Seereisenmagazin die ganze Welt der Kreuzfahrt

  HAMBURGMAGAZIN-AUSGABE-3-2014 
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Foto: Herbert Fricke, Hamburg

Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin

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Hamburg baut dritten Kreuzfahrt-Terminal

Hamburg. Die Hamburg-Port-Authority als Bauherr hat mit dem Bau des dritten Hamburger Kreuzfahrt-Terminals am Kronprinzenkai begonnen. Die rund 700 Meter lange Pier bietet Platz für zwei große Kreuzfahrtschiffe und wird über eine hochmoderne schnell arbeitende Abfertigungsanlage verfügen. Über 5.000 Passagiere können dort innerhalb kurzer Zeit ein- und aus-checken. Für Busse, Taxis und Privatwagen sind ausreichend An- und Abfahrtmöglichkeiten eingeplant. Damit wird Hamburg demnächst über drei Terminals verfügen, so dass sechs Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig in der Hansestadt anlegen und abgefertigt werden können. Der dritte Kreuzfahrt-Terminal wird im Mai 2015 seiner Bestimmung übergeben, aber einige der fest eingeplanten Abfahrten der AIDA-Kreuzfahrtflotte Richtung Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, ins Baltikum und nach St. Petersburg  werden sich verzögern. Die Fertigstellung des nagelneuen AIDA-Flaggschiffs AIDAprima wird wegen technischer Probleme auf der japanischen Mitsubishi-Werft etwa ein halbes Jahr länger dauern als geplant. Das Schiff mit seinen 3.300 Passagieren wird also erst ab Mai 2016 regelmäßig in Hamburg an- und ablegen. Erster Kunde des neuen Terminals wird voraussichtlich die MSC SPLENDIDA mit über dreitausend Passagieren sein.

 

Chef von „Harry’s Hafen-Basar” gestorben

Der Inhaber des weltberühmten Hamburger Hafen-Basars, Dr. Gereon Boos, ist im Alter von nur 47 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Er hatte das Erbe des legendären Sammlers Harry Rosenberg übernommen, der die Sammelstücke und Mitbringsel hunderter von Seeleuten liebevoll aufgelistet, kommentiert und seit 1954 in seinem Basar auf dem Kiez nahe dem Hans-Albers-Platz ausgestellt hatte. Auf dem historischen Schwimmkran GREIF in der Hamburger Hafencity hatte dieses originelle Hamburger Privatmuseum eine neue attraktive Bleibe gefunden. Was nun aus dieser einmaligen maritimen und völkerkundlichen Sammlung wird, ist noch nicht entschieden.

 

Gewinn-Einbruch bei der HHLA

Trotz gestiegenen Umsatzes ist der Gewinn der Hamburger Hafen- und Lagerhaus

 

Gesellschaft (HHLA) um fast ein Drittel eingebrochen. Ursache, so Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Peters, sei der harte Wettbewerb unter den nordeuropäischen Hafenstädten, der eine Erhöhung der Abfertigungskosten nicht zulasse. Zwar habe sich der Container-Umschlag leicht erhöht, aber nicht der Gewinn. Außerdem erhöhe die Ungewissheit über die dringend notwendige Elbvertiefung den Druck auf Hamburgs Hafenwirtschaft. Auch die großen Hamburger Reedereien wie Hapag-Lloyd und Hamburg-Süd konnten wegen des scharfen internationalen Wettbewerbs ihre Ertragslage nicht verbessern.

 

GORCH FOCK zurück von Ausbildungsreise

Kiel. Das deutsche Segelschulschiff GORCH FOCK, 1958 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut, ist von mehrmonatiger Ausbildungsreise nach Kiel zurückgekehrt. Das Schiff hat Häfen in Spanien, Portugal, Frankreich, Irland und Norwegen besucht. Über 200 angehende Schiffsoffiziere der Deutschen Marine wurden in mehreren Ausbildungsabschnitten an Deck aus- und weitergebildet.

 

SPD verliert mit Kreuzfahrten

Hamburg. Die SPD hat mit ihrer hundertprozentigen Tochterfirma „ddvg” fast zwei Millionen € in den Sand gesetzt. Hintergrund: Unter dem Label „Ambiente Kreuzfahrten” hat die SPD zwei Jahre lang Kreuzfahrten für ihre Mitglieder angeboten. Zu diesem Zweck wurden Plätze auf dem Kreuzfahrtschiff PRINCESS DAPHNE gebucht. Das Schiff ist 162 Meter lang, hat in 240 Kabinen Platz für 450 Passagiere, und fuhr mit 230 Mann Besatzung  unter griechischer Flagge. Wegen Überschuldung des griechischen Reeders wurde das Schiff im Oktober 2012 vor Kreta festgesetzt. 169 Passagiere, die über die SPD-eigene ddvg gebucht hatten, mussten mit Sondermaschinen von Kreta nach Deutschland zurückgeflogen werden. Den Reise-Ausfall musste die ddvg ersetzen. Zahlreiche bereits gebuchte Reisen vieler Parteipassagiere mussten kostspielig storniert werden. Der Betrieb des Schiffes wurde eingestellt. Gesamtkosten des SPD-Kreuzfahrt-Abenteuers: 1,77 Millionen Euro zu Lasten der Parteimitglieder.

 

Die Elbe als Rio de la Plata

Der 825. Hamburger Hafengeburtstag vom 9. bis 11. Mai ist zum Argentinien-Festival geworden. Das weltgrößte Hafenfest steht ganz im Zeichen der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires und des Landes an der La Plata-Mündung. Händler, Spitzenköche, Sportler, Viehzüchter und Schönheiten aus Argentinien geben sich an der Elbe die Ehre. So zum Beispiel die amtierenden Tango-Weltmeisterin Jessica Arfenoni, die, geführt von ihrem Partner Maximiliano Christiani, auf einer großen Schaubühne an der Kehrwiederspitze im kurzen Schwarzen ihre langen fotogenen Tango-Beine wirbeln lässt. Überall auf der Hafenmeile zeigen argentinische Filetisten an offenen Holzkohle-Grills ihr Können mit toten Toros und zarten Pampakühen. Dazu gibt es den berühmten argentinischen Malbec-Rotwein aus Mendoza. Zahlreiche Kreuzfahrtschiffe und Frachter aus aller Welt sind zu Gast, das traditionelle Schlepper-Ballett begeistert die vielen tausend Gäste am Elbufer, von der Hafencity bis nach Blankenese. Im Planetarium, auf der CAP SAN DIEGO (die früher zwischen Hamburg und Buenos Aires verkehrte!), auf Bühnen und in Konzertsälen herrschen die argentinischen Farben weiß-blau und das typisch argentinische Bandoneon vor.

 

„Weltfischbrötchentag”

Niendorf/Ostsee. Es ist kein süßes Geheimnis, sondern saure Wirklichkeit: am 3. Mai 2014 wird an den schleswig-holsteinischen Küsten der „Weltfischbrötchentag” begangen. Zentrum der Feierlichkeiten ist der Hafen von Niendorf/Ostsee. Preis pro rohem Hering = 1 €. Pro Fischbrötchen 2,50 €.

 

Hapag-Lloyd sucht weiter

Hamburg. Deutschlands größte Containerschiffs-Reederei Hapag-Lloyd ist auf der Suche nach einem weiteren Compagnon. Nach der Fusion mit der in Chile beheimateten größten Reederei Lateinamerikas will man nun zusätzlich einen namhaften asiatischen Partner ins Boot holen. Der Spediteur Klaus-Michael Kühne und die Hansestadt Hamburg als größte Anteilseigner drängen, weil das – im Weltmaßstab zu kleine − Unternehmen laufend Marktanteile verliert. Die Gespräche mit der zweitgrößten deutschen Reederei Hamburg-Süd sind ja, wie berichtet, vorerst gescheitert. Wie unter diesen Umständen die Zukunft der Hapag-Lloyd-Kreuzfahrt-Flotte mit der EUROPA und der EUROPA 2 aussieht, bleibt abzuwarten.

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MSC Crociere weiter auf Expansionskurs − Italiener setzen auf Luxus und Größe

Hamburg. Der Genueser Capitano Christofero Colombo, bei uns bekannt als Amerika-Entdecker Christoph Columbus, war nicht der einzige Italiener, der vom Mittelmeer aus die Welt erobert hat. Die „Mediterranean Shipping Company” − kurz MSC − eins der größten Schifffahrtsunternehmen der Welt, wandelt auf seinen Spuren und hat ebenfalls den gesamten Globus zu ihrem Revier gemacht. Das riesige Unternehmen ist weiter auf Expansionskurs. Unter der Flagge von MSC laufen zur Zeit 450 Containerschiffe, 31 große Fähren und 12 Kreuzfahrtschiffe. Weitere 40 Schiffe im Gesamtwert von 5, 5 Milliarden € sind in Auftrag gegeben und zum Teil bereits im Bau.

Das Unternehmen wurde 1970 von dem italienischen Kapitän Gianluigi Aponte gegründet und wird auch weiterhin als klassisches Familienunternehmen geführt. Firmensitz ist Genf in der Schweiz, das Kommando an der Spitze hat Pierfrancesco Vago als Executive Chairman. MSC Crociere, die Kreuzfahrttochter des Konzerns, gehört mit bald 20 Schiffen zu den vier größten Kreuzfahrtanbietern der Welt. Geschäftsführer dort ist der Italiener Gianni Onorato. Insgesamt beschäftigt MSC 15.500 Mitarbeiter weltweit.

Wie der deutsche Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten, Michael Zengerle, jetzt in Hamburg bekanntgab, soll das Netz der internationalen Anlaufhäfen, der sogenannten „destinations”, ständig ausgedehnt und weiterentwickelt werden. Ob Nordeuropa oder Südamerika, ob Asien oder Afrika, die Routenplaner sind voller Ideen und Wunschvorstellungen. Ab Hamburg wird die MSC SPLENDIDA vom kommenden Jahr an die schönsten Städte Nordeuropas ansteuern. England, Schottland, Spitzbergen, Island werden umrundet, die bekannten Metropolen an der Ostsee angelaufen, also Kiel, Oslo, Kopenhagen, Stockholm, Helsinki, St. Peters-

burg, Tallin, Riga, Vilnius, Danzig, Warnemünde ... Elf MSC-Schiffe werden in ihrem „Heimatmeer” unterwegs sein, also im westlichen und östlichen Mittelmeer. In der Karibik und rund um die Antillen kreuzen die MSC DIVINA und die MSC ORCESTRA. Die MSC MUSICA wird sich auf die Golfstaaten und die Emirate konzentrieren. Istanbul soll ein neuer Schwerpunkt für die MSC-Schiffe werden. Wie sich die Lage am Schwarzen Meer entwickelt, wird nicht nur bei MSC sehr aufmerksam verfolgt. Ob Yalta und Odessa in der Ukraine, Sotchi in Russland, und weitere Häfen in Bulgarien und Rumänien weiterhin als Kreuzfahrtdestinationen in Frage kommen, wird die nahe Zukunft zeigen. Michael Zengerle beurteilt die Lage positiv.

MSC wagt einen besonderen Schritt, nämlich sehr vorsichtig hin zum früheren Zweiklassen-Schiff. Der MSC-Yachtclub bietet auf den oberen Decks einem verwöhnten und zahlungskräftigeren Publikum mehr Platz, mehr Sonne, mehr Komfort. Die Kabinen sind größer, der Service präsenter, der Luxus luxuriöser, die Pools und Wasserspiele größer. Dafür zahlen diese bevorzugten Clubgäste auch etwa doppelt soviel wie die normalen Kreuzfahrer weiter unten. Ob diese Rechnung aufgeht, wird die Praxis zeigen. (Siehe dazu auch unser Editorial auf Seite 3).

Und das im wahrsten Sinn des Wortes Größte nun zum Schluss: Für die Zukunft plant MSC zwei gigantische Neubauten (mit Absichtserklärung für zwei weitere!). Diese Riesenschiffe sollen je 315 Meter lang und 43 Meter breit werden, mit 167.600 BRZ vermessen sein und Platz für 7.300 Menschen haben. Davon 5.700 Passagiere und 1.600 Besatzungsmitglieder. Gebaut werden diese Superdampfer auf der französischen Werft STX France in St. Nazaire. Herbert Fricke

MSC Kreuzfahrten

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