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Üppig dimensioniert ist der Bereich um den Swimmingpool auf der MARINA. Freie Liegen in Hülle und Fülle, kein Kampf um Handtücher oder „Liegezeiten”. Alle Fotos dieser Seite: Kai Ortel, Berlin |
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Kai Ortel |
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Das amerikanische Wohlfühlschiff Oceania Cruises stellt MARINA in Hamburg vor |
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Auf dem deutschen Markt ist die amerikanische Kreuzfahrtreederei Oceania Cruises (noch) nicht sonderlich bekannt – zu groß ist die Konkurrenz nationaler und internationaler Premium- und Luxusanbieter. Im Rahmen einer Schiffsführung informierte Oceania Cruises daher Pressevertreter nun über das angebotene Produkt und über die Flotte des Unternehmens. Anlass war der Besuch des Flaggschiffes MARINA am 21. August 2016 im Hamburger Hafen. Am Hamburg Cruise Center in der HafenCity ist die MARINA zunächst eine imposante Erscheinung, misst doch das Schiff bei einer Tonnage von 66.000 BRZ nicht weniger als 16 Decks. Doch Größe ist relativ, wie Maik A. Schlüter, der Business Development Manager der deutschen Oceania-Niederlassung, gleich zu Beginn der Schiffsführung erläutert. Denn die Reederei selber bezeichnet die MARINA und ihr Schwesterschiff RIVIERA bescheiden als „mittelgroß” – kein Wunder in einer Zeit, in der neu abgelieferte Kreuzfahrtschiffe 5.000 Passagiere und mehr fassen können und nicht 16, sondern bis zu 20 Decks umfassen. Bei Oceania zählt jedoch nicht Größe, sondern Großzügigkeit. Die MARINA soll Intimität und Gemütlichkeit ausstrahlen und das Ambiente eines Country Clubs vermitteln. Die öffentlichen Räume an Bord wurden hierzu u.a. mit italienischem Marmor, Granit und Teppichen ausgestattet; verantwortlich hierfür zeichnet das renommierte norwegische Designer-Team Yran & Storbraaten. Der eigene Service-Anspruch lautet „entspannt und persönlich”, während die Inneneinrichtung nicht protzen will, sondern „stilvoll” und „ohne Schnörkel” daherkommen soll. Die öffentlichen Räume an Bord der MARINA hat man betont großzügig gestaltet, der Passagier soll Platz haben und sich wohlfühlen.
Vier Sterne plus Zum Ausdruck kommt dies auch in Zahlen. Denn beim Verhältnis zwischen Besatzungsstärke und Passagierkapazität („crew to passenger ratio”) kommt die MARINA auf 1,57 und übertrifft damit in ihrer Größen- und Preisklasse sogar die Konkurrenz von Crystal Cruises (1,7) und Regent Seven Seas Cruises (1,6). Nur die wirklich kleinen und eher yacht-ähnlichen Schiffe von Silversea (1,4), Seabourn bzw. Windstar Cruises (beide 1,3) und SeaDream (1,2) schneiden hier noch besser ab. Aufgrund der relativ hohen Besatzungsstärke an Bord sollen Passagiere und Besatzung (sowie natürlich die Passagiere untereinander) an Bord der Oceania-Schiffe schnell ein persönliches Verhältnis zueinander entwickeln; auch betont die Reederei, dass es aus o. g. Grund an Bord ihrer Schiffe keinen Grund zur Eile gäbe, kein Schlangestehen und keine Massenabfertigung. Ähnlich sieht es beim Verhältnis zwischen Schiffsgröße und Passagierkapazität aus („passenger space ratio”). Hier liegt die MARINA mit einem Wert von 52,5 ungefähr auf der Höhe einer CRYSTAL SYMPHONY (53,1), während die Schiffe der Schwestermarke Regent Seven Seas Cruises auf einen Wert von 58 bis 59 kommen. Der Kreuzfahrttester Douglas Ward siedelt die MARINA daher in der Kategorie 4 Sterne plus an, die gemeinhin als der (hart umkämpfte) Premium-Bereich des Kreuzfahrtmarktes bezeichnet wird. Die beiden großen Einheiten von Oceania Cruises („luxuriös, aber leger”) spielen also auf dem internationalen Markt in einer Liga mit den Schiffen von Azamara Cruises, Celebrity Cruises, Crystal Cruises, Cunard Line und Viking Ocean Cruises. In seiner Bewertung der Reederei attestiert Ward den Schiffen von Oceania Cruises einen „faux English charm”, stellt sie aber als ideal für ältere und alte Paare heraus, die einen warmherzigen und aufmerksamen Service schätzen und auf einer Kreuzfahrt Entspannung und interessante Destinationen gleichermaßen suchen.
„The finest cuisine at sea” Ein Hauptaugenmerk von Oceania Cruises liegt auf der Gastronomie an Bord. So verfügt die MARINA über nicht weniger als sieben verschiedene A la Carte-Restaurants: die Restaurants „Toscana” (italienische Küche) und „Polo Grill” (Steak House) auf Deck 14, die intimen Räumlichkeiten „La Reserve” (Gourmet) und „Waves Grill” (amerikanische Küche) auf Deck 13, den Grand Dining Room am Heck auf Deck 6 sowie die Spezialitätenrestaurants „Jacques” (französische Küche) und „Red Ginger” (asiatische Küche) auf Deck 5. Das „La Reserve” wie auch das „Privée” (ein abgetrennter Raum zwischen den Restaurants Toscana und Polo) stehen dabei gegen Aufpreis für private Buchungen zur Verfügung und können maximal 24 bzw. 10 Personen für ein Dinner im kleinen Kreis z.B. unter neu gewonnenen Reisebekanntschaften beherbergen. Darüber hinaus verfügt die MARINA mit dem „Terrace Café” auf Deck 12 auch noch über ein Büffet-Restaurant, auch wenn dieses dank der großzügigen Anordnung der Tische und der Büffetstationen kaum an seine riesigen Entsprechungen auf den großen Mega-Kreuzfahrtschiffen erinnert. „Executive Culinary Director” der Oceania-Flotte ist der französische TV-Koch und Buchautor Jacques Pépin. Seit dessen Ernennung zum Ehren-Kommodore der Flotte im Rahmen der Indienststellung der MARINA hat Oceania Cruises fünfmal in Folge das Prädikat „the finest cuisine at sea” von der führenden amerikanischen Kreuzfahrt-Plattform Cruise Critic verliehen bekommen. So werden z.B. alle Gerichte an Bord einzeln und „a la minute” zubereitet. In den sechs Hauptrestaurants genießen die Passagiere darüber hinaus freie Platzwahl ohne feste Tischzeiten und ohne Aufpreis; auch können Softdrinks, Mineralwasser, Kaffee und Tee unbegrenzt und kostenlos geordert werden. Sogar ein eigenes „Culinary Center” steht auf der MARINA zur Verfügung, eine Art Kochschule auf hoher See. Außerdem bietet Oceania Cruises „Culinary Discovery Tours” an – Landausflüge, welche interessierte Passagiere gemeinsam mit den Schiffsköchen unternehmen, um lokale Zutaten vor Ort auszuwählen, auszuprobieren und einzukaufen.
Unterhaltung, Kabinen und Wellness In punkto Unterhaltung kann und will Oceania Cruises nicht mit den spektakulären Neubauten der großen amerikanischen Kreuzfahrtreedereien mithalten. Opulente Las Vegas-Shows gibt es an Bord der MARINA schon allein aus Platzgründen nicht, stattdessen bekommen die Gäste regelmäßig klassische Konzerte unter den Sternen geboten sowie in der Show Lounge auf Deck 5 Zauber-Shows und Darbietungen von Pianisten, Sängern und Komikern im familiären Rahmen. Nichtsdestotrotz kooperiert Oceania Cruises seit April 2016 mit dem Entertainment-Team der Norwegian Cruises |
Line; deren Konzepte und Standards sollen bis Frühjahr 2017 auf allen sechs Schiffen von Oceania Cruises umgesetzt werden. Großzügigkeit und Wohlfühlatmosphäre erstrecken sich auch auf die Kabinen an Bord der MARINA. 83 Prozent (591) aller Kabinen und Suiten verfügen z. B. über einen eigenen Balkon. Ihr Design ist dabei in ruhigen Farbtönen gehalten. Auch wird die an Bord verwendete Bettwäsche speziell für die Schiffe von Oceania Cruises produziert, während sich Accessoires aus den Häusern Bulgari und Hermes von der Ausstattung so manch anderer Kreuzfahrtschiffe abheben. Oceania Cruises definiert die Kabinen an Bord als „eigene Privatoasen”, wozu bei den Suiten auch ein kostenloser 24-Stunden-Butler-Service gehört, der selbst warme Speisen auf die Kabine bringt. Der Fitness- und Wellnessbereich an Bord der MARINA wird in Kooperation mit der amerikanischen Kette „Canyon Ranch” betrieben. Das auf Deck 14 befindliche Areal umfasst diverse Räumlichkeiten und Behandlungen, die von der Hot Stone-Massage über Whirlpools und Saunen bis hin zum Dampfbad reichen. In den angrenzenden Fitnessräumen werden u. a. Yoga-, Pilates- und Aerobic-Kurse angeboten, auch private Fitnessstunden können gebucht werden. Außerdem steht den Passagieren ein Schönheitssalon zur Verfügung bzw. stehen regelmäßig Vorträge zu den Themen Ernährung und Gesundheit auf dem Bordprogramm.
Die Flotte Die Reederei Oceania Cruises wurde 2002 in Miami von Frank del Rio gegründet und bildete ab 2006 zusammen mit der Luxusmarke Regent Seven Seas Cruises die Prestige Cruise Holdings. An beiden Reedereien war Apollo Management mehrheitlich beteiligt, die auch über Aktienanteile an der Norwegian Cruise Line (NCL) verfügten. Im Herbst 2014 kaufte NCL Prestige Cruise, die drei Reedereien agieren seitdem unter dem Dach der neu formierten Norwegian Cruise Lines Holdings (NCLH). Die Europa-Zentrale von Oceania Cruises befindet sich in Southampton, die deutsche Niederlassung hat ihren Sitz in Wiesbaden. Das Unternehmen nahm den Betrieb 2002 mit der INSIGNIA auf, die wenig später in REGATTA umbenannt wurde. Eine neue INSIGNIA stieß 2003 zur Flotte, ein weiteres Schiff dieser „R-Klasse” 2005, die NAUTICA. Alle drei Einheiten waren Ende der 1990er Jahre für Renaissance Cruises gebaut worden und seinerzeit unter den Namen R TWO, R ONE und R FIVE in Fahrt, ehe die Reederei 2001 Konkurs anmelden musste und die Wege der Schiffe sich vorübergehend trennten. Die Schiffe der größeren „O-Klasse” wurden 2007 bestellt und kamen 2011 (MARINA) bzw. 2012 (RIVIERA) zur Ablieferung. Laut Frank del Rio seien dies „the smallest ship that makes economic sense” – die kleinsten Kreuzfahrtschiffe, die ökonomisch noch Sinn machten. Darüber hinaus verstärkte Oceania Cruises die Flotte 2016 mit einem vierten Schiff der R-Klasse: Hinter der SIRENA verbirgt sich die ehemalige R FOUR. Die Schiffe der O-Klasse werden von Oceania Cruises als „schwimmende Boutique-Hotels” bezeichnet, die kleineren Einheiten der R-Klasse als „Schiffe mit traditionellem Design”.
Routen und Preise Die sechs Schiffe von Oceania Cruises sind weltweit in Fahrt, die Routen werden fachmännisch lange im Voraus ausgearbeitet und umfassten 2016 mehr als 370 Häfen. Das Publikum ist international und besteht überwiegend aus erfahrenen Kreuzfahrern. Eine 7-tägige Mittelmeerkreuzfahrt mit der RIVIERA ist 2017 ab 2.600 € in der Balkonkabine buchbar, eine 10-tägige Ostseekreuzfahrt mit der MARINA ab 3.800 € und eine dreiwöchige Nordlandkreuzfahrt zum Nordkap und nach Murmansk mit der NAUTICA ab 9.000 €. Dies entspricht Tagespreisen zwischen 375 und 425 €, der je nach gewählter Kabinenkategorie etwas niedriger oder höher ausfallen kann. Oceania Cruises ist darüber hinaus auch bekannt für Kreuzfahrten von langer Dauer. So bietet die NAUTICA 2017 z. B. eine 30-tägige Kreuzfahrt von Dubai über Indien nach Kapstadt an (ab 11.000 € in der Balkonkabine) und die INSIGNIA eine „Reise um die Welt in 180 Tagen”. Diese Weltreise beginnt am 3. Januar 2018 in Miami und beinhaltet u.a. Anläufe von Kapstadt, Singapur, Hongkong, Shanghai, Bali, Sydney, Tahiti, Hawaii und Los Angeles. Die Weltreise ist buchbar für cirka 33.000 € in der Innenkabine, cirka 50.000 € in der Verandakabine und cirka 111.000 € in der Owner’s Suite. www.oceaniakreuzfahrten.com
Technische Daten MS MARINA
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Die MARINA im Rahmen eines sommerlichen Stopps im Rostocker Seehafen 2013. |
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Auf dem Oberdeck der MARINA steht Golfsportlern ein kleines Putting Green zum Trainieren zur Verfügung. |
Dem Canyon Ranch-Spa ist eine exklusive Erholungsterrasse mit Blick in Fahrtrichtung des Schiffes angegliedert. |
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Der Außenbereich des Büffetrestaurants bietet sich für ein Essen bei Sonnenauf- oder -untergang an. |
Die großzügige Bestuhlung des Terrace Café erinnert kaum an die Büffetrestaurants der großen Mega-Kreuzfahrtschiffe. |
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Das
Spezialitätenrestaurant „Jacques” ist den französischen
Gourmet-Gerichten des Oceania-Chefkochs Jacques Pépin vorbehalten.
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In der Eingangshalle der MARINA kommt die geschwungene Treppe im Stil alter Ozeanliner daher. |
An edlen Gläsern und Leuchten wurde in der Eingangshalle der MARINA nicht gespart. |
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Dunkle Hölzer und Schiffsmodelle verleihen der Bordbibliothek der MARINA ein maritimes Ambiente. |
Eine weitere Lounge im Stil englischer Country Clubs: die gemütliche Martinis Bar. |
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Im Red Ginger Restaurant werden Köstlichkeiten der asiatischen Küche serviert. |
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Im Polo Grill werden vornehmlich Steakgerichte serviert. |
Das Privée kann gegen Aufpreis für ein Abendessen im kleinen Kreis gebucht werden. |
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Das Mini-Restaurant „La Reserve” kann z. B. für Weinverkostungen oder für private Veranstaltungen genutzt werden. |
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Die Show Lounge der MARINA fällt im Vergleich zu den Schiffen der großen amerikanischen Reedereien eher klein und unspektakulär aus. |
Blick in eine Suite. Die Suitengäste der MARINA genießen einen kostenlosen 24-Stunden-Butlerservice. |
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Die gemütliche Horizons Lounge wird nachmittags im Rahmen des traditionellen Afternoon Tea zum Treffpunkt für Passagiere. |
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