AUSGABE 1/2012
hr

Herbert Fricke an der Reling

 Der Hamburger Herbert Fricke ist jahrelang zur See gefahren, auf Frachtern, Expeditions- und Kreuzfahrtschiffen rund um den Globus,

bevor er von der Nautik zum Journalismus wechselte.

hr
Toppgetakelter Robinson

Seine Sloop ist toppgetakelt. Darauf legt Robinson Crusoe wert. Acht Meter lang ist diese Sloop, 49,2 Quadratmeter Segelfläche, liebevoll gepflegte LADY K., auf der wir da vor dem Brodtener Ufer auf der Ostsee kreuzten. Crusoe heißt auf Deutsch ja Kraus. Also das Gegenteil von glatt. Kole Feut un Norden Wind, givtn krusen Büdel unn lütten Pint. Krus ist kraus, und kraus ist Crusoe, und wers nicht glaubt, der soll doch Daniel Defoe selber fragen. Und Heinz Kraus aus Warnsdorf in Ostholstein hatte einen Getreuen, der hieß Freitag. Und wie heißt der Getreue von Robinson Crusoe? Richtig: Freitag! Also noch ein Hinweis auf seine Identität. Tom Freitag, der Eingeborene, ist Feuerwehrhauptmann und Cheflöscher. Und nicht nur am Freitag Freund.

Wir saßen also an der niedrigen Reling seiner Sloop und redeten in der Sonntagmittagsflaute über das Segeln. Und über Sicherheit an Bord. Robinson Crusoe ist nämlich Segellehrer auf der Ostsee und bestand darauf, dass ich eine Schwimmweste trüge. Manchmal schippert er mit Gästen bis nach Sonderburg. Und genau dorthin, von Kiel nach Sonderburg in Dänemark, wollten wir damals mit einer Brigantine segeln. Jetzt, hier auf seiner Sloop, erzählte ich dem Experten die Geschichte:

Wir hatten sie damals gechartert, die alte Brigantine, mit drei Mann Besatzung: dem Skipper, seiner Oolsch und einem Bootsmann. Und dann kamen wir an Bord, das Team der Deutschen Welle. Wir hatten in Kiel die 300. Sendung der sehr erfolgreichen Sendereihe Grüße aus dem Heimathafen aufgezeichnet, und der Intendant hatte uns und unseren Gästen aus diesem Anlass als Jubiläumsfahrt eine tolle Segeltour spendiert. Einen Törn auf dieser Brigantine mit ihren dunkelroten Segeln. Neun Herren und elf Damen, des Segelns nur mäßig kundig, kamen frohgelaunt an Bord. Ob seine kleine Crew der Aufgabe denn gewachsen sei, wollte ich noch scherzhaft wissen. Aber der Skipper meinte, das sei okay, sein Bootsmann beherrsche die Seemannschaft. Und Köm sei auch genug an Bord. Dass dieser Bootsmann ein Holzbein hatte und schlecht sehen konnte, wussten wir bei der fröhlichen Ausfahrt am späten Morgen aus der Förde nicht.

Schon bald kam Sturm auf an diesem Sonntag im September. Unser Skipper hatte keinen Wetterbericht gehört. Der Sturm kam aus der falschen Richtung, nämlich aus Nordost, und deshalb mussten wir heftig kreuzen. Ich sagte nach einigen Stunden zum Skipper: Das hat keinen Zweck, so kommen wir bis zum Abend nicht bis nach Sonderburg!(wo in einem Schlosshotel das bestellte Jubiläumsdinner wartete). Lass uns umkehren, Schipper! Der aber vertraute auf Gott und seinen Diesel und den Bootsmann mit dem Holzbein und segelte weiter. Kurz nach drei am Nachmittag fingen die ersten an zu kotzen. Die Sängerin Olivia Molina, die uns samt Gitarre eigentlich frohsinnig unterhalten sollte, die kotzte nicht. Denn Tote kotzen nur noch selten.

Olivia Molina, zu Deutsch wohl in etwa Olivenmühle, hatte nämlich vorsorglich Tabletten gegen Seekrankheit geschluckt. Nicht zwei, wie auf der Packungsbeilage empfohlen, sondern zwanzig. Nun war sie zwar gefeit gegen jede Rebellion des Magens, aber gleichzeitig war sie so tot wie ein gestrandeter Dorsch. Sie lag unter Deck unter der Decke in der Koje, sah nichts und hörte nichts und musste festgezurrt werden, damit sie nicht aus dem Kojenkasten rollte.

Ähnlich hatten wir das mal mit der jungen Marianne Rosenberg erlebt, als wir mit ihr zum Hafenkonzert nach Helgoland schipperten, aber das ist eine andere Geschichte. Die hatte zwar nur sechs Pillen geschluckt, aber verpasste dann auch ihren Einsatz in der Nordseehalle. Tino Langer, unser Toningenieur, hatte ein Zeichen missverstanden und im Ü-Wagen draußen vor der Halle schon das Playback abgefahren, da lag Mariannes Outfit noch kreisförmig um ihre Füße. Jeder Weg hat mal ein Ende, sang sie dann tapfer und kreidebleich, und sie meinte damit wohl den wilden Törn von Cuxhaven zur Langen Anna. Aber ich schweife ab. Egal, an der Reling schweift man manchmal ab mit den Gedanken. Also lassen Sie mich kurz ein anderes Helgoland-Erlebnis erzählen. Dann komme ich auch gleich zurück zu unserem Ostseetörn mit Gästen:

Also, ich habe ja jahrelang zur Mannschaft des NDR-Hafenkonzerts gehört. Zusammen mit Kurt Grobecker und Hermann Rockmann, mit Hannes Schlünz und Kerstin von Stürmer, mit Carlo von Tiedemann und Rainer Brüggemann. Irgendwann hatte die Redaktion in einem Anfall von Sparwahn beschlossen, aus Kostengründen nur noch die Interviews und Reportagen von außen live zu übertragen, die Musik aber vom Band aus dem Funkhaus an der Rothenbaumchaussee zu senden. So auch an diesem Sonntag in unserem Hafen-Konzert von Helgoland.

Der damalige Bürgermeister Rickmers hatte überall auf der Insel plakatiert: HAFENKONZERT mit namhaften Künstlern auf Helgoland. Beginn 6.00 Uhr! Und so um die 250 bis 300 Inselgäste und Einheimische strömten auf den Platz vor dem Rathaus aufs Unterland, wo wir mit unseren Mikrofonen standen. Wir redeten auch munter über die Insel, brachten Döntjes, interviewten diesen und jenen, aber zwischendurch die Musik, die kam – unhörbar für unser Publikum – vom Band.

Die Masse murrte, es wurde immer unruhiger, zumal wir die Musikansagen ja auch live dort sprechen mussten. Die Stimmung eskalierte, als ich Freddy Quinn ankündigte: Einmal noch nach Bombay. Dann Stille. Kein Freddy. Kein Shantychor. Keine Heidi Kabel. Selbst die Möwen hörten auf zu kreischen. Tödliche Stille.

Da plötzlich kam ein älterer Herr mit hochrotem Kopf auf mich zu, hob seinen Krückstock und begann, auf mich einzuschlagen: Wenn du jetzt nicht sofort singst, schlage ich dich tot! Wieso denn ich?, wagte ich einen zaghaften Einwand, ich bin doch gar kein Sänger! Weil das hier ein Konzert ist! Er holte wieder aus. Ein anderer rief: Da drüben, siehst du, da steht es schwarz auf weiß: HafenKONZERT! Da steht nix von Schweigeminuten am Hafen! Jetzt mischte sich der Strandkorbvermieter drüben von der Düne ein: Du Dösbaddel, sing jetzt endlich! Ich hab alle meine Kunden hergeschickt! Der Krückstock schrie: Ihr Betrüger, Ihr elenden NDR-Betrüger! Der Pastor aus der Seemannskirche vom Oberland versuchte es vergeblich mit Sanftmut und sprach von einem Missverständnis. Aber der Krückstock schob ihn beiseite: Wir lassen uns doch nicht verarschen! Um fünf sind wir aufgestanden!

In schriller Wut ging eine Frau aus Winsen an der Luhe, Allergikerin auf Inselkur, mit

 

ihrem flatternden Regenschirm auf Hannes los. Der arme Hannes Schlünz, krank und geschwächt, und jetzt diese Attacke. Wir versuchten eine öffentliche Erklärung. Vergebens. Entweder singt hier jetzt Freddy, oder wenigstens Udo Lindenberg, oder ich will meine Gebühren zurück!, schrie der alte Mann.

Die schöne maritim gedachte Sende-Atmosphäre war total im Arsch. Tumulte am frühen Sonntagmorgen! Wir konnten nur noch ein paar Kurzansagen schnell in die Mikrofone stottern. Das ehrwürdige NDR-Hafenkonzert endete in einem Inselskandal. Ein öffentlich-rechtlicher Sparversuch war kläglich gescheitert.

So weit diese spontane Erinnerung beim Stichwort Helgoland. Jetzt zurück zu unserem dramatischen Ostseetörn an einem stürmischen Septembersonntag: Unsere Brigantine ächzte und rollte und stampfte in den hohen Wellen. Horst R. von Hapag-Lloyd war Kotzweltmeister. Er konnte mit Schmackes drei Meter weit in die Ostsee kotzen. Dann versuchte er, Inge N. an der Reling zu küssen, aber deren Zunge erstickte gerade ebenfalls an bitterem Restmüll, den der Seegang aus ihrem Magen nach oben pumpte. Werner Bader, aus Köln eigens angereister Programmchef der Deutschen Welle, rief Trutz blanker Hans! in den Wind und fragte ein ums andere Mal: Wie lange noch bis Sonderburg? Da hatten wir nicht mal ein Zehntel der Strecke geschafft. Es wurde schon dämmerig, da kreuzten wir immer noch vor der Schlei. Aber, merkwürdig, wir segelten, ohne überhaupt voranzukommen. Schon ziemlich kleinlaut gestand der Skipper: Wir hängen fest! Die Lage wurde jetzt dramatisch, weil schon Wasser überkam, die Brigantine immer heftiger schaukelte und nicht mehr aufs Ruder reagierte.

Also sprangen die vermeintlich tollsten Hechte in ihr Element, das schon ganz schön frierig kalte Ostseewasser. Rudi Bormann, der Erfinder der Kreuzfahrt, und ich, der schon mal als Dauerschwimmer einen Schiffsuntergang überlebt hatte. Allerdings in sehr viel wärmeren Wellen. Glücklicherweise verfügte die Gattin des Skippers über eine Taucherbrille. So konnten wir sehen, dass sich eine Lachsleine in unserer Schraube verfangen hatte. Das Tauchen da achtern war ziemlich riskant, weil das überstehende Heck der Brigantine nach jeder hohen Welle von hoch oben ins Wasser krachte und wir beim Auftauchen sehr darauf achten mussten, dieses Heck nicht wie eine Guillotine auf die Rübe zu kriegen.

Währenddessen versuchte oben an Deck der einbeinige Bootsmann zunächst vergeblich, die Segel zu bergen. Erst als ihm einige Seekranke halfen, gelang es wenigstens, das Großsegel einzuholen. Mit Messer und Mühe schafften wir beiden im Wasser es schließlich, die Schraube vom Fischernetz zu befreien. Wir kletterten zurück an Deck, aber froren wie die Schlotterer, ich versuchte, mich mit einem Aquavit zu wärmen, aber der konnte die Kälte in meinem Magen wohl nicht ab. Kotzen und Frieren und überkommende Wellen – die Situation spitzte und spritzte sich zu. Und es wurde dunkel. Die Batterien waren leer, es gab keine Beleuchtung.

Der Skipper versuchte nun, seine Maschine anzuschmeißen. Es machte dreimal ruppbruppbrupp – dann war sie wieder aus. Er versuchte es noch mal, da schrien alle auf, denn eine Stichflamme schoss aus dem kleinen Maschinenraum, es stank nach Öl und Feuer, und dichter Qualm quoll aus dem Bauch des Schiffes. Was nun? Kein Funk, das kriegte der Skipper nicht mehr hin, absolute Dunkelheit unter schwarzen Wolken, Sturm und eine immer hilflosere Besatzung. Ich verfluchte mein Vertrauen und fragte den Skipper nach Leuchtraketen. Er grabschte im Dunkeln nach seinem Seenotkoffer, der schwamm aber schon in der Blubberbrühe, die beiden Raketen waren, verdammt, nass und unbrauchbar.

Da kam mir eine Idee: Ich kroch zu meiner wasserdichten Fototasche, holte mein noch gut geladenes Blitzgerät hervor, schwankte auf Deck, presste mich fest an den Mast und blitzte Richtung Küste. Wir dümpelten heftig im Sturm, rund zwei, drei Seemeilen vom Ufer. Irgendwo da drüben musste die Schleimündung sein, Maasholm und auch der Marinestützpunkt Olpenitz. Ich blitzte und blitzte in die Nacht. Immer wieder. Da, auf einmal aus der Ferne, stellte uns ein Scheinwerfer Morsefragen. Wir konnten nicht antworten, ich konnte nur blitzen und hoffen, dass man uns entdeckte. Später stellte sich heraus: Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers KUCHENBECKER am Anleger Maasholm war wegen des schweren Wetters auf Wache. Der Vormann, was für ein Glück, sah schwache Blitze aus der Ferne. Er morste uns vergeblich an. Es blitzte weiter. Mit seinem Nachtglas erkannte er unsere prekäre Lage und rief: Leinen los!

Dann kamen sie angerauscht mit ihrem Kreuzer und nahmen uns auf den Haken. Die KUCHENBECKER schleppte uns nach Maasholm ein. Die Seeleute machten uns, vor allem unserem leichtsinnigen Skipper, heftige Vorwürfe. Und als ich jetzt nach Jahren meinem Freund Robinson Crusoe von diesem misslungenen Segeltörn erzählte, da machte er mich noch nachträglich zur Sau. Ihr hättet kentern können, dann wären sie abgesoffen, deine tollen Gäste. Du hättest dich vorher informieren müssen über die Besatzung und deren Tauglichkeit für solch einen Törn im Sturm! Hoffentlich hat die DGzRS euch richtig abkassiert für Euren bodenlosen Leichtsinn!

Nein, das hat sie nicht. Vielleicht, weil wir seit vielen Jahren alle Spendengelder von Hörern unserer maritimen Erfolgssendung an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger weiterleiten. Vielleicht auch nur aus seemännischem Mitleid. Ein paar Wochen später war ich total überrascht: Ich bekam sogar eine Auszeichnung von den Lebensrettern. Weil der Vormann bestätigt hatte: Wir wurden durch die Blitz-Signale eines Mitseglers auf die Notlage des Bootes aufmerksam. Ohne diese Blitze hätten wir den Havaristen nicht ausgemacht. Er hat Schlimmeres verhindert. Danke, Ihr Bremer, für diese Medaille. Ich habe sie mit Dank und guten Wünschen an den Segler Frank Grube weitergegeben. Der hat sich nämlich um die Salzwasser-Literatur verdient gemacht. Und das ist mehr wert als jede olle Brigantine.

Als ich nun diese Story an seiner kleinen Reling dem Robinson Crusoe erzählte, meinte der Seeheld trocken: Ich segle über Ozeane, ich lande auf Inseln vor dem Orinoco, ich freibeutere durch die Meere dieser Welt, und du Morsemors säufst schon in der Ostsee ab! Na ja, er hat Freitag, und der hat ein Sprungtuch und noch beide Beine. Da kann man leicht reden, lieber Robinson.

Lasst mich jetzt zur großen Seefahrt kommen. Von der Brigantine und der Sloop zum Musikdampfer, vom Segeln zur Kreuzfahrt. Und in ein ganz anderes Fahrtgebiet …

hr
Foto: Delius Klasing, Bielefeld

Ein sehr amüsantes Kaleidoskop besonderer Begegnungen

an Bord.

 

Herbert Fricke

Gespräche an der Reling
Auf allen Schiffen dieser Welt ist die Reling der beste und beliebteste Treff für einen Gedankenaustausch, für alte Vorurteile und neue Einsichten, für flache und tiefere Gespräche, mal ernst, mal heiter, mal ganz albern. Kaum an anderer Stelle hat man soviel Zeit und Muße für Meditation und Mediation, für Reflexionen und Reflexe. An der Reling gewinnt man Einsichten, hier verfliegen Gedanken in unendliche Fernen, oder man kommt sich dort sehr nah.

Auf seinen vielen Seereisen an Bord ganz verschiedener Schiffe hat sich der Autor Herbert Fricke mit den unterschiedlichsten Menschen unterhalten: Mit Passagieren und Seeleuten, mit Kapitänen, Klugscheißern und Kapitalisten, mit Weisen oder Besserwissern, mit Frauen, Männern, Verstehern und Verständnislosen, auf jeden Fall mit einer bunten Vielfalt interessanter Menschen.

Herausgekommen ist ein sehr amüsantes Kaleidoskop besonderer Begegnungen an Bord. Das Buch hat keine feste Handlung und gerade das macht es so spannend. Es verrät, dass der Autor Kreuzfahrten als schönste aller Reisemöglichkeiten empfindet, aber er stellt seine Gesprächspartner und ihre Ansichten, auch seine eigenen, ironisch immer wieder neu in Frage. Ganz nebenbei gewinnt man äußerst interessante Einblicke in Häfen und Länder und fremde Gestade.

Erschienen im Delius Klasing Verlag, Bielefeld (ISBN 3-7688-1853-5 / ISBN 978-3-7688-1853-7). 158 Seiten, gebunden, Format 18,6 x 12,8 cm, 12,90 €.

Amazon/Gespräche oder Redaktion@SeereisenMagazin.de

hr
Foto: Delius Klasing, Bielefeld Es sind bittere und
süße, verzweifelte
oder glückliche
Geständnisse, die
Herbert Fricke hier
aufgeschrieben hat.

Herbert Fricke

Geständnisse an der Reling
Die Weite des Meeres, die entspannte Atmosphäre an Bord, die Besinnung auf das eigene Leben – all das macht Menschen auf See offener und gesprächsbereiter als die Alltagsenge irgendwo zu Hause. Erst recht an der Reling, wo einem die Seeluft um die Nase weht, wo man allein ist mit sich, seinen Gedanken und einem fremden Gegenüber. Und so kommt es oft zu überraschenden Geständnissen, zu denen es anderswo nicht kommen würde.
Es sind bittere und süße, verzweifelte oder glückliche Geständnisse, die Herbert Fricke auf seinen vielen Kreuzfahrten rund um den Globus erfahren hat. Wie bitter zum Beispiel das Geständnis einer stumm gemachten jungen Frau, die es wagte, sich gegen eine übermächtige Mafia zu stellen. Oder die Geschichte eines sehr alten Mannes, der nach fast 70 Jahren das Trauma seines eigenen Versagens eingesteht. Wie bittersüß das Schwangerschafts-Geständnis der jungen Zahlmeisterin, die sich während einer Kutschfahrt auf der Krim verliebte ... Niemand, so scheint es, kann ein Leben lang ein aufwühlendes oder beglückendes Geheimnis in seinem Innersten bewahren, ohne es irgendwann mit irgendwem zu teilen. Am liebsten an der Reling.

Erschienen im Delius Klasing Verlag, Bielefeld (ISBN-10: 3768826325 / ISBN-13: 978-3768826327). 192 Seiten, gebunden, Format 18,6 x 12,8 cm, 12,90 €.

Amazon/Geständnisse oder Redaktion@SeereisenMagazin.de

 

Seemann und Journalist

Der Hamburger Herbert Fricke ist jahrelang zur See gefahren, auf Frachtern und Passagierschiffen rund um den Globus, bevor er von der Nautik zum Journalismus wechselte. Zunächst als Zeitungsreporter und Fotograf, später als Rundfunkreporter und Moderator hat er von den Brennpunkten der Welt berichtet, für Sender der ARD, vor allem für NDR, Deutschlandfunk und Deutsche Welle. Dabei hat er seine maritime Kompetenz auch journalistisch genutzt. Vor allem in seinen Reportagen von Bord des Hospitalschiffes HELGOLAND in Vietnam, des Rettungsschiffes CAP ANAMUR im Südchinesischen Meer, des Expeditionsschiffes METEOR im Indischen Ozean, des einzigen atomgetriebenen Frachters unter deutscher Flagge, der OTTO HAHN, oder von Bord der im großen Bittersee eingeschlossenen Frachter MÜNSTERLAND und NORDWIND.

 
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