|
|||||||
|
|||||||
Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin
Rettung für die
SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND? Gebaut wurde die SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND 1927 in
Bremerhaven für einen einzigen Zweck. Auf dem Dreimast-Vollschiff sollte der
seemännische Nachwuchs der Handelsmarine ausgebildet werden. Das geschah bis
1944, zuletzt in der Ostsee. Dann lag das Schiff in Lübeck als
Lazarettschiff. Eigentlich hätten die Engländer es nach dem Krieg als
Reparation übernehmen können. Doch der gewitzten Schiffsführung gelang es,
in die amerikanische Enklave Bremen zu verholen. Hier lag das Schiff, wieder
als Ausbildungsschiff, fast in der Stadt. 1950 kam es in deutschen Besitz
zurück. Seit 1996 liegt das Schiff jetzt in der Lesum-Mündung in Bremen
Vegesack – zur Besichtigung, für Übernachtungen, aber auch zu Hochzeiten.
Der eiserne Rumpf muss nun in Höhe der Wasserlinie ausgebessert werden – mit
neuen Stahlplatten. Das ganze kostet über eine Million €, 300.000 fehlten
noch. Der Deutsche Schulschiffverein hatte zusammen mit dem Bremer
Weser-Kurier jetzt zu einem Tag der offenen Tür auf das Schiff eingeladen.
Das Ergebnis waren 100.000 € Spendengeld, darunter eine Einzelspende von
20.000 €. Nun kann Ende Oktober die Reparatur auf einer Werft in Bemerhaven
beginnen, zu der das Schiff geschleppt wird.
Auch
Bremerhaven zieht mit seiner modernen Skyline immer mehr Besucher an. In der
Stadt am Meer und in der Stadt Bremen wurden im ersten Halbjahr 2014 mehr
als eine Million Übernachtungen gezählt. Bremen zieht noch mehr Besucher an Ein Rekordjahr scheint sich fortzusetzen. Auch im
ersten Halbjahr 2014 stieg die Zahl der Übernachtungen in Bremens
gewerblichen Beherbergungsbetrieben und lag mit 866.810 um exakt 11,6
Prozent über dem ersten Halbjahr 2013. Zählt man Bremerhaven mit, stehen
1.039.069 Übernachtungen in den Büchern, 10,9 Prozent mehr. Drei Viertel der
Übernachtungsgäste kamen aus Deutschland, die meisten ausländischen Gäste
aus Großbritannien, den Niederlanden und aus Spanien. Die Übernachtungen von
Spaniern stiegen um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt
blieben die Gäste, wie das Statistische Landesamt meldet, 1,9 Nächte. 75
Prozent aller Übernachtungen waren geschäftlicher Natur. Curry für die Kapitäne 1965, genau tausend Jahre nach der Verleihung des
Großen Marktrechts durch Kaiser Otto I. an die Stadt Bremen, lud der Senat
der Stadt Kapitäne und Chefingenieure von Flugzeugen und Schiffen zum ersten
Mal in die Obere Rathaushalle, um ihnen dafür zu danken, dass sie Bremen mit
allen Teilen der Welt verbinden. Dieser „Kapitänstag” wurde seither jedes
Jahr wieder ausgerichtet. Seit langem übernimmt die Organisation die BHV,
die Bremische Hafenvertretung. Traditionell wird ein Curry-Essen serviert.
Und traditionell auch zu Spenden aufgerufen zugunsten der Bremer
Seemannsmission. In diesem Jahr nahmen rund 350 Kapitäne, Vertreter der
maritimen Wirtschaft und aus der Politik am Essen teil. Weil sich das
Spendenaufkommen über die Jahre sehr erfreulich entwickelte, wurde in diesem
Jahr der Topf zum ersten Mal geteilt. Bedacht wurden jetzt auch soziale
Einrichtungen, die sich vor allem um Kinder in Not kümmern.
Green Sailing, Hamburg Ein grünes Kreuzfahrtschiff mit neuartigen
Segeln Der Geschäftsführer des erfolgreichen maritimen Ingenieursbüros Innoven GmbH in Bremerhaven, ein ehemaliger Vorstand einer inzwischen liquidierten AG aus Oldenburg und der Ex-Beluga-Reeder Niels Stolberg sind verantwortlich für eine neue Idee und ein neues Unternehmen. Die Green Sailing GmbH in Hamburg will für rund 135 Millionen € ein 150 Meter langes Kreuzfahrtschiff für 350 Passagiere bauen – im Fünf-Sterne-Bereich für ausgesuchte Regionen der Welt. Eine neuartige Segelkonstruktion soll mehr als die Hälfte des Brennstoffs einsparen, den Schiffe gleicher Größe verbrauchen würden. Die „Segel” werden 26 Meter hoch sein und aus Stahl und Aluminium bestehen. Sie gleichen einem schlanken Flugzeugflügel. Das Profil der Vorderkante wird rotieren. Die Konstruktion, die es bisher nur als Modell gab, hat einen Windkanaltest bereits bestanden. Die Maschinen werden durch schwefelarmen Diesel und Erdgas befeuert. Das neue Schiff wird einen Tiefgang von fünf Metern haben und auf hoher See mit langen Schwertern wie klassische Segler stabilisiert. Wegen des geringen Tiefgangs können Häfen angelaufen werden, die große Kreuzfahrtschiffe nicht erreichen. Zwar ist die Finanzierung des Projekts noch unklar, doch noch in diesem Jahr soll ein Bauauftrag erteilt werden. 2017 wird, wenn alles gut geht, das Schiff dann schwimmen. |
Frachter in Zukunft ohne Besatzung? Das Modell wird bereits in einem norwegischen Fjord erprobt. Obwohl es noch nicht völlig allein alle notwendigen Manöver ausführen kann, sind die Väter des Projekts guten Muts. Dank moderner Technologien wie GPS, ECDIS oder LIDAR wird um das Schiff ein „multisensorisches Wahrnehmungsfeld” aufgebaut, das eine Besatzung überflüssig macht. Gedacht wird auch an die Möglichkeit, solche Schiffe von Land aus zu steuern. Ausgelegt ist das Frachtschiff auf eine Kapazität von 100 Standardcontainern. Die ersten Abbildungen zeigen ein Schiff mit geradem, senkrechtem Bug, gänzlich ohne Aufbauten, nur mit Reling und einem Mast im Bug und kleineren Geräten auf dem Achterdeck. Ein Schiff dieser Art würde innerhalb einer Lebensspanne von 30 Jahren im Vergleich zu einem konventionellen Schiff gleicher Größe rund 26 Millionen € einsparen. Interessant ist das Projekt besonders in Norwegen, wo man plant, Transportrouten vom Land weg aufs Meer zu verlegen.
Man sieht der WAL nicht an, dass sie einst
Seenotrettungskreuzer war. 2013 wurde das Schiff in seinen Originalzustand
zurückverwandelt und ist jetzt im Vegesacker Hafen zu besichtigen.
Foto: BREMEN verholt nach Vegesack Im Vegesacker Hafen kann jetzt der allererste
Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
(DGzRS) nach einer Werftüberholung besichtigt werden. Die BREMEN lief 1931
von Stapel und gehörte lange Zeit zu den größten Seenotkreuzern. Ende der 50
Jahre wurde eine neue Generation in Dienst gestellt, die BREMEN fuhr danach
unter anderem als Schlepper und als Privatyacht WAL. 2013 holten ein Mäzen
und eine Stiftung das Schiff an die Weser und ließen es äußerlich in seinen
Originalzustand zurückversetzen. Weitere Arbeiten im Inneren wird eine
ehrenamtliche Crew ausführen. Sie ist dabei auf Spenden und Sponsoren
angewiesen. Die neue alte BREMEN gehört jetzt dem „Kulturforum Speicher XI”.
Was man in Mecklenburg-Vorpommern auf allen
Binnengewässern erleben kann, bleibt in Niedersachsen weiterhin verboten:
das führerscheinfreie Schippern auch mit Hausbooten nach gründlicher
Einweisung. Führerschein muss weiter sein Was auf der Müritz, der Saale und auf der Saar möglich
ist, bleibt in Niedersachsen weiterhin verboten – das führerscheinfreie
Schippern nach gründlicher Einweisung auf niedersächsischen Binnengewässern.
Ein entsprechender FDP-Antrag fand im Parlament in Hannover keine Mehrheit.
Vor allem das Wirtschaftsministerium war dagegen. Führerscheinfreie
Hausboote dürfen Bundeswasserstraßen wie Weser oder den Mittellandkanal
nicht befahren, auf denen jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen
gewerbliche Güter transportiert werden. Auch Aller und Leine kämen „wegen
schwankender Wasserstände, starker Strömungen und schwieriger
Wasserverhältnisse” nicht in Frage. Auch eine Verbindung in das liberalere
Holland sei nicht möglich, denn die Ems und ihre Kanäle seien für
führerscheinfreie Boot verboten. Und schließlich seien rüpelige und
alkoholisierte Freizeitschiffer Sicherheitsrisiken. Kontrollen der
Wasserschutzpolizei in Brandenburg im ersten Halbjahr 2014 haben bei jedem
fünften Sportsboot zu Beanstandungen geführt. Die Verkehrsexpertin der
Grünen befürchtete eine Zunahme von kleinen Motorbooten und Jetskis und riet
den Wassersportlern, „lieber ihre eigene Muskelkraft einzusetzen”. Steigende Zahl gesunder Tiere 9.343 Seehunde wurden in diesem Sommer an der
niedersächsischen Küste gezählt, deutlich mehr als im Vorjahr mit 8.082
Tieren. Auch der Nachwuchs hat zugenommen, die Zahl der Jungtiere stieg von
1.373 im Jahre 2013 auf 2.067. Alle Tiere machten bei der Zählung einen
starken und gesunden Eindruck, Hinweise auf Erkrankungen gab es nicht. Seit
1972 werden Seehunde aus kleinen Propellermaschinen gezählt, wenn sie bei
Niedrigwasser auf Sandbänken ruhen. Schutz für den See auf Juist Hammersee heißt das kleine Gewässer auf der längsten
und schmalsten ostfriesischen Insel Juist. Am Hammersee ist Juist besonders
schmal. Im Dezember letzten Jahres hatte das Sturmtief „Xaver” just von
diesem Teil der Insel bis zu zehn Meter Dünen weggerissen. Zwischen August
und Oktober dieses Jahres wurden nun für etwa 600.000 € rund 50.000
Kubikmeter Sand auf einen 750 Meter langen Abschnitt vor dem
Hammersee angespült, um ein Durchbrechen zu verhindern. ... und fürs Wattenmeer? Die weltweit größte zusammenhängende Fläche aus
Schlick- und Sandwatt liegt vor Dänemark, Deutschland und den Niederlanden:
das Feuchtbiotop ist von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt. Es umfasst
11.500 Quadratkilometer. Auch Dünen, Salzwiesen, Marschflächen und Sandbänke
gehören zu dieser Schutzzone. Die Salzwiesen beherbergen rund 2.300
Pflanzen- und Tierarten, die brackwasserhaltigen und marinen Zonen weitere
2.700 Arten. Seit Jahren fordern Kritiker ein flächendeckendes Ranger-System
für dieses einzigartige Gebiet. Niedersachsen will bisher kein Geld für die
Truppe ausgeben.
Drei Schönheiten vor dem Columbus Cruise Center: Das
Treffen der drei Phoenix-Schiffe im letzten Jahr. Wer die drei Schiffe im
nächsten Jahr in Bremerhaven sehen will, sollte den 15. September 2015
vormerken. Dreiertreffen in Bremerhaven Einmal im Jahr liegen alle drei Hochseeschiffe von
Phoenix Reisen in Bremerhaven. In diesem Jahr lagen am
23. August die MS AMADEA, die MS ALBATROS und die MS ARTANIA in der
Hafenstadt am Meer. Über den Zweck des Treffens und die damit verbundene
Organisation berichtet jetzt das Bonner Unternehmen in seinem
Internetfernsehen: 53. Folge Phoenix Reisen TV:
http://www.phoenixreisen.tv/default.asp?k=53
Zwei Jahre Jade-Weser-Port „Banges Warten am tiefen Wasser” lautete am 30. August dieses Jahres die Überschrift des „Weser-Kurier” über einem Fünf-Spalter über den Jade-Weser-Port Wilhelmshaven. Zwei Jahre nach Inbetriebnahme werden hier ganze 100.000 Container umgeschlagen, statt der geplanten 2,7 Millionen. Im Durchschnitt machen pro Woche zwei Schiffe fest. Die Maersk-Reederei, bisher einziger Kunde am Terminal, äußerte jetzt laut Zweifel an der Zukunft des Hafens. Das Gemeinschaftsprojekt von Niedersachsen und Bremen kostete rund eine Milliarde €.
|
||||||
|