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Seereisenmagazin Ausgabe 2-2014 

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Foto: Dieter Bromund, Bremen

Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin

 

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20 Jahre Rad & Schiffsreisen – SE-Tours

Die Idee kam Hans-Georg Setzer bei einem Urlaub in den Niederlanden. Man könnte doch Radtouren und Flussreisen verbinden. Heute blickt sein Unternehmen, SE-Tours GmbH, in Bremerhaven auf 20 Jahre Erfahrung und Engagement zurück. Im letzten Jahr hat SE-Tours in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Österreich, Polen und Rumänien über 12.000 Gäste zu Wasser und zu Lande befördert.

 

Wie bei der Marine üblich, steht am Bug nie der Schiffsname: Als  A 1413 trat der Marineversorgers BONN seine Testfahrt an.Wie bei der Marine üblich, steht am Bug nie der Schiffsname: Als  A 1413 trat der Marineversorgers BONN seine Testfahrt an.

 

Marineversorger BONN wird getestet

Der neuste Marineversorger BONN lief aus Wilhelmshaven zu einer Fahrt aus, in der das Schiff unter extremen Bedingungen getestet werden wird. An Bord sind neben 140 Mann Besatzung Techniker für den Test in großer Kälte am Polarkreis und in großer Hitze in den Tropen. Die Reise führt nach Island, Kanada, in die USA, in die Karibik und an die Westküste Afrikas.

 

„Emden urbs Frisiae orientalis primaria“: Emden, die erste Stadt Ostfrieslands, ist heute „Reformationsstadt Europas”. Die kolorierte Radierung zeigt das Stadtbild aus dem Jahre 1575. 

„Emden urbs Frisiae orientalis primaria“: Emden, die erste Stadt Ostfrieslands, ist heute „Reformationsstadt Europas”. Die kolorierte Radierung zeigt das Stadtbild aus dem Jahre 1575.

 

Emden ist „Reformationsstadt Europas”

Der Rat Evangelischer Kirchen in Europa hat aus Anlass der geplanten weltweiten Feiern zum 500. Jubiläum der Reformation im Jahre 2017 der Stadt Emden den Titel „Reformationsstadt Europas” verliehen. Vor 500 Jahren war Emden eine der größten Städte des Deutschen Reiches, hatte den größten Seehafen Europas und war neben Genf und Wittenberg seit 1520 ein Zentrum der Reformation.

 

Stolz und von vielen bewundert ist die Kogge BREMEN. Unser Archivbild zeigt sie in einem Bremer HafenbeckenStolz und von vielen bewundert ist die Kogge BREMEN. Unser Archivbild zeigt sie in einem Bremer Hafenbecken.

 

Schiffe sinken auch im Hafen

Häfen sind zwar sicher, aber nicht für jedes Schiff. In Bremerhaven sanken – aus unbekannten Gründen – die Kutter SEELUST und THOR vor dem Kohlenkai. In Bremen sank im Januar an der Schlachte der Nachbau der mittelalterlichen Kogge BREMEN wegen eines geöffneten Ventils. Die beiden Kutter stammten aus der Zeit des zweiten Weltkriegs, die Kogge wurde gebaut, als man 1962 in Bremen Überreste gefunden hatte, die als Muster dienten.

 

Neue Ausrüstung für Lotsen

Was Lotsen für ihre Arbeit brauchen, füllt ganze Aktenordner. Neben Seekarten sind es Datenblätter über Schiffe und Reviere und Gesetzestexte. Papierwust wird künftig kein Lotse mehr mitzunehmen haben, wenn er auf ein Schiff übersetzt. Bis Mitte dieses Jahres werden die 850 deutschen See- und Hafenlotsen mit einer neuen einheitlichen Technik ausgestattet, einem Tablet. Die notwendige Software dafür wurde in enger Zusammenarbeit mit den Lotsen von der Bremer Firma Trenz AG

entwickelt. Einer der wesentlichen Vorteile: Die Karten auf den Tablets zeigen in Echtzeit die aktuelle Position des Schiffes und die Pegelstände. Sie machen damit die Arbeit der Lotsen noch sicherer.

 

Ausstellung zu den Wracks von Kap Hoorn

Am Kap Hoorn gilt unter Seefahrern als die gefährlichste Ecke der Welt. An ihm sind rund 800 Schiffe untergegangen, 10.000 Menschen fanden den Tod. Im Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven zeigt eine Fotoausstellung noch bis zum 18. Mai dieses Jahres Bilder (von Jürgen Hohmuth) und Texte (von Ulf Wolter) zu diesem Thema.

 

Digital für die DGzRS spenden

In Bremen startete als Pilotphase ein Test der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Seit 1875 kennt man die kleinen Sammelschiffchen, die Münzen oder Scheine aufnehmen. Sie helfen, die Arbeit der Seenotretter zu finanzieren. Auf 54 Stationen an der Nord- und Ostsee unterhält die Gesellschaft 60 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote. Rund um die Uhr und bei jedem Wetter stehen 180 fest angestellte und rund 800 freiwillige Helfer bereit, Hilfe zu leisten, pro Jahr bei rund 2000 Einsätzen. Die Gesellschaft wird nur durch freiwillige Spenden finanziert, nicht durch Steuergelder. Seit ihrer Gründung 1865 haben die Besatzungen mehr als 80.000 Menschen aus drohenden Gefahren beseitigt oder aus Seenot gerettet. Schirmherr der Gesellschaft ist der Bundespräsident. Die neuen Sammelschiffchen, die jetzt in Bremen getestet werden, können mittels QR-Code und NFC-Technologie jetzt auch bargeldlose Zahlungen per Mobiltelefon entgegennehmen.

Günther 
	Meyer war der letzte Moderator des „Hafenkonzerts” von Radio Bremen. Hier 
	interviewt er auf der Bühne Dieter Bromund über sein Buch „Piratenjagd”Günther Meyer war der letzte Moderator des „Hafenkonzerts” von Radio Bremen. Hier interviewt er auf der Bühne Dieter Bromund über sein Buch „Piratenjagd”.

 

Radio Bremen stellt das „Hafenkonzert” ein

Seit Pfingsten 1947 strahlte Radio Bremen das Hafenkonzert mit immer wieder anderen Moderatoren aus, die letzten vierzehn Jahre mit Günther Meyer, der 185 Hafenkonzerte moderierte. Er trat im Oktober letzten Jahres in den Ruhestand und damit verstummt eine bekannte und beliebte Radiostimme. Vom Fährhaus Farge an der Weser wurde die letzte Sendung ausgestrahlt. Eine Fortsetzung der Hafenkonzerte wird es aus dem bekannten Sparzwang, dem Radio Bremen unterliegt, nicht geben.

 

427.000 € für die Seenotretter

Die Bremer Eiswette geht zurück auf das Jahr 1829. Junge Kaufleute und andere Bremer hatten im November Wetten abgeschlossen. Würde die Weser Anfang Januar offen oder zugefroren sein? Es ging um ein Essen „mit vaterländischem Braunen Kohl mit Zubehör”, das der Verlierer für die Wettenden bezahlen sollte. Am ersten Essen am 12. Januar 1829 nahmen 18 Männer in einem Gasthaus teil. Zur 185. Eiswette versammelten sich am 18. Januar 2014 797 Männer im Congress Centrum an der Bürgerweide zu deftigem Essen mit gutem Wein und viel Hochprozentigem. Zweck der Veranstaltung ist heute das Sammeln von Spenden für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Im vergangenen Jahr hatten die Gäste 391.000 € gespendet, in diesem Jahr kam die Rekordsumme von 427.000 € zusammen.

 

Aus 
	einem alten Speicher in Vegesack wurde das „Spicarium”, das im letzten Jahr 
	knapp 10.000 Besucher anlockte.Aus einem alten Speicher in Vegesack wurde das „Spicarium”, das im letzten Jahr knapp 10.000 Besucher anlockte.

 

10.000 Besucher im Spicarium

2011 wurde im Museumshafen in Bremen-Vegesack im Alten Speicher das Spicarium eröffnet, als ein Anziehungspunkt auf der Maritimen Meile an der Weser. Gezeigt werden vor allem Exponate aus der Welt des Schiffbaus. Im ersten Jahr besuchten rund 7.500 Besucher die Ausstellung, 2014 wurden knapp 10.000 gezählt. Damit wurde zum ersten Mal die Planzahl erreicht. Um mehr Besucher anzulocken, wird sich das Spicarium zusammen mit dem in der Nähe liegenden SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND in diesem Jahr auf drei Bremer Freizeitmessen präsentieren.

 

Sylvette in der Bremer Kunsthalle

Noch bis zum 22. Juni sind in der Bremer Kunsthalle weltberühmte Bilder zu bewundern, die Porträtreihe „Sylvette” von Picasso. Das Modell, das Picasso porträtierte, Sylvette David, unterhält heute in London eine eigene Galerie. Sie wird die Ausstellung in Bremen besuchen, versicherte Kunsthallen-Direktor Christoph Grunenberg nach einem Treffen in London.

 

Schiffswracks in der Nordsee

Man vermutet rund 2.000 Schiffswracks auf dem Grund der Nordsee, für den wissenschaftlichen Mitarbeiter des Deutschen Schifffahrtsmuseums, Mike Belasus, ein riesiges Forschungsgebiet. Bis vor 10.000 Jahren waren Großbritannien, Dänemark und die Niederlande durch das so genannte „Doggerland” verbunden, an das heute noch die Doggerbank erinnert. Spuren einstiger Besiedlungen finden sich auf ihr immer wieder, einstige Flussbetten sind zu erkennen und Wracks von Schiffen, U-Booten, Zeppelinen und Flugzeugen. Diese Kulturdenkmäler wurden bisher nie systematisch erfasst. Denkmalschutz ist Aufgabe der Länder, die kaum Mittel für Unterwasser-Archäologie zur Verfügung haben. Schleswig-Holstein bildet die rühmliche Ausnahme. Der Archäologe Belasus arbeitet jetzt mit dem IT-Spezialisten Björn Münscke an einer Datenbank zur wissenschaftlichen Aufarbeitung. Die Daten stammen vom BSH, dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH), dem Bremer Alfred-Wegener-Institut und der Bremer Jacobs-Universität.

 

42 Millionen für ein Museum

Im übernächsten Jahr sollen die Um- und Ausbauten beginnen, 2018 sollen sie abgeschlossen sein, 42 Millionen € werden der Bund und das Land investieren. Dann soll das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) neue Attraktivität gewonnen haben und den Rückgang an Besuchern stoppen. Das DSM gehört zu den acht nationalen Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft, die regelmäßig evaluiert werden. Allein als Landesmuseum oder als kommunale Einrichtung sei es nicht zu halten, sagte bei einem Besuch jetzt Bürgermeister Jens Böhrnsen, Bremen, von Amts wegen Vorsitzender des Stiftungsrates. Sunhild Kleingärtner, geschäftsführende Direktorin des DSM, verwies auf einen Masterplan, der bereits 2009 erstellt wurde. Er hat die Vorgaben der vorherigen Evaluierung aufgenommen, zeigt notwendige bauliche Sanierungen, ein neues Konzept der Ausstellungen und die Gestaltung der Forschungsarbeit. Gespräche zwischen Besuchern und Wissenschaftlern sollen stattfinden und Werkstätten sollen besichtigt werden.

 

Pipeline von der Werra in die Nordsee?

Gegen die Möglichkeit, die sich die Hessische Landesregierung weiterhin offen hält, formiert sich Widerstand. Die Salzabwässer der Kali-Region in Oberhessen sollen weiter über die Werra und die Weser abgeleitet werden. Dagegen protestiert der Weserbund in Bremen. Er verlangt nach einer Pipeline von Oberhessen in die Nordsee, die das Flusssystem schont. Auch andere Verbände fordern Gleiches, doch die Finanzierung einer solchen Pipeline ist noch völlig offen.

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