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Die VIKING STAR auslaufend in Warnemünde. Foto: Reiner Frank, Rostock
Trend zu mehr
Passagieren
Kreuzfahrtsaison 2017: Allein Sartori & Berger rechnet wieder mit über 160
Anläufen in MV / Logistische Herausforderungen zu meistern
Rostock, 22. November ‒ Bei der Hafenagentur
Sartori & Berger in Rostock ist die Kreuzfahrt-Saison 2016 abgehakt und als
erfolgreich verbucht worden. „Es war ein gutes Jahr, wir hatten neun Monate
alle Hände voll zu tun”, schätzt der Rostocker Niederlassungsleiter Robert
Temme (34) rückblickend die Saison ein. Sein Team hatte insgesamt 168
Schiffsanläufe in MV zu betreuen, davon 137 in Warnemünde und 18 im
Überseehafen. Der Rest erfolgte in Wismar, in Sassnitz und mit Tendern zu
den Seebrücken Ahlbeck und Binz. Größtes Schiff der Saison war die REGAL
PRINCESS in Warnemünde, größte logistische Herausforderung aber waren die
sieben Anläufe der MONARCH im Seehafen. Hier waren nicht nur jeweils 2.700
Passagiere an Bord rauf und wieder runter zu bringen, sondern Logistikketten
bis zum Flughafen Laage aufzubauen. Mit insgesamt bis zu 75 Leuten ihrer
Stauerei, der Ausflugs- und Hafenagentur sowie ihren Saisonhilfen waren die
Dienstleister von Sartori & Berger aber nicht nur hier in Aktion. Besonders
durch die vielen Passagierwechsel ‒ sei es für AIDA, Costa oder MSC ‒ war
ihr Einsatz gefordert. Die Palette der Dienstleistungen reichte vom
Koffertransport und Autotransfer bis hin zur Erfüllung einer Vielzahl von
Passagierwünschen und der Bereitstellung von Ausrüstungen für die Schiffe.
Als Besonderheit registrierten die Makler den Austausch der Rettungsmittel
der CELEBRITY ECLIPSE mit Schlepperhilfe von der Wasserseite aus. Nach der Saison heißt auch für die Makler vor
der Saison. Sie rechnen auch 2017 wieder mit der Betreuung von über
160 Schiffsanläufen in MV und etwa der gleichen Anzahl Schiffsanläufen wie
2016 in Warnemünde / Rostock, wie Robert Temme offenbart. Mit REGAL
PRINCESS, ZUIDERDAM sowie den AIDA- und Costa-Cruisern, kommen alte Bekannte
wieder. Als Neuling erwartet Temme unter anderem nach VIKING STAR und VIKING
SEA mit VIKING SKY den dritten Viking-Cruiser in Warnemünde. Die Saison 2017 beginnt in Warnemünde am 27.
April mit dem ersten Anlauf der AIDAdiva und endet voraussichtlich am 12.
Oktober mit der BALMORAL der Reederei Fred. Olsen, ergänzt Christian Hardt,
Leiter Kreuzschifffahrt der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (HERO).
181 Anläufe hat er in Warnemünde und Rostock zu Buche stehen. Einige mehr
könnten es im nächsten Jahr werden. Ohnehin dürfte sich der Trend zu noch
mehr Passagieren fortsetzen. So werden allein vier Schiffe mit einer Länge
von über 300 Metern erwartet. Die 330 Meter langen REGAL PRINCESS kommt
zwölfmal. Die 317 beziehungsweise 319 Meter langen CELEBRITY ECLIPSE und
CELEBRITY SILHOUETTE sind mit sechs und fünf Anläufen angekündigt. Mit der
324 Meter langen NORWEGIAN GATAWAY steuert ein weiterer Neuling gleich 17mal
das heimische Revier an, wird hier allerdings von den Maklern von HC
Roever/Baltimar bedient. Nach der erfolgreichen Premiere 2016 wird die
MONARCH 14-tägig insgesamt achtmal in den Seehafen kommen, erstmals dann am
3. Juni. Der Versuch, mit einem Überlegetag, die Ausflugsmöglichkeiten für
die Passagiere zu erweitern, wird vom spanischen Reiseveranstalter nicht
fortgesetzt. In Warnemünde ist auch 2017 noch am Liegeplatz 8 wieder ein Zeltprovisorium aufzubauen. Die Planungen für ein zweites festes Terminalgebäude sind zwar angelaufen und finden gute Resonanz. Aber die Schifffahrt wird es wohl erst 2020 nach Bauarbeiten über zwei Winterhalbjahre nutzen können. In einem ersten Bauabschnitt sind zunächst die Tiefbauarbeiten am Kai bis hin zum Setzen der Fundamentplatte zu tun, in einem zweiten soll dann der Hochbau folgern. Reiner Frank
Die AIDAmar ist in dieser Saison das letzte Schiff, das Rostock anläuft. Foto: Reiner Frank, Rostock
Warnemünde bleibt vorn ‒ AIDAmar beendet besucherstärkste Saison Gegen 8 Uhr wird das Kreuzfahrtschiff AIDAmar
am 15. Oktober an Liegeplatz P7 festmachen und die besucherstärkste
Kreuzfahrtsaison in Rostocks Ostseebad beschließen. Insgesamt sind bei den
181 Schiffsanläufen in diesem Jahr 766.000 Seereisende an und von Bord der
Urlauberschiffe gegangen. „Warnemünde ist damit erneut der am häufigsten
angesteuerte Kreuzfahrthafen Deutschlands. Wir danken allen
Kreuzfahrtreedereien, Dienstleistungsunternehmen und Behörden für die gute
Zusammenarbeit in diesem Jahr”, resümiert Jens A. Scharner, Geschäftsführer
der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Von den 181 Anläufen von 31
Kreuzfahrtschiffen wurden 160 in Warnemünde und 21 im Überseehafen betreut.
Das größte Schiff, das die Warnowmündung in dieser Saison ansteuerte, war
wie im letzten Jahr REGAL PRINCESS mit einer Länge von 330 Metern und einer
Bruttoraumzahl von 142.714. Rund 3.600 Passagiere und 1.350
Besatzungsmitglieder finden auf dem im Mai 2014 in Dienst gestelltem Schiff
Platz. Bei 107 Anläufen fanden Voll- bzw.
Teilreisewechsel statt. So schickte die Rostocker Reederei AIDA Cruises mit
AIDAdiva und AIDAmar wieder zwei Schiffe vom Basishafen Warnemünde 41 Mal
auf Ostseekreuzfahrt. In dieser Saison hatten 21 internationale Reedereien
den Ostseehafen an der Warnow in ihre Reiseplanungen aufgenommen. 16 Prozent aller Kreuzfahrtgäste besuchten
Berlin. In diesem Jahr stellten die Deutschen mit 118.000 Passagieren die
größte Anzahl, gefolgt von 71.000 US-Amerikanern, 36.000 Briten, 31.000
Spaniern, 20.000 Italienern, 15.000 Kanadiern, 11.000 Australiern und 81.000
Touristen aus 150 weiteren Nationen. Zudem befanden sich 140.000
Crewmitglieder aus 116 Ländern an Bord der Schiffe, von denen sich mehr als
ein Drittel auf Landgang begaben. In dieser Saison unternahmen 16 Prozent aller
Warnemünder Kreuzfahrtgäste, d.h. rund 60.000, per Bahn oder Bus einen
Tagesausflug nach Berlin. Etwa 153.000 Passagiere entdeckten als Tagesgäste
Warnemünde, Rostock oder Mecklenburg-Vorpommern und 170.000 begannen
und/oder beendeten ihre Kreuzfahrt im Passagierhafen an der Warnowmündung. Auf Grundlage einer Studie der Universität
Rostock zum Ausgabeverhalten der Passagiere und Crew-Mitglieder ist davon
auszugehen, dass in der Saison 2016 mehr als 16 Millionen € von Seereisenden
und Besatzungsmitgliedern insbesondere im lokalen und regionalen
Einzelhandel, Hotel- und Gaststättengewerbe, öffentlichen
Personennahverkehr, bei Taxiunternehmen und Parkplatzbewirtschaftern in
Warnemünde, Rostock und Umgebung ausgegeben wurden. Hinzu kommen die
Umsätze, die Busreiseunternehmen, Bahn, Landausflugsagenturen, Ver- und
Entsorgungsunternehmen, Schiffsmakler, Lotsen und Hafenbetreiber durch die
Kreuzschifffahrt erzielen. „Die Kreuzfahrtgäste sorgen für eine große
Nachfrage in vielen Bereichen und bringen internationales Flair in die
Hafenstadt Rostock und das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern”, erklärt Jens
A. Scharner. 13 Kreuzfahrtschiffe machten in diesem Jahr
bei 90 Anläufen von der Möglichkeit Gebrauch, so genanntes Grauwasser vom
Schiff direkt in das öffentliche Abwassernetz einzuleiten. Insgesamt wurden
24.500 Kubikmeter Schiffsabwässer entsorgt.
Abschluss der Kreuzfahrtsaison in Kiel ‒
147 Kreuzfahrtanläufe mit über 485.000 Passagieren Kiel, 8. Oktober 2016 ‒ Mit einem Anlauf der AIDAvita fand am Samstag, den 8. Oktober, die Kreuzfahrtsaison in Kiel ihren Abschluss.Insgesamt wurde der Hafen in diesem Jahr 147 Mal (2015: 133 Mal) von 26 verschiedenen Schiffen angelaufen. Über die verschiedenen Terminalanlagen gingen 485.200 Passagiere (+ 5,8 %) an oder von Bord. Ermöglicht wurde der
diesjährige Erfolg durch die erstmalige Stationierung von jeweils drei
Schiffen der AIDA Cruises und der TUI Cruises in Kiel. Häufigste Gäste waren
dann auch die Reedereien AIDA, TUI, MSC, Holland America Line und Costa mit
zusammen über 100 Anläufen. An nicht weniger als zwölf Terminen lagen
gleichzeitig drei oder sogar vier Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Zahlenmäßiger
Saisonhöhepunkt war der Auftaktsamstag zur Kieler Woche (18. Juni) als
erstmals fünf Hochsee- und zwei Flusskreuzfahrtschiffe zusätzlich zu den
großen Fähren festmachten. Zu den Highlights der Kieler Kreuzfahrtsaison 2016 gehörten auch die Jungfernfahrt der MEIN SCHIFF 5 sowie die Erstanläufe des Holland America Line-Flaggschiffes KONINGSDAM und der ARCADIA von P&O. Ein Wiedersehen gab es mit THE WORLD und mit der QUEEN ELIZABETH der Cunard Line, die zugleich für den 2.500-sten Anlauf eines Kreuzfahrtschiffes in Kiel ausgezeichnet wurde.
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Abschluss der 2016er Kreuzfahtsaison in Kiel. Foto: Seehafen Kiel
von 30 Kubikmeter je Stunde vervielfacht. Das bisherige Angebot wird bereits
von Schiffen der Reedereien AIDA, TUI Cruises und Phoenix Seereisen
regelmäßig genutzt. Für die kommende Saison liegen dem Kieler Hafen bis dato 131 Anmeldungen von 26 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen vor. Die Saison 2017 beginnt am 9. April, wenn die AIDAcara in Kiel eintrifft. In 2017 wird die Reederei MSC erstmals ein Schiff der MSC-Fantasia-Klasse an der Förde stationieren. Das Typschiff, die 333 Meter lange MSC FANTASIA, wird ab dem 29. April auf der Kieler Förde zu bewundern sein. Die MSC FANTASIA (137.936 BRZ, 1.637 Kabinen) ist dann das größte Kreuzfahrtschiff, das regelmäßig Kreuzfahrten mit Start- und Ziel in Kiel anbietet. 2017 ist Kiel erneut Basishafen für alle auf dem deutschen Markt agierenden Reedereien. Häufigste Gäste sind die Schiffe von AIDA und TUI Cruises, gefolgt von MSC. Dazu wird Kiel auch regelmäßig von Schiffen mit internationalen Gästen angelaufen, die von Kiel aus Tagesausflüge unternehmen. In diesem Bereich erwartet Kiel Erstanläufe der LE SOLEAL der Reederei Ponant und der BALMORAL der Fred. Olsen Cruises. Die Saison 2017 dauert nach jetzigem Stand der Anmeldungen bis zum 25. Oktober und ist damit die bisher längste Saison ‒ abgesehen von Winterkreuzfahrten. EG
Raimon Strunck, seit Ende März Geschäftsführer der Neptun Werft. Foto: Reiner Frank, Rostock
Ob Flusskreuzer, Module oder Brücken Neptun Werft und SER Schiffselektronik veranschaulichten auf der Schiffbaumesse ihre Aufgaben beim Bau von Kreuzlinern Rostock, 11. September ‒ Spezialität der Neptun Werft Rostock ist der Bau von Flusskreuzfahrtschiffen, für den sie am gemeinsamen Stand mit der Meyer Werft auch vergangene Woche auf der Schiffbaumesse SMM in Hamburg die Werbetrommel rührte. Ein Modell eines Flusskreuzers für Viking River Cruises war ein Fingerzeig dafür, dass allein für die in Basel ansässige Reederei 50 Schiffe gefertigt wurden. Zwei sind gegenwärtig noch im Bau und werden bis Februar nächsten Jahres abgeliefert, berichtet Raimon Strunck, seit Ende März Geschäftsführer der Werft. Die SMM 2016 war für ihn der erste Messeauftritt in der Meyer-Gruppe, die inzwischen von Papenburg bis nach Turku tätig ist. Hier entstehen die großen Kreuzfahrtriesen, für die aber auch die Rostocker ihren Beitrag leisten. Belege dafür sind die Schiffbausektionen, die hier gefertigt und nach Turku und Papenburg verschifft werden. Kleinere Module, aber auch große ausgerüstete Maschineraumsektionen nahmen so ihren Weg – in Größenordnungen, die gerade so durch die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals passten. Die Werft muss deshalb auch die Tore ihrer Hallen erweitern und erwägt auch den Bau einer neuen Halle. Die neuen Schiffe für die Carnival-Gruppe, so auch von AIDA, die bei Meyer gebaut werden, sind schließlich eine andere Dimension. Die 504 Mitarbeiter und mehr als 40 Azubis sowie ihre bis zu 150 Zulieferer haben gut zu tun, sind bis Ende 2019 voll ausgelastet. Zumal in wenigen Tagen der Bau eines weiteren Gastankers beginnt und bis 2019 auch eine weitere Doppelendfähre für die Wyker Dampfschiff-Reederei in den Auftragsbüchern steht. Und man möchte natürlich auch weitere Flusskreuzer bauen – insgesamt 66 stehen hier inzwischen in der Referenzliste der Werft, so auch die Schiffe der Rostocker Arosa-Flotte. Der Bau der großen Kreuzfahrtschiffe fordert auch SER Schiffselektronik. Zum Programm dieses Rostocker Unternehmens gehören die Ausrüstung der Schiffe mit Brückenleitständen, Antrieben und Energieerzeugungs- und -verteileranlagen. Auf der SMM führte so ein Film die Standbesucher auf die Brücke der AIDAprima, die die Handschrift der Rostocker Schiffselektroniker trägt. Auch für den zweiten bei Mitshubishi in Nagasaki entstehenden Cruiser, die AIDAperla, wurden die entsprechenden Ausrüstungen bereits nach Japan geliefert. Und für die weiteren in Turku und Papenburg durch die Meyer Werft entstehenden Schiffe ist ihr Know-how ebenso gefragt. Neben den Kreuzfahrtriesen rüsten sie auch die Brücke einer Luxusyacht für eine renommierte darauf spezialisierte deutsche Werft aus. Wenn auch das Rekordergebnis von 2008 nach Schiffbau- und Finanzkrise bei weitem nicht mehr möglich wird, reichen die Aufträge bis in die 2020er-Jahre und wird ein durchschnittlicher Umsatz von vier Millionen Euro erzielt, offenbart Dr. Klaus Michelsen, der mit seinem Sohn Harald die mittelständische Firma in Rostock-Schutow führt. Reiner Frank
Dr. Klaus Michelsen (rechts), der mit seinem Sohn Harald die SER Schiffselektronik in Rostock-Schutow führt. Foto: Reiner Frank, Rostock
Die Hero-Chefs und Fährreeder bei der Ausfahrt im Rostocker Hafenrevier: v. l. Jens A. Scharner (Hero) , Ragnar Johansson (SOL), Ron Gerlach (Stena Line) , Dr. Gernot Tesch (Hero) , Bernhard J. Termühlen (TT-Line) und Heiko Kähler (Scandlines). Foto: Reiner Frank, Rostock
Rostocker Hafen auf Wachstumskurs / Hero und Fährreeder ziehen positive Zwischenbilanz bei traditioneller Revierfahrt zur Hanse Sail Rostock, 11. August ‒ Im Ostseeraum hat sich Rostock zu einem der wachstumsstärksten Häfen entwickelt. Das machte die traditionelle Ausfahrt der Hafen-Entwicklungsgesellschaft (Hero) und der Fährreeder zur Hanse Sail mit dem Motorschiff STADT KIEL deutlich, bei der sie Bilanz ihrer Leistungen im ersten Halbjahr zogen. Insgesamt gab es gute Zuwächse, eine positive Entwicklung, konnten die Hero-Geschäftsführer Jens A. Scharner und Dr. Gernot Tesch berichten. Allein im Seehafen wurden 13,9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, somit 6,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für alle Kaianlagen der Hansestadt insgesamt gerechnet, sind es noch eine Million mehr. Damit hat Rostock inzwischen Lübeck nicht nur vom Netto-, sondern auch vom Bruttoergebnis überholt und ist somit der größte deutsche Ostseehafen. Großen Anteil haben daran die Fähr- und Ro/Ro-Verkehre, die etwa zu 58 Prozent im Umschlaggeschehen zu Buche stehen und um acht bis neun Prozent gesteigert werden konnten. Als Universalhafen konnte Rostock aber auch im Schütt-, Flüssig- und Stückgutumschlag deutlich zulegen. Neben der Logistik spielt die Industriefunktion des Hafens eine wichtige Rolle. Die Wertschöpfung gewinnt weiter an Stellenwert – beispielsweise durch den Umschlag von Rohren, Windkraftanlagen sowie Papier und Zellulose, was nicht immer in Tonnen seinen Ausdruck findet. Auch die Zahl der Fährpassagiere von und nach Nordeuropa stieg um 45.000 auf 931.000, was auch im Juli zunächst noch seine Fortsetzung fand, wie die Fährreeder verdeutlichten. Dabei habe sich die Kooperation zwischen TT- und Stena Line bewährt, die als Wettbewerber einen koordinierten Fahrplan im Schweden-Verkehr anbieten und somit die Abfahrtfrequenz erhöhten, wie deren Geschäftsführer Bernhard J. Termühlen und Ron Gerlach betonten. Deutliche Zuwächse verzeichnet auch Scandlines, die dank ihrer neuen Fähre BERLIN allein im Juli ihre Verkehrsleistungen via Gedser um etwa elf Prozent steigern konnte. Anfangsprobleme mit der Telemetrie der Anleger und der neuen Schiffstechnik wurden weitgehend überwunden, erklärt Geschäftsführer Heiko Kähler. Nach der Saison erfolgt dann noch der Einbau eines Abgaswäschers. Für die Stena Line gewinnt nach der neuen Unternehmensstruktur der Standort Rostock zu Lasten von Kiel weiter an Bedeutung, wird an der Warnow das Routenmanagement der bisher zwei deutschen Gesellschaften gebündelt. Der Umzug in das neue Rostocker Büro ist für September/Oktober geplant. Eine Bestmarke steuert Rostock auch mit rund 800.000 Passagieren im Kreuzfahrt-Segment an. Für den 27. August ist ein Fünffachanlauf avisiert. Reiner Frank |
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Drei Direktoren der MV Werften v.l.: Björn Cleven, Guido Schulte und Rene Fiege während der Informationsveranstaltung im Rahmen der maritimen Zukunftskonferenz in Rostock. Foto: Reiner Frank, Rostock |
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Die ehrgeizigen Pläne der MV Werften Geschäftsführung machte auf maritimer Konferenz in Rostock mit den Vorhaben bekannt Investitionen von 160 Millionen Euro an den drei Standorten angesteuert Job-Offensive gestartet
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Rostock, November 2016 ‒ Im Rahmen der maritimen Zukunftskonferenz Anfang November in Rostock informierte die Geschäftsführung der von der Genting-Group aus Malaysia übernommenen MV Werften über ihre Vorhaben in Wismar, Rostock und Stralsund. 23 luxuriöse Kreuzfahrt-, Flusskreuzfahrtschiffe und Megayachten, darunter Mega-Kreuzliner der sogenannten „Global Class”, sollen hier in den nächsten zehn Jahren gebaut werden. Ehrgeizige Pläne, denen Investitionen von 160 Millionen an den drei Standorten vorausgehen. Für Rostock-Warnemünde ist allein für 75 Millionen Euro der Bau einer neuen Halle und einer modernen Paneel-Linie mit etlichen Robotern vorgesehen. In Wismar soll ein neues Bürogebäude entstehen und auch ein Hotel für die Bauleute. Hier wurde aktuell die Fertigungsmodule GmbH gegründet. Sie baut künftig Kabinen für
Kreuzfahrtschiffe. Damit die Lastwagen für die Material-Anlieferung nicht
durch die Stadt rollen müssen, wurden die Hallen einer ehemaligen
Solarfabrik an der Autobahn erworben. Auch in Stralsund sollen 13 Millionen
Euro zur Erneuerung einiger Anlagen investiert werden, berichtet Rene
Fiege, Direktor Planung und Investition. 250 neue Mitarbeiter in sechs Monaten – das
ist das ehrgeizige Ziel des Unternehmens. Um das umzusetzen, ist eine große
Joboffensive gestartet worden. 1.700 Interessenten haben sich in den
vergangenen vier Monaten bereits bei Personalchef Björn Cleven gemeldet, wie
er berichtet. Gesucht werden gegenwärtig vor allem Ingenieure für
Konstruktion und Projektierung sowie Einkäufer. Die MV Werften wollen viele
Arbeiten an ihren geplanten Kreuzfahrtschiffen an externe Firmen vergeben.
Bis zu 600 Unternehmen könnten das pro Schiff sein, berichtet Guido Schulte,
der Direktor für Projektierung und Konstruktion. Von jeder Million, die in
die Schiffe investiert werde, sollen etwa 65 Prozent in Deutschland bleiben
und etwa 227.500 Euro in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zulieferer können ihre Produkte künftig
auf der Internetseite des Werftenverbundes anbieten. Die meisten Aufträge
werden in einem größeren Paket vergeben. Noch aber wird die Produktion erst
vorbereitet, dominiert Kurzarbeit in den Schiffbauhallen, werden in
Wismar lediglich die ersten beiden Flusskreuzer gebaut. Die Kiellegung der
135 Meter langen und 11,49 Meter breiten für 110 Passagiere ausgelegten
Schiffe der Rhein-Klasse war am 19. August, die Ablieferung ist für Sommer
2017 vorgesehen. Die nächsten sollen dann 2018 folgen. Bis 2020 soll das Flaggschiff der Gobal-Klasse Gestalt annehmen. Teile der 342 Meter langen, 45,40 Meter breiten und über 200.000 BRZ großen Mega-Kreuzliner werden an allen drei Standorten gebaut und in Wismar dann vollendet. Die große Halle ist dort dann maximal ausgelastet, muss aber nicht, wie ursprünglich verlautet, verlängert werden, erklärt Guido Schulte. Die Giganten sind für Star Cruises bestimmt,
die sie für den chinesischen Markt einsetzen will. Eigens für den boomenden
asiatischen Kreuzfahrtmarkt konzipiert, finden über 5.000 Passagiere an Bord
der hochwertigen „Global Class”-Schiffe in 2.500 Kabinen Platz. Auf 20 Decks
erwartet die Reisenden ein breit gefächertes Angebot an aufregenden
Entertainment-Neuheiten. In der bordeigenen Shopping Mall, Badelandschaft,
im Themenpark oder Bord-Kino kommen sowohl Actionliebhaber als auch
Ruhesuchende voll auf ihre Kosten. MV Werften hat bereits Ende Juli mit den Engineering-Unternehmen Elomatic und |
Deltamarin Verträge über das Basic- und Detaildesign der „Global Class”-Kreuzfahrtschiffe für Star Cruises geschlossen. Von den Mega-Cruisern werden zunächst zwei pro Jahr gebaut werden. Die vorgerüsteten Kaskos mit Zulieferungen aus Stralsund gehen von Rostock zur Komplettierung nach Wismar. Die Schiffe der „Endeavor”-Serie sind die weltgrößten Megayachten mit Eisklasse PC6. Sie bieten einmalige Expeditionserlebnisse und lassen Abenteurerherzen höher schlagen, verspricht die Werftengruppe. Sie preisen sie als Yachten der Superlative und Allround-Talente an, die sowohl in den Tropen als auch in der Arktis als Expeditionsschiffe einsetzbar sind. Die 160 Meter langen und 23 Meter breiten Schiffe für Crystal Cruises versprechen höchsten Komfort für 200 Passagiere in 100 Kabinen. Das Verhältnis Crew zu Passagieren wird hier praktisch 1:1 sein. Exklusive Suiten und großzügige Freizeit- und
Wellnessbereiche an Bord sollen keine Wünsche offen lassen. MV Werften hat
kürzlich in Stralsund mit dem Schiffbauengineering-Unternehmen Foreship
einen Designvertrag für die Schiffe der „Endeavor”-Klasse unterschrieben.
Die Absichtserklärung umfasst Teile des Basic Designs sowie verschiedene
Projektmanagementleistungen. Die 20.000 BRZ (Bruttoraumzahl) großen
Expeditionsyachten werden ab Ende 2017 in Stralsund gebaut und ab Frühjahr
2019 ausgeliefert. Mit einer Flotte von bald fünf Schiffen
höchster Ausstattung bietet Crystal River Cruises exklusive Flussreisen an.
Vier davon lässt die Luxus-Reederei bei MV Werften fertigen. Maximal 110
Passagiere werden ausschließlich in Suiten auf den 135 Meter langen und über
elf Meter breiten Schiffen reisen. Auf den Flüssen Rhein, Main, Donau und
Mosel werden die Gäste unter anderem die Niederlande, Belgien, Deutschland
und Ungarn auf komfortabelste Weise erkunden. Sie erwartet nicht nur
persönlicher Butler-Service und drei Gourmet-Restaurants an Bord, sondern
auch das weltweit höchste Gast-Crew-Verhältnis auf einem Flussschiff. MV Werften wird vier dieser Flusskreuzer
edelster Ausstattung und höchster Sicherheitsstandards abliefern. Die
CRYSTAL BACH und die CRYSTAL MAHLER befinden sich seit Mitte 2016 im Bau und
werden bereits 2017 neue Maßstäbe im Markt der Flussreisen setzen. 2018
folgen die baugleichen CRYSTAL DEBUSSY und CRYSTAL RAVEL. Nähere Aussagen über die Schiffe der Crystal
Exclusive-Klasse wurden noch nicht gemacht. Die Sektionen dafür sollen in
Rostock gefertigt und die Schiffe dort auch ausgerüstet werden. Der
finnische Geschäftsführer Jarmo Laakso, der zuvor unter anderem auf der
Meyer Werft leitend tätig war, aber auch schon in der Arkona-Gruppe für
AROSA Flussschiffe seine Visitenkarte abgab, machte deutlich, dass alles
nach einem ambitionierten Fahrplan angesteuert wird. Die Paneel-Linie in
Rostock-Warnemünde wird ab September 2017 in der neuen Halle installiert und
Februar 2018 in Betrieb genommen. Der erste Spatenstich für den Hallenneubau
ist für Anfang 2017 geplant. Es bleibt abzuwarten, ob die ambitionierten Pläne so zügig
umsetzbar sind. Für die Region ist es aber ein Glücksfall, dass die
asiatischen Eigner die Werften übernahmen. Manch Skeptiker zweifelte
zunächst, ob deren Worten auch die Taten folgen. Die ersten Bausteine wurden
aber bereits gesetzt, der Kurs mit Vertragspartnern abgesteckt.
Reiner Frank |
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Die Giganten sind für Star Cruises bestimmt, die sie für den chinesischen Markt einsetzen will. Eigens für den boomenden asiatischen Kreuzfahrtmarkt konzipiert, finden über 5.000 Passagiere an Bord der hochwertigen „Global Class”-Schiffe in 2.500 Kabinen Platz. Animation: MV Werften, Wismar |
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Nähere Aussagen über die Schiffe der Crystal
Exclusive-Klasse wurden noch nicht gemacht. Die Sektionen dafür
sollen in Rostock gefertigt und die Schiffe dort auch ausgerüstet
werden. Animation:
MV Werften, Wismar
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Die Schiffe der „Endeavor”-Serie sind die weltgrößten Megayachten mit Eisklasse PC6. Sie bieten einmalige Expeditionserlebnisse und lassen Abenteurerherzen höher schlagen, verspricht die Werftengruppe. Animation: MV Werften, Wismar |
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MV Werften wird vier dieser Flusskreuzer edelster Ausstattung und höchster Sicherheitsstandards abliefern. Die CRYSTAL BACH und die CRYSTAL MAHLER befinden sich seit Mitte 2016 im Bau und werden bereits 2017 neue Maßstäbe im Markt der Flussreisen setzen. Animation: MV Werften, Wismar |
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