|
|||||||
|
|||||||
Fregattenkapitän a.D., Marine- und Schifffahrts-Historiker,
Ressortleiter OstseeMagazin – „”
‚’
Kurs Lübeck zum Hansetag In Lübeck findet vom 21. bis 25. Mai 2014 der
34. Hansetag der Neuzeit statt. In diesem Netzwerk der einst zum Hansebund
des Mittelalters gehörenden Städte spielen die deutschen Hansestädte
naturgemäß eine wichtige Rolle. Es geht um Synergieeffekte, um engere
Zusammenarbeit der Kommunen heute und um gemeinsame Aktionen. In diesem Jahr
ist Lübeck als Mutter der Hanse Gastgeberstadt und erwartet die Teilnahme
von Vertretern bzw. Gruppen aus 121 Städten, die im Hansebund der Neuzeit
mitwirken. An diesen Tagen ist ein vielseitiges Programm geplant, mit 350
Einzelveranstaltungen zu Musik, Geschichte, Kunst und Kultur. Auch die
Hansestädte des einstigen „Wendischen Quartiers” – Wismar, Rostock,
Stralsund und Greifswald werden eigene Beiträge bringen. Die Schonerbrigg
GREIF wirft am 21. Mai in Greifswald-Wieck die Leinen los, um mit Gästen an
Bord nach Lübeck zu segeln. Bei einem Zwischenstopp am 22. Mai in Rostock
kommen weitere Mitsegler an Bord. Einen Tag später soll das Schiff an der
Trave eintreffen. Man ist schon sehr gespannt, was Lübeck alles bieten
wird. Die Erwartungen und die Vorfreude auf dieses Fest sind jedenfalls
groß. Zum Auftakt der Kreuzfahrtsaison in MV
In diesem Jahr sind in Rostock-Warnemünde 179
Anläufe von 34 Kreuzfahrtschiffen geplant. Damit wird zwar die Bestmarke von
2013 mit 198 Anläufen (41 Schiffe) nicht erreicht, doch bleibt Rostock
trotzdem Spitze der deutschen Kreuzfahrthäfen. Der Rückgang wird darauf
zurückgeführt, dass die spanische Reederei Pullmantour Cruises komplett von
Rostock nach Wismar gewechselt ist. Die EMPRESS war voriges Jahr gezwungen,
bei fünf ihrer zehn Anläufe, den Seehafen anzusteuern, weil das
Cruise-Terminal ausgebucht war. Dass nun die Nachbarstadt den Zuschlag
bekommen hat, wird in Rostock nicht mit Eifersucht betrachtet, wobei sich
die Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock (HERO) künftig weiterhin auch um
die Spanier bemühen will. Wismar aber erwartet neben der EMPRESS, welche die
Saison 2014 am 11. Mai eröffnen wird, auch die EUROPA, die EUROPA 2, die
AZAMARA JOURNEY, die SAGA PEARL und die MARCO POLO. Das werden insgesamt 15
Anläufe sein. Auch Sassnitz legt etwas zu. Es sind hier 7 Anläufe avisiert.
Dazu gehören das frühere DSR-„Traumschiff” ARKONA und die ADONIA (beide je
zwei Anläufe), die HAMBURG, die SEA DREAM I und die MARCO POLO. In Rostock wird die AIDAbella am 5. Mai den
Anfang machen. Größtes Schiff wird die ROYAL PRINCESS sein, mit einer Länge
von 330 Metern, bei einer Vermessung von 141.000 BRZ ein beeindruckender
Ozeanriese, der 3.604 Passagiere ins Ostseebad bringen wird. Die kleinsten
Kähne in der Teilnehmerliste sind die OCEAN MAJESTY und die SEABOURN LEGEND.
Beide haben nur eine Länge von 135 Meter und sind mit rund 10.000 BRZ
vermessen. Die Zahl der Touristinnen und Touristen beträgt nur 623 Personen
auf der OZEAN MAJESTY und gar nur 208 Fahrgäste auf der SEABOURN LEGEND.
Übrigens sind 39 der geplanten Anläufe Doppel-, Dreifach- und
Vierfach-Anläufe. Elfmal machen Schiffe im Überseehafen fest. 99 Anläufe
sind mit einem Voll- bzw. Teilreisewechsel verbunden. Die AIDAbella und
AIDAmar werden 38 Passagierwechsel bei ihren Aufenthalten in Warnemünde
durchführen. Rostock plant auch wieder die beliebten
Port-Partys, von denen es in diesem Jahr 4 geben soll, am 23. Mai, 7. Juni,
22. Juli und 15. August. Brigg MERCEDES in Warnemünde Der holländische Großsegler MERCEDES, der
schon mehrfach zu den Hansesail-Tagen an der Warnow weilte, hält sich seit
dem 24. April in Warnemünde auf. Das moderne Schiff (Baujahr 2009) bietet an
verschiedenen Tagen mehrstündige Segeltörns an. Die Brigg, also ein
zweimastiger Rah-Segler, ist 50 Meter lang und hat gute
Seegangseigenschaften. Es ist mit allen neuesten Geräten für die
Schiffsführung und Navigation sowie den vorgeschriebenen
Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. Mitsegler können sich aktiv am
Bordleben und vor allem an den Arbeiten beim Segel setzen bzw. einnehmen,
beteiligen. Die Fahrten können bei der Tall-Ship Buchungszentrale des Hansa
Sail Vereins zur Förderung traditioneller Schifffahrt in der Ostsee e.V.,
Rostock gebucht werden.
tallshipbooking@gmx.de Ausflugsschiffe starten in die Saison Die Fähren konnten Anfang 2014 nur während der
kurzen Eisperiode in den Bodden- und Sunden nicht verkehren und fielen in
diesem Jahr nur wenige Tage bzw. Wochen aus. Doch dank des rasch
eingekehrten Frühlings versehen sie alle viel früher als sonst ihren
regulären Dienst. Zu Ostern haben bereits einige Fahrgastreedereien Gäste zu
Rundfahrten oder Ausflugstörns eingeladen und dabei großen Zuspruch gehabt.
Spätestens ab 1. Mai bieten sich in Wismar, Kühlungsborn, Warnemünde und
Rostock Stadthafen, Stralsund, Ribnitz, Barth, Zingst, Ahrenshoop, Wustrow,
Wieck und Dranske auf Rügen, Sassnitz und Lauterbach, Peenemünde, Karlshagen
und Freest, Wolgast, Greifswald-Wieck, Ückeritz und anderen Küstenorten
zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten mit den Schiffen der in den jeweiligen
Orten beheimateten Reedereien an. Die Auswahl ist sehr groß. Ziele sind
Seebrücken der Ostseebäder, die Marinas, von denen es entlang der Küste von
MV viele gibt, aber auch Touren nach polnischen Häfen wie Swinemünde,
Stettin, Neuwarp und andere. In der Hochsaison zwischen Juni und Ende August
erhöhen viele Reedereien noch ihr Angebot. Großartige
Greifswalder Yacht erhielt Sonderpreis Auf der internationalen Bootsmesse in Shanghai
ist die Segelyacht HANSE 575 mit dem „Asian Marine & Boating Avards 2014”
ausgezeichnet worden. Die chinesische Jury lobte vor allem die beim Segeln
erreichbare Geschwindigkeit, die einfache Bedienung und den Komfort des
17,50 Meter langen Cruising-Bootes von der Hanse Yachts AG Greifswald. Die
Werft hat sich mit diesem Sonderpreis die Marktführerschaft im Segment der
50 bis 60 Fuß großen Schiffe erobert. Als besonderen technischen Knüller
heben Kritiker ein im Heckraum mitzuführendes Tochterboot hervor.
Bemerkenswert ist auch, dass das Schiff von einer Person gesegelt werden
kann. Natürlich haben dieser Luxus und die technische Ausstattung ihren
Preis. Das schnittige Schiff soll um die 450.000 € kosten. Die Bootswerft
Hanse Yachts Greifswald hat mit diesem technisch innovativen und
komfortablen Segler wieder einen Treffer gelandet und die Serie der
bewährten Yachten um einen neuen Typ erweitert, der zwar nicht als „Boot für
Jedermann” gedacht ist, aber bei entsprechend potenten Kunden durchaus seine
Käufer finden wird. Stena Line verlagert Frachtroute nach
Rostock Die Reederei Stena Line wird ab Mitte Juni
2014 keine Eisenbahn-Güterwaggons von Sassnitz nach Skandinavien mehr
verschiffen. Auf der Route Sassnitz-Trelleborg sind die Frachtraten
eingebrochen. So sank die Zahl der überführten Waggons von 31.000 im Jahre
2012 auf nur noch 20.000 im vergangenen Jahr. Deshalb wird der Frachtverkehr
von Sassnitz nach Rostock verlagert. Für die Destination Sassnitz-Trelleborg
ist ein Ausgleich durch verstärkte Angebote im Personenverkehr und im
Tourismus vorgesehen. So sind Minikreuzfahrten für die Fährschiffe geplant,
was gut angenommen werden dürfte.
13. Müritz Sail Vom 22. bis 25. Mai findet in Waren an der Müritz die diesjährige Müritz Sail statt. Sie bildet zugleich den Auftakt der maritimen Volksfeste an der Ostseeküste, die jährlich |
Millionen Besucher
anlocken. Waren bietet 2014 wieder ein buntes und attraktives Programm. Dazu
gehören Segelregatten und andere Wassersportwettkämpfe, ein buntes Treiben
im Hafengelände mit Schaustellern und Kleinkunstangeboten, die traditionelle
Taufe eines Kuhnle-Hausbootes, Schiffsrundfahrten auf der Müritz und
Rundflüge mit dem Wasserflugzug. Tandemflüge mit dem Gleitdrachen finden
ebenfalls statt. Höhepunkte sind die Flottenparade aller teilnehmenden
Schiffe und Boote und ein großer Festumzug durch die Stadt. Erwartet werden
zu dieser 13. Müritz Sail mehr als 60.000 Besucher, bei günstigem Wetter ist
sogar mit bis zu 100.000 Besuchern zu rechnen.
Wismar vor der ersten Kreuzfahrtsaison Die Hansestadt Wismar hat sich in die Phalanx der
Kreuzfahrtstandorte an der Ostsee eingereiht. Ab Mai werden die ersten
Kreuzliner erwartet. Am Columbus Cruise Center sollen in diesem Jahr 15
Schiffe festmachen, die voraussichtlich 20.000 Touristen in die
Welterbe-Stadt bringen werden. Der Kreuzfahrtkai befindet sich im Hafen in
unmittelbarer Nähe der historischen Altstadt, so dass eine Besichtigung der
Baudenkmäler wie z.B. der Georgenkirche, der Nikolaikirche, der Marienkirche
und all der anderen Sehenswürdigkeiten bei einem Bummel zu Fuß möglich ist.
Für Tagesausflüge bieten sich vor allem die Landeshauptstadt Schwerin mit
ihrem Märchenschloss, aber auch Bad Doberan mit seinem Münster, Lübeck,
ebenso Rostock, Hamburg und Berlin an. Ausfahrten mit der Kogge WISSEMARA
oder dem Traditionssegler ATALANTA
in die Wimar-Bucht, mit kurzem Anlauf und Aufenthalt in Kirchdorf
oder Timmendorf auf der Insel Poel hätte auch seine Reize. Die Zahl der
Kreuzfahrer-Anläufe in Wismar ist dieses Jahr noch überschaubar, aber für
den Anfang bemerkenswert genug. Die Stadt hat da noch viele Potenziale. Die Pleite der P&S Werft Stralsund und die
Folgen Trotz aller Beteuerungen und Versuche ist die
Hoffnung, die Volkswerft Stralsund nach der P&S-Pleite noch zu retten, auf
den Nullpunkt gesunken. Die Landesregierung und der
Insolvenzverwalter haben es nicht geschafft, einen potenten Käufer zu
finden. Konkursverwalter Brinckmann versicherte, dass er mit 100 Investoren
verhandelt habe, doch keiner hatte an einer Werft Interesse. Das Angebot von
Vitali Jussofow, der die Nordic Yards in Wismar und Rostock-Warnemünde
betreibt, wurde bisher nicht akzeptiert. Die
Landesregierung will aber das Gelände als maritimen Industriepark als Ganzes
erhalten. Die Firma Liebherr hat ein starkes Interesse daran. Doch müsste
die Fahrrinne der Ostansteuerung Stralsunds vertieft
werden, was an die 300 Millionen verschlingen würde. Ob Schwerin das
letztlich in diesem Sinne regeln wird, bleibt abzuwarten. In Stralsund wird
schon darüber hinaus spekuliert, ob die Vertiefung der Fahrrinne (50
Kilometer) künftig nicht auch das Anlaufen von Kreuzfahrtschiffen
ermöglichen könnte. Das ist natürlich mehr als fraglich, zumal ja auch ein
Terminal erforderlich wäre. Doch was auch immer kommen mag, die stolze
„Loggerfabrik”, eine der weltweit bedeutendsten Spezialwerften
für Fischereischiffe, ist nicht zu ersetzen.
Sensationsfund Das war ja wirklich der ungewöhnlichste Fang, der
dem Fischer Konrad Fischer am 4. März 2014 in der Kieler Förde, 2 Seemeilen
östlich des Kieler Leuchtturms in die Maschen ging: eine Buddel, die sich
bei näherem Anschauen als Flaschenpost entpuppte. Aufgegeben bzw. dem Meer
anvertraut wurde sie vor 101 Jahren. In der Flasche befand sich eine
Postkarte, datiert auf den 17. Mai 1913 und geschrieben von Richard Platz
aus Berlin – Baumschulenweg. Der in Sütterlin-Schrift abgefasste Text war
von Konrad Fischer und seinen Crewmitgliedern Laus Matthiesen und Thomas
Bulck nicht zu entziffern. Später gelang das mit Hilfe der
Dokumentationsstelle der „Kieler Nachrichten”. Der Herr Platz bittet darin,
die Karte an seine Adresse zu schicken. In der Flasche befanden sich noch
zwei Briefmarken der Kaiserlichen Post, um dem Finder und Absender keine
zusätzlichen Kosten zu verursachen. Interessant ist die Flasche selbst. Eine Prägung des
Glases auf dem Bauch der Buddel zeigt das Wort KIEL und darüber ein
Malteserkreuz mit einem Kranz um die Mitte. Konrad Fischer staunte selbst nicht schlecht, als er
den Fund aus dem Netz holte. „Ich habe schon manchen ‚Beifang’ aus der See
gezogen: Bomben, Minen, einen Torpedo und selbst eine Leiche. Doch dies ist
der außergewöhnlichste Fang bisher”, so der 65-jährige Schleswig-Holsteiner.
Taufe der A-ROSA
FLORA Am 3. April stellte die Rostocker A-ROSA Flussschiff GmbH ihr 11. Schiff in Dienst. Die Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld wird das Schiff in Mainz taufen. Die Zeremonie wird auch mit einem Auftritt der „Mainzelmännchen” gestaltet, welche die Taufpatin zum Liegeplatz des Schiffes begleiten. Die A-ROSA FLORA ist das Schwesterschiff der A-ROSA SILVA. Die beiden Rivercruiser sind so ausgelegt, dass sie den Main-Donau-Kanal passieren und demnach sowohl auf den Rhein-Routen als auch in der Donau-Destination eingesetzt werden können. Die Schiffe, die auf der Rostocker Neptun-Werft in Warnemünde gebaut wurden, haben eine Länge von 135 Meter und eine Breite von 11,40 Meter. Sie können maximal 183 Passagiere an Bord nehmen, die durch Besatzungen von jeweils 50 Personen betreut werden.
Yvonne Catterfeld ist Markenbotschafterin
der A-ROSA Flussschiffe In Rostock freut man sich außerdem darüber, dass die hübsche Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld (34), die Aufgabe als Markenbotschafterin für die A-ROSA Flussschiff übernommen hat. Die Erfurterin wird im Verlaufe von Werbekampagnen, auf Veranstaltungen und mit einer eigenen Webseite für die Rostocker Reederei werben. Sie sei „authentisch, abwechslungsreich und vielseitig wie unser Produkt”, betonten A-ROSA-Geschäftsführer Jörg Eichler bei der Bekanntgabe dieser Entscheidung. www.a-rosa.de
Neues Seenot-Rettungsboot zum 150-jährigen Jubiläum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger (DGzRS) wird ein neues Seenot-Rettungsboot in Dienst
gestellt. Es entsteht derzeit auf der Rostocker Werft Tamsen Maritim in
Gehlsdorf, die bereits einige Seenotkreuzer der DGzRS, auch Boote der Marine
gewartet und überholt hat und verschiedene Spezialfahrzeuge baute. Das neue
Schiff ist aber der erste Neubau für die Seenotretter. Es ist 10 Meter lang
und 3,60 Meter breit. Der Motor wird 380 PS leisten können. Das Fahrzeug
ist, wie alle 60 Einheiten der Gesellschaft, als so genannter
Selbstaufrichter konstruiert. Sollte es bei schwerer See während eines
Einsatzes einmal kentern, dreht sich das Boot selbstständig wieder
auf den Kiel. Die neunjährige Hanna Weißbrodt hatte bei der
Kiellegung ihren großen Tag, als sie eine Jubiläumsmedaille als Glücksmünze
in die Kieltasche des neuen Bootes versenken durfte. Die Taufe des
Seenotbootes mit der internen Bezeichnung „SRR 65” wird am 29. Mai 2015
stattfinden. Die DGzRS unterhält sich ausschließlich aus
Spendengeldern. Rund 800 Freiwillige sind bei der Gesellschaft als
Lebensretter im Einsatz. Allein die Warnemünder Crew des Seenotkreuzers
ARKONA war vergangenes Jahr in 58 Fällen im Einsatz. Zu 419 Einsätzen liefen
die Seenotretter des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern insgesamt aus,
wobei sie 283 Menschen aus Seenot oder drohenden Gefahren retten konnten.
Zwölf
Flusskreuzfahrtschiffe baut die Neptunwerft Nachdem die Vorfinanzierung gesichert ist, konnte
die Neptunwerft Rostock-Warnemünde den Auftrag zum Bau von 12
Kreuzfahrtschiffen für die schweizerisch-US-amerikanische Reederei Viking
River Cruises übernehmen. Derzeit entstehen parallel neun River Cruiser bei
Neptun. Die Serienfertigung solcher Schiffe sei auf einem guten Weg, betonte
Werftchef Manfred Müller-Fahrenholz gegenüber der Presse. Die Finanzierung
erfolgt durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über deren Ipex-Bank
und umfasst für den aktuellen Auftrag 288,9 Millionen €. Im März werden
übrigens 16 Kreuzfahrtschiffe an drei verschiedenen Standorten getauft, so
in Avignon, Amsterdam und in Warnemünde. Der boomende Bau von
Flusskrezfahrtschiffen ist in Mecklenburg-Vorpommern eine der erfreulichsten
Erfolgsgeschichten. www.neptunwerft.de
Das
Europäische Hansemuseum in Lübeck Lübeck war einst als die „Mutter der Hanse”
weit bekannt und berühmt. Jetzt will die Stadt an der Trave an ihre einstige
Rolle und die ruhmreichen Zeiten des Hansebundes erinnern. Und zwar auf
spektakuläre Weise. In Lübeck wird derzeit das Europäische Hansemuseum
errichtet. Wie Computeranimationen und Pläne offenbaren, erhält das neue
Museum sein Domizil in einem Baukomplex, der schon rein äußerlich mit seiner
roten Klinkerfassade wie ein historischer Backsteinbau wirkt, aber
gleichzeitig mit moderner Formensprache überzeugt. Hier soll künftig die
rund 600-jährige Hansegeschichte umfassend dargestellt werden: Die
Herausbildung der Kaufmannshanse, das Werden der Städte, deren wachsender
Reichtum und deren Macht, die Leistungen der Kaufleute, der Handwerker und
Seeleute, Schiffbau und Schifffahrt, Handel und Wandel, der Aufstieg der
Hanse, ihr Verfall und ihr Ende. Ein Info-Büro im Schuppen 9 an der
Untertrave gibt Auskünfte über den Bau und die künftigen sehenswerten
Exponate. Das wird ein ähnlich spektakuläres Objekt, wie vor ein paar Jahren
der Bau der Holk LISA VON LÜBECK,
die eine Attraktion und ein touristischer Anziehungspunkt sondergleichen
ist. Man darf erwarten, dass dieses Museum zu den großen Sehenswürdigkeiten
der Hansestadt zählen wird, zu einem Muss für Besucher Lübecks, nicht
weniger als etwa die berühmte Marienkirche oder das Holstentor. Die
Eröffnung im März 2015 oder eine Exkursion in den Monaten danach sollte man
sich unbedingt vornehmen.
|
||||||
Ostseeschweinswale, fotografiert von Solvin Zankl. |
|||||||
Hier sind die Ostseeschweinswale | |||||||
Erstmals wurden Schweinswale nun in großen Teilen der zentralen Ostsee nachgewiesen. Dieser Nachweis gelang durch den zweijährigen, großflächigen Einsatz von Schweinswal-Klickdetektoren im Rahmen des Projektes SAMBAH. Die meisten Detektionen gab es im Südwesten der zentralen Ostsee, in dänischen Gewässern. Ebenfalls viele Schweinswale wurden etwas weiter östlich in südschwedischen, deutschen und polnischen Gewässern registriert. Das innovative EU LIFE+ Projekt SAMBAH (Static Acoustic Monitoring of the Baltic Sea Harbour Porpoise – www.sambah.org – geht nun in die Phase der Datenanalyse. Nachdem Forscher die Qualität des riesigen Datensatzes des passiv akustischen Monitorings, der zwischen Mai 2011 und April 2013 gesammelt wurde, überprüft haben. Die Detektionsraten, gemittelt über alle
Stationen in den Hoheitsgewässern der teilnehmenden Länder, werden in
verschiedenen Blautönen dargestellt. Die Wissenschaftler erwarten sich viele
weitere Erkenntnisse, z.B. über die Wanderbewegungen der Tiere, sobald der
Datensatz komplett ausgewertet ist. Die Population des Ostseeschweinswals ist als
vom Aussterben bedroht eingestuft. Diese Klassifikation erfolgt aufgrund
einer unsicheren Datenlage, da die traditionellen Untersuchungsmethoden von
Schiffen oder Flugzeugen in der zentralen Ostsee keine belastbaren Daten
geliefert haben. Das SAMBAH-Projekt hat daher eine neue Methode eingesetzt:
das akustische Monitoring, bei dem viele Schweinswal-Klickdetektoren,
sogenannte CPODs, in der Ostsee verankert wurden. Diese Geräte registrieren
die Echoortungslaute, welche die Schweinswale aussenden, um sich zu
orientieren, Fische zu jagen und zu kommunizieren. SAMBAH ist das derzeit weltweit größte passiv akustische Monitoring-Projekt Um das historisch bekannte Verbreitungsgebiet
des Schweinswals in der zentralen Ostsee, der Åländer See, des Schärenmeeres
und des Finnischen Meerbusens abzudecken, wurden 304 Messstationen benötigt.
Um saisonale Wanderbewegungen erkennen zu können, wurden die Geräte für 24
Monate eingesetzt. Die damit verbundene Arbeit auf See war logistisch sehr
aufwendig. Die ersten Schritte in der nun folgenden
Analyse sind die Ermittlung der absoluten Zahlen und der Dichten der
Schweinswale in den Seegebieten der einzelnen Länder aufgrund der
aufgezeichneten Echoortungslaute. Auch wenn Schweinswale sich über weite
Strecken bewegen und sich nicht an Landesgrenzen halten, ist die
durchschnittliche Anzahl der Schweinswale in den Gewässern eines jeden
Landes wichtig, um Managementpläne zu entwickeln. Diese Pläne werden
dringend benötigt um den Erhalt der Schweinswale in der zentralen Ostsee zu
sichern. In einem weiteren Analyseschritt werden dann
die ermittelten Schweinswaldichten für eine sogenannte räumliche
Modellierung verwendet. Die daraus resultierenden detaillierten
Verbreitungskarten zeigen saisonale Variationen des Schweinswal-Vorkommens
und den Zusammenhang mit verschiedenen Umweltparametern auf. Basierend auf
diesen Karten wird es möglich sein, Gebiete zu identifizieren, welche für
den Schweinswal von besonderer Bedeutung sind und Gebiete, in denen ein
hohes Konfliktpotential zwischen Schweinswalen und Menschen besteht. Die Berechnung der Schweinswaldichte wird im Frühjahr abgeschlossen sein und die Ergebnisse der Habitat-Modellierung werden im Herbst 2014 präsentiert. Vom 8. bis 9. Dezember 2014 findet im Kolmården Tierpark in Schweden die Abschlusskonferenz des SAMBAH-Projektes statt. Der deutsche Beitrag zu SAMBAH wird durch das Bundesamt für Naturschutz finanziert.
Hintergrundinformationen zum Schweinswal (Phocoena phocoena)
Der Schweinswal ist einer der kleinsten Zahnwale mit einer Länge von 1,5 bis 1,9 Meter und einem Gewicht von 50 bis 70 Kilogramm, wobei weibliche Tiere größer werden als männliche. Im Gegensatz zu den Delfinen haben sie keine schnabelartige Schnauze. Am Rücken sind sie dunkel, fast schwarz und die Rückenfinne ist klein und dreieckig. |
An der Wasseroberfläche fallen sie wenig auf,
ihr Blas ist kaum sichtbar. Schweinswale fressen Heringe, Sprotten, kleine
Dorsche, Sandaale und Grundeln. Sie sind in den gemäßigten Breiten der
nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. In der Ostseeregion gibt es drei
Schweinswalpopulationen: 1) in der zentralen Ostsee, 2) in der dänischen
Belt See und dem südlichen Kattegat und 3) im nördlichen Kattegat, Skagerrak
und der Nordsee.
Erstmals wird eine Karte präsentiert, die zeigt, an welchen der 304 Messstationen in der Ostseeschweinswal-Echoortungsklicks registriert wurden. Diese Karte enthält mehr Informationen als je zuvor über den Ostseeschweinswal und seine Verbreitung bekannt war.
Die Karte zeigt die Positionen der 304 SAMBAH-Schweinswal-Klickdetektoren. An 140 Stationen (gefüllte Kreise) wurden Schweinswale mindestens einmal innerhalb der zwei Jahre andauernden Datensammlung detektiert. An 160 Stationen (leere Kreise) wurden keine Schweinswale registriert. An vier Stationen (x) wurden keine Daten gesammelt oder die Detektoren sind wiederholt verloren gegangen. Die Detektionsraten, gemittelt über alle Stationen in den Hoheitsgewässern der Teilnehmerländer, werden in verschiedenen Blautönen dargestellt. In den russischen Gewässern vor Kaliningrad werden an 9 Stationen noch Daten gesammelt. Hier hat die Datenerfassung erst im Mai 2013 begonnen und wird im Mai 2014 enden, d.h. es gibt keine zeitliche Überlappung mit der SAMBAH Datensammlung. In diesem Gebiet wurde bisher noch kein Schweinswal detektiert. Quelle: OZEANEUM Stralsund |
||||||
Lutz Mohr Drachenschiffe in der Pommernbucht die Jomswikinger, ihre Jomsburg und der Gau Jom
Erschienen am 1. Januar 2014 in der editin
rostock martim im Ingo Koch Verlag, Rostock 208 Seiten, Paperback ISBN 978-3-86436-069-5
|
Lutz Mohr Drachenschiffe in der Pommernbucht Über Wikinger, Skalden und Recken,
Machtkämpfe, Ränke und Treue Zu einem wenig bekannten Kapitel der frühen
Geschichte Vorpommerns Es ist leider wenig bekannt, dass Wikinger
einst auch an unseren Gestaden lebten und wirkten. Ein aus Dänemark
stammender Kriegerverband hatte sich Ende des 10. Jahrhunderts n.Chr. im
Raum zwischen Peene und Divenow (Dziwno) niedergelassen. Doch sie
waren nicht als Eroberer oder Plünderer und Räuber gekommen, sondern hatten
ein Bündnis mit dem ersten Piastenherrscher Mieszko I. geschlossen, in
dessen Auftrag sie das wirtschaftlich wie strategisch wichtige
Oder-Mündungsgebiet schützen sollten und dem slawischen Partner als „Degen”
dienten. Sie nannten sich Jomswikinger und erhielten einen Gau − ein
Territorium − als Siedlungsgebiet, auf dem sie eine starke Burg, die
Jomsburg, errichteten. Über diese „vorpommerschen Wikinger”, deren
Geschichte und Geschichten die Jomswikinga Saga überliefert hat, verfasste
der Diplomhistoriker Lutz Mohr aus Greifswald ein Buch, das jetzt innerhalb
der Reihe „edition rostock maritim” des Ingo Koch Verlages Rostock
erschienen ist. Der Autor hat sich als profunder Kenner jenes
Zeitabschnittes zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert und speziell der
Jomswikinger Thematik einen Namen gemacht. Mohr hat bereits in den
vergangenen Jahren eine ganze Anzahl von Broschüren, Artikeln und
Abhandlungen, die sich mit jener fernen Zeit und den in unserer Heimatregion
wirkenden Jomswikingern, ihren Aufstieg und ihren Niedergang befassten,
veröffentlicht. Das nun vorliegende Buch „Drachenschiffe in der
Pommernbucht” ist sein neuestes Werk. Im ersten Teil des Buches erzählt Lutz Mohr
einleitend die Jomswikinga-Saga, als ein bedeutendes Werk nordischer
Dichtkunst, in welchem Wahrheit und Legenden miteinander verwoben sind.
Dabei geht der Autor auch auf unterschiedliche Überlieferungen bzw.
Fassungen einzelner Episoden dieser Geschichte ein. Im zweiten Teil befasst sich Mohr auf der
Grundlage des aktuellen Forschungsstandes mit den tatsächlichen Ereignissen,
Hintergründen und Zusammenhängen jener Zeit in Nordeuropa und besonders an
der südlichen Ostseeküste, in der Region um die Oder-Mündungsarme und die
zwei großen Inseln Usedom und Wollin (Wolin). In einem Zusatz-Abschnitt informiert der Autor
über Runendenkmäler, die Skalden (nordische Sänger und Dichter ihrer Zeit),
würdigt die Verdienste pommerscher Heimatforscher, setzt sich mit der erst
jüngst ins Spiel gebrachten These, dass Vineta in der Nähe von Barth gelegen
haben könnte, auseinander, bietet einige Kostproben der so genannten Preis-
und Klagelieder, und führt eine große Anzahl von weiterführenden Quellen und
weiterführender Literatur an. Schließlich erhält Günter Krieg, langjähriger
Freund und Partner Mohrs, das Wort und macht die Leser mit der Biografie und
dem Schaffen von Lutz Mohr bekannt. Unbedingt hervorzuheben ist die Illustration.
Es handelt sich um sechs farbige und zehn schwarz-weiß Darstellungen aus dem
Leben der Wikinger, geschaffen vom Stralsunder Maler und Grafiker Eckhard
Buchholz, der diese Arbeiten 2004 für einen Kunstkalender erarbeitet hatte.
Alles in allem: ein fesselndes Buch zu einem fernen Kapitel unserer Heimat-
und Regionalgeschichte, mit dem näher bekannt zu machen Lutz Mohrs Verdienst
ist. Dr. Robert Rosentreter |
||||||
|