Die MEIN SCHIFF 4 am Himmelfahrtstag 2015 am Ostseekai in Kiel.

 Alle Fotos dieser Seite: Kai Ortel, Berlin

Für moderne Kreuzfahrtschiffe gelten die Rituale der christlichen Seefahrt nicht mehr. Der Schiffsname wird bereits lange vor der Taufe weithin sichtbar aufgeschweißt, und auch eine Jungfernfahrt im klassischen Sinne gibt es im Zeitalter von „Fun Ships”, „Clubschiffen” und „Wohlfühlschiffen” längst nicht mehr. Und wenn es tatsächlich Unglück bringt, ein Schiff schon vor seiner Taufe über die sieben Weltmeere (oder zumindest über Nord- und Ostsee) zu schicken, dann sieht die Zukunft für die MEIN SCHIFF 4, den neuesten Flottenzuwachs von TUI Cruises, düster aus. Abgeliefert am 8. Mai nach exakt 714 Tagen Bauzeit, war die Übergabe des Schiffes bei Meyer Turku OY in Finnland nämlich nur der Auftakt zu einem „Vorprogramm”, das es wahrlich in sich hatte.

So ging es für die MEIN SCHIFF 4 von der Bauwerft in Turku zunächst nach Wilhelmshaven, wo am 12. Mai am Anleger von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen technische Tests durchgeführt wurden, die im flachen Wasser nicht ohne weiteres möglich sind. Anschließend fuhr das Schiff jedoch wieder sofort von der Nord- zurück in die Ostsee, wo es am Himmelfahrtstag (14. Mai) im Seehafen Kiel Vertretern der Presse vorgestellt wurde. Da Kiel gleichzeitig auch Basishafen der MEIN SCHIFF 4 in der bevorstehenden Sommersaison sein wird, erfolgte bei dieser Gelegenheit auch gleich die Plakettenübergabe anlässlich des Erstanlaufes des Schiffes an der Förde. So viel Schifffahrtstradition darf dann doch wieder sein, so dass das Ritual trotz des Feiertages unter der Anwesenheit von Dr. Ulf Kämpfer (Kieler Oberbürgermeister), Dr. Dirk Claus (Geschäftsführer Seehafen Kiel), Wybcke Meier (CEO TUI Cruises) Kjell Holm (Kapitän) und Jan Henze (Sartori & Berger) zelebriert wurde.

Doch da waren es bis zur Taufe des Schiffes immer noch vier Wochen. Es folgten daher eine „Testfahrt” (18. bis 22. Mai, Kiel – Hamburg), eine „Minikreuzfahrt” für Stammgäste der Reederei (22. bis 25. Mai, Hamburg – Kopenhagen – Kiel), sowie eine „Vorpremierenfahrt” (26. bis 31. Mai, Kiel – Kopenhagen – Göteborg – Oslo – Hamburg), die allesamt als „Übungsfahrten für die Crew” dienen sollten und trotz des halboffiziellen Charakters binnen weniger Tage ausverkauft waren. „Aufgrund der großen Nachfrage” nahm TUI Cruises daher kurzfristig noch eine weitere Kurzreise ins Programm (2. bis 4. Juni, Hamburg – Kiel), die nun wirklich als „Generalprobe” für die Crew deklariert wurde. Erst am 5. Juni war es dann soweit, und die MEIN SCHIFF 4 konnte von Franziska van Almsick getauft werden, das Ganze begleitet von einem kostenlosen musikalischen Rahmenprogramm auf einer großen Showbühne am Hafen und einem abschließenden Feuerwerk. Auf ihre Jungfernfahrt in der Ostsee ging der Täufling schließlich einen Tag später, am 6. Juni.  

Möglich gemacht hatte all dies die Baukunst der Ingenieure von Meyer Turku OY (vormals STX Finland OY), die der Reederei TUI Cruises schon Mitte Februar die frohe Botschaft der frühzeitigen Ablieferung hatten überbringen können. Dabei ist die Beziehung zwischen Reederei und Werft ohnehin schon eine besonders intensive, immerhin ist das Folgeschiff MEIN SCHIFF 5 bereits im Bau (Brennstart 18.11.2014), und auch die MEIN SCHIFF 6 folgt noch in diesem Sommer (Brennstart 23.06.). Die Ablieferung dieser Schiffe ist für Juni 2016 und Anfang 2017 vorgesehen, und auch die Optionen für MEIN SCHIFF 7 und MEIN SCHIFF 8 (Ablieferung 2018 und 2019) wird die Reederei bis dahin wohl wahrgenommen haben; die MEIN SCHIFF 1 und MEIN

Voller Stolz auf „ihr” Schiff: TUI Cruises-CEO Wybcke Meier, Kapitän Kjell Holm und Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer.

In der Abtanz-Bar kann ab 22 Uhr und mit „open end” getanzt werden.

655 Plätze innen und 90 außen fasst das Büffetrestaurant „Anckelmannsplatz” auf Deck 12.

Das Hauptrestaurant Atlantik gliedert sich in die drei Bereiche „Brasserie”, Mediterran” und „Klassik”.

Im Spezialitäten-Restaurant Hanami wird japanische Küche gegen Aufpreis serviert.

In der Himmel und Meer-Lounge ist die Aussicht über den Bug fast so gut wie von der Kommandobrücke aus.

Das „Klanghaus” ist eine „kammermusikalische Philharmonie auf See”.

Die Einkaufspassage „Neue Wall” auf Deck 4 und 5 ist eine Reminiszenz an die gleichnamige Edeleinkaufsstraße in Hamburg.  

Wettkampftauglich: Der 25 Meter lange Außen-Swimmingpool.

Großzügig: Der Innenpool-Bereich nebst Whirlpools. 

Am Firmenlogo sofort erkennbar: Die TUI-Bar auf Deck 4.

Im Gegensatz zur MEIN SCHIFF 3 auch mit einem kleinen Außenbereich ausgestattet: das Steakhouse „Surf & Turf”.