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Die Sonne versinkt voraus im Rhein. Über Nacht gluckert der Niederrhein einschläfernd an der Bordwand und bringt die BELLRIVA-Gäste im Schlaf ihrem ersten Ziel näher: Amsterdam. |
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Dr. Peer Schmidt-Walther Aber bitte
mit Seele – |
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„Glanzlichter Hollands und Belgiens”, so steht’s auf dem Reise-Programm. Zwei alte Freunde haben sich aufgemacht, „um endlich auch mal den Niederrhein zu befahren”. Der fehlte Uli und Peter noch in ihrer weltweiten Schiffsreiseziel-Sammlung. Die Domstadt mit ihren Kirchtürmen und
Brücken verquirlt langsam im Kielwasser. Gute Chance für Hotel-Manager
Andreas Hennig, seine 105 Gäste-Schäflein vom Oberdeck in den Salon zu
locken. In launigen Worten macht er sie mit ihrem Zuhause auf Zeit bekannt:
„Unsere BELLRIVA ist zwar schon 43 Jahre alt, aber damit noch in den besten
Jahren. Wenn Sie sich über die kleinen Kabinen mit engem Dusch-WC wundern:
darüber können Sie getrost hinwegsehen. Wir machen das wett durch guten
Service, gutes Essen und gute Stimmung”, womit er Recht behalten soll. Für
Frohsinn sorgen auch bald die All-Inklusive-Getränke. Kreuzfahrtleiterin Daniele Georgieva aus
Bulgarien wirbt für die Ausflüge der kommenden Tage. Zum Schluss meldet sich
Kapitän Thomas Topf, Leipziger mit Wohnsitz auf Rügen, zu Wort. Das Thema
Schiffssicherheit ist sein Part. Wie schnell der Ernstfall eintreten kann,
ahnt an diesem Abend noch niemand. In der folgenden Nacht kollidiert das
Flusskreuzfahrtschiff BRITANNIA, eine Schwester der BELLRIVA – früher bei
der Köln-Düsseldorfer Reederei KD, sie mal ITALIA hieß – mit einem
unbekannten Hindernis. Wasser dringt ein, so dass die Gäste evakuiert werden
müssen. Vorsicht ist besser als Nachsicht, darum wird Sicherheit an Bord
großgeschrieben. Faszinierende Kontraste hautnah An Steuerbord gleitet die Altstadtkulisse von
Düsseldorf vorüber, gefolgt von Chemie- und Stahlwerken mit dampfenden
Kühltürmen bei Duisburg. Davor grasen Schafe friedlich auf dem Deich und am
Strand wird qualmend gegrillt, so dass Duftschwaden appetitanregend herüber
wehen. „Starker Kontrast”, meint Uli, der sich genau wie Peter schon auf das
Abendessen freut. Weinselig klettern die Schiffsfans
schließlich aufs Oberdeck und ergötzen sich an den zu Berg und Tal
dampfenden Frachtern, Schubverbänden und Kreuzfahrtschiffen. Manche
passieren in enger Dreierformation, so dass man meint, den Atem anhalten zu
müssen, weil es manchmal sehr knapp zu werden scheint. „Das ist schon
faszinierend”, sind sie überzeugt, „so hautnah erlebt man das sonst nicht”.
Duisburg als größter Binnenhafen Europas sorgt hier für eine hohe
Verkehrsdichte. Gar romantisch wird es, als die Sonne voraus
im Rhein versinkt und ihn geradezu vergoldet. Statt Industrie säumt jetzt
dichter Wald die Ufer, in der Luft liegt jetzt würziger Heuduft. Über Nacht
gluckert der Niederrhein einschläfernd an der Bordwand und bringt die
BELLRIVA-Gäste im Schlaf ihrem ersten Ziel näher. Copje Koffie im Rotlicht-Viertel Unsanfter Lautsprecher-Weckruf am nächsten
Morgen um sieben Uhr dreißig: Andrea informiert die noch nicht ganz munteren
Gäste – „das hätte sie auch später machen können”, grummeln die Freunde „not
amused” – über die Hauptstadt der Niederlande, in der kurz darauf fußläufig
nahe dem Hauptbahnhof festgemacht wird. Auch dass in einer Stunde die ersten
Ausflüge starten. Peter und Uli indes lassen sich Zeit, auch wenn sie
wissen, dass es Frühstück leider nur bis neun Uhr gibt. Sie wollen
individuell losziehen. Doch Vorsicht vor den Fietsen, den Radfahrern der
Hauptstadt. Deswegen rät Andrea auch davon ab, eins der bordeigenen
Fahrräder auszuleihen: „Viel zu gefährlich, wenn Sie das Tempo nicht gewohnt
sind.” In wenigen Minuten sind die Freunde in der
Altstadt und finden einen Coffee Shop mit Sonnenplätzen und Grachtaussicht.
Mitten im Rotlichtviertel, ausgerechnet rings um die altehrwürdige Oude
Kerk. Die Damen räkeln sich noch müde in ihren Schaufenstern, versuchen die
Beiden mit eindeutigen Gesten anzulocken. Auf Fotografier-Versuche reagieren
sie mit wütenden Drohgebärden. Die Beiden lachen und winken sichtlich
amüsiert zurück. Süßliche „Gras”-Schwaden wehen ihnen überall
in die Nase, doch sie ziehen ein „copje coffie” vor. „Aus dem Alter für dies
und jenes sind wir längst raus”, meint Peter und schlürft genüsslich seinen
Kaffee. „Ganz schön international”, findet Uli das bunte Gewimmel,
„Amsterdamer Atmospähre eben. So fängt der Tag gut an.” Früher, erklärt er,
wurde hier nicht nur gebetet, sondern auch deftig geprasst, „die verstanden
zu leben.” Auch dies Kontraste, wie sie schärfer nicht sein können. Geschichtskenntnisse vertiefen mit
Überblick Sie lassen sich durch die Gassen treiben,
schauen hier und dort mal rein, bis sie sich zum Mittagsbüffet wieder an
Bord einfinden. Wobei sie feststellen, wie gepflegt doch die BELLRIVA ist.
„Alles glänzt”, streicht Segler Uli über die glatte weiße Farbe, „das Alter
sieht man dem Mädel nun wirklich nicht an”. Sie sind auch einer Meinung, was
ihre „schiffigen Formen” angeht: wie ein richtiges Schiff halt, mit hohem
Steven und echter Brücke. Sie sei zwar kein Stern mehr am
Flusskreuzfahrt-Himmel, aber immer noch ein „sympathischer Typ”, dazu
nostalgisch-gemütlich, locker und familiär. „Was will man mehr?!”, reimt
Peter dazu. Die übrigen zehn Kreuzfahrer im Hafen können da nicht mithalten.
„Sie glänzen durch gestylte Formen, die letztlich alle gleich sind”, urteilt
Uli fachmännisch. Während Peter sich nach gebratenem Kabeljau,
Salat, Eis und einem Glas Weißwein zum „notwendigen Matratzenhorchdienst”,
wie er sagt, aufs Ohr legt, macht sich Uli auf den Weg zum
Schifffahrtsmuseum: „Ich muss unbedingt noch meine Kenntnisse der
Geschichte vertiefen”, hat der Hobby-Historiker sich vorgenommen. Und ist
begeistert von Architektur und Präsentation. Den Rundgang schließt er ab mit
einem Besuch auf dem historischen Dreimaster AMSTERDAM, der vor der Haustür
liegt. Genau wie um die Ecke das hochmoderne ozeanografische
Forschungsschiff PELAGIA. Vom Nemo-Aquarium, wo Museumsschiffe an ihren
Stegen dümpeln, fängt Uli die maritime Szenerie noch mit der Kamera ein,
bevor er sich wieder auf den Weg zur BELLRIVA macht. Um Mitternacht läuft
sie aus und nimmt die Parade der nächtlichen Amsterdamer Lichterszene ab,
bevor sie in den Amsterdam-Rijn-Kanaal eindreht.
Glockenspiel, schiefe Häuser und Schiffe gucken „Guten Morgen, Sonnenschein, weck mich auf und komm herein …”, holt einen das Wecklied anfangs noch sanft, aber dann mit eindringlicher Lautstärkesteigerung aus tiefen Träumen. Kreuzfahrtleiterin Daniela meint es gut mit ihren Ausflüglern und informiert unverdrossen: „Meine Damen und Herren, es ist jetzt sieben Uhr fünfundvierzig und wir haben gerade in Dordrecht angelegt”. Nicht dass jetzt Schluss wäre: Während man sich aus den Federn müht, prasseln weitere Informationen auf die halbschlafenen Gäste ein: „Dordrecht liegt in der Provinz Südholland und zwanzig Kilometer südwestlich von Rotterdam. Um sie herum teilt sich der Rheinarm Benedem Merwede in den Kanal Noord, die Oude Maas und den Dordtsche Kil. Das Flüsse-Eck im Norden der Insel Dordrecht ist nicht nur der am meisten befahrene Wasserweg der Niederlande, sondern auch der am stärksten benutzte Flussschnittpunkt Europas”. Meint Uli beim Frühstück: „Wozu das um diese
Zeit, das haben wir doch schon alles gelesen”. Peter bewegt ein anderes
Erlebnis: „Als ich den Vorhang aufgeschoben habe und ein Auto sah, dachte
ich erst, der will uns überholen, wusste aber nicht, dass wir schon an der
Pier lagen”. Bei schönstem Sonnenwetter marschieren die Beiden los. Mit dem Stadtplan in der Hand, steuern sie erst mal die Grote Kerk an, den spätgotischen Dom und herausragendes Baudenkmal der mittelalterlichen Stadt. Um zehn Uhr gibt es das nächste Konzert: vom schiefen Turm der Kirche mit ihrem Spiel von 67 Glocken. „Wem die Stunde schlägt ...”, kommentiert
Uli, als er in die Voorstraat mit den ersten nach vorne fallenden
Giebelhäusern einbiegt, die für Dordrecht typisch sind. Parallel dazu
verläuft die Wijnstraat. Beide sind durch kleine Brücken miteinander
verbunden: die „waterrondje mit gezellig winkelen”, wie es auf Holländisch
heißt und auch danach klingt – gemütlich eben. Irgendwann stoßen sie auf das
imposante Groothofdspoort, Dordrechts wichtigtes Stadttor. Dahinter weitet
sich der Blick auf den Schnittpunkt der drei Flüsse. Die Gaststätte lädt zum
copje koffie und zum Schiffegucken ein: respektable Frachter mit bis zu
7.000 Tonnen und Schubverbände mit 18.000 Tonnen Erz in sechs Bargen. Die
bringen es glattweg auf Seeschifflänge von 270 Metern wie die HERKULES II,
mit über 6.000 PS stärkster Schubschlepper auf dem Rhein. Ulis und Peters Rückweg führt durch das
unverändert malerische Hafenviertel mit seinen Packhäusern,
Kaufmannswohnungen und Kais, an denen zahlreiche Museumsschiffe liegen.
Sogar – zu beider Begeisterung – noch einige betriebsfähige Dampfer sind
darunter, zu denen man von Besatzungsmitgliedern erstaunliche Geschichten
hört. Natur- und Schleusentheater mit einem
„Kessel Buntes” Zur Mittagszeit – „wie jede Mahlzeit von Chef Holger Friedemann aus Brandenburg ein kulinarischer Genuss”, so Hobbykoch Peters Urteil – werden die Leinen wieder losgeworfen. Daniela unterhält ab jetzt wieder ihre Gäste über Lautsprecher: „Sie sehen jetzt auf der rechten Seite…, und schauen Sie mal links herüber…” Bald gibt es außer Natur satt – Inseln, Wiesen, Felder und Wälder – nichts mehr „Aufregendes” anzusehen, so dass der Lautsprecher stumm bleibt. Peter genießt das grüne Panorama: „Hier wird man zur Ruhe gezwungen, das ist echte Entschleunigung“. |
Bis die erste Schleuse mit Riesenausmaßen von 320 Metern Länge und 24 Meter Breite alle an Deck treibt. „Des kennt mer net”, staunt ein Schwabe über das Technik-Theater, als sich BELLRIVA mit mehreren Frachtern in eine von zwei Kammern schiebt. „Hier wird das Süßwasser vom Salzwasser getrennt”, hören sie von Daniela und können das nicht fassen. Die nächste Schleuse kann sogar mit drei Riesen-Schleusentrögen aufwarten. Aus dem Staunen kommen sie nicht heraus, als
ihre BELLRIVA gegen Abend eine Stunde lang durch den Antwerpener Hafen, den
größten Belgiens, fährt. Wobei sie die Köpfe recken müssen hinauf zu den
Riesenpötten, an denen das dagegen winzige Flusskreuzfahrtschiff vorüber
schleicht: Tanker, Containerschiffe, Autotransporter. „Auf dieser Reise wird
einem ja viel mehr geboten”, ist Peter ganz angetan, „als die
Prospektinformationen hergeben, das müsste ganz anders beworben werden”. Nach einem schiffsengen Brückenmanöver, das
die Fahrkünste des Kapitäns herausfordert, legt MS BELLRIVA auch wieder
mitten in der Stadt an im Hafenbecken des Kattendijkdoks direkt vor der
Londenbrug, von Hochhäusern flankiert und fußläufig günstig in Zentrumsnähe. Höhepunkt des Tages: die authentische und
lebendige Crewshow „Ein Kessel Buntes” mit einem Feuerwerk an bühnenreifen
Nummern und Lachsalven. „Hier schlummern Talente”, findet der sonst so
kritische Uli und geizt nicht mit Beifall. Auch Wolfgang Lippert, einst
Moderator der großen DDR-Fernsehshow, hätte hier seinen Spaß gehabt. Antwerpener Impressionen zwischen
Geschichte und Kultur Die geschichtsträchtige und in zwei Weltkriegen gebeutelte Rubensstadt steht am nächsten Vormittag auf dem Programm. Die fröhliche Schwabengruppe mit Schuljubiläum entschließt sich zu einer geführten Stadtbesichtigung: „Antwerpe kennet mer noch net und wolle mehr wisse fürsch näkschte Mol”. Uli und Peter indes, längere Zeit beruflich hier aktiv gewesen, wandeln auf vertrauten Pfaden, „um schöne Erinnerungen aufzufrischen”. Um den Großen Markt herum, dem Herz der Millionenstadt, führen ihre verschlungenen Wege: vorüber an schönen Gildehäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert um das Rathaus herum, das aus dem 15. Jahrhundert stammt und als gelungene Kombination aus flämischem Baustil und italienischer Renaissance gilt. Auf dem Großen Markt werden skurile
Antiquitäten feilgeboten. In seiner Mitte das Standbild des handwerfenden
Brabos. „Der Legende nach”, weiß Uli, „hat Brabo einst einem fürchterlichen
Riesen die Hand abgehackt und sie über die Schelde geworfen. Aus diesem
Vorfall soll sich der Name ‚Antwerpen’ ableiten”. Wahrzeichen der Stadt ist jedoch die
Liebfrauen-Kathedrale, größte gotische Kirche Belgiens mit ihrem filigranen
weißen Turm. Peter, Hobby-Maler, kennt sich auf dem Gebiet aus: „Antwerpen
ist eine der üppigsten Kunststädte Europas. Unbedingt sehen müssen wir das
Rubens-Haus”. An diesem letzten Mittwoch des Monats ist in allen Museen
Belgiens freier Eintritt, so dass die Entscheidung nicht schwer fällt. Die
Bilder, die beide aus -zig Veröffentlichungen kennen, können sie hier im
Original sehen. Beide sind tief fasziniert von der „unglaublich präzisen,
realistischen und lebensnahen Darstellungsweise” des barocken Malerfürsten
Peter Paul Rubens. Ein Souvenir-Tipp: belgische Pralinen. Die
Firma Leonidas gilt hier als das berühmteste Haus, in dem man die köstlichen
„Weißen mit cremiger Kaffee-Füllung” unbedingt probieren und einkaufen
sollte. Beiden gefällt die ruhige Atmosphäre der
sauberen Stadt. „Ganz anders als Amsterdam”, meint Uli, den es auch ins
Schifffahrtsmuseum am Schelde-Ufer zieht. Die Geschichte der Stadt,
besonders der beiden für sie und ihre Bewohner verheerenden Weltkriege, hat
er seinem Freund Peter schon im modernen Museum aan de Stroom, dem
monumentalen Sandsteinblock zwischen Willem- und Bonapartedok, näher
gebracht. Wobei sie auch per Rolltreppe aufs Dach gefahren sind, um die
Stadt auch mal von oben zu sehen. Die zweite Hafenrundfahrt wird zum
Gala-Abendessen serviert, das von der obligaten Eisbomben-Parade gekrönt
wird. Mit lebhaftem Beifall für die rührige Küchencrew, die für zufriedene
Gäste gesorgt hat. Nijmegen am
Waal, ein historisches Juwel „Nijmegen fest 09.15 Uhr”, notiert Kapitän
Thomas Topf im Schiffstagebuch am vorletzten Morgen. Eine leichte Verspätung
dank Wartezeiten vor den Schleusen. „Die Ausflüge finden planmäßig statt”,
informiert Daniela. Nach dem Frühstück machen sich die beiden
Freunde wieder auf zur Stadterkundung individuell. Die älteste Stadt der
Niederlande, deren Anfänge auf Kelten, Römer und Brabanter zurück gehen, ist
überschaubar, so dass sie sich bis zum Mittags-Büffet Zeit lassen können.
„Die Stadt” weiß Uli natürlich, „liegt stategisch gut geschützt auf
Moränenhügeln und somit vor Hochwasser geschützt”. Für die Karolinger war
sie kaiserliche Residenz, die Spanier herrschten hier vier Jahre, bis
Maurits von Oranien Nijmwegen 1591 zurück eroberte. Sogar Hansestadt war
sie. Eine überaus bunte Geschichte. „Am Hauptplatz ‚Grote Markt’ kann man gut
nachvollziehen”, so Hobby-Historiker Uli, „wie die Altstadt vor 1944 mal
ausgesehen haben muss”. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges fand hier die
größte Luftlandeoperation der Alliierten statt, bevor deutsche
Kampfschwimmer die berühmte Brücke über den Waal in die Luft sprengen
konnten. Die Kämpfe rissen schmerzliche Wunden ins frühmittelalterliche
Stadtbild. Gefallen hat Peter das ehemalige Gebäude der
Stadtwaage, die „Waag”, mit ihrem stufenförmigen Giebel und die gewölbte
Passage zum „Kerkboog” an der „Grote Kerk” St. Stevens. Vom Aussichtsturm
„Belvedere” bei den Ruinen des Valkhof Palastes aus dem 16. Jahrhundert, wo
schon Karl der Große residierte, haben sie den Blick über Fluss, Stadt und
Schiff schweifen lassen. Ein Gast ist sogar zur „Rheintaufe” in den Waal
gestiegen. „Wetter, feiner weißer Sandstrand und das wieder saubere Wasser
haben mich dazu animiert”, sagt er und steigt erfrischt vom Bordfahrrad. Positive „Glanzlichter”-Feedback auf die
good old Lady „Noch eine Nacht müssen Sie mit mir
schlafen”, scherzt Hotel-Manager Andreas, „dann sind Sie mich los”. Mit
seinem sächsischen Humor wirbt er für „Wiederholungstäter”, denen Reise,
Schiff, Crew und Service gefallen haben. Mit seinen Einführungsworten hat er
Recht behalten. Beim Gala-Dinner am Abend zuvor – Kleidungsvorschlag
„leichte Eleganz”, aber sympathischerweise ohne Schlips und Kragen – bekommt
er reichlich Beifall, was als positives Feedback und somit Zustimmung
gewertet werden darf. Wozu auch das Super-Wetter beigetragen hat, aber „wenn
Engel reisen”, hört man überall höchst zufrieden. „vielleicht hat auch
Daniela mit ihrem täglichen ‚Morgengebet an die Sonne’ dazu beigetragen”.
900 Kilometer zeigt der Schiffs-„Tacho” in Köln
am Ende der intensiven „Glanzlichter”-Reise. „Ich hab schon viele
Flussreisen gemacht”, bilanziert Geschäftsmann Peter, „aber diese hier war
Spitze, genau wie das Preis-Leistungs-Verhältnis!” Als sich die Freunde verabschieden, können sie
sich – „vom Flussfieber gepackt” – vorstellen, „das nächste Treffen wieder
irgendwo an Bord zu feiern – zum Beispiel auf einem richtigen Schiff, das
noch Charme und Seele hat”, meint Peter und Uli, seelenverwandt, hilft ihm
auf die Sprünge: „Wie unsere good old Lady BELLRIVA eben”. MS BELLRIVA Baujahr 1971 als ITALIA für die Köln-Düsseldorfer
Reederei KD; Werften: Braun/Speyer, Millingen; Modernisierung: 1993/94, u.a.
Voith-Schneider- auf Schottel-Antrieb. Länge 104,6 m; Breite 11,52 m;
Tiefgang 1,60 m; Tonnage 1.240 t; 2 Hauptmotoren Mitsubishi/Volvo D34 AMS;
Leistung: 1268 PS; Verbrauch (Marine-Diesel): 120 l/h; 3 Generatoren Volvo
Tamp 122A; Geschwindigkeit (maximal) 25 km/h; Crew 42; Passagiere ((maximal)
192; 92 Kabinen; Reederei: Nijmegen Cruiseline b.v.; Flagge Niederlande;
Heimathafen Heersch ZH, Niederlande. Kapitän Thomas Topf (42) Ehemaliger Spediteur aus Leipzig (mit jetzigem
Wohnsitz in Neu-Mukran auf Rügen) hat sich, inspiriert von der
DDR-Fernseh-Serie „Zur See”, einen Jugendtraum erfüllt und ist – dank guter
Vorbilder – aus Berufung Kapitän geworden nach dem Motto: Führen können
heißt Team-Spieler sein; 2002 als Matrose in der Binnenschifffahrt
angefangen bis 2007, im selben Jahr als Steuermann ohne Patent auf der
BELLRIVA eingestiegen, 2009 Patent, 2010 2. Kapitän, 2013 1. Kapitän. Empfehlenswerte Lektüre vor Reiseantritt ist das BELLRIVA-Schiffsporträt in www.seereisenmagazin.de/BELLRIVA von Hagen Mesters; darüber hinaus auch ein Bericht über eine ähnliche Fahrt mit MS VISTA PRIMA in dem Buch des Autors FLUSSKREUZFAHRTEN ERLEBEN (erhältlich u.a. bei Amazon).
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Die BELLRIVA hat am Flussterminal festgemacht, gegenüber dem Terminal für (See-)Kreuzfahrtschiffe. Von hier sind es fünfzehn Gehminuten bis zum Hauptbahnhof und nach weiteren fünf Minuten erreicht man die Innenstadt. |
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Uferpromenade am Rand der Altstadt von Dordrecht. |
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Von dieser Gracht aus sieht man die Grote Kerk, den spätgotischen Dom und herausragendes Baudenkmal der mittelalterlichen Stadt Dordrecht. |
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Nach dem Landgang bespricht man das Erlebte bei einem erfrischenden Bier. |
Nach dem Mittagessen werden die Leinen wieder losgeworfen. Zeit für eine Siesta. |
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Bis die erste Schleuse mit Riesenausmaßen von 320 Metern Länge und 24 Meter Breite alle wieder hellwach macht. |
Der Antwerpener Hafen wird erreicht. Tanker, Containerschiffe, Autotransporter werden Passiert. |
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Blick vom Dach des Stadtmuseums auf Antwerpen |
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Das Gebäude der früheren Nijmegener Stadtwaage mit Restaurant |
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900 Kilometer zeigt der Schiffs-„Tacho” in Köln am Ende der intensiven „Glanzlichter”-Reise. |
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Unsere BELLRIVA ist 43 Jahre alt, ein Jahr älter, als Kapitän
Thomas Topf. Es wird ein guter Service geboten, gutes Essen macht gute
Stimmung und für Frohsinn sorgen die All-Inklusive-Getränke. |
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