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Prijektzeichnung der 324 Meter langen Giganten der Global Class. Zeichnung: MV Werften, Wismar
MV Werften bauen 23 Investitionen für 75 Millionen Euro angesteuert / Verträge für Hallenneubau, Paneel-Linie und Konstruktion unterzeichnet Rostock, 28. September. Dass in den Werften
Mecklenburg-Vorpommerns Kreuzfahrtschiffe gebaut wurden, ist eine Weile her.
Zwei AIDA-Cruiser, Liner für Hurtigruten und diverse Flusskreuzer sind aber
noch anschaulicher Beleg. Die Genting-Group aus Malaysia, die den Schiffbau
zwischen Wismar und Stralsund übernahm, hat nun MV Werften auf die
Entwicklung und den Bau von luxuriösen Kreuzfahrt-, Flusskreuzfahrtschiffen
und Megayachten spezialisiert. 23 Schiffe drei verschiedener Typen sollen
hier in den nächsten zehn Jahren entstehen – 324 Meter lange Giganten der
Global Class, für Polargebiete ausgestattete Expeditionsschiffe und für den
Einsatz auf dem Rhein ausgelegte Flusskreuzer. Die Module der Schiffe werden
praktisch auf allen drei Werften entstehen. Voraussetzungen dafür schafft
ein umfangreiches Investitionsprogramm, das allein in Rostock-Warnemünde mit
75 Millionen Euro beziffert wurde. Gestern wurden in der IHK zu Rostock
dafür drei Verträge unterzeichnet – so für eine hochmoderne
Laser-Paneel-Linie, die Planung eines Hallenneubaus und über
Konstruktionsleistungen. „Diese Investitionen”, so Tan Sri Lim Kok Thay,
Vorstandsvorsitzender der Genting-Gruppe, „unterstreichen unser
langfristiges Engagement für die drei Werften im Land und bekräftigen unsere
Pläne, sie zu einem der modernsten und effizientesten Kreuzfahrtschiffbauer
der Welt zu machen.”
Raimon Strunck, seit Ende März Geschäftsführer der Neptun Werft. Foto: Reiner Frank, Rostock
Ob Flusskreuzer,
Module oder Brücken Neptun Werft und SER Schiffselektronik
veranschaulichten auf der Schiffbaumesse ihre Aufgaben beim Bau von
Kreuzlinern Rostock, 11. September ‒ Spezialität der Neptun
Werft Rostock ist der Bau von Flusskreuzfahrtschiffen, für den sie am
gemeinsamen Stand mit der Meyer Werft auch vergangene Woche auf der
Schiffbaumesse SMM in Hamburg die Werbetrommel rührte. Ein Modell eines
Flusskreuzers für Viking River Cruises war ein Fingerzeig dafür, dass allein
für die in Basel ansässige Reederei 50 Schiffe gefertigt wurden. Zwei sind
gegenwärtig noch im Bau und werden bis Februar nächsten Jahres abgeliefert,
berichtet Raimon Strunck, seit Ende März Geschäftsführer der Werft. Die SMM 2016 war für ihn der erste Messeauftritt in
der Meyer-Gruppe, die inzwischen von Papenburg bis nach Turku tätig ist.
Hier entstehen die großen Kreuzfahrtriesen, für die aber auch die Rostocker
ihren Beitrag leisten. Belege dafür sind die Schiffbausektionen, die hier
gefertigt und nach Turku und Papenburg verschifft werden. Kleinere Module,
aber auch große ausgerüstete Maschineraumsektionen nahmen so ihren Weg – in
Größenordnungen, die gerade so durch die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals
passten. Die Werft muss deshalb auch die Tore ihrer Hallen erweitern und
erwägt auch den Bau einer neuen Halle. Die neuen Schiffe für die
Carnival-Gruppe, so auch von AIDA, die bei Meyer gebaut werden, sind
schließlich eine andere Dimension. Die 504 Mitarbeiter und mehr als 40 Azubis sowie
ihre bis zu 150 Zulieferer haben gut zu tun, sind bis Ende 2019 voll
ausgelastet. Zumal in wenigen Tagen der Bau eines weiteren Gastankers
beginnt und bis 2019 auch eine weitere Doppelendfähre für die Wyker
Dampfschiff-Reederei in den Auftragsbüchern steht. Und man möchte natürlich
auch weitere Flusskreuzer bauen – insgesamt 66 stehen hier inzwischen in der
Referenzliste der Werft, so auch die Schiffe der Rostocker Arosa-Flotte.
Der Bau der großen Kreuzfahrtschiffe fordert auch
SER Schiffselektronik. Zum Programm dieses Rostocker Unternehmens gehören
die Ausrüstung der Schiffe mit Brückenleitständen, Antrieben und
Energieerzeugungs- und -verteileranlagen. Auf der SMM führte so ein Film die
Standbesucher auf die Brücke der AIDAprima, die die Handschrift der
Rostocker Schiffselektroniker trägt. Auch für den zweiten bei Mitshubishi in
Nagasaki entstehenden Cruiser, die AIDAperla, wurden die entsprechenden
Ausrüstungen bereits nach Japan geliefert. Und für die weiteren in Turku und
Papenburg durch die Meyer Werft entstehenden Schiffe ist ihr Know-how ebenso
gefragt. Neben den Kreuzfahrtriesen rüsten sie auch die Brücke einer
Luxusyacht für eine renommierte darauf spezialisierte deutsche Werft aus.
Wenn auch das Rekordergebnis von 2008 nach Schiffbau- und Finanzkrise bei
weitem nicht mehr möglich wird, reichen die Aufträge bis in die 2020er-Jahre
und wird ein durchschnittlicher Umsatz von vier Millionen Euro erzielt,
offenbart Dr. Klaus Michelsen, der mit seinem Sohn Harald die
mittelständische Firma in Rostock-Schutow führt. Reiner Frank
Dr. Klaus Michelsen (rechts), der mit seinem Sohn Harald die SER Schiffselektronik in Rostock-Schutow führt. Foto: Reiner Frank, Rostock
Die Hero-Chefs und Fährreeder bei
der Ausfahrt im Rostocker Hafenrevier: v. l. Jens A. Scharner
(Hero) , Ragnar Johansson (SOL), Ron Gerlach (Stena Line) , Dr. Gernot Tesch
(Hero) , Bernhard J. Termühlen (TT-Line) und Heiko Kähler (Scandlines).
Rostocker Hafen auf Wachstumskurs / Hero
und Fährreeder ziehen positive Zwischenbilanz bei traditioneller Revierfahrt
zur Hanse Sail Rostock, 11. August ‒ Im Ostseeraum hat sich Rostock
zu einem der wachstumsstärksten Häfen entwickelt. Das machte die
traditionelle Ausfahrt der Hafen-Entwicklungsgesellschaft (Hero) und der
Fährreeder zur Hanse Sail mit dem Motorschiff STADT KIEL deutlich, bei der
sie Bilanz ihrer Leistungen im ersten Halbjahr zogen. Insgesamt gab es gute
Zuwächse, eine positive Entwicklung, konnten die Hero-Geschäftsführer Jens
A. Scharner und Dr. Gernot Tesch berichten. Allein im Seehafen wurden 13,9
Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, somit 6,2 Prozent mehr als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für alle Kaianlagen der
Hansestadt insgesamt gerechnet, sind es noch eine Million
mehr. Damit hat Rostock inzwischen Lübeck nicht nur vom Netto-, sondern auch
vom Bruttoergebnis überholt und ist somit der größte deutsche Ostseehafen.
Großen Anteil haben daran die Fähr- und Ro/Ro-Verkehre, die etwa zu 58
Prozent im Umschlaggeschehen zu Buche stehen und um acht bis neun Prozent
gesteigert werden konnten. Als Universalhafen konnte Rostock aber auch im Schütt-, Flüssig- und Stückgutumschlag deutlich zulegen. Neben der Logistik spielt die Industriefunktion des Hafens eine wichtige Rolle. Die Wertschöpfung gewinnt weiter an Stellenwert – beispielsweise durch den Umschlag von Rohren, Windkraftanlagen sowie Papier und Zellulose, was nicht immer in Tonnen seinen Ausdruck findet. Auch die Zahl der Fährpassagiere von und nach Nordeuropa stieg um 45.000 auf 931.000, was auch im Juli zunächst noch seine Fortsetzung fand, wie die Fährreeder verdeutlichten. Dabei habe sich die Kooperation zwischen TT- und Stena Line bewährt, die als Wettbewerber einen koordinierten Fahrplan im Schweden-Verkehr anbieten und somit die Abfahrtfrequenz erhöhten, wie deren Geschäftsführer Bernhard J. Termühlen und Ron Gerlach betonten. Deutliche Zuwächse verzeichnet auch Scandlines, die dank ihrer neuen Fähre BERLIN allein im Juli ihre Verkehrsleistungen via Gedser um etwa elf Prozent steigern konnte. Anfangsprobleme mit der Telemetrie der Anleger und der neuen Schiffstechnik wurden weitgehend überwunden, erklärt Geschäftsführer Heiko Kähler. Nach der Saison erfolgt dann noch der Einbau eines Abgaswäschers. Für die Stena Line gewinnt nach der neuen Unternehmensstruktur der Standort Rostock zu Lasten von Kiel weiter an Bedeutung, wird an der Warnow das Routenmanagement der bisher zwei deutschen Gesellschaften gebündelt. Der Umzug in das neue Rostocker Büro ist für September/Oktober geplant. Eine Bestmarke steuert Rostock auch mit rund 800.000 Passagieren im Kreuzfahrtsegment an. Für den 27. August ist ein Fünffachanlauf avisiert. Reiner Frank
BERLIN-Kapitän Stefan Wehland und 1. Nautischer Offizier Sebastian Diessner. Foto: Reiner Frank, Rostock
Scandlines BERLIN nach Blessur wieder in
der Spur Auf der Hybridfähre BERLIN nach der Havarie
an Bord / Manager und Kapitän verdeutlichen, was erreicht wurde und was noch
zu tun ist Rostock, 2. August 2016 ‒ Ein Rekord nach dem
anderen konnte die Reederei Scandlines seit Inbetriebnahme ihrer neuen
Hybrid-Fähre BERLIN bereits vermelden. Wie ein Uhrwerk zog der Neubau auf
der Relation Rostock-Gedser inzwischen seine Bahn. Am vergangenen Samstag
aber gab es eine Hiobsbotschaft. Bei der Einfahrt in Gedser „rasierte” der
Wulstbug einen Fender und ein Riss am Ballasttank führte zum Ausfall des
Fährbetriebs. Und das am bislang stärksten gebuchten Tag auf der Linie. Etwa
2.000 Passagiere mussten zur Vogelfluglinie umgeleitet werden. Da herrschte
Stress pur. Am Sonntag konnte die Fähre wieder in Fahrt gehen, nachdem der
Riss am Tank unter Wasser durch Schweißer wieder geschlossen war und die
Aufsichtsbehörden grünes Licht gegeben hatten. Wie immer bei einem Neubau sind eine Reihe
„Kinderkrankheiten” zu kurieren, muss das Fingerspitzengefühl für die
Handhabung des mit geballter Elektronik gespickten Schiffes erst in Fleisch
und Blut übergehen. Auf der Brücke erklärt uns Kapitän Stefan Wehland die
Möglichkeiten der hier installierten Technik, so auch das Zusammenspiel der
Generatoren mit dem Batteriebetrieb, das nur ein wenig falsch dirigiert,
schon zu Rußwolken beim Verlassen des Hafenreviers führte, was nicht dem
Umweltanspruch der Reederei entspricht. Daran aber werde gearbeitet, versichern Manager und
Kapitän. Noch bleibt einiges zu tun. So werden auch die Abgaswäscher
(Srubber) erst demnächst in Betrieb genommen, die die Schwefelemissionen
weiter rapide minimieren werden. Die Rostocker aber haben den Neubau trotz
der im offiziellen Betrieb sichtbar gewordenen Unzulänglichkeiten längst
angenommen. Allein die günstigen Tagestickets vor der Saison lockten fast
25.000 Leute aus dem Umfeld der Hansestadt auf die Fähre. Und sie waren des
Lobes voll – sei es wegen des geräuscharmen
Batteriebetriebs, des größeren Komforts auf dem Fahrzeugdeck, des
Design-Konzepts der Einrichtungen oder des durch die Panoramafenster
geweiteten Blickfeldes, um nur einiges zu nennen. Der gelernte Nautiker Michael Dietz (54) ist seit
1998 bei Scandlines tätig, rührt seitdem die Werbetrommel für diese
Ostsee-Reederei, so demnächst auch für Kurzreisen. Stefan Wehland (39) zählt
zu den jüngsten Kapitänen der Scandlines-Flotte. Der gebürtige Franke kam zu
seiner Ausbildung als Schiffsmechaniker nach Rostock, die Firma F. Laeisz
wurde seine Lehrreederei. Nach Tätigkeiten bei Deilmann und AIDA ist er seit
2005 bei Scandlines, wo er 2012 Kapitän wurde. Auf die Arbeit auf dem Neubau wurde er wie die weiteren Vertreter der Crew am Simulator in Puttgarden vorbereitet. Länger als er ist der 1. Nautische Offizier Sebastian Diessner mit dem Werdegang des Schiffes verbunden. Er war bereits bei der Bauaufsicht in Stralsund dabei, erlebte die schwere Geburt des Schiffes unmittelbar mit. Die für den Tiefgang in Gedser zu schwer gebauten Schiffe wurden seinerzeit ja nicht abgenommen, schließlich aus der Insolvenzmasse erworben und aufwendig in Odense abgespeckt. Erfahrungen des Betriebs der BERLIN fließen nun im Bau der COPENHAGEN ein, die im Herbst die Kapazitäten auf der Linie weiter verstärken soll. Insgesamt 45 Leute bilden die Besatzung des unter deutscher Flagge fahrenden Schiffes, etwa 15 davon sind Seeleute. Reiner Frank
Die Reederei Scandlines meldet Rekord auf Rekord. Foto: Reiner Frank, Rostock |
Vor dem Großsegler DAR MLODZIEZY, der auch in diesem Jahr kommt und zu Ausfahrten und Open Ship einlädt. Foto: Reiner Frank, Rostock
Kurs auf die 26.
Hanse Sail 170 Schiffe zum maritimen Spektakel
erwartet / Vom Haikutter bis zum Großsegler / Eine Besonderheit ist das
Treffen der Techniker Rostock, 26. Juli ‒ Ein maritimes Spektakel, die Hanse Sail in Rostock, setzt in Kürze wieder die Segel. Mehr als 170 Traditionssegler und Museumsschiffe aus zehn Nationen laufen zur 26. Auflage vom 11. bis 14. August 2016 Rostock und das Seebad Warnemünde an. Besonders beliebt bei den Gästen der maritimen
Großveranstaltung sind dabei die zahlreichen Möglichkeiten, an Bord gehen
und mitsegeln zu können. Unter den Gastschiffen sind mit den russischen
Viermast-Barken SEDOV (117,5 m) und KRUSENSTERN (114,5 m) ‒ die beiden
ältesten und größten noch aktiven Windjammer der Welt. Zum achten Mal nehmen kleine Kutter von Nysted aus
Kurs auf die Hansestadt Rostock. Für die Haikutter-Regatta im Rahmen der
Baltic Sail haben gegenwärtig zehn Schiffe ihre Teilnahme gemeldet, darunter
auch die DAGMAR AAEN, mit der Polarforscher Arved Fuchs regelmäßig auf
Expedition geht. Zum 400. Jubiläum der Entdeckung Kap Hoorns war er zu
Jahresbeginn auch an der Südspitze Südamerikas auf Entdeckungsfahrt.
Wem die Zeit für einen Segeltörn in Rostock nicht reicht, der kann
unter anderem die SEDOV beim Open-Ship „kapern” und sich an Bord wie ein
Pirat oder eine Piratin fühlen. Im Rostocker Stadthafen erwartet die
AVONTUUR ihre Besucher. Das unter der Flagge Vanuatus (Ozeanien) segelnde
Schiff wird im Rahmen seiner Jungfernfahrt die Hanse Sail besuchen. Im
Blickfeld werden einmal mehr auch Kreuzliner stehen – in der Sail-Woche
werden allein acht Schiffe in Warnemünde erwartet. Eine Besonderheit der
Hanse Sail ist das Engeneers Reception, zu dem der Verein der
Schiffsingenieure traditionell die Techniker der Schiffe einlädt.
rfra
Das Passagier- und Frachtschiff MS RICHARD WITH der Hurtigruten wurde 1993 in dienst gestellt. Erbaut wurde es von der Volkswerft in Stralsund. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
Volkswerft-Passagier- und Frachtschiff MS RICHARD WITH Kapitäns-Lob: 23 Jahre störungsfrei in
hartem Norwegen Einsatz Stralsund/Tromsö ‒ Sie ist das zweite kombinierte Passagier- und Frachtschiff gewesen, das ‒ nach der KONG HARALD ‒ an die norwegische Hurtigruten-Reederei 1993 ausgeliefert wurde. Nach ihr kam noch die
NORDLYS. Die Stralsunder setzten damit Maßstäbe für die dann in Norwegen
gebauten fünf Nachfolgeschiffe. Ein Auftrag, den die Volkswerft bis dahin noch nicht
bekommen hatte. Nach dem Eignerwechsel könnte es bald wieder soweit sein. Auch an Bord der RICHARD WITH, benannt nach dem
Gründer, hat man dieser Tage davon gehört. „Sie bauen sehr gute Schiffe am
Sund”, sagte Kapitän Ulf Berg bei einem Presse-Empfang in der Norwegischen
See zwischen Tromsö und Bergen. Dort verkehrt der 123 Meter lange
12.000-Tonner neben seinen Schwestern seit nunmehr 23 Jahren. Berg war
damals als junger Steuermann auf der Jungfernreise vom Sund zu den Fjorden
dabei. Die Wetterbedingungen auf der rund 5.000 Kilometer langen Strecke, die seit 1893 befahren wird, zwischen Kirkenes an der russischen Nordgrenze und Bergen im Süden Norwegens sind rau, besonders im Winter. „In der Barents-See fegt dann mancher Orkan über uns hinweg”, weiß der Kapitän aus langjähriger Erfahrung. Außer einigen Seeschäden habe man nie größere Probleme gehabt. Zwölf Tage dauert eine Rundreise, bei der nicht nur Passagiere ‒ die Hälfte Deutsche ‒ befördert werden, sondern auch Fracht und Fahrzeuge zwischen den insgesamt 34 Häfen. Reiseleiter Harald Weinreich aus Hamburg, der schon 30 Jahre in Norwegen lebt, betreut die Gäste mehrsprachig. Maximal können 623 befördert werden, aber im Frühjahr und Herbst sind es deutlich weniger. „Obwohl es meiner Meinung nach die schönsten Jahreszeiten sind”, empfiehlt der Norddeutsche. Natürlich könne es da auch mal schaukeln, aber meistens fahren die Hurtigruten-Schiffe im Schutz der Schären und Fjorde an der Küste entlang. Während der zahlreichen aktiven Landausflüge, u.a. per Kajak, Mountainbike oder Rentierschlitten, lernt man das Land wesentlich intensiver kennen als während einer
Kreuzfahrt. So hört man es von den Gästen, zumal es auch keine
Massenabfertigung gebe. Die Deutschen schwärmen vom stets fangfrischen
Fisch, der in allen norwegischen Variationen serviert wird. Auch der
berühmte Klippfisch ‒ „ein Genuss, wenn er richtig zubereitet wird”, hört
man sie schwärmen.
mal renoviert, aber alles Übrige sieht
fast noch werftfrisch aus. „Darauf achten wir hier sehr”, betont Ulf Berg
nicht ohne Stolz, und er grinst: „Das ist wie bei einer Frau: Ohne ständige
Pflege verkommt auch ein Schiff, das ja weiblich ist, schnell”. Zum Schluss überreicht er eine prächtige Königskrabbe und wünscht sich, noch einmal zur Grundüberholung Stralsund und die Volkswerft anlaufen zu können: „Wenn die dort bald wieder Passagierschiffe bauen …” Dr. Peer Schmidt-Walther
Das Foto zeigt, von links, Jens-Aurel Scharner (HERO-Geschäftsführer), Kapitän Carmine Maddaloni und Hardy Puls, Director Marketing & Sales von Costa Deutschland mit einer Torte in Form des Schiffes. Foto: Reiner Frank, Rostock
Eine Torte zum Costa-Jubiläum
100. Anlauf eines Kreuzliners der
italienischen Reederei in Rostock-Warnemünde / Ende August heißt es 40 Jahre
Kiel Rostock, 8. Juli ‒ An Bord des Kreuzliners COSTA FAVOLOSA wurde heute Vormittag eine Torte in Form dieses imposanten Cruisers angeschnitten. Gebacken und garniert hat sie ein Rostocker Bäcker, überreicht wurde sie von Jens-Aurel Scharner, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (HERO), an Kapitän Carmine Maddaloni für die Crew seines Schiffes. Anlass war ein Jubiläum von Costa Kreuzfahrten. Pünktlich zur Warnemünder Woche fuhr ein Costa-Schiff zum 100. Mal den Rostocker Hafen an. Seit sechs Jahren ist Costa in der Sommersaison regelmäßiger Gast im Rostocker Hafen. Von hier aus legen die Schiffe zu beliebten einwöchigen Kreuzfahrten ins Nordland ab. Am 28. Mai 2010 war es die COSTA ATLANTICA, die als erstes Costa-Schiff nach Warnemünde kam. In diesem Jahr sind fünfzehn Anläufe mit der COSTA LUMINOSA und vor allem COSTA FAVOLOSA geplant. Die italienische Traditionsreederei bringt jährlich rund 50.000 Kreuzfahrtgäste vor
allem aus Deutschland und
Italien sowie Frankreich und Spanien
nach Rostock. Insgesamt über 300 000 Costa-Passagiere waren es in den
vergangenen sechs Jahren. Im nächsten Jahr, so berichtet Hardy Puls, Director
Marketing & Sales von Costa Deutschland, sind bereits wieder 16 Anläufe
programmiert. Dabei erweist sich das 2015 mit der HERO und dem Flughafen
Rostock-Laage initiierte Vollcharter-Programm von 90
Flügen mit sechs Flugzeugen als Erfolgsmodell. Passagierwechsel erfolgen
neben Kopenhagen nämlich auch in Warnemünde, wo den Gästen aber auch neue
interessante Landausflüge – so unter anderem zum Darwineum im Rostocker Zoo
- geboten werden. Ein weiteres Jubiläum wird Ende August begangen
werden. Seit 40 Jahren laufen die Costa-Schiffe bereits Kiel an. Etliche
Jahre zeigt das Unternehmen auch in Hamburg Flagge. Das
Deutschland-Programm, so Hardy Puls, wird im nächsten Jahr mit
Bremerhaven als vierten Abfahrtshafen erweitert. Reiner Frank
Die COSTA FAVOLOSA am Warnemünder Kreuzfahrtterminal. Foto: Reiner Frank, Rostock
Am Warnemünder Kreuzfahrtterminal stehen Lkws bereit, um die Schiffe mit Proviant und Ausrüstungsteilen zu beliefern. Foto: AIDA Cruises, Rostock
Elf AIDA-Schiffe sind gut zu versorgen Logistik-Bereich lenkt 72.200 Tonnen Waren jährlich zur AIDA-Flotte / Verbrauch an Bord variiert nach Fahrtgebiet und Ferienzeit Rostock,23. Juni 2016 – Am Warnemünder Kreuzfahrtterminal stehen Lkws bereit, um die Schiffe mit Proviant und Ausrüstungsteilen zu beliefern. Auch die AIDAdiva wird vor der nächsten Ostseereise entsprechend bedient. „Größere Belieferungen werden während des Passagierwechsels, wo an Bord ohnehin Hochbetrieb herrscht, aber weitgehend vermieden”, erklärt Anne Albrecht, Senior Manager Logistics bei AIDA Cruises. Ihr Team am Standort Rostock, zu dem fünf Mitarbeiter gehören, knüpft die logistischen Fäden für ein Netzwerk, das eine punktgenaue Anlieferung der Versorgungsgüter zu den inzwischen elf Schiffen der Flotte in die verschiedensten Anlaufhäfen der Welt gewährleistet. Rund 72.200 Tonnen Ware sind jährlich für die Versorgung der Gäste an Bord zu bringen. Eine Lkw-Fracht wird so täglich für ein Schiff benötigt, 14 Transporteinheiten für eine 14-tägige Reise, veranschaulicht Sven Schneider, Supervisor Provision, den Bedarf. Er nennt Beispiele, was an Bord verzehrt wird: So auf der AIDAdiva für eine 10-Tage-Reise allein an Obst und Gemüse unter anderem vier Tonnen Ananas, 1,5 Tonnen Bananen, 500 Kilo Mango, 1,5 Tonnen Tomaten und eine Tonne Gurken. 30 000 Eier und zwei bis 2,5 Tonnen Kartoffeln werden benötigt. Allein 1,5 Tonnen Fleisch und über 900 Kilo Fisch werden täglich verzehrt. Den Durst löschen täglich jeweils 1000 Liter Wein und Bier. Die Mengen relativieren sich bei rund 2500 Passagieren, die an Bord zu versorgen sind. Und der Verbrauch variiert nach Fahrtgebieten und Gäste-Mix entsprechend der Ferienzeiten, wo mit mehr Kindern beispielsweise der Bedarf an Leckereien, Pommes und Ketchup steigt. Zu 80 Prozent kommen die Waren aus dem Hamburger Logistik-Lager und sie werden ergänzt durch Zukäufe aus dem jeweiligen regionalen Umfeld. Ein Unternehmen in der Dominikanischen Republik hat eigens den Anbau darauf ausgerichtet und beliefert so unter anderem die Ananas frisch vom Feld. Logistik-Dienstleister, Spediteure und Reedereien sind bewährte Partner bei der Sicherstellung der Versorgung in den Anlaufhäfen. An Bord ist ein Provision Master mit seinem Team unmittelbar für die Versorgungsströme zuständig. Acht Leute sind das auf Schiffen wie die AIDAdiva, auf den kleineren der AIDAcara-Klasse sind es fünf. Helfer an Bord packen mit zu. Schließlich ist die Paletten-Fracht umzuladen, aufzulisten und ordnungsgemäß zu stauen. Das Gros der Ladung wird in Kühlcontainern temperaturkontrolliert befördert. befördert. Ausfälle bei den Lieferungen, so Anne Albrecht, gab es in den vergangenen zwölf Jahren so gut wie nie. Zudem werden Reserven eingeplant und für „Feuerwehreinsätze” könne man auf flexible Vertriebspartner bauen. Festtage wie Ostern und Weihnachten wären langfristig im Blick. Allein 45.000 Weihnachtsmänner dekorieren die bunten Teller. Reiner Frank
Jörg Eichler ist Geschäftsführer der Rostocker A-ROSA Flussschiff GmbH. Foto: Reiner Frank, Rostock
Mit der A-ROSA VIVA 2017 auch auf der Seine A-ROSA-Flusskreuzer bereits wieder zu 75 Prozent ausgebucht / Neuer Tarif und verjüngter Gästekreis / Ausbau der Flotte rückt ins Blickfeld Rostock, 25. Mai 2016 ‒ Die A-ROSA Flussschiff GmbH steuert auf Erfolgskurs. 75 Prozent des Jahresziels sind schon erreicht. Insbesondere für Reisen auf dem Rhein gibt es nur noch wenige Buchungsmöglichkeiten. „Alternative Reisemöglichkeiten zu durch Krieg und Terror gefährlich gewordenen Urlaubzielen sind verstärkt gefragt, wovon auch wir profitieren. Und es sind natürlich unsere attraktiven Angebote, die unsere Gäste überzeugen”, erklärt Jörg Eichler (49), Geschäftsführer (CEO) des Rostocker Unternehmens. 85.000 Reisende nutzten im vergangenen Jahr die hier angebotenen Flussreisen mit den elf Schiffen der Flotte auf Donau, Rhône und Rhein. Das war ein Umsatzplus von 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2014, die Kabinen waren zu 90 Prozent ausgelastet. Moderate Wachstumsraten von drei bis fünf Prozent werden nun in diesem Jahr angesteuert. Wenn die erfreuliche Buchungslage so bleibt, rückt auch ein weiterer Ausbau der Flotte ins Blickfeld. Im Spätsommer, so Eichler, werden die Gesellschafter darüber befinden. Der gebürtige Dresdner ist seit drei Jahren im Unternehmen als Manager tätig, wirkte als Marketing- und Vertriebsspezialist zuvor unter anderem bei TUI Deutschland und AIDA Cruises. Gegenwärtig wirbt der Ende April herausgegebene neue Katalog bereits für das Urlaubsjahr 2017. Das Fahrtgebiet der Schiffe im Zeichen der Rose mit dem Heimathafen Rostock (alle wurden auf der heimischen Neptun Werft gebaut) wird hier durch Reisen auf der Seine mit Start- und Zielhafen Paris erweitert. Angesteuert wird trotz französischer Reglementierungen ein Liegeplatz nur etwa acht Kilometer vom Zentrum entfernt. Damit knüpft das Unternehmen an seine beliebten Städtereisen, beispielsweise nach Amsterdam oder Wien an, wo den Gästen in den Metropolen auch eine längere Verweildauer möglich wird. Offeriert werden auf der Seine Sieben- und Fünftage-Reisen, die von Paris aus bis nach Vernon und zurück durch die Normandie führen. Als Schiff wird zunächst die A-ROSA VIVA eingesetzt, die im November 2016 in Amsterdam aus dem diesjährigen Rhein-Programm genommen wird und von hier bei günstigem Wetter die Seereise nach Le Havre antreten wird. Eichler macht auf eine weitere Neuheit im Katalog aufmerksam. Danach wird neben dem Premium-Angebot auch mit limitiertem Kontingent ein Basic-Tarif angeboten, mit dem neben der Nutzung der Bordeinrichtungen lediglich das Frühstücksbüffet fest gebucht ist. service@a-rosa.de · Reiner Frank |
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