BIKE & SAILING | AUSGABE 6/2012 | ||||||
Bootsfrau Heidi auf ihrem Lieblingsplatz. |
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Von den Planken in die Pedalen – heimatliche
Wasserlandschaft mit dem Schoner AMAZONE hautnah erleben „Uns haben in erster Linie Revier, Landschaft und
günstige Erreichbarkeit gereizt”, erklärt
die finnische Erste Offizierin Minttu Lindane auf die Frage, warum man
Stralsund als Basishafen ausgesucht habe. „Wir haben schon viele Häfen
besucht”, ergänzt die junge Frau auf
Englisch, „aber für unsere Zwecke bietet dieses Revier ideale
Voraussetzungen”. „Bike & sailing” heißt das magische Stichwort. Darunter versteht man eine kombinierte Segel- und Fahrradreise. „Das ist sozusagen die holländisch-finnische Art zu reisen”, schmunzelt Minttu, „denn wir verbinden abwechslungsreiche Radtouren und attraktive Ausflugsmöglichkeiten mit einem angenehmen Aufenthalt an Bord”. Der traditionelle Schoner AMAZONE sozusagen als schwimmendes Hotel: wohnen, essen und übernachten unter Segeln. Und relaxen nach den Radtouren. Dafür sorgen viel Platz an Deck, ein gemütlicher Aufenthaltsraum, Küche, Bar, sieben Zweibett- und drei Dreibett-Kabinen, fünf Duschen und WCs. 23 Gäste können untergebracht werden. In maritimem
Wohlfühl-Ambiente mit messingglänzende Bulleyes, holzgetäfelten Wänden,
gemütlichem Licht. Da kommt man abends gern an der Back zusammen, um über
die Radel- und Segelerlebnisse zu klönen. Die doppelstöckigen Kojen erinnern
an die auf Großseglern. Doch AMAZONE
bietet individuellere Erlebnisse in kleinstem Kreis. Während man selbständig die schöne Landschaft erkundet, folgt das Schiff auf dem nicht weniger attraktiven Wasserweg, bei dem das Land immer in Sichtweite bleibt. „Du kannst selbstverständlich”, so Minttu, „das Rad an Bord lassen und zum Tagesziel segeln, wenn dir danach ist”. Auch als ich mein Rad von zu Hause mitgenommen habe, gab’s damit keine Probleme. Eine Woche, von Samstag bis Samstag, dauern die
Törns zwischen Rügen und Usedom auf Sund, Bodden und Ostsee. Genau die
richtige Zeit, um das Revier zu erkunden, das immer mehr Anhänger findet,
aber dennoch nicht überlaufen ist. Was der Spaß kostet? Ab 699 Euro ist man dabei.
Kabine, Vollpension, Lunchpakete, Bettwäsche, Kartenmaterial, Hafengebühren
sind inklusive. Das Fahrrad kostet 60 Euro pro Woche. Ich war zum Schnuppern dabei von Stralsund nach
Lauterbach. Ein Teil der Gruppe segelte, der andere strampelte und ließ sich
das letzte Stück mit dem fahrplanmäßigen Dampfzug „Rasender Roland”
quasi an Bord kutschieren.
1. Tag Samstag. Stralsund Einschiffung ab 18:00 Uhr. Abends lohnt ein
Spaziergang durch die Gassen der alten Hansestad Stralsund, die zum UNESCO
Weltkulturerbe zählt. Das Stadtbild ist von vielen historischen Gebäuden
geprägt; eines der bekanntesten ist das Rathaus in Backsteingotik. 2. Tag Sonntag. Stralsund-Lauterbach Die AMAZONE
tuckert ab 12 Uhr von Stralsund durch die geöffnete Ziegelgrabenbrücke in
den östlichen Sund. Der Kurs führt weiter in den Fischerort Lauterbach auf
der Insel Rügen. Sie radeln zunächst über den Rügendamm und anschließend
durch das Naturschutzgebiet im Süden Rügens mit kleinen Orten wie Gustow,
Poseritz und Groß Schoritz. In Lauterbach treffen Sie wieder mit dem Schiff
zusammen. Abends empfiehlt sich ein Spaziergang im nahegelegenen Putbus
(Radtour etwa 50 Kilometer) 3. Tag Montag. Lauterbach – Seebäder auf
Rügen, Sellin und Mönchgut Während die AMAZONE
im Hafen von Lauterbach bleibt, geht es per Fahrrad entlang der Stresower
Bucht und dem Selliner See in die Seebäder Binz, Sellin und weiter nach
Göhren auf dem noch ursprünglichen Mönchgut. Wenn Sie noch Energie haben,
lohnt sich ein Abstecher bis an die Südspitze Rügens bei Thiessow. Auf dem
Rückweg bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke über das Mönchgut.
Übernachtung in Lauterbach (Radtour 30 bis 60 Kilometer). 4. Tag Dienstag. Lauterbach - Peenemünde -
Wolgast Die AMAZONE setzt
in Lauterbach die Segel zu einem Törn über den Greifswalder Bodden nach
Peenemünde. Von Peenemünde aus radeln Sie über die Insel Usedom Richtung
Wolgast (etwa 35 Kilometer). Die Tour führt durch Trassenheide und
Karlshagen, kleine Ostseebäder mit wunderschönen Sandstränden. Übernachtung
in Wolgast. |
5. Tag Mittwoch. Wolgast – Seebäder auf
Usedom Die AMAZONE bleibt
in Wolgast liegen. Radtour über die Insel Usedom in die Ostseebäder
Zinnowitz, Ueckeritz, Heringsdorf und Ahlbeck. Rückweg eventuell mit der
Bahn (Hinweg Wolgast-Ahlbeck etwa 35 Kilometer) 6. Tag Donnerstag. Wolgast-Greifswald Unter Segeln geht es von Wolgast nach Greifswald.
Sie können den Tag an Bord verbringen und aktiv mitsegeln oder per Rad von
Wolgast nach Greifswald fahren. Die Radtour durch das Ziesetal führt Sie
mitten durch die Natur und kleine ländliche Dörfer. Ein Stopp an der
verwunschenen Klosterruine Eldena lohnt sich, bevor Sie die Hansestadt
Greifswald erreichen und dort von der AMAZONE
empfangen werden (etwa 38 Kilometer) 7. Tag Freitag. Greifswald-Stralsund Die AMAZONE segelt
von Greifswald nach Stralsund. Sie radeln über Falkenhagen und Brandshagen
den Strelasund entlang. Unterwegs kommen Sie an der Kormoran- und
Graureiher-Kolonie bei Niederhof vorbei (etwa 43 Kilometer). 8. Tag Samstag. Stralsund. Ausschiffung nach
dem Frühstück bis 10:00 Uhr.
Segel- und Radurlaub 8 Tage, 7 Übernachtungen,
Vollpension (7 mal Frühstück, 7 mal Lunch oder Lunchpaket, 7 mal
Drei-Gänge-Abendessen, inklusiv Kaffee, Tee und Milch. Weitere Getränke
werden über die Schiffsbar abgerechnet. Segel- und Radstrecken laut ausgeschriebener Route,
Unterbringung in der gebuchten Kabinenkategorie mit gemeinsamen Duschen und
Toiletten, Bettzeug, Bettwäsche und Handtücher, Kartenmaterial.
TSC Traditional
Sailing Charter, Rothebach 7, 59065 Hamm; Telefon 02381-969980 ·
info@tsc.de
· Dort auch Anforderung des TSC-Hauptprospekts
sind nicht notwendig. Am ersten Tag wird man von der
Crew in die wichtigsten seemännischen Handgriffe eingewiesen, bei Interesse
auch in das Navigieren. Irgendwann kann man auch selbst am Ruder stehen und
Kapitän spielen.
Die Touren führen überwiegend über flache befestigte
Wege, gelegentlich auch über unbefestigte Waldradwege und Feldwege. Auf
Rügen gibt es einige hügelige Abschnitte auf dem Mönchgut.
Per Bahn direkt ab Berlin in 3 Stunden, ab Hamburg
in 3 Stunden 15 Minuten; vom Hauptbahnhof Stralsund können Sie mit dem Bus
zum Hafen fahren (Linie 2 oder 3), Haltestelle Hafenstraße; per Pkw:
Parkhaus Am Ozeaneum, Holzstraße 1, Woche etwa 48 Euro (Parkdauer bitte am
Ankunftstag mit der Aufsicht vereinbaren); Liegeplatz der AMAZONE:
Steinerne Fischbrücke (Hafenstraße / Am Querkanal).
Die AMAZONE wurde 1963 im holländischen Den Oever als Fischlogger gebaut und 1993 zu einem luxuriösen Charter-Segelschiff umgebaut. Sie ist ein formschöner, hochseetüchtiger Segler. Die Schonertakelage des Schiffes ist leicht zu bedienen. Dank der hohen, geschlossenen Reling fühlt man sich jederzeit sicher an Deck. Der stilvolle Decksalon mit gemütlicher Sitzecke und Bar garantieren einen bequemen Aufenthalt bei den Mahlzeiten und zur Entspannung nach den Radausflügen. Die Küche und der Kabinenbereich befinden sich unter Deck. Alle Kabinen sind mit Etagenbetten, Schrank und Waschbecken ausgestattet. Die 5 Gemeinschaftsduschen und -toiletten verteilen sich über den gesamten Kabinenbereich. Länge 35,00 Meter, Breite 6,70 Meter, Tiefgang 2,70
Meter, Segelfläche 420 Quadratmeter, Sieben 2-Bettkabinen, drei
3-Bettkabinen, 5 Duschen, 5 WC |
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Die AMAZONE unter Vollzeug in der Ostsee. |
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Die finnische Erste Offizierin Minttu Lindane am Ruder in Stralsunder Hafen ... |
... und beim Festmachen im Rügener Hafen Lauterbach. |
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Luftbild von Lauterbach auf Rügen. |
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Während die Gäste Kaffee und Pflaumenkuchen mit Sahne genießen ... |
... bereitet Smutje Franz das Abendessen vor. |
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Der Schoner AMAZONE aus der Luft. |
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