Mit strahlendem Sonnenschein empfing Hamburg die AZAMARA QUEST am 23. Juli 2013. |
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Kai Ortel Die AZAMARA QUEST besuchte Hamburg |
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Das Wetter hätte nicht besser sein können: Mit strahlendem Sonnenschein begrüßte Hamburg die AZAMARA QUEST am 23. Juli zu ihrem Erstanlauf in der Hansestadt, und die Wasserfontänen der Hafenschlepper taten das ihre, den zweitägigen Besuch des Fünf-Sterne-Schiffes zu einem Highlight des Kreuzfahrtjahres 2013 werden zu lassen. Zugegeben, es war keine echte Premiere. Denn das im Jahr 2000 als R SEVEN gebaute Kreuzfahrtschiff ist schon öfter in Hamburg gewesen. Fast auf den Tag genau zehn Jahre zuvor war sie in der Hansestadt von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sogar (um)getauft worden, damals auf den Namen DELPHIN RENAISSANCE. Und auch als sie ab 2006 als BLUE MOON von dem spanischen Kreuzfahrtanbieter Pullmantur eingesetzte ehemalige DELPHIN RENAISSANCE im Herbst 2007 zu Azamara Cruises wechselte, kam das Schiff nach Hamburg, nun allerdings zur Renovierung bei Blohm & Voss. Die amerikanischen Royal Caribbean Cruise Lines (RCCL) hatten die Marke Azamara erst kurz zuvor aus der Taufe gehoben, um mit zwei „Boutique-Kreuzfahrtschiffen” der Renaissance-Klasse das Luxus-Segment des Kreuzfahrtmarktes bedienen zu können, das die großen Schiffe der Schwestermarken Royal Caribbean International (RCI) und Celebrity Cruises damals nicht erreichten. So stellte man im
Mai 2007 die AZAMARA
JOURNEY
in Dienst (die ehemalige R SIX), der kein halbes Jahr später die AZAMARA
QUEST
folgte. Doch während der
Name „Azamara” in Anspielung an die Begriffe „Azur” und „Mar” gewählt worden
war, sollten die Schiffe selber in der Folge in den Hintergrund treten. Der
Schwerpunkt der Kreuzfahrtlinie liegt vielmehr seit der Gründung der Marke
bei den angelaufenen Destinationen. So verkehren die Azamara-Schiffe nicht
etwa wie viele Einheiten der Wettbewerber (und auch der eigenen
Schwester-Gesellschaften) auf sich turnusmäßig wiederholenden Rundtouren,
sondern auf Jahr für Jahr neu festgelegten individuellen Reisen mit
wechselnden An- und Abreisehäfen. Die Anlauftermine werden dabei unter
Berücksichtigung wichtiger lokaler Veranstaltungen ausgewählt, so dass den
Passagieren in allen Häfen etwas Besonderes geboten werden kann und sie
diese wie von der Reederei versprochen „erleben statt besichtigen” können.
Je nach Intensität der Reisen können sich diese daher selbst bei gleicher
Länge auch preislich unterscheiden. Ein großer Vorteil der AZAMARA
JOURNEY und der AZAMARA
QUEST ist dabei ihr vergleichsweise
geringer Tiefgang von kaum sechs Metern, der den Schiffen die Navigation
auch auf größeren Flüssen wie der Themse oder dem Amazonas erlaubt. Nicht
ohne Grund wirbt die Reederei daher mit dem Slogan „You’ll love where we
take you” (Sie werden es lieben, wo wir sie hinbringen). Stolze 187
verschiedene Häfen besucht die Zwei-Schiff-Flotte allein 2013. Vom Deluxe- zum Luxusprodukt Um sich noch stärker
von seinen Wettbewerbern abzuheben und um die Intimität des Produkts
hervorzuheben, wurde die Marke Anfang 2010 in „Azamara Club Cruises”
umfirmiert. Seitdem sind, verbunden mit einer Steigerung des Reisepreises,
nicht nur die Trinkgelder inbegriffen, sondern darüber hinaus auch noch
Hausweine, Wasser und Softdrinks, die Benutzung des bordeigenen Waschsalons
und ein Butlerservice für die Gäste der Suiten. Von letzteren gibt es auf
den beiden Schwesterschiffen 42 Stück, außerdem 199 Balkon-, 80 Außen- sowie
26 Innenkabinen. In den insgesamt 347 Kabinen der AZAMARA
JOURNEY und der AZAMARA
QUEST können bei Doppel-Belegung 694
Passagiere reisen, denen 408 Crew-Mitglieder gegenüberstehen. Auch zur Jahreswende 2012/13 hat Azamara Club Cruises seine beiden Schiffe noch einmal aufgefrischt, um sie in einem immer härter werdenden Wettbewerb bestehen lassen zu können. Den Anfang machte im November 2012 auf der Avantia-Werft in Cadiz die AZAMARA QUEST, ehe im Januar 2013 auf der Sembawang-Werft in Singapur auch die AZAMARA JOURNEY „aufgehübscht” wurde. Im
Spezialitätenrestaurant „Aqualina” gibt es seitdem die neue Kaviar- und
Champagner Bar, während im Rahmen des „Chef’s Table”-Konzepts nun auch drei
Weindegustations-Menüs angeboten werden. Ferner stehen den Gästen auf dem
Pooldeck neue Liegen und Poolhandtücher zur Verfügung, doch auch rein
äußerlich haben sich die Schiffe gewandelt: Statt im schlichten Weiß kommt
der Rumpf der beiden Schwestern nun im dunklen „Azamara blue” daher, einem
betont „klassischen” Farbton, mit dem sich die Azamara-Kreuzfahrtschiffe
ebenfalls deutlicher von ihrer Konkurrenz abheben sollen. |
Doch nicht nur im
Rahmen der „Azamazing Evenings” nimmt sich die Reederei Zeit, ihren Gästen
die angelaufenen Häfen so lange und ausgedehnt wie möglich zu präsentieren.
Übernacht-Liegezeiten und mehrtägige Stopps in den wichtigsten Häfen gehören
bei Azamara zum festen Programm; in Edinburgh hat die AZAMARA
JOURNEY im Juli sogar drei Tage am Stück
am Kai zugebracht, ehe sie Kurs auf Hamburg nahm. Mit diesen und anderen
Feinheiten hat sich die Reederei endgültig vom Deluxe- zum Luxus-Produkt (5
Sterne) gewandelt und schickt sich nun an, vermehrt auch deutsches Publikum
auf ihre beiden Schiffe zu locken. Hierzu hat man für die Saison 2013/14
sogar erstmals einen 38-seitigen deutschsprachigen Katalog drucken lassen.
Der Tagespreis bewegt sich auf den Schiffen der Azamara-Flotte, bezogen
jeweils auf eine Innenkabine, 2013 zwischen 135 € (November) und 355 €
(Juli), bei den Club-Suiten liegt er zwischen 210 und 585 €.
A happy crew
makes happy guests Auf der Abfahrt am 24. Juli hat das schon mal geklappt. Dort wies die AZAMARA QUEST genau den bunten internationalen Gäste-Mix auf, den die Reederei anzusprechen versucht. 150 deutschsprachige Passagiere hatten sich für die zu 90 Prozent ausgelastete 14tägige Kreuzfahrt zu den norwegischen Fjorden bis hinauf zum Nordkap und wieder zurück entschieden (ab 3.789 € pro Person), dazu 250 Passagiere aus den USA und 220 weitere aus buchstäblich aller Herren Länder. Auch Australier stellen stets ein ansehnliches Kontingent auf den Azamara-Schiffen, und entsprechend weltoffen sollte sein, wer sich für die JOURNEY oder die QUEST entscheidet. Englisch sollte man sprechen, und auch aktiv und abenteuerlustig darf gerne sein, wer auf den beiden Schiffen mit dem dunkelblauen Rumpf eincheckt. Die Reederei selber spricht von einer Zielgruppe, die altersmäßig überwiegend zwischen 45 und 60 liegt und in der Regel als Pärchen an Bord kommt. Die meisten von ihnen sind dabei durchaus bereits kreuzfahrt-erfahren und stellen hohe Ansprüche an die Qualität von Speisen, Landausflügen und den Service an Bord. Für letzteren ist auf der AZAMARA QUEST der „Human Resources Manager” Wayne Lorimer zuständig, der bei der Presse-Vorstellung in Hamburg auch gleich freimütig sein Erfolgsrezept preisgibt: Seine Aufgabe sei „Crew Welfare”, denn: „A happy crew makes happy guests”. Und so haben sich an diesem Juli-Nachmittag zusammen mit Lorimer auch Kapitän Stig Nilsen, Chief Engineer Ole Andreas Pederson und Hotel Manager Philip Herbert in der Cabaret Lounge eingefunden, um davon zu berichten, dass Passagiere und Crew auf den Reisen der AZAMARA QUEST eine richtige kleine Familie bilden. Nur für die anschließende „Plaque & Key ceremony”, den traditionellen Austausch von Erinnerungsplaketten an den Erstanlauf zwischen Vertretern des Schiffes und des Hafens, ließ sich der „Master next God” durch seinen Staff Captain Panos Panagopoulos vertreten. Nilsen selber hatte, wie bei Revierfahrten und Hafenmanövern üblich, bereits in aller Frühe auf der Kommandobrücke seines Schiffes gestanden, was im Falle des Hamburger Hafens ein Aufstehen um 2 Uhr morgens erforderte. Doch entschädigt hierfür wurde er mit schönstem Kaiserwetter – ein Umstand, auf den auch die Vertreter von Sartori & Berger (Simone Tommaso Maraschi), von der Hamburg Port Authority (Hafenkapitän Jörg Pollmann) und vom Hamburg Cruise Center (Dr. Stefan Behn) in ihren kurzen Dankesworten hinwiesen. Immerhin ist diese Art Wetter für Hamburg nicht gerade selbstverständlich. Doch das „Gesamtpaket” stimmt in der Hansestadt, und so kam die AZAMARA QUEST diesen Sommer nicht nur noch ein weiteres Mal in die Hansestadt (7. August), sondern kehrt auch 2014 zurück an die Elbe. Und vielleicht hat das kleine, aber sehr feine Schiff bis dahin schon ein paar mehr Anhänger unter den deutschen Kreuzfahrtgästen gefunden. Azamara Club Cruises |
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Die AZAMARA
QUEST
am Hamburg Cruise Center in der HafenCity. Den
dunkelblauen Anstrich trägt das Schiff erst seit seiner Renovierung
im November 2012.
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Das gemütliche Mosaic Café auf
Deck 5 ist das Herz der
AZAMARA
QUEST.
Und auch die Harfe dient nicht zur Dekoration, sondern wird für
abendliche Konzerte genutzt. |
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Gruppenfoto mit Plakette. Von links Simone Tommaso Maraschi (Sartori & Berger), Tom Fecke (Azamara Club Cruises Germany), Panos Panagopoulos (Staff Captain der AZAMARA QUEST), Hafenkapitän Jörg Pollmann (Hamburg Port Authority) und Dr. Stefan Behn (Hamburg Cruise Center). |
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Die
Plätze im edlen Prime C Dining Room sind den Suiten-Gästen der AZAMARA
QUEST
vorbehalten, können gegen eine zusätzliche Gebühr aber auch von allen
anderen Passagiere gebucht werden. |
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Der Drawing Room auf Deck 10 ist
Lese-, Studier- und Kartenzimmer in einem und kombiniert geschickt
dunkle Farbtöne mit hellen Lichteffekten. |
Die Looking Glass
Lounge auf Deck 10 macht ihrem Namen alle Ehre. Von den schweren Ledersofas
aus genießt man beste Sicht über den Bug und zu den Seiten des Schiffes. |
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Blick über das Pooldeck der AZAMARA QUEST nach achtern. Liegestühle und Handtücher sind wie mit dem Lineal gezogen arrangiert. |
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Das
Sonnendeck der AZAMARA
QUEST
ist durch seine Lage hoch oben auf Deck 11 abgeschieden und herrlich ruhig
zugleich. |
Der Thalasso-Pool auf Deck 9 ist
dem Beauty- und Wellness-Bereich des Schiffes angegliedert und
befindet sich direkt über der Kommandobrücke. |
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Blick
über das Pooldeck der AZAMARA
QUEST
nach vorne. |
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Video von Axel Baumann, Schenefeld | |||||||
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