l/min aufweist. Auf dem rund 70 Quadratmeter großen Arbeitsdeck befindet sich darüber hinaus ein hydraulischer 1,5 Tonnen Arbeitskran mit einem Doppelschwenkwerk mit Hub- und Knickarm. Die maximale Reichweite gestreckt beträgt 12,30 Meter. Hydraulische Koppelwinden mit je 30 Tonnen Haltekraft und eine Seevermessungsanlage gehören genauso zum Equipment wie ein Schlepphaken und ein klappbarer Schleppbügel. Der Pfahlzug der SAATSEE beläuft sich auf 15 Tonnen. Als Einsatzgebiete sind der gesamte
Nord-Ostsee-Kanal (NOK), die Kieler Förde sowie der Fahrtbereich „Nationale
Küstenfahrt” vorgesehen. Zu den Aufgaben
gehören bauliche Unterhaltungsarbeiten an den Anlagen des NOK wie zum
Beispiel Assistenzarbeiten an den Schleusen in Kiel und Brunsbüttel. Dazu
gehören z.B. Aufgaben beim Aus- und Einbau der Schiebetore sowie das
Schieben und Schleppen von Schuten, Pontons, Fähren und anderen schwimmenden
Geräten des WSA auf dem Kanal und im Werftbetrieb beim Bauhof des WSA in
Rendsburg. Im Winter wird der Neubau darüber hinaus an Fährbuchten und
Anlegebrücken zum freihalten der Anlagen von Treibeis eingesetzt.
Neues
Lotsversetzsystem auf der Ems Nach fast 50 Jahren Dienstzeit ist das
Lotsenstationsschiff KAPITÄN BLEEKER
Ende September offiziell verabschiedet worden. Damit ist gleichzeitig
der Startschuss für das neue Lotsversetzsystem mit schnelleren Versetzbooten
sowie einer neuen Lotsenstation im Schutzhafen der Insel Borkum gefallen. Bisher versetzte die 1963 bei der Meyer Werft in
Papenburg gebaute KAPITÄN BLEEKER
die Emslotsen seegestützt im Bereich der Emsansteuerungstonne Westerems.
Zukünftig wird der Lotsenversetzdienst von Borkum aus durchgeführt. Die 17
Seemeilen lange Strecke zur Versetzposition legen die Lotsen dann mit zwei
in Frankreich gebauten 19,60 Meter langen, 6,30 Meter breiten und 1,80 Meter
tiefgehenden Monohulltendern vom Typ ORC P 190 zurück. Zwei MTU-Hauptmotoren
mit einer Leistung von je 900 kW sorgen für eine Geschwindigkeit von 30 kn.
Neben maximal drei Besatzungsmitgliedern finden acht Losten an Bord Platz.
Die FRYA und FRESENA
sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebaut. Darüber hinaus kommt zwischen Borkum und der Versetzposition auf der Ems jetzt der SWATH-Tender BORKUM zum Einsatz. Der bei Abeking & Rasmussen in Lemwerder gebaute Tender ist 25,65 Meter lang, 14,26 Meter breit und 2,70 Meter tiefgehend. Die Geschwindigkeit der mit zwei Besatzungsmitgliedern und acht Lotsen besetzten Einheit beträgt 18 Knoten. Alle drei Schiffe operieren vom Schutzhafen Borkum
aus. Dort steht ein bundeseigenes Gebäude, das von der Bundeswehr in den
Bestand der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung überführt wurde. Nach
Modernisierungs- und Anpassungsarbeiten wird es vollständig als
Lotsenwachstation mit Aufenthalts- und Ruheräumen sowie Kantine betrieben.
Durch das neue Versetzsystem soll auch die Zusammenarbeit mit den
niederländischen Lotsen, die ebenfalls landgestützt mit schnellen Booten
arbeiten, verstärkt werden. Container-Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven
wurde feierlich eröffnet Am 21. September nahm der JadeWeserPort Wilhelmshaven, Deutschlands erster und einziger Container-Tiefwasserhafen, seinen Betrieb auf. Aus diesem Anlass hatten die JadeWeserPort-Gesellschaften und die EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG zu einer feierlichen Eröffnungsveranstaltung auf das Gelände des EUROGATE-Containerterminals geladen. Die Eröffnungsveranstaltung mit rund 1.300 Gästen wurde begleitet vom Erstanlauf des Containerschiffs MAERSK LAGUNA. Der Containerhafen Wilhelmshaven zeichnet sich durch seine direkte Lage an der Fahrrinne aus. Dank der Wassertiefe von 18 Metern können Großcontainerschiffe den Hafen jederzeit uneingeschränkt anlaufen. Neben dem Containerterminal wurde auch die unmittelbar benachbarte, 160 Hektar große Logistikzone eingeweiht. Die strategisch hervorragend gelegene Logistikzone bietet viel Platz für die Neuansiedlung hafennaher Logistik-Dienstleistungen. Zur Eröffnung waren unter anderem die Regierungschefs der Länder Bremen und Niedersachsen, Jens Böhrnsen und David McAllister, sowie Bundeswirtschaftminister Philipp Rösler geladen. Nach Aussage von Jörg Bode, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der JadeWeserPort-Gesellschaften, ist der neue Hafen eine sinnvolle Ergänzung der etablierten Containerhäfen in Hamburg und Bremerhaven. Die Eröffnungsveranstaltung spiegelte die
Aufbruchstimmung im Nordwesten wider. Wie ein roter Faden zogen sich die
hervorragende Perspektive des Container-Tiefwasserhafens durch die Reden der
politischen Vertreter und der Vertreter der beteiligten Unternehmen. So sagte Axel Kluth, Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft: „In rund fünf Jahren haben hier mehrere Hundert Menschen gemeinsam ein Projekt entwickelt, von dem viele Generationen profitieren werden. Ich möchte den heutigen Tag nutzen, um allen Beteiligten für ihren Einsatz zu danken”. „Mit Wilhelmshaven eröffnen wir unseren dritten
Standort an der Nordsee. Aufgrund seiner optimalen nautischen Bedingungen
leistet Wilhelmshaven einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der
Wettbewerbsfähigkeit des maritimen Standorts Deutschlands. Hafenentwicklung
braucht Generationen. Wir möchten in Wilhelmshaven etwas Bleibendes
schaffen. Das Projekt endet nicht mit dem heutigen Tag. Jetzt geht es los”,
so Emanuel Schiffer, Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung. „Der JadeWeserPort ist ein Jahrhundertprojekt.
Niedersachsen erhält ein neues Tor zur Welt. Wilhelmshaven wird mit dem
Hafen zu einem zentralen Dreh- und Ankerpunkt für den internationalen
Containerverkehr. Künftig werden hier Container aus der ganzen Welt verladen
– vor allem aus Asien und Südamerika. Die ganze norddeutsche Küste wird
davon profitieren”, sagte der
Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister. Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler: „Die deutschen Seehäfen haben eine hohe gesamtwirtschaftliche Bedeutung für Deutschland als Exportnation. Der JadeWeserPort wird als einziger deutscher Tiefwasserhafen tideunabhängig auch die größten Containerschiffe voll beladen abfertigen können. Solche Schiffe können nun – neben Rotterdam – auch Wilhelmshaven anlaufen. Damit wird sich Wilhelmshaven zu einer Drehscheibe des internationalen Seeverkehrs entwickeln. Durch den unmittelbaren Hafenbetrieb und Industrieansiedlungen im Umfeld können wertvolle und zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Region entstehen”. Die Reederei Maersk Line hat den neuen Tiefwasserhafen bereits in die Fahrtrouten von zwei Containerlinien aufgenommen. Dabei handelt es sich um den Fernost-Service AE1 und um den Südamerika-Dienst CRX. Beide laufen regelmäßig Bremerhaven an. Wilhelmshaven wird demnach zusätzlich in den Fahrplan aufgenommen.
Havarierte MSC FLAMINIA
erreicht JadeWeserPort Der Notliegeplatz des havarierten Containerschiffs MSC FLAMINIA im JadeWeserPort Wilhelmshaven wurde am 11. September durch das Havariekommando Cuxhaven, nach Maßgabe der vom Bund und den Küstenländern gezeichneten Notliegeplatzvereinbarung vom 11. März 2005 über die hiesige Hafenbehörde zugewiesen. Der Zuweisung eines Notliegeplatzes geht in Deutschland eine umfangreiche Beurteilung (assessment) voraus. Dabei werden unter anderem schnelle Erreichbarkeit und Infrastruktur, aber auch Umweltfragen bewertet. Die gute nautische Erreichbarkeit des Hafens und der vorhandene Tiefgang haben bei der Zuweisung des Havariekommandos sicher eine Rolle gespielt. In Wilhelmshaven finden als drittgrößtem Hafen Deutschlands mit dem hauptsächlichen Umschlag von Öl, regelmäßig Übungen zur Bekämpfung von Umweltschäden statt. Mit der Aufstellung des Hafenmanagementplans, der auch TÜV geprüfte Alarm- und Notfallpläne umfasst, sind die verantwortlichen Stellen bei der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft gut vorbereitet auf den jetzt eingetretenen Fall. Dazu Geschäftsführer Axel Kluth: „Das gute Zusammenspiel aller zu beteiligenden Einrichtungen im Vorfeld des Einlaufens der MSC FLAMINIA hat gezeigt, dass der Hafenstandort Wilhelmshaven in der Lage ist, Verantwortung in einem derartigen Havariefall zu übernehmen. Ich bin davon überzeugt, dass die nun vor uns liegenden Aufgaben gemeinsam gut bewältigt werden und der JadeWeserPort seine Leistungsfähigkeit so erstmals unter Beweis stellen kann”.
Entladung der Container hat begonnen Seit Ende September laufen die Entladungsarbeiten
auf der MSC FLAMINIA. Nach dem die
Reederei alle erforderlichen Verträge mit Entsorgungs- und
Entladungsunternehmen unterzeichnet hat, konnte mit den Entsorgungs- und
Entladungsarbeiten des havarierten Schiffes begonnen werden. Die Reinigung
der Aufbauten wurde zunächst beendet. Als erstes wurden rund 80
unbeschädigte Container entladen, darunter auch Gefahrgutcontainer. Die
entladenen Container wurden dann von von Ladungs- und
Versicherungssachverständigen überprüft. Anders als zunächst geplant, begann
zunächst die Entladung mit den unbeschädigten Containern hinter den
Aufbauten. Dies geschieht, weil die Transport- und Reinigungswannen für die
beschädigten Container noch nicht vor Ort waren und die Entladungsarbeiten
nicht verzögert werden sollten. Nach dem das entsprechende Gerät, das zum Teil
angefertigt werden musste, vor Ort eintraf und die Stellflächen vorbereitet
waren, wurde weiter nach dem Entladungskonzept des Germanischen Lloyd
verfahren. Um die Stabilität des Schiffes zu gewährleisten, mussten
Container und Löschwasser gleichermaßen entladen werden. Vorrang hatten die
Container, bei denen eine erhöhte Temperatur festgestellt wurde. Danach
folgten die Gefahrgutcontainer. „Dank der guten Zusammenarbeit der Behörden und
Unternehmen vor Ort, haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht Parallel zu den Entladungs- und Entsorgungsarbeiten
wurden weiterhin täglich Messungen auf dem Schiff durchgeführt, um auf
Veränderungen sofort reagieren zu können
Buchtip 1: Fairplay – dafür steht der Name Chronik einer
deutschen Schleppreederei Der von der Hamburger Werft Theodor Buschmann erbaute Schlepper FAIRPLAY VIII, der mittlerweile seit einigen Jahren der Stiftung Maritim angehört, wurde im Oktober 50 Jahre alt und ist somit ein halbes Jahrhundert auf dem Wasser. In dem bereits 2008 erschienen Buch
Bei der Recherche für eine Veröffentlichugn zum
hundersten Geburtstag der Hamburger Fairplay-Schleppdampfsschiffs-Reederei
Richard Borchardt GmbH stieß der Autor Hans Jürgen Witthöft auf eine großen
Schatz schöner alter Fotografien, die in den Schränken der Reederei in
Kästen und etlichen Alben schlummerten. Daraus entstand nicht nur ein
Bildband, sodnern eine Chronik einer der bedeutendsten deutschen
Schleppreedereien. Die nun vorliegende Chronik zeigt mit meist sehr
historischen Fotos die wechselvolle Geschichte der Familie Borchardt und
spiegelt zugleich die Geschichte Hamburgs wieder und zeigt in allen Facetten
die Widrigkeiten und auch die Erfolge auf, die ein Familienunternehmen im
Schifffahrts-Bereich auszustehen und zu feiern hatte. Die zahlreichen
Abbildungen in schwarz-weiß und in Farbe, die auf der Auswertung des
Fotomaterials beruhen, lassen die Jahrzehnte des Auf und Abs lebendig werden
und würdigen eine Reederei, die dank kluger und engagierter Leitung so
einige Stürme schadlos überstanden hat. Der Autor Hans Jürgen Witthöft ist Fachjournalist
mit langjähriger Erfahrung im Bereich Schifffahrt und Marine. Neben
Beiträgen in Zeitungen und Zeitschriften hat er zahlreiche Bücher zu
maritimen Themen veröffentlicht und betreut seit vielen Jahren als
Herausgeber Köhlers Flottenkalender.
Fairplay – dafür steht der Name Chronik einer deutschen Schleppreederei
Buchtip 2: 175 Jahre Lütgens & Reimers – Experte der
Schleppschifffahrt Eins der traditionsreichsten Unternehmen Hamburgs,
die Reederei Lütgens & Reimers, wurde in diesem Jahr 175 Jahre alt.
Gegründet im Jahr 1837, zählt sie zu den ältesten Hafenfirmen in der
Hansestadt mit einer äußerst wechselvollen Geschichte. Begonnen hatte alles mit dem aus Bardowick bei
Lüneburg stammenden Hans-Heinrich Lütgens, der seinen Lebensunterhalt damit
bestritt, mit einem Kahn Güter auf dem kleinen Flüsschen Ilmenau zu
befördern. Schon bald erkannte Lütgens, dass er sein Geschäft nur dann
ausbauen konnte, wenn er den Schritt von der Ilmenau in den damals
aufstrebenden Hamburger Hafen wagte. Dort tat er sich mit dem Hamburger
Kaufmann Reimers zusammen und gründete am 2. Oktober 1837 das Unternehmen
Lütgens & Reimers. Schnell machte sich die junge Hafenfirma bei der
Beförderung von Import- und Exportgütern sowie mit Warentransporten und
-lagerungen aller Art im Hamburger Hafen durch Zuverlässigkeit und
Pünktlichkeit einen guten Namen und gehörte bald zu den renommiertesten
Hafenfirmen am Ort. Das führte dazu, dass die Geschäftsführer in
Organisationen wie Hafengremien, Innungen, Gilden und Tarifkommissionen bald
führende Positionen bekleideten und deren Meinung sogar im Hamburger Senat
gerne gehört wurde. Die Entscheidung, den Schritt in die Schleppschifffahrt zu wagen, war eine bedeutende Weichenstellung für die Zukunft: Getragen von dem Wunsch, die Schuten im Hamburger Hafen künftig mit eigenen Schleppern bewegen zu können, bestellte L&R im Jahre 1871 den Schleppdampfer HENRY, der noch im gleichen Jahr in Dienst gestellt wurde. Als nach dem ersten Weltkrieg kein Nachfolger für
die Leitung der Geschicke des Unternehmens bereit stand, war ein Verkauf der
Gesellschaft unvermeidlich. Die Hamburger Großreederei Hapag unternahm
damals nach dem Krieg einen Neuanfang und war auf der Suche nach eigenen
Schleppern zur Assistenz ihrer Übersee-Frachtdampfer im Hamburger Hafen. So
übernahm die Hapag im Januar 1920 das renommierte Unternehmen L&R und führte
es unter seinem gut eingeführten Namen weiter. Die Hapag hatte schon 1918
die Aktienmehrheit an der Bugsier-, Reederei- und Bergungs-A.G. übernommen,
die damals das größte und bekannteste Bergungsunternehmen des Landes war.
Die Bugsier betrieb fortan das Hochsee-Schleppgeschäft, während L&R
Hafenassistenzen ausführte. Schon 1926 allerdings gab die Hapag die
Aktienmehrheit an Bugsier wieder ab und beschränkte sich in der
Schleppschifffahrt mit ihrer Tochtergesellschaft L&R auf das Hafengeschäft. Relativ unbeschadet überstand Lütgens & Reimers den
Zweiten Weltkrieg und konnte nach 1945 mit einer Reihe von Schleppdampfern
aus den Vorkriegsjahren die Arbeit wieder aufnehmen. Inzwischen war auch das
Geschäft mit dem Festmachen und Loswerfen von Seeschiffen am Kai
hinzugekommen, im Hafen „Fastmoker 1956/57 wurden die ersten Motorschlepper, sechs
moderne Hafenassistenzschlepper, in Dienst gestellt, die allerdings schon
ein Jahr später zusammen mit drei noch aktiven Schleppdampfern an den
Mitbewerber Bugsier verkauft wurden. Im Zuge eines mit der Bugsier
geschlossenen Vertrages verpflichtete sich die Hapag, ihre
Tochtergesellschaft L&R für den Zeitraum von zehn Jahren aus der inzwischen
äußerst lukrativ gewordenen Seeschiffsassistenz herauszuhalten. Nach Ablauf dieser erzwungenen „Enthaltsamkeitsphase Die eigenen Schlepper wurden nun zunehmend für die
Seetransporte der Pontonflotte eingesetzt, so dass für den Hafen, aber auch
für andere Seeverschleppungen, weitere Neubauten in Dienst gestellt werden
mussten. In die Zeit Anfang der 1970er Jahre fällt der bislang größte
Flottenausbau der Hamburger Reederei – eine beispiellose Expansion des
bisher auf den Hamburger Hafen beschränkten Tätigkeitsbereiches auf den
Weltmarkt. Mit modernstem Gerät bot L&R Seetransporte, Serviceleistungen für
die aufstrebende Offshore- Öl- und Gasindustrie sowie Hafendienstleistungen
an und erwarb sich auf allen diesen Gebieten einen ausgezeichneten Ruf. Dieses ungebremste Wachstum konnte sich jedoch nicht fortsetzen und eine drastische Veränderung der Weltmarktlage erzwang Mitte der 1980er Jahre einen deutlichen Kapazitätsabbau. Ein Teil der Pontonflotte und der Hochseeschlepper musste verkauft und das Personal, das zwischenzeitlich über 1200 Personen umfasst hatte, den veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Eine Vorstandsentscheidung der inzwischen zum Hapag-Lloyd Konzern fusionierten Muttergesellschaft, sich auf die Containerschifffahrt und Seetouristik zu konzentrieren, führte 1994 dazu, dass Lütgens & Reimers aus dem Konzern herausgelöst wurde. Die Bremer Unterweser Reederei, damals über ihre Muttergesellschaft Lehnkering selbst eingebettet in den Preussag-Konzern, erwarb die Hamburger Reederei. Wenige Jahre später jedoch gelangte L&R durch Konzernübernahmen erneut unter das Dach von Hapag-Lloyd – ein in der deutschen Schifffahrt einmaliges Kuriosum. Erneut mussten Verkaufsverhandlungen geführt werden und das Unternehmen Linnhoff Schiffahrt des Hamburger Kaufmanns Klaus Thesenfitz erwarb 2001 die Unterweser Reederei mitsamt ihrer Tochtergesellschaft Lütgens & Reimers. Heute ist L&R mit drei See- und Hafenschleppern ein bedeutender Faktor in der Seeschiffsassistenz in Hamburg und Bremerhaven und spielt als größter Anteilseigner in der Arbeitsgemeinschaft der Hamburger Schiffsbefestiger eine dominante Rolle im Festmachergeschäft im Hamburger Hafen. Neue Perspektiven ergeben sich für das Unternehmen im Ausbau der Offshore-Windenergie. Zum Jubiläum hat Linnhoff Schiffahrt mit dem bekannten Hamburger Fachautor Jan Mordhorst eine Firmenchronik herausgegeben, die im Hamburger Seehafen Verlag erschienen ist und die die wechselvolle Geschichte des Unternehmens ausführlich beschreibt. Das reich bebilderte Buch ist im Buchhandel erhältlich unter der ISBN-Nr. 978-3-87743-830-5, umfasst 191 Seiten und kostet 64,00 Euro. |
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