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In rote Daunenjacken gepackt bewegt sich eine Gruppe auf stark motorisierten Zodiacs auf die Eisberge Grönlands zu. |
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OceanEvent bringt seine Kunden auf exklusive
Schiffe und Yachten, die eigens für ihr Event gechartert und
individualisiert sind Die OceanEvent GmbH mit Inhaber Christian
Mühleck hat sich auf maritime Events spezialisiert, die in ihrer Ausführung
einmalig sind: Der Experte vermittelt seinen Kunden ausschließlich Schiffe
in Vollcharter. Wer beim Charterbroker eine Megayacht für eine private Feier
oder ein Kreuzfahrtschiff für eine Firmenveranstaltung bucht, erlebt viele
unvergessliche Momente auf See. „Die Karibik”, sagt Mühleck, „gehört für uns
ebenso dazu wie das Mittelmeer und arktische Gewässer”. In rote Daunenjacken gepackt bewegt sich eine
Gruppe auf stark motorisierten Schlauchbooten, den Zodiacs, zwischen
vereinzelten Eisschollen. Vor ihr ragen weiß glänzende Riesen hunderte von
Metern aus dem Wasser – es sind die Eisberge Grönlands im Licht der
Mittagssonne. In der Ferne schießt plötzlich ein schwarzer Koloss aus dem
Wasser und taucht mit lautem Knall wieder ab: Bis zu 15 Meter lange
Buckelwale kommen zum Luftholen an die Oberfläche, manche dieser bis zu 40
Tonnen schweren Tiere kann man beim ‚Springen’ beobachten. Ein
Arktis-Incentive bietet viele weitere Highlights: von der Begegnung mit
Eisbären auf Spitzbergen bis zur Cocktailparty mit Arktis-Eis. „Wir gestalten jede maritime Veranstaltung
oder Feier individuell und beraten unsere Kunden hinsichtlich der Wahl des
richtigen Schiffes”, erklärt Mühleck. „Darüber hinaus begleitet unser Team
aus Nautikern und Eventexperten die Chartercruise und kümmert sich
persönlich um die Abläufe an Bord und an Land”. Als ehemaliger Yachtkapitän
kennt Christian Mühleck die schönsten Destinationen unterschiedlicher
Seegebiete und überrascht mit neuen Ideen. Weit ab vom Massentourismus
bringt OceanEvent seine Klientel an die begehrenswertesten Orte der Welt. In
enger Abstimmung mit dem Kunden entwickelt der Spezialist für maritime
Events ein Routing, das präzise auf Gruppengröße, Schiffstyp, Reisezeit- und
-Dauer sowie Destinationswünsche zugeschnitten ist. Auf Basis von über 100 Chartern und 120.000 Seemeilen Erfahrung verfügt das Team von OceanEvent über das führende Know-how am Markt, um außergewöhnliche Cruise-Konzepte zu erstellen und seine Auftraggeber zu begeistern – private Kunden, die Schiffe in Vollcharter buchen, ebenso wie Unternehmen. |
Schiffe bieten den idealen Ort für
Firmenveranstaltungen jedweder Art: Ob Tagungen, Incentives oder
Produkteinführungen – die Teilnehmer erwarten kurze Wege, einfachste
Kommunikation und maximale Brandingmöglichkeiten. Ein weiterer Vorteil ist,
dass sich Tagungsstätte und Abendlocation an einem Ort befinden. Innerhalb
weniger Tage bereisen die Teilnehmer zwei bis drei Länder, ohne Koffer
packen zu müssen und entdecken bei ihren Landgängen regionale
Besonderheiten. Desweiteren genießen sie alle Annehmlichkeiten an Bord eines
Kreuzfahrtschiffes – von der Cocktailbar bis hin zum Swimmingpool. Und
ändert sich etwas spontan am Tagesablauf, erreicht man alle Teilnehmer
unkompliziert über eine Borddurchsage. Mit ihren weitläufigen Freideckflächen bieten
Kreuzfahrtschiffe zudem einen spektakulären und mobilen Rahmen für
Produktpräsentationen. So erleben die zur Vorstellung geladenen Gäste ein
neues Automobil in seinen unterschiedlichsten Facetten an Land sowie an
Bord. OceanEvent kümmert sich bei dem Produktlaunch um die gesamte Logistik:
Dazu gehören alle Anforderungen von der sicheren Montage der Produkte an
Deck, über die Genehmigungen und Abstimmungen mit Hafenbehörden, von Ton-
und Lichttechnik an Bord des Kreuzfahrtschiffs bis zum Rahmenprogramm. Vor abendlicher Hafenkulisse empfängt die 105 Meter lange exklusive Kreuzfahrtyacht für 112 Passagiere – die Teilnehmer eines Produktlaunches an Bord. Während des Galadinners in der Bucht von Monaco enthüllt die Crew auf dem Pooldeck die neuen Fahrzeugmodelle: In einer beeindruckenden Lightshow erfahren die Gäste alle technischen Details und Neuerungen. Im Laufe der anschließenden Party an Deck nimmt die Yacht Kurs auf die nächste Metropole der Côte d’Azur. Am nächsten Morgen erreichen die Teilnehmer Saint-Tropez: Am Pier reihen sich 40 nagelneue Testfahrzeuge in allen Modellfarben, der Schlüssel steckt. Und schon geht es los über die kurvigen Straßen der Provence. Die Teilnehmer erfahren Getriebe, Kurvenlage
und Ausstattung. Nach einer abwechslungsreichen Spritztour erreichen die
Testfahrer abends den Hafen von Nizza. Hierhin hat die Yacht mittlerweile
verholt und nimmt die Gäste wieder an Bord. Beim Sundowner an der „Top of
the Yacht Bar” wird eifrig diskutiert, werden Erfahrungen ausgetauscht, und
wertvolle Kontakte geknüpft. Begeistert gehen die Teilnehmer am nächsten
Morgen von Bord – und geben diese Begeisterung an die Kunden weiter. Hier, wie bei anderen Firmenevents, ist es ein wesentlicher Vorteil für den Kunden, dass OceanEvent als unabhängiger Experte auf dem Schiffsmarkt agiert und auf alle relevanten europa- und weltweit verfügbaren Vier und Fünf-Sterne-Schiffe ab 32 Kabinen Zugriff hat. „Dabei bieten wir ausschließlich Schiffe zur Exklusivnutzung an. So können wir die Charter maximal an die Wünsche unserer Kunden anpassen”, sagt Christian Mühleck. OceanEvent |
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Kommissar Georges Dupin vom Commissariat de
Police Concarneau ist für die Bretonen immer noch der Pariser – und wird es
vermutlich auch noch lange bleiben. Ein Fremder also, strafversetzt in eine
überaus reizvolle Gegend: „Wie auf Zauberweise schwebten die flachen, lang
gezogenen Inseln über dem tiefopalen Meer, ein wenig verwischt, flimmernd.
Wie eine Fata Morgana lag der berühmte Archipel vor ihnen”. Des Kommissars
zweiter Fall „Bretonische Brandung” beginnt mit einer Bootsfahrt auf die
Îles de Glénan, wo drei Leichen angespült gefunden wurden. „Was den
Kommissar besonders missmutig machte, war die Tatsache, keine weiteren
Informationen zu besitzen, als nur das eine Faktum, dass eben drei Leichen
gefunden worden waren”. Auf den ersten paar Seiten zeigt ein Krimi,
in welchem Tempo er spielt. Dieser beginnt ruhig und bleibt es lange auch,
wie die Landschaft, in der er spielt. Gäbe es da nicht den Atlantik: „Von
jetzt auf gleich türmen sich Wellenberge von zehn Metern auf, Strömungen von
acht, zehn Stundenkilometern entstehen aus dem Nichts – der Atlantik ist ein
extremer Ort”. Und so geht’s auch mit diesem Krimi. In eher geruhsamem Tempo entwickelt der Autor
seine Story. Auf Seite 72 (von 351) kennen wir den Namen des ersten Toten.
Und auf Seit 98 ist klar, dass zumindest zwei der drei Toten ermordet
wurden. Dem berühmten und erfahrenen Segler und dem reichen Unternehmer hat
man in der einladenden Hafenkneipe „Quatre Vents” ein überaus starkes
Beruhigungsmittel ins Essen oder in die reichlich genossenen Getränke
gemischt. Ihr Schiff lief aus dem Kurs, als das Wetter hart wurde. Sie kamen
um. Wer war der Täter und was wollte er erreichen? Von nun an wird das Tempo schneller, Dupin
hält seine beiden Inspektoren und andere Polizisten auf Trab und verlangt
vom Pathologen schnelle, sichere Aussagen über Todesursachen und Zeitpunkte.
Ihm selber sitzt der Präfekt im Nacken, der natürlich mit dem ermordeten
Unternehmer befreundet war. Der Roman wird aus dem Sichtwinkel des
Kommissars erzählt, der auch bei seinem zweiten Fall immer noch lernt, wie
das Leben in der Bretagne abläuft. Dieses Erkennen von Land und Leuten gibt
dem verbrecherischen Geschehen und seine Aufklärung die besondere Farbe. So
entsteht aus dem Fall, der sich in überraschenden Wendungen weiter
entwickelt, so etwas wie in eine Einladung in einen der fernsten Winkel
Frankreichs. Landschaftsbeschreibungen wie etwa auf Seite 70 findet man in
Krimis selten. Also auf in die Bretagne! Autor der „Bretonischen Brandung” ist ein Mann mit bretonischem Namen: Jean Luc Bannalec. Ein Übersetzer wird nicht genannt. Ein Pseudonym also. „Der Autor ist in Deutschland und im südlichen Finistère zu Hause”, heißt es im Klappentext. In einschlägigen Kreisen wird hinter dem Pseudonym ein Lektor eines bekannten Verlags vermutet. |
Zwei Wohnsitze, Kenntnis der Krimiszene, sicher im Urteil – keine schlechte Voraussetzung, einen Krimi zu schreiben, der den Leser packt und mitnimmt, obwohl er mit leichter Hand geschrieben scheint. Dupins erster Fall „Bretonische Verhältnisse” stand auf der Bestsellerliste des Spiegels. Sein zweiter ist auf dem Weg dorthin. Möge der Kommissar lange in der Bretagne weiter wirken!
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Tja, Hein war ganz
glücklich als ihm seine Herzallerliebste zwei große Bände mit Fotos schenkte
mit je zwölf Kapiteln – insgesamt also 24 – ein Adventkalender für den
vielgereisten Hein mit Fotos, die er und seine Herzallerliebste auf den
Reisen des Jahres gemacht hatten, das sich mit dem Advent gerade
verabschieden wollte. Jeden Tag vor Weihnachten durfte ein neues Kapitel
angesehen werden. Was für schöne Themen sie sich ausgedacht hatte, unter
denen sie die Fotos zusammen stellte: Indianersommer etwa, Wolken,
gefiederte Gäste, Schiffe – einmal anders. Was er denn von solch einem Rückblick halte,
wollte die Herzallerliebste am Weihnachtsabend, als nun alles anzuschauen
war, gern von Hein erfahren. Der war begeistert von den Themen und der
Auswahl der Fotos. Das sei kreativ, lobte Hein aus ehrlichstem Herzen und
genoss die Erinnerung beim Blättern, von Reise zu Reise springend. Endlich
mal etwas anderes als die üblichen Sammlungen unter dem Thema: Unsere Reise
nach Soundso, die immer mit dem ersten Tag begann und mit dem letzten
endete. Und dann kamen zum Jahreswechsel Besucher, die
unbedingt auch die Fotos von den Reisen der beiden sehen wollten. Die
Kaffeetassen wurden abgeräumt, die Stühle gewechselt und dann schauten, Hein
in der Mitte, sein Freund rechts, dessen Frau links, die beiden Alben an.
Die Freunde kamen mit dieser Art, die Fotos zusammenzustellen, gar nicht
klar. Sie wollten wissen, wie Kanada ausgesehen hatte oder der Bottnische
Meerbusen und interessierten sich nicht für Vögel, die auf dieser und jener
Reise fotografiert worden waren oder für Schiffe auf Kalten Platten und in
Museen und auf Spielplätzen. Das Hin- und Herspringen zwischen den einzelnen
Reisen überfordert jeden Daheimgebliebenen, erkannte Hein, stellte die
beiden Bände ins Regal zurück und hat sie seitdem nur noch zu eigener Freude
an den schönen Ideen seiner Herzallerliebsten herausgeholt. Die weiteren Reisen hat die Herzallerliebste wieder auf die alte Weise dokumentiert: Das Album beginnt mit dem Start der Reise, zeigt alle Höhepunkte und endet mit dem von Bord gehen. Nun haben die Freunde auch wieder teil an den Erinnerungen.
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Tja,
Qualen der besonderen Art leidet Hein auf Flussreisen, wenn an den Ufern
Weinberge locken. Wenn Hein, was gelegentlich vorkommt, Reisen mit dem
Auto unternimmt und sich die Reiseroute aussucht, weiß er immer, in
welcher Gegend er die Nacht verbringen wird. Und welcher Wein ringsum
wächst. In Hotel und Gasthöfen wird er dann meistens auch ausgeschenkt.
Hein hat schöne Weine kennen gelernt, wenn er seine Übernachtungsorte mit
Bedacht ausgewählt hatte. Auf Flussreisen geht das leider gar nicht. Das
Schiff gleitet an Weinbergen mit Lagen vorbei, die manchmal weltberühmt
sind, die Sonne lacht vom Himmel, und die Zeit für ein Glas ist auch die
richtige. Aber leider wird der nächste Halt erst Stunden später erreicht.
Ein Blick in die eigene Weinkarte zeigt dann meistens, dass jener
begehrenswerte Wein nicht an Bord ist. Schade. Freundliche Fragen helfen nie
weiter, die Antworten gleichen sich immer. Schade – in der Tat. Am Beginn der Reise müsse entschieden werden,
welchen Wein man an Bord anbieten wolle. Aus jedem Ort, den man passiere,
ein paar Flaschen zu ordern, sei schon aus Platzgründen unmöglich. Da müsse
man so und so Kompromisse machen, seine Wahl treffen. Sei die Auswahl, die
man an Bord biete, nicht auch ganz gut? Hein konnte das fast immer
bestätigen. Dennoch bleibt ein bisschen Unglück in der Seele. Den Wein, der
da gewachsen ist, in dem Augenblick zu trinken, in dem man den Weinberg
passiert, ist ein Vergnügen der besonderen Art. Und leider viel zu selten.
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Tja, Heins
Schwester und Schwager kamen von einer Reise ins Baltikum zurück, die sie
mit Flugzeug und Bus unternommen hatten. Besucht hatten sie auch Tallinn
und das Bernsteinzimmer in Zarskoje Selo bei St. Petersburg. Beides habe
ihnen nicht so recht gefallen. Hein und seine Herzallerliebste waren überrascht, denn beides kannten sie, und Tallinn planten sie gerade wieder für eine Reise im Herbst ein. Was denn in der estnischen Hauptstadt nicht so schön gewesen sei, wollte die Herzallerliebste wissen. Die Massen von Besuchern, die sich durch die Altstadt schoben. Im Hafen, so Heins Schwester, hatten vier oder fünf riesige Kreuzfahrtschiffe festgemacht. |
In St. Petersburg seien es wohl noch mehr
gewesen. Im Bernsteinzimmer habe man die Wände vor Menschen kaum sehen
können und mehr als fünf oder sechs Minuten Zeit habe man für den Raum
sowieso nicht gehabt, so sehr drängten Aufseher und Nachfolgende. Warum
also macht man eine Reise, wenn man das Ziel nicht genießen kann? Eine kluge Frage, auf die es nicht viele
Antworten gibt. Immer mehr Menschen wollen das Schöne genießen. Aber tun
sie das in solchem Gedrängel auch? Man kann also wohl nur den Eintritt
verteuern, so dass immer weniger sich die Besichtigung leisten können.
Oder man verringert die Zahl der Schiffe, die gleichzeitig ihre Gäste an
Land lassen. Keine wirklich befriedigende Lösung. Aber was habe den beiden an der Busreisen
denn nun besonders gefallen? Zwei Tage auf einem Landgut in Estland, weit
weg von allen Städten in der Ruhe einer schönen Landschaft, so die
Antwort. Das würden sie gerne wiederholen. Von da, so Heins Schwager,
könne man die Stätten dann besuchen, wenn nicht so viele Gäste sich dort
drängelten.
Misslich wird’s, wenn die Schiffsreise im
Ausland beginnt und man hin oder zurück fliegen muss. Die Waage kennt
keine Gnade, nur manchmal sind die Helfer am Schalter großzügig. Also muss
bei Flügen an Gewicht gespart werden. Was bleibt hier? Bücher braucht man doch bei Seereisen auf
den langen Seetagen, hörte Hein neulich wieder von Freunden. Wie viele
nehmt Ihr denn mit? Keins, war die Antwort, die die Freunde verblüffte.
Also nehmt Ihr elektronische Bücher mit, einen Chip mit -zig Titeln. Auch
nicht, wenn wir lesen, dann von Papier. Fragendes Kopfschütteln. Hein
hatte also einiges zu erklären. In Häfen und an Land sei so viel zu besichtigen, dass fürs Lesen keine Zeit bliebe. Also müsse man über die Zeit auf dem Wasser reden, die Zeit, die an Bord nicht mit anderen Aktivitäten gefüllt sei, wie etwa Essen, Frühsport, Spaziergänge über Deck, Vorträge, Abendvorstellungen, Bordfernsehen, Sonnenbaden und aufs Meer schauen. Viel Zeit bleibe da nicht zum Lesen. Und für diese wenige Zeit solle man besser kein Gewicht verschwenden, also keine Bücher mitnehmen. Im Übrigen gäbe es ja an Bord immer eine Bibliothek, aus der man sich – notfalls – Bücher leihen könne, die dann an Bord bleiben und nicht per Flugzeug hin- und hertransportiert werden müssen.
Das Ganze, so hörte Hein, hat Tradition.
Neue Rekruten mussten die Fahne kennenlernen, hinter der oder für die sie
kämpfen sollten. Und so führte man ihnen die Fahne feierlich vor und sie
selber lernten, hinter ihr her zu marschieren. Hein denkt an solche Veranstaltungen, wenn
er auf Kreuzfahrten an zivilen Ausflügen teilnimmt. Wenn ein Ziel von mehr
als einem Bus angefahren wird, spielt sich etwas Ähnliches wie in London
ab. Der Guide zeigt denen, die er führen soll, seine Art von Fahne,
meistens eine Kelle. Auf der stehen der Name des Schiffes und eine riesige
Zahl, der man tunlichst folgt. Immer wieder wird erzählt, dass Gäste vor
bestaunenswerten Gebäuden ihre Nummer vergaßen, den Anschluss verpassten
oder im Gedrängel einer falschen Zahl folgten. Und ihren Bus, ja schlimmer
noch, ihr Schiff versäumten. Als Fremdenführer muss man also seinen
Gefolgsleuten die Fahne zeigen, will man sie heil wieder zurückbringen. Manche Damen, die eine Schar durch winklige
Gassen führen, benutzen statt eines Schildes ihren Taschenschirm, den sie
ausziehen, ohne ihn aufzuspannen. Der Schirm bleibt ein kleiner, eher
unscheinbarer Stoffball. Hein hat in Prag einmal zu lange
Straßenmusikanten zugehört und ist dann ganz beseligt dem falschen Schirm
vom Hradschin bis fast in die Stadtmitte gefolgt. Glücklicherweise kannte
er sich in der Stadt aus und bewegte sich allein Richtung Fluss, wo er
seine Herzallerliebste an der Gangway fand. Sie winkte ihm unübersehbar
schon von weitem zu – mit einem Regenschirm, den sie ganz aufgespannt
hatte, Fahnenersatz für einen Zivilisten. |
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