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Max Dolberg, der Chefnautiker von Warnemünde Traffic auf dem Balkon des Turms. Foto: Reiner Frank, Rostock
Den Schiffsverkehr im Blickfeld Bei „Warnemünde Traffic” auf dem Turm ‒ Im September
soll die erste Stufe der Modernisierung beginnen. Rostock, 22. Juni ‒ In der Warnemünder Hafenzufahrt
herrscht reges Treiben. Frachter, Fähren und auch Kreuzliner laufen ein und
aus. Ein alltägliches Bild für die Nautiker im Turm der Warnemünder
Verkehrszentrale, wenn sie hinunter aufs Fahrwasser schauen. Das Geschehen
haben sie auf ihren Bildschirmen allerdings schon zuvor im Blick, Kapitäne
müssen Schiffe über 30 Meter Länge bei Warnemünde Traffic zudem anmelden,
wenn sie ins Revier kommen. Im „Blauen Wunder”, wie das
Gebäude an der Warnow-Mündung auf der Hohen Düne seit vielen Jahren im
Volksmund genannt wird, laufen die Fäden für den
Schiffsverkehr zusammen. „Wir sorgen für die Sicherheit und Leichtigkeit des
Verkehrs”, bringt Max Dolberg (49), Leiter der Verkehrszentrale Warnemünde,
die Aufgabenstellung seinen Teams auf einen kurzen Nenner. Dolbergs Team auf dem Turm in Warnemünde, das sind
insgesamt 24 Kapitäne und nautische Offiziere (sechs Nautiker vom Dienst und
18 Assistenten), die hier rund um die Uhr an 365 Tagen im Schichtdienst auf
Wachstation sind. Ihr Verantwortungsbereich erstreckt sich vom Leuchtfeuer
Buk im Westen bis zum Stettiner Haff im Osten und umfasst im Norden die
ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) des deutschen Küstenmeers. Seit rund
zehn Jahren werden von Warnemünde aus auch die Hafenzufahrten nach
Stralsund, Wolgast und Sassnitz überwacht. Bis hin zu den neuen
Offshore-Windparks und zur Kadet-Rinne, der stark frequentierten
Wasserstraße vor der Küste, ist ihr Blick gerichtet. Das automatische
Identifikationssystem (AIS) macht ihren Weg auf den Bildschirmen sichtbar.
Stündlich erhalten die Schiffe vom Turm die aktuellen Wetter- und
Umweltdaten, werden sie über besondere Vorkommnisse im Fahrtgebiet
informiert. Besondere Anforderungen stellen dabei die über 180
Kreuzliner-Anläufe im Jahr. Schiffsriesen, wie die REGAL PRINCESS, die bei
unserer Stippvisite gerade wieder am Terminal festgemacht hat, bilden mit
ihren Ausmaßen für die Nautiker die Grenze des im Revier Machbaren. Eine
besondere Herausforderung bildet die Hanse-Sail, wo an vier Tagen neben der
täglichen Berufsschifffahrt die Armada der Traditionsschiffe als
zusätzliches Verkehrsaufkommen der ordnenden Aufsicht bedarf. Dafür werden die technischen Einrichtungen
schrittweise modernisiert. Auch in Warnemünde steht nun die lange
angekündigte Verjüngungskur bevor. Im September soll sie zunächst unter
anderem mit der Einführung des elektronischen Tagesbuchs beginnen. Größere
Umbauarbeiten werden folgen. Am Ende sollen alle Verkehrszentralen an der
Küste technisch einheitlich ausgerüstet sein, was eine Vernetzung
vereinfachen wird. Reiner Frank
Von links: Verkehrsexperten Prof. Sönke Reise, Prof. Karl-Heinz Breitzmann und Dr. Björn Swinarski vor dem Warnemünder Simulationszentrum. Wachstum nur noch verhalten Verkehrswissenschaftler beim DVWG-Kongress über
Herausforderungen für den Seetransport auf der Ostsee und wachsenden
Anforderungen der Verkehrsinfrastruktur Rostock, 8. Juni ‒ Der Verkehr auf der Ostsee, der
sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, wird durch eine Zäsur
gekennzeichnet. Noch 2013 schipperten hier 670 Millionen Tonnen Güter über
die große blaue Straße und lag der Umschlag in den Häfen bei 860 Millionen
Tonnen. Der Ostseeverkehr wachse zwar noch weiter, aber die Wachstumsraten
sind deutlich zurückgegangen, erklärt der Rostocker Seeverkehrsexperte Prof.
Karl-Heinz Breitzmann. Eine Ursache sieht Breitzmann darin, dass Russland
seine Rolle als Treiber des Ostseeverkehrs verliert. Die Auswirkungen der
Sanktionen machen sich dort ebenso bemerkbar wie nach wie vor fehlende
strukturelle Reformen in der Industrie – das Land stehe vor einer Rezession.
Vor diesem Hintergrund loteten jüngst in Rostock der diesjährige
DVWG-Jahreskongress und das 12. Baltische Verkehrsforum
verkehrswissenschaftliche und umweltpolitische Herausforderungen im
Seeverkehr auf der Ostsee aus. Die Rostocker
Verkehrswissenschaftler Prof. Karl-Heinz Breitzmann und Prof. Sönke Reise,
Vorsitzender der DVWG- Bezirksvereinigung MV, führten als wissenschaftliche
Leiter durch das Programm der Veranstaltung mit 120 Teilnehmern aus dem In-
und Ausland. Dabei war der Bogen bis zum Hafenhinterland sowie Klima- und
Umweltschutzanforderungen weit gespannt, umfasste sowohl Fragen zu
Verkehrsinfrastruktur und der Herausbildung regionaler Wirtschaftszentren,
rückte auch die konkrete praktische Umsetzung umweltfreundlicher Regularien
im Schiffsverkehr durch die Reeder ins Blickfeld.
So berichtete der Stena-Manager Niclas Martensson
von der Umrüstung des Fährantriebs auf Methanol. Daran knüpfte auch sein
Kollege Claus Hoegh von Finnlines an, der über die Ausrüstung der
Ostsee-Fähren dieser Flotte mit Abgaswäschern informierte. Karsten Thode von
der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung skizzierte die
längst überfälligen umfangreichen Instandsetzungsaufgaben für den
Nord-Ostsee-Kanal. Für diese und weitere Verkehrsprojekte gelte es auch das
Know-how abzusichern, sind verstärkt Bauingenieure gefragt. So machte
Eckhardt Rehberg, haushaltspolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, darauf aufmerksam, dass zwar umfangreiche Mittel
für Verkehrsinvestitionen bereit stünden, aber es noch zu wenige baureife
Projekte gebe. Von Entwicklungspotenzialen des Kombinierten
Verkehrs über maritime Logistik für Offshore-Windparks bis hin zur trotz
Klimawandel nur begrenzten Nutzung der Nord-Ost-Passage wurden viele
interessante Themen erörtert. Auch die Kreuzfahrt blieb
nicht außen vor. Reiner Frank
AIDA Cruises-Chef Michael Ungerer (rechts) mit
dem Kapitän der AIDAcara, David Adrian. Das Original wird 20 Aida Cruises auf Jubiläumskurs/ Erfolgreiche
Unternehmensgeschichte Rostock, 7. Juni ‒ Mit dem Geburtstag des
Kreuzfahrtschiffes AIDAcara läutete AIDA Cruises am vergangenen Sonntag das
20. Jahr seiner Unternehmensgeschichte ein. Über 20.000 Gäste an Bord der 10
AIDA Schiffe eröffneten die Feierlichkeiten für das Firmenjubiläum. „AIDA ‒
ein Lächeln, das begeistert. Das Original wird 20” ist das Motto der
Jubiläumskampagne, die bis Ende 2016 mit spannenden Einblicken in die
Geschichte der modernen Kreuzfahrt, vielfältigen Aktionen und Events
begeistern wird. „1996 haben wir mit der Indienststellung von AIDAcara eine
Revolution auf dem Kreuzfahrtmarkt ausgelöst und erstmals auch junge und
livestyleorientierte Menschen für diese Urlaubsform begeistert. Mehr als 5
Millionen Gäste haben uns seit diesem Tag ihr Vertrauen geschenkt. Heute ist
AIDA das Synonym für die begehrteste Urlaubsform in Deutschland. Neun von
zehn AIDA Schiffe haben wir in Deutschland gebaut und insgesamt 2,5
Milliarden Euro investiert”, so AIDA Präsident Michael Ungerer. Am 7. Juni
1996 wurde die erste AIDA (heute AIDAcara) durch Christiane Herzog in
Rostock getauft. Nach knapp zwei Jahren Planungs- und Bauzeit war das Schiff
bei Kvaerner Masa Yards in Turku für 300 Millionen DM gebaut worden. Bereits 1999 wurden zwei weitere Neubauten bei
Aker MTW in Wismar in Auftrag gegeben. 2002 bekam AIDAcara ihre erste
Schwester: die AIDAvita, ein Jahr später folgte die AIDAaura. 2004 ging
der erste Neubauauftrag an die Meyer Werft in Papenburg. In einer einmaligen
Neubauserie wurden zwischen 2007 und 2013 sieben Schiffe der zweiten AIDA
Generation in Dienst gestellt. Mit AIDAprima, dem ersten von zwei Neubauten
der neuen AIDA Schiffsgeneration, wird AIDA ab Oktober 2015 erneut ein neues
Kapitel aufschlagen. Die AIDAcara war seinerzeit noch unter der Ägide der
DSR in Dienst gestellt worden. In schwierigen Zeiten für die Schifffahrt
musste das Clubschiff an NCL vorrübergehend veräußert werden, um den Erhalt
der Reederei zu sichern, wurde wieder zurückgekauft und erkundete
schließlich als eine Art Expeditionsschiff für AIDA Cruises neue Horizonte.
Reiner Frank
Blick auf den Aida-Bürokomplex auf der Rostocker Silohalbinsel. Foto: AIDA Cruises, Rostock Gütesiegel für Aida Home Rostock 5. Juni ‒ Der neue Bürokomplex „AIDA Home” der
Kreuzfahrtreederei AIDA Cruises in Rostock ist durch die DGNB (Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) als erstes Gebäude in
Mecklenburg-Vorpommern mit dem silbernen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen
zertifiziert worden. Bei der Bewertung von AIDA Home wurde unter anderem der
ressourcenschonende Einsatz von Naturbaustoffen, von erneuerbarer
Primärenergie und von Trinkwasser begutachtet. Kriterien wie
Flächeninanspruchnahme, Barrierefreiheit sowie Wärme- und Schallschutz
flossen ebenfalls in die Zertifizierung ein. „Das Gütesiegel für
Nachhaltiges Bauen unterstreicht das konsequente Engagement von AIDA Cruises
für ein ressourcen- und umweltschonendes Wirtschaften”, sagt Dr. Monika
Griefahn, Direktorin für Umwelt und Gesellschaft bei AIDA Cruises. „Seit
Jahren setzen wir auf unseren AIDA Schiffen mit innovativen Management- und
Techniklösungen Standards für Nachhaltigkeit in der Kreuzfahrt. AIDA Home
zeigt, dass wir diesen Anspruch auch an Land verwirklichen.” AIDA Home wurde nach neuesten Umweltstandards
konzipiert und errichtet. Zum Heizen und Kühlen wird eine Kombination aus
Geothermie (Erdwärme), Kompressionskältemaschine und Fernwärme genutzt.
Darüber hinaus verfügt der neue Bürokomplex über ein modernes
Raumklimakonzept mit Hybridfassade, thermischer Bauteilaktivierung,
Quelllüftung sowie Heiz- und Kühlsegel. Diese garantieren zu jeder
Jahreszeit ein perfektes Raumklima. Für gute Sicht sorgen effiziente Lampen
und eine Beleuchtungssteuerung. Dadurch werden bis zu 60 Prozent Energie
eingespart und der CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Der vom Rostocker Architekt Tilo Ries entworfene Neubau
„AIDA Home” besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden, in denen
Gestaltungselemente des bestehenden AIDA Bürokomplexes „Silo 4 & Silo 5”
sowie typische Designelemente der AIDA Schiffe aufgegriffen wurden.
Herzstück und kommunikatives Zentrum ist das lichtdurchflutete Theatrium im
Eingangsbereich, welches sich über zwei Etagen erstreckt und die beiden
sechs- bzw. fünfgeschossigen Bürohäuser miteinander verbindet.
Kapitän Gullek Svalastok (links) empfängt an Bord die Gäste der Hansestadt mit Hafenkapitän Gisbert Ruhnke (Mitte) zum Plakettenaustausch.
Zwei Erstanläufe in Warnemünde VIKING STAR kurz nach der Taufe begrüßt / Auch COSTA
FAVOLOSA erstmals in Deutschland Rostock, 22. Mai ‒ Bereits in den frühen
Morgenstunden dieses Tages steuerte der Kreuzliner VIKING STAR Warnemünde
an. Lotsenältermann Christian Subklew selbst geleitete das Schiff zu seinem
Liegeplatz in Warnemünde, wo wenig später auch die COSTA FAVOLOSA und
AIDAdiva festmachten. Der Lotsenchef gehörte dann am Mittag auch zur
Rostocker Delegation, die das Schiff bei seinem Erstanlauf in Rostock
offiziell in Empfang nahm. In der Lounge auf Deck 8 begrüßte der norwegische
Kapitän Gullek Svalastog die Gäste der Hansestadt mit Hafenkapitän Gisbert
Ruhnke an der Spitze zum Plakettenaustausch. An Bord lag noch der Geruch von frischen Farben in
der Luft. Die VIKING STAR ist ein Neubau, erst am 17. Mai war der bei
Fincantieri in Italien gebaute 47.800 BRZ große und 227,2 Meter lange
Kreuzliner von der Bürgermeisterin Bergens Trude Drevland getauft worden,
nachdem er Ende März von der Reederei Viking Cruises in Dienst gestellt
worden war. Das Schiff kam mit rund 740 Passagieren, vor allem Amerikaner,
Kanadier, Engländer und Australier von Kopenhagen und geht weiter nach
Gdynia, wie der Kapitän berichtet. Es ist für insgesamt 930 Gäste ausgelegt,
Komfort bestimmt die Szenerie. Rostock wird in dieser Saison insgesamt
sechsmal angelaufen. Nach den Ostseereisen stehen auch Törns im Mittelmeer
zwischen Istanbul und Barcelona auf dem Programm. Die Schiffsführung ist
norwegisch, das Gros der Besatzung bilden Philippinos, die vor dem
Bordbesuch der Gäste gerade vom Typhon zu eine kleinen Sicherheitsübung auf
ihre Stationen gerufen wurden. Das Schiff fährt
gegenwärtig noch unter norwegischer Flagge, Heimathafen ist Bergen. Eine
Registrierung in Malta ist aber wohl
im Gespräch, wie der Käpt’n durchblicken ließ. Auch die AIDAdiva machte zur gleichen Zeit in Warnemünde fest. Während die aber schon ein Stammgast ist und praktisch ein Heimspiel hat, lief beim Dreifach-Anlauf mit der COSTA FAVOLOSA (290 Meter lang, 114.500 BRZ groß) einer der großen Neubauten der Costa-Flotte erstmals einen deutschen Hafen an. Der Kreuzfahrtriese macht in seinem Ostsee-Reiseprogramm insgesamt 15mal in Rostock Station. rfra
Die
langjährige Scandlines-Zentrale auf der Warnemünder Mittelmole.
Foto: rfra
Scandlines-Zentrale nun in Hamburg Rostock verliert eine Bastion des Fährverkehrs /
Warnemünder Firmensitz geräumt Rostock, 20. Mai 2015 ‒ Eine wichtige Basis im
Fährverkehr geht Rostock verloren. Scandlines verlegt den Sitz seiner
Zentrale von Rostock nach Hamburg. Eine Ostsee-Reederei geht an die Nordsee,
was wohl nur die englischen Gesellschafter verstehen. Kürzlich fuhren die
letzten Umzugswagen vor, verließen die verbliebenen Mitarbeiter das
Warnemünder Hochhaus. „Ein trauriger Anblick”, erklärte Betriebsrat Bernd
Friedrichs, der bedauert, dass die Umstrukturierung trotz aller Bemühungen
der Arbeitnehmervertreter auch das Aus für 25 Mitarbeiter bedeutet. Die
Büros im Hochhaus auf der Mittelmole, ein Wahrzeichen der Entwicklung des
Unternehmens in der Region, werden Ende Mai aufgegeben. Neun Stellen werden
vom Hochhaus in den Überseehafen verlegt, wo die Beschäftigten unter anderem
im Terminalgebäude ihren neuen Arbeitsplatz finden. Sechs
Mitarbeiter ziehen nach Hamburg in das Bürohaus in der Admiralitätsstraße am
Rödingsmarkt um, wo Scandlines sich in einer Etage eingemietet hat und das
Personal durch Neueinstellungen aus Hamburg ergänzt wurde. In Puttgarden wird das Landlager im September
schließen, bleiben noch die Personalabteilung, Fright Sales und
Operations angesiedelt. Das Personal der Flotte blieb vom Aderlass
unberührt. Hier macht sich auf der Route zwischen Puttgarden und Rødby
besonders der Ausfall der PRINSESSE BENEDIKTE nach der Havarie beim
Ausdocken auf der Werft in Polen spürbar bemerkbar. Ersatzweise kommt hier
der Oldtimer MERCANDIA VIII zum Einsatz. Für die Route Rostock-Gedser wird
nach dem Umbau in Odense mit der Fertigstellung der BERLIN im September
gerechnet, zum Jahresende soll dann die COPENHAGEN folgen. Sie werden die
Alttonnage PRINS JOACHIM und KRONPRINS FREDERIK ersetzen, die länger als
geplant nach dem Stralsunder Werft-Dilemma (die Schiffe waren zu schwer)
zwischen Rostock und Gedser im Einsatz bleiben mussten. rfra
Die neuen Scandlines-Fähren auf der
Umbau-Werft in Odense.
COSTA LUMINOSA erstmals in Warnemünde. Foto: rf COSTA LUMINOSA zum Erstanlauf in Warnemünde Rostock, 13. Mai ‒ Sommersaisonstart für die COSTA
LUMINOSA: Am Morgen des 13. Mai lief als erstes Costa-Kreuzfahrten-Schiff in
diesem Jahr, die COSTA LUMINOSA, für einen Tagesaufenthalt in Warnemünde
ein. Das Schiff ist auf Positionsfahrt von Savona nach Stockholm, seinem
neuen Heimathafen für die Sommersaison 2015. Von der schwedischen Metropole
startet die COSTA LUMINOSA ab 16. Mai auf einwöchige Kreuzfahrt ins
Baltikum. Schon bald kommt auch das nächste Schiff der Costa-Flotte nach
Warnemünde: Am 22. Mai wird zum ersten Mal die COSTA FAVOLOSA, eines der
jüngsten Schiffe von Costa
Kreuzfahrten, in Warnemünde erwartet. Zwischen Mai und September wird
das Kreuzfahrtschiff auf 15 einwöchige Kreuzfahrten ins Baltikum und in die
norwegischen Fjorde aufbrechen. Weitere Termine, zu denen die COSTA FAVOLOSA Warnemünde
ansteuert, sind: 22.05./ 29.05./ 05.06./ 12.06./ 19.06./ 26.06./ 03.07./
10.07./ 17.07./ 24.07./ 31.07./ 07.08./ 14.08./ 21.08./ 28.08.
In der Lotsenstation Warnemünde: Ältermann
Christian Subklew (l.) und der Rostocker Geschäftsführer Torsten Vetter.
Foto: Reiner Frank, Rostock
Kreuzfahrt – ein Jahreshöhepunkt Mit dem Saisonstart sind auch
Lotsen-Dienstleistungen noch mehr gefragt / Drei
Aspiranten verstärken ab Juli die Brüderschaft in MV / Mit guter Bilanz auf
Jubiläumskurs Rostock ‒ Mit dem am 5. Mai vollzogenen Start der
Kreuzliner-Saison in Rostock und Warnemünde sind auch die Dienstleistungen
der Lotsen verstärkt gefragt. Beim Doppelanlauf zum Auftakt waren gleich
drei als Berater der Kapitäne im Einsatz. Die REGAL PRINCESS, den mit 330
Meter Länge größten Cruiser der diesjährigen Saison an der Warnow,
geleiteten Michael Rapp und Manfred Schwarz gleich zu
zweit zum Liegeplatz 31 in den Seehafen. Am Warnemünder Kreuzfahrtterminal
machte einige Stunden später CELEBRITY SILHOUETTE dann allein unter der
Regie von Manfred Schwarz fest. Die Kreuzschifffahrt ist auch dieses Jahr
wieder ein Höhepunkt der Tätigkeit der Lotsen. 181 Anläufe von 39 Schiffen
sind zu bedienen. Schon zuvor steht unter anderem dank des boomenden
Getreideumschlags und einer Vielzahl von Projektverladungen eine gewachsene
Lotsenbilanz zu Buche. Im vergangenen Jahr waren 7.668 mal ihre
Dienstleistungen zwischen Wismar und Stralsund gefragt. In den ersten vier
Monaten 2015 wurden bereits allein im Rostocker Bezirk 1.452 Lotsungen
durchgeführt – 66 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und sogar 147
mehr als 2013. Ein Beweggrund für die Lotsenbrüderschaft, ihren
Mitarbeiterstamm durch drei Nautiker am 1. Juli aufzustocken, so dass nach
ihrer achtmonatigen Aspiranten-Zeit im nächsten Jahr 35 Lotsen im
mecklenburgisch-vorpommerschen Revier ihre Dienstleistungen anbieten. Auch die Lotsenbrüderschaft Wismar-Rostock-Stralsund
ist in diesem Jahr auf Jubiläumskurs. Mit dem Einigungsvertrag waren die
Berater der Kapitäne am 3. Oktober 1990 als siebte Brüderschaft an der
deutschen Küste unter das Dach der Bundeslotsenkammer gekommen.
Vorausgegangen war im Februar 1990 die Bildung eines Lotsenrates. Dabei war
auch der Rostocker Lotsenkapitän Konrad Michaelis, der zum Sprecher der
Lotsen gewählt worden war. Die Lotsen gehörten arbeitsrechtlich damals zum
VEB Bagger- Bugsier- und Bergungsreederei (BBB) und waren in Verkehrsfragen
dem Seefahrtsamt der DDR aufsichtsrechtlich unterstellt.
Etwa 100 Lotsen waren im Revier tätig. Seit April 1990 wussten sie, was mit
dem Einigungsvertrag, der auch die Übernahme des Lotsengesetzes der BRD
beinhaltete, auf sie zukommt. Am 23. September 1990 fand in der Warnemünder
Seefahrtsschule die Gründungsversammlung mit damals noch 87 Kollegen statt,
wie sich Konrad Michaelis erinnert, der damals als
Ältermann die Führung der neuen Brüderschaft übernahm. Mit seinen Kollegen
hatte er sich mit den verschiedenen Vorschriften vertraut gemacht, die für
die Crew nun bindend wurden. Kontakt mit er Bundeslotsenkammer hatte er
bereits zuvor aufgenommen, fand hier partnerschaftliche Hilfe beim Aufbau
der neuen Strukturen. Als Problem erwies sich der hohe Personalbestand,
der nach der Währungsunion mit dem dramatischen Rückgang
der Schifffahrt im Revier in keinem Verhältnis mehr stand. So wurde ein
Transfer in Brüderschaften der alten Bundesländer angesteuert, wohin 24
heimische Kollegen wechselten. Mit der GmbH-Bildung der BBB war auch der
Versetzdienst neu zu gestalten. Während im Westen Lotsenbetriebsvereine
diese Aufgabe vornahmen, hatte der Bund die „Neulinge” zu einer Pionierrolle
ermuntert, wurde der Kurs auf Privatisierung abgesteckt. Die alten Boote
hatten ausgedient, neue mussten her. Neben für die Finanzierung gewonnene
Investoren beteiligten sich die Lotsen über eine Treuhandgesellschaft selbst
an dieser Aufgabe. Im Januar 1995 konnten die neuen auf der Fassmer-Werft
gebauten Boote vom Typ „Schnattermann” in Dienst gestellt werden. Heute ist
die Lotsbetriebs GmbH Teil der Linnhoff-Schifffahrt-Gruppe und bietet bis
Wilhelmshaven ihre Dienstleistungen an. Als die Brüderschaft ihre Arbeit aufnahm, schipperte der heutige Ältermann Christian Subklew nach dem Aderlass bei der DSR bis 1991 noch für die Columbus Line zwischen der Ost- und Westküste Amerikas. Als Lotse fing er dann auf dem Nord-Ostsee-Kanal an, wechselte in den Lotsenbezirk Stralsund, ehe er vor 15 Jahren die Führung im heimischen Lotsenrevier übernahm und inzwischen darüber hinaus auch als 2. Vorsitzender der Bundeslotsenkammer tätig ist. Reiner Frank |
Schiffsmakler der Rostocker Niederlassung von Sartori & Berger vor ihrer Anmeldetafel, die bald mit den Namen von Kreuzlinern ausgefüllt wird. Foto: Reiner Frank, Rostock
Auch die Makler
sind bereit Rostock ist für die neue Kreuzfahrt-Saison gerüstet /
Fahrgastschiff-Shuttle vom Seehafen nach Warnemünde / Ein Fünffach-Anlauf
weniger Rostock, 29. April ‒ Am 5. Mai beginnt in Rostock die Kreuzfahrt-Saison 2015 und im Hafen und bei Dienstleistern sind die letzten Vorkehrungen in vollem Gange. Die neue Saison steht in diesem Jahr im Zeichen großer Schiffe, etlicher Mehrfach-Anläufe und Passagierwechsel. Christian Hardt, Leiter Kreuzschifffahrt der Hafen-Entwicklungsgesellschaft (Hero), rechnet so auch in diesem Jahr wieder mit rund 380.000 Passagiere. Werden wie in anderen Häfen auch die Ein- und Ausgänge bei den Passagierwechseln gerechnet, sind es sogar mehr als 508.000. Die inzwischen 181 Anläufe von 38 Kreuzlinern ballen sich im Zeitraum von nur 111 Tagen zusammen. Da wird es eng an den Kais und einige Schiffe müssen in den Seehafen ausweichen. Die Passagiere, die keinen Ausflug buchen, werden in diesem Jahr aber aus dem Schattendasein des Industriehafens herausgeholt. Die Hero bietet ihnen als besondere Dienstleistung erstmals einen kostenlosen Shuttle mit Fahrgastschiffen nach Warnemünde an. Während die EMPRESS aus nautischen Gründen von Wismar wieder nach Rostock zurückkehrte, routet die STAR LEGEND am 2. August, weil sie nicht in den Seehafen möchte, nach Wismar um. Das Rostocker Angebot, dann doch mit dem 135-Meter-Schiff den Stadthafen anzusteuern, mochte die Reederei aus Kostengründen nicht annehmen, wie Hafenkapitän Gisbert
Ruhnke bestätigt. Entsprechend der Regelungen für die Bundeswasserstraßen
wären zwei Lotsen und zwei Schlepper für die Passage zu ordern und dazu
kommt die längere Revierfahrt. So reduziert sich die Anzahl der
Fünffach-Anläufe auf zwei am 5. und 17. Juli. Daneben aber stehen drei
Vierfach-Anläufe (14.7., 2. und 30.8.) sowie elf „Dreier” in den
Anmeldelisten. Größtes Schiff der Saison wird die 330 Meter lange REGAL
PRINCESS, die allein zwölfmal erwartet wird, die 317 Meter lange CELEBRITY
ECLIPSE steht dem kaum nach.
Die attraktive QUEEN ELIZABETH gehört zu den 39 Kreuzlinern, die ab 5. Mai 181mal Warnemünde bzw. den Rostocker Seehafen ansteuern. Gäste aus Ratzeburg und Rostock posieren vor dem attraktiven Cruiser. Foto: Reiner Frank, Rostock
Der Start am 5. Mai erfolgt als Doppelanlauf mit der REGAL PRINCESS am Liegeplatz 31 im Seehafen und der CELEBRITY SILHOUETTE in Warnemünde. Dem Schiffsriesen werden im Hafen gleich zwei Gangways geboten, berichtet Robert Schläfke (29), Manager Port Operations von Sartori & Berger, der dieses Schiff, das von Aarhus kommt und weiter nach Tallinn geht, zu bedienen hat. Sein Unternehmen bietet mit 155 Anläufen von 30 Schiffen das Gros der Makler-Dienstleistungen für die Kreuzschifffahrt in Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Anmeldetafel der inzwischen von Robert Temme geleiteten Rostocker Niederlassung wird bald der Platz knapp werden, wenn sich hier die Namen der angemeldeten Schiffe drängen. Dafür ist die zolltechnische Abfertigung ebenso zu organisieren wie die Beladung mit Proviant und technischen Ausrüstungen bis hin zum Aufbau von Antennenanlagen. Für das Handling des Gepäcks ist Sorge zu tragen, die Fahrzeuge der Gäste sind unterzustellen und eine eigens von Kiel nach Rostock umgesiedelte kleine eigene Reiseagentur organisiert auch Ausflüge. Rechtzeitig zur Saison haben sich die Rostocker Schiffsmakler durch zwei Mitarbeiter verstärkt. Insgesamt sieben Schifffahrtskaufleute und vier Azubis stehen in kleinen Teams dienstleistungsbereit. Schiffe, die Rügen ansteuern, werden von einem in Mukran eingerichteten Büro bedient. Mit 35 Anläufen von elf Schiffen in Rostock, Wismar und Mukran stehen auch die Schiffsmakler von Baltimar im Dienst der Kreuzschifffahrt. Die Crew um Gunnar Lüdemann tut das vor Ort im Auftrage der Unternehmen HC Roewer und PWL. So sind in Rostock alte Bekannte wie die NORWEGIAN STAR (kommt allein elfmal), MARINA und NAUTICA, aber auch besonders attraktive Luxusliner wie die QUEEN ELIZABETH (21. Mai) und DISNEY MAGIC (13.7.). Von 95 Anläufen gibt es 38 komplette und 57 Teil-Passagierwechsel. Das mache den weiter gewachsenen deutschen Kreuzfahrt-Reisemarkt deutlich, merkt Christian Hardt an. Reiner Frank
Das Marinemuseum im südschwedischen Karlskrona ist Schwedens Museum des Jahres 2015. Foto: Marinemuseum Karlskrona
Marinemuseum Karlskrona ausgezeichnet Karlskrona, 20. April ‒ Die Auszeichnung vergab der
Branchenverband schwedischer Museen (Riksförbundet Sveriges museer) in
Zusammenarbeit mit ICOM (International Council of Museums) Schweden. Das
Marinemuseum von Karlskrona liegt auf einem 140 Meter in das Meer
hinausragenden Pier. Hier wird die Geschichte der schwedischen Marine
lebendig – mit meterhohen Gallionsfiguren, historischen Museumsschiffen und
detailgetreuen Schiffsmodellen. Im vergangenen Jahr eröffnete das Museum
eine neue U-Boot-Ausstellung rund um die 800 Tonnen schwere und 49,5 Meter
lange HMS NEPTUN. Das U-Boot aus der Zeit des Kalten Krieges ist nach der
VASA in Stockholm Schwedens zweitgrößtes, überdachtes Museumsexponat. Nach Eröffnung der neuen U-Boot-Ausstellung im Juni
2014 schlug das Marinemuseum von Karlskrona im vergangenen Jahr alle
Besucherrekorde: In den Sommermonaten stieg die Zahl der Besucher im
Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent. Das Marinemuseum zählt
jährlich rund 325.000 Besucher. 50 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland,
vor allem aus Deutschland und Dänemark Die neue
Ausstellung bedeutete gleichzeitig einen Tourismusboom für die UNESCO
Weltkulturerbestadt Karlskrona – sie verzeichnete die höchsten
Besucherzahlen ihrer Geschichte. Die neue Ausstellung des Marinemuseums mit
den U-Booten HMS NEPTUN und HAJEN liegt in einer eigens erbauten, 1.400
Quadratmeter großen Halle an Land. Im Inneren der HMS NEPTUN erleben
Museumsgäste den Alltag unter Wasser. Ergänzt wird der interaktive Teil der
U-Boot-Ausstellung durch Zeitzeugenberichte und Schautafeln zu dramatischen
Ereignissen und spannenden Phänomenen rund um die stählernen Kolosse der
Meere. Die Hanse Sail Rostock und das schwedische Museum verbindet der
Nachbau des Postseglers HIORTEN. Die Stadt Karlskrona liegt an der Küste der südschwedischen Provinz Blekinge. Sie wurde 1680 als Marinestützpunkt gegründet und ist mit ihren gut erhaltenen Verteidigungsanlagen und beeindruckenden Barockgebäuden heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Karlskrona wurde einst auf mehr als 30 Inseln erbaut. Der Schärengarten von Karlskrona ist der südlichste Schwedens. www.marinmuseum.se/de Öffnungszeiten: Oktober bis April: Dienstag bis Sonntag 10:00-16:00
Uhr Mai: täglich 10:00-16:00 Uhr Juni bis August: täglich 10:00-18:00 Uhr September: täglich 10:00-16:00
AIDA-Saisonstart in Kiel Kiel 4. April ‒ Mit AIDAcara machte am Sonnabend das
erste Kreuzfahrtschiff des Jahres im Kieler Hafen fest. Das 193,3 Meter
lange und 27,6 Meter breite Schiff kam mit rund 1.180 Passagieren an Bord
auf dem Weg von den Kanaren über Casablanca, Lissabon und Dover nach Kiel.
Gleich am Abend ging es für AIDAcara weiter. Gegen 17:00 Uhr brach das
Schiff zu einer 7-tägigen Reise ins Nordland auf. „Wir freuen uns sehr darauf, in der Sommersaison
2015 erstmalig mit zwei AIDA Schiffen ab Kiel zu starten. Wir erhöhen damit
deutlich die Anzahl der Abfahrten von Kiel. 2014 waren es 26 Abfahrten, 2015
werden es 36 Abfahrten sein”, erklärt Hansjörg Kunze, Unternehmenssprecher
von AIDA Cruises. In dieser Saison wird AIDAcara zwischen dem 4. April und 20. Oktober 2015 gleich 18-mal in Kiel zu Gast sein. Erstmals geht es von der Stadt an der Förde bis hoch zum Nordkap und auf eine neue 14-tägige Ostseereise ‒ das Highlight der kommenden Saison: AIDAcara steuert viele neue Häfen, wie Klaipeda in der Kurischen Nehrung,
Riga, Malmö, Visby und Mariehamn an. Sogar ins finnische Turku geht es, der
Geburtsstätte von AIDAcara.
Als zweites Schiff nimmt AIDAluna ab 20. April 2015
Kurs ab Kiel. Damit wird erstmals ein AIDA Schiff der neuen Generation in
Kiel seinen Basishafen bekommen. Die 18 Reisen von AIDAluna führen bis nach
Spitzbergen und Island. Als neues Ziel werden die Orkney-Inseln angelaufen.
Am 26. August 2015 endet die Saison von AIDAluna in Kiel mit einer weiteren
Premiere: Der ersten Reise von Kiel nach New York. Ein Höhepunkt für
Schiffsliebhaber sind außerdem die Kreuzfahrten zur Kieler Woche. rf
Der Rostocker Vereinsvorsitzende Detlef Junge
(l.) am SMM-Stand mit Hamburger Kollegen.
In der
Seefahrtsschule fing es an Verein der Schiffsingenieure Rostock wird 25 ‒ Einmalig
ist das Engineers Reception zur Hanse Sail Rostock, 3. April ‒ Mit der Wiedervereinigung kam auch das Vereinsleben im Osten Deutschlands wieder in Schwung. So können inzwischen auch in Rostock einige maritime Gruppierungen, wie der Verein der Kapitäne und Schiffsoffiziere (VKS), der Nautische Verein und der Verein der Schiffsingenieure (VSIR) in diesem Jahr auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Mit einem Treff Schiffsbetriebstechniker begeht der
Verein der Schiffsingenieure Rostock (VSIR) am 14. April am Fachbereich
Seefahrt in Warnemünde sein 25-jähriges Jubiläum. Einer der
Gründungsmitglieder wird einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins
geben und ein Hochschul-Technikdozent über aktuelle Aspekte berichten – von
der Ausbildung bis zu Problemen des Berufsstandes. An gleicher Stätte war am
19. April vor 25 Jahren der Verein von 59 Schiffstechnikern aus der Taufe
gehoben worden. Bereits im November 1990 gehörten 105 Fachkollegen dem
Verein an. Der Vereinsvorsitzende Detlef Junge nennt Stationen des Vereins-Werdegangs, dessen Wurzeln bis 1914 zur Gründung einer
Ortsgruppe Rostock im Verband Deutscher Schiffsingenieure zurückreichen. Ein
ehemaliger Chief der Deutschen Seereederei (DSR) benennt die Aktivitäten im
regen Vereinsleben. Dazu gehören die Weiterbildung beim Techniker-Treff
ebenso, wie die Exkursionen zu Messen und Betrieben der maritimen Wirtschaft
und der monatliche Stammtisch. Allein 86 Treffs Schiffsbetriebstechniker und 90
Exkursionen – sei es beispielsweise zum Forschungsschiff POLARSTERN, zum
großen Erzfrachter PEENE ORE oder zu AIDA-Kreuzlinern stehen zu Buche. Weltweit einmalig ist das Engineers Reception zur Hanse
Sail, bei dem Schiffstechniker
der Gästeschiffe von Vereinsmitgliedern betreut und zu
einer zünftigen Feier geladen werden. Ende Januar gab es bereits den Auftakt
des Veranstaltungsreigens im Jubiläumsjahr mit dem ebenso zur Tradition
gewordenen Heizerball der „Schwarzfüße”. Bei der Schiffbaumesse SMM in Hamburg helfen die
Rostocker seit 1992 ihren Hamburger Kollegen bei der Standbetreuung, die
ihrerseits 1990 die Rostocker bei der Gründung ihres berufsständischen
Vereins unterstützten. Gegenwärtig zählt der Verein 158 Mitglieder, kann
Detlef Junge berichten. Die Chiefs sind in die Jahre gekommen. Ihr
Altersdurchschnitt beträgt inzwischen fast 67 Jahre. Nachwuchs für eine
Verjüngung, so Junge, ist sehr willkommen. rf
Die AROSA SILVA am Terminal in Amsterdam. Foto: Reiner Frank, Rostock
Arosa-Flusskreuzer wieder auf Donau, Rhein und Rhone unterwegs Rostock. Für die Arosa Flussschifffahrt GmbH, Rostock hat die Saison bereits begonnen. Den Auftakt gab am 9. März die AROSA BRAVA, die für eine Messe in Köln als Hotelschiff diente. Am 13. März machten auf der Donau die BELLA und DONNA zu einer Reise von Wien in die Wachau die Leinen los. Tags darauf nahm dann die AQUA von Köln Kurs auf Amsterdam. Die weiteren Schiffe der Flotte folgten Schlag auf Schlag. Zuletzt die Schiffe auf der Rhone, die am 22. März ihr Reiseprogramm begannen. Die Winterpause war nur kurz, bis zum 10. Januar war zum Beispiel noch die VIVA im Einsatz, gab es einige Reisen auf Donau und Rhein praktisch als Silvester-Nachprogramm. Vorausgegangen war Anfang März für das Personal eine Schulungswoche, in der Nautiker und Techniker sowie die Mitarbeiter im Hotelbereich in Köln und Linz mit einer Reihe fachlicher Themen bis hin zu Fragen der Sicherheit auf die neue Saison eingestimmt wurden. Die Schiffe waren zuvor saisonklar gemacht worden. In Linz, Köln und Lyon erfolgten umfangreiche Instandsetzungs- und Verschönerungs-Arbeiten. Dabei wurden unter anderem Rohrleitungen ausgewechselt, die Sonnendecks einer Verjüngungskur unterzogen, Teppiche gereinigt, Küchentechnik erneuert, das Interieur der Restaurants und Kabinen ergänzt und verschönert. Von den Donau-Kreuzern wurden bei BELLA und DONNA auch Antriebe und Bugstrahlruder repariert und ein Steuerhaus erneuert. Auf dem Rhein war für AQUA und VIVA das Programm zur Erneuerung der Klasse ebenso fällig wie auf einigen Rhone-Cruisern. Auf der STELLA, der zum Ende der Saison eine Angelschnur in die Dichtung geraten war, musste ein Antrieb zur Durchsicht rausgenommen werden. Auf der neuen FLORA erfolgten durch die Rostocker Bauwerft Optimierungsarbeiten, wurde unter anderem der Kühler gewechselt. Auf der erstmals mit einer Abgaswärme-Rückgewinnungsanlage ausgerüsteten SILVIA wurden nach den Erfahrungen mit der FLORA die Wärmeaustauschflächen vergrößert. Bis hin zum Farbkleid erstrahlen die Schiffe im Zeichen der Rose inzwischen wieder in neuem Glanz und alter Schönheit. Die elf Schiffe der Arosa-Flotte bieten unter dem Motto „Schöne Zeit” wieder ein umfangreiches Programm auf den Flüssen. Gegen den Trend im Flusskreuzfahrt-Segment hat sich das Rostocker Unternehmen im vergangenen Jahr mit seinen Alles-inklusive-Produkten gut behauptet. Rund 80.000 Gäste nutzen 2014 die Schiffe. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 15 Prozent. Die Auslastung stieg um fünf Prozent, der Umsatz um 24 Prozent. Die neuen Zweieinhalb-Decker SILVIA und FLORA waren Ende vergangenen Jahres beim Kreuzfahrt-Kongress in Hamburg als Schiffstyp des Jahres ausgezeichnet wurden. An diese Erfolgsbilanz soll auch 2015 angeknüpft werden. In der Arosa-Flotte sind 550 Leute beschäftigt, an Land 100, davon in der Rostocker Zentrale 80 und in Chur 20. rf
Die AIDAmar am Warnemünder Kreuzfahrtterminal. Foto: Reiner Frank, Rostock
Über 200 Kreuzliner steuern Mecklenburg-Vorpommern an Rostock. Mehr als 200 Seeschiffe steuern zur diesjährigen Kreuzfahrtsaison die Häfen Mecklenburg-Vorpommerns an. Das Gros nimmt Kurs auf Rostock-Warnemünde, wo 182 Anläufe von 36 Kreuzlinern erwartet werden. Die Saison beginnt hier am 5. Mai mit dem Doppelanlauf der CELEBRITY SILHOUETTE und REGAL PRINCESS und endet voraussichtlich am 17. Oktober mit der AIDAmar. In Wismar erfolgt der Start am 5. Juni mit der VOYAGER und erst im Dezember soll die Saison mit zwei Reisen der ALBATROS ausklingen. Gemeldet sind sieben Schiffe, nachdem die EMPRESS von Pullmantur Cruises umgeroutet wurde nach Warnemünde. In Stralsund hat sich im September zweimal die NORDSTJERNEN, ein historisches Postschiff der Hurtigruten ASA, angekündigt. Hier bestimmen 140 Anläufe von Flusskreuzern auf ihren Reisen von Berlin / Potsdam nach Rügen / Hiddensee die Szenerie. In Sasnitz-Mukran sind nach der Insolvenz der DEUTSCHLAND nur noch zwei Anläufe angekündigt, am 6. September die SAGA SAPHIRE. Für Binz haben die Makler am 16. Juni und 1. Juli die ARCANIA vorgemerkt.
Arosa-Ausbildung zu Binnenschiffern Rostock. Bei Arosa hat auch die Ausbildung hohen Stellenwert. Auf dem Binnenschiffer-Berufskolleg, einem Schulschiff in Duisburg, werden gegenwärtig fünf Arosa-Azubis zu Binnenschiffern ausgebildet – drei im zweiten, zwei im ersten Lehrjahr. Nach der Matrosenlehre und anschließender Praxiserfahrung können sie sich zu Schiffsführern weiterentwickeln. Zwei Auszubildende haben dafür zum Lehrbeginn im August auch dieses Jahr noch eine Chance. Daneben absolvieren zwei Azubis auch ihre Lehre im kaufmännischen Bereich, wo auch dieses Jahr noch ein Lehrling für die Ausbildung Tourismuskaufmann / -frau gesucht wird. An Bord der Binnenschiffe haben auch Frauen im überwiegend männlich dominierten Berufen eine Chance. Durchaus mit Perspektive, wie zum Beispiel Jenny Marx als Bootsfrau und Olga Nankova als Leitender Technischer Offizier zeigen. rf
Für Notfälle im Trainingszentrum von AIDA Cruises gewappnet Für das Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises in Rostock ist die Sicherheit oberstes Gebot. Dafür dient ein maritimes Simulationstrainingszentrum als Teil der AIDA-Akademie. Seeleute von AIDA Cruises und auch von Costa Crociere finden hier eine gute Basis für die Aus- und Weiterbildung. Neben der originalgetreuen Nachbildung der Brücke der AIDAblu mit dem virtuellen Umfeld auf den 220-Grad-Bildschirmen sind auch Teilbrücken und weitere Computerhilfen installiert. Anhand verschiedener Szenarien werden hier mögliche Notfallsituationen und entsprechende Problemlösungen geübt. Ziel der Carnival-Gruppe und somit auch von AIDA und
Kapitän Burkhard Müller (l) und Mitarbeiter Gehrke im AIDA-Simulationszentrum. Foto: Reiner Frank, Rostock
Costa ist es, bis 2016 alle Schiffsoffiziere einmal jährlich eine Woche lang zu schulen. Die AIDA-Akademie war 2008 am Seefahrtsschulen-Campus in Warnemünde gegründet worden, zog einige Jahre später in die Innenstadt um, wo im September 2012 dann das Simulationszentrum für die spezifischen Belange des Kreuzfahrt-Unternehmens eröffnet wurde. Es wird von Kapitän Burkhard Müller geleitet. rf
Das neue Seenotrettungsboot vor Warnemünde auf Probefahrt. Foto: DGzRS, Bremen
Erster DGzRS-Neubau aus Mecklenburg-Vorpommern Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) wird in Bremen ein neues Seenotrettungsboot getauft. Das neue Seenotrettungsboot SRB 65, so die interne Bezeichnung, wurde für eine Freiwilligen-Station bei Tamsen Maritim in Rostock gebaut. Es ist der erste Neubau der DGzRS auf einer Werft in Mecklenburg-Vorpommern nach der Wiedervereinigung. SRB 65 wird ein modifizierter Nachbau der bewährten 9,5-/10,1-Meter-Klasse und wird im Rahmen der ständigen Modernisierung der Rettungsflotte eine ältere Einheit ersetzen – auf welcher Station, steht noch nicht fest. Das Boot hat inzwischen die Probefahrt gut bestanden und es erfolgen nur noch kleine Restarbeiten. Das Boot wird voraussichtlich Ende April / Anfang Mai in die Nordsee und schließlich nach Bremen überführt. Auf dem Marktplatz der Hansestadt ist für den 29. Mai die Taufe geplant. Patin wird Daniele Schadt sein, die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck. rf
Ein Viking Cruiser wird bei der Neptun Werft ausgerüstet. Foto: Reiner Frank, Rostock
Taufakt für zwölf Viking-Cruiser – Taufe zeitgleich in Rostock und Amsterdam Rostock. In Amsterdam und Rostock wurden am 24. März zeitgleich zwölf bei der Rostocker Neptun Werft gebaute Schiffe für die Viking River Cruises getauft. In Warnemünde waren es mit der VIKING BEYLA und VIKING ASTRILD zwei für die Elbe bestimmten 110 Meter langen Binnenfahrgastschiffe sowie die 135 Meter langen Longships MIMIR und VILI, die künftig, wie die acht in Amsterdam getauften Flusskreuzer, vor allem mit amerikanischen und kanadischen Passagieren auf Rhein, Main und Donau schippern werden. Die Schiffe werden Anfang April zu ihren Bestimmungsorten von Rostock überführt, wie Werftchef Manfred Müller-Fahrenholz berichtet. Für 2016 sind bei der Neptun Werft noch sechs Schiffe für Viking in Bau. Zuvor erfolgen auch wieder Zulieferungen für die Meyer Werft in Papenburg. rf
Die Stena-Fähre MECKLENBURG-VORPOMMERN vor Warnemünde. Foto: Reiner Frank, Rostock
Königslinie auf Tourismus konzentriert Die traditionsreiche Königslinie, die Fährverbindung zwischen Sassnitz und Trelleborg der Stena Line, konzentriert sich verstärkt auf den Tourismus. 480.000 Passagiere nutzten im vorigen Jahr diese Route. Touristen aus Schweden bestimmen immer mehr die Szenerie auf der Insel Rügen. 70 Prozent der Passagiere kommen aus dem Königreich. Da der Regelverkehr der Eisenbahn aber nach Rostock verlegt wurde, wickelt hier nur noch die Fähre SASSNITZ das Aufkommen ab. Die TRELLEBORG wurde im Rostocker Stadthafen „warm aufgelegt”, das heißt, dass sie bei Bedarf flexibel einsetzbar bleibt. Gegenwärtig wird sie für eine Reihe von Kulturveranstaltungen genutzt. Im Frachtverkehr nach Schweden spielt für die Stena Line von Mecklenburg-Vorpommern der Rostocker Seehafen inzwischen eine Hauptrolle. Die Stena Line hatte am 11. Oktober 2012 von Scandlines die Schweden- und Baltikum-Verkehre übernommen. rf
Die modernisierte Fähre FYNSHAV (vorn) und die zweite zwischen den Inseln Als und Fünen eingesetzte Fähre FRIGG SYDYEN. Foto: Færgen, Rønne
Ab Ende März mit Færgen von Sassnitz nach Bornhom Dänemarks Sonneninsel Bornholm verzeichnete im vergangenen Jahr drei Prozent mehr deutsche Urlauber als 2013. In diesem Jahr startete die dänische Reederei Færgen ihren Saison-Verkehr zwischen Sassnitz-Mukran auf Rügen und Rønne (Bornholm) bereits am 28. März, wie uns Færgen-Chef John-Stehen Mikkelsen berichtet. Bis zum 31. Oktober sind bis zu elf Abfahrten pro Woche vorgesehen. Die Fahrzeit mit den eingesetzten Fähren HAMMERODDE bzw. POVL ANKER beträgt drei Stunden und 20 Minuten. Für insel-Hopper zwischen Als und Fünen stellte die dänische Reederei Mitte März ihre modernisierte Fähre FYNSHAV in Dienst. Sie ersetzt die ODIN SYDFRYEN und bietet auf der Route Fynshav-Bojden 90 Pkw und 550 Passagieren Platz. Der Ausgangshafen liegt nur etwa 60 Kilometer von Flensburg entfernt. rf |
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