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AUSGABE 1/2012 | ||||||
Herbert Fricke · Resortleiter HamburgMagazin
Iran will die Straße von Hormus sperren Nach Auskunft der iranischen Marine will der Iran die Straße von Hormus sperren, falls die USA und Europa ihre Sanktionen gegen den Iran ausweiten. Diese Sanktionen sollen den Iran dazu bewegen, seine vom Westen vermutete Atomrüstung aufzugeben. Die iranische Regierung hat versichert, die Atomanlagen ausschließlich für die zivile Nutzung der Kernkraft zu entwickeln. Die Straße von Hormus ist eine Meer-Enge von nur 50 Kilometer Breite im Persischen Golf. Durch diese Straße von Hormus wird ein Drittel der gesamten Ölfördermenge der Welt transportiert. Das Öl wird von hier aus mit einer großen internationalen Tankerflotte nach Amerika, Europa, China und Japan transportiert. Eine Unterbrechung dieser Transporte würde einen weltweiten Energie-Engpass hervorrufen, der einen |
dramatischen Preisanstieg für Erdöl zur Folge hätte. Deshalb hat die amerikanische Marine bereits signalisiert, eine Sperrung der Straße von Hormus durch die iranischen Streitkräfte auf keinen Fall hinzunehmen. Für die Passagierschifffahrt würde eine solche Entwicklung ebenfalls erhebliche Auswirkungen haben. Viele Reedereien haben Krisensitzungen einberufen, um möglicherweise notwendige Routenänderungen schnell umsetzen zu können. Betroffen wären vor allem die Fahrtgebiete Östliches Mittelmeer, Suezkanal, Rotes Meer und Teile des Indischen Ozeans.
TUI Cruises auf Wachstumskurs Hamburg. TUI Cruises ist auf ungebremstem Wachstumskurs. Kurz nach der Inbetriebnahme der MEIN SCHIFF 2 hat das Hamburger Unternehmen bei der finnischen STX-Werft in Turku den ersten eigenen Neubau in Auftrag gegeben. MEIN SCHIFF 1 und MEIN SCHIFF 2 sind ja vom Schwesterunternehmen Celebrity Cruises übernommen und dann für die Bedürfnisse des deutschen Marktes umgebaut worden. worden. Beide stammen ursprünglich von der Papenburger Meyer Werft. Wegen der nach Auskunft von Unternehmenschef Richard Vogel sehr guten Buchungslage von TUI Cruises hat sich das Unternehmen nun also entschlossen, den ersten Neubau nach eigenen Vorstellungen in Auftrag zu geben. Die MEIN SCHIFF 3 wird mit fast 300 Metern Länge und 1250 Kabinen auf 15 Decks das demnächst größte deutsche Passagierschiff sein. 2014 soll es in Fahrt kommen. „90 Prozent der Kabinen werden Außenkabinen sein”, verspricht Vogel.
Piratenabwehr in den Gewässern um Aden und vor Somalia Hannover. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hat sich für effizientere Piratenabwehr in den Gewässern um Aden und vor Somalia ausgesprochen. Bewaffnete Schutz-Teams auf ausländischen Schiffen hätten sich bewährt, wegen der deutschen Zurückhaltung auf diesem Gebiet seien deutsche Passagier- und Handelsschiffe in kritischen Seegebieten besonders gefährdet. Private Sicherheitsfirmen, die Marine und die Bundespolizei müssten auf diesem Gebiet enger und wirkungsvoller zusammenarbeiten. Es sei höchste Zeit für ein entschlossenes Durchgreifen, mahnte der Minister.
Militäraktionen der Mission „Atalanta” sollen wirkungsvoller werden Das Piracy Reporting Center, kurz PRC, hat die neuesten Zahlen für 2011 veröffentlicht. Danach hat die internationale Piraterie trotz verschiedener Schutz-Maßnahmen und trotz des internationalen Marine-Einsatzes „Atalanta” weiter zugenommen. Auch die Attacken der Piraten werden immer dreister. So wurde in einem omanischen Hafen ein Chemietanker unter den Augen der Küstenwache entführt. Insgesamt wurden 352 Schiffe angegriffen, mehr als die Hälfte davon in somalischen Gewässern, im Roten Meer und im Indischen Ozean. Auch mehrere deutsche Marine-Angehörige beklagen die Wirkungslosigkeit der sehr kostspieligen Marine- und Polizei-Einsätze. Die meisten deutschen Kriegsschiffe, an der Spitze die modernsten Fregatten der Welt, kehren zurück, ohne einen einzigen scharfen Schuss auf die schnellen Boote der Piraten abgefeuert zu haben. Unter diesen Umständen halten viele Marinesoldaten diese Einsätze für sinnlos und ineffektiv. Sogar für gefährlich, weil die Kriegsschiffe den Besatzungen der Handelsschiffe eine Sicherheit vorgaukeln, die sie in keiner Weise garantieren. Liste der angegriffenen Schiffe |
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Nun hat der Naturschutzbund, kurz NABU, seinen Anti-Umweltpreis an zwei Reedereien verliehen, an AIDA Cruises in Rostock und an TUI Cruises in Hamburg, weil deren Kreuzfahrtschiffe die Luft verpesten. Logischerweise hätte dieser Anti-Preis auch jeder anderen Reederei verliehen werden können, weil ja fast alle Schiffe, ob nun Containerschiffe, Tanker, Passagierschiffe, Kriegsschiffe, Fähren – weil sie ja alle ihre Abgase in die Luft pusten und damit die Umwelt schädigen. Dass sich dieser Zustand bessern muss und technisch auch verbessern lässt, steht außer Frage. Allerdings nehmen die Initiativen des NABU allmählich hysterische Züge an. Ob er mit seinem Aktionismus dieser Art unserer Umwelt tatsächlich einen Dienst erweist, ist sehr zu bezweifeln. Denn nicht nur der NABU, auch vor ihm viele andere haben ja erkannt, dass die Abgas- und Rußbelastung durch Schiffe reduziert werden muss. Namhafte Hersteller von Schiffsmotoren und auch die Öl-Industrie arbeiten mit Hochdruck an praktikablen Lösungen. Rußpartikel-Filter, weniger Schwefel im Schweröl, Gasverwendung, bessere Verbrennung – diese und manche weitere technische Verbesserung befinden sich in der industriellen Entwicklung. Auch eine Landstromversorgung der Schiffe in den Häfen wird erprobt, in Travemünde zum Beispiel. Solch eine Versorgung mit Strom von Land aus ermöglicht den Schiffen, ihreHilfsdiesel während der Hafenliegezeiten abzuschalten. |
All diese Maßnahmen müssen stets im größeren Kontext gesehen werden. Woher kommt der Landstrom? Aus Atomkraftwerken? Aus Kohlekraftwerken? Wie sieht es mit der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet aus? Sollte man die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Häfen durch übereifrige Restriktionen mindern? „Blinder Eifer schadet nur” – sagt ein gutes und bewährtes Sprichwort. Ein bisschen mehr Gelassenheit würde der wichtigen Sache besser tun. Und wo bleibt die Logik der Politik? Anstatt den Güterfernverkehr von unseren Straßen auf die umweltfreundliche Schiene zu verlegen, werden jetzt sogenannte „Giga-Liner”, riesige Lastzüge, auf unseren Autobahnen und Landstraßen eingesetzt. Trotz aller Umweltbelastungen und Verkehrsgefährdungen. Der NABU? Schweigt dazu. Anstatt die Kern-Energie sicherer und sicherer zu machen, anstatt sich als führende Industrie-Nation an die Spitze der technischen Entwicklung zu stellen und Risiken wie in Fukushima auszuschalten, hat man auch hier in voreiliger Hysterie das Bad mit dem Kinde ausgeschüttet, mit der Folge, dass nun immer mehr Kohlekraftwerke die Luft verschmutzen werden. Denn irgendwoher muss der Strom ja kommen. Und wenn es Atomstrom aus Frankreich und Tschechien ist. Oder will der NABU demnächst mit (umweltbelastenden) Fackeln auf unbeleuchteten Plätzen demonstrieren? |
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