Nach den ersten faszinierenden Eindrücken in Dubai
nimmt die AIDAaura am Nachmittag Kurs zunächst nach Westen, in Richtung Abu
Dhabi.
Abu Dhabi ist nicht nur das größte, sondern
aufgrund seiner Erdölvorkommen auch das reichste der sieben Vereinigten
Arabischen Emirate. Das Landesinnere besteht hierbei meist aus Dünen und
Salzsümpfen. Abu Dhabi selbst zählt heute hingegen zu den modernsten Städten
weltweit. Die Stadt liegt auf einer flachen Sandinsel, die mit Brücken mit
dem Festland verbunden ist. Abu Dhabi mit seinen rund 750.000 Einwohnern
präsentiert sich heute in einem neuen Gesicht mit architektonisch
markanten Hochhäusern, zum Teil mit arabischen Elementen, großzügig
ausgebauten Straßen und mit vielen Grünanlagen direkt im Stadtzentrum, zudem
ist fast im gesamten Stadtzentrum das Meer aus zu sehen.
Im Vergleich zu Dubai fällt in Abu Dhabi auf, dass
der Verkehr hier wesentlich flüssiger läuft und dass es hier wesentlich mehr
bewässerte Grünflächen gibt. Entlang der breiteren Straßen sind Grünanlagen
mit schattenspenden Bäumen und Stauden gepflanzt. Allein um das Stadtzentrum
herum liegen etwa 20 kleine und mittelgroße Parks, die gerne in den
Abendstunden oder an den Feiertagen von den Bewohnern der Stadt als
Treffpunkt genutzt werden.
Die Corniche ist die Pracht- und Vorzeigestraße von
Abu Dhabi. Auf der rund sechs Kilometer langen begrünten und sehr gepflegten
Strecke vom Hafen bis zum südlichen Ende, am luxuriösesten Hotel der Welt,
dem Emirates Palace, lässt es sich zwischen den Luxushotels und
Bürokomplexen wunderbar flanieren. Hier liegt auch das höchste Gebäude der
Stadt, das 381 Meter hohe World Trade Center Abu Dhabi. Entlang des
westlichen Teils der Corniche befindet sich die sehr gepflegte
Strandpromenade von Abu Dhabi mit dem im Jahr 2008 eröffneten Badestrand
Corniche Beach. Für diesen Strand hat Abu Dhabi die berühmte Blaue Flagge
für ein besonders sauberes und sicheres Badegewässer erhalten.
Wer Abu Dhabi hautnah erleben möchte, der sollte
einmal einen ganz besonderen Ausflug mit AIDA Cruises buchen und nimmt an
einer geführten Fahrradtour teil. Dabei geht es mit einer rund 20-köpfigen
Gruppe und einem erfahrendem Fahrrad-Scout zunächst durch den Hafen, durch
die Wolkenkratzerschluchten auf der Corniche bis zur
Landzunge Breakwate am westlichen Ende. Hier wurde in den letzten Jahren die
große Einkaufswelt Marina-Mall sowie ein paar Restaurants und das
Freilichtmuseum Heritage Village errichtet. In diesem Museum wird die
Lebensweise der Beduinen aufgezeigt, so wie sie noch bis vor 40 Jahren im
Umfeld von Abu Dhabi gelebt haben. Im Bereich der Marina hat man auch einen
einzigartigen Ausblick auf den Badestrand und die Skyline von Abu Dhabi.
Unbedingt sehenswert in Abu Dhabi ist die
drittgrößte Moschee der Welt, die schneeweiße Shik-Zayed-Moschee, erbaut aus
15 verschiedenen Marmorarten und vergoldeten Mosaiken, erhebt sich das
imposante schneeweiße Bauwerk seit acht Jahren 107 Meter in den meist blauen
arabischen Himmel. Die große Kuppel der Moschee ist über 70 Meter hoch und
spannt sich über 32 Meter. Bemerkenswert ist im Innenraum, der bis zu 40.000
Gläubigen Platz bietet, besonders ein LED-Kronleuchter, der mit einer Größe
von 10 mal 15 Meter als größter der Welt gilt. Ganz wichtig bei einem Besuch
ist die Kleiderordnung entsprechend der muslimischen Gepflogenheiten, so
müssen Frauen die Haare mit einem Tuch oder Schleier bedecken, Schultern,
Oberarme und Knie sind ebenfalls zu bedecken.
Formel 1-Fans freuen sich hingegen in Abu Dhabi auf
einen Besuch der Ferrari World auf Yas Island. Der weltgrößte überdachte
Freizeitpark wurde im November 2010 eröffnet und widmet sich, wie der
Parkname schon verrät, thematisch ganz dem italienischen Sportflitzer. Die
rund 20 Attraktionen des auf der Yas-Insel gelegenen Parks reichen von einer
Kinder-Spielewelt, wo die Kleinen ihre ersten Fahrversuche mit
Mini-Sportwagen machen können bis hin zu spannenden Familienattraktionen,
bei denen man mehr über die Hintergründe und die Historie des italienischen
Sportwagens erfährt. Wer hingegen den ultimativen Adrenalin-Kick sucht,
kommt hier mit der 240 km/h schnellen Achterbahn „Formula Rossa” oder dem
G-Force-Tower ganz auf seine Kosten.
Kurs auf Muscat
Von Abu Dhabi nimmt die AIDAaura Kurs auf den
nächsten Hafen, Muscat, die Hauptstadt des Sultanats Oman, das Land des
Weihrauchs und der Silberschmiedekunst. Was könnte typischer sein für den
Orient als pulsierende Souks und Märkte wie man sie heute noch vielerorts im
Oman findet, somit unterscheidet sich das Land am Arabischen Meer auch noch
heute von den angrenzenden arabischen Nachbarn.
Die Kultur des Landes ist geprägt durch 5.000 Jahre Seehandel. Dabei war
schon in der Antike das teuerste Luxusgut Weihrauch aus dem Südoman, das von
den Griechen und Römern sogar mit Gold aufgewogen wurde. Die abenteuerlichen
Seereisen der Omanis führten später zur Legende von Sindbad dem Seefahrer.
Der lang anhaltende Austausch der Omanis mit den Kulturen Ostafrikas,
Indiens und des
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Fernen Ostens hinterließ nachhaltige Spuren in der
Architektur, Ornamentik, Musik, Brauchtum und im Alltag. So hüllen sich die
omanischen Frauen auch heute gerne in farbenprächtige Stoffe aus Indien und
an Festtagen legen die Männer ihren Krummdolch an, den „Khanjar”, der keine
Waffe, sondern Statussymbol ist. Die Männer tragen schneeweiße bodenlange
Gewänder, die „Dishdashas” und im Altagsgeschäft ein mit Ornamenten
verzierte Kappe, die „Kumma”, die ihren Ursprung in Ostafrika hat. Im
Hajar-Gebirge mit seinen Steilhängen, grandiosen Schluchten und Canyons
finden sich noch heute unzählige Ruinen und Festungen mit Wehrtürmen,
entlang der alten Handelswege der Beduinen. Hier waren die Menschen früher
vor den Angriffen sicher, bildeten doch die Flanken des bis zu 3.000 Meter
hohen Gebirges einen natürlichen Schutzwall.
Ein gutes Beispiel dafür ist beispielsweise die in
den letzten Jahren aufwendig restaurierte Festungsanlage in Nakhal. Die
Festung liegt in einem schönen kleinen Dorf mit unzähligen Dattelpalmen.
Diese 350 Jahre alte Festung erhebt sich auf einem Felsen, hoch über dem
alten Dorf und von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick auf die
grünen Dattelplantagen. Die restaurierten Räume des Forts wurden alle wieder
im ursprünglichen Stil der Zeit eingerichtet, als es noch kein Beton oder
Klimaanlagen gab – und die Räume sind trotz Außentemperaturen um 28° C
angenehm kühl.
In der Nähe von
Nakhal
befinden sich auch die heißen
Thermalquellen von Ayn Thowarah. Inmitten eines grünem Wadi sprudelt rund 42
Grad heißes Wasser aus den Bergspalten. Das stark mineralhaltige Wasser, das
einer Heilwirkung zugesprochen wird, läuft über in einen Naturpool, in dem
nicht nur die Einheimischen gerne ein Bad nehmen. Von dort fließt das Wasser
ins Flussbett über, in dem kleine Knubberfische an den Füßen knabbern.
Seit 1808 ist Muscat, gelegen in einer geschützten
Bucht, Sitz des Sultans, wobei die Altstadt im 19. Jahrhundert noch durch
viereinhalb Meter hohe Mauern geschützt war. Durch die Teilung des Reiches
in das Sultanat Oman und das Sultanat Sansibar 1860 begann der
wirtschaftliche Niedergang des Landes, der erst Anfang der 1970er Jahre mit
der Erdölförderung und dem Amtsantritt des noch regierenden Sultan Qaboos
bin Said gestoppt wurde. Das Land entwickelte sich daraufhin zunehmend und
auch der Tourismus spielt inzwischen eine wirtschaftlich wichtige Rolle.
Neben einem Besuch des orientalischen Souk, in
direkter Nachbarschaft des Hafens in Mutrah, in dem heute noch der
Warenumschlag mit Obst und Gemüse über die altertümlichen DAUS aus den
benachbarten arabischen Ländern erfolgt, mit einem umfangreichen Angebot an
Gewürzen, Stoffen und natürlich Weihrauch, sollte auch ein Blick auf den
Sultanspalast Al-Alam-al-Amer in Muscat auf dem Programm stehen. Der 1974
fertiggestellte blau-goldene dreigeschossige Palast ruht auf vier
monumentalen Halbsäulen. Dabei sollen die goldfarbenen Säulen die Würde des
Sultans unterstreichen, wenn er auf den dazwischen liegenden Balkon
heraustritt. Doch derzeit kuriert sich der 74-jährige Sultan Qaboos bin Said
in Deutschland aus. In seiner Sommerresidenz Garmisch-Partenkirchen hält er
sich schon seit acht Monaten für medizinische Untersuchungen aufgrund einer
Darmkrebserkrankung auf. Wann der Sultan, der Alleinherrscher des Landes
ist, in den Oman zurückkehren wird, ist derzeit mehr als ungewiss, genauso
wie die Regelungen der Thronfolge in der Monarchie, hat doch Sultan Qaboos
weder Söhne noch Brüder.
Bei einem Besuch in Muscat darf aber ein Abstecher
zur imposanten Sultan Qaboos Moschee nicht fehlen, die zu den größten
Gotteshäusern der Welt zählt. Die Moschee wurde 2001 fertig gestellt und
bietet im Innenhof Platz für 14.000 und in der 61 mal 71 Meter großen
Gebetshalle Platz für 6.000 Gläubige. Das Hauptminarett ist 91,50 Meter
hoch, die vier äußeren Minarette sind jeweils 45 Meter hoch. Die Wände sind
aus weißem und grauem Marmor und mit bemalten Fliesen geschmückt. Die
Gebetshalle ist mit einem 4.263 Quadratmeter großen rund 71 Tonnen schweren
Teppich ausgelegt, den 600 iranische Frauen in 27 Monaten aus insgesamt 1,7
Milliarden Knoten knüpften. In der 50 Meter hohen Kuppel hängt ein
Kristalllüster von Swarovski, der größte der Welt, der 14 Meter hoch und 8
Meter im Durchmesser ist und mit seinen 1.122 Lampen rund 8 Tonnen wiegt.
Die Moschee ist täglich, außer freitags von 9 bis 11 Uhr zu besichtigen.
Am Abend nimmt die AIDAauara unter dem Kommando von Kapitän Erik Kelt
Kirchner dann endlich Kurs auf die alte Route der Gewürzhändler in Richtung
Osten, in zwei Seetagen geht es rund 1.000 Seemeilen in Richtung Indien,
Mormugao, die Perlen des Ostens, wie die Portugiesen Goa nannten. Während
die Passagiere das sonnige Wetter mit Außentemperaturen bis fast 30° C zu
einem Sonnenbad auf der AIDAaura nutzen, schwitzen die Mitarbeiter der
Rezeption von AIDA Cruises einige Decks tiefer, denn dort müssen die zum
Teil sehr umständlichen indischen Zollformalitäten für die 1.200 Passagiere
aber auch der 405 Besatzungsmitglieder vorbereitet werden.
www.aida.de/orient-indien
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