Ein einzigartiges Land aus Gebirgen, Hochebenen,
Gletschern, Wäldern, Seen, Flüssen und Fjorden, nicht zu vergessen das Meer
mit seinen Küsten. Schon seit dem Beginn von Kreuzfahrten am Ende des
19. Jahrhunderts zieht es die Menschen nach Norden.
Dreimal lang dröhnt das Abschieds-Typhon. Nach einem selten ruhigen Skagerrak-Seetag Landgang
in Bergen. Die mittelalterliche Tyske-Brügge lockt mit Hanse-Flair, die
Floyen-Bergbahn zu einem Rundblick oder ein Grieg-Konzert zum Zuhören. Die
Stunden in der „heimlichen Hauptstadt” Norwegens vergehen wie im Flug.
Mittags heißt es schon wieder: „Klar vorn und achtern!“ zur Weiterfahrt auf
Nordkurs entlang der rauen Schärenküste. Warmer Nieselregen, der die
Bergen-Besucher zum Glück verschont hat, holt das Schiff doch noch ein – als
hätte man etwas hier Typisches versäumt. Der bekannte Witz – fragte eine
Passagierin: „Sagen Sie mal, Herr Lotse, seit wann regnet es hier schon?”
Vielsagende Antwort des Wetter erprobten Norwegers: „Gnädige Frau, ich bin
erst 53 Jahre alt”, – zieht diesmal nicht so ganz.
Es ist frischer geworden. Nur noch 14 Grad
Lufttemperatur, allerdings doppelt so viel im aufgeheizten Meerwasser-Pool.
65 Grad 10 Minuten Nord, die magische Linie Polarkreis rückt näher. Und
damit auch die unvermeidliche Taufzeremonie für Arktis-Neulinge. Blauer
Himmel und strahlende Sonne suggerieren eher südliches Flair. So reden denn
auch einige Passagiere unverblümt-unwissend von „Äquatortaufe”. Andere gar
wollen von den „vielen, niedlichen Eisbären“ gehört haben, die man von hier
ab sehen könne, aber leider nicht streicheln dürfe.
Die Sonne bleibt um Mitternacht erstmals am Horizont
kleben, so dass die zackenreichen, schneebedeckten Lofot-Gipfel in ein
mild-rötliches Licht getaucht werden. Viele Kojen bleiben leer, weil der
Sehgenuss an Deck größer als das Schlafbedürfnis ist.
Die Reiseleiterin weiß von Wikingern zu berichten,
die auf den kargen Inseln einstmals siedelten. Der Kreis vom
Autobahnerlebnis hat sich damit geschlossen.
„Tor zur Arktis”, „Paris des Nordens”,
„Eismeermetropole” – lauter Attribute Tromsøs, die einen Landgang
schmackhaft machen. Immer noch Traumwetter. Kaum zu glauben, dass die Stadt
vor ein paar Wochen noch wie erstarrt unter einer
Zweieinhalb-Meter-Schneedecke lag. Statt dessen Blumenteppiche und reges
Badeleben im Fjord. Plus 20 Grad, und die Norweger jammern über die „Hitze”.
Ein Wikingerboot-Nachbau wird über das spiegelglatte Wasser gerudert.
Seilbahnfahrt auf den Fjellheisen, der 420 Meter hohe Hausberg Tromsøs. Atem
beraubender Stadt- und Bergblick. Tief unten duckt sich unser
„Spielzeugschiffchen”. Schweiß treibend die Fjellwanderung. Zur Abkühlung
ein kühles Klares aus der Quelle und barfuß über den Schnee.
Eismeerkathedrale – schlicht-schöne Architektur. In
Beton gegossene Wikinger-Segel oder Eisberge, je nach individueller
Vorstellungskraft. Stilecht werden die Polarfahrer in dem symbolträchtigen
Bau mit den nötigen „Weihen” für den rund 700 Seemeilen langen Törn in die
Hocharktis versehen. Schmunzeln über einen sprachlichen Lapsus der
Dolmetscherin, die den Reiseleiter ankündigt: „Wenn Sie sich ganz nach vorne
setzen, kommt gleich der Führer”.
Ruhige Zeiten auch im Europäischen Nordmeer. Das
Schiff tastet sich durch pottendicken Seenebel, den der nördlichste
Golfstromzweig auf dem Gewissen hat. Andererseits: ohne diese
„Warmwasserheizung” würden wir schon längst durch Treibeisfelder pflügen und
die Lufttemperatur läge auf 74 Grad Nord nicht im Plus-Acht-Bereich. Eine
Spitzbergen-Kreuzfahrt wäre sogar ganz unmöglich. Vor Novaja Zemlja, auf
gleicher Breite, aber weiter östlich, ist Schifffahrt selbst im Sommer nur
mit schwerer Eisbrechtechnik möglich. „Wale an Steuerbord!” Geradezu
elektrisierend wirkt die Lautsprecherdurchsage. Der Kapitän stoppt die
Maschinen. Im Nu ist die Reling schwarz von Fotojägern. Lässig winken die
Buckelwale mit ihren Fluken, während die Finnwale nur ihre charakteristische
Rückenflosse zeigen. Die von lautem Prusten untermalten Atemfontänen zeigen
zwischendurch die Position der tonnenschweren Meeressäuger an, so dass der
Kapitän in respektvollem Abstand behutsam nachdrehen kann. Der „Zeitverlust”
ist sein persönlicher Service. Mit Freude und Dankbarkeit wird das
registriert. Ebenso auf der Rückreise sein spontaner Entschluss, mit dem
nicht gerade kleinen „Dampfer” in den schiffsengen Troll-Fjord einzulaufen
und „auf dem Teller” zu drehen. Das war nicht ohne Risiko, glaubte man doch
schon, Stahl an Granit entlang kratzen zu hören.
Nebel, Sprühregen, drei Grad, dahinter schemenhaft
ein dunkler Landstreifen: Nord-Spitzbergen in Sicht. Enttäuschend auf den
ersten Blick, für den Kundigen um diese Jahreszeit fast normal.
Einlaufen in den Magdalenenfjord, der als einer der
schönsten des Svalbard-Archipels immer wieder gern angesteuert wird. Steile,
durch Schmelzwasser tief eingekerbte Bergflanken, von bedrohlich
tiefhängenden Wolkenbänken wie abgeschnitten, engen den schmalen Meeresarm
ein. Das türkisfarbene Wasser – Kälteschock-Temperatur nahe dem Gefrierpunkt
– täuscht Karibik vor. Ankern zwischen bizarren Mini-Eisbergen.
45 Seemeilen bis Ny-Ålesund, der nördlichsten festen
Siedlung der Welt. Landgang. Schon auf den ersten Schritten abseits der
Schotterpiste fließt Blut. Seeschwalben verteidigen mit schrillem Geschrei
und wuchtigen Schnabelhieben auf einige Köpfe – Hitchcocks „Vögel” lassen
schmerzhaft grüßen – ihre Bodengelege. Die liegen gut getarnt in kleinen
Frostbodenmulden neben einer kleinen Dampflok. Gebaut vor über 100 Jahren
bei Borsig in Berlin-Tegel, schleppte sie einst Kohlezüge von den Gruben zum
Hafen. Die nördlichste Bahn der Welt.
Der Bericht eines Forschers lässt aufhorchen. Sein
wissenschaftliches Projekt befasst sich mit den Auswirkungen des Tourismus
auf die hochsensible arktische Flora und Fauna. Unterstützung erhält er von
der norwegischen Regierung, die über zunehmende Schäden beunruhigt ist.
Tempelfjord, Lillehookfjord bei Sonnenschein. Nicht
nur die Arktis-Neulinge sind tief beeindruckt. Der Kapitän gibt nautisch
sein Bestes bei der ganz persönlichen Vorstellung dieser fantastischen
Fels-Wasser-Eis-Landschaft.
Das Eismeer zeigt sich wieder grau und rau. 684
Seemeilen Kurs Süd zum Nordkap. Geographie scheinbar verkehrt.
Das Schiff erweist dem nördlichsten Punkt Europas am
nächsten Abend ihre Reverenz. Wie eine Tänzerin umgaukelt sie in großen
Achter-Schleifen mit schäumendem Kielwasser das schroffe, abweisende Kap.
Nebel und Sprühregen sind desillusionierend. Die stählerne Weltkugel auf der
hohen Klippe ist dennoch von „Ameisenscharen” dicht umlagert.
Blitzlichtgewitter statt Mitternachtssonne.
Das Fjordland gilt bei Vielen als die „Seele
Norwegens”. Keine Küste Europas kann da mithalten, so stark gegliedert ist
sie. Ihr Prädikat „einmalig” hat sie wohlverdient. Während zahlreicher
Ausflüge kann man sich selbst ein Bild von der norwegischen Vielfalt machen.
Rund zweihundert Kilometer lang sind die beiden
längsten Meeresarme: Sogne- und Hardangerfjord. Hier sollte man viel Zeit
mitbringen, wenn man von einer Seite zur anderen wechseln möchte. Nach
kurvenreicher Fahrt muss man oft auf eine Fähre warten, die einen
hinüberbringt.
Die zweitgrößte Stadt Norwegens liegt mitten im
Fjordland. Zur Hansezeit im Mittelalter war sie größtes Handelszentrum des
Bundes.
Bergen wurde im Jahr 1070 gegründet, entwickelte
sich – bedingt durch die günstige Lage am Meer – sehr schnell und war seit
dem späten Mittelalter lange das wirtschaftliche Zentrum Norwegens. Die Stadt
hat mehrere Brände überstanden; ihre Holzhäuser wurden besonders im alten
Hanseviertel Bryggen am Hafen immer wieder im Originalstil aufgebaut. Auf
dem Markt (Torget) beim Hafen herrscht täglich reges Treiben; Händler bieten
hier frischen Fisch, Obst und Souvenirs an.
Das alte Hanseviertel „Tyske Brygge” am Hafen
Bryggen wurde nach dem Brand von 1702 im Originalstil wiedererrichtet. Ein
Gang durch die schmalen Gassen, Winkelgänge und die Schötstuben, die
Vereinslokale der Kaufleute, vermittelt ein Bild mittelalterlicher
Lebensweise. Bryggen ist heute Weltkulturerbe der UNESCO. Zahlreiche
Künstler, Handwerksbetriebe und Restaurants sind hier angesiedelt. Zur
zentral gelegenen Talstation der Fløyenbahn geht es zu Fuß. Von hier fährt
man mit der Standseilbahn, die eine ungewöhnliche Steigung von bis zu 26
Prozent erreicht, auf den 320 Meter hohen Berg Fløyen.
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An der Bergstation angekommen, bietet sich ein
herrlicher Panoramablick auf den Hafen, die Stadt und den Fjord.
Oberhalb des verträumten Nordassees liegt das
ehemalige Wohnhaus des Komponisten Edward Grieg. Nach einem kleinen Konzert
im Trollsaal empfiehlt sich ein Rundgang durchs Haus, die angeschlossene
Museumsanlage, den malerischen Garten, zum Grabmal und zur Komponistenhütte.
Zweites Highlight: die Stabkirche in Fantoft, die
inmitten eines Buchenwaldes liegt. Die ursprünglich 800jährige Stabkirche
wurde im Jahre 1884 von Fortun nach Bergen umgesetzt, brannte jedoch 1992
ab. Sie wurde originalgetreu rekonstruiert. Auf dem Rückweg hat man vom
Hügel Birkelundstoppen weite Ausblicke auf Stadt und Umgebung.
Vom Berg Aksla genießt man die herrliche Aussicht
auf die Stadt und die sie umgebenden Inseln. Während einer Landschaftsfahrt
erlebt man die Naturschönheiten der Fjorde. Im Fischerort Alnes auf der
Insel Godøya besucht man den Leuchtturm mit einer kleinen Ausstellung. Zurück
in Ålesund, lockt Skandinaviens größtes Aquarium. Großzügig gestaltete
Becken zeigen die Tier- und Pflanzenwelt der Nordsee, das Leben unter einem
Fähranleger, zwischen Schären und Holmen und in der Tiefe der Fjorde.
In der Nacht zum 23. Januar 1904 zerstörte ein Feuer
beinahe das komplette Stadtzentrum von Ålesund. Eine umgekippte
Petroleumlampe in einer Margarinefabrik hatte das Feuer entfacht. Die in
Holzbauweise errichteten Häuser wurden fast vollständig zerstört. Da ein
neues Gesetz das Bauen von Holzhäusern verbot, wurde das neue Ålesund aus
Stein errichtet, und zwar im damals architektonisch dominierenden
Jugendstil.
Die Türmchen, Giebel, Schnörkel und Schmuckornamente
an den Häusern suchen nicht nur in Norwegen ihresgleichen. Die einmalige
Bedeutung der Stadt für die norwegische Architekturgeschichte dokumentiert
das Nationale Jugendstilzentrum, das in der alten Schwanenapotheke am Ufer
des Brosund-Kanals eröffnet wurde. Neben einer umfangreichen Kollektion norwegischen Jugendstildesigns gibt es
auch mehrere Ausstellungen zur Stadtgeschichte.
Die Vesterålen sind von fischreichen Gewässern
umgeben. Fast alle an der norwegischen Küste beheimateten Fischarten kommen
hier in großen Mengen vor, darunter Dorsch, Schellfisch, Köhler, Rotbarsch,
Lachs und Heilbutt. Im Sommer halten sich vor der Küste Pottwale auf, um auf
Nahrungssuche zu gehen. Man fährt rund zwei Stunden mit dem Boot von Nyksund
und Stö gen Westen, um Wale zu beobachten. Unterwegs kann man mit etwas
Glück Seeadler, Seetaucher, Kormorane, Papageientaucher und Seehundkolonien
sehen. Während der dreistündigen Walbeobachtungsfahrt lassen sich häufig
Pottwale, manchmal Grind-, Zwerg-, Buckelwale, Delphine und Orkas blicken.
Am Leuchtturm Andafyr beim malerischen Fischerort
Stö muss man die große Vogelkolonie gesehen haben. Er wird während des
jährlichen Köhler- und Blauheilbuttfischens von zahlreichen Fischkuttern
angesteuert.
Die Inselgruppe der Vesterålen liegt rund 300
Kilometer
nördlich des Polarkreises vor der Küste und schließt nordöstlich an die
Lofoten an. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich: mit Gras und Bäumen
bewachsene Berghänge, einsame Sandstrände, Seen, Moore. Die Vesterålen sind
bekannt für eine Vielzahl von Seevögeln: Seeadler, Papageientaucher,
Trottellummen und Reiher können hier gesehen werden. Langøya bildet mit
vielen Halbinseln und Fjorden den größten Teil der westlichen Vesterålen.
Sortland ist eine alte Siedlung am östlichen Rand der Insel.
In der Fischveredlungsfabrik von Stö am Lifjord wird
einem gern die Bedeutung der Fischerei für die gesamte Region erläutert.
Auch eine der ältesten Holzkirchen Nordnorwegens ist hier zu besichtigen.
Nyksund ist teilweise auf einer Insel erbaut und durch eine Brücke mit dem
Festland verbunden.
Die Gewässer um die Vesterålen gehören zu den
fischreichsten der Welt. Hobbyangler sollten sich per Boot zum
Sortlandsundet oder dem Risöysundet fahren lassen, beides sehr fischreiche
Reviere.
Schon nach rund zweieinhalb Stunden auf dem Wasser
kehrt man garantiert mit reichlich Fisch an Land zurück.
Tromsø ist die Hauptstadt der Provinz Troms (cirka
53.000 Einwohner) und gilt als die „Pforte zum Eismeer”. Sie liegt, umringt
von schneebedeckten Bergen auf einer bewaldeten Insel. Vom 21. Mai bis zum
23. Juli kann man hier, gutes Wetter vorausgesetzt, die Mitternachtssonne
sehen. Die Exponate des Tromsø-Museums spiegeln das Leben der in der
Umgebung ansässigen Samen über viele Jahrhunderte wider. Über die 1.036
Meter
lange, 43 Meter hohe Tromsø-Brücke gelangt man zum Festland, wo die
Eismeerkathedrale zum Besuch einlädt. Ihre eigenwillige Architektur ist ein
Beispiel moderner norwegischer Architektur.
Mit der Seilbahn gelangt man zum Aussichtspunkt
Storsteinen. Von dort hat man einen grandiosen Blick auf Stadt, Hafen, Berge
und Meer.
Tromsø ist nicht nur ein bedeutender Fischereihafen,
sondern auch Sitz einer Universität, eines Nordlichtobservatoriums und der
Wetterwarte für Nordnorwegen.
Bereits vor 100 Jahren waren Besucher überrascht,
soweit nördlich geistiges und kulturelles Leben zu finden und verglichen die
Stadt gern mit anderen europäischen Siedlungen. Holzbauten aus dem vorigen
Jahrhundert, darunter der Dom, stehen Seite an Seite mit Glas- und
Betonbauten junger Architekten.
Nach etwa 45 Minuten Fahrt durch karge arktische
Landschaften erreicht man das Nordkap, mit 71 Grad nördlicher Breite und 25
Grad östlicher Länge der nördlichste Punkt Europas. Mit etwas Glück sieht
man unterwegs Rentiere, die hier in großer Zahl den Sommer über weiden.
Vom Nordkap, der gut 300 Meter hohen, fast senkrecht
abfallenden Klippe, fällt der Blick auf das nördliche Eismeer –
vorausgesetzt, er wird nicht vernebelt. In der Nordkaphalle wird eine Multivisionsshow
geboten.
Ein einzigartiges Naturschauspiel bietet sich im
Reservat Gjesværstappan. Von der Fischersiedlung Gjesvær geht es mit einem
Boot auf die See hinaus zum Naturreservat Gjesværstappan. Die Insel liegt
etwa 15 Kilometer westlich des Nordkaps und darf zum Schutz der Tiere nicht
betreten werden.
Die Vielzahl an Vogelarten, die hier in großen
Kolonien brüten, lässt sich jedoch vom Boot aus sehr gut beobachten. Man
kann dort unter anderem Papageientaucher mit ihren auffallend bunten
Schnäbeln beobachten, Dreizehenmöwen und während der Nistzeit Trottellummen,
Tordalken, Kormorane, Raubmöwen, Eissturmvögel, Dickschnabellummen und
Basstölpel.
Die Lofoten bestehen aus rund 80 Inseln und sind vom
Festland durch den Vestfjord getrennt. Sie liegen 100 bis 300 Kilometer nördlich des
Polarkreises. Seit etwa 6.000 Jahren leben Menschen auf den Lofoten und
ernähren sich von Fischfang und Jagd.
Im Norden erstrecken sich Wiesen und Sandstrände, im
Süden dagegen karge, schroffe Berge. An grünen Tälern und tiefblauen Seen
vorbei mit herrlichen Ausblicken auf das offene Meer gelangt man zum
Endpunkt der Lofotenstraße nach Å. Das Fischerdorfmuseum besteht aus 23
Gebäuden, darunter Trankocherei, Schmiede, Bootshaus, Bäckerei und
Fischerhütten.
In Borg lohnt das Wikingermuseum einen
Besuch. Hier wurde das bisher größte Gebäude aus der Wikingerzeit
freigelegt: ein Häuptlingshof, 83 Meter lang und 9 Meter hoch. Eine imposante
Rekonstruktion in voller Größe zeigt, dass die Wikinger weit mehr
beherrschten als die Kunst der Eroberung. Die Funde belegen, dass bereits im
7. und 8. Jahrhundet Handelsverbindungen zu Deutschland, Frankreich und England
bestanden haben. Die Landschaft übt durch kilometerlange Bergketten
mit spitzen Gipfeln, offenes Meer und geschützte Buchten eine
unwiderstehliche Faszination aus.
Geschützt zwischen dem berühmten Lofot-Archipel und
dem norwegischen Festland liegt eines der fischreichsten Gewässer der Welt:
Große Schwärme ziehen, vom warmen Golfstrom begünstigt, aus Norden und Süden
stetig in den Vestfjord. Im Winter wählen unzählige arktische Dorsche hier
ihren Laichplatz und bilden die Grundlage des legendären und für die
Einheimischen lebensnotwendigen Lofotfischfangs.
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