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Am 27. April geht es in Warnemünde mit der AIDAdiva dann los. Foto: Reiner Frank, Rostock
Größere Schiffe
mit mehr Passagieren in Rostock Rostock, 30. März – Der Countdown läuft, die
Vorkehrungen für die Kreuzfahrtsaison 2017 gehen in der Hansestadt Rostock
in die Schlussphase. 190 Anläufe von 24 Reedereien mit 36 Schiffen werden
erwartet. Nach der Insolvenz der britischen Reederei All Leisure Holiday
entfallen zwar die zuvor bereits fest avisierten Anläufe der MINERVA und
VOYAGER, es bleibt aber ein sehr anspruchsvolles Programm mit einigen
logistischen Herausforderungen, wie Christian Hardt, Leiter Kreuzschifffahrt
bei Rostock Port, erklärte. Größere Schiffe mit mehr Passagieren sind
angekündigt. Allein vier Kreuzliner mit einer Länge über 300 Meter steuern
Warnemünde beziehungsweise den Seehafen an ‒ die REGAL PRINCESS, CELEBRITY
ECLIPSE, CELEBRITY SILHOUETTE und NORWEGIAN GETAWAY.
Die Größten sind der 330 Meter lange, 142.714 BRZ große und bis zu 3.560
Passagiere Platz bietende Princess-Cruiser und das zwar fünf Meter kürzere,
aber mit 145.655 BRZ noch ein wenig größere, bis 4.028 Passagieren Platz
bietende NCL-Flaggschiff für Europa. Besonders bei Doppelanläufen von
Schiffen dieser Größenordnung wird es eng an den Terminals, erklärt Hardt.
Die Rostock-Port-Crew um Jens Käkenmeister und ihre Dienstleister werden
alle Hände voll zu tun haben und bereiten sich entsprechend vor. Ende April
wird am Liegeplatz 8 wieder ein großes Zelt für die Abfertigung aufgebaut.
Mit 1.200 Quadratmeter wird es noch größer als in den Jahren zuvor.
Die Anlage für die Grauwasserentsorgung wird in Betrieb
genommen. Die gläsernen Fronten des Cruise Centers am Liegeplatz 7 sind zu
putzen, im Gebäude ist Klar-Schiff zu machen. Die Kaiflächen am alten
Werftbecken werden von Rostock Port wieder von der Stadt für die
Proviantierung durch die Trucks der verschiedenen Speditionen angemietet.
„Das Terminal wird von Winter- auf Sommerbetrieb umgestellt”, wie es
Christian Hardt auf einen kurzen Nenner bringt. Am 27. April geht es in
Warnemünde mit der AIDAdiva dann los. Noch früher erfolgt an der Ostsee der
Saisonauftakt in Kiel. Hier startet die AIDAcara bereits am 9. April.
Auch die Makler bereiten sich auf eine heiße Saison
vor. Neben der Agentur Sartori & Berger, die den Großteil der Kreuzliner
bedient, hat Baltimar für die Unternehmen HC Roewer und PWL 33 Anläufe zu
betreuen. Allein 17 Mal ist es die NORWEGIAN GETAWAY, die auf dem Wege von
Kopenhagen nach Tallinn hier Zwischenstation macht. Während die Saisonvorkehrungen für die diesjährige
Saison laufen, haben die Hafen-Manager schon die nächsten Jahre im Blick.
Geschäftsführer Jens A. Scharner und Christian Hardt waren jüngst bei der
Seatrade Cruise Global in Fort Lauderdale auf Florida dabei, wo all jene
Reeder Flagge zeigen, die auch auf der Ostsee mit ihren Schiffen verkehren.
Dort wurde auch veranschaulicht, wie Häfen ihre Infrastruktur entsprechend
ausbauen wollen. In Warnemünde laufen die Vorkehrungen für einen weiteren
Anleger mit angrenzenden Gewerbeflächen. Der Trend zu größeren Schiffen wird sich fortsetzen, sind die Port-Manager überzeugt. Wobei Häfen wie St. Petersburg für Reisen in der Ostsee Grenzen setzen. Von ihren Kollegen an der Newa werden bis dato Schiffslängen von 340 Meter als Maximum angesehen. Reiner Frank
Allein 17 Mal ist es die NORWEGIAN GETAWAY, die in Warnemünde Zwischenstation macht. Foto: Norwegian Cruise Line, Wiesbaden
Ein Teil der Crew der Rostocker Seemannsmission, rechts AIDA-Kapitän Burghard Müller, der Vorsitzende der Seemannmission Rostock. Foto: Reiner Frank, Rostock
Anlaufpunkt für Besatzungen der Kreuzliner Zur Saison in Warnemünde steht die
Seemannsmission Rostock auch vor Ort dienstleistungsbereit, Räumlichkeiten
von Rostock Port werden dafür vorbereitet. Rostock, 8. März 2017 ‒ In Rostock-Warnemünde werden
in diesem Jahr 192 Anläufe von 38 Kreuzfahrtschiffen erwartet: 178 Mal legen
die Schiffe in Warnemünde und 16 Mal im Überseehafen an. Auch die
Besatzungen der Kreuzliner wollen gut betreut sein. Bordbesuche sind wegen
der Sicherheitsbeschränkungen durch die Reedereien immer schwieriger
geworden. Damit die Besatzungen auch in Warnemünde einen Anlaufpunkt haben,
wurden von Rostock Port der Seemannsmission Räumlichkeiten am Warnemünder
Fähranleger (postalisch am Bahnhof Nr. 6) für ihre Betreuungsaufgaben
angeboten, die nach notwendig gewordenen Instandsetzungen der
Elektroleitungen und Zugang von WLan für die Internetnutzung für die
Betreuung der Besatzungsmitglieder der Kreuzliner in Warnemünde genutzt
wird. „Im Rahmen der personellen Möglichkeiten”, schränkt Seemannsdiakon
Folkert Janssen, der Leiter der Seemannsmission Rostock, ein. Die Seeleute
können von hier aus mit ihren Smartphons ans Netz gehen, an Computerplätzen
arbeiten, Brücken zu den Familien in der Heimat schlagen. Und sie finden
einfühlsame Ansprechpartner für ihre Probleme. Zudem werden Erfrischungen
und Kaffee angeboten. Mit einem großen Banner am Balkon des Gebäudes will
die Seemannsmission auf den Anlaufpunkt für die Seeleute aufmerksam machen
und bei schönem Wetter auch den Außenbereich nutzen. Anfang April sollen
Elektroleitungen und Telefonanschlüsse fertiggestellt sein, ist dann auch
das Mobilar einzurichten. Anfang Mai, so schätzt Janssen, kann die
Seeleute-Betreuung am Warnemünder Kai als Test beginnen. Langfristig wird
eine Einrichtung in einem zweiten neuen Terminalgebäude in Warnemünde
angesteuert, für das gegenwärtig die Vorplanungen laufen. Im Seehafen
wiederum wird für die Betreuung der Seeleute beim Passagierwechsel der
MONARCH der Wochenenddienst ausgeweitet. Im Seemannsclub „Hollfast” im Rostocker Seehafen
sorgten in den vergangenen Tagen Handwerker für eine Verjüngungskur der
Räumlichkeiten. Fußbodenleger waren im Auftrage von Rostock Port am Werk und
frischten den Ankerplatz der Seeleute auf. Vor neun Jahren hatte die
Seemannsmission die Räume auf der Rückseite des Hafenrestaurants bezogen.
„Pro Jahr waren hier durchschnittlich 4.000 Seeleute zu Gast und das hat
seine Spuren hinterlassen”, resümiert Folkert Janssen. Strapazierfähiges
neues Linoleum ersetzt nun den durchgetretenen Belag. Bevor die Handwerker
loslegen konnten, war das Mobilar auszuräumen, das inzwischen aufgearbeitet
wird. Die Mitarbeiter der Seemannsmission waren in den vergangenen Tagen
verstärkt im Bordeinsatz, beziehungsweise versorgten die Seeleute mit ihren
Dienstleistungen provisorisch aus ihren Verwaltungsräumen. Am 16. März wird
der Klub voraussichtlich wieder öffnen. Mehr als 6.000 Besucher konnte der Seemannsclub „Hollfast” im vergangenen Jahr begrüßen, zudem stehen 2.000 Bordbesuche auf den Schiffen in den Rostocker Häfen zu Buche. Neben Seemannsdiakon Folkert Janssen sind hier zur Betreuung der Seeleute Dorothea Flake, Regina Qualmann, Rolf Spannaus und Ulrich Hein einsatzbereit. Ehrenamtlicher Vorsitzender ist Kapitän Burghard Müller von AIDA Cruises. Reiner Frank
MIRCEA statt
GORCH FOCK (II) Deutsche Marine will ihre Kadetten auf rumänischem Großsegler ausbilden Nun hat auch die Deutsche Marine ihr Millionengrab
wie Hamburg die Elbphilharmonie oder Berlin den Flughafen. Nur nicht ganz so
teuer. Statt zehn Millionen soll die Reparatur ihres 1958
bei Blohm & Voss in Hamburg gebauten Segelschulschiffs GORCH FOCK (II) satte
75 Millionen Euro betragen. Dafür könnten drei Neubauten in Auftrag gegeben
werden. Doch, wie das Verteidigungsministerium überlegt, könnte es für die seemännische Ausbildung des Offiziersnachwuchses „vor dem Mast” einen Ersatz geben: die mit der Stralsunder Bark GORCH FOCK (I) baugleiche MIRCEA der rumänischen Marine. Sie wurde 1958 auf der selben Werft gebaut. Nur dass es keine Ausbildung im Mast geben wird, ließ die Marineführung schon mal verlauten. Wegen des dramatischsten |
Das Museumsschiff GORCH FOCK (I) im Winter 2017 im Stralsunder Nordhafen an der Ballastkiste. Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther, Stralsund
Unfalls am 7.11.2010 auf Deutschlands berühmtesten Segelschulschiff, als eine Kadettin in Brasilien aus dem Mast stürzte.
Rumäniens MIRCEA soll vorläufig die GORCH FOCK (II)
ersetzen, aber ins „Gehölz” dürfen die Kadetten dann nicht klettern. Obwohl
dies wesentlicher Bestandteil einer Fahrtzeit an Bord von Großseglern ist.
Das „dürfen” dann ihre rumänischen Kameraden für sie tun: aufentern bis auf 40 Meter Höhe, Segel setzen und bergen und den
gleichen Gefahren bei Wind und Wetter ausgesetzt zu sein. Da wird mit
zweierlei Maß gemessen. Bei einer gründlichen Segelvorausbildung, wie ich
sie auf GORCH FOCK (I) erlebt habe, dürften schwerwiegende Unfälle
normalerweise nicht passieren. Die 20. Ausbildungsreise in den
herbstlich-winterlichen Nordatlantik, an der ich teilnahm, gilt in der GORCH
FOCK (II)-Geschichte nach wie vor als die stürmischste. 17 Meter hohe Seen
waren dabei an der Tagesordnung. Und alles unfallfrei. Positiv könnte sein, dass die MIRCEA eines Tages
einen Abstecher nach Stralsund machen könnte, um hier an der Wiege der
deutschen Marinen ihre alte Schwester GORCH FOCK (I) zu besuchen. Zur großen
Freude vieler Fans, die dann von überall her an den Sund strömen würden.
Ihre größeren Schwestern, die bis 1945 auch an der Stralsunder Ballastkiste
zu Hause waren, sind die heutige EAGLE der US-Küstenwache (ex HORST WESSEL)
und das portugiesische Schulschiff SAGRES II (ex ALBERT LEO SCHLAGETER). Es bleibt zu hoffen, dass die Deutsche Marine bis
dahin ihre Animositäten gegenüber der Ur-GORCH FOCK und damit Konkurrentin
zur Kieler „Jung”-Schwester überwunden hat. Dr. Peer
Schmidt-Walther
Die A-ROSA VIVA wurde mit Schlepperhilfe ins neue Fahrtgebiet Seine über See überführt. Foto: A-ROSA Flussschiff, Rostock
Fit gemacht für
neue Ziele A-ROSA-Flusskreuzer für die neue Saison
gerüstet / Verjüngungskuren und Schulungen / Nun auch auf der Seine im
Einsatz Rostock, 1. März 2017 ‒ Für die Rostocker A-ROSA
Flussschifffahrt GmbH laufen die letzten Vorkehrungen für die neue Saison.
In Duisburg begann für das Personal eine Schulungswoche, in der Belange des
Service, der Technik und Sicherheit für die elf Schiffe der Flotte
Schwerpunkte bilden. Bis zum 10. und 11. Januar waren die A-ROSA SILVA und
A-ROSA AQUA noch auf dem Rhein im Einsatz. Ab 12. März sind diese
Flusskreuzer wie auch die FLORA und BRAVA wieder mit Kurzprogrammen von Köln
auf dem Rhein unterwegs. Vom 13. bis 15. März folgen die vier Donau-Schiffe
RIVA, DONNA, MIA und BELLA von Wien beziehungsweise Engelhartszell. Am 19.
März starten in Lyon die LUNA und STELLA auf der Rhone und ab 26. März wird
mit der VIVA das neue Fahrtgebiet auf der Seine von Paris aus erkundet. Vor
Reisebeginn waren und sind die Schiffe einsatzklar zu machen, erfolgten in
der Flotte die verschiedensten Verjüngungskuren. Die A-ROSA VIVA war erst ins neue Fahrtgebiet über
See zu überführen. Zuvor wurde das Schiff in der Werft in Köln, wie im
Vorjahr bereits die AQUA und bis 2020 alle A-ROSA-Rhein-Schiffe, mit neuen
umweltfreundlichen Hauptantriebsmotoren ausgestattet. Sie helfen nicht nur
Treibstoff zu sparen, sondern auch CO2-Emissionen zu senken. Bereits Mitte
Januar wurde günstiges Wetter genutzt, um rechtzeitig am Winterliegeplatz in
Caudebec-en-Caux zu sein, berichtet Dirk Sobotka (47), Direktor Strategie
und Development der Flotte des Rostocker Unternehmens. Er war bei der
Überführung des Flusskreuzers über See dabei, die zunächst mit eigener Crew
nach Vlissingen führte, mit Schlepperhilfe weiter nach Trouville-sur-Mer und
schließlich über die Seine-Mündung zum Zielhafen. Alles verlief reibungslos
und die weiteren Saisonvorbereitungen konnten ohne Hektik beginnen. Dazu
gehörte eine Probefahrt des Schiffes zu den einzelnen Stationen des neuen
Fahrtgebietes der VIVA und Absprachen mit den Hafenverantwortlichen.
Schließlich gehört der Cruiser mit seinen 135 Meter Länge zu den größten
Schiffen, die hier verkehren, was der genauen Abstimmung der geeigneten
Liegeplätze bedarf. Bei den geplanten 47 Reisen, die von Paris über Vernon
und Les Andelys in Richtung Norden bis in die Normandie nach Rouen und
Caudebec führen, soll schließlich alles klappen. Auch in den Basishäfen der anderen Schiffe – Linz, Köln/Duisburg und Lyon – rüstete man zur Saison. Die SILVA musste zur Klasseerneuerung ins Dock von Neptune Shipyard bei Rotterdam. Dabei offenbarten sich Mängel an den Bugstrahlrudern, die erst aufwändig zu reparieren waren. Bei den Rhein-Schiffen waren zudem verschlissene Rohrleitungen früher als erwartet zu erneuern, wurden der Umwelt zu Liebe weitere Filteranlagen eingebaut. Hier, wie auf den anderen Schiffen der Flotte, erfolgten mit Partnerhilfe eine Vielzahl von
Instandsetzungs- und Verschönerungsarbeiten. Neben der Saisonvorbereitung ist auch die Projektphase eines weiteren Neubaus der Flotte angelaufen. Dabei gehe es zunächst in Abstimmung mit der Rostocker Neptun Werft, wo alle Schiffe der Flotte gebaut wurden, um die Konzeptentwicklung. Sie soll den flexiblen Bedarfsmöglichkeiten bis hin zur weiteren Ausprägung des SPA-Bereiches entsprechen und auch einen jüngeren Gästekreis ansprechen soll. Immerhin waren im vergangenen Jahr insbesondere bei ausgewählten speziellen Reiseterminen auch 1.600 Kinder an Bord. Das Unternehmen, das kürzlich von der Kreuzfahrtinitiative mit dem „Fair Play Award” ausgezeichnet wurde, wird auch während der ITB-Reisemesse in Berlin Flagge zeigen. Bei einer Veranstaltung in diesem Rahmen am 10. März wird der neue A-ROSA-Katalog für 2018 vorgestellt. Reiner Frank
Die A-ROSA VIVA in Caudebec-en-Caux an der Seine. Foto: A-ROSA Flussschiff, Rostock
Die Hygieneinspektorin Angela Helsper erörtert mit IT-Betreuer Hans-Dieter Kluge vom Hafen- und Seemannsamt Rostock elektronische Hilfen für den Gesundheitsschutz an Bord der die Häfen in MV anlaufenden Schiffe. Foto: Reiner Frank, Rostock
Bei Mängeln Inspektion an Bord Rostock, 28. Januar 2017 ‒ Der Chemiekalientanker YARA KARA steuert den Rostocker Hafen an. Die Anmeldung ist über das Hafeninformationssystem HIS Nord elektronisch erfolgt. Neben dem Zulauf, der Planung und der Steuerung der Umschlagprozesse ist dies auch eine Kontaktbrücke zu den Behörden, wie dem Hafenärztlichen Dienst in Rostock. Hygieneinspektorin Angela Helsper fragt hier bei der Schiffsführung nach dem Schiffshygienezertifikat gemäß der internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO, überprüft dessen Gültigkeit und mit einer Reihe weiterer Fragen die Maßnahmen zur Hygiene und dem Infektionsschutz an Bord. Alles ist auf dem Neubau in Ordnung. Hätte es Unklarheiten gegeben, wäre eine Kontrolle an Bord notwendig geworden. Nach sechs Monaten ist jeweils auch das Zertifikat zu erneuern. Alltag im Hafenärztlichen Dienst Rostock, der in der Hansestadt Rostock dem Gesundheitsamt untersteht und im Rostocker Seehafen seinen Sitz hat. Angela Helsper, schon seit fast 40 Jahren im Dienst der maritimen Medizin tätig, ruft auf ihrem Computer das HIS auf und sieht, welche weiteren Aufgaben sich daraus für sie und ihre Kollegen ableiten. Auch beim nächsten Schiff gibt es keine Kranken an Bord und keine Beanstandungen. Das ist nicht immer so. Von unhaltbaren Zuständen an Bord war so auch von Seeleuten in der Seemannsmission zu erfahren, was dann auch den Hafenärztlichen Dienst mit einer Prüfung der Hygiene auf den Plan rief. Bei der Nutzung des elektronischen Meldesystems steht dem Dienst Hans-Dieter Kluge, der Leiter der Fach- und Koordinierungsstelle elektronische Schifffahrtsmeldungen in MV, beratend zur Seite. Rund 8.000 Schiffsanläufe sind jährlich im Rostocker Hafenrevier zu verzeichnen, eine besondere Herausforderung stellt der Gesundheitsschutz für die Kreuzliner dar. Bevor auf einem der Kreuzfahrtriesen, die einer Kleinstadt gleichkommen, eine Infektion ausbricht, ist Vorbeugung gefragt. Und wenn sie dann dennoch kommt, heißt es sie einzudämmen. Erkenntnisse von Inspektionen auf den Kreuzfahrtschiffen bis hin zur Quarantäne bildeten so auch Schwerpunkte des inzwischen bereits 6. Tages der Hafenärztliche Dienste in MV, zu dem der Rostocker Amts- und Hafenarzt Dr. Markus Schwarz unlängst nach Warnemünde geladen hatte. Im besonderen Blickfeld stand der Besuch des Seenotkreuzers ARKONA. Hier und am Tagungsort, dem DGzRS-Informationszentrum, konnten sich die Vertreter der Hafenärztlichen Dienste aus MV und ihre Gäste aus anderen Bundesländern, unter anderem aus Hamburg, mit den Aufgaben der Seenotretter vertraut machen. Die jährliche Zusammenkunft der Hafenärztlichen Dienste Deutschlands in Wilhelmshaven, an der nicht alle teilnehmen konnten, wurde ausgewertet, ein neues Handbuch der WHO diskutiert, Fragen der Lebensmittelhygiene an Bord, Aspekte der Frachtgutbegasung und Änderungen im Meldeverfahren ausgelotet … Alle zwei Jahre, so berichtet Angela Helsper, finden diese Treffen als wichtige Quelle des Erfahrungsaustausches statt. Das nächste voraussichtlich wie schon vor einigen Jahren wieder an Bord eines Fährschiffes. Reiner Frank |
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Ein Mehrzweckhafen ohne Hafenumschlag soll entstehen, dem
ein auf Technologie und die maritime Branche orientiertes
Gewerbegebiet angegliedert wird.
Animation: |
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Rostock-Warnemünde – Werftbecken wird zum Mehrzweckhafen |
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Rostock, 5. April 2017 – Die Hansestadt Rostock
steuert in Warnemünde die Nutzbarmachung eines Schandflecks sowohl für einen
weiteren großen Kreuzfahrtanleger als auch für ein Gewerbegebiet an. Die
Bürgerschaft gab grünes Licht für das 70-Millionen-Projekt. Das Warnemünder Kreuzfahrtterminal stößt an seine
Grenzen. Insbesondere, wenn mehrere große Schiffe zugleich abzufertigen
sind, wird es eng an den Kais und Kreuzliner müssen wiederholt zum Leidwesen
der Passagiere in den Seehafen ausweichen. Die Rostocker Bürgerschaft
stellte nun die Weichen für die Nutzung des alten Werftbeckens, das ans
bisherige Cruise Center mit den Liegeplätzen 7 und 8 angrenzt und die
Flächen auf der gegenüberliegenden Seite des alten Werftgeländes mit
einschliest. Die Stadt hatte unlängst die Flächen von Genting, dem
Eigentümer der MV Werften, erworben und steuert die Belebung der seit vielen
Jahren von der Werft nicht genutzten maroden Areals an. Eine gewaltige
Aufgabe, denn alte Bruchbuden sind zu beseitigen, Industriehallen, an die
der Zahn der Zeit genagt hat, auszubauen, kontaminierter Boden
auszutauschen. Für bis zu 350 Meter lange Kreuzliner soll hier auf 365 Meter Kailänge ein neuer Anleger entstehen. Weitere rund 460 Meter Kais sind für die öffentliche maritime Nutzung wie zum Beispiel für große Segler vorgesehen, die hier auch ein Winterquartier finden könnten. Ein Mehrzweckhafen ohne Hafenumschlag soll entstehen, dem ein auf Technologie und die maritime Branche orientiertes Gewerbegebiet angegliedert wird. Nur so sei eine ganzjährige Nutzung möglich und somit die gewünschte hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit, erklärt uns Rostocks Finanzsenator Chris Müller. Die städtische Wirtschaftsfördergesellschaft Rostock Business rechnet bei solcherart Nutzung der bislang brachliegenden Flächen euphorisch mit der Schaffung von 1000 bis 1600 Jobs und erheblichen Steuermehreinnahmen. Etliche Firmen – das ist Fakt – suchen den direkten Zugang |
zum Meer und das Projekt dürfte eines der letzten Möglichkeiten dafür überhaupt sein. Die Beseitigung des Schandflecks vis-a-vis des
Warnemünder Cruise Centers und die Nutzbarmachung der Flächen und der
verwaisten Kails sind aber ein anspruchsvolles Unterfangen, denn vor allem
die Landflächen sind erheblich schadstoffbelastet. Investitionen von rund 70
bis 80 Millionen Euro werden erforderlich. Dabei muss die Stadtverwaltung
auf umfangreiche Förderhilfe bauen, allerdings sind Fördermittel im
zweistelligen Millionenbereich nur noch bis 2020 anzuzapfen. So wird auf
Tempo gedrückt. Bis 2019 müssen alle organisatorischen Vorkehrungen für das
Projekt gemacht sein, um dann 2020 loszulegen. Nach zwei bis dreijähriger
Bauzeit könnte dann der neue Warnemünder Mehrzweckhafen nutzbar sein,
blicken Hafenkapitän Gisbert Ruhnke und sein Bau-Abteilungsleiter Gunar
Abend vom Rostocker Hafen- und Seemannsamt voraus, das die Arbeitsgruppe für
das Projekt leitet. Nachdem die Bürgerschaft grünes Licht gab, kann der Planungsprozess mit
der vorgezogenen Umweltverträglichkeitsprüfung beginnen und dann auch das
konkrete Layout für das Projekt detailliert erarbeitet werden. Der
Vize-Oberbürgermeister geht davon aus, dass in dem Vorhaben das alte
Verwaltungsgebäude saniert integriert und auch erhaltenswerte
Industriearchitektur nutzbar gemacht wird. Die Pläne würden mit der
benachbarten Werft abgestimmt, möglicherweise noch bestimmte Flächen
ausgetauscht, um für beide Seiten auch die günstigsten logistischen
Bedingungen zu schaffen. Bereits zuvor sollen aber im Warnemünder
Kreuzfahrthafen die Bedingungen für die Abfertigung der Kreuzliner
verbessert werden. So ist am Liegeplatz 8 statt eines bisher und auch in
dieser Saison noch genutzten Zeltes auch der Bau eines weiteren festen
Terminalgebäudes vorgesehen. Die Planungen laufen und die Schifffahrt wird
es voraussichtlich 2020 nach Bauarbeiten über zwei Winterhalbjahre nutzen
können. Reiner Frank |
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Ein Bild von den Gesprächspartnern (v. l.) Hafenkapitän Gisbert Ruhnke, Rostocks OB-Vize Finanzsenator Chris Müller und Gunar Abend vom Hafen- und Seemannsamt. Foto: Reiner Frank, Rostock |
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Stralsunds Nordhafen mit zwei Flusskreuzfahrtschiffen rechts oben. |
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Dr. Peer Schmidt-Walther Kreuzfahrer Kurs Stralsund! Im Focus: schöne deutsche Ostsee-Küste |
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Große Schiffe, große Häfen – das liegt, so liest man’s in diversen Fahrplänen, anscheinend im Trend. Aber es gibt auch gegenteilige Entwicklungen. Wie es Expeditionskreuzfahrtschiffe seit langem vormachen: kleinere bis mittlere Schiffe mit deutlich weniger Passagieren und bisher wenig oder gar nicht bekannten Häfen. Während seiner Ostsee-Rundreise vom 12. bis 23.5.2013 lief das bekannte Expeditionskreuzfahrtschiff MS FRAM von Hamburg kommend via Nord-Ostsee-Kanal direkt die Hansestadt mit ihrer landschaftlich schönen Zufahrt zwischen Rügen und vorpommerschem Festland an. Die UNESCO-Welterbestadt mit ihren Kulturdenkmälern der Backsteingotik hat es verdient! Natürlich dauert die Fahrt von der offenen Ostsee in die Hansestadt vier Stunden länger und kostet entsprechend mehr als ein kurzer Anlauf von Mukran auf Rügen. Natürlich kann es bei einer Sundpassage windbedingte Probleme (Wasserstandsschwankungen, zu starker Seitenwind) geben, aber allein diese aussichtsreiche Fahrt lohnt sich. Das haben immer wieder Kapitäne und Gäste bestätigt. Und natürlich muss dafür die Werbetrommel gerührt werden. Das heißt im Klatext, die Reedereien und Veranstalter müssen entsprechend umworben werden, was auch Geld kostet. Aber von nichts kommt bekanntlich nichts! Nach BREMEN (6.752 BRZ, Anlauf 2005) und VISTAMAR (7.478 BRZ, Anlauf 2008) war die FRAM das dritte Hochsee-Kreuzfahrtschiff in Stralsund. Die Abmessungen: 12.700 BRZ, 114 Meter Länge, 20,20 Meter Breite und maximal 5,50 Meter Tiefgang, 318 Passagiere. Einen Monat später folgte die SEABOURNE LEGEND (9.961 BRZ).
Kein Massenbetrieb Zu wünschen wäre auch, dass sich ein Sogeffekt einstellt und weitere Reedereien wie Veranstalter die attraktive Hansestadt in ihre Planungen einbeziehen. Dazu müssten natürlich die Konditionen stimmen und die jeweiligen Schiffsabmessungen zu den Hafenbedingungen passen. Stralsund sollte als dritter Kreuzfahrthafen im Land – neben Wismar und Rostock – verstärkt in den Focus der Fahrplangestalter gerückt werden. Neben Flusskreuzfahrtschiffen kann Stralsund als einziger Hafen im Land nämlich auch mit Hochseekreuzfahrtschiffen punkten. Die Ostsee-Reisen der DEUTSCHLAND von Phoenix Reisen Bonn zum Beispiel |
stehen unter dem Motto „Schöne deutsche Ostsee-Küste”, wobei Flensburg, Eckernförde, Wismar, Binz und Heringsdorf angelaufen werden. Kleine, aber feine Destinationen, für viele Gäste, die alles andere schon kennen und keinen Massenbetrieb mögen, umso interessanter. Mittelgroße Schiffe wie die HAMBURG (14.900 BRZ), BERLIN (9.570 BRZ), MS DEUTSCHLAND (22.500 BRZ) und ASTOR (21.000 BRZ) könnten folgen, denn sie haben die für Stralsund passenden Abmessungen mit einem zugelassenen Tiefgang von bis zu 6,50 Metern.
Neue Chancen durch „Cruise Baltic” In der rasch wachsenden Kreuzfahrtbranche werden frische Ideen gebraucht. Zum Beispiel der Zusammenschluss von Ostseehäfen, den man auch die „moderne Hanse” nennen könnte. „Cruise Baltic” lautet der offizielle Name der Organisation. Unter dem Slogan „10 countries on a string” (Eine Kette von zehn Ländern) haben sich insgesamt 19 Ostseehäfen zusammengeschlossen, um den Nutzen ihrer Geschäfte gemeinsam zu mehren. Nur sind nicht ‒ wie einst im Mittelalter ‒ Handel und Kaufleute der Deutschen Hanse das Ziel, sondern „Traumschiff”-Reedereien. Die Städte haben erkannt, dass sie im Werben um Kreuzfahrtschiffe in Wirklichkeit keine Gegner, sondern Partner sind: Je mehr Schiffe im Sommer die Ostseeregion besuchen, desto mehr Anläufe von Kreuzfahrtschiffen können die Häfen verzeichnen. Eine Partnerschaft mit Synergieeffekten. Stralsund würde von einer Mitgliedschaft nachhaltig profitieren. Unter dem Siegel der „Neuen Hanse” könnte viel wirkungsvoller bei Reedereien und Veranstaltern für mehr Anläufe von Fluss- und Hochseekreuzfahrtschiffen geworben werden. Nur müssen es die Verantwortlichen auch wollen. Die UNESCO-Welterbe-Partnerstadt Wismar macht das schon längst vor und kann bereits mit einem Dutzend Hochsee-Kreuzfahrtschiffen pro Jahr punkten. Investiert wurde mit Landes- und EU-Mitteln daher auch in eine neue Kreuzfahrt-Pier. In Stralsund würde sich der Frankenhafen anbieten mit einer passenden Infrastruktur. |
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MS ASTOR rauscht in voller Fahrt durch die Ostsee. Foto: TransOcean Kreuzfahrten, Offenbach |
MS BERLIN liegt vor Anker in der Karibik. Foto: Dr. Peer Schmicht-Walther, Stralsund |
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MS BREMEN dreht am 20.9.2004 vor der Ziegelgrabenbrücke. Foto: Dr. Peer Schmicht-Walther, Stralsund |
MS DEUTSCHLAND-Motto 2017 u.a.: „Schöne deutsche Ostsee-Küste”. Foto: Christian Eckardt, Bremerhaven |
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MS FRAM von Hurtigruten hat am Nautineum festgemacht. Foto: Dr. Peer Schmicht-Walther, Stralsund |
MS HAMBURG fährt mit rund 400 Passagiere um die Welt. Foto: Dr. Peer Schmicht-Walther, Stralsund |
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