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Festgemacht zum Essen und zur Übernachtung in Skwierzyna-Schwerin an der Warthe. |
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Dr. Peer Schmidt-Walther Na Wart(h)e! – Nicht nur ein Fall für Vogel-Gottfried |
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Ein milder Wind raut die Warthe auf und verpasst ihr Schaumköpfe. MS LIBERTÉ zerrt schon ungeduldig an seinen Leinen. „Ein bisschen Regen könnte nicht schaden”, vernimmt man staunend, „damit uns der Wasserstand keinen Strich durch die Rechnung macht”. Die beiden Kapitäne und Schiffseigner Johann und Thomas Magner warten auf ihre Gäste. Abwechselnd schauen sie besorgt zum Himmel und auf den Fluss. Doch die
Neuankömmlinge sind froh, noch einen Bummel durch stary miasto, die
liebevoll restaurierte Altstadt von Posen (Poznan) mit ihrem
Renaissance-Rathaus, unternehmen zu können, denn bei Nacht wird nicht
gefahren.Später, beim Sektempfang, kommt man sich langsam näher. Ideal das
Verhältnis Besatzung-Crew: eins zu drei. Die vierköpfige Crew steht nur
zwölf Gästen gegenüber. Alle stoßen gemeinsam an auf eine gute Reise. „Durch
ein exotisches Fahrtgebiet”, ergänzt Johann Magner und macht neugierig,
„denn außer uns hat sich noch nie ein Kreuzfahrer vom Kaliber der LIBERTÉ
hierher gewagt”. Ein Pionierschiff sozusagen, das aufgrund seiner
Abmessungen dorthin fährt, „wohin andere nicht kommen”, setzt Sohn Thomas
Magner noch eins drauf. Zum Beispiel von Berlin durch die Schorfheide und
über die Mecklenburgische Seenplatte bis nach Schwerin. Vater und Sohn kennen sich aus: als Binnenschiffer
an Bord von DDR-Frachtern und nach der Wende auf Flusskreuzfahrtschiffen.
Wobei sie 1994 das Fahrtgebiet der Peene für ihre Passagiere entdeckten und
es „Amazonas des Nordens” nannten. Seitdem ist das ein Begriff weit über die
Landesgrenzen hinaus. Safari-Gäste in
Warthe-Schleifen Satt und selig von
Bigosch, Borschtsch und Bier genießen die LIBERTÉ-Fahrer wieder ihr
gemütlich-familiäres Wasser-Zuhause. Leise gegen die Bordwand plätschernde
Warthe-Wellen gluckern alle in einen wohligen Schlaf. Nachdem am nächsten Morgen eine Schar Meisen das Weckkonzert veranstaltet hat, versinkt beim opulenten Frühstück mit frischen Brötchen die Kulisse der alten Universitätsstadt langsam hinter den bewaldeten Warthe-Schleifen. Ab sofort herrschen nur noch Natur pur und Menschenleere. Und damit paradiesische Zustände für alle Arten von Wasservögeln: Möwen, Schwäne, Silberreiher, Graureiher, Gänse, Kormorane erfüllen mit ihrem Geschnatter die klare Luft. Auf dem Oberdeck fühlen sich die Gäste wie auf Safari. Die Kapitäne Johann
und Thomas Magner indes notieren konzentriert Fahrwasser- Eigenheiten wie
Strömung, Sandbänke und Wassertiefen, aber haben zwischendurch immer wieder
auch ein Auge für das strotzende Leben ringsum: „Backbord ein Biberbau”,
hört man sie aus dem Steuerstand rufen, „Steuerbord Kraniche” oder „über uns
eine Gruppe tanzender Kiebitze”. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst
schauen soll. „Wie Mangrovewald, nur schäna und beläbta”, ist Schwabe
Gottfried begeistert. Als dann auch noch die ersten Störche und sogar ein
Seeadler-Paar gesichtet werden, ist die Begeisterung nicht mehr zu bremsen.
Gottfried führt akribisch seine Strichliste über jedes gesichtete Lebewesen.
Er findet, dass diese Reise exotischer sei als eine Amazonas-Fahrt. „So viel
Läben siehscht da net”. Und außerdem: „Wer isch denn hier schon mal
langgefahre?”
Sauwohl fühlen wie eine Rotte Schwarzwild Bei Santok
(Zantoch), einer frühen slawischen Festung an der Grenze nach Germanien, von
der noch ein Wachturm kündet, verlässt LIBERTÉ am nächsten Vormittag die
Warthe. Der Kurs führt nach Osten und das Schiff dreht in die noch schmalere
Netze ein. Historische Ortsnamen wie Birkbruch, Rohrwiesendamm,
Breitenwerder, Holländer oder Louisenaue weisen auf die Trockenlegung durch
deutsche und niederländische Kolonisatoren hin. Zu Kaffee und Kuchen wird am Nachmittag auch
Tierisches satt geboten: Ungerührt wühlt eine Rotte Schwarzwild schmatzend
im Schilfsumpf und schaut nicht einmal auf. „So wie die”, grinst Gottfried
zufrieden, „fühle mir uns hier an Bord auch: sauwohl”. Nicht umsonst sind er
und seine Frau Birgit schon 25 Mal zu Gast an Bord gewesen. „Die nächschten
acht Reise hennt ma auch schon gebucht”, verkündet der Ex-Zerstörerfahrer
strahlend. Ein Ehepaar, sie
Westpreußin, er Hinterpommer, freut sich, dass sie eine freie Kabine
ergattern konnten und jetzt dabei sein dürfen. „In Bromberg habe ich meine
Kindheit verbracht”, sagt sie. Als Zwölfjährige musste sie im bitterkalten
Januar 1945 mit ihrer Verwandtschaft über die neben dem Fluss verlaufende
Eisenbahnstrecke in den Westen fliehen. Ein Schicksalsweg für sie und viele
andere Vertriebene. „Die schlimmen Erlebnisse von damals können wir nicht
vergessen”, sagt sie und er ergänzt: „Jetzt interessieren uns als
Naturfreunde Landschaft und Tierwelt der Flussregion”. Gänse-Mixer als Tageswitz Arnost werkelt derweil in seiner Kombüse mit
Wasseroberflächen-Blick an Rouladen, Rotkraut und Kartoffeln. Der
tschechische Allrounder mit dem treffenden Nachnamen Kapusta (Kohl) liebt es
deftig-kräftig. Über ein Küchen-Schwätzchen freut er sich immer und lässt
dabei auch gern Töpfegucken zu. Rezepte zum Mitschreiben zu „verraten”, das
sei kein Problem für ihn. Der Runde schmeckt’s, während sich an Back- und
Steuerbord Schilfwälder vor dem Schiff verneigen. „Is det aba ’ne jeile
Yacht”, wird später ein Berliner Schleusenwärter ehrlich erstaunt bemerken,
was von den Relingsgästen mit einem gewissen Stolz quittiert wird.
Stewardess und Matrosin Doris Turpif schenkt Wein nach und kredenzt das Eis-Dessert. „Kann’s uns noch besser gehen?”, fragt jemand zufrieden und erhält gemurmelte Zustimmung. Mehr lassen die gefüllten Mäuler nicht zu. Als Schnattergeräusche zu vernehmen sind, glaubt Johann Magner Gänse zu hören und macht seine Gäste darauf aufmerksam. Thomas Magner, der das Ruder führt, kann nur grinsen: „Vadder, das ist doch nur der Mixer von Arnoud in der Kombüse”. „Na, warte!”, droht sein Vater, und alle lachen über den Witz des Tages. Aufregung erfasst
Magner Junior indes, als er verkündet: „Ein Seeadler-Pärchen an Steuerbord”.
Majestätisch steigen sie vor dem Steven in den blauen Himmel und schauen
herab auf die kleine weiße LIBERTÉ. Freiheit? Die verkörpert jeder auf seine
Weise. Interwiev Was Kapitän und
Miteigner Johann Magner darunter versteht, verrät er im Gespräch über das
Besondere am LIBERTÉ-Konzept: PSW: Was erwartet
den Gast? Kapitän Johann
Magner: An Bord der LIBERTÉ erwartet ihn nostalgischer Charme in Verbindung
mit moderner Bequemlichkeit. Das Schiff bietet ein schwimmendes Zuhause für
nur 12 Passagiere. In so kleinem Kreis reist es sich natürlich ganz anders
als auf großen Schiffen. LIBERTÉ bedeutet FREIHEIT – und die wird an Bord
gelebt. Während Andere in möglichst kurzer Zeit viel Strecke hinter sich
bringen, entdeckt man bei uns die Langsamkeit und erlebt deren Vorteile
hautnah. PSW: Ein kleines
Schiff mit großen Vorteilen – welchen? Kapitän Johann Magner: Keine Lautsprecherdurchsagen
reißen einen am Morgen aus dem Schlaf. Kein Gedränge am Buffet oder Streit
um einen Sitzplatz auf dem Sonnendeck. So werden auch Reisen auf
„eingefahrenen” Routen zu einem völlig neuen Erlebnis. Wir starten nicht am
frühen Morgen oder fahren bis spät in die Nacht. Jeden Abend suchen wir uns
einen schönen Liegeplatz, der auch Gelegenheit gibt, individuell Land und
Leute kennen zu lernen. Unsere Motoren laufen nicht über Nacht, und damit
gibt’s kein Vibrieren und Gedröhne. Am Morgen weckt einen meistens
Vogelgezwitscher durch das offene Fenster. PSW: Was ist das
Besondere am Fahrtgebiet der LIBERTÉ? Kapitän Johann
Magner: Infolge seiner Abmessungen hat das Schiff ein riesiges Fahrtgebiet:
vom Frischen Haff bei Danzig bis zum Mittelmeer, von der Moldau bei Prag bis
zu den unzähligen Wasserwegen in Holland und Belgien. Paris liegt an der
Seine, wir manchmal auch. Das weit verzweigte, aber enge Wasserstraßensystem
in Frankreich muss man gesehen haben. Technische Meisterwerke wie
Schiffshebewerke, Kanalbrücken und Tunnel sind besonders in diesem Gebiet
interessant. Hier kann man auch das Schiff verlassen und es auf einem der
alten Treidelpfade zu Fuß oder mit einem Fahrrad begleiten. An der nächsten
Schleuse steigt man einfach wieder zu. PSW: Worauf führen
Sie die hohe Wiederholer-Rate zurück? Kapitän Johann Magner: Auf unser Konzept und die
unvergesslichen Erlebnisse. Viele Gäste entscheiden sich noch an Bord für
die nächste Reise mit „ihrem” Schiff und äußern auch Wünsche für die
kommende Saison. So kann man in gemütlicher Runde abends auf dem Sonnendeck
Pläne für die folgenden Fahrten – auch für den jeweils folgenden Tag −
schmieden. Die Namen der zu durchfahrenden Landschaften wecken bestimmte
Assoziationen: Mecklenburger Seenplatte, Wachau, Champagne, Camargue,
Provence, Sächsische Schweiz oder das Burgund. Mit der LIBERTÉ ist das alles
möglich. Ohne die Sorge, ob einem das Schiff gefallen wird. Kein Wunder,
dass rund 80 Prozent unserer Gäste Repeater sind, manche schon zum 25. Mal.
Das kommt nicht von ungefähr und spricht sich herum.
PSW: Gibt es Zwänge
an Bord? Kapitän Johann
Magner: Nicht wirklich. Frühstück und Mittagessen nehmen alle zusammen im
„Alten Salon” ein, wobei durch die großen Fenster der Kontakt zur Natur
erhalten bleibt. Wenn das Wetter mitspielt, kann man auch an Deck essen.
Abends wird meistens auf eigene Kosten an Land gegessen, um so die regionale
Küche kennen zu lernen. Eine strenge Kleiderordnung engt einen nicht ein,
Abendgarderobe und Krawatte kann man also getrost zu Hause lassen. Das
erleichtert das Reisegepäck. Selbstverständlich erscheint aber auch bei uns
niemand in Badehose zum Essen. „Sportlich-leger” trifft es am besten. Das Gespräch mit
Kapitän Johann Magner führte Dr. Peer Schmidt-Walther (PSW) an Bord im April
2014.
Technische Daten MS LIBERTÉ Baujahr 1935 als
Binnenfrachter; Bauwerft: Th. Kempers & Zoon, Alphen, Niederlande; Länge:
37,66 m, Breite: 5,05 m, Tiefgang: 1,22 m; Verdrängung: 151 Tonnen;
Antriebsleistung: 256 kW/333 PS; Rufzeichen: DC 3660; Schiffsnummer:
4305260; Heimathafen: Neckargemünd; Flagge: deutsch; Bis 1975 als
Frachtschiff im Einsatz, 1975 Umbau zum Passagierschiff, 1985 und 1998
komplett überholt (2004: Verlängerung um 4 m) – eine „charmante, alte Lady
in neuem Glanz”. Ausstattung: 6
komfortable Doppelkabinen (insgesamt 12 Personen; bei Tagesfahrten bis zu 50
Personen) mit neben- und auseinander stehenden Betten, Bad mit Dusche, WC; 2
Salons; 1 großes Sonnendeck; 1 Whirlpool unter freiem Himmel; Fahrräder für
alle Gäste; 1 Bar; offene Brücke; Fernseher: darauf ist bewusst verzichtet
worden (niemand hat den bisher vermisst; die Abende werden in eigener Regie
gestaltet, sehr gern auch bei Unterhaltung und Spiel oder einer
Ortserkundung); Motto: individuelle Kreuzfahrt in kleinstem Kreis; geboten
wird Halbpension (ausgiebiges Frühstück und Mittagessen; Abendessen in
eigener Regie an Land). Das Weinangebot ist erlesen (und auch den
durchfahrenen Regionen angepasst). Zur Verfügung stehen
auch alle technischen Mittel für Seminare und Tagungen. Vollcharter des
Schiffes auf Anfrage. Anfragen, Buchung:
LIBERTÉ-REISEN, Kapitäne Johann & Thomas Magner; Telefon: + 49-172 87 22
796; e-Mail: t.magner@gmx.de ·
Internet: www.liberté-reisen.de
·
www.charter-flusskreuzfahrten.de Reisepläne Im Programm
(Deutschland, Be-Ne-Lux, Frankreich, Tschechien, Polen) zwischen März und
Oktober sind immer wieder neue Reisestrecken ausgewiesen, z.B.
Berlin-Rundreise, Märkische Seenplatte, Schlesien, Böhmen, Saale, Loire;
geplant sind auch Reisen nach Masuren. |
Reiseführer Polyglott POLEN, ISBN 978-3-8268-1947-6; Kartenmaterial (1:200.000) mit deutsch-polnischen Ortsnamen: Höfer-Verlag (www.hoeferverlag.de): alles in der reichhaltigen Bord-Bibliothek vorhanden. Das Revier Die Warthe (polnisch
Warta) ist ein rechter Nebenfluss
der Oder in Polen
(Länge: 808 km, zur Hälfte schiffbar).
2001 wurde an ihrer Mündung der Nationalpark Warthemündung eröffnet.
Der Fluss ist Namensgeber für das jüngere Stadium der Saaleeiszeit. Die
Warthe entspringt im Krakau-Tschenstochauer Jura in Schlesien östlich der
Stadt Zawiercie (Warthenau) und südlich von Częstochowa (Tschenstochau). Sie
durchfließt die Ebene Großpolens (Wiekopolski) und mündet bei Küstrin
(polnisch Kostrzyn nad Odrą) in die Oder und ist wasserärmer als die Oder,
denn ihr Einzugsgebiet ist das relativ trockene polnische Tiefland. Die Netze (polnisch
Notec) ist mit 366 km Länge wichtigster Nebenfluss der Warthe und folgt dem
Thorn-Eberswalder-Urstromtal mit einer moorigen Bruchlandschaft, dem
Netzebruch (vom 12. bis 14. Jahrhundert fand die deutsche Kolonisation
statt, erst Anfang des 18. Jahrhunderts begann man den Bruch
trockenzulegen). Die Netze entspringt in Großpolen zwischen Kolo (Kolo) und
Wloclawek (Leslau), durchquert den Goplosee sowie die Stadt Inowroclaw im
Zentrum Polens und fließt südlich an Pila (Schneidemühl) vorbei und mündet
bei Santok (Zantoch) in die Warthe. Eine Kanalverbindung (Bromberger Kanal,
Kanal Bydgoski, erbaut 1772 bis 1774) besteht über Bydgoszcz (Bromberg) zur
Weichsel (Wisla). Die Oder (polnisch Odra) entspringt in Tschechien, fließt durch Polen und ist Grenzfluss zu Deutschland. Sie mündet durch das Stettiner Haff um die Inseln Usedom und Wolin herum in die Ostsee. Ihre Gesamtlänge bis Swinemünde / Swinoujscie) beträgt 866 km. Der Oder-Havel-Kanal ist zusammen mit der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße und der Schwedter Querfahrt ein Teil der Havel-Oder-Wasserstraße. Er verbindet die Havel vom Niederneuendorfer See bei Hennigsdorf mit der Oder bei Hohensaaten. Mehrere technische Meisterleistungen sind mit dem Bau des Kanals verbunden. Dazu zählt vor allem das Schiffshebewerk Niederfinow (erbaut 1927 bis 1934) und die 1910 errichtete wasserführende Kanalbrücke bei Eberswalde über die Eisenbahnstrecke Berlin-Stettin (heute: Stralsund). Das Fahrtprogramm: Von Posen (Poznan ) nach Berlin
1. Tag: Dienstag MS LIBERTÉ liegt ab
12 Uhr in Posen bereit zur Einschiffung (wer am Vorabend schon anreisen
möchte, kann das auch machen. Die gebuchte Kabine steht auch dann bereit.
Nachmittags und abends individuelle Stadterkundung. Die Altstadt von Posen
liegt 20 Gehminuten vom Schiff entfernt, per Taxi nur 5 Minuten. 2. Tag: Mittwoch Ablegen um 7 Uhr mit
knappem Wendemanöver. 124 Kilometer Naturparadies auf der Warthe liegen vor
dem Schiff. Festgemacht zum Übernachten wird gegen 19 Uhr in Schwerin
(Skwierzyna). Im Restaurant am Anleger Abendessen mit typischen polnischen
Spezialitäten zu günstigen Preisen. 3. Tag: Donnerstag Ablegen um 8 Uhr. 24 Kilometer Fahrt auf der Warthe, bis nach 2 Stunden die Netze-Mündung bei Santok erreicht wird. 50 Kilometer flussaufwärts wird in der Schleuse Kreuz (Krzyz) festgemacht und übernachtet (Abendessen an Bord). 4. Tag: Freitag Verlassen der
Schleuse um 9 Uhr, spannendes, weil sehr knappes Drehmanöver in der nahen
Marina Drawsko. Erneut wird die Schleuse Kreuz passiert und die Fahrt
Netze-abwärts fortgesetzt. Nach 62 Kilometern kommt Landsberg an der Warthe
(Gorzow Wielkopolski) in Sicht. An der großzügig angelegten Promenade wird
zum Übernachten festgemacht. Möglichkeit zur individuellen Stadterkundung
und zum Essen in den Restaurants am Ufer. 5. Tag: Samstag Ablegen um 8.30 Uhr.
Fahrt auf der breiter werdenden Warthe. Nach 56 Kilometern wird das im
Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Küstrin (Kostrzyn) erreicht und damit die
Einmündung in die Oder. In der an Backbord liegenden preußischen Festung
wurde 1730 auf Anweisung des Soldatenkönigs Leutnant Hans Hermann von Katte
enthauptet, der seinem Freund Friedrich II zur Flucht verholfen hatte. Nach
18 Kilometern Oderfahrt kommt an Backbord Groß Neuendorf in Sicht. Im
idyllischen Hafen wird festgemacht zum Übernachten und gemeinsamen
Abendessen an Land. Zuvor wird noch die Besichtigung einer Töpferei
angeboten, die ein ehemaliger Handelsschiff-Kapitän betreibt. Alternative:
Tour auf dem gut ausgebauten Oder-Neiße-Radweg mit bordeigenen Fahrrädern. 6. Tag: Sonntag Ablegen um 8 Uhr, 32
Kilometer Oderfahrt über den Verbindungskanal durch die Schleuse des alten
Schifferdorfes Hohensaaten zur Havel-Oder-Wasserstraße. Stopp gegen Mittag
in Oderberg, wo frisch geräucherte Forelle angeboten wird und das
Binnenschifffahrtsmuseum mit dem Raddampfer RISESA lockt. Gegen 14 Uhr Passage
des Schiffshebewerks Niederfinow, wobei das Schiff um 36 Meter angehoben
wird. Beeindruckend auch die Dimensionen des Hebewerk-Neubaus daneben. 20
Kilometer Kanalfahrt und Festmachen zum Abendessen und Übernachten vor der
Schleuse Liebenwalde am Eingang zum Vosskanal. 7. Tag: Montag Ablegen um 7 Uhr. Einfahrt hinter Hennigsdorf in die Oberhavel-Seen. Hier markiert ein Wachturm die ehemalige Grenze zwischen der DDR und West-Berlin. Runde über den Tegeler See. Passage der Schleuse Plötzensee. Fahrt durch das Regierungsviertel nach Berlin-Mitte. Drehen vor der Mühlendamm-Schleuse. Festmachen nach 63 Havel-Oder-Kanal-, 14 Hohenzollernkanal-, 2 Kilometern Spree-Fahrt zum Übernachten und individuellen Abendessen am Schiffbauerdamm nahe Bahnhof Friedrichstraße. 8. Tag: Dienstag 7 Uhr Ablegen und
Fahrt von Berlin-Mitte auf 16 Spree-Kilometern und einem auf der Havel nach
Berlin-Spandau, deren Altstadt und Bahnhof ganz in der Nähe liegen. Ende der
Reise und Ausschiffung völlig ohne Stress und Hektik in aller Gemütsruhe. Gefahrene Kilometer:
535 Gerd Matheisen hat
seine ganz persönlichen Reise-Eindrücke an Bord zu einem Gedicht
zusammengefasst und am letzten Abend in Berlin-Mitte vorgetragen: Posen, Taxi,
LIBERTÉ, ob ich bald die
Warthe seh? Wo mich Magners doch
erwarten, um mit uns und
Schiff zu starten. Zuvor noch Führung,
Rathausglöckchen, warten wir auf
Posens Böckchen. Der Tag klingt aus,
das Wetter heiter, morgen geht’s auf
Warthe weiter. Leider Regen und
Gewitter, für Sonnenfreunde
ist es bitter, doch tröstet uns
rundum Natur, nur Tiere folgen unsrer Spur. Verlässt uns auch
des Whirlpools Hülle, denn Sturm gab es in
großer Fülle. Thomas forscht
vergebens nach, verschwunden bleibt des Beckens Dach. Die Fahrt behutsam
ohne Hetze, wir drehen ab jetzt
auf die Netze, schiffbar ist der
kleine Fluss, für Gäste ist’s ein
Hochgenuss. Wir sehen Rehe,
Krähen und Milan, Eisvogel, Storch und
Kormoran, Kranich, Enten,
Schwäne, Reiher, für Tierbetrachter
eine Feier. Was folgt, wer hätte
das gedacht, in Kreuz die erste
Schleusennacht. Am Morgen Kühle und
auch Nebel, zwei Stunden später
hoch die Hebel. In Dratzkow ist das
Netzfahrt-Ende, Sonne scheint zur
schmalen Wende. Luft wird wärmer,
Himmel lichter, auf nach Landsberg!
schreit der Dichter. Sanft gleitet
LIBERTÉ dahin, zur Odermündung bei
Küstrin. Grenzfluss-Fahrt auf
leisen Sohlen, links Germanien,
rechts liegt Polen. An der Oder grünem
Strand Töpfert man mit
eigener Hand. Groß Neuendorfer
Steinzeug-Kauz, gradlinig schön,
kein Firlefanz. Strahlend schöner
Odermorgen, das ist Urlaub ohne
Sorgen. Wir schiffen durch
das Oderbruch, schreibt Dichter in
sein Tagebuch. Abzweig Richtung
Oderberg, erste Schleuse tut
ihr Werk, bei etwas Wind und
kühler Luft, ein Forellen-Griller
ruft. Nach Mittagspause
Leinen los, die Erwartungen sind
groß, denn was folgt, ist
großes Kino, das Schiffshebewerk
von Niederfinow. Per Aufzug geht es
schnell nach oben, daher wird das
Schiff gehoben, an Eberswalde geht’s
vorbei, Liebenwalde, Schleusenkai. Lehnitz, Hennigsdorf
und Tegel, Regenwasser füllt
den Pegel. Letzter Tag, Berlin
ist nah, Einsamkeit, Natur
wird rar. Die Wirklichkeit,
sie hat uns wieder, noch sind sie fit,
die morschen Glieder. Bleibt noch Zeit für
Blick zurück, wir hatten wirklich
Glück. An-Bord-Service war
colossal, Dank exzellentem
Personal. Ohne Fehl die
Kapitäne, Ich verdrück noch
eine Träne. Film zu Ende,
letzter Dreh, auf Wiedersehen, LIBERTÉ! |
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Ungestörte ruhige Flussfahrt auf der Warthe. |
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Gottfried Scherrer (rechts), der Vogler hat immer das Fernglas vor den Augen. |
Doris und Arnost in der Kombüse. |
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Mittagessen im Salon mit Blick in die Natur. |
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Kapitän Thomas Magner isst auch mal am Ruder. |
Blick aus dem oberen Salon auf den Ruderstand. |
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Kapitän Thomas Magner dirigiert seinen Vater, um das vor Kreuz fest gefahrene Schiff wieder flott zu machen. |
Wieder freie Fahrt in der Netze-Landschaft zwischen Santok und Kreuz. |
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Einmündung der Netze (vorn) in die Warthe bei Santok. |
Der Ort Santok mit Wachturm an der Einmündung der Netze in die Warthe. |
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Ein unendlicher Himmel mit Schönwetter-Wolken über der Warthe. |
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Einmündung der Warthe in die Oder bei Küstrin.. |
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Der Hauptbahnhof von Berlin an Steuerbord voraus. |
Das Reichstagsgebäude im Morgenlicht. |
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Fahrt durch das Bundestagsgebäude mit dem Reichstag im Hintergrund. |
Gruß hinüber zum Kanzleramt. |
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Schloss Bellevue, der Sitz des Bundespräsidenten, hinter der Lutherbrücke. |
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