Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin
Hamburg baut dritten Kreuzfahrt-Terminal Hamburg. Die Hamburg-Port-Authority als
Bauherr hat mit dem Bau des dritten Hamburger Kreuzfahrt-Terminals am
Kronprinzenkai begonnen. Die rund 700 Meter lange Pier bietet Platz für zwei
große Kreuzfahrtschiffe und wird über eine hochmoderne schnell arbeitende
Abfertigungsanlage verfügen. Über 5.000 Passagiere können dort innerhalb
kurzer Zeit ein- und aus-checken. Für Busse, Taxis und Privatwagen sind
ausreichend An- und Abfahrtmöglichkeiten eingeplant. Damit wird Hamburg
demnächst über drei Terminals verfügen, so dass sechs Kreuzfahrtschiffe
gleichzeitig in der Hansestadt anlegen und abgefertigt werden können. Der
dritte Kreuzfahrt-Terminal wird im Mai 2015 seiner Bestimmung übergeben,
aber einige der fest eingeplanten Abfahrten der AIDA-Kreuzfahrtflotte
Richtung Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, ins Baltikum und nach St.
Petersburg werden sich verzögern. Die Fertigstellung des nagelneuen
AIDA-Flaggschiffs AIDAprima wird wegen technischer Probleme auf der
japanischen Mitsubishi-Werft etwa ein halbes Jahr länger dauern als geplant.
Das Schiff mit seinen 3.300 Passagieren wird also erst ab Mai 2016
regelmäßig in Hamburg an- und ablegen. Erster Kunde des neuen Terminals wird
voraussichtlich die MSC SPLENDIDA mit über dreitausend Passagieren sein. Chef von „Harry’s Hafen-Basar” gestorben Der Inhaber des weltberühmten Hamburger
Hafen-Basars, Dr. Gereon Boos, ist im Alter von nur 47 Jahren an einem
Hirntumor gestorben. Er hatte das Erbe des legendären Sammlers Harry
Rosenberg übernommen, der die Sammelstücke und Mitbringsel hunderter von
Seeleuten liebevoll aufgelistet, kommentiert und seit 1954 in seinem Basar
auf dem Kiez nahe dem Hans-Albers-Platz ausgestellt hatte. Auf dem
historischen Schwimmkran GREIF in der Hamburger Hafencity hatte dieses
originelle Hamburger Privatmuseum eine neue attraktive Bleibe gefunden. Was
nun aus dieser einmaligen maritimen und völkerkundlichen Sammlung wird, ist
noch nicht entschieden.
Gewinn-Einbruch bei der HHLA Trotz gestiegenen Umsatzes ist der Gewinn der Hamburger Hafen- und Lagerhaus |
Gesellschaft (HHLA) um fast ein Drittel
eingebrochen. Ursache, so Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Peters, sei der
harte Wettbewerb unter den nordeuropäischen Hafenstädten, der eine Erhöhung
der Abfertigungskosten nicht zulasse. Zwar habe sich der Container-Umschlag
leicht erhöht, aber nicht der Gewinn. Außerdem erhöhe die Ungewissheit über
die dringend notwendige Elbvertiefung den Druck auf Hamburgs
Hafenwirtschaft. Auch die großen Hamburger Reedereien wie Hapag-Lloyd und
Hamburg-Süd konnten wegen des scharfen internationalen Wettbewerbs ihre
Ertragslage nicht verbessern. GORCH FOCK zurück von Ausbildungsreise Kiel. Das deutsche Segelschulschiff GORCH
FOCK, 1958 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut, ist von mehrmonatiger
Ausbildungsreise nach Kiel zurückgekehrt. Das Schiff hat Häfen in Spanien,
Portugal, Frankreich, Irland und Norwegen besucht. Über 200 angehende
Schiffsoffiziere der Deutschen Marine wurden in mehreren
Ausbildungsabschnitten an Deck aus- und weitergebildet. SPD
verliert mit Kreuzfahrten Hamburg. Die SPD hat mit ihrer
hundertprozentigen Tochterfirma „ddvg” fast zwei Millionen € in den Sand
gesetzt. Hintergrund: Unter dem Label „Ambiente Kreuzfahrten” hat die SPD
zwei Jahre lang Kreuzfahrten für ihre Mitglieder angeboten. Zu diesem Zweck
wurden Plätze auf dem Kreuzfahrtschiff PRINCESS DAPHNE gebucht. Das Schiff
ist 162 Meter lang, hat in 240 Kabinen Platz für 450 Passagiere, und fuhr
mit 230 Mann Besatzung unter griechischer Flagge. Wegen Überschuldung
des griechischen Reeders wurde das Schiff im Oktober 2012 vor Kreta
festgesetzt. 169 Passagiere, die über die SPD-eigene ddvg gebucht hatten,
mussten mit Sondermaschinen von Kreta nach Deutschland zurückgeflogen
werden. Den Reise-Ausfall musste die ddvg ersetzen. Zahlreiche bereits
gebuchte Reisen vieler Parteipassagiere mussten kostspielig storniert
werden. Der Betrieb des Schiffes wurde eingestellt. Gesamtkosten des
SPD-Kreuzfahrt-Abenteuers: 1,77 Millionen Euro zu Lasten der
Parteimitglieder. Die Elbe als Rio de la Plata Der 825. Hamburger Hafengeburtstag vom 9. bis
11. Mai ist zum Argentinien-Festival geworden. Das weltgrößte Hafenfest
steht ganz im Zeichen der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires und des
Landes an der La Plata-Mündung. Händler, Spitzenköche, Sportler, Viehzüchter
und Schönheiten aus Argentinien geben sich an der Elbe die Ehre. So zum
Beispiel die amtierenden Tango-Weltmeisterin Jessica Arfenoni, die, geführt
von ihrem Partner Maximiliano Christiani, auf einer großen Schaubühne an der
Kehrwiederspitze im kurzen Schwarzen ihre langen fotogenen Tango-Beine
wirbeln lässt. Überall auf der Hafenmeile zeigen argentinische Filetisten an
offenen Holzkohle-Grills ihr Können mit toten Toros und zarten Pampakühen.
Dazu gibt es den berühmten argentinischen Malbec-Rotwein aus Mendoza.
Zahlreiche Kreuzfahrtschiffe und Frachter aus aller Welt sind zu Gast, das
traditionelle Schlepper-Ballett begeistert die vielen tausend Gäste am
Elbufer, von der Hafencity bis nach Blankenese. Im Planetarium, auf der CAP
SAN DIEGO (die früher zwischen Hamburg und Buenos Aires verkehrte!), auf
Bühnen und in Konzertsälen herrschen die argentinischen Farben weiß-blau und
das typisch argentinische Bandoneon vor. „Weltfischbrötchentag” Niendorf/Ostsee. Es ist kein süßes Geheimnis,
sondern saure Wirklichkeit: am 3. Mai 2014 wird an den
schleswig-holsteinischen Küsten der „Weltfischbrötchentag” begangen. Zentrum
der Feierlichkeiten ist der Hafen von Niendorf/Ostsee. Preis pro rohem
Hering = 1 €. Pro Fischbrötchen 2,50 €. Hapag-Lloyd sucht weiter Hamburg. Deutschlands größte Containerschiffs-Reederei Hapag-Lloyd ist auf der Suche nach einem weiteren Compagnon. Nach der Fusion mit der in Chile beheimateten größten Reederei Lateinamerikas will man nun zusätzlich einen namhaften asiatischen Partner ins Boot holen. Der Spediteur Klaus-Michael Kühne und die Hansestadt Hamburg als größte Anteilseigner drängen, weil das – im Weltmaßstab zu kleine − Unternehmen laufend Marktanteile verliert. Die Gespräche mit der zweitgrößten deutschen Reederei Hamburg-Süd sind ja, wie berichtet, vorerst gescheitert. Wie unter diesen Umständen die Zukunft der Hapag-Lloyd-Kreuzfahrt-Flotte mit der EUROPA und der EUROPA 2 aussieht, bleibt abzuwarten. |
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MSC Crociere weiter auf Expansionskurs − Italiener setzen auf Luxus und Größe | |||||||
Hamburg. Der Genueser Capitano Christofero Colombo, bei uns bekannt als Amerika-Entdecker Christoph Columbus, war nicht der einzige Italiener, der vom Mittelmeer aus die Welt erobert hat. Die „Mediterranean Shipping Company” − kurz MSC − eins der größten Schifffahrtsunternehmen der Welt, wandelt auf seinen Spuren und hat ebenfalls den gesamten Globus zu ihrem Revier gemacht. Das riesige Unternehmen ist weiter auf Expansionskurs. Unter der Flagge von MSC laufen zur Zeit 450 Containerschiffe, 31 große Fähren und 12 Kreuzfahrtschiffe. Weitere 40 Schiffe im Gesamtwert von 5, 5 Milliarden € sind in Auftrag gegeben und zum Teil bereits im Bau. Das Unternehmen wurde 1970 von dem
italienischen Kapitän Gianluigi Aponte gegründet und wird auch weiterhin als
klassisches Familienunternehmen geführt. Firmensitz ist Genf in der Schweiz,
das Kommando an der Spitze hat Pierfrancesco Vago als Executive Chairman.
MSC Crociere, die Kreuzfahrttochter des Konzerns, gehört mit bald 20
Schiffen zu den vier größten Kreuzfahrtanbietern der Welt. Geschäftsführer
dort ist der Italiener Gianni Onorato. Insgesamt beschäftigt MSC 15.500
Mitarbeiter weltweit. Wie der deutsche Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten, Michael Zengerle, jetzt in Hamburg bekanntgab, soll das Netz der internationalen Anlaufhäfen, der sogenannten „destinations”, ständig ausgedehnt und weiterentwickelt werden. Ob Nordeuropa oder Südamerika, ob Asien oder Afrika, die Routenplaner sind voller Ideen und Wunschvorstellungen. Ab Hamburg wird die MSC SPLENDIDA vom kommenden Jahr an die schönsten Städte Nordeuropas ansteuern. England, Schottland, Spitzbergen, Island werden umrundet, die bekannten Metropolen an der Ostsee angelaufen, also Kiel, Oslo, Kopenhagen, Stockholm, Helsinki, St. Peters- |
burg, Tallin, Riga, Vilnius, Danzig,
Warnemünde ... Elf MSC-Schiffe werden in ihrem „Heimatmeer” unterwegs sein,
also im westlichen und östlichen Mittelmeer. In der Karibik und rund um die
Antillen kreuzen die MSC DIVINA und die MSC ORCESTRA. Die MSC MUSICA wird
sich auf die Golfstaaten und die Emirate konzentrieren. Istanbul soll ein
neuer Schwerpunkt für die MSC-Schiffe werden. Wie sich die Lage am Schwarzen
Meer entwickelt, wird nicht nur bei MSC sehr aufmerksam verfolgt. Ob Yalta
und Odessa in der Ukraine, Sotchi in Russland, und weitere Häfen in
Bulgarien und Rumänien weiterhin als Kreuzfahrtdestinationen in Frage
kommen, wird die nahe Zukunft zeigen. Michael Zengerle beurteilt die Lage
positiv. MSC wagt einen besonderen Schritt, nämlich
sehr vorsichtig hin zum früheren Zweiklassen-Schiff. Der MSC-Yachtclub
bietet auf den oberen Decks einem verwöhnten und zahlungskräftigeren
Publikum mehr Platz, mehr Sonne, mehr Komfort. Die Kabinen sind größer, der
Service präsenter, der Luxus luxuriöser, die Pools und Wasserspiele größer.
Dafür zahlen diese bevorzugten Clubgäste auch etwa doppelt soviel wie die
normalen Kreuzfahrer weiter unten. Ob diese Rechnung aufgeht, wird die
Praxis zeigen. (Siehe dazu auch unser Editorial auf Seite 3). Und das im wahrsten Sinn des Wortes Größte nun
zum Schluss: Für die Zukunft plant MSC zwei gigantische Neubauten (mit
Absichtserklärung für zwei weitere!). Diese Riesenschiffe sollen je 315
Meter lang und 43 Meter breit werden, mit 167.600 BRZ vermessen sein und
Platz für 7.300 Menschen haben. Davon 5.700 Passagiere und 1.600
Besatzungsmitglieder. Gebaut werden diese Superdampfer auf der französischen
Werft STX France in St. Nazaire. Herbert Fricke |
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