AUSGABE 3/2012
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Foto: P. Lühr, Seehafen Kiel

Osteerundreisen beginnen und enden häufig in Kiel – Blick auf die Lieler Förde. Foto: P. Lühr, Seehafen Kiel

   

Dr. Robert Rosentreter Geliebte Ostsee

Kreuzfahrttörns rund um das Baltische Meer erfreuen sich großer Beliebtheit. Die diesjährige Saison begann in Rostock bereits am 23. April mit der AIDAsol. Die Rostocker Reederei schickt in diesem Jahr außerdem die AIDAblu auf einen Ostsee-Rundkurs. In den kommenden Monaten werden 39 Passagierschiffe von 24 verschiedenen Reedereien Rostock-Warnemünde anlaufen, wobei von den angemeldeten 181 Anläufen 74 Voll- bzw. Teilreisewechsel an der Warnow erfolgen sollen. Ausflüge der Touristen in die Hansestadt, nach Berlin, in die Landeshauptstadt Schwerin oder nach Bad Doberan sind in den Aufenthaltsprogrammen vorgesehen.

 

Foto: Martin Künzel, GNU-FDL

Der Alte Strom in Warnemünde. Foto: Martin Künzel, GNU-FDL

 

Die Saison, in der drei Vierfachanläufe und 12 Dreifachanläufe im Kalender stehen, soll am 25. November mit dem Auslaufen der BLACK WATCH enden. Die zu erwartende Rekordsaison 2012 erhielt zusätzlichen Rückenwind durch die Verleihung von vier „Ports and Destination Awards 2011 durch das Magazin „Cruise Insight an Rostock-Warnemünde: 1. für effektive Hafendienstleistungen, 2. für die Modernen Anlagen, 3. als effizientester Hafenbetreiber und 4. als bester Passagierwechsel-Hafen. Das verpflichtet natürlich.

Der Pressesprecher der HERO (Hafen Entwicklungsgesellschaft Rostock) Christian Hardt hob hervor, dass Warnemünde ein fester Bestandteil der klassischen Ostseekreuzfahrten sei und sich damit auf Augenhöhe mit solchen Städten wie St. Petersburg und Stockholm befinde. Beide Städte zählen bekanntlich zu den Perlen im Baltischen Raum, die Millionen Touristen, nicht nur in den Sommermonaten, anziehen. Man nennt die beiden Städte gern auch das „Venedig des Ostens (Petersburg) und „Venedig des Nordens (Stockholm). Die Besucher kommen sowohl mit Kreuzfahrtschiffen, doch zumeist auch per Flugzeug, mit der Bahn und mit Fähren. Beide Städte bieten eine Überfülle an Sehenswürdigkeiten: Schlösser und Kirchen, Museen und Theater, Bürgerhäuser und Parks und, und, und. Auch wenn neuerdings in St. Petersburg ein Aufenthalt zwei Tage dauert, kann der Besucher nur ganz wenige Stätten besichtigen, die eigentlich alle ein Muss sind.

 

 Foto: Dirk Frank, CC-by-sa-2.0

Die Jordantreppe in der St. Petersburger Ermitage. Foto: Dirk Frank, CC-by-sa-2.0

Foto: A. Savin, GNU-FDL

Blick von Terrasse des Schlosses Peterhof auf den Ostsee-Kanal.

Foto: A. Savin, GNU-FDL

 

Wenn beispielsweise der Besuch der weltberühmten Eremitage und des Schlosses  Petrodworjez (Peterhof) geplant sind, dann bleibt selbst an zwei Aufenthaltstagen gerade noch Zeit vielleicht für eine große Stadtrundfahrt, die Besichtigung der Isaaks-Kathedrale oder einer der anderen großen Kirchen und eventuell des Abends für einen Bummel entlang der Newa-Ufer, gerade in der Zeit der Weißen Nächte, oder für zwei Stunden Shopping auf dem Newski Prospekt. Eine Einkehr in eine Mokka-Milch-Eis-Bar, um eine Portion Maroschenoje zu schlecken (Eis, das mindestens so gut ist, wie das italienische oder das dänische) oder eine Ballettaufführung, sind da zeitlich kaum noch drin. Einige Reiseanbieter empfehlen fakultativ einen Ausflug zur Insel Kotlin, mit der weltbekannten Festung Kronstadt. Auch die ist sehenswert, es war ja die Wiege der Baltischen Flotte und ein bedeutender Stützpunkt der russischen und sowjetischen Marine. Ausflüge nach Oranienbaum und Puschkin, wo es ebenfalls berühmte und prächtige Zarenschlösser gibt, sind natürlich auch als Angebote immer dabei. Es werden jedenfalls so oder so Wünsche offen bleiben und den Vorsatz stärken, unbedingt wieder zu kommen, in diese phantastische Stadt.

Foto: Jürgen Howaldt, GNU-FDL

St. Georg und der Drache in Stockholms Altstadt Gamla Stan”.

Foto: Jürgen Howaldt, GNU-FDL

 

Die WASA, ein Kriegsschiff von 1628, im Stockholmer WASA-Museum.

Foto: Heineken85, GNU-FDL

 

Stockholm gilt ebenfalls als ein Edelstein an der Ostseeküste. Schon die mehrstündige Fahrt durch die Schärenwelt vor der schwedischen Hauptstadt ist ein Ereignis. Diese herrliche Landschaft zu schauen und zu genießen wird sich jeder Reisende vom Oberdeck seines Kreuzliners aus gönnen. Die Stadt ist berühmt für seine vielen attraktiven Museen: Doch wird der Tourist natürlich zu erst in die Gamla Stan, die Altstadt auf der Insel Stadsholme und die benachbarte Insel Riddarsholme geführt, wo es das Königliche Schloss, das Reichstags-Gebäude, das Reichsgericht und das Ritterhaus, aber auch die deutsche St. Getrudskirche und das Postmuseum zu besichtigen gilt. Wenn man eines der Museen unbedingt besuchen sollte, dann ist es das WASA-Museum mit dem prächtigen Kriegsschiff von 1628, das während der Jungfernfahrt (eigentlich die Probefahrt) in Sichtweite zahlreicher Zuschauer auf den Ufern, durch eine Windbö kenterte und untergegangen ist und erst 1962 wieder gehoben und restauriert, nun einem interessierten und immer wieder staunenden  Publikum zur Anschauung und Bildung dient. Man kann da vor allem vieles über den Schiffbau der damaligen Zeit und über das Leben und den Dienst an Bord eines Schiffes der Flotte Gustav II. Adolf erfahren, über die Seekriegsführung, darüber, welch harte Arbeit die Matrosen verrichten mussten, welchen vielen Gefahren sie ausgesetzt waren, wie  und was gekocht wurde, wo man seine Notdurft verrichten konnte und manches mehr. Man kann aber auch die Kunstfertigkeit der Holzbildhauer, Maler und Kunstschmiede jener Zeit bewundern. Kein anderes maritimes Museum vermittelt so anschaulich, spannend und detailliert Kenntnisse über Seefahrt und Schiffbau vor rund 400 Jahren wie dieses. Wenn ein Ausflug vorgesehen ist, dann gehört zu den gerade für deutsche Touristen besonders favorisierten Zielen das Schloss Gripsholm, wo es Gemälde und Exponate gibt, die dem Besucher mehr vermitteln als uns durch das berühmte Tucholski-Buch bekannt ist.

 

Foto: Mark A. Wilson, GFDL

In Mariehamn auf den Ålandsinseln liegt die Viermastbark POMMERN.

Foto: Mark A. Wilson, GNU-FDL

Eine Extratour, die im Rahmen einer normalen Kreuzfahrt nicht oder nur selten enthalten ist, führt zu den Ålandsinseln, die schon wegen ihres Status als „halb-selbstständiges Inselreich zwischen Finnland und Schweden eine wichtige Rolle spielen und das im Hauptort Mariehamn mit der dort liegenden Viermastbark POMMERN ein maritimes Kleinod auch der deutschen Seefahrtsgeschichte beherbergt.

Foto: Thermos, GNU-FDLDie Kongress- und Konzerthalle „Finnlandia in Helsinki. Foto: Thermos, GNU-FDL

Zu den Anlaufzielen der meisten Reiseanbieter gehören Tallinn und Helsinki. In der Hauptstadt Finnlands dreht sich zwar vieles um Sibelius und Nurmi, doch zunächst beeindrucken den Ankömmling die dominanten klassizistischen Bauten rund um den Hafen, denn hier ist die City der Stadt, mit dem Regierungspalais, der Universitätsbibliothek und anderen Universitätsgebäuden sowie der Domkirche. Nicht weit entfernt finden sich als weitere herausragende Sehenswürdigkeiten die orthodoxe Uspenski-Kathedrale, das monumentale neoklassizistische Reichstagsgebäude und besonders die erst 1974 fertig gestellte Kongress- und Konzerthalle „Finnlandia, auf deren Besuch natürlich nicht verzichtet werden kann.

Foto: Ralf Roletschek, GNU-FDLDas Jean-Sibelius-Denkmal in Helsinki. Foto: Ralf Roletschek, GNU-FDL

Und hier ist vielleicht auch ein Konzert mit Werken von Jean Sibelius im Programm. Nurmi begegnen wir als Statue vor dem Olympiastadion, in dem 1952 die Spiele ausgetragen wurden. Seewärts liegen auf einer Insel die Ruinen der historischen Festung Suomenlinna, auf der es nicht nur viele interessante Exponate der finnischen Militärgeschichte zu sehen gibt, sondern die sich schon seit einigen Jahren zu einem beliebten und gern besuchten Naherholungsgebiet entwickelt hat.

Foto: Brunswyk CC-BY-SA-3.0-DE

Blick vom Domberg über die Altstadt von Tallinn. Im Hintergrund der Turm der Olaikirche, dahinter der Hafen. Foto: Brunswyk CC-BY-SA-3.0-DE

 

Tallinn ist gerade für deutsche Touristen sehr anziehend, vor allem auch wegen der Spuren deutschen Lebens und deutscher Kultur, die beispielsweise im Dom unübersehbar sind. Hier befindet sich u. a. die Grabstätte des deutsch-baltischen Admirals, Weltreisenden und Meeresforschers Baron Adam Johann von Krusenstern, dessen Namen das Segelschulschiff der russischen Handelsflotte, die bekannte Viermastbark ex PADUA trägt. Die gewaltige Festungsmauer (längste Europas) mit den bekannten Turmbauwerken „Langer Herrmann und „Dicke Margarete, die aus jener Zeit stammen, als hier der deutsche Kreuzritterorden und die Hanse das Sagen hatten, bestimmen das Stadtbild genau so wie das Rathaus am großen Markt und die dort befindlichen Bauten, darunter besonders interessant, die historische Apotheke. Neueste Attraktion wird der „Seaplane Harbour (Flugboothafen), das estnische Meeres-

 

museum sein, das in den  Hallen des Wasserflugstützpunktes aus der Zeit des Ersten Weltkrieges untergebracht ist und mehrere Großexponate wie den Dampfeisbrecher SUUR TÖLL und das U-Boot LEMBIT beherbergt. Am 11. Mai wird dieses Museum in Anwesenheit des estnischen Staatspräsidenten vor 1200 Gästen feierlich eröffnet werden.

Foto: Zombiesattackme CC-BY-SA-3.0-ES

Der Simon-Dach-Brunnen in Klaipėda, Littauen, der dem Dichter des bekannten Ostpreußenliedes „Ännchen von Tharau” gewidmet ist, der hier lebte.

Foto: Zombiesattackme CC-BY-SA-3.0-ES

 

Ein weiterer Hafen, der während eines Ostsee-Törns von den meisten Schiffen angesteuert wird, ist Klaipėda. Auch hier, im einstigen Memel, finden sich Spuren deutscher Vergangenheit, vor allem legen die Gastgeber Wert darauf, den Simon-Dach-Brunnen zu zeigen, das dem Dichter des bekannten Ostpreußenliedes „Ännchen von Tharau“ gewidmet ist, der hier lebte. Das schöne Volkslied (es hieß ursprünglich übrigens „Anke von Tharau“ hat Simon Dach Mitte des 17. Jahrhunderts als Auftragswerk für seinen Freund, einen Pfarrer, anlässlich dessen Hochzeit,  verfasst.

 

Blick auf Nida / Nidden von der Hafenmole aus. Foto: Hans Joachim Kaiser, GFDL

Ein Ausflugsziel ist unbedingt auch die Kurische Nehrung, deren nördlicher Teil zu Litauen gehört, wo im einstigen Fischerdorf Nidden das Sommerhaus von Thomas Mann, eine seiner wichtigsten Wirkungsstätten, zu besichtigen ist. Doch auch das Leben der Fischer am Kurischen Hafffwird in diesem Ortwird in diesem Ort anschaulich dargestellt. Nicht zu vergessen wären die Wanderdünen, die eine seltene Naturerscheinung darstellen. Ausflüge werden mitunter auch nach Palanga angeboten, das einzige Seebad Litauens an der Ostseeküste mit seinem weiten Sandstrand.

Der Artushof am Langen Markt in Danzig. Foto: Nikater, GNU-FDL

Die polnische Dreistadt Gdynia-Sopot-Gdansk ist ebenfalls Ziel vieler Kreuzfahrtschiffe, die in Gdynia (Gdingen) festmachen, von wo aus die Exkursionen in die alte Hansestadt Danzig führen, die aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges, mit viel Liebe und großer Achtung vor der Geschichte neu erbaut worden ist und mit ihren Prachtbauten glänzt, darunter das berühmte Krantor, das Rathaus und die Patrizierhäuser am Langen Markt, sowie die Marienkirche, einem der größten Sakralbauten Europas.einem der größten Sakralbauten Europas.

Foto: Holger Weinandt, GFDL-CC-DE3.0

Das Westerplatte-Denkmal bei Danzig. Foto: Holger Weinandt, GFDL-CC-DE3.0

Man sollte auch das Angebot zur Besichtigung des Westerplatte-Denkmals annehmen, der Gedenkstätte an jenem Ort, an dem der Zweite Weltkrieg mit den Salven des deutschen Linienschiffes SCHLESWIG-HOLSTEIN und der heldenhaften Verteidigung des kleinen Munitionslagers durch die polnische Besatzung begonnen hatte. Gdynia selbst ist ebenfalls sehr sehenswert, weil es eine Stadt ist, die in den 1920er/1930er Jahren im Bauhausstil errichtet wurde und heute über den größten Hafen des Landes verfügt. Hier gibt es auch sehr gute Einkaufsmöglichkeiten und maritime Sehenswürdigkeiten im Hafen, so das Vollschiff DAR POMORZA und den Zerstörer BLYSKAWICZA, der im Zweiten Weltkrieg den Durchbruch von der Danziger Bucht nach England schaffte und unter britischer Flagge gegen die deutsche Kriegsmarine kämpfte. Mitunter ist dort auch das moderne Segelschulschiff der polnischen Handelsflotte DAR MLODZIZY zu sehen, sofern es sich nicht gerade auf Fahrt befindet.

Vielfach enthalten die Ausflugsprogramme für Danzig auch einen Besuch der Kathedrale von Oliva, wo häufig Orgelkonzerte stattfinden. Ein Abstecher ins Seebad Sopot mit einem Bummel auf der gewaltigen Seebrücke sollte, wenn möglich, auch nicht verpasst werden.

Statue der kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen. Foto: Denny Richter, GNU-FDL

Bleibt Kopenhagen als letzte oder erste Station einer Ostseerundreise. Hier wäre mehr anzuschauen als die Kleine Meerjungfrau, die unweit der Uferpromenade auf ihrem Felsen hockt und den Vergnügungspark Tivoli, die beide zumeist aber nicht ausgelassen werden. Ein Stadtrundgang beginnt natürlich auf der Schlosshalbinsel Christiansborg wo sich außer den königlichen Wohn- und Repräsentationsräumen auch das Parlament des Landes und das Oberste Gericht befinden. Auch die Schlosskirche und das Hoftheater sind hier zu sehen. Apropos Theater. Da hat Kopenhagen inzwischen einen Monumentalbau am Wasser, der sich mit anderen modernen Theaterbauten international sehen lassen kann. Nicht weit entfernt finden sich das Schloss Amalienborg und die Marmorkirche mit ihrer prächtigen Kuppel. Kopenhagen ist nicht zuletzt wegen der Großen Sundbrücke heute ein pulsierendes wirtschaftliches, kulturelles und touristisches Zentrum, denn dieses Bauwerk verbindet die dänische Hauptinsel Seeland mit Südschweden und hier in erster Linie mit Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens. Damit hat die Region enorm gewonnen.

Foto: Srvora, GFDL

Der Nyhavn in Kopenhagen. Foto: Srvora, GFDL

Osteerundreisen beginnen und enden häufig in Kiel, einige auch in Hamburg mit der Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal, was ja eine zusätzliche Attraktion ist. Von Kiel aus können Touristen vor oder nach einem Ostseetörn auch mit der Fähre nach Oslo reisen, wo schon die Passage des 100 Kilometer langen und bis zu 30 Kilometer breiten Oslofjords begeisternde Eindrücke vermittelt. In der Stadt selbst ist als Höhepunkt der Besichtigungen vor allem die vom Bildhauer Vigeland geschaffene Skulpturen-Allee im Frognepark zu bewundern. Doch gibt es auch mehrere Museen, darunter natürlich das Wikinger-Schiffsmuseum mit geborgenen und restaurierten Originalen und die FRAM, das Schiff mit dem Fridtjof Nansen 1893 seine Arktis-Expedition unternahm. Gern präsentieren die Norweger den Holmenkollen, das „Olympia der Skispringer, nördlich von Oslo gelegen. Im dortigen Museum an der Sprunganlage sind auch einige Exponate unserer deutschen Skiadler zu bewundern.

Eine der ersten Ostseerundreisen dieser Saison bietet von und nach Kiel der Reiseanbieter Ambiente Kreuzfahrten. Das Unternehmen schickt ihr relativ kleines, gerade erst in mehreren Bereichen neu gestaltetes und frisch aufgepepptes Schiff, MS PRINCESS DAPHNE auf einen 10tägigen Rundkurs vom 10. bis 19. Mai, mit den Stationen Gdynia, Kleipeda / Kurische Nehrung, Tallinn, St. Petersburg / Kronstadt, Helsinki, Stockholm.


Foto: Nikater, GNU-FDL
Das Schwarzhäupterhaus mit Rolandstatue in Riga, Lettland.
Foto: Nikater, GNU-FDL

Jugendstilhaus in der Rigaer Elizabetes Iela 10b, der Architekt war Mikhail Eisenstein. Foto: Leena Hietanen, GNU-FDL

Seit vier Jahren hat sich Sassnitz zum Anlaufziel von Kreuzfahrtschiffen entwickelt und will durch weitere Investitionen im Hafen Mukran diesen Zweig seiner Wirtschaft noch ausbauen. Mitunter ist für kleinere Kreuzfahrtschiffe auch Visby auf Gotland als Station im Programm. Selten wird leider Rigaangelauufen, die größte Stadt der baltischen Länder, die mit ihren Jugendstilbauten und einer ganzen Reihe einmaliger Sehenswürdigkeiten punkten kann. Doch der Weg durch die Irbenstraße in den Rigaer Meerbusen ist halt weit und kostet Zeit. Freilich könnte Lettland durch den weiteren Ausbau der Infrastruktur des Landes speziell der Eisenbahnlinien und Straßen von Liepajafen, die größte Stadt der baltischen Länder, die mit ihren Jugendstilbauten und einer ganzen Reihe einmaliger Sehenswürdigkeiten punkten kann. Doch der Weg durch die Irbenstraße in den Rigaer Meerbusen ist halt weit und kostet Zeit. Freilich könnte Lettland durch den weiteren Ausbau der Infrastruktur des Landes speziell der Eisenbahnlinien und Straßen von Liepaja (Libau) und Ventspils (Windau) nach Riga und Jelgawa (Mitau) auch am Kreuzfahrttourismus mit teilhaben. Das ist (noch) nicht der Fall, wäre aber wünschenswert für Lettland, denn es ist der einzige Ostseeanrainerstaat, der bezüglich See-Tourismus ein weißer Fleck auf der Karte ist.

Foto: Żeglarz, GFDL

Blick auf den Hafen von Visby auf Gotland. Foto: Żeglarz, GFDL

Kleinere Schiffe könnten übrigens noch etliche weitere Ostseehäfen ansteuern und den Gästen neue Sehenswürdigkeiten zeigen, ihnen neue Eindrücke und Erlebnisse verschaffen. Solche Punkte könnten neben Riga, Ventspils und Liepaja auch Ahrensburg auf Saarema (Ösel) sein, Wyborg, Turku, Kalmar, Visby, Malmö, Wismar und Travemünde / Lübeck sowie auch Helsingborg und Göteborg, die Heimat der Fährreederei Stena Line (Kiel-Göteborg), sein – sofern sich in diesen Häfen die notwendigen Voraussetzungen gegeben wären (Liegeplätze, Versorgungs-Möglichkeiten, Reisebusse und Reiseführer etc. pp. Derzeit scheint allerdings die Größe der Schiffe weiter zuzunehmen, was deren Möglichkeiten irgendwo anzulegen, einschränkt. Doch vielleicht kehrt sich die Tendenz auch irgendwann wieder um.

Foto: AIDA Cruises, Rostock

AIDAbella bei der Einfahrt in Warnemünde. Foto: AIDA Cruises, Rostock

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