OstseeMagazin
im SeereisenMagazin Verantwortlich: Dr. Robert Rosentreter · roby.rosentreter@web.de |
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Dr. phil. Robert Rosentreter, Fregattenkapitän a.D., Marine- und Schifffahrts-Historiker,
Ressortleiter OstseeMagazin – „”
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Saison 2013 erfolgreich zu Ende gegangen Am 28. September endete in Rostock-Warnemünde
planmäßig die Kreuzfahrtsaison 2013 mit dem Anlauf der AIDAmar. Doch so ganz
ist der Kreuzfahrthafen für dieses Jahr noch nicht geschlossen, denn am 23.
Oktober wird die MARCO POLO
von der Reederei Cruise & Maritime Voyages an die Warnow kommen, am 27.
November die BLACK WATCH
sowie am 28. Dezember die BOUDICA, die
beide zur Fred Olsen Cruise Lines gehören. Es wird in Rostock als gutes
Zeichen gewertet, dass diese (wenn auch geringen) Saisonzugaben in der
wettermäßig besonders miesen Jahreszeit erfolgen. Schon seit einigen Jahren
wird beobachtet, dass die „Minikreuzfahrten” mit den Fähren in der
Vorweihnachtszeit bei Skandinaviern großen Anklang gefunden haben, vor allem
weil sich herumgesprochen hat, dass es in Rostock den größten
Weihnachtsmarkt Norddeutschlands mit vielen attraktiven Angeboten, darunter
schwedischer Glühwein Glögg, gibt. Besondere Aufmerksamkeit erregten dieses Jahr
die zwei Cunard-Königinnen QUEEN ELIZABETH
und QUEEN VICTORIA,
die zweimal (QE) und sogar dreimal (QV) in Rostock weilten. Die AIDAmar war
übrigens, was Anzahl der Anläufe betrifft, die Rekordhalterin. Sie machte
21mal in Warnemünde fest, wobei auch Passagierwechsel stattfanden. Für 2014 erhoffen sich Stadt und Hafen einen
genau so großen Zuspruch wie 2013, als fast 200 Anläufe zu registrieren
waren und 40 verschiedene Schiffe von 28 Kreuzfahrtanbietern in der
Hansestadt weilten. Erstmals gab es dabei einen Fünffach-Anlauf am 10.
August, was allerdings dazu führte, dass zwei Schiffe in den Seehafen
ausweichen mussten. Das gefällt Reedern und Kapitänen nicht. Alle wollen
nach Warnemünde, besonders während der Hanse Sail, wenn die Liegeplätze
ohnehin total ausgebucht sind. Doch dieser Event ist sowohl für die
Segler-Crews und deren Gäste als andererseits auch für die
Kreuzfahrttouristen von höchstem Erlebniswert. Infrastrukturmaßnahmen wie
die Schaffung weiterer Liegeplätze und die Vertiefung der Fahrrinne könnten
für Entlastung sorgen. Da sind allerdings noch verschiedene Probleme von der
Stadt und der Hafenentwicklungsgesellschaft (HERO) zu lösen. So wird derzeit
an der Verbesserung der Straßen- und Eisenbahnanbindung des Terminals
gebaut. Ganz wichtig ist die künftige Bebauung der Mittelmole in Warnemünde,
die als Filetstück der Stadt größter Aufmerksamkeit bedarf. Hierbei sind
auch unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen. Es wird übrigens
darüber nachgedacht, ob es nicht möglich wäre, kleinere Kreuzfahrtschiffe in
den Stadthafen zu holen, wo attraktive City-Liegeplätze geschaffen werden
könnten. Doch auch das bedarf gründlicher Planungen und erheblicher
Investitionen. Außerdem sind kleine Kreuzfahrtschiffe kaum noch unterwegs.
Der Trend geht zu immer größeren schwimmenden Hotels mit immer mehr
Passagieren, mit immer schrägeren Unterhaltungsangeboten und immer
ausgefalleneren Einrichtungen. Eine Kleinstadt von 3.000 bis 5.000 Menschen
mit einem Schlag an einem Kai auszubooten und auf Exkursionen zu schicken
bedarf eines enormen Aufwandes. Aber das Kreuzfahrtgeschäft boomt und ein
Ende ist derzeit noch nicht abzusehen, da nur etwa 1,7 Prozent der Bürger
der Bundesrepublik (und so auch Großbritanniens, bei allen anderen Ländern
ist dieser Prozentsatz noch viel geringer) jährlich auf See ihren Urlaub
verleben. Da ist also noch viel Luft nach oben, wie in der Branche
versichert wird. Auch AIDA als Kreuzfahrt-Marktführer in Deutschland sieht
noch längst kein Ende der Fahnenstange. Attraktive Flusskreuzfahrten 2014 Die Reisekataloge liegen schon seit einigen Wochen vor und die Anbieter übertreffen sich gegenseitig. „nicko tours” hat ein besonders dickes Heft herausgebracht und wirbt wie schon eh und je mit dem nicko-Flussreisenclub, dem der geneigte Tourist beitreten möge. Das Clubmitglied erhält pro Nacht an Bord Treuepunkte von je 10 €. Das lohnt sich vor allem für Vielfahrer. Der Gegenwert des Punktekontos wird ab der 3. Reise auf den Reisepreis (Katalogpreis) angerechnet. Es sind schon 30.000 Mitglieder in diesem Club versammelt. Gefahren wird „Gemeinsam auf den schönsten Flüssen der Welt”. Dazu zählen natürlich die Klassiker Donau und Rhein, Rhone/Saone, aber seit einigen Jahren immer beliebter auch die Destinationen Elbe & Moldau, Elbe & Havel und Oder & Ostsee. Da geht es zum Beispiel von Potsdam nach
Stralsund bzw. umgekehrt über das Schiffshebewerk Niederfinow (ein Erlebnis
für sich) nach Pommerns Hauptstadt Szczecin (Stettin) und weiter über den
Peenestrom in den Greifswalder Bodden, wo Stopps in Greifswald-Wieck,
Lauterbach auf Rügen, Stralsund und auf Hiddensee mit entsprechenden
Ausflugsprogrammen angesagt sind. Warum in die Ferne schweifen? fragen
sich nämlich inzwischen immer mehr Flussreise-Liebhaber. Inzwischen hat
nicko tours auch die Vorpommern-Kreuzfahrten entdeckt. Sie führen von
Stralsund über die Boddengewässer nach Barth und Prerow, dann nach Hiddensee
und Rügen, mit Anlauf des „Störtebeker-Festspiel-Hafens” Ralswiek und der
Wittower Fähre, wieder durch den Sund nach Lauterbach, Peenemünde und
Greifswald-Wieck zum Ausgangshafen Stralsund. Nicht unerwähnt sei eine
weitere Route durch Küstengewässer, die geht von Gdansk (Danzig) über die
Weichsel und durch das Frische Haff und das Kurische Haff mit Anläufen von
Elblag (Elbing) und Frombork (Frauenburg) nach Kaliningrad (Königsberg) und
retour nach Danzig. Auch der Kurs von Potsdam aus südwärts über
den Elbe-Havel-Kanal und Magdeburg, Wittenberg und Dresden, vorbei an den
Felsen des Elbsandsteingebirges nach Tschechien, bis in die Goldene Stadt
Prag, ist stark gefragt. Im Fernen Osten, auf dem Yangtse, ist
ebenfalls viel zu sehen und sehr viel zu erleben. Als Knüller kann man die superlange Route von Kiew nach Passau oder Gegenrichtung werten. Es beginnt mit der Reise auf dem Dnjepr, von der ukrainischen Hauptstadt bis zur Mündung dieses mächtigen Flusses. Es folgt die Überfahrt zur Krim, nach Sewastopol, mit Besichtigungen dieser legendären Seefestung und Ausflügen nach Jalta und den Schlössern, darunter Bachtschissaraj und dem Liwadije-Palast, wo 1945 die Krimkonferenz mit Stalin, Churchill und Roosevelt stattfand. Außerdem ist eine „Show” des Ensembles der Schwarzmeerflotte im Programm, wobei offen bleibt, ob es sich um die russische oder die ukrainische Schwarzmeerflotte handelt, da beide Flotten sich den Stützpunkt teilen. Wer Gelegenheit hat, sollte als besondere Sehenswürdigkeit das „Panorama Sewastopol” besuchen. In diesem Rundbau ist die Belagerung der russischen Festung im Krimkrieg 1853-1855 durch Türken, Franzosen, Sardinier und Briten eindrucksvoll als Rundgemälde dargestellt. Der Betrachter steht quasi auf dem Malachow-Hügel, wo sich der Befehlsstand der Russen befand und hat einen weiten unverstellten Blick in alle Richtungen. Das Rundgemälde geht in plastische Darstellungen des Vorfeldes des Belagerungsringes zu Füßen des Zuschauers über. |
Zwischen Horizont und den Stellungen der
Russen sind Szenen aus dem Geschehen und dem Leben in der eingeschlossenen
Stadt und Festung wiedergegeben. In ähnlicher Weise ist auch ein „Diorama
Sewastopol” gestaltet, das Episoden aus der Schlacht um die Rückeroberung
Sewastopols durch die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg zum Thema hat. Die Flussschiffe müssen, wenn sie die Reise von der Krim aus fortsetzen, erneut eine kurze Strecke über das Schwarze Meer laufen, ehe sie die Schwarzmeermetropole Odessa mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten anlaufen. Dazu zählt u.a. die gewaltige
Richelieu-Treppe, die aus dem berühmten Stummfilm „Panzerkreuzer POTJOMKIN”
von Sergej Eisenstein bekannt geworden ist. Herzog Richelieu (1766-1822),
ein Nachfahre des berühmten Kardinals, war nach der Französischen Revolution
nach Russland geflüchtet, wo er sich, vom Zaren als Gouverneur für
Südrussland berufen, um das Aufblühen Odessas sehr verdient gemacht hatte.
Von diesem größten Schwarzmeerhafen geht es ins Donaudelta und weiter nach
Bukarest. Von besonderem Reiz ist die Passage des Eisernen Tores, dem der
Aufenthalt in Belgrad folgt. Von dort aus ist die weitere Strecke schon
vielen Touristen als klassische Route über Budapest, Wien und Melk bis
Passau bekannt. Die ganze Tour dauert 22 Tage und kostet 2.449 € bis
4.040 € pro Person. Ein teures Vergnügen fürwahr, dass sich am ehesten
Vielpunkte-Sammler des nicko-Clubs oder besserverdienende FDP-Anhänger
leisten dürften. nicko tours verfügt derzeit über eine wahrlich
stattliche Flotte von 33 River-Cruisern, die übrigens in verschiedene
Klassen eingeteilt sind, von Mittelklasse (3 Schiffe) über Gehobene
Mittelklasse (5 Schiffe) und Komfortklasse (7 Schiffe) bis zu Gehobene
Komfortklasse (9 Schiffe) und Deluxeklasse (lediglich 2 Schiffe MS CENTURY
PARAGON auf dem Yantgtse und MS HEIDELBERG)
auf der Donau. Mit diesem Aufgebot kommt die Rostocker Reederei A’ROSA (noch) nicht mit. Zu ihrem Bestand gehören 10 Schiffe. Derzeit entsteht auf der Neptunwerft Rostock die Nr.11 A’ROSA FLORA. Sie wird im Frühjahr 2014 übergeben und auf Fahrt gehen. Als Einsatzgebiet ist die Region Rhein-Mosel-Donau vorgesehen. Die Reederei hat ihre Position unter den Flussfahrt-Veranstaltern stärken können und will mit neuen innovativen Ideen und Angeboten wie Super-Frühbucher-Rabatt sowie kulturellen und sportlichen Programmen neue Kunden gewinnen. Erstmals wird es auf der A’ROSA FLORA zwei Familienkabinen geben. Mit Stena von Deutschland nach Skandinavien
und ins Baltikum Die Stena Line, Marktführer in der Fährschifffahrt
aus der Ostsee und teils auch auf der Nordsee, ist seit der Übernahme von
fünf wichtigen Scandlines-Linien im Oktober 2012 mit der Zwischenbilanz
ihres Fährgeschäfts bis Mitte 2013 zufrieden. Zwar sei das
Frachtaufkommen zurückgegangen, weil es auf der Ostsee etwa 50 Prozent zu
viel Frachtraum gibt, wobei sich das Frachtgeschäft in Europa insgesamt
verringert hat. Der Personenverkehr sei dagegen angestiegen, stellte die
Reederei fest. Was die zwei Routen Rostock-Trelleborg und Saßnitz-Trelleborg
betreffe, wären hier aber gut Entwicklungschancen gegeben: Stena will
künftig vor allem stärker auf den Schienenverkehr setzen, wofür es gerade
die beiden Häfen Mecklenburg-Vorpommerns wegen der guten
Eisenbahnanbindungen die besten Bedingungen bieten, so die Einschätzung der
Reederei. Die Stena Line betreibt 22 Fährrouten auf der Ostsee
und im Bereich der Nordsee nach Großbritannien. Von Deutschland aus werden
außer von Rostock und Saßnitz noch die Routen von Travemünde nach Ventspils
(Windau) und Liepaja (Libau) in Lettland bedient. Zur Stena-Flotte gehören
38 Fährschiffe. Der Jahresumsatz des Unternehmens mit rund 6000 Mitarbeitern
beträgt 1,6 Milliarden Euro. Im Jahre 2011 beförderte Stena Line 14,7
Millionen Passagiere und 4,7 Millionen Fahrzeuge, Trailer und
Waggons. MEIN
SCHIFF-Geschwader
von TUI Cruises wächst Die deutsch-amerikanische Reederei TUI Cruises hat
Aufträge für den Bau von zwei Schiffen an die bekannte
Werft STX Finland Oy in Turku (Finnland) vergeben. Der
Kreuzliner MEIN SCHIFF
3 wurde auf Kiel gelegt und gleichzeitig die erste Platte für MEIN
SCHIFF 4 zugeschnitten. Beide
Schiffe sind 294 m lang und werden 2.500 Passagiere an Bord nehmen können.
Sie werden 2014 und 2015 ausgeliefert und sollen dann unter der
Flagge Maltas auf Fahrt gehen. Für die Werft, die über ein 366 m langes
Naturfelsendock verfügt, ist das ein großes Geschäft, denn wie
alle Schiffbaubetriebe Europas hat auch STX unter den Krisenerscheinungen zu
leiden. Man hofft in Turku, die Zusammenarbeit mit TUI Cruises noch zu
entwickeln und weitere Aufträge zu erhalten.
Eine Königin war zu Besuch Ausnahmezustand in Rostock-Warnemünde. Die QUEEN ELIZABETH lief erstmals den Passagierhafen Warnemünde an. Schon früh morgens waren Hunderte Schaulustige ins Seebad gekommen, um das Einlaufen der „QUEEN” zu beobachten und sie zu fotografieren. Die Molen waren dicht bevölkert und auch am Strand tummelten sich mehrere hundert Menschen. Als der riesige Kreuzfahrt-Luxusliner am 5. Mai am Passagierterminal festmachte, war dort kaum noch eine Lücke vorhanden, um möglichst dicht heran zu kommen. Das Ganze eskalierte gegen 15.00 Uhr, denn da begann die erste zweistündige Port Party 2013 mit Live-Musik, Moderation und Übertragungen der regionalen Rundfunk- und Fernsehsender. Um 17.00 Uhr hieß es: Leinen los und ein. Die QE
legte ab und schob sich langsam aus dem Seekanal hinaus auf die Ostsee, mit
Ziel Tallinn. Die Strände von Warnemünde und Markgrafenheide
waren auch zu dieser Stunde gut besucht, denn man konnte dem
gewaltigen Schiff bei strahlend heller Sonne, also bester Sicht, noch lange
hinterher schauen, ehe es hinter der Kimm verschwand. Die QUEEN
ELIZABETH wird noch einmal nach Warnemünde
kommen und zwar am 21. August. Am 11. Juni wird es die zweite diesjährige Port Party geben. Dann wird die zweite Königin QUEEN VICTORIA am Cruiseterminal erwartet. Auch die VICTORIA wird nicht nur einmal nach Warnemünde kommen, sondern insgesamt dreimal. An diesem 11. Juni werden die CELEBRITY ECLIPSE und die SEABOURN PRIDE an der Warnow weilen. Einen Monat später, am 11. Juli, ist ein Vierfach-Anlauf angesagt, mit der NORWEGIAN STAR, der RYNDAM, der SEVEN SEAS VOYAGER und der THOMSON SPIRIT. Letztere muss im Seehafen festmachen, da Warnemünde bislang nur drei Liegeplätze anbieten kann. Am 15. August findet die vierte Port Party statt zum
Dreifachanlauf von NORWEGIAN STAR,
MARINA von Oceania Cruises und SEVEN
SEAS VOYAGER. Insgesamt wird Rostock-Warnemünde 2013 einen neuen
Rekord mit 197 Anläufen verbuchen (2012 waren es 181 Anläufe), wobei
40 Schiffe von 28 Reedereien zu einem Tagesaufenthalt oder zum
Passagierwechsel avisiert sind. Neuer A-ROSA Flussliner In der Neptun Werft Warnemünde wird
derzeit das am 12. April auf Kiel gelegte Flusskreuzfahrtschiff der Reederei
A-Rosa, die A-ROSA FLORA
gebaut. Es soll im Frühjahr 2014 abgeliefert werden und wird dann der elfte
Neubau der Werft für die Rostocker A-Rosa-Reederei sein. Die „FLORA”
ist ein Schwesterschiff der A-ROSA SILVA
und wird wie sie 180 Passagieren Patz bieten. Es handelt sich hierbei um
einen neuen Schiffstyp mit zweieinhalb Decks, speziell geeignet für den
Einsatz auch in der Rhein-, Main- und Donau-Destination. Die Neptun Werft baut auch Flusskreuzfahrtschiffe
für die Schweizer Reederei Viking River Cruises. Im März waren zehn bei
Neptun gebaute Schiffe getauft worden. So war die vor wenigen Tagen
verbreitete Nachricht, dass sich Viking River Cruises veranlasst sah, ihre
deutsche Niederlassung in Köln zu schließen, doch etwas überraschend und
erschreckend. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass die Nachfrage auf
dem deutschen Markt zu gering sei. Die Neptun-Schiffe werden jedoch fertig
gestellt. Zwei der bestellten 135 m langen und 11,45 m breiten Neubauten
werden im August und September 2013 übergeben. Viking will seine Flotte bis
2015 um zwölf neue Schiffe erweitern und sich künftig stärker auf dem
britischen und US-amerikanischen Markt orientieren. Vitte als Flusskreuzfahrthafen beliebt wie
nie Der Hafen von Vitte auf der Insel Hiddensee wird in diesem Jahr 109 Anläufe von Fluss-Cruisern erleben. Es sind Schiffe von sieben Reedereien: nicko tours, Phoenix Reisen, TransOcean, Klaus Sahr, Crosi Europe und Se-Tours. Die JOHANNES BRAHMS wird den Reigen am 9. Mai eröffnen und am 15. Oktober auch beenden. Die bisherige Bestmarke von 83 Anläufen 2011 wird damit stark überboten. Es wird deshalb zu mehreren Zwei- und Dreifachanläufen des Inselhafens kommen. Die KÖNIGSTEIN (18) SANS SOUCI (15); KATHARINA VON BORA und FREDERIC CHOPIN (je 12) werden am häufigsten Hiddensee anlaufen. Mit diesen Schiffen, die über Sund, Achterwasser, Stettiner Haff und das Binnenwasserstraßensystem von bzw. nach Potsdam, Berlin und anderen Zielen verkehren, werden fast 10.000 Touristen das „Söte Länneken” aufsuchen. |
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Die Stralsunder Altstadt aus der Luft aufgenommen vom Stalsunder Klaus Brüsewitz mit Hafen, Ozeaneum und GORCH FOCK (1). |
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2013/14 legen gleich zwei Dickschiffe in Stralsund an |
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Norwegische Hurtigruten und Plantors beziehen Stralsund
in ihr Ostsee-Kreuzfahrt-Programm ein So jedenfalls ist es im Internet –
www.hurtigruten.de – und im Katalog
der norwegischen Postschifflinie schwarz auf weiß nachzulesen. Nach BREMEN und VISTAMAR
wäre die FRAM das dritte und das bislang
größte Hochsee-Kreuzfahrtschiff, das von 11 bis 17 Uhr in Stralsund am
Nautineum östlich der Rügenbrücke liegen wird. Die Abmessungen: 12.700 BRZ,
114 Meter Länge, 20,20 Meter Breite und maximal 5,50 Meter Tiefgang, 318
Passagiere. Mit seinen moderaten Abmessungen wäre das 2007 in Italien
speziell für Arktis- und Antarktisreisen konzipierte Schiff genau richtig
für Stralsund.
Um einiges „dicker” ist die 1997 in Wismar
als COLUMBUS gebaute HAMBURG:
15.000 BRZ, 144 Meter Länge, 21,50 Meter Breite und maximal 5,15 Meter
Tiefgang. Sie wäre dann das größte Kreuzfahrtschiff, das jemals Stralsund
angelaufen hat. Sie war bisher weltweit für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten im
Einsatz und wurde mit ihren innenliegenden Rettungsbooten speziell auf die
Schleusenmaße zwischen den nordamerikanischen Großen Seen zugeschnitten. Am
7. Juni wurde sie in der Hansestadt an der Elbe auf den Traditionsnamen HAMBURG
getauft. Aus diesem Anlass hat
Plantours-Geschäftsführer Oliver Steuber gegenüber dem SeereisenMagazin
schon mal die Pläne für 2014 gelüftet. Beide Schiffe haben im Übrigen Maße, die optimal in den
Hafen der Hansestadt passen. 2005 machte die BREMEN (6.752 BRZ) am Nautineum fest, 2008 die VISTAMAR. Sie passierte sogar die nur 24 Meter breite Ziegelgrabenbrücke und legte am Liegeplatz 10 im Nordhafen mitten in der Altstadt an. |
Dort gab es einen großen Empfang, der in Zukunft noch übertroffen werden soll. Die Hansestadt will sich erneut von ihrer besten Seite zeigen.
Spektakulärer Meilenstein Zu wünschen wäre auch, dass sich ein Sogeffekt
einstellt und weitere Reedereien wie Veranstalter die Hansestadt in ihre
Planungen einbeziehen. Dazu müssten die Konditionen stimmen und die
jeweiligen Schiffsabmessungen zu den Hafenbedingungen passen. Stralsund
würde als dritter Kreuzfahrthafen im Land – neben Wismar und Rostock –
verstärkt in den Focus der Fahrplangestalter rücken. Der erste Anlauf am 13.
Mai 2013 wäre nicht nur spektakulär, sondern auch ein Meilenstein in der
kreuzfahrttouristischen Entwicklung. Neben Flusskreuzfahrtschiffen würde
Stralsund als einziger Hafen im Land auch mit Hochseekreuzfahrtschiffen
glänzen können. In der Hurtigruten-Flotte laufen drei auf der Stralsunder Volkswerft gebaute Schiffe, die den
Grundstein für einen neuen Typ gelegt haben: KONG
HARALD (6/1993), RICHARD
WITH (12/1993) und NORDLYS
(4/1994). Neben dem Besuch der Hansestadt möchte die Reederei ihren Gästen
auch die Geburtsstätte dieser Linienschiffe zeigen, die zu ihrer vollen
Zufriedenheit das ganze Jahr auf der Route zwischen Bergen in Südnorwegen
und Kirkenes an der russischen Grenze verkehren. Auf dem Programm der FRAM-Ostseereise
2013 stehen auch Gdynia in Polen, Tallin in Estland, Sankt Petersburg in
Russland, Helsinki in Finnland, Mariehamn auf den Aalands Inseln und Kalmar
in Schweden. Die Ostsee-Reisen der HAMBURG
stehen 2014 unter dem Motto „Auf den Spuren der Hanse”, in Kiel
wird gestartet und via Nord-Ostsee-Kanal Wismar, Stralsund, Heringsdorf,
Flensburg und wieder Kiel angelaufen. Dr. Peer Schmidt-Walther |
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Robert Rosentreter UNDINE
alias KRONPRINZ Die dramatische Geschichte eines Rostocker Schiffes
Dies ist die ereignisreiche Geschichte des einst
größten und schönsten Rostocker Seebäderdampfers, das als KRONPRINZ
WILHELM 1910 in Fahrt gebracht, später,
als der Wilhelm baden gegangen war, nur noch KRONPRINZ
hieß, durch einen Bombentreffer 1943 (nun als Hilfsminensucher im Einsatz)
fast völlig zerstört wurde, nach 1945 durch den Eigner Paul Hahn von den
Sowjets zurück erworben und mühsam wieder hergestellt, als Bergungs- und
Taucherschiff mit half, die vielen Wracks des Krieges vor der Küste zu
heben, ehe es ab 1952 wieder mit Fahrgästen zur See fahren durfte – nunmehr
als UNDINE und als Motorschiff. |
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