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AUSGABE 5/2012 | ||||||
Dieter Bromund · Ressortleiter NordseeMagazin
Zufrieden mit der Segelsaison: Reeder Mikael Krafft
in Hamburg
Erfolgreiche Premiere – Star Clippers kommt wieder An Bord seiner Barkentine STAR
FLYER zog Reeder und Eigner Mikael Krafft
Bilanz der ersten Saison in nordischen Gewässern: „Wir kommen im nächsten
Jahr wieder”.
Er hatte im Hamburger Hafen zu einer Pressekonferenz und einem kurzen Törn
mit dem Viermaster gebeten. Kapitän Jürgen Müller-Cyran führte das Schiff
und ließ im Hamburger Hafen eine elegante Halse fahren – ein schon lange
nicht mehr gesehener Anblick. Die Wintersaison werden Kraffts drei Schiffe
in der Karibik und in der Südsee unterwegs sein, die baugleichen STAR
FLYER
und STAR CLIPPER
und der Welt größtes Segelschiff, die ROYAL
CLIPPER, ein Fünf-Mast-Vollschiff. Für die
Ostsee werde es insgesamt 15 Kreuzfahrten, auch auf neuen Routen geben.
Helgoland ist im Mai 2013 das erste Ziel in Deutschland, es folgen Anläufe
in Hamburg, auf Sylt und auf Rügen, in Travemünde und Warnemünde. Im
Mittelmeer werden Segelschiffsreisen auch weiter von Venedig starten. Auch
für 2014 stellte der schwedische Reeder erste Pläne vor. Star Clipper werde
dann Kuba anlaufen.
Die STAR
FLYER
läuft nach ihrem Besuch St. Petersburgs im Licht eines Spätnachmittags in
die Ostsee aus. |
Jetzt auch 300 Jahre Einwanderungsgeschichte
in Bremerhaven Das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven präsentiert in seinem Erweiterungsbau jetzt auch 300 Jahre Einwanderungsgeschichte. Kulturstaatsminister Bernd Neumann sprach bei der Einweihung von den 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben. „Ihre Integration ist eine Schlüsselaufgabe für die gesamte Gesellschaft”. Im Schmuckstück Bremerhavens werden jetzt auf 1000 Quadratmetern anhand von Einzelschicksalen lebensnah und packend 300 Jahre Einwanderung nach Deutschland gezeigt. Die Dauerausstellung zur Auswanderung ist um eine Ausstellung 300 Jahre Einwanderung in die USA ergänzt worden. Der Besucher kann den Weg der Einwanderer in New York verfolgen und dabei auch die Fragen beantworten, die Einwanderern gestellt wurden. Wer durchfiel, musste in die verlassene Heimat zurückkehren. Mit diesen beiden Ergänzungen ist das 2005 gegründete Museum das erste Migrationsmuseum in Deutschland. Bei der Suche nach ausgewanderten Vorfahren bietet es einen Recherche-Service an, der maximal 40 € kostet. www.dah-bremerhaven.de
Der Rote Thunfisch kann über sechs Meter
lang werden. Der größte gefangene wog über 600 Kilogramm.
Star Clippers
verbietet Roten Thun in den Bordküchen Star Clippers hat den vom Aussterben bedrohten Roten
Thunfisch aus den Bordküchen der drei Segel-Kreuzfahrtschiffe ROYAL
CLIPPER, STAR
CLIPPER und STAR
FLYER verbannt. Die Bestände des Roten
Thunfischs sind aufgrund der hohen Nachfrage für die Gastronomie in den
vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen.
Blinde spielen Fußball Werder Bremen ist einer der beliebtesten
Bundesligavereine mit Millionen Fans und noch mehr Sympathisanten – im
Fußball immer genau beobachtet. Wenig bekannt sind die anderen Aktivitäten
des Clubs. Werder-Präsident Klaus Dieter Fischer berichtete kürzlich vor
Marketing Fachleuten im VIP Bereich des Stadions an der
Ostertorstraße von sozialen Aktivitäten des Vereins. Werder fördert
aktiv zum Beispiel „Inklusions-Fußball”.
Dabei spielen behinderte und nichtbehinderte junge Leute in einer Mannschaft
Fußball. Als erster Verein in Deutschland fördert Werder Bremen jetzt auch
„Fußball für Blinde”.
Mit dickem Kopfschutz und begleitet durch Rufe von Trainern spielen
Sehbehinderte und Blinde Fußball auf einem sehr kleinen Feld. Sie hören den
Ball, der Geräusche abgibt, sobald er bewegt wird.
Immer gern gesehen in Bremen ist das in
Hamburg
beheimatete Museumsschiff CAP
SAN DIEGO,
das Ende Juni für eine Woche am Liegeplatz Weserbahnhof in Bremen
festgemacht hatte.
Gern gesehener Besuch in Bremen Der größte fahrtüchtige Museumsfrachter der Welt,
die CAP SAN
DIEGO, besuchte Ende Juni von ihrem
Heimathafen Hamburg aus Bremen und machte am Liegeplatz Weserbahnhof fest.
Sechs Tage lang zwischen 10 und 18 Uhr waren Besucher an Bord willkommen. In
den Ladeluken der CAP SAN
DIEGO war die Dauerausstellung über
Auswanderer zwischen 1850 und 1930 unter dem Titel „Ein Koffer voller
Hoffnung”.
Wieder zog sie, wie schon zum Kirchentag in Bremen, viele Besucher an. Hafenumsätze in Bremen und Hamburg Mehr Schiffe und Fracht in Bremen als je zuvor
melden die bremischen Häfen für die ersten sechs Monate dieses Jahres. 43,8
Millionen Tonnen, 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wurden hier umgeschlagen.
In diesem Halbjahr legten 4046 Schiffe in den Bremer Häfen an, im Vorjahr
waren es 3888. Deutlich hinter den Rekordjahren 2007 und 2008 liegt
die Umsatzentwicklung in Hamburg. Zwar wurden im ersten Halbjahr im größeren
Hafen deutlich mehr Güter umgesetzt als in Bremen, knapp 66 Millionen
Tonnen. Doch das sind nur 2,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr Plattdeutsche im privaten Rundfunk „Sendungen in niederdeutscher Sprache sollen in
privaten Programmen in angemessenem Umfang vertreten sein”.
Mit diesem neuen Paragrafen im Landesmediengesetz will der Bremer Senat
erreichen, dass sämtliche in Bremen ausgestrahlten privaten Rundfunk- und
Fernsehprogramme mehr Plattdeutsches ausstrahlen – auch wenn sie ganz wo
anders produziert wurden. Der Verband Privater Rundfunk- und Telemedien hält
dagegen, weil er einen Einbruch an der Zahl von Zuhörern und Zuschauern
befürchtet. |
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TITANIC von David F. Hutchings und Richard de Kerbrech Über die TITANIC erzählen zahlreichen Bücher und Filme ganz verschiedene Geschichten – von der großen Liebe bis zum Versicherungsbetrug. Sie überlebte ihre Jungfernreise nicht, brachte über 1.500 Menschen den Tod und wurde zum Mythos. Zwar sind inzwischen Schiffe mit noch mehr Menschen an Bord gesunken, aber keins beschäftigt die Phantasie mehr als die TITANIC, die bei Harland & Wolff in Belfast in |
Nordirland für die White Star Line gebaut wurde, 269 Meter lang war und 3.300 Personen befördern konnte. Die Brücke thronte 31,7 Meter über dem Kiel. Der Gigant galt mit seinen 15 wasserdichten Schottwänden damals als unsinkbar. Und fand sein Ende, als ein Eisberg eine Bordwand aufriss. David F. Hutchings und Richard de Kerbrech haben im vergangenen Jahr in England ein Buch veröffentlicht, das rechtzeitig zum 100. Jahrestag des Unglücks jetzt bei Delius Klasing unter dem Titel „TITANIC, Konstruktion und Technik einer Legende” erschien. Übersetzt hat es – fachlich von Andreas Pfeffer, TITANIC-Museum-Germany, beraten – Klaus Neumann, seines Zeichens Diplom-Ingenieur im Schiffbau und TITANIC-Experte. Das Buch mit über 200 zumeist historischen Bildern
auf über 160 Seiten gliedert sich in sechs Kapitel zwischen einer Einleitung
und einem Anhang. Knapp abgehandelt wird eingangs die kurze Geschichte der TITANIC.
Ausführlich geht es dann um „Die Anatomie”
vom Rumpf über Ruder- und Steueranlagen bis zu Funk- und Navigationshilfen.
Ein eigenes Kapitel ist dem Antrieb gewidmet, ein weiteres den
Rettungsbooten, das nächste der Arbeit auf der Brücke. Ausführlich das
letzte berichtende Kapitel, der „Blick in den Maschinenbetrieb”. Ein Buch also nur für Berufsseefahrer und
Schiffbauer? Bestimmt nicht, denn auch der See und Schiffe liebende Laie
kommt auf seine Kosten. Wie das Wrack der TITANIC
im Jahre 1985 endlich wieder entdeckt wurde, behandelt das Nachwort.
Besonders nützlich ist der Anhang, der im „Glossar”
die wichtigsten, unvermeidbaren Fachausdrücke erläutert und Museen nennt,
die im Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten, Kanada und
Deutschland Fundstücke von Bord der TITANIC
und von ihren Schwesterschiffen zeigen. Es folgen eine Seite mit nützlichen
Kontaktadressen, eine gründliche fachliche Bibliographie und ein
ausführliches und hilfreiches Register. In einem Interview erklärte jetzt der deutsche Übersetzer des Buches, warum das Schiff als unsinkbar galt und dennoch sank. „Das Schiff galt als unsinkbar im Sinne vorgegebener Rahmenbedingungen. Darüber hinaus gehende Szenarien wurden einfach ausgeblendet”. Und so begann die TITANIC, ein Schiff von unvorstellbarem Luxus, am 3. April 1912 mit einer Stammbesatzung von 120 Mann ihre erste und einzige Reise in Belfast. In Southampton, in Cherbourg und in Queenstown, dem heutigen Cork in Irland, kamen Passagiere und weitere Mannschaften an Bord. Genaue Zahlen fehlen, doch man geht heute von insgesamt 2.200 Menschen auf der TITANIC aus. Mehr als 1.500 Menschen verloren ihr Leben, als am Montag, dem 15. April 1912, um 2.20 Uhr in der Nacht die TITANIC sank. Nach dem Untergang wurden 706 Überlebende von der zu Hilfe geeilten CARPATHIA gerettet. 339 Leichen wurden später aus dem Meer geborgen. Dieter Bromund |
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