Benjamin
Krumpen ist Geschäftsführer von Phoenix Reisen, Bonn.
Benjamin Krumpen im Gespräch
PSW: Sie sind noch relativ
jung und schon Geschäftsführer von Phoenix Reisen Bonn. Was ist
Voraussetzung gewesen für diesen Aufstieg?
Krumpen: Phoenix ist schon immer
meine Familie gewesen und wird es auch immer bleiben. Das habe ich von
Anfang an gelebt. Glück spielt auch immer eine große
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Rolle. Mit meinem Bewerbungs-Zeugnis hätte
ich keinen Blumentopf gewonnen. Hans Zurnieden hat’s nicht interessiert.
Geschäftsführer war ich dann mit 26. Auch das hat nicht interessiert. Er war
bereits mit 22 Geschäftsführer. Ich habe jede Abteilung durchlebt. Habe
gelernt von vielen meiner jetzigen Kollegen. Heute bin ich Ihr Chef ‒ aber
nur auf dem Papier. Denn wir alle sind Kollegen und eine große Familie.
PSW: Die Fernseh-Serie
„Verrückt nach Meer” hat sicher eine Menge Neu-Kreuzfahrer aus dem
Wohnzimmer an Deck eines der Phoenix-Schiffe geholt. Gibt es so etwas wie
ein Seismometer, das nach jeder Sendung einen Buchungsanstieg verzeichnet?
Krumpen: Ja. Die Zuschauer
sind verrückt nach Meer. Und buchen unmittelbar nach den Sendungen.
PSW: Worauf führen Sie es
zurück, dass das Segment „Kreuzfahrt” trotz noch so mancher Vorurteile ‒ die
größten Steigerungsraten verzeichnet?
Krumpen: Vorurteile gehören
der Vergangenheit an.
PSW: Welche Beziehung haben
Sie selbst zum Wasser und zu Schiffen allgemein?
Krumpen: Ich bin ein
geborener Wassermann – und im Ernst: Ich bin erst durch Phoenix 1996 zu
Schiffen gekommen. Aber es hat mich sofort gepackt.
PSW: Fahren Sie
berufsbedingt hin und wieder mit? Wohin mit welchem Schiff zum letzten Mal?
Krumpen: Meine letzte Reise
war auf der ARTANIA: zwei Nächte von Bremerhaven bis Kiel.
PSW: Dabei kommen Sie nicht
nur mit der jeweiligen Phoenix-Crew ins Gespräch, beobachten alles mit
geschultem Auge und kommunizieren auch mit Passagieren. Welche Punkte stehen
dabei immer wieder im Focus?
Krumpen: Ganz eindeutig geht
ganz viel Zeit für meine Kollegen von der Crew drauf. Aber das ist mir auch
enorm wichtig. Unser gutes und familiäres Verhältnis zu Kreuzfahrtdirektor,
Kapitän und Crew ist was Besonderes, und das bekommen unsere Gäste im
Positiven deutlich zu spüren.
PSW: Die Konkurrenz schläft
nicht und wartet mit immer neuen Angeboten auf. Gibt es Felder, die auf
Phoenix-Schiffen noch ausbaufähig sind?
Krumpen: Wir haben keine
Rutschen, keine Club-Atmosphäre, keinen Butler, und es gibt sicher noch mehr
Dinge, die es bei Phoenix nicht gibt. Aber vielleicht ist genau das unser
Erfolg.
PSW: Auf welche Art von
Publikum (Alterstruktur, Einkommen, Erwartungshaltung) setzt Phoenix?
Krumpen: Wir freuen uns über
jeden Gast. Eine Statistik führen wir nicht, sondern wir kümmern uns in der
Zeit lieber ums Produkt.
PSW: Was meinen Sie: Warum
haben es mittelständische Neueinsteiger – trotz Niedrigstpreisen und
Super-Entertainmentangeboten – auf dem Kreuzfahrtmarkt heutzutage besonders
schwer?
Krumpen: Gibt es
Neueinsteiger mit Niedrigpreisen und Super-Entertainment? Ist mir nicht
bekannt. Wichtig ist der faire Umgang mit unseren Gästen. Wir bieten ein
tolles Preis-Leistungs-Verhältnis und stehen zu unseren Katalogpreisen. Das
kommt sehr gut an. Auch dass wir natürlich ständig unsere Flotte entwickeln
und nicht stehen bleiben. Das ist heute enorm wichtig.
PSW: Gibt es ein
Phoenix-Erfolgsrezept nach 25 Jahren Kreuzfahrt?
Krumpen: Von Anfang an
bieten wir Kreuzfahrten mit persönlicher Note an. Sind bei der
Flotten-Strategie nie stehen geblieben. Und unser Team in Bonn und auf all
unseren Schiffen ist eine tolle Familie. Unsere Ideen werden gelebt. Jeder
einzelne Kollege arbeitet für unser aller Unternehmen Phoenix.
PSW: Vielen Dank für das
Gespräch und weiterhin erfolgreiche Phoenix-Jahre.
Das Gespräch mit Benjamin Krumpen führte Dr. Peer
Schmidt-Walther (PSW) im Juni 2014.
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Solche Krimis mag man gerne, sie kombinieren
Hintergrund, Handlung und Sprache zu einem Buch mit knapp fünfhundert
Seiten, das man nicht aus der Hand legen mag. Schon gar nicht, wenn man je
eine Kreuzfahrt gemacht hat oder eine Reise über die Meere plant.
Till Raether ist ein bekannter Journalist,
lebt in Hamburg und erzählt im Nachwort von „Treibland”, wann und wie ihm
die Story einfiel und wer alles ihm dabei geholfen hat, die Fakten zu
sammeln.
„Wir haben ein
Kreuzfahrtschiff mit ungeklärter Todesursache an Bord. Route durch
die Britischen Inseln. Ist heute Morgen in Altona eingelaufen. Italienische
Reederei. Flagge Panama. Das heißt, wir haben an Bord eigentlich keine
Jurisdiktion, das ist panamesisches Hoheitsgebiet. Aber der Tote ist
offenbar Hamburger. Also müssen wir was unternehmen”.
Und ein paar Absätze weiter heißt es: „Der
Tote ist an einer merkwürdigen Krankheit gestorben, und es ist nicht ganz
klar, ob er absichtlich infiziert wurde”.
So einen Hintergrund sorgfältig zu
recherchieren, erwartet man von einem geübten Journalisten. Ein „Pestschiff”
im Hafen, das die Passagiere nicht verlassen dürfen, ist schon ein
ungewöhnlicher Ort. Und wer, bitte, ist in Hamburg zuständig, die
Bundespolizei, die Mordkommission oder das Team für ungeklärte Todesfälle?
Es ermittelt dann das Team, ein
Hauptkommissar, dem „der Stress bei Ermittlungen in Strafsachen” zu groß
geworden war und ein trockner Alkoholiker, „der sich wacker bemüht”:
Danowski und Finzi. „Die reißen in den nächsten zwei, drei Tagen nicht zu
viele Bäume aus”. Ihre Chefs möchten den Ball flach spielen, die Sache ohne
große Umstände vorüber gehen lassen.
Das bleibt ein frommer Wunsch. Denn die
beiden verbeißen sich in den Fall. Hilfe aus Panama kommt nie, die Medien
umlagern tagelang das Schiff. Denn der Tote, ein Hamburger Unternehmer, der
mit teuren Single Malts handelt, ist an einem Virus gestorben, der noch
aggressiver ist als der Ebola Virus. Wenn der durch Hamburg rasen würde …
Am Ende des Buchs, wenn man die gesamte
Handlung und den Plot überschaut, ist man überrascht, wie wenige
Überraschungen es gab und wie gespannt man gelesen hat.
Der Autor hat sich für eine Perspektive aus
dem Blick Danowskis entschieden. Der Leser erfährt, was der Hauptkommissar
sucht, denkt, erlebt und findet.
Nur gelegentlich wechselt der Erzähler die
Sehweise. Der Krimi beginnt auf einem Golfplatz mit einem Ereignis, das
später eine Rolle spielen wird. Und im Lauf der Erzählung taucht eine
geheimnisvolle Frau auf und lässt zwei Tote zurück. Das hätte sich auch
anders konstruieren lassen, aber so geht’s auch.
Genussreich ist die Sprache, der Autor malt
aus, lässt sich Zeit und bleibt präzise: „Danowski schloss die Augen. Er
hörte, wie die Container auf der anderen Seite der Elbe knallten, das
unrhythmische Knacken und Knistern der Funkgeräte vom Pier und
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von der Tenderpforte, Möwen und wie Wasser
sich bewegte. Die Elbe roch frisch, fast salzig, aber darüber lag eine dicke
Schicht Dieselabgase, die ihn daran erinnerte, dass die Motoren des Schiffes
im Leerlauf weiterarbeiteten, um Strom zu erzeugen und die Systeme an Bord
aufrechtzuerhalten”.
Auf seiner Homepage schreibt Till Raether, dass er an einem
Nachfolgekrimi zum „Treibland” arbeitet. Um was es geht, verrät er noch
nicht. Vermutlich wieder ein Hamburger Thema. Möge es ihm so gut gelingen
wie sein „Treibland”, „eine durch Dünste auf See verursachte täuschende
Erscheinung von Land”.
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Till Raether
Treibland
Erschienen im
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek,
ISBN 978 3 499 26708 6,
496 Seiten, 14,99 €.
Rowolt/Treibland
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Tja, das hätte Hein nie gedacht, als er das Lesen
anfing und Bücher sammelte. Nicht jedes Buch, das er kaufte, behielt er
auch. Doch irgendwann wusste er, welche Bücher er behalten wollte. Vor allem
natürlich Bücher von der See, die der Beruf mit sich brachte. Fachbücher,
mit denen er gelernt hatte, gab er nie weiter. Auch Unterhaltsames zur See,
von Joseph Conrad bis heute, behielt er. Seine Bücherregale wurden mehr und
füllten sich. Und dann kam der erste Umzug. Wohin mit dem allen? Die
Fachbücher brauchte er nicht mehr. Und so wanderten mehr als ein Dutzend
Umzugskartons voll mit Büchern in ein Museum in Bremerhaven. Was Hein zurück
behielt, war das, was er bestimmt noch mal lesen würde, dachte er. So
vergingen acht Jahre. Und dann kam die Erleuchtung, dass das Geheimnis
glücklichen Lebens darin bestand, los zu lassen, sich also von allem zu
trennen, was nicht mehr nötig war. Eines Morgens nach dem Aufwachen beim
Early Morning Tea erkannte Hein, dass dazu auch die Trennung von Büchern
gehörte, die er bisher verschont hatte. Und so fing er an, Bücher aus zu
mustern. Alles, was er in acht Jahren nicht in die Hand genommen hatte,
wollte er loswerden. An einem regnerischen Sonntagnachmittag setzen er und
seine Herzallerliebste sich zusammen, Hein am Laptop, die Herzallerliebste
am Bücherregal. Sie rief ihm die ISBN zu, er gab sie ein – und der
Nachmittag, der mit so hohen Hoffnungen begonnen hatte, endete nachdenklich.
Der Käufer bot für Bücher, die Hein geliebt hatte, Preise, für die man noch
nicht einmal ein leeres kleines Schreibheft hätte kaufen können. Aber 0,15
Euro auf dem Konto waren immer noch besser als ein Wurf in die
Altpapiertonne. Und so verschwand Buch um Buch. Ob die Männer und Frauen,
die mit heißem Herzen und kühlem Verstand Bücher schreiben, wohl wissen, wie
ihre Bücher enden?
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Tja, Geschichtswissen nützt keinem was,
sagt Hein, als er sich auf eine Reise in den Nahen Osten vorbereitete.
Viele Freunde protestierten gegen Heins Meinung. Man muss Geschichte
unbedingt kennen. Vor allem, um dieselben Fehler nicht zweimal zu machen.
Na ja, sagte Hein, aber was ist dasselbe? Wenn er so sieht und hört, was
im Nahen Osten passiert, stellt er fest, dass Muslime dieser
Glaubensrichtung mit Bomben und Kalaschnikoffs töten. Die Berichterstatter
verdammen das Töten genauso wie internationale Organisationen. Tja denkt
Hein, wie war das denn bei uns? Christen dieser Glaubensrichtung töteten
Christen jener Glaubensrichtung mit ungeheurem Fanatismus, Bomben gab’s
noch nicht, automatische Gewehre auch noch nicht. Doch auch ohne die
konnten dreißig Jahre lang Christen sich gegenseitig umbringen und taten
das überaus gründlich im Dreißigjährigen Krieg. Über weitere
Glaubenskriege mochte Hein nicht nachdenken. Was geschah mit den
Einwohnern Amerikas, als sie „entdeckt” wurden? Sie waren zwar „nur”
Heiden, aber Christen waren schon Christen. Wenn Hein so seine Meinung
sagt, gibt’s oft heiße Diskussionen. Das könne man nicht vergleichen. Also
fragt Hein, was kann man dann vergleichen? Wenn man nichts mit anderem
vergleichen kann, braucht man auch Geschichtswissen nicht.
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Tja, die Saison
näherte sich dem Ende. Ehe Hein zu einer Reise in den Süden aufbrach,
wollte er noch einmal Spargel essen, Spargel satt. Seine Herzallerliebste
kaufte am letzten Tag auf dem Markt den besten Spargel ein, den es in
diesem Jahr noch gab, wunderbare, dicke, gerade Spargel, von Kopf bis Fuß
weiß. Für jeden kaufte sie acht Stangen. Die Kartoffeln dazu, die vom
letzten Mittagsessen übrig geblieben waren, wollte sie braten, und Butter
zu Sauce schmelzen. Hein tat das Seine, ging ein paar Stände weiter und
erstand deutschen Schinken vom Feinsten. Für die Herzallerliebste war er
hauchdünn geschnitten, für Hein hatte er die normale Stärke. Und so kam
dann abends alles auf den Tisch, Buttersauce, Kartoffeln,
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Schinken, Spargel. Wenn man weiß, dass man
etwas Wunderbares zum letzten Mal isst, tut man’s voller Ehrfurcht. Der
Wein zum Essen war gut gekühlt, ein festliches Mahl nahm seinen Anfang.
Und es nahm auch ein gutes Ende, ein philosophisches. Hein hatte nur
wenige Kartoffeln gegessen. Und so hatte er zum Schluss noch zwei Spargel
auf dem Teller und drei dicke Scheiben Schinken. Die Herzallerliebste war
mit weniger früher fertig als er und sah ihn über den Tisch an, lächelnd,
fragend. Auch ein wenig kritisch. Was isst du da eigentlich, wollte sie
wissen? Spargel mit Schinken oder Schinken mit Spargel? Hein spießte den
letzten Spargelkopf auf die Gabel. Wie meinst du das, wollte er wissen?
Der Spargelkopf schmeckte wie nie zuvor in der ganzen Saison. Und dann
folgte die letzte Scheibe Schinken, der trockne aus dem Nachbarort, von
unvergleichlichem Aroma. Ist das nicht ganz egal, wollte Hein wissen,
Spargel mit Schinken oder Schinken mit Spargel? Nein, meinte die
Herzallerliebste. Hein, satt und zufrieden, nickte ihr mit dem letzten
Schluck Wein zu. Ja, sagte er, dann hast du wohl Recht.
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Tja, sowas soll man dann wohl doch nicht tun? Oder … Gegenden wieder
besuchen, die man einst als sehr schön erlebt hatte. Hein war mit seiner
Herzallerliebsten nach Irland gefahren an die zerklüftete Westküste. Die
hatte er vor vielen Jahren schon das zweite Mal besucht. Beim ersten
Besuch war alles brandneu für ihn, der Fluss leer und ein Deutscher ein
ganz seltener Anblick. Beim zweiten Mal wollte er alles über Irlands
Westen erfahren – und das gelang ihm auch. Jahre später lag ein anderes
Thema an. Gastfreundliche Iren hatten ihm und seiner Herzallerliebsten den
Weg geebnet. Und so kam er wieder an sehr schöne Orte, sah viel, traf gute
Leute, erkannte, wie Irland sich in all den Jahren verändert hatte.
Natürlich sprach er darüber mit der Herzallerliebsten, die von seinen
früheren Reisen wusste, aber Details nicht kannte. Das holte Hein jetzt
nach, bis sie ihn stoppte. Er solle doch nicht immer von damals reden,
sondern besser das genießen, was sie gerade sahen. So schwieg Hein über
das Vergangene. Das aber blieb trotz Schweigens gegenwärtig und drängelte
sich immer wieder vor. Wenn Hein jetzt zu Hause über Irland erzählt, muss
er sehr aufpassen, von welcher Reise er spricht. Gab’s das damals schon
oder noch nicht? Der Shannon zum Beispiel war beim ersten Besuch ein fast
leerer Fluss, jetzt schwärmten Boote aller Größen auf ihm aus. In Dublin
sah das Angebot im großen Kaufhaus in der Fußgängerzone so aus wie in
jeder anderen Großstadt. Manche Kneipen waren größer geworden und in ihnen
dröhnte Musik aus Lautsprechern vom Band. Einst hatten sich dort Musiker
getroffen, Instrumente unterm Arm und spielten, was ihnen gerade behagte.
Damit Erinnerungen und Gegenwart sich nicht weiter unerlaubt mischen, hat
Hein für sich etwas entdeckt. Er nahm die alten Notizbücher zur Hand und
las nach, was er auf der ersten Reise erlebt hatte. Er sah sich die alten
Fotos an. Das gleiche machte er mit der zweiten Reise. Eine Zeitlang wird
er nun wohl die Reisen auseinanderhalten, hofft er.
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Tja, wo ist der Ort, an Bord das Meer zu genießen? Hein fragt sich
bei jeder Reise, warum Menschen sie machen. Um auf dem Wasser Besonderes
zu erleben? Ja, man nimmt sein Hotel mit, wenn man ferne Städte und Länder
kennenlernen will. Ja, man kann auf der Liege in der Sonne herrlich braun
werden. Ja, die Küche, ja, das Ambiente, die Unterhaltung, die
Mitreisenden, ja, all das erlebt auch Hein. Aber als Seefahrer fragt er
sich, wer auf diesen Reisen eigentlich das Meer genießt? Nachdenklich
machten ihn Freunde, die auf einem wunderbaren Schiff von New York nach
Hamburg fuhren und die meiste Zeit mit Lesen verbrachten, meistens innen,
selten draußen. Hein erinnerte sich an das Einlaufen ins Mittelmeer aus
dem Suezkanal und das spätere Verlassen bei Gibraltar. Beides geschah
nachts. Beim Einlaufen ins Mittelmeer aus dem Suez war niemand auf dem
Vorschiff, und Tage später um Mitternacht, als Gibraltar querab und der
Atlantik voraus lag, war Hein auch wieder allein. Anders war’s im
Bosporus. Da hingen die Relings voller Passagiere. So oder so, möge jeder
nach seiner Fasson selig werden. Hein weiß sich auf jeder Reise mit seiner
Herzallerliebsten in der Minderzahl. Sie beide suchen sich auf jeder Reise
ihre Plätze, das Meer zu genießen, stille Plätze, windgeschützt, je nach
Weltteil mit weniger oder mehr Sonne. Es sollte weder nach Maschine noch
nach Küche riechen. Hein hat für sich und die Herzallerliebste noch auf
jedem Schiff solche Plätze gefunden. Er freut sich darüber und denkt immer
weniger darüber nach, warum Menschen wohl übers salzige Meer fahren.
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