LANDGANG IN MOSKAU | AUSGABE 4/2012 | ||||||
Die Kuppeln der Basiliuskathedrale von dem Roten Platz in
Moskau.
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Neben Basiliuskathedrale, Kreml und Rotem Platz erfreuen sich bei
Besuchern der russischen Hauptstadt die Spielplätze der Superreichen
wachsender Beliebtheit. Einer davon ist das Hotel Radisson Royal „Ukraina”,
das sogar eine eigene Flussflotte betreibt. Angenehme Kühle liegt auf dem Moskwa. Die letzten
Schwaden eines heißen Sommertages fliehen vor dem Fahrtwind der
MS FERDINAND
hinüber zu den Uferpromenaden. Geschmeidig gleitet das elegante Schiff über
das ruhig dahin strömende Wasser, mitten durch die pulsierende Riesenstadt
Moskau. Die weltberühmte Silhouette des Kremls taucht vor
uns auf. Im Licht der blauen Stunde strahlend rot und golden funkelnd,
ziehen die Paläste, Kathedralen und Türme an uns vorbei – zum Greifen nahe
und zugleich so unwirklich schön, als führen wir durch einen Film. Dass an Bord des kleinen Luxusschiffes viele Gäste
aus dem Radisson Royal „Ukraina” sind, ist
kein Zufall, denn die MS FERDINAND
gehört zur Flotte des Hauses. Sie ist eine von fünf modernen
Restaurant-Yachten mit jeweils 150 Plätzen, die täglich zu öffentlichen
Rundfahrten oder privaten Chartertouren auf der Moskwa starten. Da es sich
bei allen fünf Schiffen um Eisbrecher handelt, sind sie völlig
witterungsunabhängig und in der Lage, täglich und zu jeder Jahreszeit zu
fahren.
Aus vielen Nobelrestaurants blickt man auf
pittoreske Landschaften oder Architektur. Der Freisitz des „Tatler Club”,
einer der teuersten und angesagtesten Adressen der russischen Hauptstadt im
Erdgeschoss des Radisson Royal Hotel „Ukraina”
in Moskau, grenzt an eine Parkplatzzufahrt. Doch schnell wird klar, dass die
graue Asphaltstraße, hinter der fast unbemerkt die Moskwa und ihre
herrlichen Uferpromenaden, das Weiße Haus der Regierung und die historische
Altstadt liegen, eigentlich ein Laufsteg für teure Karossen und schöne
Frauen ist. Zum Greifen nah rollen die PS-starken Supermodels
auf vier Rädern an den Tischen der Gäste vorbei, bevor ihnen die Show von
menschlichen Konkurrentinnen gestohlen wird. Dem dritten Maybach heute
Vormittag folgen verschämt zwei S-Klassen, die kaum beachtet werden. Erst
ein knallroter Lamborghini erregt wieder mäßiges Interesse. Anerkennendes
Grinsen erhält ein chromglänzender Koenigsegg CCXR. Immerhin hat sein
Besitzer 1,3 Millionen US-Dollar dafür bezahlt. Während den untersetzten
Mann keiner wahrnimmt, sorgt die diamantenbesetzte Märchenfee an seiner
Seite mit ihren meterlangen Beinen für umso mehr Aufsehen. Bekleidet ist sie
mit einem glitzernden Stück Stoff, kaum größer als ein Taschentuch. „Millionäre und Milliardäre erkennt man äußerlich
nur an ihren Autos und der weiblichen Begleitung”,
kommentiert Wolfgang Nitschke, der als erster Generalmanager maßgeblich am
Umbau des Hotels „Ukraina” beteiligt war
und es im April 2010 als Nobelmarke der internationalen Hotelkette Rezidor
eröffnete. Schon ein Jahr später war es Europas führendes „Luxury Business
Hotel”. Beim Essen im „Tatler Club”,
einem der sieben Restaurants im Hause, will der 70-jährige, der seit Februar
im Ruhestand ist, über die Geschichte des Hotels erzählen. Es bleibt beim
Essen, denn vor lauter Krach ist kein Wort zu verstehen. Grund ist die
Geburtstagsparty eines Fünfjährigen, zu der zwei bekannte DJ’s
aus London eingeflogen wurden. Alle haben Spaß und tanzen – mit feinen
Speisen, Wodka- und Champagnerflaschen in der Hand. Nur der arme Junge
langweilt sich. Er ist hier das einzige Kind. |
Finden nicht gerade Hochzeiten statt, ist es im „Trubadur” tagsüber angenehm ruhig. Nachts eine gut besuchte Karaoke-Bar, bietet das dreigeschossige Lokal in der Spitze des 206 Meter hohen Hotels vor allem einen atemberaubenden Rundblick, den so kein zweites Gebäude im Herzen der 15-Millionen-Metropole bietet. In diesen Genuss kann jeder Moskaubesucher kommen. Das Hotel „Ukraina”,
von 1953 bis 1957 gebaut, ist das jüngste der sieben Stalin-Hochhäuser, die
die Silhouette der Hauptstadt noch immer entscheidend prägen – heute weniger
allein ihrer Höhe wegen als durch ihre markante majestätische Architektur,
die als „sozialistischer Klassizismus”
oder scherzhaft als „Stalin-Barock”
bezeichnet wird. Die persönlich vom sowjetischen Führer befohlenen
Prunkbauten, zu denen ebenso die Lomonossow-Universität gehört, nennt der
Volksmund auch „Stalinfinger” oder
„Hochzeitstorten”. Bis es 2001 vom Gran
Hotel Bali im spanischen Benidorm überragt wurde, war es Europas höchster
Hotelbau. Nach dem Ende der Sowjetunion und mehreren wirtschaftlichen
Fehlversuchen stand das riesige Objekt per Auktion zum Verkauf. „Eigentlich hatte der Besitzer, dem unter anderem
das siebtgrößte Shopping-Center Russlands gehört, den Bau einer weiteren
Einkaufs-Mall geplant. Dann kaufte sich sein bester Freund und Konkurrent
ein Hotel. Da wollte er auch eins”,
erzählt Wolfgang Nitschke, der dem Investor während der dreijährigen
Bauphase beratend zur Seite stand. „Mein Chef und ich waren ein prima Team
und verstanden uns perfekt, obwohl er kaum Englisch spricht und ich kein
Russisch”, so der ehemalige Hoteldirektor,
zu dessen Vorgesetzten schon Scheichs und Sultane gehörten. Das Luxushotel
Burj Al Arab in Dubai, dessen Eröffnung zu Nitschkes schillerndsten
Referenzen zählt, ist bekannt für seine prachtvollen Suiten. Die im Radisson
Royal Moskau gefallen dem gebürtigen Berliner noch besser. Ingesamt bietet das 34-stöckige Haus 38
Appartements, 506 Zimmer und Suiten, darunter die mit 370 Quadratmeter
größte Präsidentensuite Russlands. Ausgestattet mit italienischem Marmor,
indischem Granit und anderen kostbaren Materialien, feinsten Tapeten,
Teppichen und Stoffen, edlen Designermöbeln und -Accessoires sollen sie –
ebenso wie die 1240 Angestellten – es den Gästen an nichts fehlen lassen. „Der Besitzer will, dass dieses Hotel das beste in
der Stadt ist”, sagt Wolfgang Nitschke.
„Geld spielt keine Rolle. Es ist ihm egal, wie viel er investiert. Die
Hauptsache ist, es kostet viel und es sieht teuer aus”.
Die prall gefüllten Bargeldkoffer vieler Gäste (Russen mögen keine
Kreditkarten) lassen keinen Zweifel daran, dass diese Großzügigkeit von
ihnen erwidert wird.
Anreise:
Preiswerte Flüge von verschiedenen deutschen Städten nach Moskau bieten zum
Beispiel Airbaltic, Airberlin, Germanwings und Lufthansa. Übernachtung:
Das Standard-Doppelzimmer im Radisson Royal Hotel „Ukraina”
in Moskau kostet an Wochenenden ab 230 Euro für zwei Personen. Informationen:
Auskünfte zu Reisen nach Russland erteilt das Russische Fremdenverkehrsbüro
in Deutschland c/o Lernidee Erlebnisreisen,
Eisenacher Straße 11, D-10777 Berlin, Telefon 0 30-786
000.0 ·
team@lernidee.de ·
Weitere Informationen unter
www.russlandinfo.de und
www.radisson.ru/royalhotel-moscow |
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Der Rote Platz in Moskau mit dem Lenin-Mausoleum direkt an der Kreml-Mauer, dahinter der Erlöser-Turm, links daneben die Basiliuskathedrale, ganz links das GUM. | |||||||
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Das Kaufhaus GUM auf dem Roten Platz in Moskau. |
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Weiße Haus liegt direkt genüber dem Hotel Radisson Royal „Ukraina”, nur getrennt von der Moskwa. |
Im Sommer sind die Brunnen des Alexandergartens am Kreml im Herzen Moskaus ein beliebter Wasserspielplatz für Kids. |
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Das Neujungfrauen-Kloster ist eines der schönsten Klosterensembles von Moskau. | |||||||
Links die Blagowetschtschenskij-Kathedrale und rechts die Erzengel-Kathedrale. |
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Die „Zarpushka” – die größte Kanone der Welt. |
Die „Zarkolokol” – die größte Glocke der Welt. |
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Die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale. |
Der Glockenturm „Iwan der Große” aus dem 16. Jahrhundert. |
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Die letzten Schwaden eines heißen Sommertages fliehen vor dem Fahrtwind der MS FERDINAND hinüber zu den Uferpromenaden und der Kreml-Mauer. |
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... und sind daher witterungsunabhängig permanent einsetzbar ... |
... denn der Winter in Moskau hat viele Hoch-Wetterlagen. |
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Die fünf modernen Restaurant-Yachten mit jeweils 150 Plätzen, starten täglich zu öffentlichen Rundfahrten oder privaten Chartertouren auf der Moskwa. |
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Das Hotel Radisson Royal „Ukraina”
in Moskau in seiner sozialistischen
Klassizismus-Pracht.
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Die Hotel-Lobby. |
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Eines der sieben Restaurants des Hotels. |
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Der Wohnbereich der Präsidenten-Suite ... |
... der Haupt-Schlafraum – es gibt zwei weitere. |
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Der Wohnbereich einer klassischen Suite. |
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... und ein weiteres Zimmer-Beispiel. |
Eines der Badezimmer ... |
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Das Hallenbad. |
Im Internet-Café. |
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Herbst an der Moskwa. |
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