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MS SWISS RUBY vor der Albrechtsburg in Meißen mit Dom. |
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Dr. Peer
Schmidt-Walther Kurs Natur und Kultur Frühlingshaftes zwischen Börde und Böhmischem Becken |
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Eine Elbe-Flussfahrt hat es in sich. Die einwöchige
Route ist an landschaftlichen, architektonischen und kulturellen Höhepunkten
kaum zu überbieten. Entscheidender Vorteil gegenüber anderen Flussrouten:
Sie ist noch wenig befahren. MS SWISS RUBY gehört dazu. Sie legt in malerischen Städten mit langer
Geschichte an, die unsterblich verbunden sind mit den Namen von Kaisern und
Königen wie Otto I. und Karl IV., Maria Theresia sowie Friedrich dem Großen.
Berühmt ist das Elbe-Einzugsgebiet aber auch durch Erfinder, Schriftsteller
und Künstler, durch prachtvolle Bauwerke und die Schönheit ihrer Lage.
Abwechslungsreiche Landschaften, weite Felder, Wälder und hohe Schluchten
säumen den Weg während einer Elbe-Kreuzfahrt. Selbst die Gäste aus den
Anliegerstaaten Sachsen-Anhalt und Sachsen müssen einräumen: „Die Elbe
kennen wir zwar, aber nicht vom Wasser aus”. Vakuum-Experiment und Reservat Schon eine Stunde nach dem Einchecken und pünktlich
zur Kaffeestunde gleitet die Stadtkulisse von Magdeburg an Steuerbord
vorüber. Vom Sonnendeck aus zeigt die Hauptstadt des Bundeslandes
Sachsen-Anhalt, gelegen am Ostrand der fruchtbaren Börde und im letzten
Krieg schwer zerstört, ihren eigentlichen Charme. Sie wird überragt von den
104 Meter hohen Türmen des Doms St. Mauritius und St. Katharina, der größten
Hallenkirche in Norddeutschland. Bekannt geworden ist das heutige Industriezentrum
Magdeburg als Wirkungsstätte des Naturforschers und Diplomaten Otto von
Guericke – wer kennt nicht aus dem Physik-Unterricht sein
Luftdruck-Vakuum-Experiment mit den Halbkugeln?! – sowie als Geburtsort des
Komponisten Georg Philipp Telemann. Mit knapp zehn Kilometern pro Stunde schiebt
SWISS RUBY ihren Wasserberg vor sich her nach Süden. Immer durch das friedliche
Biosphärenreservat Mittelelbe, schon seit 1979 UNESCO-Schutzgebiet. Gurgelnd
saugt der 1300-Tonner das Flusswasser ab, das in seinem Heckwasser wieder zu
schmatzender Höchstform am Ufer aufläuft. Nur übertönt von den schrillen
Schreien eines Greifvogel-Pärchens. Eine Mitfahrerin aus Bayern ist
begeistert und notiert sich die Beobachtung nach dem Blick durchs Fernglas.
Die Elbe fließt hier noch, wie es scheint, relativ unbeeinflusst durch
menschliche Eingriffe und hat natürliche Überschwemmungsräume geschaffen.
„Man findet hier noch”, schwärmt sie kundig, „Wiesen mit jahrhundertealten
Solitärteichen und das größte zusammenhängende Auenwaldgebiet Mitteleuropas.
Pflanzen und Tiere, die in anderen Teilen Europas nahezu ausgestorben sind,
haben hier noch ihren Lebensraum”. Alte und junge Geschichte Die Nachtfahrt haben alle gut ausgeschlafen
überstanden. „Ich hätte nicht gedacht”, so Dr. Wolfgang Kelm aus Stralsund
überrascht, „dass das Grummeln der Maschinen so schön einschläfernd wirkt”.
Nach dem üppigen Frühstücksbüffet machen sich die SWISS RUBY-Fahrer auf zur
Stadterkundung, entweder als geführte Gruppe oder privat mit Stadtplan
bewaffnet, den jeder an der Rezeption erhält. Als bedrohlicher Schattenriss zeichnet sich ein
trutziges Gebäude gegen den sonnendurchfluteten Morgenhimmel ab: das
Torgauer Schloss Hartenstein, nach Dresden bevorzugte Residenz der
sächsischen Kurfürsten. Die strategisch angelegte Festung thront auf einem
Porphyrfelsen und kann sich rühmen, eine vollständig erhaltene Anlage der
deutschen Frührenaissance zu sein. Hinter seinen Mauern wurden nicht nur
rauschende Feste gefeiert, sondern in den Verliesen auch Menschen gefangen
gehalten. Heute sind es „nur noch” ein paar Braunbären im Schlossgraben. Torgau, gelegen im Nordwesten des Freistaates
Sachsen, kann auf eine 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Im 16.
Jahrhundert war die Stadt – sie gilt als eine der schönsten aus der
Renaissance – das politische Zentrum von Sachsen und der Reformation.
Berühmt wurde Torgau in der jüngeren Geschichte durch die historische
Begegnung zwischen amerikanischen und sowjetischen Soldaten am Mittag des
25. April 1945 an der zerstörten Elbbrücke. Von der steht nur noch ein
Pfeiler, und ein Denkmal am Flussufer erinnert daran. In der Straße mit dem
idyllischen Namen „Fischerdörfchen” wird an dunkle Zeiten – „Spuren des
Unrechts” – erinnert. Die berüchtigte Nummer 15 – heute in moderne
Wohneinheiten umgewandelt – war für nicht angepasste DDR-Jugendliche ein
Martyrium: der „Werkhof”, einzige Anstalt der Republik für
„Schwererziehbare”. Wiederaufbau-Wunder und Verkehrsgeschichte Auf dem Fluss zieht der über 100 Jahre alte
Weiße-Flotte-Dampfer MEISSEN dahin und grüßt mit heiserer Pfeife. Seit 20
Jahren fährt er das erste Mal wieder nach Riesa, wie Kapitän Jänecke
berichtet. „Ah!” hört man aus vielen Mündern, als hinter einer Flussschleife
die Türme der historischen Residenzstadt Dresden in Sicht kommen. Denn sie
kennen ihn alle, den berühmten „Canaletto-Panoramablick” des italienischen
Renaissance-Malers auf „Elb-Florenz”.
Einen halben Tag und eine ganze Nacht lang Zeit hat
man hier Zeit. Weniger für die Frauenkirche, die am Sonntag schon um 14.30
Uhr schließt. Für fünf Euro wird man per Taxi direkt vorgefahren und kann
sich das brechend volle Wiederaufbau-Wunder noch in Ruhe ansehen.
Kirchenhelfer geben bereitwillig Auskunft, zum Beispiel, dass die Kuppel
unglaubliche 10.000 Tonnen wiegt. Das Mittagsbüffet ist mal wieder verlockend
reichhaltig. Da hilft nichts: Auf dem Programm danach stehen die wichtigsten
und schönsten kulturellen Wahrzeichen aus der Vielfalt der
Sehenswürdigkeiten: Semperoper und Zwinger, das Neue Grüne Gewölbe im
Schloss mit über tausend Exponaten der ehemaligen Schatzkammer, die
Brühlsche Terrasse und das Albertinum. Aber auch das Verkehrsmuseum im
Johanneum am Neumarkt gegenüber der Frauenkirche lohnt einen Besuch. In
seinen umfangreichen Sammlungen – Schwerpunkt Sachsen – zum Straßen-, Nah-,
Schiffs- (mit anschaulichen Exponaten zur Elbe-Schifffahrt) und
Eisenbahnverkehr kann man auf 5.000 Quadratmetern Technikgeschichte hautnah
erleben. Faszinierend für Fans ist die
325-Quadratmeter-Modelleisenbahnanlage der Spur 0, die zu den bedeutendsten
in Europa zählt. Felsen und Oldtimer Frühmorgens um vier Uhr steht Kapitän Wolfgang
Jänecke wieder auf der Brücke und lässt 1500 Pferdestärken erzittern. Am
Vormittag zieht die imposante Böhmische Schweiz wie ein Naturfilm vorüber.
Wind und Wetter haben Felsnadeln und Schluchten aus dem Elbsandsteingebirge
modelliert. So recht die Kulisse für Carl-Maria von Webers Oper „Der
Freischütz”, die sommers auf der Felsenbühne des Kurorts Rathen gegeben
wird. Aus 361 Metern Höhe grüßt rechts die Festung
Königstein herab, von links die 200 Meter hohe Felswelt der Bastei mit dem
weit schweifenden Elb-Blick, der zu den schönsten natürlichen Aussichten
Europas zählt. Die Bus-Ausflugsgruppe hat beides im Programm. Die Nicht-Ausflügler schauen sich derweil in dem
idyllischen Städtchen Bad Schandau um, das als Schiffersiedlung im 14.
Jahrhundert auf einer Halbinsel aus Schwemmsand gegründet wurde. An den
Häusern fallen die extremen Hochwassermarken von 2002 auf. Spuren davon sind
fast nirgends mehr zu sehen. Folgt man ein paar hundert Meter dem Flüsschen
Kirnitzsch, das in die Elbe mündet, stößt man unweigerlich auf Schienen und
einen Bahnhof. Bis sich klingelnd, schaukelnd und quietschend eine gelbe
Straßenbahn nähert. Im Takt von einer halben Stunde. Sieben Euro kostet die
Tageskarte, und die acht Kilometer lange Fahrt hinauf ins „Gebirge” kann
losgehen. Es lohnt sich, mit der einzigen Straßenbahn zu fahren, die seit
1898 durch den Nationalpark Sächsische Schweiz zockelt. Mitten durchs
idyllische Kirnitzschtal, das ihr den Namen gab, hinauf bis zum
Lichtenhainer Wasserfall. Manchmal zuckt auch der Schatten einer Forelle
durch das klare Wasser, oder eine der seltenen Wasseramseln gründelt nach
Beute. Auf jeden Fall kann man dem Fahrer über die Schulter schauen. Eine Stunde bleibt zum Wandern. Aber man sollte –
besonders im Grenzgebiet zu Tschechien – vorsichtig sein. Die „Morgenpost”
titelte an diesem Tag: „Mitten im Wald: Räuber überfielen Rentnerpaar”. Es
sei schon der vierte brutale Fall gleicher Art gewesen. Kein Märchen, auch
wenn ein Prospekt über die Sächsische Schweiz überschrieben ist mit
„Willkommen im Märchenland!” Aber alle sind wohlbehalten wieder an Bord, als
MS SWISS RUBY zur Mittagszeit ablegt mit Tagesziel Litomerice / Leitmeritz.
Zwischen Hradschin und Wenzelsplatz Bei Flusskilometer Null (0) nach deutscher oder 730
nach tschechischer Rechnung ändert die Elbe ihren Namen in Labe, steckt das
Kreuzfahrtschiff seinen Bug in die Böhmische Pforte, passiert Decin /
Tetschen, Usti / Aussig, Schreckenstein und macht zum Übernachten in
Lovosice / Lobositz fest. Dort, wo Friedrich der Große 1756 im
Siebenjährigen Krieg eine Schlacht gegen Österreich gewann.
Nach einer Stunde Busfahrt oder 70 Kilometern hat
man sechs Stunden Zeit, um die „goldene Stadt” an der schon von Smetana
besungenen Moldau zu erkunden. Man sollte sich allerdings darauf einstellen,
dass man hier nicht allein ist. Prag ist alljährlich das Ziel von mehreren
Millionen Touristen. Der historische Kern Prags gruppiert sich um die
Moldauschleife und präsentiert eindrucksvoll seine zahllosen Türmen und
Kuppeln, dem von stattlichen Brücken überspannten Fluss und der alles
überragende Silhouette der Burg. Nicht umsonst wird Prag zu den schönsten
Städten der Erde gezählt. Zur Einführung empfiehlt sich ein Stadtrundgang
durch die Hauptstadt der Tschechischen Republik. Start ist auf der
Kleinseite vor dem Hradschin, dem früheren Sitz von Kaisern und Königen, und
führt durch den Veitsdom, vorbei an zahlreichen Adelspalästen, über die
Karlsbrücke zum Altstädter Rathaus mit ihrer Astronomischen Uhr, zum
Wenzelsplatz, durch den Altstädtischen Ring ins Jüdische Viertel, um nur ein
paar der wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu nennen.
Es bleibt darüber hinaus noch Zeit für einen
Streifzug auf eigene Faust. Dabei kann man entweder den Inhalt seines
Lunchpakets auf einer Parkbank vertilgen oder in einem der zahlreichen
Restaurants böhmischen Gulasch mit Knödeln und einem Pilsner genießen. Über Theresienstadt, die von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia und Joseph II. im 18. Jahrhundert errichtete Festungsstadt, späteres Staatsgefängnis, jüdische Ghettostadt und KZ, lenkt Fahrer Andreas den Bus durch Litomerice / Leitmeritz nach Velke Zernosoky. Hier in Velke Zernosoky wartet bereits die SWISS RUBY und legt dann ab zur Rückfahrt nach Norden. Übernachtet wird dieses Mal in Dresden-Loschwitz vor einer blau gestrichenen Brücke mit dem einprägsamen Namen „Das blaue Wunder”. |
Blaue Schwerter und Reben-Parade Zum Sonnenaufgang wird Dresden ohne Halt passiert. Einige Frühaufsteher werden beim Frühstück davon schwärmen. Bis Kapitän Wolfgang Jänecke „seine” SWISS RUBY in Meißen unterhalb der Burg anlegt.
Schon nach ein paar Schritten ist man fasziniert von den verwinkelten,
romantischen Gassen, dem wohl restaurierten Stadtbild und den freundlichen
Bewohnern. Bekannt wurde die Stadt der „blauen Schwerter” durch die
königliche Porzellanmanufaktur, die 1710 auf der Albrechtsburg gegründet
wurde und nach wie vor Weltruf genießt. Aber auch die Frauenkirche, das spätgotische
Rathaus, die Nicolaikirche und der Dom sind sehenswerte historische Bauten.
Während eines Stadtrundgangs geht dem Besucher manches geschichtsträchtige
Licht auf. Zur Seh-Pause empfiehlt sich eine der Burggaststätten: mit
Terrassenblick. Unwillkürlich kommen einem dabei Stadtszenen aus dem
Rühmann-Film „Die Feuerzangenbowle” in den Sinn. Hier, in Deutschlands kleinstem Weinanbaugebiet, hat
man zudem Gelegenheit, die wenig bekannten, aber dafür umso gehaltvolleren
und nicht gerade preiswerten Tropfen der Region zu verkosten. Ein paar gut
sortierte Läden und Schänken laden dazu ein. Das sächsische Elbland ist zugleich die
nordöstlichste Weinregion Europas. Schon seit über achthundert Jahren setzen
hier die Winzer auf die besonders milden Sommer, wie man erfährt, um ihre
Reben zu kultivieren. Vor allem weiße Rebsorten gedeihen in den Terrassen-
und Steillagen rund um Dresden und Meißen prächtig – unter anderem
Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder, Goldriesling und Traminer –,
aber auch Rotwein und Sekt werden produziert. Nicht weniger verführerisch:
die milden Obstbrände. Beneidenswert sind die Ausblicke, die die Trauben
inmitten dieser einmaligen Kulturlandschaft haben, liegen ihnen doch ebenso
malerische wie historische Städte und die Elbe, die seinerzeit die
Romantiker inspirierte, zu Füßen. Computer und Aue-Wald Nachmittags heißt es wieder „Leinen los!”. MS SWISS RUBY pendelt im 15-Kilometer-„Tempo” durch sanfte Fluss-Schleifen nach
Norden. Die Ruhe des eingedeichten Grünlandes überträgt sich auf den
Betrachter. Außer Vogelrufen oder dem Blöken von Schafen ist kaum ein Laut
zu hören. Stille, wie man sie selten noch findet. Abgesehen von der
Verkehrsarmut der Elbe, die nur noch wenige Frachtschiffe, meistens
unterwegs zwischen Tschechien und Hamburg, befahren. Kapitän Jänecke hat infolgedessen Zeit und lädt die
Gäste in kleinen Gruppen auf die Brücke. Fragt eine Frau: „Wie sind Sie denn
früher gefahren, so ohne alle diese Computer?” Jänecke, schon seit 1965
Binnenschiffer, schmunzelt: „Nach Augenmaß und ohne Zeitdruck. Heute gibt’s
einen festen Fahrplan, während wir früher abends Feierabend machten und in
die Kneipe gingen”. Nur noch der Raddampfer WÜRTTEMBERG, in Magdeburg
aufgebockt als Museumsstück, erinnert noch an diese „goldenen Zeiten”. Bis
zum frühen Morgen lösen sich Jänecke und sein tschechischer Kollege vor den
Monitoren beim Steuern ab. Nur der Mond über dem gezackten Rand der
Aue-Wälder schaut den beiden bei ihrem verantwortungsvollen Job über die
Schultern. Thesen und Garten-Wasserreich Am letzten Vormittag steht Wittenberg auf dem
Programm. Als Ausgangspunkt der lutherischen Reformation war die alte
Universitätsstadt ein geistiges und kulturelles Zentrum in Mitteleuropa.
1517 soll Martin Luther die 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche
geschlagen haben. Sie sind heute – haltbarer - in Metall gegossen am Portal
zu lesen. 2017 ist das weltbewegende Ereignis 500 Jahre her,
und das spürt man überall in der Stadt, die sich mächtig herausputzt. Nicht
nur zu Ehren von Luther, der, wie auch seine Frau Katharina von Bora,
überall präsent ist. Er und seine Mitstreiter Philipp Melanchthon und der
geniale Maler Lucas Cranach der Ältere machten die Elbe-Stadt im Zeitalter
der Renaissance zu einem Zentrum des europäischen Humanismus. Tageshöhepunkt ist der Ausflug in den Wörlitzer
Landschaftspark, seit 2000 UNESCO-Welterbe. Nur eine halben Stunde Busfahrt
mit Fernblicken auf Wittenberg und man ist im Garten-Wasserreich von Fürst
Leopold III. Friedrich Franz. Rund zwei Jahrhunderte nach Luthers Tod gingen
von ihm entscheidende Impulse aus. Sechs Parkanlagen und zahlreichen
Kleinarchitekturen schmiegen sich heute in die Wiesen an Mulde und Elbe. Sie
verleihen der ganzen Region den Charakter eines Gartens von unendlicher
Weite. Dessau-Wörlitz gilt als die Geburtsstätte des Landschaftsgartens, des
Klassizismus und der Neugotik in Deutschland. Per Gondel werden die Gäste durch die schmalen
Kanälchen gerudert. Die sind gesäumt von dem künstlerisch angelegten Park,
für den Menschenfreund Fürst Franz „eine harmonische Verbindung von Mensch
und Natur anstrebte”, wie der Bootsführer sagt. Seine Informationen und
Anekdoten werden immer wieder unterbrochen von staunenden „Ah!”- und
„Oh!”-Ausrufen. Design und Bewegung 35 Kilometer rauscht MS SWISS RUBY zu Tal und legt
dann noch einmal für zwei Stunden an. Es lockt ein weiterer
UNESCO-Welterbe-Schatz − das von 1926 von Prof. Walter Gropius eröffnete
Bauhaus in Dessau, bedeutendste Kunst- und Designeinrichtung der Klassischen
Moderne im 20. Jahrhundert. Das Junkers-Technik-Museum mit seiner JU 52 muss
man sich für einen längeren Besuch der Region aufsparen. Wer – trotz täglich
angebotener Gymnastik − Bewegung braucht, der sollte auf dem berühmten
Elbe-Radwanderweg spazieren gehen. Er führt unmittelbar am Liegeplatz
vorbei. Das Naturschutzgebiet mit Fluss-Durchblick präsentiert sich in
üppigem Frühlingsgrün. Umgestürzte Bäume demonstrieren, dass der Mensch hier
nicht eingreifen darf. Duftende Anemonen-Felder bedecken den Boden wie eine
Schneedecke, bläulich schimmern Veilchen hindurch. Spätabends wird nach dem opulenten Captains dinner – vom Restaurant aus gesehen auf Augenhöhe mit der Elbe − und einem eleganten Drehmanöver wieder in Magdeburg angelegt. „Na, alles gut?”, fragt der Hafenmeister von unten herauf. Kapitän Wolfgang Jänecke stoppt die Maschinen und antwortet erleichtert von oben herab: „Ja, alles gut gelaufen!” Das wohl kürzeste Fazit der rund 800 Kilometer langen Reise. Für seine Gäste ist es Erinnerung an eine entspannte Art des Reisens: langsam, genussvoll und immer dem Fluss nach. Fahrplan Magdeburg-Prag und zurück
Gesamtfahrtstrecke: 788 Kilometer.
Die Elbe Was der Rhein für den Westen, ist die Elbe für den
Osten. Beide verbinden die historischen Kernlandschaften Mitteleuropas.
Beste Reisezeit ist März bis Oktober Veranstalter: 1Avista Reisen Das Schiff MS SWISS RUBY; Bauwerft Scheepswerft de Hoop, Heusden / Lobith B.V., Niederlande; Baujahr 2002; Länge 85 Meter; Breite 10,60 Meter; Tiefgang 1,30 Meter; Tonnage 1300 t; 2 Caterpillar-Maschinen mit zusammen 1.500 PS; Aquamaster (2 Propeller um 360 Grad drehbar, daher kein Ruder); 2 Generatoren; maximal 80 Passagiere; Crew 25; Außenkabinen à 12 Quadratmetern mit Panoramafenstern (Oberdeck: französische Balkone), Du/WC, regulierbare Klimaanlage, Kühlschrank, Fön, Telefon, SAT-TV, 220 V, Panoramarestaurant, Panoramasalon, Bar, Foyer, Rezeption, Sonnendeck, Sonnendach, Sonnenschirme, Liegestühle, Stühle und Tische; Reederei Scylla AG; Heimathafen Basel; Flagge Schweiz. Literatur
Was gut ist ► Sehr freundliche und serviceorientierte Crew. ► Vielfältiges, reichhaltiges, abwechslungsreiches Essen. ► Geräumige
Kabinen mit genügend Stauraum. ► Ausflugspreise gemäßigt (zwischen 10 und 45
€, Prag-Ausflug
inklusiv). Was verbesserungsbedürftig ist ► Relativ schmale Betten (80 Zentimeter). ► Getränkepreise z.T. überhöht, z.B. 0,25 l Bier 2,20 €; 0,2 l Hauswein 4,80 €, sonst 5,20 €; zu überlegen wäre – bei entsprechendem Konsum − das All-Inclusive-Paket 99 € pro Woche und Person, inklusiv Bier, Hauswein, offene Softdrinks, Wasser, Kaffee & Tee. ► Lautsprecherdurchsagen sind in den Kabinen zu hören (normalerweise lassen sich obligatorische Sicherheitsdurchsagen von den übrigen Durchsagen trennen).
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MS SWISS RUBY am Anleger in Magdeburg. |
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An Steuerbord wird am Nachmittag der Magdeburger Dom – Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina – passiert. |
Das Denkmal zum amerikanisch-sowjetischen Zusammentreffen im April 1945 vor Schloss Hartenstein in Torgau. |
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Schloss Hartenstein spiegelt sich vor Torgau in der Elbe. |
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Blick vom Schlossturm auf Torgau. |
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Rechter Flügel des Dresdner Zwingers. |
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Wiedererstandenes Dresden – die Frauenkirche. Davor das Luther-Denkmal, das nicht zerstört wurde. |
Besucher in der Frauenkirche. 1994 begann der 2005 beendete Wiederaufbau, den Fördervereine und Spender aus aller Welt finanzieren halfen. |
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Das moderne Tagesausflugsschiff MS AUGUST DER STARKE in voller Fahrt. Daneben sind die historischen Raddampfer links im Bild von bescheidener Größe. |
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Der Dampfer STADT WEHLEN grüßt vor Bad Schandau. |
Der Marktplatz von Bad Schandau mit der Johanniskirche. |
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Am berühmten Prager Wenzelsplatz. |
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Fahrt durch die Böhmische Pforte ... |
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Begegnung mit MS CLARA SCHUMANN auf der Elbe in Meißen. |
Die MS SWISS RUBY nimmt Abschied von Meißen. |
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Stille Fahrt in das Abendrot über der Elbe zwischen Meißen, Riesa und Wittenberg. |
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Das Wörlitzer Schloss im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. |
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Ein Ruderkahn gleitet mit seinen Passagieren durch den Wörlitzer Schlosspark ... |
... hindurch unter einer Steinbrücke, die sich im Wasser spiegelt ... |
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... und der Ruderkahn passiert eine interessante Holzbrücke im Wörlitzer Park. |
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Auf der Fahrt von Dessau nach Magdeburg verabschiedet sich die freundliche Crew der SWISS RUBY von seinen Passagieren. |
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