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Vom Flughafen Mombasa fahren wir an das idyllisch gelegene Mnarani Beach unweit der Stadt Kilifi und starten gleich zu einer Bootsfahrt. Über den Kilifi Creek geht es hinaus auf den Indischen Ozean, wo uns bei einer ersten Schnorcheltour die spannende Unterwasserwelt der ostafrikanischen Ostküste erwartet. |
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Carsten Heinke An Kenias Küste: Auf Safari im Land der Zwerge Kenia – unentdecktes Naturparadies: der Arabuko-Sokoke-Nationalpark |
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Der uralte
Arabuko-Sokoke-Wald hütet seltene Naturschätze. Unter riesigen Duftbäumen
leben sonderbare Winzlinge wie Rüsselhündchen und Mini-Antilopen. Vorsichtig schiebt
Alex Mwalimu ein paar herabhängende Drähte mit einem Stock beiseite. Die
kleine Wandergruppe kann das Tor passieren. Den schwerstgewichtigen
Bewohnern des Arabuko-Sokoke-Waldes verwehrt der schwach elektrisch geladene
Vorhang den Zutritt nach draußen. „Das 420 Quadratkilometer große Gebiet
jenseits des Zaunes sollte den rund 100 Dickhäutern reichen”, rechtfertigt
der Wissenschaftler die Sicherheitsmaßnahme. Nur unweit entfernt liegen die
beliebten Badeorte Kilifi und Malindi. Auch wenn Arabuko
„Ort der Elefanten” heißt, gehe es hier längst nicht allein um sie, sondern
um ein komplettes Biotop einzigartiger Vielfalt, sagt der 52-Jährige, der
seit 1997 für den staatlichen Kenya Wildlife Service arbeitet. Der Arabuko-Sokoke-Wald im Osten Kenias ist das letzte verbliebene Stück des riesigen tropischen Trocken-Urwaldes, der sich einst an der ostafrikanischen Küste von Somalia bis Mosambik erstreckte. Nur sechs Quadratkilometer davon gehören zum Nationalpark. „Trotz strenger Gesetze wird weiter illegal gerodet
und gewildert. Deshalb unterstützt uns der Naturschutzbund Deutschland, den
Wald zu kontrollieren und die Armut der Leute mit alternativen
Verdienstmöglichkeiten zu bekämpfen”, erklärt Alex Mwalimu. So fördere man
neben Ökotourismus auch Imkerei und Pilzzucht, Heilpflanzenanbau,
Baumschulen und Schmetterlingsfarmen. Die bekannteste, das „Kipepeo-Projekt”
in Gede, gibt es seit 1993. Die berühmte Ruinenstadt nahe Malindi wird von
vielen Touristen besucht. Nicht wenige schauen auch bei Edmund Karisa
vorbei.
Edmund ist der Herr der Falter Der versteht es, seine Gäste zu beeindrucken. Mit den Bewegungen eines Zauberkünstlers greift der Biologe ins Dunkel des Insektuariums, schaut vielversprechend ins Publikum und öffnet einen hölzernen Verschlag. Hunderte von farbenprächtigen, buntgemusterten Faltern flattern heraus, verteilen sich in den schattigen Räumen, auf Blüten, Blättern, Köpfen, Schultern. Stolz lässt Edmund seine großen weißen Zähne blitzen. Er ist der Herr der Schmetterlinge, kennt alle bislang bekannten 260 Spezies, die den Arabuko-Sokoke-Wald bevölkern. „Die Leute sammeln die Raupen, bringen sie uns und
bekommen Geld dafür. Viele hundert Familien leben davon”, erzählt der
40-Jährige. Im Puppenstadium werde ein Teil der Tiere verkauft. Bevorzugte
Abnehmer seien Zoos und Botanische Gärten in Japan, Südafrika, den USA und
Großbritannien. „Wenn es genug Regen und damit genug Nahrung gibt, können
wir bis zu 500.000 Exemplare im Jahr exportieren”, so Karisa.
Außer Schmetterlingen leben 650 Pflanzen-, 230 Vogel- und 40 Säugetierarten sowie Amphibien und Reptilien in Arabuko-Sokoke. Etliche unter ihnen sind endemisch. Damit zählt der kenianische Küstenwald zu den 25 weltweit wichtigsten Plätzen biologischer Vielfalt und, zusammen mit dem benachbarten Mangrovenwald Mida Creek, in den jährlich zigtausende Zugvögel kommen, zu den international bedeutendsten Vogelschutzgebieten.
Tierwelt im XS-Format Lichter, sonnendurchfluteter Mischwald. Mit ihren hellen, grau bis rot gefärbten, oft kerzengeraden Stämmen und den gefiederten Laubblättern bestimmen verschiedene Arten von Johannisbrotbäumen (Afzelia und Brachystegia) das Bild. Kurz vor der Trockenzeit blühen sie. Einige, wie der Mbambakofi (Afzelia quanzensis), verströmen dann einen betörenden Duft. Wenn der Regen beginnt, färbt sich ihr Laub rot. Noch bevor es abgeworfen wird, wachsen die neuen hellgrünen Blätter. Über eine steile Treppe klettern die Wanderer auf einen einzeln stehenden Baumriesen. Es ist ein dicker Ostafrikanischer Kopal (Hymenaea verrucosa), den die Engländer wegen seines festen Harzes Amber Tree (Bernsteinbaum) nennen. Doch auch auf der Aussichtsplattform, die sich in seiner ausladenden Krone befindet, wartet man vergeblich auf große Herden. Es ist eine Safari ins Land der tierischen Zwerge.
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Der scheue Insektenfresser, der wie eine Kreuzung zwischen Spitzmaus und Wildschweinbaby aussieht, gehört zu den Tierarten, die es nirgends sonst auf der Welt gibt. Genauso wie der Sansibar-Ducker, eine Mini-Waldantilope, die winzige Sokoke-Eule oder das mit den Mardern verwandte Weißschwanz-Ichneumon. Auch das vom Aussterben bedrohte Moschusböckchen oder die äußerst seltene Afrikanische Goldkatze – eine Art Luchs im Hauskatzenformat – sind im Arabuko-Sokoke-Wald zu Hause.
Service-Informationen: Kenias Küste
Anreise: Der Flug
dauert etwa acht Stunden. Infos und Buchung zum Beispiel unter
www.condor.com oder telefonisch unter
01805-767757.
Einreise: Mit noch
mindestens 6 Monate gültigem Reisepass und einem Visum, das vorab bei der
kenianischen Botschaft in Berlin beantragt werden kann oder problemlos
direkt bei der Einreise an den internationalen Flughäfen von Mombasa und
Nairobi ausgestellt wird. Gebühr: 50 US-Dollar oder 40 Euro (zahlbar nur
bar). Botschaft von Kenia in Deutschland: Markgrafenstraße 63, D-10969 Berlin, Telefon 030-259266-0 oder 030- 259266.11.
office@embassy-of-kenya.de,
www.embassy-of-kenya.de Übernachtungs-Tipps: Nahe Arabuko Sokoke, umgeben vom Watamu Marine Nationalpark und dem Mida Creek Vogelparadies, liegt das Temple Point Resort mit 20 individuell gestalteten Chalets im Swahili-Stil. Das von einem deutschen Management geführte Viersternehotel verfügt über insgesamt 104 Zimmer, davon 70 Garden Rooms, 20 Bayview Rooms und 14 Bayview Superior Rooms. Einzelpreis (jeweils pro Person im Standard-DZ mit HP) bei Meiers Weltreisen ab 52 € in der Nebensaison (11.3. bis 30.4.), maximal 78 € im Zeitraum 22.12. bis 1.1., bei Boomerang (mit VP inkl. Softdrinks und Tischwein während der Mahlzeiten) ab 70 € in der Nebensaison (8.4. bis 20.7.), maximal 99 € im Zeitraum 22.12. bis 3.1. Infos und Buchung: Tour & Tech GmbH, Hamburg, Telefon 040-739 263 76, angelika.ahlers@tourtech.de In den schlichten,
naturnahen „Arabuko Jamii Villas” unmittelbar am Arabuko-Sokoke-Wald bekommt
man die Übernachtung mit Frühstück für zwei Personen im DZ ab 13 €, für vier
Personen ab 40 Euro, E-Mail
arabukojamiilodge@yahoo.com
Pauschalreise: Neckermann
Reisen bietet zum Beispiel eine Woche (sechs Nächte) im DZ, all inclusive,
im Sentido Neptune Paradise & Village Beach Resort nördlich von Mombasa mit
Flug ab/nach Frankfurt mit Condor für 667 € pro Person. Bei Thomas Cook
Reisen gibt es drei Nächte im Swahili Beach Resort (fünf Sterne, Diani
Beach) im DZ mit Halbpension, Transfer und Flug von/nach Frankfurt für 1.176
€. Telefon 01803-22 67 46 (neun Cent aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42
Cent/Min.),
www.thomascook.de/pauschalreisen
Gastro-Tipps: Das Seafood
Restaurant „Imani Dhow” in der Severin Sea Lodge nördlich von Mombasa in ein
zu einem modernen Restaurant umgestaltetes Segelschiff, das zu besten
Lokalen des Landes gehört. Abendessen wird von 19 bis 22.30 Uhr serviert.
Vorspeisen: Avocado-Garnelen-Cocktail ca. 7, Palmenherzensalat 6 €.
Hauptgerichte: Meeresfrüchteplatte für 2 mit Hummer, Garnelen, Red Snapper,
Tintenfisch und Biogemüse für 54 €, eine Hummervariation aus Gegrilltem,
Thermidor und Jummer Imani pro 100 Gramm (mindestens 600 Gramm) für 6 €.
Getränke: eine Tasse Kenia-Kaffee oder -Tee 2,20 €, Infos und komplette
Speisekarte unter
www.severin-kenya.com/deutsch
Einen sehr guten Ruf genießt das von Italienern geführte, stilvolle Restaurant „Tangeri” im Küstenort Malindi, mit großer Veranda und gemütlichem Ambiente. Ein Abendessen mit alkoholfreien Drinks, Dessert und Kaffee kostet zwischen 30 und 40 €. Adresse: Seafront Malindi, Mama Ngina Rd., Telefon +2540422131420. Aktivitäten:
Begleitete Wanderungen durch den Arabuko-Sokoke-Nationalpark organisiert der
staatliche Kenya Wildlife Service (www.kws.go.ke). Für eine Führung durchs
Schmetterlingshaus „Kipepeo Butterfly Project” in Gede nahe Malindi zahlen
Erwachsene einen € Eintritt, Kinder 50 Cent, www.kipepeo.org Auskünfte
und Gratis-Broschüren gibt es beim Fremdenverkehrsamt Kenia,
Telefon 02104/83 29 19 sowie unter
www.magical-kenya.de |
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Dieser malerische Strand des Mnarani
Beach Club liegt am Kilifi Creek. Es ist der Mündungstrichter des
Flusses Voi (auch Goshi), der in den bis zu 1.534 Meter hoch gelegen
Taita-Hügeln entspringt und durch den Tsavo-East-Nationalpark fließt,
bevor er sich bei Kilifi in den Indischen Ozean ergießt. |
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Der Kilifi Creek und die Goshi-Mündungsbucht sind nicht nur von zahlreichen schönen Stränden umgeben. Mit ihren grünen Ufern und Hotelbauten, die oft der traditionellen kenianischen Baukunst nachempfunden sind, liefern sie auch die passende „Urlaubskulisse” dazu. |
Fast die gesamte kenianische Küste ist ein beliebtes Wassersportrevier. Ausgangspunkt für viele Aktivitäten ist der Kilifi Creek. |
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Der Bequemlichkeit am Strand dienen überdachte Liegen, die vor allzu starker Sonnenbestrahlung schützen, sowie eine Beachbar (links). |
Für ausgiebige Badefreuden bietet sich – „eine Etage über dem Strand” gelegen – ebenso der große Pool des Mnarani Beach Club an. |
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Jede Menge Grün – von der Kokospalme bis zum Hibiskusstrauch – macht das kleine Paradies am Kilifi Creek perfekt. |
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Auch auf der Aussichtsplattform, die sich in der ausladenden Krone eines riesigen Kopal-Baumes befindet, warten wir vergeblich auf große Herden. Eine Wanderung durch Arabuko Sokoke ist eine Safari durchs Land der tierischen Zwerge. |
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Während uns die seltenen und scheuen Minitiere das Fotografieren schwer machen, scheinen sich andere, wie die Grünen Meerkatzen, wiederum besonders gern ablichten zu lassen. |
Zu den eher fotografierfreudigen Bewohnern des Arabuko-Sokoke-Waldes gehören auch die possierlichen Zwergmangusten. Die kleinen Raubtiere leben in Gruppen von neun bis zwölf Mitgliedern. Ihr Chef ist immer eine Frau. |
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Auch wenn Arabuko „Ort der Elefanten” heißt, geht es in dem rund 420 Quadratkilometer großen Küstenwaldreservat längst nicht allein um die etwa 100 Dickhäuter, die hier leben. Arabuko Sokoke ist ein komplettes Biotop einzigartiger Vielfalt. |
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Bevor es zurück in Richtung Süden geht, besuchen wir den Malindi Meeres-Nationalpark nahe der Stadt Malindi. Bereits 1968 von der kenianischen Regierung eingerichtet, ist er einer der ältesten seiner Art in Afrika. 1979 wurde der Park von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Ein guter Startpunkt für eine Erkundungstour per Boot ist der Strand am Hotel Hemingways Watamu. |
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Bevor es wieder nach Hause geht, genießen wir ein paar herrliche Tage am traumhaften Diani Beach im komfortablen Leisure Lodge Beach & Golf Resort, nur knapp 40 Kilometer von Mombasa entfernt. |
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Am Pool des Leisure Logde Resorts beginnt der letzte Abend vor der Rückreise. Ein fantastischer Kenia-Urlaub geht zu Ende. Wir sind sicher, dass wir bald wiederkommen. |
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