BERUFE + KÜNSTLER AN BORD FERIENKRIMI SEEMANNSGARN MIT HEIN MÜCK
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Robertino Georgescu, Amadea-Restaurantchef

 

Vielseitiger Maître d´

AMADEA-Restaurantchef Robertino Georgescu

 

Seine Heimat am Schwarzen Meer hat ihn geprägt, den Mann mit den großen, dunklen Augen und flinken Bewegungen. In der Hafenstadt Constanta stand die Wiege des strebsamen 40-Jährigen, der dort auch Grund- und Hauptschule absolvierte.

Mit dem Umzug seiner Eltern aus beruflich-diplomatischen Gründen nach Deutschland, veränderte sich auch das Leben des jungen Robertino. Schnell lernte er in der neuen Umgebung Deutsch und büffelte auf der Realschule für die Mittlere Reife, die er schließlich 1992 in der Tasche hatte.

Ihm schwebte ein Beruf in der Gastronomie vor, und so begann er eine dreijährige Ausbildung zum Restaurantfachmann im renommierten Berliner Hotel „Metropol (jetzt „Maritim Arte). 1994 hatte er das Abschluss-Zertifikat in der Tasche und schaute sich sofort um nach neuen beruflichen Ufern. Zu seiner Freude engagierte ihn sofort ein Fünf-Sterne-plus-Haus: das „Savoy-Hotel. Dort arbeitete Georgescu viereinhalb Jahre als Chef de Rang.   

Aber: Wer vorwärtskommen will, der muss auch hin und wieder die Stellen wechseln. Nur so kann man seinen Erfahrungsschatz erweitern. Von 1998 bis 2000 war es das renommierteste Berliner Gourmetrestaurant „Borchardt, noch einmal als Chef de Rang.

Bis ihn die Kreuzschifffahrt zu interessieren begann und er sich bei Hapag-Lloyd für die mit Fünf Sternen-plus bewertete EUROPA interessierte. Von 2000 bis 2008 erwarb er sich dort bei Gästen und Reederei einen hervorragenden Ruf als Restaurantmanager / Assistant Maître d.

Zwischenspiele an Land bereicherten seinen weiteren gastronomischen Werdegang: als Maître d im österreichischen Fünf-Sterne-Schloss Pichlarn von Juni 2008 bis September 2009; von September 2009 bis Juni 2010 im österreichischen Vier-Sterne-Wellness-Schloss „Panorama Royal; von September bis Dezember 2010 in „Carls Haubenrestaurant an seinem damaligen Wohnsitz Graz (heute lebt er mit Frau und Sohn in der rumänischen Hauptstadt Bukarest).

Im Januar 2010 hat er wieder angemustert: auf MS AMADEA als Maître d mit zweieinhalb goldenen Ärmelstreifen. Seine Sprachkenntnisse in Deutsch und Rumänisch als Muttersprache sowie fließendem Englisch mit spanischen und italienischen Grundlagen.

Auch Weiterbildung hat er sich auf die beruflichen Fahnen geschrieben. Dazu gehören ein U.S.-Public-Health-Lehrgang in Miami, ein Englisch-Intensiv-Kurs in Kapstadt, an der Wirtschaftsschule im österreichischen Liezen die Unternehmerprüfung und in Düsseldorf (IST) den F & B-Manager.

„Doch auch mein vierjähriger Sohn Victor stellt Ansprüche, freut sich Familienmensch Robertino Georgescu auf seinen nächsten Landurlaub in seiner rumänischen Heimat. Dr. Peer Schmidt-Walther

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Ferienkrimi

UNTER HAIEN

Rezension von Dieter Bromund

„Unter Haienist ein merkwürdiges Buch – in zweierlei Hinsicht. Kein Verlag wollte es haben und heute gehört es zu den Bestsellern. Die Story hat die üblichen Schwächen eines Debütromans und dennoch legt man das Buch nicht aus den Händen.

Nele Neuhaus gehört zu denen, die „schon immer geschrieben haben, dies und das, und eines Tages an das ganz große Projekt gehen. Nach gründlichen Recherchen entstand so der Thriller „Unter Haien, den sie nach zahlreichen Absagen schließlich selbst verlegte. Erst später kam es zur Zusammenarbeit mit dem Ullstein Verlag. Bekannt ist die im Taunus lebende Autorin heute vor allem dank ihrer überaus erfolgreichen Krimi-Serie um Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein.

„Unter Haien spielt in New York, die Heldin ist eine junge deutsche Bankerin, Alex Sontheim, die im Big Apple Karriere macht, als Investmentbankerin und bald als Leiterin der M&A Abteilung von Levy Manhattan Investment, in der sie sich mit Firmenkäufen und Übernahmen befasst. Da hat man nur eine Chance, wenn man gesellschaftlich ganz oben mitspielt. So lernt sie zwei der mächtigsten Männer New Yorks kennen, Sergio Vitali, der als business man nicht den besten Ruf genießt und den Bürgermeister der Stadt, Nick Kostidis, einen mutigen Mann ohne Fehl und Tadel. Und wie das Leben in Romanen so spielt, verliebt sie sich in den Zwielichtigen. Einer der Alex vor ihm warnt ist der ehemalige Banker Oliver, der jetzt als Journalist Skandale aufdeckt und sich auch prompt in sie verliebt. Und dann gibt es noch Alex Mitarbeiter St. John, der auf eigene Faust Insidergeschäfte macht.

Die wichtigsten handelnden Personen sind vorgestellt, die Story nimmt Fahrt auf, an häufige Szenenwechsel hat der Leser sich inzwischen gewöhnt, unnötige Zufälle im Handlungsverlauf  längst vergessen. Es geht um das ganze große Geschäft im Sumpf von Korruption, in die offenbar jeder, der in der Stadt etwas ist, verwickelt zu sein scheint. Wer ist der wirklich Böse, wem kann man trauen?

Das ist geschickt konstruiert und wird mit immer neuen Wendungen spannend vorgetragen auf insgesamt 668 Seiten.

Da akzeptiert man dann auch Sätze wie diesen: „(ihn) überrollte eine Woge von Entzücken und Zuversicht, und sein Herz tat einen so wilden und glücklichen Satz, dass er für eine Sekunde glaubte, er müsse platzen vor lauter Glück.

Manche Kritiker vergleichen Nele Neuhaus, Jahrgang 1967,  mit dem amerikanischen Erfolgsautor John Grisham, Jahrgang 1955 – doch das mag der Leser am Ende selber entscheiden. Langweilen wird er sich bei der Lektüre „Unter Haien kaum.

Buchcover Unter Haien 

Nele Neuhaus

UNTER HAIEN
 

Ullstein Taschenbuch Verlag, Berlin. 672 Seiten,
Broschur, € 9,99 [D],

€ 10,30 [A], CHF 13,90,
ISBN-10: 3548284795 
ISBN-13: 9783548284798

 

Ullstein/Unter Haien

 

 

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Seemannsgarn mit Käpt'n Hein Mück

 

►►► Tja, Hein Mück wollte eine Flussreise vorbereiten, die in Berlin begann und in Stralsund endete. Im Programm waren alle Orte genannt, in denen festgemacht werden sollte, alles Orte in Mecklenburg-Vorpommern. Hein nahm also einen Straßenatlas und fand mit Mühe die meisten, aber nicht alle. Sie waren vermutlich zu klein. Hein bedauerte das, weil er zur Vorbereitung mehr wissen wollte. Denn der Kanal am Anfang der Reise war auf dem Straßenatlas nur ein dünner blauer Strich und wies an der Oder aussah, zeigte der Atlas nicht.  

Hein erinnerte sich an seine Schulzeit, in der er Topographie anhand so genannter physikalischer Karten gelernt hatte. Diese Karten zeigten alles: Städte, Flüsse, Berge, Täler, Kanäle, Eisenbahnlinien, Meere und Seen, aber nur wenige Straßen. Und just solch eine Karte suchte Hein. Und machte extra einen Stopp bei einem der größten Fachhändler für Landkarten in Hamburg. Der junge Mann, der ihn nach seinem Wunsch fragte, schüttelte vorsorglich schon mal den Kopf und bemühte dann seinen PC, stand schließlich auf und drückte Hein eine ADAC Straßenkarte in die Hand für Mecklenburg -Vorpommern im Maßstab 1: 200.000. Verblüfft musste Hein erfahren, dass es von MeckPomm keine physikalische Landkarte gab, außer einer gewaltigen, die man im Schulunterricht benutzt. Offensichtlich sucht niemand mehr solche Informationen, der Druck lohnt sich nicht mehr.

Hein nutzte die Gelegenheit, und fragte weiter nach einer Karte, die das gesamte Schwarze Meer zeigt. Wieder Kopfschütteln. Solche Karten gibt es nur für Seefahrer. So zog Hein bedrückt davon und ist froh, noch ein paar Atlanten zu haben. Mit einem oder zweien wird er demnächst in einen Copyshop ziehen und sich dort zwei Farbkopien machen lassen – von den physikalischen Karten des deutschen Bundeslandes und des Schwarzen Meers.

 

►►► Tja, in all dem Gewimmel von Meinungen, Ansichten und Vorstellungen findet Hein Mück immer mal jemanden, dem er gern zustimmt. Nicht in allem, was er äußert, wie könnte das auch sein! Aber bei einzelnen Gedanken gibts manchmal eine herzliche Übereinstimmung. Wie etwa bei dieser Erkenntnis von Reinhart Sprenger: „Es gibt einen Unterschied zwischen Nicht-Nehmen und Geben. Gemünzt ist der Satz auf die Politik.

Die Politik gibt nur zurück, was sie vorher weggenommen hat (abzüglich der Kosten für die Eigendarstellung und ein sicheres Auskommen der in der Politik Tätigen). Das Vielen Weggenommene gibt sie Ausgewählten in Form von Investitionen oder Vergünstigungen zurück, wenn sie sich so verhalten, wie die Politik es wünscht.

Solcher Umverteilung zieht der Urheber des Gedankens das Nicht-Nehmen vor. Wäre es nicht großartig, wenn uns die Politik möglichst wenig abnimmt und uns entscheiden lässt, was wir ihr „abkaufenwollen? Wer also eine Straße nutzt, zahlt dafür, wer mit der Bahn reist oder fliegt oder einen Fluss nutzt, dito. Wer all das nicht tut, muss auch nicht dafür zahlen.

Statt einer öffentlichen Finanzierung, die alle von uns schröpft, also eine, die nur die Nutzer zur Kasse bittet? Warum eigentlich nicht?

Hein Mück hielt neulich ein Buch in den Händen, in dem ausgestorbene deutsche Wörter gesammelt waren. Da fand er zum Beispiel „beabsichten, „Eidam, „Oberstrich oder „Schuldherr und bedauerte, dass derart schön klingende Wörter nicht mehr verwendet und eines Tages gänzlich vergessen sein werden. Wird also unsere Sprache deswegen ärmer? Nein, bestimmt nicht. Denn immer wieder kommen auch neue Wörter dazu.

In einer einzigen Nachrichtensendung fielen Hein gleich drei auf, die es vor kurzem

 

noch nicht gab. Früher verlor zum Beispiel ein Fußballclub vier Spiele hintereinander.

Heute verliert er vier Spiele in Folge. Früher wurden Gehälter für Manager begrenzt, heute werden sie gedeckelt. Früher war jedermann klar, was ein Bruder ist. Dieser Tage war von einem Mitbruder die Rede. Heins Herzallerliebste meinte, er solle nun bloß nicht den Oberlehrer spielen. Das will Hein auch gar nicht. Aber beklagen darf er ja wohl, was ihn stört. Wenn die neuen Worte wenigstens kräftiger wären. Doch das sind sie leider nicht, meint Hein.

 

►►► Tja, auf wessen Seite steht man, wenn gestreikt wird? Vor Jahren hat in Hein Mücks Kommune die Müllabfuhr gestreikt, der Abfall sammelte sich um übervolle Tonnen. Jetzt blieben Schleusen geschlossen, weil die Bediensteten mehr Geld wollten. Auf Flughäfen müssen Reisende sehr lange warten, weil das Sicherheitspersonal mehr verdienen will. Hein hat in seinem ganzen Leben nie streiken müssen und wenn er mehr Geld haben wollte, hat er mit den Zuständigen geredet (und häufig, aber nicht immer, Erfolg gehabt). Doch nicht jeder kann mit jedem reden. Streiks sind also ein legitimes Mittel, seine Forderungen durchzusetzen. Doch wer leidet darunter? Die Mitglieder des Stadtparlaments, die den Müllmännern nicht mehr zahlen wollen? Die Betreiber der Flughäfen? Die Damen und Herren, die Schleusen und Wasserwege unterhalten? Ja, sie alle leiden darunter. Doch mehr als diese paar Dutzend Personen leiden Heerscharen von Leuten, die nichts bewirken können. Was sollen Binnenschiffer tun, damit Schleusenwärter mehr Geld kriegen? Was kann Hein Mück auf seinem Flug zum Schiff tun, damit der Sicherheitsbeauftragte am Flughafen ein paar Prozent mehr Gehalt bekommt? Nichts, stellt Hein Mück immer wieder fest. Und fragte sich, warum die Streikenden den Hund schlagen, aber den Herren meinen? Wäre es nicht mal an der Zeit, etwas Neues zu erfinden, das nicht wahllos alle trifft, sondern nur die, die am Hebel sitzen oder am Geldhahn? Wenn Hein solche Gedanken vorträgt, findet er bis zu diesem Punkt immer Zustimmung. Doch wenn dann die Frage nach dem Wie kommt, zuckt er wie alle anderen mit den Schultern. Wie soll denn das Mittel aussehen, mit dem man nur die wenigen Entscheider trifft?

Hein Mück besuchte im März in Berlin die ITB, die Internationale Tourismus Börse, auf der sich praktisch alle Länder der Welt (und viele Unternehmen) ein Stelldichein geben und sich von ihrer besten Seite zeigen. Hein fand den Hallenplan zwar nicht sonderlich übersichtlich, fürchtete lange Wege und Irrwege, war dann aber doch sehr zufrieden mit der Wegführung und fühlte sich sehr wohl auf diesem freundlichen und friedlichen Treffen vieler Völker, Länder und Firmen. Heins Sammeltasche war am Ende seines Besuchs kiloschwer, als er zur S-Bahn Station ICC / Messe Nord wanderte. Was er da an Schmutz und Abfällen vor dem Messegelände sah, entsetzte ihn schlicht. Hatte dort niemand gekehrt? Wenn Hein zu Hause im Norden an der See Gäste zu sich einlädt, glänzt nicht nur das Haus, auch Garten und Wege sind dann geputzt. Warum nicht in Deutschlands Hauptstadt? Vermutlich weil sich keiner für das Vorgelände verantwortlich fühlte. In den Hallen und auf dem Gelände zwischen ihnen stimmte alles, auf dem S-Bahnhof ebenso. Hein verkniff sich, an das Elend auf dem neuen Berliner Flughafen zu denken. Fehlten da auch Zuständigkeiten? Einen Tag später wurde Herr Mehdorn auf der ITB als neuer Mann vorgestellt, der in BER alles zum Besten kehren soll. Hein wünscht ihm viel Glück dabei. Wär schön, wenn er auch Berlin säubern ließ.

 

►►► Tja, da staunte Hein Mück. Ganz in seiner Nähe in sandiger Erde wurden Mitte März Felder beheizt und einzelne Spargel ließen ihren Kopf schon blicken. Hein las davon, als er vom Wochenmarkt zurückkam, auf dem er Spargelstangen gesehen hatte, Spargel an einem Tag, als der Wind Schneeflocken vor sich her trieb. Die weißen Stangen waren in Plastik verpackt und Hein las, dass sie aus Peru an die deutsche Küste gekommen waren. Einen Augenblick überlegten er und seine Herzallerliebste, ob sie nicht ein Bund Spargel kaufen und zum Mittag essen sollten. Im März? Nein, war die Entscheidung. Warten wir noch ein bisschen, jedes Ding hat seine Zeit, auch der Spargel. Wenn wir alle Gemüse das ganze Jahr über bekommen können, wozu brauchen wir dann Jahreszeiten, dachte Hein.

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