|
||||||||||||||||||||||
Seit dem 30. April ist das neue Kreuzfahrtterminal Hamburg-Steinwerder Start- und Zielhafen für siebentägige Reisen mit der AIDAprima zu den Metropolen Westeuropas. Alle Fotos dieser Seite: Christian Eckardt, Bremerhaven |
||||||||||||||||||||||
Christian Eckardt AIDAprima, das neue deutsche Kreuzfahrthighlight Erstmalig ganzjährig Kreuzfahrten von Hamburg |
||||||||||||||||||||||
Am 14. März 2016 übernahm AIDA Cruises, nach einer mehrmonatigen Verspätung, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie den ersten Neubau einer neuen Schiffsgeneration von Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) in Nagasaki. Das elfte Mitglied der AIDA Flotte wurde am 7. Mai 2016 als glanzvoller Höhepunkt des 827. Hamburger Hafengeburtstages von der jungen Schauspielerin Emma Schweiger getauft. Felix Eichhorn, Präsident AIDA Cruises erklärte im Zusammenhang mit der Übernahme des neuen Flaggschiffes für die deutsche Kreuzfahrtindustrie: „Vor 20 Jahren ist AIDA mit dem Konzept der modernen Kreuzfahrt gestartet. Mit unserem neuen Flaggschiff und den drei folgenden Neubauten werden wir dem deutschen Kreuzfahrtmarkt weitere wichtige Wachstumsimpulse geben. Wir betreten wiederum Neuland und bieten als erste Reederei ganzjährig Kreuzfahrten ab Deutschland an. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer einmaligen Angebotsvielfalt auf AIDAprima neue Gästegruppen erreichen werden.” Seit dem 30. April 2016 ist das neue Kreuzfahrtterminal Hamburg-Steinwerder nun Start- und Zielhafen für siebentägige Rundreisen mit der AIDAprima zu den Metropolen Westeuropas. London/Southampton, Paris/Le Havre, Brüssel/Zeebrügge und Rotterdam sind die Stationen dieser Reise, wobei eigentlich das Schiff eher die eigentliche Destination darstellt. Was ist das Besondere an der neuen AIDAprima – hier ein erster Überblick, wobei von unserem Autor Philipp Rademann in Ausgabe 4/2016 (Oktober-Dezember) auf die kulinarischen Gegebenheiten an Bord hinweisen wird. Zudem wird es spannend, wie einige Bereiche des Schiffes in den stürmischen Wintermonaten genutzt werden.
Urlaub mit Schönwettergarantie – Four Elements und AIDA Beach Club An Bord der AIDAprima ist man in vielen Bereichen vom schlechten Wetter völlig unabhängig, so dass das Schiff mit seinen vielseitigen Erlebniswelten zur Schönwetterdestination wird, und das nun 365 Tage im Jahr. Somit ist es egal, ob es im Winter draußen regnet oder schneit! Doch wird es sich erst in der Praxis zeigen, wie Wintertauglich das Schiff wirklich ist. Das Schwesterschiff, die im nächsten Jahr in Fahrt kommende AIDAperla, soll dann direkt im Mittelmeer ganzjährig zum Einsatz kommen. Bei der Gestaltung des neuen Activity-Decks (Deck 14) mit dem Four Elements standen die Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer Pate: Hier finden die Gäste einen rasanten Spaß über vier Decks auf der Doppel-Wasserrutsche Racer oder man lässt sich treiben auf dem so genannten Lazy River, ein Klettergarten in luftiger Höhe, ein großzügiges Sportdeck, auf dem man ebenerdig trendigen Sportarten nachgehen oder beim Public Viewing auf einer riesigen LED-Wand mitfiebern kann. Das neue Four Elements steht dabei ganz im Zeichen von Action, Sport & Fun für die ganze Familie. Damit man sich jeden Tag und zu jeder Jahreszeit nach Herzenslust vergnügen kann, hat das Four Elements ein auffahrbares Foliendach, somit ist dieser Bereich wetterunabhängig – was eben für das winterliche Fahrtgebiet in der Nordsee sehr wichtig ist. In den Wintermonaten findet man auf dem Sportaußendeck, wenn man hier eben kein Basketball mehr spielen kann, eine schwimmende Eisbahn, somit bietet die AIDAprima ein weiteres neues Sportangebot an Bord. Erstmals gibt es bei AIDA Cruises neben dem Kids- und Teens Club auch einen Mini Club für die Betreuung von Kleinkindern ab 6 Monaten. Die kleinsten Kreuzfahrer von 6 Monaten bis zu 3 Jahren werden im neuen Mini Club gegen einen Aufpreis betreut, während die großen Geschwister zwischen 3 und 11 Jahren das Piratenschiff unter Palmen im Kids Club, ebenfalls auf Deck 14 unsicher machen. Hierbei ist anzumerken, dass diese Räume alle unter Deck sind, also kein Außenbereich, im Vergleich aber zu amerikanischen Schiffen verfügt dieser Bereich zumindest aber über große Fenster, so dass hier viel Tageslicht einfällt. Im AIDA Beach Club auf Deck 15 können die Gäste unter Palmen träumen und am Pool die Seele baumeln lassen – nun ja, wenn es die Geräuschkulisse zulässt, denn in der Hauptsaison kann das hier schon recht voll und laut werden. Unter dem UV-durchlässigen Foliendom soll man hier auch im Winter eine entspannte Strandatmosphäre erleben. Ausreichend stylische Loungemöbel, Sonnenliegen, ein großer Pool und Strandbars laden dabei zum Entspannen und Genießen ein. Bei den ersten Reisen im April herrschte hier schon ein angenehmes tropisches Klima, wobei man ein wenig Abstand zu den Türen zum Außendeck halten sollte, denn dort bekommt man sonst doch schnell den kalten Windzug der Nordsee zu spüren. Abends wird dann der Beach Club für Strandpartys und zum Tanzen rund um die AIDA Bar geöffnet. Dazu gehören Live-Musik-Vorführungen und DJ’s sorgen für die notwendige Unterhaltung mit der richtigen Urlaubsmusik. Sicherlich der derzeit größte schwimmende Partyclub, der auf der Nordsee verkehrt. Dabei dient der große Foliendom dann gleichzeitig auch als Projektionsfläche für einen virtuellen Sternenhimmel oder für faszinierende Lasershows. Am Heck sind zu beiden Seiten gläserne Fahrstühle angebracht, die die Außenbereiche miteinander verbinden. Weiterhin sorgt als Highlight ein gläserner Skywalk in 45 Metern Höhe über dem Meer zu einem einzigartigen Erlebnis. Das schön gestaltete Lanaideck im hinteren seitlichen Teil von Deck 8 ist nach Angaben von AIDA eine Reminiszenz an die klassischen Promenadendecks früherer Passagierschiffe, wobei die Namensgeberin für dieses neugestaltete Deck mit vier Infinity Pools, Entspannungszonen und einer Promenade die hawaiianische Insel Lanai ist. Auch hier sorgen Strandkörbe und stylische Sitzgruppen zum Verweilen, ein gutes Angebot für die warmen Sommermonate, aber wie sieht es dann hier im Winter in der Nordsee aus? Viele Gäste der Lanaikabinen aber auch auf dem Lanaideck vorbeilaufende Gäste wundern sich über die doch sehr direkte Anordnung der Veranda der Lanaikabinen an das Lanaideck. Größere Gäste schauten dann doch schon einmal über die gläserne Brüstung – die Privatsphäre der Kabinennutzer ist so nicht mehr unbedingt gegeben. Die Wellnesslandschaft im Body & Soul Organic Spa auf Deck 8 beinhaltet verschiedene Saunen, mehrere Indoor- und Outdoor-Pools, einem Tepidarium sowie einem Kaminzimmer und sollen zur vollkommenen Entspannung einladen. Das sorgte während der ersten Reisen aber für schlechte Stimmung an Bord, konnte man beispielsweise die bisher kostenlosen Saunen nur betreten, wenn man im Vorfeld ein Tagesticket für den Organic Spa in Höhe von 29 € erworben hat und davon gibt es pro Tag nur maximal 200 Stück! Somit schaute ein Großteil der übrigen Gäste in die Röhre, die nicht so clever waren, und schon im Vorfeld eine Internetbuchung durchgeführt haben. Mittlerweile hat AIDA hier aber zurückgerudert: So hat man sich entschlossen, verschiedene Buchungszeiten in Paketen anzubieten. Somit bleibt das oben genannte Tagespaket nicht mehr bestehen, es kommen nun verschiedene Angebote hinzu, die einen Zugang von bis zu 10 Stunden zu verschiedenen Zeitfenstern am Tag und eben von wesentlich mehr Gästen ermöglichen. Zunächst soll dies in einer bis Anfang Juli laufenden Testphase auf der AIDAprima geprüft werden. So kann man sich nun zu folgenden Zeiten einen Platz im Organic Spa reservieren: 07:00 – 11:00 Uhr Early Bird 11:00 – 15:30 Uhr Organic Spa Day 16:00 – 19:30 Uhr Organic Day Spa 20:00 – 24:00 Uhr Spa unter Sternen Nach Abschluss der Testphase wird von AIDA geprüft, welche Möglichkeiten die Gäste für das Organic Spa zukünftig erhalten: Die bisher geplanten Ganztagestickets, für eine begrenzte Anzahl von maximal 200 Gästen oder die oben neu gestaffelten Zeitfensterzugänge, so dass auch mehr Gäste in den Genuss des Organic Spa kommen. Die neue zweigeschossige AIDA Plaza zwischen Deck 6 und 7 mit zahlreichen Shops und Bars soll zur lebendigen Bühne für Straßenkünstler werden und zum geselligen Treffpunkt an Bord einladen. Hier befinden sich die Eingänge zur futuristischen D6 Disco, zum Nightfly Nachtclub, in dem Varieté-Shows gezeigt werden und zur Spray Bar, die man aber nur über den Nightfly Nachtclub erreicht. Weiterhin befinden sich hier noch ein paar Bordshops, ein Frisör, ein Fotoshop, eine Tapas Bar sowie für die Eisfans der Magnum Pleasure Store, wo man für 3,50 € das beliebte Eis am Stiel in verschiedenen Kreationen erhält. Leider wirkte die Atmosphäre hier auf der ersten Fahrt noch etwas unterkühlt, einzig die „Scharfe Ecke” mit dem Verkauf von verschiedenen Currywurst-Spezialitäten für den kleinen Hunger zwischendurch, sorgte hier in den Abendstunden für etwas Plaza-Atmosphäre. Weiterhin wird derzeit in verschiedenen Internetportalen über einen zwischenzeitlich eingeführten Zuzahlpreis für die Currywurst diskutiert, der aber wohl inzwischen wieder abgeschafft wurde, wirbt doch AIDA Cruises damit, dass hier die Speisen inklusive sind, nur für die Getränke sind Aufpreise zu zahlen. Das Herzstück des Entertainments ist das weiterentwickelte Theatrium, das man nun auch in vergrößerter Form auf der AIDAprima findet, das sich über die drei Decks 6, 7 und 8 erstreckt. Hier sollen an sieben Tagen der Woche auch sieben Shows präsentiert werden, das ist die Formel für das neue Showprogramm. Ausgestattet ist das Theatrium mit einer vollkommen neuen Rundbühne, modernster LED-Technik, Flugwerken für außergewöhnliche Artistenshows sowie einer interaktiven schwebenden Kugel. So findet hier unter anderem auch die Show-Sensation „The Voice” statt, die passend an Bord in „The Voice of the Ocean” umbenannt wurde. Das Theatrium als solches ist immer noch eine gute Idee, aber auch bei der AIDAprima hat man es wieder nicht geschafft, dass man von allen Plätzen, und nicht nur aus der ersten Reihe, einen einigermaßen guten Blick auf die Bühne erhält – dafür ist dann eben die LED-Kugel gedacht, die das Geschehen auf der Bühne nun den Gästen auch über deren Köpfen zeigt!
Das neue Kabinenkonzept Die AIDAprima verfügt über 1.647 Kabinen, 14 verschiedenen Kabinenvarianten stehen den bis zu 3.300 Passagieren zur Auswahl, somit bietet das neue Kabinenkonzept den Gästen noch mehr Raum für Individualität und Service. 77 Prozent aller Gästekabinen verfügen nun über eine großzügige Veranda, wie AIDA die neuen vergrößerten Balkone betitelt, denn die klassische Balkonkabine wird dank eines 6 m² bis 12 m² großen Sonnenbereiches mit Platz für bis zu zwei Liegen zur Veranda. Selbstverständlich erfüllen auch das Design und die Ausstattung der Verandakabinen höchste Ansprüche. Begehbare Kleiderschränke, zwei Bäder oder ein bequemes Sofa, das sich im Handumdrehen in ein zusätzliches Bett verwandeln lässt, bieten zum Beispiel in der Komfortkategorie noch mehr Raum und vollenden den Luxus, den man sonst nur aus Suiten kennt. Neu sind ebenfalls die Lanaikabinen mit Wintergarten und großer Veranda auf dem Lanaideck (Deck 8). Die Türen des Wintergartens der Lanaikabinen lassen sich komplett öffnen und so lässt sich der private Urlaubsbereich in ein 32 m² großes Sonnenparadies verwandeln. Auf allen Lanai- und Panoramakabinen sowie sämtlichen Suiten und Junior-Suiten ist nun auch eine Kaffeemaschine vorhanden, die mit bis zu vier Kapseln pro Tag genutzt werden kann. Für alle anderen Kabinenkategorien kann man eine Kaffeemaschine im Pier 3 Market, bei Verfügbarkeit, für 19,90 € pro Woche mieten. Dazu gehören dann 12 Kaffeekapseln, weitere können für 1 € das Stück dazu gekauft werden. Ganz im Zeichen der Zeit, so wie es die Mitbewerber wie NCL oder MSC auch schon umgesetzt haben, setzt AIDA nun auch auf exklusive Suiten auf dem neuen Patiodeck oberhalb der Brücke auf Deck 16. Wer sich für eine der 36 Panoramakabinen entscheidet, hat auf dem neuen, exklusiven Deck ungestört ein exquisites Ambiente mit einem besonderen Blick auf das Meer. Zugang zum neuen Patiodeck, das u.a. mit einem geschützten Sonnenareal und einer privaten Wasserlandschaft, in der man aber nicht baden darf, zum Ausspannen einlädt, haben ausschließlich die Gäste der Panoramakabinen und Suiten. Von der Patio Bar aus genießt man am Bug des Schiffes die gleiche Aussicht wie der Kapitän. Die Einrichtung des Patiodecks hat aber den Nachteil, dass die übrigen Gäste nun überhaupt keinen freien Blick von den Außendecks über die Bugspitze des Schiffes haben. In den 32 Suiten der AIDAprima regiert dabei das Wort Großzügigkeit. Bis zu 50 m² Wohnfläche oder ein bis zu 82 m² großes privates Sonnendeck, ein separates Schlafzimmer, eine Kingsize-Schlafcouch, zwei Bäder und ein begehbarer Kleiderschrank stehen in den verschiedenen Kategorien zur Auswahl. In der neuen AIDA Lounge auf Deck 8 genießen Suitengäste, ähnlich wie bei TUI Cruises, ein privates und exklusives Angebot, selbstverständlich mit Concierge-Service.
Schlemmen und genießen bis zum Horizont – Bars und Restaurants Das Restaurantkonzept auf der AIDAprima wurde maßgeblich weiterentwickelt. 12 Restaurants und 3 Snack Bars laden zu einer kulinarischen Weltreise ein. Neben den AIDA Klassikern wie dem Markt Restaurant, Bella Donna oder dem East gibt es mit dem Fuego ein weiteres Buffetrestaurant für die ganze Familie direkt neben dem Four Elements. In dem Fuego Restaurant gibt es natürlich passend ein extra Kinder-Buffet, wobei das Angebot an Gerichten und die Buffet-Höhe auf die kleinen mitreisenden Gäste angepasst sind. Das Angebot im Fuego beinhaltet eine Burger-, Pizza- und Pasta-Station, weiterhin stehen dort unter anderem auch belegte Bagels, gefüllte Wraps, Desserts und |
Softeis im Angebot. Die Auswahl an Servicerestaurants, erstmals nun auch mit Platzreservierung, wurde ebenfalls auf der AIDAprima erweitert. Dabei servieren die AIDA-Köche im French Kiss Spezialitäten der französischen Küche und im Casa Nova wird feinste mediterrane Küche im Ambiente einer venezianischen Villa angeboten. Im neuen AIDA Kochstudio haben passionierte Hobbyköche erstmals die Gelegenheit, unter Anleitung der AIDA Kochprofis selbst exquisite Menüs zu zaubern. Neben kreativen Kochkursen werden auf der AIDAprima regelmäßig Kulinarik-Events angeboten. Dazu zählen beispielsweise ein gemeinsamer Einkauf mit den AIDA Spitzenköchen auf lokalen Märkten, einzigartige Gourmetreisen oder attraktive Workshops wie die „Perfect Meat Academy” von Otto Gourmet. Ein Highlight ist die neue Tim Mälzer Kochschule, die auf der AIDAprima ihre Premiere feiert. Der bekannte TV-Koch und Multigastronom Tim Mälzer wird im Rahmen einer flottenweiten Kooperation mit AIDA Cruises ganz besondere kulinarische Erlebnisse für die Gäste kreieren und an ausgewählten Terminen persönlich für die Kochschulen an Bord der AIDAprima sein. Mit einem neuen Konzept überrascht der Pier 3 Market auf Pier 3, hier sind auf Wunsch kleine Spezialitäten und Getränke erhältlich, auch gerne zum Mitnehmen. Die 14 Bars an Bord von AIDAprima sind ideale Treffpunkte, um sich über Erlebtes auszutauschen und neue Freunde kennenzulernen. Neu sind unter anderem die exklusive Spray Bar by Moët & Chandon über zwei Decks am Bug des Schiffes oder die Lanai Bar am windgeschützten Heck auf Deck 7. Weitere Highlights sind der Nachtclub Nightfly, die Sunset Bar und die Diskothek D6. Gerade von der Spray Bar bzw. dem Zugang zur Bar und zum offenen Deck direkt in der Bugspitze waren viele Gäste auf den ersten Fahrten enttäuscht, da diese Bar meist nur für exklusive Events genutzt wird und somit ein Zugang zum offenen Bugdeck der Spray Bar nicht möglich ist. Weiterhin ist dieses Deck natürlich sehr extrem dem Wind bzw. Wellen ausgesetzt, so dass dieses Freideck häufig aus Sicherheitsgründen geschlossen ist.
Neue Technologien und Umwelt In Sachen Umweltschutz setzt die AIDAprima nach Angaben von AIDA Cruisesneue Maßstäbe, ist das Schiff doch mit der modernsten Umwelttechnik ausgerüstet, die aktuell auf dem Markt verfügbar ist. Neben einem Abgasfilter im Dauerbetrieb, LNG statt Dieselöl im Hafen und Wärmerückgewinnung zählen auch ein optimiertes Rumpfdesign und eine patentierte Luftblasenschmierung zu den Neuerungen dieses einzigartigen Kreuzfahrtschiffes. Neben technischen Maßnahmen zur Schadstoffreinigung führen auch verschiedene innovative Maßnahmen zu einem deutlich reduziertem Treibstoffverbrauch von bis zu 20 Prozent und somit eben auch zu einem verringertem Schadstoffausstoß. Die AIDAprima verbraucht heute im Durchschnitt 2,7 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer pro Passagier, wobei aber auch die vorherigen Neubauten der Meyer Werft mit einem Wert von 3 Litern auch schon sehr gut im Rennen lagen.
Umfassende Abgasnachbehandlung Die AIDAprima verfügt als erstes Passagierschiff weltweit über ein dreistufiges System zur Abgasnachbehandlung. Die besonders kompakte Bauweise des Systems ermöglicht es erstmals, alle maßgeblichen Reinigungsstufen technisch unterzubringen. Stickoxide werden in einem Wärtsilä-Katalysator gebunden und Ruß- und Brennstoffrückstände in einem Filter ausgefällt. Die Schwefeloxide werden ohne Zusatz von Chemikalien in einem Wäscher im Open Loop-System des italienischen Herstellers Eco Spray entfernt. Mit dieser bislang einzigartigen Filter-Technologie werden die Emissionen von Rußpartikeln, Stickoxiden sowie Schwefeloxiden auf der AIDAprima um 90 bis 99 Prozent reduziert. Der Ausstoß von Kohlenmonoxid wird um 70 Prozent und die Emissionen von unverbrannten Kohlenwasserstoffen um 85 Prozent gesenkt. Gefahren wird diese Filteranlage im Dauerbetrieb, das heißt auch außerhalb der entsprechenden SECA-Schutzzonen (Sulphur Emission Control Area) in der Nord- und Ostsee.
Flüssigerdgaseinsatz im Hafen Eine Premiere in der Kreuzfahrtindustrie ist die Installation eines Dual-Fuel-Motors von Caterpillar-MAK vom Typ 12VM46DF mit einer Leistung von 10.800 kW, zu den anderen drei MAK-Dieselmotoren mit einer Leistung von jeweils 12.000 kW auf der AIDAprima. Dieser Motor kann somit mit Schweröl, Marinediesel (MGO) als auch im Hafenbetrieb mit LNG, nach einer Vorlaufzeit von rund einer Stunde, betrieben werden und zwar in den Häfen, in der die erforderliche Infrastruktur während der Hafenliegezeiten vorhanden ist. Der komplette Einsatz von LNG des Schiffes ist nicht möglich, da das Schiff nicht über die geeigneten Tanks verfügt. Diese waren zur damaligen Planungszeit der AIDAprima vor rund sieben Jahren auf Kreuzfahrtschiffen noch nicht zugelassen. Durch den LNG-Einsatz geht das Unternehmen einen wichtigen Schritt zur Senkung der Emissionen, denn 40 Prozent seiner Betriebszeit verbringt ein Kreuzfahrtschiff durchschnittlich in einem Hafen. Bereits seit 2010 verwendet AIDA Cruises in allen europäischen Häfen entsprechend der Vorgaben der IMO ausschließlich Treibstoff mit einem maximalen Schwefelgehalt von 0,1 Prozent. In Hamburg erfolgt dies von AIDA Cruises bereits seit 2007 freiwillig. Durch die LNG-Nutzung werden die Emissionen noch einmal weiter gesenkt: Der Ausstoß von Schwefeloxiden und Rußpartikeln wird gänzlich vermieden. Die Emission von Stickoxiden verringert sich um bis zu 80 Prozent und die CO2-Emissionen werden um 20 Prozent reduziert. Das LNG-Verfahren auf der AIDAprima wurde bereits auf der Bauwerft in Japan umfangreich getestet, der Motor lief hier schon über 100 Stunden störungsfrei mit Flüssigerdgas. Die Vorbereitungen und erste Genehmigungsverfahren für den Einsatz von Flüssigerdgas während der Metropolenreisen in den Häfen Hamburg, Southampton, Le Havre, Rotterdam und Zeebrügge sind bereits in vollem Gange, die erforderliche Infrastruktur befindet sich derzeit im Aufbau. Die Flüssigerdgas-Versorgung der AIDAprima im Hafen wird dabei über LNG-Tankwagen erfolgen und in den kommenden Wochen wird AIDA Cruises in den ersten Häfen in den Testbetrieb gehen. „Wir glauben an LNG als den saubersten fossilen Brennstoff”, sagte Felix Eichhorn, President AIDA Cruises bei der Vorstellung des neuen Schiffes in Hamburg. „Mit der AIDAprima versorgen wir als weltweit erste Kreuzfahrtreederei ein Schiff im Hafenbetrieb emissionsarm mit LNG und stellen damit erneut unsere Innovationskraft unter Beweis. Ich bin überzeugt, dass unser Weg auch ein klares Signal an die Häfen und LNG-Produzenten ist, in die notwendige Infrastruktur zu investieren”, so Eichhorn weiter. Mit der nächsten Schiffsgeneration, die von der Meyer Werft erbaut wird und 2019/2020 in Dienst gestellt wird, geht AIDA noch einen Schritt weiter. Diese Neubauten werden dann mit dem Konzept „Green Cruising” bereits zu 100 Prozent mit LNG betrieben.
Hydrodynamische Optimierung Neben der Verringerung der Emissionen ist die Erhöhung der Effizienz ein wesentliches Kriterium für einen umweltfreundlichen Schiffsbetrieb. Im Vergleich zur AIDAstella, dem bislang jüngsten Schiff der letzten AIDA-Generation von der Meyer Werft, verbraucht die AIDAprima durch unterschiedliche Maßnahmen rund 20 Prozent weniger Antriebsenergie pro Person an Bord. Dazu trägt vor allem die hydrodynamische Optimierung der AIDAprima bei. Das auffällige Design mit dem senkrechten Bug ist vor allem den neuen optimierten Rumpfdesign und der innovativen MALS-Technologie geschuldet, einem so genannten Mitsubishi Air Lubrication System (MALS), ein Luftblasenschmiersystem, das in ähnlicher Form auch vor über 10 Jahren schon bei den in Deutschland erbauten Futura-Frachtschiffen zum Einsatz kam. Dabei wird an drei Stellen im Doppelboden des Schiffes bei einer Fahrgeschwindigkeit von mehr als 10 Knoten ein Luftstrom mit 1 bar herausgeleitet. Der Turbinengenerator mit einer Leistung von 360 kW liefert hierzu in der Stunde ein Volumen von rund 10.000 Kubikmeter Luft. Durch dieses Verfahren gleitet das Schiff reibungsarm über einen Teppich aus Luftblasen, wodurch Antriebsenergie eingespart wird. Dies führt zu einer Energieeinsparung von bis zu 5 Prozent, zudem wird das Schiff bis zu 0,9 Knoten schneller. Weiterhin kommen auf der AIDAprima erstmals nun auch modernste, um 360° drehbare und sehr strömungsgünstige ABB-Pod-Antriebe vom Typ Azipod XO2100 mit einer Leistung von jeweils 14 MW und einer exzellenten Manövrierfähigkeit zum Einsatz, die ebenfalls zur Senkung des Treibstoffverbrauches führen.
Wärmerückgewinnung An Bord der AIDAprima finden verschiedene Verfahren zur Senkung des Energieverbrauches Anwendung. Dazu gehört der Einsatz von Mittelspannung, drehzahlgesteuerten Pumpen, aber auch so genannten Absorbtions-Kälteaggregate, um Abwärme wiederzuverwenden. So wird die von den vier Hauptmaschinen zurückgewonnene Wärmeenergie für die Vorwärmung der Tankheizung und Dampfproduktion genutzt sowie im Winter für die Heizung der Raumluft. Durch die Absorbtions-Kälteaggregate wird aus Abwärme wiederum Kälte für die Klimaanlage, d.h. diese Geräte entziehen der Raumluft Wärme und kühlen dadurch die Luft. Im gesamten Technikbereich finden sich weitere umweltfreundliche und energiesparende Maßnahmen wieder: So kommt bei der Beleuchtung fast ausschließlich LED-Technik zum Einsatz und durch den Einsatz einer Tunnel-Waschanlage in der Wäscherei konnte der Wasserverbrauch auf nur noch 2,5 Liter pro Kilogramm Wäsche reduziert werden. Hierbei wird über eine Osmose-Anlage aufbereitetes Meerwasser eingesetzt. Dieses technische Wasser verfügt über eine sehr geringe Härte, so dass der Waschmitteleinsatz reduziert werden kann. Anfallendes Abwasser des Schiffes wird in einer Wärtsilä-Abwasserreinigungsanlage MBR (Membran-Bio-Reaktor) vor der Ableitung in die See vollständig geklärt.
Erstes Fazit Die AIDAprima überrascht durch ein modernes Design, eine gute Verarbeitung und einige neue innovative Bereiche, die es bislang noch auf keinem deutschen Kreuzfahrtschiff gab, aber man sieht immer noch, dass man sich auf einer AIDA befindet. Erste Kritiken gab es in den Bewertungsportalen über die nach Angaben von Stammgästen sich verschlechterte Qualität der Speisen und die Enge in den Restaurants. Hier müssen die Erfahrungen der nächsten Monate abgewartet werden und auf die Erlebnisse von Kollegen Phillip Rademann, der das Schiff, zwei Monate nach Indienststellung (11. bis 18. Juni), im kulinarische Bereich in den Fokus nimmt. Viele Gäste stören sich an den vielen Zuzahlungen bei einigen Attraktivitäten, so wie beispielsweise der Saunabereich, der auf den bisherigen Schiffen immer frei zugänglich war. Abzuwarten bleibt, wie das Ganzjahreskonzept des Schiffes im Einsatzbereich Nordsee in der Zeit zwischen Oktober und März mit der AIDAprima funktioniert – denn auch in der Nordsee kann es mitunter sehr kibbelig werden. Ist ein ganzjähriger Nordseeeinsatz des Schiffes wirklich spannend, denn gerade Destinationen wie Le Havre, Southampton oder Zeebrügge, will man nicht an den ganztägigen von AIDA organisierten Metropolenausflügen teilnehmen, sind im Winter noch weniger attraktiv als in den Sommermonaten. Eine Option wäre doch beispielsweise eine Erweiterung in die Ostsee. Zwar ist das Terminal Steinwerder sehr funktional und speziell für den Einsatz der immer größer werdenden Kreuzfahrtschiffe, so auch für die AIDAprima, konzipiert und das Ein- und Auschecken klappt schnell und reibungslos – ein Vorzeigeobjekt für den Kreuzfahrtstandort Hamburg ist dieses, abseits im Hafen gelegene Terminal leider nicht, zumal hier beim Auslaufen inmitten des Containerhafens schon die Fernwehatmosphäre fehlt, die man am Cruiseterminal Hafencity direkt an der Elbe immer wieder erlebt und den besonderen Charme einer Kreuzfahrt von Hamburg ausmacht. Zudem verfügt das Terminal über eine schlechte Verkehrsanbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die geplante Hafenfähre fährt immer noch nicht, die Zufahrt ist schlecht ausgeschildert und gerade von der erlebnisreichen Ausfahrt, vorbei an der Elbphilharmonie und den Landungsbrücken bekommen die Gäste an Bord der AIDAprima, aber auch die Hamburger Sehleute, leider nichts mit. www.aida.de
Technische Daten der AIDAprima
|
|||||||||||||||||||||
In Sachen Umweltschutz setzt die AIDAprima nach Angaben von AIDA Cruises neue Maßstäbe, ist das Schiff doch mit der modernsten Umwelttechnik ausgerüstet, die aktuell auf dem Markt verfügbar ist. |
||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||
Im Four Elements auf dem Activity Deck. |
||||||||||||||||||||||
Strandkörbe auf dem Lanai Deck, dem Deck 8. |
||||||||||||||||||||||
Sitzgelegenheiten an der Lanai Bar am Heck auf Deck 7. |
||||||||||||||||||||||
Der Innenbereich der Spray Bar. |
Der Bartresen in der Spray Bar. |
|||||||||||||||||||||
Blick vom Deck 8 in das Theatrium. |
||||||||||||||||||||||
Blick von der Bühne auf Deck 6 ins Theatrium. |
||||||||||||||||||||||
Im Innenbereich des Beach Club auf Deck 15. |
Blick auf den Innenhof des exclusiven Patio Decks. |
|||||||||||||||||||||
Einer von zwei Infinity Pools vorne auf dem Patio Deck auf Deck 16. |
||||||||||||||||||||||
Im Außenbereich des Organic Spa auf Deck 8. |
Der Ruhebereich des Organic Spa. |
|||||||||||||||||||||
Die Finnische Sauna im Organic Spa auf Deck 8. |
Ein Anwendungsraum für Paare im Organic Spa. |
|||||||||||||||||||||
Der Kids-Club auf Deck 14. |
Anstehen für Currywurst an der Scharfen Ecke auf Deck 8. |
|||||||||||||||||||||
Party mit Lasershow im Beach Club ... |
||||||||||||||||||||||
... mitten auf der Nordsee. |
||||||||||||||||||||||
Die Disco D6 auf Deck 6. |
||||||||||||||||||||||
Auf dem abendlichen Sportdeck auf Deck 16. |
||||||||||||||||||||||
|