AUSGABE 4/2012
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Foto: Carsten Heinke, Leipzig

Die Kuppeln der Basiliuskathedrale von dem Roten Platz in Moskau.
   

Carsten Heinke: Aber der Rubel, der rollt 

Neben Basiliuskathedrale, Kreml und Rotem Platz erfreuen sich bei Besuchern der russischen Hauptstadt die Spielplätze der Superreichen wachsender Beliebtheit. Einer davon ist das Hotel Radisson Royal „Ukraina, das sogar eine eigene Flussflotte betreibt.

Angenehme Kühle liegt auf dem Moskwa. Die letzten Schwaden eines heißen Sommertages fliehen vor dem Fahrtwind der MS FERDINAND hinüber zu den Uferpromenaden. Geschmeidig gleitet das elegante Schiff über das ruhig dahin strömende Wasser, mitten durch die pulsierende Riesenstadt Moskau.

Die weltberühmte Silhouette des Kremls taucht vor uns auf. Im Licht der blauen Stunde strahlend rot und golden funkelnd, ziehen die Paläste, Kathedralen und Türme an uns vorbei – zum Greifen nahe und zugleich so unwirklich schön, als führen wir durch einen Film.

Dass an Bord des kleinen Luxusschiffes viele Gäste aus dem Radisson Royal „Ukraina sind, ist kein Zufall, denn die MS FERDINAND gehört zur Flotte des Hauses. Sie ist eine von fünf modernen Restaurant-Yachten mit jeweils 150 Plätzen, die täglich zu öffentlichen Rundfahrten oder privaten Chartertouren auf der Moskwa starten. Da es sich bei allen fünf Schiffen um Eisbrecher handelt, sind sie völlig witterungsunabhängig und in der Lage, täglich und zu jeder Jahreszeit zu fahren.

 

Traumwagen und Märchenfeen 

Aus vielen Nobelrestaurants blickt man auf pittoreske Landschaften oder Architektur. Der Freisitz des „Tatler Club, einer der teuersten und angesagtesten Adressen der russischen Hauptstadt im Erdgeschoss des Radisson Royal Hotel „Ukraina in Moskau, grenzt an eine Parkplatzzufahrt. Doch schnell wird klar, dass die graue Asphaltstraße, hinter der fast unbemerkt die Moskwa und ihre herrlichen Uferpromenaden, das Weiße Haus der Regierung und die historische Altstadt liegen, eigentlich ein Laufsteg für teure Karossen und schöne Frauen ist.

Zum Greifen nah rollen die PS-starken Supermodels auf vier Rädern an den Tischen der Gäste vorbei, bevor ihnen die Show von menschlichen Konkurrentinnen gestohlen wird. Dem dritten Maybach heute Vormittag folgen verschämt zwei S-Klassen, die kaum beachtet werden. Erst ein knallroter Lamborghini erregt wieder mäßiges Interesse. Anerkennendes Grinsen erhält ein chromglänzender Koenigsegg CCXR. Immerhin hat sein Besitzer 1,3 Millionen US-Dollar dafür bezahlt. Während den untersetzten Mann keiner wahrnimmt, sorgt die diamantenbesetzte Märchenfee an seiner Seite mit ihren meterlangen Beinen für umso mehr Aufsehen. Bekleidet ist sie mit einem glitzernden Stück Stoff, kaum größer als ein Taschentuch.

„Millionäre und Milliardäre erkennt man äußerlich nur an ihren Autos und der weiblichen Begleitung, kommentiert Wolfgang Nitschke, der als erster Generalmanager maßgeblich am Umbau des Hotels „Ukraina beteiligt war und es im April 2010 als Nobelmarke der internationalen Hotelkette Rezidor eröffnete. Schon ein Jahr später war es Europas führendes „Luxury Business Hotel.

Beim Essen im „Tatler Club, einem der sieben Restaurants im Hause, will der 70-jährige, der seit Februar im Ruhestand ist, über die Geschichte des Hotels erzählen. Es bleibt beim Essen, denn vor lauter Krach ist kein Wort zu verstehen. Grund ist die Geburtstagsparty eines Fünfjährigen, zu der zwei bekannte DJs aus London eingeflogen wurden. Alle haben Spaß und tanzen – mit feinen Speisen, Wodka- und Champagnerflaschen in der Hand. Nur der arme Junge langweilt sich. Er ist hier das einzige Kind.

 

Hauptsache, es ist teuer  

Finden nicht gerade Hochzeiten statt, ist es im „Trubadur tagsüber angenehm ruhig. Nachts eine gut besuchte Karaoke-Bar, bietet das dreigeschossige Lokal in der Spitze des 206 Meter hohen Hotels vor allem einen atemberaubenden Rundblick, den so kein zweites Gebäude im Herzen der 15-Millionen-Metropole bietet. In diesen Genuss kann jeder Moskaubesucher kommen.

Das Hotel „Ukraina, von 1953 bis 1957 gebaut, ist das jüngste der sieben Stalin-Hochhäuser, die die Silhouette der Hauptstadt noch immer entscheidend prägen – heute weniger allein ihrer Höhe wegen als durch ihre markante majestätische Architektur, die als „sozialistischer Klassizismus oder scherzhaft als „Stalin-Barock bezeichnet wird. Die persönlich vom sowjetischen Führer befohlenen Prunkbauten, zu denen ebenso die Lomonossow-Universität gehört, nennt der Volksmund auch „Stalinfingeroder „Hochzeitstorten. Bis es 2001 vom Gran Hotel Bali im spanischen Benidorm überragt wurde, war es Europas höchster Hotelbau. Nach dem Ende der Sowjetunion und mehreren wirtschaftlichen Fehlversuchen stand das riesige Objekt per Auktion zum Verkauf.

„Eigentlich hatte der Besitzer, dem unter anderem das siebtgrößte Shopping-Center Russlands gehört, den Bau einer weiteren Einkaufs-Mall geplant. Dann kaufte sich sein bester Freund und Konkurrent ein Hotel. Da wollte er auch eins, erzählt Wolfgang Nitschke, der dem Investor während der dreijährigen Bauphase beratend zur Seite stand. „Mein Chef und ich waren ein prima Team und verstanden uns perfekt, obwohl er kaum Englisch spricht und ich kein Russisch, so der ehemalige Hoteldirektor, zu dessen Vorgesetzten schon Scheichs und Sultane gehörten. Das Luxushotel Burj Al Arab in Dubai, dessen Eröffnung zu Nitschkes schillerndsten Referenzen zählt, ist bekannt für seine prachtvollen Suiten. Die im Radisson Royal Moskau gefallen dem gebürtigen Berliner noch besser.

Ingesamt bietet das 34-stöckige Haus 38 Appartements, 506 Zimmer und Suiten, darunter die mit 370 Quadratmeter größte Präsidentensuite Russlands. Ausgestattet mit italienischem Marmor, indischem Granit und anderen kostbaren Materialien, feinsten Tapeten, Teppichen und Stoffen, edlen Designermöbeln und -Accessoires sollen sie – ebenso wie die 1240 Angestellten – es den Gästen an nichts fehlen lassen.

„Der Besitzer will, dass dieses Hotel das beste in der Stadt ist, sagt Wolfgang Nitschke. „Geld spielt keine Rolle. Es ist ihm egal, wie viel er investiert. Die Hauptsache ist, es kostet viel und es sieht teuer aus. Die prall gefüllten Bargeldkoffer vieler Gäste (Russen mögen keine Kreditkarten) lassen keinen Zweifel daran, dass diese Großzügigkeit von ihnen erwidert wird.

 

Service-Informationen Moskau 

Anreise: Preiswerte Flüge von verschiedenen deutschen Städten nach Moskau bieten zum Beispiel Airbaltic, Airberlin, Germanwings und Lufthansa.

 

Übernachtung: Das Standard-Doppelzimmer im Radisson Royal Hotel „Ukraina in Moskau kostet an Wochenenden ab 230 Euro für zwei Personen.

 

Informationen: Auskünfte zu Reisen nach Russland erteilt das Russische Fremdenverkehrsbüro in Deutschland c/o Lernidee Erlebnisreisen, Eisenacher Straße 11, D-10777 Berlin, Telefon 0 30-786 000.0 · team@lernidee.de · Weitere Informationen unter www.russlandinfo.de und www.radisson.ru/royalhotel-moscow

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Die Stadt
Foto: Carsten Heinke, LeipzigDer Rote Platz in Moskau mit dem Lenin-Mausoleum direkt an der Kreml-Mauer, dahinter der Erlöser-Turm, links daneben die Basiliuskathedrale, ganz links das GUM.

Foto: Carsten Heinke, Leipzig

Die Basiliuskathedrale in ganzer Schönheit.

Foto: Carsten Heinke, Leipzig

Das Staatliche Historische Museum auf dem Roten Platz mit dem Marschall Schukow-Denkmal davor.

Foto: Carsten Heinke, Leipzig Das Kaufhaus GUM auf dem Roten Platz in Moskau.

Foto: Carsten Heinke, Leipzig Weiße Haus liegt direkt genüber dem Hotel Radisson Royal „Ukraina”, nur getrennt von der Moskwa.

 

Foto: Carsten Heinke, Leipzig

Im Sommer sind die Brunnen des Alexandergartens am Kreml im Herzen Moskaus ein beliebter Wasserspielplatz für Kids.

Foto: Carsten Heinke, LeipzigDas Zar Peter I.-Denkmal von Zereteli in der Moskwa, vor dem Vodootvodny-Kanal.

Foto: Carsten Heinke, LeipzigDie in den 1990er Jahren wieder aufgebaute Christi-Erlöser-Kirche.

Foto: Carsten Heinke, Leipzig

Turm über dem Eingang zum Neujungfrauen-Kloster am Südweg nach Moskau.

Foto: Carsten Heinke, LeipzigDas Neujungfrauen-Kloster ist eines der schönsten Klosterensembles von Moskau.
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Der Kreml 

Foto: Carsten Heinke, LeipzigLinks die Blagowetschtschenskij-Kathedrale und rechts die Erzengel-Kathedrale.

Foto: Carsten Heinke, LeipzigDie „Zarpushka” – die größte Kanone der Welt.

 

Foto: Carsten Heinke, LeipzigDie „Zarkolokol” – die größte Glocke der Welt.

Foto: Carsten Heinke, LeipzigDie Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale.

 

Foto: Caesten Heinke, Leipzig Der Glockenturm „Iwan der Große” aus dem 16. Jahrhundert.

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Die Schiffe 

Foto: Carsten Heinke, Leipzig

Die letzten Schwaden eines heißen Sommertages fliehen vor dem Fahrtwind der MS FERDINAND hinüber zu den Uferpromenaden und der Kreml-Mauer.

Foto: Carsten Heinke, Leipzig Im Bundle liegen die Schiffe des Hotel Radisson Royal „Ukraina” am hoteleigenen Anleger an der Moskwa.  

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

Die fünf Schiffe der Flotte sind Eisbrecher ...

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau ... und sind daher witterungsunabhängig permanent einsetzbar ...

 

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

... denn der Winter in Moskau hat viele Hoch-Wetterlagen.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau
Die fünf modernen Restaurant-Yachten mit jeweils 150 Plätzen, starten täglich zu öffentlichen Rundfahrten oder privaten Chartertouren auf der Moskwa.
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Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

Das Hotel Radisson Royal „Ukraina” in Moskau in seiner sozialistischen Klassizismus-Pracht.
Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau
Die Hotel-Lobby.
Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau
Eines der sieben Restaurants des Hotels.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", MoskauDer Wohnbereich der Präsidenten-Suite ...

 

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

... der Haupt-Schlafraum – es gibt zwei weitere. 

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau
Der Wohnbereich einer klassischen Suite.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", MoskauEines der Apart-Hotel-Zimmer ...

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau ... und ein weiteres ...

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

... und ein weiteres Zimmer-Beispiel.

 

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", MoskauEines der Badezimmer ... 

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau 

Bad Nummer 2.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", MoskauBad Nummer 3.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

Ein kleiner Sekretär.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", MoskauDas Hallenbad.

 

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau Im Internet-Café.

Foto: Hotel Radisson Royal „Ukraina", Moskau

Herbst an der Moskwa.

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