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MS LIBERTÉ hat zum Übernachten in Verden an der Aller festgemacht. Alle Fotos dieser Seite: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund |
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Dr. Peer Schmidt-Walther Mit MS LIBERTÉ on tour zwischen Bremen und Tangermünde Saisonabschluss-Reise ins Winterlager |
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Sie ist zwar klein, hat es aber durchaus in sich: die nur 38 Meter lange LIBERTÉ. Dafür ist ihr Programm umso vielfältiger. Eine Mischung aus oft nachgefragten Klassikern und neuen Routen. Auf allen schiffbaren Wasserstraßen Europas. Vor allem auch denen, die von den großen Schiffen nicht befahren werden (können). Wir sind im November 2016 eine Woche bei herbstlichem Wetter mit Sonne, Regen und sogar erstem Schnee dabei gewesen: von Bremen nach Verden, Nienburg, Minden, Hannover, Bülstringen nach Tangermünde. 486 abwechslungsreiche Fluss- und Kanalkilometer auf Weser, Aller, Mittellandkanal und Elbe. Dabei sollte es „fahrplanmäßig” eigentlich von Hannoversch-Münden losgehen, aber der zu niedrige Wasserstand der Ober-Weser ließ das nicht zu. Also musste kurzfristig umdisponiert werden auf „Plan B”. Dabei haben die vier Gäste Neuland betreten. „Orte und Landschaften”, sagen sie, „die man sonst nicht so leicht zu Gesicht bekommt”. Dazu zählen eine Hafenrundfahrt in Bremen, Luxusyacht-Werften in Vegesack an der Unterweser, die Segelschulschiffe DEUTSCHLAND und ALEXANDER VON HUMBOLDT, eine Nolde-Brückner-Ausstellung in der Böttcherstraße des Bremer Altstadtviertels „Schnoor”, die urige Schifferkneipe „Zur Brücke” in Verden oder die „Alte Schule” in Tangermünde, ruhige Flusslandschaften an Weser und Elbe, romantische Altstädte, gewaltige Bauwerke wie die Schachtschleuse in Minden, die beeindruckenden Wasserstraßenkreuze in Minden und Magdeburg. Eine echte LIBERTÉ-Mischung mit hohem Erlebniswert.
Alles handgemacht Schon während der Programm-Lektüre wird man feststellen, dass viele Punkte nur vage formuliert sind. Ganz bewusst. Der Grund ist einfach, denn der Schiffsname LIBERTÉ ist Programm: Freiheit. Das heißt auch Freiheit von starren Programmen. Auf großen Schiffen geht es nicht ohne, wenn Liegeplätze feststehen, Landausflüge organisiert werden müssen und Essenszeiten abzustimmen sind. Die LIBERTÉ hingegen mit ihren maximal zwölf Passagieren ist überschaubar. Da wird das Programm, sozusagen der grobe Rahmen, während der Fahrt zwischen Gästen und Kapitän abgestimmt, der seine Ortskenntnisse dabei einbringt: Wo es sich ruhig liegen lässt (Nachtfahrten gibt es nicht), Strom- und Wasseranschluss bestehen, Sehenswürdigkeiten und Restaurants zu Fuß oder per Rad bequem zu erreichen sind. Manchmal ist eine Entscheidung auch wetterabhängig oder ein Liegeplatz belegt. Dann ist der Kapitän gefordert, sich Alternativen zu überlegen. Das macht die Reise spannend, die auch dadurch vom Schema Eff total abweicht. „Hier ist alles handgemacht”, meinte ein Gast, der damit nicht nur die jeweils regionaltypischen Gerichte aus der Bordkombüse meinte.
Absolutes Wohlfühlschiff Da verlängern oder verkürzen sich Liegezeiten, wird neben einem anderen Schiff angelegt, werden individuelle Landausflüge organisiert. Ein zufällig per Rad vorbeikommendes Gastwirtsehepaar lud zum Beispiel mal die LIBERTÉ-Fahrer spontan zum Essen in ihr fünf Kilometer entferntes Restaurant ein. Alle sind dafür. Die Kapitänsaufgabe diesmal: in einem kleinen Kaff ein Großraumtaxi zu organisieren. Es kann auch vorkommen, dass er sich darum bemüht, die Öffnungszeiten eines Klosters oder einer Kirche für die Passagiere telefonisch zu verlängern. „Die Wünsche der Gäste”, so Kapitän Thomas Magner, „sind uns sehr wichtig!” Deren Realisierung haben sich er und sein dreiköpfiges Team auf die Fahnen geschrieben. „Es gibt einen Anfangs- und einen Endpunkt”, fasst Kapitän Johann Magner, der seinen Sohn auf dieser Reise begleitet, das LIBERTÉ-Reisen-Konzept treffend zusammen, „dazwischen ist alles fließend”. Dass man dem Mann am Ruder ständig über die Schulter schauen und sich mit ihm auf der jederzeit offenen Brücke unterhalten kann, nehmen alle schon als Selbstverständlichkeit hin. ISPS und andere unter diesem Aspekt hinderliche Sicherheitsvorschriften (gleichwohl wird auf einen sicheren Schiffsbetrieb großer Wert gelegt) wie auf Seeschiffen werden hier nicht angewendet. Ganz im Sinne der Gäste. „Ein absolutes Wohlfühlschiff mit familiärem Charakter ohne Massenabfertigung”, finden alle, „noch individueller als hier kann es wohl kaum gehen”. Umso mehr fällt es allen schwer, am Ende der Reise auseinander zu gehen. Zumal es die letzte in der Saison 2016 ist.
Beliebtes Winterquartier Tangermünde Wie wär’s mit einer Saisonverlängerung? Ein trendiges Stichwort im Tourismus. Dazu zählen auch die Flusskreuzfahrtschiffe. Einige werden fast rund ums Jahr eingesetzt, um auch im Herbst und Winter Geld zu verdienen. Doch es gibt auch eine Reihe von Schiffen, die in der dunklen und kalten Jahreszeit pausieren, um sich einem Lifting zu unterziehen und dann frisch gemacht in den Frühling und Sommer zu starten. Ein beliebter Platz zum Überwintern ist die altehrwürdige Kaiser- und Hansestadt Tangermünde an der Elbe. Ihren Heimathafen nutzt dafür auch die LIBERTÉ. Die Stadt nördlich von Magdeburg mit einer spannenden Geschichte und einer großen Schifffahrtstradition bietet nicht nur genügend attraktive stadtnahe Liegeplätze, sondern auch eine Werft, die auf Binnen- und Küstenschiffe spezialisiert ist. Denn es fallen natürlich nicht nur Reinigungs-, sondern auch jede Menge Reparaturarbeiten |
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an. Oder auch ein neuer Anstrich, die Überholung der Propeller- und Ruderanlage, vielfach auch Stahlarbeiten am Unterwasserschiff. Dazu braucht man eine Slipanlage, auf der ein Schiff bis zu 83 Meter Länge seitlich an Land gezogen werden kann. Schon 50 Mal dabei gewesen All das bietet die Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde mbH, die auf eine lange Tradition verweisen kann und auch einmal zur Reederei Peter Deilmann gehörte. Auch die Kapitäne Johann und Thomas Magner aus dem Schifferstädtchen Bittkau – früher „Klein-Hamburg” genannt – südlich von Tangermünde nutzen die Zeit. Ihr Schiff liegt jetzt am Werftkai. Von der Maschine über die Bordwände bis hin zu Teppichböden, Möbeln und Elektrik wird bis zum Saisonbeginn im April auf Vordermann gebracht und auf Hochglanz poliert. Denn am 2. April 2017 soll die erste Reise von Tangermünde nach Halle an der Saale gehen. Dahin kommen nicht nur neue, sondern auch frühere Gäste, die „ihr” frisch renoviertes Schiff „nur mal wieder sehen wollen”, wie Johann Magner sagt. Manche wie Dietmar oder Gottfried sind schon 50 Mal auf Reisen über alle europäischen Wasserstraßen dabei gewesen. „Die vorhandenen zwölf Kabinenplätze”, informiert Johann Magner, „sind für 2017 schon fast ausgebucht”, und Sohn Thomas freut sich: „Besser kann es doch gar nicht laufen!”
MS LIBERTÉ Technische Daten: Baujahr 1935 als Binnenfrachter; Bauwerft: Th. Kempers & Zoon, Alphen, Niederlande; Länge: 37,66 m, Breite: 5,05 m, Tiefgang: 1,22 m; Verdrängung: 151 Tonnen; Antriebsleistung: 256 kW/333 PS; Rufzeichen: DC 3660; Schiffsnummer: 4305260; Heimathafen: Tangermünde/Elbe; Flagge: deutsch. Bis 1975 als Frachtschiff im Einsatz, 1975 Umbau zum Passagierschiff, 1985 und 1998 komplett überholt (2004: Verlängerung um 4 Meter) – eine „charmante, alte Lady in neuem Glanz”. Ausstattung: 6 komfortable Doppelkabinen (insgesamt nur 12 Personen; bei Tagesfahrten bis zu 50 Personen) mit neben- und auseinander stehenden Betten, Bad mit Dusche, WC; 2 Salons; 1 großes Sonnendeck; 1 Whirlpool unter freiem Himmel; Fahrräder für alle Gäste; 1 Bar; offene Brücke; Fernseher: darauf ist bewusst verzichtet worden (niemand hat den bisher vermisst; die Abende werden in eigener Regie gestaltet, sehr gern auch bei Unterhaltung und Spiel oder einer Ortserkundung); Motto: individuelle Kreuzfahrt in kleinstem Kreis; geboten wird Halbpension (ausgiebiges Frühstück und Mittagessen; Abendessen in eigener Regie an Land). Das Weinangebot ist erlesen und (auch) den durchfahrenen Regionen angepasst. Zur Verfügung stehen auch alle technischen Mittel für Seminare und Tagungen. Vollcharter des Schiffes auf Anfrage. Programm 2017: Reisen zwischen März und Oktober, u.a. z.B. Berlin, Märkische Seenplatte, Holland, Belgien, Elbe, Saale, Oder. Informationen und Buchungen: LIBERTÉ-Reisen, Johann und Thomas Magner GbR, Telefon 0172-872 27 96 + 0172-394 03 24, E-Mail: t.magner@gmx.de, Internet: www.liberte-reisen.de; sehenswert auch der NDR-Film: „Kreuzfahrt im Schneckentempo” (siehe NDR-Mediathek). |
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Blick in den lichtdurchfluteten oberen Salon bis vor zum Steuerstand. |
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Blick in den unteren Salon mit eingedecktem Esstisch. |
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Eine Oberdeck-Kabine, Steuerbord achtern. |
Brückengespräch zwischen Kapitän Johann Magner und Passagier Rainer Grotthaus. |
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Tägliches Captainsdinner mit Kapitän Johann Magner. |
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In Bremen, zu Beginn der Reise, wird die Bark ALEXANDER VON HUMBOLDT am Anleger Schlachte 1a passiert – heute ein Hotel und Restaurant. |
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Café mit Puppenmuseum in der malerischen Altstadt von Minden. |
Ruhe in der abendluichen Altstadt von Minden. |
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Fahrt mit erstem Schnee auf dem Mittellandkanal. |
In Minutenschnelle dick verschneites Oberdeck. |
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Eine Kopie der Cuxhavener Kugelbake am Mittellandkanal im Schneegestöber. |
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MS SAXONIA – Johann Magners früheres Stammschiff – passiert auf dem Mittellandkanal. |
Einfahrt in den Trog des Wasserstrassenkreuzes Magdeburg. |
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Geruhsame Talfahrt auf der Elbe bei Bittkau. |
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Bittkau – früher „Klein-Hamburg” genannt – ist der Heimatort der beiden Kapitäne Johann und Thomas Magner. |
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LIBERTÉ-Heimathafen Tangermünde an der Elbe. |
In der Altstadt von Tangermünde. |
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Das ehemalige Berliner Fahrgastschiff GROSSER KURFÜRST an seinem Liegeplatz vor der Stadtmauer von Tangermünde. |
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