CAMINO DELA COSTA | AUSGABE 1/2013 | ||||||
Blick auf Ribadesella und seinen Hafen an der Mündung des Flusses Sella – spanisch Rio Sella. |
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50 Kilometer von Santander entfernt liegt die zum
kulturhistorischen Denkmal ernannte Stadt Comillas. In ihren gepflasterten
Straßen und auf den kleinen Plätzen erheben sich altadelige Villen sowie
modernistisch angehauchte Türme und Gebäude. Besonders zu erwähnen sind das
Landhaus „El Capricho
Die Keimzelle Spaniens hat so gar nichts mit den
gängigen Klischees von verbrannten Landstrichen und weißen Dörfern gemein,
denn Asturien ist ein ganz anderes Spanien mit Schnee und Bergen. Einst
boomten hier die Schwerindustrie und der Bergbau, mittlerweile steht ein Drittel der Landesfläche unter Naturschutz. Die Autonome Gemeinschaft Asturien grenzt im Westen an Galizien, im Osten an Kalabrien und zählt mit ihren circa 1,8 Millionen Einwohnern, die auf einer Fläche von ungefähr 10.000 Quadratkilometern angesiedelt sind, zu den kleineren Regionen Spaniens. Obwohl Gijón die größte Stadt der Provinz darstellt, ist Oviedo die Hauptstadt. In Asturien harmonieren Kultur, Natur und
Gastronomie perfekt miteinander.
Als erstes fällt einem beim Besuch in dieser Regen die grüne
Landschaft und die hohen Berge vom Nationalpark Picos de Europa auf.
Abgesehen von der Bergwelt gibt es aber noch viele weitere Reize, so etwa
die schönen Strände in Touristenorten wie Llanes, Ribadesella, Gijón und
Cudillero. Ideale Orte, um die schönen Rundblicke von einem der vielen
Aussichtspunkte aus zu genießen oder Wassersport wie beispielsweise Surfen oder Wellenreiten zu
betreiben. Auch in der Architektur der Dörfer und Städte weicht Asturien vom übrigen Spanien ab: Leuchtende Farben und Natursteine bestimmten die Bauten. Ganz einzigartig sind aber in Asturien die „Casonas de Indianos“, die pompösen Villen der wohlhabenden, aus Südamerika zurückgekehrten Auswanderer.
Viele Spanier mussten während des neunzehnten
Jahrhunderts und der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in die
ehemaligen spanischen und portugiesischen Kolonien, vor allem nach
Argentinien, Brasilien, Kuba, Puerto Rico, Mexiko, Uruguay und Venezuela,
emigrieren. Die sogenannten „Indianer Die „casonas Die „indianos Um einen ersten Eindruck von der Pracht der
„indianischen Häuser In der Stadt Colombres, die auch im östlichen Teil
von Asturien liegt, befindet sich das „Museo de Indianos Auch wenn viele der Villen schon leer stehen und
verfallen, befinden sich in einigen der „casonas indianas Als Tessin Nordspaniens wird die Stadt Ribadesella
genannt, die von einer Brücke in zwei Teile getrennt wird, den alten
denkmalgeschützten Stadtkern mit angrenzendem Fischereihafen und dem
herrlichen Strandbereich. An dieser Brücke über den Fluss Sella befindet
sich an jedem ersten Samstag im August das Ziel des wichtigsten Fests in
Asturien, das weltberühmte Kajakrennen auf dem Fluss Sella. Die Stadt Ribadesella wurde im 13. Jahrhundert von
König Alfons X „dem Weisen Von Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in dem modernen Viertel Arenal de Santa Marina zahlreiche bemerkenswerte Wohnhäuser im Romantik-, Modernisme- und Eklektikstil, darunter vor allem das Gebäude Villa Rosario, ein Werk der reichen bürgerlichen Heimkehrer aus Amerika. Der weitere Küstenabschnitt zwischen Ribadesella und
Gijón wird auch als „Dinosaurierküste“ (Costa del Dino) bezeichnet.
Beeindruckende Knochenfunde und Versteinerungen aus der Zeit der Dinosaurier
vor 150 bis 200 Millionen Jahren.
Die Hafen- und Industriestadt Gijon büßte im
spanischen Bürgerkrieg einen Großteil ihrer historischen Substanz ein. Der
auf der Halbinsel Santa Cataline konzentrierte historische Kern und der
lange Stadtstrand lohnen aber dennoch einen Abstecher. Meilensteine der Stadtgeschichte sind der Ursprung
als römische Siedlung, das 16. Jahrhundert, als die Katholischen Könige hier
einen Hafen anzulegen beschlossen, und die Aufklärung, während der diese
Gegend – vor allem dank Gaspar Melchor de Jovellanos – einen Aufschwung
erlebte. Aus all diesen Epochen sind Gebäude erhalten. Cudillero ist ein malerischer kleiner Fischerhafen
zu Füßen eines Berges. Bemerkenswert sind seine hängenden Häuser mit bunten
Dachtraufen und Fenstern, die sich an einem Klippenbogen rund um den Hafen
befinden. Der Ort verfügt über eine Route zu verschiedenen
Aussichtspunkten, von denen der Leuchtturm, La Garita, La Atalaya oder El
Pico besonders bemerkenswert sind. Die beiden wichtigsten Bauten sind die
gotische Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert, in der man barocke
Schnitzwerke bewundern kann und die Humilladero-Kapelle, die das älteste
Gebäude im Ort ist. Die Fischertavernen, die an einem gepflasterten kleinen
Platz am Meer liegen, sind die Hauptattraktion für Touristen. Luarca befindet sich versteckt an der asturischen Küste und ist ein ruhiges Dorf mit weißen Häusern, das den ganzen Reiz seiner Fischertradition erhalten hat. Der alte Ortskern von Luarca liegt rund um eine s-förmige Bucht zwischen steilen Klippen. Die Strandpromenade und der Hafen bilden ein Ensemble, das zu besuchen sich lohnt. Ein kleiner Fluss, über den zahlreiche enge Brücken führen, fließt durch das Dorf. |
Die charakteristischsten Bauten sind der Leuchtturm,
die Kapelle La Atalaya und der Friedhof, der auf einer Steilküste liegt. Hier liegt der in diesem Ort geborene
Nobelpreisträger Severo Ochoa begraben. Das traditionelle Flair
Luarcas spiegelt sich in seinen Chigres genannten Tavernen wider, wo sich
die Gäste in die Kunst, Sidra (Apfelwein) zu trinken, einweisen lassen
können.
Galicien im Nordwesten Spaniens verfügt über eine Fläche von 29.574 Quadratkilometer mit rund 2,8 Millionen Einwohnern. Hauptstadt der Region, die sich in insgesamt vier Provinzen aufteilt, ist Santiago de Compostela. Im Norden grenzt Galicien an das kantabrische Meer, im Osten an die Regionen Asturien und Kastilien-Léon, im Süden an Portugal und im Westen an den Atlantischen Ozean. Das Klima ist äußerst mild und feucht im Westen von Nordspanien, der weitgehend vom Tourismus verschont geblieben ist. Steil abfallende Küsten, kilometerlange Strände, weite Waldstrecken und Nationalparks gibt es in Galicien. Die meisten Touristen – in diesem Fall Pilger – kommen jedes Jahr über den Jakobsweg in die „Heilige Stadt” Santiago de Compostela. Der Rest der Region ist nahezu unberührt in touristischer Hinsicht, so dass man mitunter einen riesigen Strand für sich alleine hat. Doch die größeren Städte bieten auch eindrucksvolle Museen, prächtige Kathedralen und historische Gebäude, die man erkunden kann, um sich ein umfassenderes Bild über Galicien zu machen. Die galicische Landeshauptstadt Santiago ist Endpunkt des berühmten Jakobswegs. Allein deshalb ist diese Autonome Gemeinschaft des Grünen Spaniens einen Besuch wert. Der Galicienreisende hat die Wahl zwischen reizenden Dörfern am Meer und im Landesinnern und Städten wie Santiago, A Coruña, Ferrol, Lugo, Orense, Pontevedra oder Vigo. Einige ihrer Sehenswürdigkeiten, wie der Herkulesturm und die Stadtmauer von Lugo wurden auch von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die köstliche galicische Küche ist mit so typischen
Produkten und Gerichten wie den Meeresfrüchten (Kaisergranat,
Langschwanzkrebse, Jakobsmuscheln, Kamm- und Miesmuscheln, Hummer und
Schwimmkrabben), dem Rindfleisch, dem Krake auf Volksfestart, dem
Kochschinken mit Steckrübenblättern und der Santiago-Torte ein weiterer
Höhepunkt jeder Reise. Dazu trinkt man am besten einen der beiden
berühmtesten regionalen Weine, Ribeiro und Albariño (mit entsprechenden
Weinstraßen).
Wenn man von der Hauptstadt Galiciens spricht,
bezieht man sich auch auf die tausendjährige, seit dem 9. Jahrhundert bestehende
Pilgerroute, die diesen Ort seitdem mit dem restlichen Europa verbindet.
Jedes Jahr machen sich Tausende von Pilgern auf den Weg – zu Fuß, auf dem
Fahrrad oder auch zu Pferd –, um Erfahrungen zu machen, bei denen sich
Abenteuer und Spiritualität mischen. Ziel der Pilgerfahrt ist Santiago de
Compostela, eine der heiligen Städte der Christenheit. Zweifellos eine
unvergessliche und Der Ort wird alljährlich von Millionen Menschen aus
aller Welt besucht, von denen viele auf dem Jakobsweg gewandert sind.
Santiago stellt nach Rom und Jerusalem den wohl drittbekanntesten
christlichen Wahlfahrtort dar. Das historische Zentrum der Stadt, welches sicher eines der schönsten Spanien ist,
wurde von der UNESCO im Jahre 1985 zum Weltkulturerbe erklärt. 2000 war
Santiago de Compostela Kulturhauptstadt. Die Innenstadt wurde überwiegend im
barocken und klassizistischen Baustil errichtet und fasziniert trotz ihres
nicht selten schlechten Wetters durch eine einzigartige Atmosphäre durch die
vielen kleinen verwinkelten Gassen und wunderschönen Gebäude. Auch bei Kreuzfahrttouristen steht die Stadt
inzwischen hoch im Kurs. So werden von den beiden galicischen Häfen
Vilagarcia oder Vigo Tagestouren nach Santiago angeboten. Das wohl berühmteste Gebäude der Stadt ist die
romanische Kathedrale mit ihren barocken Türmen. Der Bau dieses
Kirchengebäudes begann 1054 unter Alfons VI. Die Einweihung fand im Jahre
1128 statt. Die wunderschöne Fachada del Obradoiro, die Westfassade, wurde
von dem Architekten Fernando Casas y Novoa erbaut. Hier befindet sich auch
eine berühmte Skulptur des Heiligen Jakob. Eine Treppe aus dem Jahre 1606
führt zum Portal. Die Nordfassade wurde in neoklassizistischem Stil umgebaut. Das Nordportal, Puerta de la Azabachería, wurde 1769 konstruiert. Das Ostportal, Puerta Santa, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Aus dem Mittelalter ist lediglich die Südfassade mit der Puerta de las Platerías erhalten. Dies ist somit auch das älteste Portal der Kathedrale. Der Skulpturenschmuck stellt mitunter die Geburt Christi und die Vertreibung Adams aus dem Paradies dar. Der älteste Teil des Monuments ist die Catedral
Vieja, die aus dem 11. Jahrhundert stammt. Das Pórtico de la Gloria ist eine
alte Fassade hinter dem Westportal das zwischen 1166 und 1188 erbaut wurde.
Die Ornamente hier sind besonders ausgeprägt und geben ebenfalls
verschiedene religiöse Szenen wider. Die Kathedrale betritt man durch den Im Inneren der Kathedrale ist im Altar eine übergroße Silberbüste des Apostels aufgestellt, die seine Reliquie birgt. Über eine Treppe, die hinter den Altar führt, kommt man hinter die Figur, so dass man die Jakobusfigur von hinten umarmen und küssen kann. Im Inneren schmückt ein goldener Baldachin den Altar
mit einer Holzfigur des Apostels aus dem 13. Jahrhundert. Die Verzierungen
aus Gold und Silber kamen im Nachhinein dazu. Direkt darunter liegt die
Grabstätte mit den Reliquien des Heiligen Jakobus und seinen zwei Schülern,
Theodorus und Athanasius. Die Gebeine des Apostels befinden sich in einer
silbernen Schatulle aus dem 19. Jahrhundert. Mancher Pilger hat das Glück, dass er in der Kathedrale einem ganz besonderen Spektakel beiwohnen kann: An einem 30 Meter langen Seil wird aus der Vierung ein fast mannsgroßes Weihrauchfass – der Botafumeiro – aus silbernem Messing heruntergelassen und nach dem Hochamt von mindestens acht Männern in Bewegung gesetzt. Dicht über den Köpfen der Pilger schwingt das Weihrauchfass bis hoch unter die Decke der Seitenschiffe. Die dicken Weihrauchschwaden sollen früher dazu gedient haben, die heftigen Körpergerüche der Pilger, die auch die Nächte wachend und betend in der Kathedrale verbrachten, zu überdecken.
Das Pilgermuseum in Santiago de Compostela zeigt auf
drei Etagen die Bedeutung des Kultes um den Apostel Jakobus und die Entwicklung, die die Pilgerwege zu seinem Grab schon seit dem
Hochmittelalter hatten, vor allem auf europäischer Ebene. In seinen acht
Sälen wird dem Besucher anhand von Bildern, Gegenständen und Schriftstücken
der Ursprung des Jakobuskults erklärt sowie der Beginn und die Entwicklung
des Pilgerphänomens, die allmähliche Entstehung der verschiedenen Jakobswege
und der Stadt Santiago de Compostela, ebenso wie der Einfluss der
Pilgerreisen auf die künstlerische Entwicklung der Handwerkszünfte in der
Stadt. http://www.mdperegrinacions.com/
Abwechslungsreich und jung: Das studentische
Ambiente Santiagos vermittelt zudem Lebensfreude und Vitalität. 33 000
alljährlich an der Universität eingeschriebene Studenten verleihen der Stadt
ein besonderes Flair. Sie sollten es nicht versäumen, sich in das Nachtleben
Santiagos zu stürzen, wenn Bars, Pubs und Diskotheken ihre Türen öffnen. Die
Stadt schläft nie. Die Ausgehgegenden mit ihren zahlreichen Lokalen und
Straßencafés für jeden Geschmack sind dafür der beste Beweis. Auch wird die Altstadt nachts nicht selten durch das
Spiel von verschiedenen Straßenmusikern belebt, die auf den Straßen und vor
den Kneipen traditionelle Musik präsentieren |
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Die Strandpromenade von Ribadesella. |
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Der Stadtstrand von Gijon. |
Kunstobjekt an einen Stadteingang von Gijon. |
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Der Jakobsweg im Regen in Asturien. |
Das Fischerdorf Cudillero. |
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Meeresfrüchte-Angebot in Cudillero. |
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Der Hafen von Luarca. |
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Verfallene Indianische Villa in Luarca. |
Grenzbrücke über den Eo zwischen Asturien und Galicien bei Ribadeo. |
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Die Plaza de Espana in Ribadeo. |
Der Badestrand von Tapia. |
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Hier führt der Pilgerweg in Galicien durch Eukalyptuswälder. |
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Pilgerwege durch neblige Flusstäler ... |
... und verlassene Dörfer in Galicien. |
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Rund 100 Kilometer vor Santiago das aktive Kloster Sobrado dos Monxes. |
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