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AUSGABE 6/2012 | ||||||
Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin
Plattdeutsch wird offiziell „De Runne Disch seggt Se vun Harten Dank för Ehr Möh
üm den Biiratsandrag”,
hießt es kürzlich in einem Schreiben an den Präsidenten der Bürgerschaft
Bremens, der in den Flächenstaaten Landtagspräsident heißen würde. Was war
geschehen? Die Bundesrepublik Deutschland war im Jahr 1998 der Europäischen
Charta der Regional- oder Minderheitensprachen beigetreten, deren
Bestimmungen am 1. Januar 1999 rechtlich bindend wurden. Es bildete sich ein
„Runner Tisch Plattdüütsch”
(Runder Tisch Plattdeutsch) in dem alle interessierten Verbände und
Einrichtungen vertreten sind,
die die niederdeutsche Sprache fördern wollen. In Hamburg, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein gibt es Ähnliches. In Bremen ist der Beirat Plattdeutsch
dem Präsidenten der Bürgerschaft zugeordnet.
Ebbe und Flut werden auch auf der Wümme im
Binnenland sichtbar. Der Unterschied beträgt neuerdings bis zu 1,50 Meter.
Lässt die Weservertiefung Häuser an der
Wümme absacken? Die Wümme ist ein rechter Nebenfluss der Weser. Sie läuft kurz vor ihrer Mündung parallel zum großen Fluss. Zwischen Weser und Wümme liegen ein Teil der Stadt Bremen und das sogenannte Blockland, ein mit Gräben und Kanälen durchzogenes Wiesen- und Weideland. Wo es am Wümmedeich endet, stehen vor allem alte Bauernhäuser mit Stallungen, aber auch Gasthäuser und Privathäuser. Wer auf solchem Boden baut, lebt mit Absenkungen im Erdreich. Doch jetzt melden Anwohner, dass die Probleme an der Wümme durch die Vertiefung der Weser größer geworden sind. Fussböden sacken tiefer ab, Türen verziehen sich, Risse laufen durchs Mauerwerk. Auch Naturschützer sorgen sich. Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser an der Wümme beträgt mittlerweile mehr als anderthalb Meter. Bestimmte Vogelarten verlieren jetzt Brutstätten und Lebensraum. Blocklandbewohner und Naturschützer haben gegen eine weitere Vertiefung der Weser geklagt. Ihr Erfolg: bis März 2013 wird die Weser nicht weiter vertieft. Was danach geschieht, ist noch offen. QUEEN
VICTORIA
im Dock in Bremerhaven QUEEN VICTORIA,
Kreuzfahrtschiff der britischen Cunard Line, 294 Meter lang, 32,30 Meter
breit, dockte in Bremerhaven ein. In der Lloyd-Werft erfolgten
Reperaturarbeiten an einem der beiden Schiffsantriebe. Wegen dieser
ungeplanten Arbeiten musste die Reederei eine Kreuzfahrt absagen. Das Schiff
fährt mittlerweile wieder nach Plan.
Wie Schiffe schneller werden Seit sechs Monaten forscht die Technische
Universität Hamburg-Harburg am Institut für Schiffstheorie, wie Schiffe
sicherer und energieeffizienter fahren können. Ein Zwischenergebnis: Die
Abstände zwischen den Schlingerkielen an der Außenwand der Schiffe sollten
verändert werden. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das
Forschungsvorhaben mit knapp 1 Million Euro.
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In Etzel wird Erdgas gespeichert Im ostfriesischen Landkreis Wittmund wurde jetzt bei
Fiedeburg die gewaltige Speicheranlage Etzel für Erdgas eingeweiht. Im
Endzustand wird die Anlage 2015 rund zwei Milliarden Kubikmeter Gas
aufnehmen können. Mit dieser Menge ließen sich etwa 800.000 Haushalte ein
Jahr lang versorgen. Die Speicheranlagen ruhen in rund 1000 Meter Tiefe. Die
Kavernen entstanden durch Ausspülungen eines Salzstocks, die in die Nordsee
geleitet wurden. In die Leerräume wird mit hohem Druck Gas gefüllt, das bei
Bedarf in das Netzt von Erdgas Pipelines eingespeist werden kann. Anwohner
fürchten, dass durch die Ausspülungen des Salzes und das Befüllen und
Entleeren von Gas die Kavernen schrumpfen und der Boden einsinken könnte.
Dass sich der Boden senken wird, wird auch von den Betreibern der Anlage
nicht bestritten. Die Bürger müssten an derartigen Entscheidungen mehr
beteiligt werden, fordern die Grünen im Landtag in Hannover und verlangen
einen Baustopp.
Kirchenfenster wie dieses waren seinerzeit
stark umstritten. Heute wird der Künstler in Bremen geehrt.
Ausstellung in Bremen ehrt Manessier Alfred Manessier war ein großer europäischer
Künstler: Er war dreimal an der Kasseler documenta beteiligt, wurde von
Museen wie dem Kunstmuseum Basel, dem Moderna Museet Stockholm oder dem
Centre Pompidou in Paris gesammelt und ist mit 27 Glasfensterzyklen kreuz
und quer in Europa vertreten. Zwischen 1966 und 1979 schuf Manessier in
Bremen für die Kirche Unser Lieben Frauen 20 farbige Fenster aus Glas. Jetzt
erinnerte eine Ausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum in der
Böttcherstraße in Bremen an den Künstler, dessen Arbeiten seiner Zeit
überaus kontrovers diskutiert wurden. Die Ausstellung ist bis zum 24.
Februar 2013 dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Neue Funkstelle für gesamten Hafenbereich in
Wilhelmshaven in Betrieb Das Port Office Wilhelmshaven, eine Einrichtung der
Hafenbehörde, ist jetzt als neue UKW-Hafenfunkstelle mit dem Rufnamen
„Wilhelmshaven Port”
zu erreichen. Ein- und auslaufende Schiffe melden sich bei „Wilhelmshaven
Port”
an und ab. Dadurch verfügt die Hafenbehörde jederzeit über ein aktuelles
Bild der Verkehrslage im Hafen. Das dient der vorbeugenden Gefahrenabwehr,
und der Abwicklung etwaiger Schäden in Zusammenarbeit mit der
Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr Wilhelmshaven. Weiterhin ist
sichergestellt, dass die Schifffahrt jederzeit über hafenbehördliche Belange
informiert werden kann. Das Port Office ist rund um die Uhr besetzt, auch an
Feiertagen. ReiseLust-Messe mit neuem Akzent Zur ReiseLust-Messe in Bremen werden vom 9. bis 11. November wieder über 250 Aussteller erwartet, die Urlaubsfans die Schönheiten dieser Welt, ihre abenteuerlichen, entspannenden, entlegenen und spektakulärsten Ecken nahebringen wollen. Zu den besonders ungewöhnlichen Angeboten gehören mit Rundreisen kombinierbare Freiwilligendienste in vielen Ländern der Erde. Neben Tier- und Umweltschutzprojekten gibt es auch viele Vorschläge, wie sich Interessierte für Bildung in Drittweltländern engagieren können: Dabei unterrichten sie Kinder zum Beispiel in Englisch oder Mathematik, spielen und malen mit ihnen oder lesen aus Büchern vor.
Beliebte
Dinnershow Am 23. November ist Premiere für die Dinner-Show
„Palais im Park”
in Bremen. Bereits Wochen vor dem Start sind so viele Tickets im Vorverkauf
geordert worden wie noch nie zuvor in der Geschichte dieser Varieté-Show.
Hauptsächlich zwei Kundengruppen sind es, die sich die Mischung aus
atemberaubender Artistik, bester Unterhaltung und erstklassigen Speisen und
Getränken nicht entgehen lassen wollen: Firmen bitten ihre Kunden,
Geschäftspartner und Mitarbeiter in das nostalgische Spiegelzelt am Park
Hotel Bremen, private Ticket-Käufer überraschen ihre Familie und Freude mit
einer Einladung zu „Palais im Park”
als Weihnachtsgeschenk.
Wismar – neue
deutsche Kreuzfahrtdestination
Columbus Cruise Center Wismar GmbH (CCCW) heißt das
neue Unternehmen, das das Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH und die
Seehafen Wismar GmbH gemeinsam zu je 50 Prozent gegründet haben. Ziel des neuen Unternehmens ist die Vermarktung der
Hansestadt Wismar als neue Kreuzfahrtdestination in der Ostsee sowie die
Abfertigung von Kreuzfahrtschiffen in Wismar. „Wismar hat sowohl als
Weltkulturerbe als auch durch die geographische Lage zwischen Lübeck und
Rostock ein ausgesprochen großes Potential für Kreuzfahrtanläufe. Die
touristische Attraktivität der Stadt ist großartig, die Entfernungen nach
Berlin, Schwerin, Lübeck und Hamburg sind für die Reedereien eine ideale
Voraussetzung für interessante Landausflüge”,
so die Einschätzung von Veit Hürdler, Geschäftsführer des Columbus Cruise
Center Bremerhaven. GORCH FOCK
wird wieder Offiziersanwärter ausbilden Nach umfangreichen Reparaturarbeiten an der GORCH
FOCK in Elsfleth an der Weser wird das
Segelschulschiff der Bundesmarine unter seinem neuen Kommandanten Helge
Hirsch Anfang 2013 in südlichen Gewässern die Ausbildung von
Offiziersanwärtern wieder aufnehmen. |
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TITANIC von David F. Hutchings und Richard de Kerbrech Über die TITANIC erzählen zahlreichen Bücher und Filme ganz verschiedene Geschichten – von der großen Liebe bis zum Versicherungsbetrug. Sie überlebte ihre Jungfernreise nicht, brachte über 1.500 Menschen den Tod und wurde zum Mythos. Zwar sind inzwischen Schiffe mit noch mehr Menschen an Bord gesunken, aber keins beschäftigt die Phantasie mehr als die TITANIC, die bei Harland & Wolff in Belfast in |
Nordirland für die White Star Line gebaut wurde, 269 Meter lang war und 3.300 Personen befördern konnte. Die Brücke thronte 31,7 Meter über dem Kiel. Der Gigant galt mit seinen 15 wasserdichten Schottwänden damals als unsinkbar. Und fand sein Ende, als ein Eisberg eine Bordwand aufriss. David F. Hutchings und Richard de Kerbrech haben im vergangenen Jahr in England ein Buch veröffentlicht, das rechtzeitig zum 100. Jahrestag des Unglücks jetzt bei Delius Klasing unter dem Titel „TITANIC, Konstruktion und Technik einer Legende” erschien. Übersetzt hat es – fachlich von Andreas Pfeffer, TITANIC-Museum-Germany, beraten – Klaus Neumann, seines Zeichens Diplom-Ingenieur im Schiffbau und TITANIC-Experte. Das Buch mit über 200 zumeist historischen Bildern
auf über 160 Seiten gliedert sich in sechs Kapitel zwischen einer Einleitung
und einem Anhang. Knapp abgehandelt wird eingangs die kurze Geschichte der TITANIC.
Ausführlich geht es dann um „Die Anatomie”
vom Rumpf über Ruder- und Steueranlagen bis zu Funk- und Navigationshilfen.
Ein eigenes Kapitel ist dem Antrieb gewidmet, ein weiteres den
Rettungsbooten, das nächste der Arbeit auf der Brücke. Ausführlich das
letzte berichtende Kapitel, der „Blick in den Maschinenbetrieb”. Ein Buch also nur für Berufsseefahrer und
Schiffbauer? Bestimmt nicht, denn auch der See und Schiffe liebende Laie
kommt auf seine Kosten. Wie das Wrack der TITANIC
im Jahre 1985 endlich wieder entdeckt wurde, behandelt das Nachwort.
Besonders nützlich ist der Anhang, der im „Glossar”
die wichtigsten, unvermeidbaren Fachausdrücke erläutert und Museen nennt,
die im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Kanada und
Deutschland Fundstücke von Bord der TITANIC
und von ihren Schwesterschiffen zeigen. Es folgen eine Seite mit nützlichen
Kontaktadressen, eine gründliche fachliche Bibliographie und ein
ausführliches und hilfreiches Register. In einem Interview erklärte jetzt der deutsche Übersetzer des Buches, warum das Schiff als unsinkbar galt und dennoch sank. „Das Schiff galt als unsinkbar im Sinne vorgegebener Rahmenbedingungen. Darüber hinaus gehende Szenarien wurden einfach ausgeblendet”. Und so begann die TITANIC, ein Schiff von unvorstellbarem Luxus, am 3. April 1912 mit einer Stammbesatzung von 120 Mann ihre erste und einzige Reise in Belfast. In Southampton, in Cherbourg und in Queenstown, dem heutigen Cork in Irland, kamen Passagiere und weitere Mannschaften an Bord. Genaue Zahlen fehlen, doch man geht heute von insgesamt 2.200 Menschen auf der TITANIC aus. Mehr als 1.500 Menschen verloren ihr Leben, als am Montag, dem 15. April 1912, um 2.20 Uhr in der Nacht die TITANIC sank. Nach dem Untergang wurden 706 Überlebende von der zu Hilfe geeilten CARPATHIA gerettet. 339 Leichen wurden später aus dem Meer geborgen. Dieter Bromund |
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