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Die CARNIVAL LEGEND im August 2013 vor Warnemünde. |
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Christian Eckardt CARNIVAL LEGEND steuerte erstmalig Elbmetropole an |
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Zum ersten und
vorläufig auch letzten Anlauf traf Anfang September die
CARNIVAL LEGEND
der US-amerikanischen Carnival Cruise Lines unter dem Kommando des
italienischen Kapitäns Gisuseppe Donato in Hamburg ein. Zuvor steuerte das
Schiff während der Sommermonate schon mehrfach im Rahmen von Baltikum-Reisen
den Hafen von Warnemünde an. Das 292,5 Meter lange und 32,2 Meter breite Kreuzfahrtschiff machte voll ausgebucht aus der norwegischen Hauptstadt Oslo kommend im Rahmen einer Nordlandkreuzfahrt am Kreuzfahrtterminal in Altona fest, am späten Nachmittag ging die Reise mit den meist US-amerikanischen Gästen weiter nach Amsterdam, Zielhafen dieser Reise war Dover. Von dort ging das maximal 2.680 Passagieren Platz bietende Schiff Ende September dann auf die Transatlantikreise in Richtung New York. Im Winter wird die 2002 auf
der damaligen Kvaerner Masa Werft in Helsinki (heute STX Finland Cruise Oy) unter der Baunummer 501 entstandene
CARNIVAL LEGEND zunächst in der Karibik vom
Basishafen Tampa eingesetzt, bis sich Anfang Februar eine umfangreiche
Renovierung des Schiffes anschließt. Ab September 2014 wird die
CARNIVAL LEGEND dann in Australien
stationiert, um von Sydney aus, acht- und 14-tägige Fahrten in die pazifischen Inselwelten durchführen. Bis
dahin kreuzt das Schiff von Tampa aus durch die Westkaribik. Im Rahmen des Umbaus ist unter anderem vorgesehen,
einen imposanten Wasserpark mit Rutschen und Fontänen, den so genannten
„WaterWorks” einzubauen. Um eine gastronomische Vereinheitlichung mit den
anderen Schiffen von Carnival Cruises zu erreichen, erfolgt auch der Einbau
eines RedFrog Pub und der Einbau
eines Bonsai Sushi-Restaurants. Der Umbau der
CARNIVAL LEGEND ist damit auch Teil des
laufenden, flottenweiten über 500 Millionen US-Dollar teuren
Modernisierungs-Programms „Generation 2.0”. Bei der mit einer
Bruttoraumzahl von 88.500 vermessenen
CARNIVAL LEGEND handelt es sich um das vierte von
insgesamt sechs baugleichen Schiffen der so genannten „Spirit-Klasse”
die von der finnischen Werft zwischen 2000 und 2004 geliefert wurden. Neben
drei weiteren Schiffen für Carnival Cruises (CARNIVAL
SPIRIT,
PRIDE
und MIRACLE)
gehören auch die beiden Costa-Schiffe COSTA
MEDITERRANEA
sowie das Typschiff COSTA
ATLANTICA
zu dieser Bauserie. Auf der CARNIVAL LEGEND sind 80 Prozent der insgesamt 1.062 Kabinen auf den 12 Passagierdecks Außenkabinen, davon verfügen wiederrum 80 Prozent über einen eigenen Balkon. Die Crew besteht aus 961 Personen. In der über drei Decks reichenden, recht bunt gestalteten Showlounge „Follies” stehen insgesamt 1.170 Sitzplätze zur Verfügung, im über zwei Ebenen reichenden „Truffels-Restaurant” können bis zu 1.300 Passagiere gleichzeitig ihr Abendessen einnehmen. Für den Antrieb des unter
Panama-Flagge verkehrenden Schiffes sorgen sechs Wärtsilä-Dieselaggregate
vom Typ 9R46 mit einer Leistung von je 10.395 kW, die die notwendige Energie
für den Betrieb von zwei Azipod-Antriebe mit einer Leistung von je 17,6
Megawatt verfügen. Die
Höchstgeschwindigkeit beträgt 22 Knoten. Nach der Ankunft des
Schiffes bei strömenden Regen in Hamburg-Altona nutzten viele Gäste die
angebotenen Ausflugsmöglichkeiten, so zum Beispiel Besuche der Hansestädte
Bremen und Lübeck oder einen Rundgang durch die Hamburger Innenstadt.
Während dieser Zeit gab es für rund 100 Expedienten aus der ganzen
Bundesrepublik dann die einmalige Möglichkeit, sich dieses amerikanische
Kreuzfahrtschiff einmal in einem deutschen Hafen näher anzuschauen: Die Gäste erreichen das Schiff auf Deck 2 im Bereich der Lobby. Dort wird man gleich von dem über zehn Decks reichenden Atrium mit Wandschmuck im „retrogriechischen” Stil erschlagen. Auch bei diesem Schiff hat der langjährige Innenarchitekt von Carnival Cruises, Jospeh Farcus seine phantasievollen Ideen umgesetzt. Das Innenleben des Schiffs hat die griechische Mythologie zum Thema, so dass
man hier immer wieder in den Treppenhäusern, den Restaurants und Gängen auf
einen für europäische Augen sehr ungewohnt farbenfrohen und großflächigen
Wandschmuck trifft. Gerade wenn man die
CARNIVAL LEGEND zu den doch eher schlicht
gehaltenen Schwestern von Costa vergleicht, ist die Dekoration auf der
amerikanischen Schwester doch schon sehr dick aufgetragen, das aber die
meist amerikanischen Gäste an Bord nicht stört. |
Das öffentliche
Leben an Bord spielt sich auf den Decks 2 und 3 sowie im oberen Bereich ab
Deck 9 ab. Die Decks dazwischen sind, bis auf wenige Ausnahmen, mit den
Kabinen belegt. Die in dezenten Holztönen gehaltenen Kabinen haben in der
Regel eine Größe zwischen 17 (Innenkabinen) und 20 Quadratmeter
Balkonkabinen. Auf dem Deck 2 und 3
sind neben der Rezeption, dem „Truffles-Restaurant”
und dem „Follies-Theater”
auch mehrere Bars, Shops und das auf amerikanischen Kreuzfahrtschiffen
obligatorische Casino untergebracht, in der das Rauchen gestattet ist.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass bei Carnival, anders als
bei vielen amerikanischen Reedereien, das Rauchen auf den Balkonen immer
noch erlaubt ist. Weithin finden Gäste auf den Decks 2 und 3 eine
Bibliothek mit Computerplätzen – wobei nur ein Teil der Bücher wirklich echt
sind, ein Großteil der Buchrücken an den Wandregalen sind Attrappen
– und eine Kapelle. Auf Deck 9 befindet sich das Unicorn
Buffet-Restaurant, zwei Pools, verschiedene Bars, der Spa- und
Fitness-Bereich sowie am Heck der spezielle
Erwachsenenbereich „Serenity”.
Der Außenbereich auf Deck 10 und 11 steht für sportliche Aktivitäten
zur Verfügung und bietet genügend Liegestuhlfläche für die Sonnenhungrigen.
Weiterhin befindet sich unterhalb des futuristischen Schornsteins auf Deck
11 und 12 unterhalb der rotleuchtenden Oberlichter das „Golden Fleece
Steakhouse”
(35 Dollar Zuzahlung + Tax) mit einem beeindruckendem Ausblick auf das
Atrium. Was hier aber am Tage stört, ist die durchdringende Färbung der
Räume durch das rotgefärbte Oberlicht. Das Speisenangebot
im „Unicorn Büffet-Restaurant”
machte an diesem Tag einen sehr ansprechenden Eindruck, nicht nur die
typischen Burger und Pommes lagen hier in den Auslagen, sondern auch Salate
sowie chinesische und mexikanische Speisen. Sehr großräumig ist dieses
Restaurant leider nicht und bei einem voll ausgebuchten Schiff wird es
sicherlich schwierig, zu den Essenzeiten hier einen freien Tisch zu finden.
Inmitten des Restaurants steht eine Getränkebar, in der man sich zu den
Essenzeiten kostenfrei Kaffee, Tee, Wasser und (sehr süßen) Eistee in
Plastikbecher abzapfen kann. Die Preise an Bord in den Bars und Shops sind alle
in US-Dollar angegeben, die Preise für Getränke betragen für eine Cola 2,44
Dollar (+ Tax), sowie für ein großes Bier 7,19 Dollar (+ Tax) und für einen
Cocktail (Pina Colada) 7,25
US-Dollar. Von den, auf den
Nordlandrouten meist älteren, Gästen wird vor allem der tadellose Service
und die Sauberkeit an Bord des Schiffes gelobt. Je nach Fahrtgebiet und
Saison ändert sich aber auch das Klientel an Bord. Nach Reedereiangaben
beträgt das Durchschnittsalter bei Carnival 40 Jahre, angesprochen werden
vor allem Paare, Singels und Familien, so dass im Sommer schon einmal 900
Kinder an Bord sein können, berichtet eine Mitarbeiterin an Bord. Für die
Kinder stehen je nach Alter eigene Aufenthalts- und Spielbereiche mit
Betreuern zur Verfügung. Die
CARNIVAL LEGEND,
die von Hollywood-Schauspielerin Judy Dench getauft wurde, war bei der
Ablieferung 2002 das erste Carnival-Schiff, das mit dem Anlauf in Warnemünde
im August 2002 einen deutschen Hafen ansteuerte. Auch in den letzten Jahren
waren die Anläufe von der weltweit größten Kreuzfahrtreederei in Deutschland
(bisher nur Warnemünde) und Europa eher selten. Für das nächste Jahr hat die
1972 von Ted Arrison gegründete Reederei einen (vorerst) gänzlichen Abzug
aus Europa angekündigt, man konzentriert sich auf den amerikanischen
Hauptmarkt (über 90 Prozent der Reisenden sind US-Amerikaner) mit Reisen von
verschiedenen Abfahrtshäfen vornehmlich in die Karibik, nach Hawaii, Kanada,
Alaska und neuerdings für das
Tochterunternehmen Carnival Australia Australien und Neuseeland. Die in Miami ansässige Carnival Cruis Lines Inc. gehört wie inzwischen zwölf weitere weltweite Kreuzfahrtreedereien, darunter auch AIDA Cruises und Costa Crociere, zum amerikanischen Konzern Carnival Corporation. Aktuell verfügt das Unternehmen über 24 Kreuzfahrtschiffe und transportiert jährlich rund 4,5 Millionen Gäste. Im Sommer letzten Jahres sties die 3.690 Passagiere fassende CARNIVAL BREEZE in die Flotte der amerikanischen Reederei mit der auffälligen Schornsteinform, im Winter 2016 wird dann der vorerst letzte Neubau, die 4.000 Passagiere fassende CARNIVAL VISTA in Fahrt kommen. Carnival Cruise Lines |
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Die CARNIVAL LEGEND legte am 9. September 2013 in Hamburg am Kreuzfahrtterminal in Altona an. |
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Der Eingangs- und Empfangsbereich mit Atrium und Fahrstühlen. |
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Im über zwei Ebenen reichenden „Truffels-Restaurant” können bis zu 1.300 Passagiere gleichzeitig ihr Abendessen einnehmen. |
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Das „Follies Theater” erstreckt sich über Deck 2 und 3. |
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Der Kid’s Club Noah’s Ark auf Deck 5 vorne ist sehr bunt. |
Knallbunt ist auch die Firebird Lounge unterhalb des Theaters auf Deck 1. |
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Schwimmbad auf Deck 9 mit Magrodome. |
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Auf Deck 9 am Heck des Schiffes befindet sich der exklusive Erwachsenen-Bereich „Serenity”. |
Ein weiterer exklusiver und großer Fitness Bereich mit Whirlpool befindet sich vorne auf Deck 9. |
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Das Sonnendeck auf Deck 9 mit Pool und Whirlpool. |
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