MS ASARA am Anleger 11 in Köln, nahe der Kölner Bastei.
Alle Fotos dieser Seite: Wolfgang Grüner, Köln
Wolfgang Grüner
Schiffsportrait MS ASARA
Da war die Taufpatin Sarah Krumpen, Ehefrau des Geschäftsführers Benjamin Krumpen, doch etwas zu zögerlich, also ein energischer zweiter Versuch und die Flasche zerbrach an der Reling der MS ASARA. Große Aufmerksamkeit rund um Steiger 11 am 31. März 2017 in der Nähe der Kölner Bastei, viel Prominenz, so u.a. Johannes Zurnieden, Gründer und Geschäftsführer von Phoenix Reisen, Jörg Kramer, Geschäftsführer Phoenix Reisen, Reeder Johan Rijfers mit Frau Andrea Lejckova-Rijfers und Pfarrer Rolf Apholte, sowie viele interessierte Zuschauer und natürlich die Gäste der Jungfernfahrt, machten die Taufe des eleganten Neuzugangs der Phoenix Reisen, Bonn, zu einem freudigen Ereignis.
Zusammengeschweißt wurde das Stahlkasko des Schiffes in Serbien, danach in die Niederlande zur Vahali-Werft in Gendt geschleppt und fertig gebaut, Reederei ist Rivertech aus Arnhem. Das neue Schiff hat eine Länge von 135 Metern und bietet auf drei Kabinendecks 190 Passagieren bequemste Unterbringung. Alle Kabinen liegen außen, sind komfortabel und elegant eingerichtet, auf dem Orion- und Saturndeck mit französischem Balkon, somit also beste Panoramasicht, auf dem Neptundeck mit kleinen, nicht zu öffnenden Fenstern.
Bei der Ausstattung hat man nicht gespart, ein gar nicht so kleines Bad, wo man noch richtig Platz unter der Dusche hat, WC, Fön, individuell regulierbare Klimaanlage, SAT-TV mit Flachbildschirm, Radio, Minibar, Safe, Kaffeemaschine, Telefon und täglich kleiner Tageszeitung, Stromspannung 230 V Wechselstrom. Steckdosen liegen günstig, sind leicht zu erreichen. Besonders gefallen hat mir die gedeckte, aber freundlich-geschmackvolle Farbgebung. Auch ganz hinten in der Nähe der Maschine sind kaum Motorgeräusche zu hören, Vibrationen kaum zu spüren.
Oben auf dem Sonnendeck laden viele Liegen, Stühle und Sofas zum Ausruhen, Verweilen und Genießen der schönsten Flusspassagen ein, da findet jeder sein Plätzchen, ob unter den Sonnensegeln oder einem, hoffentlich immer, blauen Himmel. Am Heck gibt es einen kleinen Pool, daneben ein Shuffleboard, da sollte man aber wegen der hohen Kanten noch etwas tun – Stolpergefahr!
Gemütlich und wetterunabhängig ist die Panorama-Lounge am Bug mit vielen Sitzgelegenheiten und kleinen Tischen, die Bar bietet ein reichhaltiges Getränkeangebot zu zivilen Preisen, gegenüber eine Station für die musikalische Unterhaltung. Wer lieber seine Nase statt ins Glas oder ein elektronisches Gerät steckt, findet in der kleinen Bibliothek genug Material um weitere Reisen zu planen. Unten im Schiff auf dem Neptundeck ist ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Dusche. Eine kleine Boutique und der Lift sind in der Atrium-Lobby zu finden.
Großer Wert wird, wie bei Schiffsreisen üblich, auf Kulinarik gelegt, die Kreuzfahrer sollen verwöhnt werden. An Bord von MS ASARA speisen die Gäste während einer Tischzeit auf dem Saturndeck im Panorama-Restaurant „Vier Jahreszeiten” bei freier Platzwahl und persönlichem Service am Tisch. Eine gute Alternative für den kleinen Hunger, oder wenn man es mal etwas ruhiger haben will, auf dem Oriondeck am Heck rundet ein weiteres, kleines, Spezialitätenrestaurant mit viel frischen Salaten und Nudelgerichten etc. das gastronomische Angebot ab.
Für den hervorragenden Service an Bord zeichnet bei MS ASARA, wie auch bei allen Hochseeschiffen der Phoenix Flotte, die Firma SeaChefs verantwortlich – Garant für besten Service und kulinarische Extraklasse. Zahlreiche Mitarbeiter in Küche und Restaurant sorgen für das leibliche Wohl an Bord und bereiten genussvolle Menüs zu. Mehrere Mahlzeiten von früh bis spät, einschließlich Nachmittags-Kaffeezeit bis hin zu kleinen Snacks gegen 22.00 Uhr, lassen Abschied nehmen vom Gedanken an eine schlanke Linie. Auf Wunsch gibt es auch Gerichte für spezielle Diäten (Diabetiker, Glutenfrei, Laktosefrei etc.), das sollte man aber besser frühzeitig mitteilen. Highlight für viele, der Kapitänsempfang und das Kapitäns-Dinner mit festlichem Menü, das gibt es auf diversen Reisen natürlich auch.
Die Taufe ist vorbei, ich gehe an Bord, „Willkommen zu Hause“, steht auf dem Teppich, herzlich begrüßt vom Direktor Schiffsreisen Michael Schulze, Kapitän Hendrik Schouwstra, Hotelmanager Constantin Antonie und dem Kreuzfahrtdirektor Anton Dimov. Das Einchecken an der Rezeption in der Atrium-Lobby geht schnell und problemlos, ein paar Stufen hinab und da auf dem langen Gang ist meine Kabine auf dem Saturndeck. Schnell den Koffer ausgepackt und dann hinauf auf das Sonnendeck, die MS ASARA hat abgelegt. In der Lounge locken Kaffee, Tee und Kuchen, oben auf der Terrasse frische Bratwurst und ein fulminanter Ausblick auf die Schwesterschiffe MS ANESHA und MS AURELIA, die unsere Ausfahrt eine Zeitlang entlang des Kölner Panoramas begleiten.
Der Schiffskoch Marcus Kirchgässner und die Küchencrew haben kräftig gearbeitet und laden um 19.00 Uhr zum Abendessen. Ein feines Menu wird serviert, auf der Speisekarte gibt es immer die passenden Weinempfehlungen dazu. Serviert werden heute u.a.: frisches Kalbstatar, in Sesam gebratenen Thunfisch, rosa gebratenen Lammrücken, Lachsfilet und Eisbecher Asara. Wer ganz und gar vegetarisch essen möchte, dem werden Wildkräutersalat, weiße Spargelcremesuppe, kross gebratenen Tofu und eine Trilogie von der Erdbeere serviert.
Später am Abend tritt in der Lounge der bekannte Kölner Kabarettist Jürgen Becker („Mitternachtsspitzen”) mit Auszügen aus seinem Programm „Die Kulturgeschichte der Fortpflanzung” auf, ohne Zugabe lässt ihn das begeisterte Publikum nicht gehen. Vom Schiff war der Künstler sehr beeindruckt, er war noch nie auf Kreuzfahrt, jetzt will er das unbedingt mal nachholen. Der Abend klingt an der Bar aus, später mag ich es, auf dem Bett liegend bei offenem Fenster, die Nacht vorbei rauschen zu lassen.
Der Morgen findet die MS ASARA angelegt in Rüdesheim, Zeit für den geführten Ausflug „Musik und Wein” oder individuelle Besichtigungen von u.a. Weinberge, Weingüter, Branntweinbrennerei, Sektkellerei, Drosselgasse oder mit der Seilbahn hinauf zum Niederwalddenkmal. Vorher gibt es aber noch ein opulentes Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt, frische Eierspeisen inklusive.
Viel bewegt ist die notwendige Grundlage für das feine Mittagessen im Restaurant, wieder eine Auswahl: vom Buffet selbst zusammen gestellte Blattsalate, angerichtete Salate und feines sauer eingelegtes Rindfleisch. Weiter geht es mit Knoblauchcremesuppe, Himmel und Erde, Rotbarschfilet, Karotten-Kartoffelküchlein, Senfgemüse und Dessertauswahl vom Buffet.
Inzwischen geht es wieder zurück zum nächsten Haltepunkt Koblenz, in der Lounge warten wieder Kaffee, Tee und Kuchen. Bei Stromkilometer 555 passieren wir die berühmte Loreley. Schon oft gesehen, aber immer wieder begeisternd, besonders wenn man dabei noch mit einer kulinarischen Überraschung erfreut wird: Frische Austern und Sekt, besser kann es kaum sein. Es bleibt genügend Zeit – bei frühlingshaften Temperaturen – es sich auf dem Sonnendeck äußerst bequem zu machen, schauen, dösen, reden und sich freuen, diese Fahrt mitzumachen.
Koblenz wird erreicht, die mächtige Festung Ehrenbreitstein schaut hinab auf das Schiff, das sich nun einen Liegeplatz auf der Mosel sucht, schließlich soll das Abendessen ab 18 Uhr serviert werden. Diesmal erfreuen u.a. rosa gebratene Entenbrust, Waldorfsalat, Kalbsboullion, Ruccolacremesuppe mit Pinienkernen, St. Petersfisch, Rinderrücken mit Spargel, Ceylon-Gemüsecurry und Eisbecher. Wer den Ausflug „Wo ist der Deinhard?” gebucht hat, macht sich ganz gemütlich auf den kurzen Fußweg zur berühmten Sektkellerei, ansonsten weiß jeder schon, wie er den Abend verbringen möchte. Dazu bietet die Stadt eine Vielzahl von attraktiven Sehenswürdigkeiten, da reicht ein Abend lange nicht aus. Oder einfach nur das schöne Schiff genießen, in der Lounge gibt es ab 22 Uhr Partytime mit DJ Jan und natürlich noch einen Drink an der Bar.
Schon früh geht es am anderen Morgen zum Frühstück, ein leiser Hauch von Wehmut liegt über den Leckereien, denn schon gegen 10.00 Uhr ist das Schiff zurück in Köln und die schöne Fahrt zu Ende. Nicht nur ich, auch die anderen Gäste waren sehr zufrieden und verlassen das neue Schiff äußerst ungern. Die MS ASARA wird, da bin ich mir sicher, in Zukunft viele begeisterte Gäste finden. Ab sofort geht sie in den regulären Betrieb mit Flussreisen auf Rhein und Donau. Der letzte Blick gilt dem Schiff: Schade, dass es vorbei ist, schön, dass ich dabei war. www.phoenixreisen.com
MS ASARA auf einen Blick
Länge: 135 Meter, Breite: 11,40 Meter, Tiefgang: 1,60 Meter, Reederei: Rivertech (NL), Flagge: Malta, Passagierzahl: 190, Kabinengröße Neptundeck: 12 Quadratmeter, Kabinengröße Saturn-/Oriondeck: 15,50 bis 16 Quadratmeter, Kabinengröße Suite: 17 Quadratmeter.
Das Einchecken an der Rezeption in der Atrium-Lobby geht schnell und problemlos.
Ein paar Stufen hinab ist meine Kabine auf dem Saturndeck. | Meine Kabine mit französischem Balkon, somit also beste Panoramasicht. |
Die rechte Seite des Restaurants – durch die Teilung wirkt es intimer.
Die ersten Gäste sind schon da – noch liegt das Schiff am Rheinufer. | Blick zum Heck und zur Zoobrücke in Köln. |
Blick zum Bug auf St. Kunibert und den Kölner Dom.
Die Taufzeremonie hat begonnen – ganz rechts die Taufpatin Sarah Krumpen.
Die Taufflasche im Anflug auf die Bordwand.
Das edle Getränk landet an der Scheibe – Die MS ASARA ist getauft.
Das Taufmenu beginnt mit frischem Kalbstatar mit Wachtelei ... | ... es folgt in Sesam gebratener Thunfisch ... |
... dann rosa gebratener Lammrücken ... | ... den Abschluss bildet diese Trilogie von der Erdbeere. |
Am nächsten Morgen: Der süße Teil vom Frühstücksbuffet.
Nur ein kleiner Teil des Frühstücksbuffets – es gibt noch viel mehr. | Es braucht Zeit, alle Geschmacksvarianten zum Frühstück zu entdecken. |
Panoramablick vom Niederwalddenkmal auf den romantischen Rheingau – links unten Rüdesheim.
Die volle Dosis Romantik – der „Tempel” oberhalb von Rüdesheim. | Das Niederwalddenkmal oberhalb von Rüdesheim. |
Die Drosselgasse in Rüdesheim, selten ist es so leer. | Rechts von der vielbesungenen Drosselgasse – auch hier schmeckt der Wein vom Rhein. |
Zurück auf der ASARA. Im Restaurant erwartet die Gäste wieder ein delikates Mahl, hier das Salat-Buffet ...