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AUSGABE 1/2013 | ||||||
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16. Hansa Forum Schiffsfinanzierung Schiffsinvestoren und Reedereien müssen sich weiter
auf schwierige Zeiten einstellen. Auch im mittlerweile fünften Jahr der
Krise ist Besserung nicht in Sicht. Experten rechnen damit, dass die Branche
erst in 12 bis 18 Monaten die Talsohle durchschritten haben könnte.
Angesichts zu geringer Einnahmen aus Fracht- und Charterraten, sinkender
Schiffswerte sowie steigender Betriebskosten wird eine steigende Zahl von
Insolvenzen vornehmlich bei Ein-Schiff-Gesellschaften erwartet. Weder
Anleger noch Reeder oder Emissionshäuser hätten noch die Mittel, um weitere
Restrukturierungen zu finanzieren. Betroffen ist besonders das Segment der
Containerschiffe, hieß es Mitte November auf dem 16. „Hansa-Forum
Schiffsfinanzierung” in Hamburg. Die Traditionsveranstaltung des Schiffahrts-Verlags
„Hansa”, fand unter dem Titel „Deutsche
Schifffahrt im Netz von Banken, Märkten und Politik”,
bereits zum 16. Mal statt. Die bedeutendste Konferenz zur
Schiffsfinanzierung in Deutschland im Hamburger Grand Elysée war mit über
600 Teilnehmern von Banken, Emissionshäusern, Finanzvertrieben, Reedereien
und Branchenexperten wieder sehr gut besucht. In insgesamt vier Panels
diskutierten hochkarätige Vertreter aus Politik und Schifffahrt, von Banken
und Fondshäusern über die aktuelle Lage. Seit Ausbruch der Wirtschafts- und Schifffahrtskrise
hat es bereits 113 Insolvenzen deutscher KG-Schiffsfonds gegeben. In der
noch fahrenden Flotte ist nach Angaben der Analysten der Deutschen Fonds
Research fast jedes zweite deutsche Schiffsgesellschaft (KG) ein
Sanierungsfall oder steht unmittelbar vor einer erneuten Restrukturierung,
weil die Einnahmen die täglichen Ausgaben nicht mehr decken. Zudem gewähren
die Banken, die selbst strengeren Regularien zur Risikovorsorge unterworfen
sind, kaum noch Kredite. Wichtige Schiffsfinanzierer wie die
Commerzbank-Gruppe, einschließlich der ehemaligen Deutschen Schiffsbank und
der Dresdner Bank, haben sogar ihren kompletten Rückzug verkündet oder wie
die HSH Nordbank große Teile ihres Portfolios in einer Abwicklungsbank (Bad
Bank) geparkt. „Das heißt aber nicht, dass wir in jedem Fall eine schnelle Zwangsverwertung anstreben”, sagte gestern Matthias Pohl, Leiter Portfoliomanagement bei der Schiffsbank / Commerzbank. Der Abbau des Schiffkreditbuchs sei langfristig angelegt. Auch Christian Nieswandt von der HSH Nordbank verwies darauf, dass intensiv daran gearbeitet werde, möglichst viele notleidende Schiffsgesellschaften zu retten. „So lange der Markt aber so schlecht ist wie er ist, gibt es bei allen Beteiligten einen großen Handlungsdruck”. Die Bremer Landesbank (BLB) werde zwar grundsätzlich
an der Schiffsfinanzierung festhalten, ihr Portfolio aber ebenfalls
bereinigen müssen, sagte Björn Nullmeyer, Leiter der Spezialfinanzierung und
Generalbevollmächtigter bei der BLB. Dazu werde sie durch gesetzliche
Rating-Vorgaben (Bafin) gezwungen. Nach Ablauf des 3. Krisenjahres ohne
Tilgung sei eine Bank verpflichtet, einen Kredit als Ausfall zu verbuchen
und mit Eigenkapital „höher als 40 Prozent”
zu unterlegen. Für Schiffsgesellschaften mit positiver Fortführungsprognose,
darin stimmten die Bankenvertreter überein, sei auch künftig eine Sanierung
möglich, „aber wir müssen dies nicht mehr unbedingt tun”,
so Nullmeyer. Allgemeiner Tenor auf dem Hansa-Forum: Nachdem es in
der deutschen Schifffahrt nur teilweise gelungen sei, größere
Unternehmenseinheiten (corporates) oder Genossenschaften zu bilden und auch
die erhofften neuen Finanziers aus Asien oder den USA nicht zur Rettung
herbeieilen, sind bei vielen Unternehmen die finanziellen Reserven endgültig
erschöpft. Viele Reeder und Fondsmanager dürften sich daher in den nächsten
Monaten verstärkt mit dem Insolvenzrecht auseinandersetzen müssen. „Da steht
uns ein Dammbruch bevor”, warnte der
bekannte Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann (Sietas, P+S Werften). Mit
bis zu 500 weiteren Pleiten rechnen Experten. Die Reform des
Insolvenzrechts, seit März 2012 in Kraft, biete aber durchaus auch Chancen.
Die sogenannte Insolvenz in Eigenverwaltung belasse die alte
Geschäftsführung im Amt – in der auf persönliche Kontakte aufgebauten
Schifffahrt sei das geradezu zwingend. „Man hat ja bei der Bremer Reederei
Beluga gesehen, wie schnell ein Unternehmen sonst vom Markt verschwinden und
große Werte vernichtet werden können”, so
Brinkmann. Einen Königsweg aus der Krise hat die Branche bis
heute nicht entdeckt. „Das ist wie Häuserkampf, es gibt da kein Patentrezept”,
sagt Ralf Friedrichs, Vorstandschef des Emissionshauses HCI Capital. Auf die
erhoffte Hilfe der Politik muss die Branche dabei verzichten. Erst kürzlich
hatte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler in einem Schreiben an den
Verband Deutscher Reeder (VDR) die Forderung zurückgewiesen, über die
bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Überbrückungskredite oder
komplette Schiffsfinanzierungen zu gewähren. VDR-Chef Ralf Nagel zeigte sich
enttäuscht. „Wir haben weitere konkrete Lösungsansätze unterbreitet, die
nicht aufgegriffen werden”, sagte er auf
dem Hansa-Forum. „Wenn jetzt nicht gehandelt wird, gerät der
Schifffahrtsstandort Deutschland in Gefahr”.
Nagel wie auch Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch kündigten an, sich in
Berlin weiter massiv für wirkungsvolle Hilfen einzusetzen.
Die
Brennmaschine schneidet die erste Stahlplatte für das Forschungsschiff SONNE. Baubeginn für neues Forschungsschiff
SONNE – Tiefsee-Forschungsschiff
wird 2015 in Dienst gestellt Mit dem Brennstart der ersten Stahlplatte begann
Anfang Dezember auf der Papenburger Meyer Werft in Papenburg der Bau des
Forschungsschiffes SONNE. Mit dem
Forschungsschiff SONNE setzt das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Erneuerung der Flotte
der deutschen Forschungsschiffe fort. Das Schiff wird 115 Meter lang, 20,6
Meter breit und kann neben der 35-köpfigen Besatzung bis zu 40
Wissenschaftler beherbergen. Zudem bietet das Schiff Platz für bis zu 25
Zwanzig-Fuß-Container mit Material an Bord. Für die deutsche Meeresforschung
wird das neue Schiff Anfang 2015 zur Verfügung stehen.
Der Brennstart erfolgte im Laserzentrum der Werft, die Brennmaschine benötigte lediglich vier Minuten, um sich durch die Stahlplatte zu arbeiten und das erste Bauteil millimetergenau auszuschneiden. Betreiber der SONNE ist die Tiefseeforschungsschiff GmbH, ein Konsortium bestehend aus der Werft und der Reederei RF Forschungsschifffahrt (Bremen), das sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren gegen starke Konkurrenz durchgesetzt hat. Gemeinsam mit den Küstenländern Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen hatte
Bundesforschungsministerin Annette Schavan im Jahr 2008 den Nachfolgebau
vereinbart. Auch der Wissenschaftsrat hatte dies empfohlen. Die Kosten in
Höhe von 124,4 Millionen Euro übernimmt das BMBF zu 90 Prozent, die
Küstenländer investieren zusammen 10 Prozent, wovon Niedersachsen die Hälfte
trägt. Die SONNE wird
dazu beitragen, wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders relevante
Fragen zu beantworten, vor allem in der klimabezogenen Meeresforschung und
der Erforschung von Rohstoffen auf dem Meeresboden. Haupteinsatzgebiete des
neuen Schiffes werden der Indische und Pazifische Ozean sein. Beide
Weltmeere haben einen großen Einfluss auf das Weltklima. Das neue
Forschungsschiff wird sehr energieeffizient und daher besonders
umweltfreundlich sein. Es soll 2015 das 36 Jahre alte Forschungsschiff SONNE
ablösen. Der Heimathafen der neuen SONNE
wird Wilhelmshaven sein.
Der neue Tonnenleger NORDERGRÜNDE (rechts) und der alte Tonnenleger BRUNO ILLING.
Tonnenleger NORDERGRÜNDE
nimmt Arbeit auf Nach erfolgreicher Taufe Ende August bei der Fassmer
Werft in Berne nahm am 2.11 der neue Tonnenleger NORDERGRÜNDE
seine Arbeit vom Heimathafen Bremerhaven auf.
Anschließend wurde das 15 Millionen Euro teure Spezialschiff im
Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Enak Ferlemann und Bremerhavens
Oberbürgermeister Melf Grantz offiziell an das Wasser- und Schifffahrtsamt
Bremerhaven übergeben. Dabei betonte Enak Ferlemann: „Bei einem jährlichen
Verkehrsaufkommen von rund 50.000 Schiffsbewegungen im Bereich der Unter-
und Außenweser brauchen die Schiffe sichere und leistungsstarke Wasserwege,
damit der weltweite Warenaustausch auf einer stabilen Grundlage stattfinden
kann. Mit dem modernen und vielseitig einsetzbaren Tonnenleger NORDERGRÜNDE
wird der Bund den gestiegenen Ansprüchen an die Schifffahrt gerecht Die 43,15 Meter lange NORDERGRÜNDE
wird dabei in Zukunft zum einem die rund 500 Seezeichen, wie
Fahrwassertonnen, Leuchttürme und Richtfeuer auf Außen- und Unterweser bis
nach Bremen bearbeiten und instand halten. Als universeller Tonnenleger mit
einem Tiefgang von 2,40 Meter kann die NORDERGRÜNDE
sowohl im Seebereich als auch im flachen Wattfahrwasser arbeiten. Weiterhin
kann dieses Schiff in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Bremerhaven auch bei
Schiffsbränden oder Bränden auf See eingesetzt werden.
Dazu wurde das Schiff mit zwei Feuerlöschmonitoren, von denen einer
auf einem 10 Meter ausfahrbaren Hydraulikmast montiert ist, mit zusätzlichen
Pumpen und einem Schaummitteltank ausgestattet. Zum Schutz der Besatzung
gegen Brandgase kann der Brücken- und Unterkunftsbereich dazu gegen die
Außenluft abgeschottet werden. Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes
Bremerhaven, Werner Kinkartz, erklärte dazu: „Diese moderne Technik kommt
nicht nur der Schifffahrt zugute, sondern leistet auch einen wichtigen
Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz Im Gegensatz zum bisher eingesetzten Tonnenleger BRUNO
ILLING befindet sich bei der
NORDERGRÜNDE
das Arbeitsdeck achtern der Brücke. Der Bordkran der Firma HMB Lintec
mit einer Hebeleistung von 12 Tonnen steht für jegliche Arbeiten mit
Seezeichen zur Verfügung. Er verfügt einen Teleskoparm mit einer Reichweite
von bis zu 17 Meter, um einen größtmöglichen Aktionsradius zu erhalten. Das
Hauptdeck ist mit Kiefernholz, als Verschleißschicht belegt. Die Ausrüstung des Tonnenlegers beinhaltet unter
anderem noch ein Bereitschaftsbootdavit und ein Fassmer-Bereitschaftsboot.
Das Schiff wird im regulären Dienst mit 7 Personen gefahren.
Dabei sind die Besatzungskammern auf dem Zwischendeck untergebracht.
Auf dem Einrichtungsdeck sind die Kapitänskabine, eine vollausgestattete
Küche und eine große Messe / Schulungsraum mit Beamer und Leinwand
eingerichtet. Durch die Motorenleistung der beiden
MAN-Hauptmotoren vom Typ D2842 LE412 mit jeweils 588 kW lässt sich das
Schiff über den Voith-Schneider-Propeller optimal manövrieren und erreicht
eine Geschwindigkeit von über 12 Knoten. Die vorn angeordnete Brücke ist mit
modernster Steuerungs- und Überwachungstechnik ausgestattet und bietet eine
sehr gute Rundumsicht. Die zwei zum Arbeitsdeck hin ausgerichteten
Nebensteuerstände ermöglichen es, dass die Arbeiten an Deck von der Brücke
aus gut beobachtet werden können und durch gezielte Fahrmanöver unterstützt
werden.
A
Tonnenleger BRUNO
ILLING wechselt von der Weser an die Ems Nach mehr als 44 Jahren Einsatz für die
Verkehrssicherheit auf der Bundeswasserstraße Weser nahm Ende November der
Tonnenleger BRUNO ILLING
Abschied vom bisherigen Heimathafen Bremerhaven. Ziel war das WSA Emden, wo
der Tonnenleger als vorläufiger Ersatz für den fast baugleichen Tonnenleger
GUSTAV MEYER
zum Einsatz kommt. Die GUSTAV MEYER
liegt bereits seit September bei der Empting-Werft in Cuxhaven für Klasse-
und Wartungsarbeiten im Dock. Im Rahmen dieser Werftarbeiten wurden
zusätzliche Reparaturarbeiten an dem 45 Jahre alten Schiff festgestellt, so
dass sich die geplante zweimonatige Werftzeit auf die doppelte Zeit
verlängert. Durch die Indienststellung des neuen Tonnenlegers NORDERGRÜNDE
Anfang November in Bremerhaven konnte somit der Amtsleiter vom WSA
Bremerhaven, Werner Kinkartz, seinem Kollegen in Emden, Günther Rohe, das
aufgelegte Schiff, das noch für ein Jahr über die notwendige Klasse verfügt,
für die anstehenden Aufgaben in der Ems übergeben. Unter dem Kommando von
Kapitän Johannes Gerdes nahm die BRUNO
ILLING dann mit zusätzlich drei
ehemaligen Crew-Kollegen aus Bremerhaven für die Überführungsfahrt von der
Unterweser zunächst Kurs auf die Nordseeinsel Borkum. An Deck befanden sich
für die Kollegen in Emden auch noch ein 20 Fuß-Container mit vorhandenen
Ersatzteilen der BRUNO ILLING.
An der Ems wird der 48,8 Meter lange und 9,52 Meter breite Tonnenleger, der
mit einem 12-to Kran ausgestattet ist, 260 der ausliegenden Tonnen
kontrollieren und warten bzw. festgestellte Schäden an den
Schifffahrtszeichen beseitigen. Zudem sind im Emsrevier bei Eisgefahr etwa
100 ausliegende Leuchttonnen durch Eistonnen auszutauschen. Nach der Werft-Rückkehr der
GUSTAV MEYER
aus Cuxhaven ist geplant, Aggregate vom Tonnenleger
BRUNO ILLING
auszubauen und diese als Ersatzteile für die GUSTAV
MEYER zu nutzen oder den Tonnenleger über
die VEBEG zu veräußern. So geschehen ist dies auch kürzlich mit dem
WSA-Tonnenleger EVERSAND: Für 127.454 Euro
wurde dieses bislang in Bremerhaven eingesetzte Schiff über die VEBEG an
einen nicht genannten, niederländischen Interessenten veräußert.
Die CMA CGM MARCO POLO kam am 14. Dezember nach Bremerhaven an die Weser.
Größtes Containerschiff der Welt läuft auf
Jungfernreise Hamburg und Bremerhaven an Das nach Reedereiangaben nach der Transportkapazität
größte – aber nicht längste –
Containerschiff der Welt, die CMA CGM
MARCO POLO
hat Mitte Dezember zunächst in Hamburg und dann in Bremerhaven festgemacht.
Die CMA CGM MARCO POLO
befand sich auf Jungfernfahrt von Ningbo (China), wo sie am 5. November 2012
in den Dienst gestellt wurde. Sie ist mit einer Länge von 396 Metern und
einer Transportkapazität von 16.020 Standardcontainern (TEU), davon sind
1.200 Stellplätze für Kühlcontainer
vorgesehen, aktuell das größte Containerschiff der Welt. Nachdem das Schiff
den Burchardkai im Hamburger Hafen
verlassen hatte, ging es nach Bremerhaven an die Weser.
Mit an Bord befanden sich unter anderem auch
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, CMA CGM-Geschäftsführer
Reinhard Peschel und Emanuel Schiffer, Vorsitzender der
EUROGATE-Gruppengeschäftsführung. Eingesetzt wird der in London beheimatete Neubau im
so genannten FAL-Service zwischen Asien und Europa. Dabei werden die Häfen
Ningbo, Shanghai, Xiamen, Hong Kong, Chiwan, Yantian, Port Kelang, Tanger,
Southampton, Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam, Zeebrügge, Le Havre, Malta,
Khor al Fakkan und Jebel Ali angesteuert. Größer als das größte Kreuzfahrtschiff – das ist die
CMA CGM MARCO POLO.
Nur die acht baugleichen Containerschiffe der so genannten E-Klasse der
dänischen Maersk Line sind mit 397 Metern ein Meter
länger und ein Meter breiter, verfügen aber nur über eine
Stellplatzkapazität von etwa 15.500 TEU.
Und im nächsten Jahr folgen noch größere Einheiten, die ersten von
cirka 20 Schiffen der rund 400 Meter langen „Tripple-E-Klasse”
von Maersk mit einer Transportkapazität von rund 18.000 TEU. Auch von der MARCO
POLO folgen im nächsten Jahr noch zwei
weitere Schwesterschiffe, die CMA CGM ZHENG
HE
und „CMA CGM VASCO DE GAMA.
Ursprünglich wurden acht Schiffe dieser Serie bei der Daewo Shipbuilding &
Marine Engineering in Südkorea bestellt, jedoch wurde im Jahr 2011 ein Teil
der Aufträge wieder storniert. Schiffsgrößen der Klasse >10.000 TEU sind zunehmend
Standard an den EUROGATE-Containerterminals. Eurogate betreibt zehn
Containerterminals in Deutschland, Italien, Portugal, Russland und Marokko.
Die größten Containerhäfen der EUROGATE-Gruppe sind im Norden Bremerhaven
und im Süden Gioia Tauro. In Bremerhaven wurden insgesamt 3.250 Container auf
die CMA CGM MARCO
POLO geladen und gelöscht. Dafür wurden
insgesamt sieben gelbe Containerbrücken am MSC Gate eingesetzt. „Der Anlauf der
CMA CGM MARCO POLO
macht wieder einmal deutlich, wie wichtig die Verbesserung der nautischen
Bedingungen ist”, sagt Emanuel Schiffer,
Vorsitzender der EUROGATE-Gruppengeschäftsführung. „Bremerhaven wurde schon
immer von den größten Containerschiffen der Welt angelaufen. Mit der Zeit
sind die größten Containerschiffe jedoch immer größer geworden. Die
Suprastruktur unserer Terminalanlagen ist mitgewachsen. Die Infrastruktur,
d.h. die Anpassung der Fahrrinnen erfolgt aber viel zu langsam. Es freut uns
daher, dass die CMA CGM MARCO POLO
trotzdem nach Bremerhaven gekommen ist, und wir hoffen, dass das so bleibt.
Wir werden sie hier regelmäßig begrüßen und wünschen ihr allzeit eine
Handbreit Wasser unterm Kiel”. „Nachdem bereits unser vorheriges Flaggschiff – die CMA CGM CHRISTOPH COLOMB – ständig Bremerhaven im FAL1-Dienst anläuft, freuen wir uns, dass nun unser neues Flaggschiff – die CMA CGM MARCO POLO ebenfalls Bremerhaven bedient”, sagt Reinhard Peschel, Geschäftsführer der CMA CGM (Deutschland) GmbH. Die beiden
Geschäftsführer von CMA CGM und Eurogate in Hamburg und Bremerhaven unterstützen somit die
Forderung von Reedern und Hafenwirtschaft nach einer Weser- und einer
Elbvertiefung. Der Ausbau beider Flüsse um rund einen Meter liegt derzeit
auf Eis. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig muss noch über Klagen von
Umweltschutzverbänden entscheiden. Für die Umweltschützer ist die
Abfertigung der MARCO POLO
in Hamburg und Bremerhaven ein klarer Beleg dafür, dass die Flüsse nicht
weiter vertieft werden müssen. Mit dem Jade-Weser-Port steht inzwischen auch
ein Tiefwasserhafen für solche Megaschiffe bereit. Keine Angaben machte die
Reederei in diesem Zusammhang aber, warum das Megaschiff trotzdem in
Bremerhaven und nicht in Wilhelmshaven festgemacht hat.
Die CMA CGM MARCO POLO ist aktuell das größte Containerschiff der Welt.
Taufe des neuen Tenderschiffes GESA
für WindMW Im Neuen Hafen in Bremerhaven wurde Ende November
der neue Swath-Offshore-Tender der WindMW GmbH
GESA
von der neunjährigen Namensvetterin, der Tochter von WindMW
Geschäftsführer Jens Assheuer, Gesa Assheuer, getauft. Das unter der Baunummer 16 auf der norwegischen
Maloy Verft AS vollkommen aus GfK-erbaute Schiff mit der Projektbezeichnung
S-Cat 29, ist unter DNV als Passagierschiff für den Transport von bis zu 24
Personen klassifiziert und verkehrt unter Zypern-Flagge. Die Übergabe des
29,5 Meter langen und 10,6 Meter breiten und rund 9 Millionen € teuren
Schiffes erfolgte Ende Oktober in Norwegen. Die GESA
verfügt, neben vier Bug- bzw. Heckstrahlrudern, über zwei MTU Hauptmaschinen
mit einer Leistung von je 900 kW, die maximale Geschwindigkeit beträgt
25 Knoten. Auf dem vorderen und hinteren Deck können bis zu 4
Tonnen Fracht befördert werden, auf dem Achterdeck ist ein 1,6
Tonnen-Ladekran mit einem 4,4 Meter langen Ausleger montiert. Das im normalen Verkehr rund 1,6 Meter tiefgehende
Schiff mit SWATH-Eigenschaften kann bei schwerer See durch das Umpumpen von
rund 50 Kubikmeter Ballastwasser auf einen Tiefgang von 2,2 Meter gebracht
werden, um dadurch ein besseres |
die Betriebsbasis
und den Servicestützpunkt eingerichtet. Dazu hat WindMW seit dem 1. Januar
2013 für 10 Jahre das atoll ocean resort gebucht. Das 1999 erbaute Hotel mit
50 Zimmern wird für Geschäftspartner, Gäste und Mitarbeiter genutzt.
Ausschlaggebend für die Buchung waren auch die hier in ausreichender Größe
zur Verfügung stehenden Flächen für Konferenzen, Workshops, internationale
Tagungen und Ausstellungen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden sollen. 1.200-Tonnen-Fundament in Bremerhaven verladen Die Bauarbeiten am Trianel Windpark Borkum gehen Schritt für Schritt voran. Kürzlich wurde eine rund 1.200 Tonnen schwere und rund 50 Meter hohe Stahlrohrunterkonstruktion, ein so genanntes „Jacket” für die Umspannplattform, im Bremerhavener Kaiserhafen auf den Schwerlastponton VIKING BARGE 7 verladen. Die Verladung des Jackets erfolgte mit Hilfe von fünf aneinandergereihten, sechsachsigen SPMT-Trailern je Seite, mit einer Tragekapazität von bis zu 300 Tonnen per Trailer. Wie Trianel jetzt weiter mitteilte, ist im Frühjahr 2013 dann die Hochzeit mit der sogenannten TOPSIDE geplant. Auf ihr sind auf drei Decks die Transformatoren installiert. Die ersten Stahlrohre zur Befestigung der
Fundamentstrukturen wurden mit Hilfe des Jack-Up-Schiffs GOLIATH
in rund 30 Metern Wassertiefe 45 Kilometer vor Borkum errichtet. Insgesamt
120 Gründungspfähle mit einem Durchmesser von 2,5 Metern und eine Länge von
bis zu 30 Meter wurden innerhalb von einem halben Jahr gesetzt. Trotz einer
2-monatigen Zwangspause aufgrund des schlechten Wetters konnten die
Bauarbeiten noch vor dem avisierten Zeitpunkt abgeschlossen werden. Bereits im Frühjahr 2011 hatten die
Bauvorbereitungen für den Trianel Windpark Borkum begonnen. An Land wurde
der große Blasenschleier getestet, der beim Windpark Borkum erstmals auf
hoher See großtechnisch eingesetzt wurde. Ziel des Blasenschleiers ist es,
vor allem die Schweinswale vor dem Lärm bei den Rammarbeiten zu schützen.
Dazu wurde ein perforierter Schlauch mit einem Radius von 80 bis 100 Metern
um die gesamte Baustelle gelegt. Dieser wird mit Pressluft befüllt, sodass
die ausströmenden Luftblasen im Wasser einen natürlichen Schallschutzvorhang
bilden. Der bislang im Zeitplan liegende Bau des Windparks
geriet ab dem 2. Quartal 2012 ins Stocken. Im Juni 2012 teilte Tennet
erstmals mit, dass sich der Netzanschluss um vier bis fünf Monate verspätet.
Bis April ging Tennet noch davon aus, den Netzanschluss planmäßig fertig
stellen zu können. Weiterhin hatte sich die Produktion einiger der bis zu
900 Tonnen schweren dreibeinigen Fundamente (Tripods) sowie die
Fertigstellung der Umspannplattform verzögert. Als Folge musste die
Errichtungskampagne für die Windenergieanlagen angepasst und um mehrere
Monate verschoben werden Eine weitere Verzögerung des Netzanschlusses teilte
der verantwortliche Netzbetreiber Tennet im Ende September 2012 mit. Welche
finanziellen Auswirkungen die erneute Verschiebung hat, ist derzeit noch
nicht abzusehen. Ursprünglich war die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe
des Windparks mit 40 Windkraftanlagen und einer Leistung von 200 Megawatt
für Ende 2012 geplant. Nach aktueller Entwicklung wird der Trianel Windpark
Borkum voraussichtlich mit einem Jahr Verspätung in Betrieb gehen können. Unterdessen hat AREVA Wind die 40 Windkraftanlagen
und Turmsegmente fertig gestellt und an Trianel übergeben. In Werk in
Bremerhaven hat bereits der Abtransport der Anlagenteile begonnen. Die
Gondeln, Rotornaben sowie die Turmsegmente werden auf dem Seeweg auf einem
Ponton ins niederländische Eemshaven transportiert, dem Basishafen für die
Errichtung der Anlagen auf offener See. Die Rotorblätter der 40 Anlagen des
Typs AREVA M5000 verbleiben zunächst in Stade und werden von dort aus für
die Endmontage Anfang 2013 nach Eemshaven verbracht. Trotz der durch den fehlenden Netzanschluss
verursachten Verzögerung gehen die Bauarbeiten am Trianel Windpark Borkum
weiter. Seit Juni 2012 konnten bislang 19 Tripods auf dem Meeresboden
verankert werden, die von den beiden Schwerlastschiffen STANISLAV
YUDIN und OLEG
STRASHNOV in Baufeld transportiert werden. Gleichzeitig startete die
Verlegung der Innerparkverkabelung, bei der die Tripods der Windkraftanlagen
mit 33-kV-Stromleitungen untereinander verbunden werden Das geplante Trianel Windkraftwerk, an dem 33
Stadtwerke beteiligt sind, wird in der ersten Ausbaustufe mit 40
Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt errichtet. Der
Trianel Windpark Borkum wird ab 2013 rund 200.000 Haushalte mit Ökostrom
versorgen.
DGzRS hat 1.126 Menschen aus Seenot gerettet In den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 ist die
Rettungsflotte der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
(DGzRS) 1.990 Mal im Einsatz gewesen. Dabei haben die DGzRS-Besatzungen
1.126 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit, wie die Gesellschaft
jetzt in Bremen mitteilte. Von Januar bis Oktober 2012 haben die Besatzungen
der 60 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote in Nord- und Ostsee
In vielen Fällen griffen die Seenotretter frühzeitig
ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.599 Mal
in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf
Kontrollfahrt gegangen. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS
bis Ende Oktober 2012 insgesamt 80.189 Menschen aus Seenot gerettet oder
Gefahrensituationen auf See befreit. Zu den herausragenden Einsätzen der ersten zehn
Monate des Jahres 2012 gehören die Rettung zweier Schiffbrüchiger aus der
sieben Grad kalten Nordsee nach dem Sinken ihres Bootes vor Norderney am 14.
März und ein brennender Fischkutter vor Sylt am 22. März. Am 21. Juni brach
im voll besetzten Hafen von Laboe während der Kieler Woche an Bord einer
Segelyacht ein Feuer aus. Die Seenotretter verhinderten, dass die Flammen
auf weitere Schiffe übergriffen. Besonders arbeitsreich war das Wochenende 22. und
23. September für die Seenotretter. Bei starken Nordwestwinden brachten die
DGzRS-Besatzungen insgesamt rund 80 Menschen auf Nord- und Ostsee in
Sicherheit. Zu einem „tierischen Bisher umfangreichster Einsatz 2012 war die Suche
nach einem über Bord gegangenen Seemanns eines Forschungsschiffes in der
Deutschen Bucht am 8. August. Koordiniert von der Seenotleitung Bremen der
DGzRS waren vier Seenotkreuzer, über 20 weitere Schiffe und mehrere
Hubschrauber 14 Stunden lang im Einsatz, ohne dass der Schiffbrüchige
gefunden werden konnte. Dennoch hat sich gezeigt, dass die Strukturen des
maritimen Such- und Rettungsdienstes in Deutschland, für den die DGzRS die
Verantwortung trägt, sehr gut funktionieren. Es gehört zum Alltag der
Seenotretter, auch mit derartigen Einsätzen klarkommen zu müssen und
anzuerkennen, dass trotz moderner Technik und umfangreicher Ausbildung das
Meer zuweilen stärker ist als der Mensch und seine Bemühungen.
Michael Heinzius (l.), ehrenamtlicher
Vormann der Freiwilligen-Station Hörnum auf Sylt der Deutschen Gesellschaft
zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), und Frank Schätzing, Bestsellerautor
und ehrenamtlicher „Bootschafter
Ehrenamtlicher „Bootschafter 2012 Wesentliche Unterstützung erfuhren die Seenotretter
durch ihren diesjährigen ehrenamtlichen „Bootschafter Aus der Rettungsflotte Zu den Höhepunkten aus Sicht der Seenotretter im zu
Ende gegangenen Jahr zählt die Indienststellung eines neuen 36,5 Meter
langen Seenotkreuzers für die Station Sassnitz. Britta Sellering, Gattin des
Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns Erwin Sellering, taufte das
Spezialschiff Ende Mai auf den Namen HARRO
KOEBKE. Auch in diesem Jahr soll die Modernisierung der
Rettungsflotte fortgesetzt werden. Für die Station List auf Sylt ist der
vierte Neubau der 20-Meter-Klasse vorgesehen. Der Bau dieser Einheit hat vor
wenigen Wochen auf der Fassmer-Werft an der Unterweser begonnen. Das Schiff
mit der internen Bezeichnung SK 34 soll im Herbst 2013 die dann 28 Jahre
alte MINDEN ablösen. Ferner haben die
ersten Planungen für eine neue 28-Meter-Klasse begonnen. Dieser Schiffstyp
soll voraussichtlich ab 2015 nach und nach die Seenotkreuzer der heutigen
27-Meter-Klasse ersetzen. DGzRS hofft auf Spendenbereitschaft der Bevölkerung Hinsichtlich des Sammlungserlöses hofft die DGzRS
zum Jahreswechsel auf die Spendenbereitschaft der Bevölkerung, um ein
ähnliches Ergebnis zu erzielen wie im Jahr 2011 (18,8 Millionen Euro). Seit
Mitte Oktober wendet sich das Seenotrettungswerk wieder verstärkt an die
Öffentlichkeit, um über seine Arbeit zu informieren, die Menschen im ganzen
Land um Unterstützung zu bitten und weitere Förderer für die DGzRS zu
gewinnen, deren Arbeit ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen getragen
wird und die deshalb auf die Unterstützung der breiten Bevölkerung
angewiesen ist. Bis in den Dezember 2012 hinein sind rund 5.000
Plakate an publikumsintensiven Plätzen in etwa 50 Städten ausgehängt –
mietfrei für die Seenotretter. Die Flächen für das großformatige Bild mit
dem Titel „Bei uns geht Ihre Spende garantiert nicht unter
Tag der Seenotretter 2013 Spendern, Freunden und allen Interessierten bietet
die DGzRS auch 2013 wieder die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von der
Einsatzbereitschaft ihrer Besatzungen und der Leistungsfähigkeit ihrer
Rettungseinheiten zu machen. Erneut findet am letzten Sonntag im Juli, somit
am 28. Juli 2013, der „Tag der Seenotretter
Neues Zubringerschiff LEV
TAIFUN zum Leuchtturm Roter Sand
Nachdem vor rund zwei Jahren der Schlepper GOLIATH
überraschend verschrottet wurde und somit die beliebten Fahrten zum
Leuchtturm Roter Sand in der Wesermündung eingestellt werden mussten, wurde
nun ein Ersatzschiff gefunden. Mit dem ehemaligen Tonnenleger LEV
TAIFUN bietet die Bremerhaven Touristik in
Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ab Mai 2013 wieder
Tagesfahrten mit Leuchtturm-Erkundung und Übernachtungsfahrten zum
denkmalgeschützten Leuchtturm „Roter Sand”
an. Für 2013 sind derzeit 66 Fahrten von Mai bis September geplant. Der Leuchtturm „Roter Sand”
bietet ein nicht alltägliches Reiseerlebnis mitten in der Nordsee, in dem
rund 50 Kilometer vor Bremerhaven gelegenen Leuchtfeuer. Rund drei Stunden
sind es von Bremerhaven mit der LEV TAIFUN
zu dem Wahrzeichen. Den mehr als 125 Jahre alten Nordsee-Leuchtturm können
Gäste bei Tagesfahrten auch von innen erkunden. Übernachtungsgäste können
eine bis fünf Übernachtungen buchen. Pro Fahrt nimmt das Schiff maximal 30
Passagiere an Bord, sechs davon dürfen zum Übernachten auf dem Leuchtturm
bleiben. Wie die Bremerhaven Touristik jetzt mitteilte,
eignet sich der ehemalige, inzwischen 50 Jahre alte Tonnenleger LEV
TAIFUN hervorragend für die Fahrten zum
Roten Sand. „LEV”
steht für „Lowest Emission Vessel” und
spiegelt den Anspruch von Innoven, dem Schiffseigner wieder. Das
Ingenieurbüro mit Sitz im Fischereihafen Bremerhaven, hat sich unter anderem
auf den Umbau älterer Schiffe in möglichst energieeffiziente Fahrzeuge
spezialisiert. Auch der Einsatz umweltverträglicher Werkstoffe spielt bei
den Umbauten eine wichtige Rolle. Gebaut wurde das 41,58 Meter lange und 8 Meter
breite Schiff auf der J.G. Hitzler Schiffswerft als Tonnenleger JOHANN
GEORG REPSOLD
zum Einsatz auf der Unterelbe. Das Schiff verfügt über zwei
MAN-Hauptmaschinen mit einer Leistung von 514 kW, angetrieben über zwei
Voith-Schneider-Propeller erreicht das Schiff eine maximale Geschwindigkeit
von rund 11 Knoten. Nach einem Einsatz beim Wasser- und Schifffahrtsamt
Tönning wurde das Schiff im November 2011 außer Dienst gestellt und im
Frühjahr 2012 für 100.000 Euro über die VEBEG an das Bremerhavener
Unternehmen Innoven veräußert. Nach einem Umbau bei der Firma BVT im
Bremerhavener Fischereihafen ist auch ein Einsatz als Hilfsfahrzeug im
Bereich der Offshore-Windenergieanlage vorgesehen. Der Leuchtturm Roter Sand nahm 1885 als Erstling –
zuvor hatte es nur Feuerschiffe als „schwimmende Leuchttürme”
gegeben – rund 50 Kilometer vor der Küste Bremerhavens seine Arbeit auf. Der
Turm ist insgesamt 52,5 Meter hoch, von denen im besten Fall und je nach
Wasserstand rund 30 Meter sichtbar sind. Das ehemalige Leuchtfeuer liegt 24
Meter über dem mittleren Tidenhochwasser. 79 Jahre wies der Leuchtturm
„Roter Sand”
den Schiffen den Weg nach Bremen, Bremerhaven, Hamburg und durch die
Deutsche Bucht.. Mit Mitteln des Bundes, des Landes Niedersachsen und
des Fördervereins „Rettet den Leuchtturm Roter Sand e.V.”
wurde das Seedenkmal 1987 in einer spektakulären Aktion gerettet und
gesichert. Der Bund als Eigentümer übertrug das Bauwerk der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz, die seither für dessen Fortbestand sorgt. Rund
900.000 Euro sind seither aus Mitteln der Denkmalstiftung selbst, ihrer
treuhänderischen Stiftung Leuchtturm Roter Sand sowie aus dem
Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten / Weltnaturerbe
Wattenmeer in die Sanierung und Restaurierung dieses einmaligen technischen
Denkmals geflossen. Bis zu sechs Personen übernachten jeweils in einem
gemeinsamen Schlafraum in Etagen-Kojenbetten. Für den Aufenthalt wird den
Übernachtungsgästen entsprechende Verpflegung zur Selbstversorgung und
Trinkwasser mitgegeben. Der Aufenthalt auf dem Turm erfordert eine gute
Konstitution und eine Anpassung an das einfache Leben ohne Strom und Heizung
ebenso wie den Verzicht auf gewohnten Komfort. Doch die Übernachtungsgäste
werden an Bord bestens vorbereitet und von einem sachkundigen Betreuer mit
den Rettungsmitteln und Einrichtungen des Leuchtturms vertraut gemacht,
bevor sie die Abgeschiedenheit auf dem Meer genießen dürfen. Das maritime Bauwerk besteht aus 4 Etagen und dem
Laternenhaus. Über dem Eingangsgeschoss, der als Lagerraum dient, befindet
sich der Schlafraum, im dritten Geschoss der Aufenthaltsraum mit Küche und
ganz oben die Galerie mit den charakteristischen drei Erkern.
Begrüßung
des Jubiläums-Gastes im Besucherzentrum der Meyer Werft (v.l.n.r.): Jan
Westphal (PTG), Marianne Schnieders (PTG), Günther Kolbe (Meyer Werft),
Winfried Tripp, der 250.000 Besucher, Bernhard Nee (PTG) und Alexandra Weich
(PTG)
250.000. Besucher des Jahres 2012 im Besucherzentrum
der Meyer Werft begrüßt Die Meyer Werft und Papenburg Tourismus (PTG)
konnten Mitte November den 250.000sten Gast des Jahres 2012 im
Besucherzentrum der Meyer Werft auf besondere Weise begrüßen. Anlässlich
dieses Ereignisses wurde Herr Winfried Tripp von der Werft und von der PTG
mit Geschenken überrascht. Dem „Jubiläums-Gast”
Winfried Tripp aus dem Habichtswald wurde bei der kleinen Feierstunde das
gerade neu im Sortiment aufgenommene Meyer Werft Polo-Shirt und weitere
Souvenirs übergeben. Die Gruppe um Herrn Tripp reiste mit dem DER Reisebüro
aus Kassel nach Papenburg. Das Unternehmen veranstaltet für seine Kunden
regelmäßige Fahrten zur Meyer Werft. Die Gruppe war sichtlich begeistert von
der Welt des Schiffbaus und den beiden neusten Kreuzfahrtschiffen, der
AIDAstella und der NORWEGIAN BREAKAWAY.
Beide Schiffe sind derzeit im Bau und hautnah zu erleben. Die AIDAstella ist das siebte Schiff der Reederei AIDA Cruises und wird im Februar 2013 fertig gestellt, während die NORWEGAIN BREAKAWAY für die Reederei Norwegian Cruise Line erbaut wird. Neue Schlepper in den Häfen Nach einer mehrwöchigen, 12.400 Seemeilen langen
Überführungsreise aus Singapur traf Ende Oktober der jüngste Schlepperneubau
für die niederländische Schleppreederei Kotug, die RT AMBITION,
in Bremerhaven ein. Die Überführung via Suezkanal erfolgte durch ein Team
des niederländischen Unternehmens Redwise. Vor dem ersten Einsatz erfolgen
zunächst noch abschließende Ausrüstungsarbeiten bei der Bremerhavener Firma
Heise im Fischereihafen. Bei der 31 Meter langen und 12 Meter breiten RT AMBITION
handelt es sich um einen Rotor-Tug mit einer Pfahlzugleistung von 80 Tonnen,
der für die Elisabeth Group, Valletta, erbaut und von Kotug bareboat
gechartert wurde. Das auf Malta beheimatete Schiff wurde unter der Baunummer
922 auf der ASL Shipyard in Singapur gebaut und im August 2012
abgeliefert. URAG setzt zwei neue spanische 84-Tonnen Schlepper
ein Seit Herbst 2012 ist in Bremerhaven der neue,
bislang noch unter spanischer Flagge verkehrende Schlepper IBAIZABAL
DIEZ für die URAG (Unterweser Reederei
GmbH, Bremen) tätig. Dieser 35,90 Meter lange, 13,60 Meter breite und
7,09 Meter tiefgehende Voith-Schlepper wurde 2012 von der Astilleros Armon
Navia in Nordspanien für die spanische Schleppreederei Remolcadores
Ibaizabal S.A. fertiggestellt. Die in Asturien ansässige Werft hat in der
Vergangenheit schon mehrfach Schlepperneubauten für deutsche Reedereien, so
auch die EMS und ELBE
für die URAG geliefert und im letzten Jahr den deutschen
Ostsee-Havarieschlepper BALTIC. Zwischenzeitlich hat die URAG das Managament für die
IBAIZABAL DIEZ
übernommen, der voraussichtlich den Namen BREMEN
erhalten wird, wie URAG-Geschäftsführer Niels Roggemann auf Anfrage
erläuterte. Ein weiteres, baugleiches Schwesterschiff, die IBAIZABAL
ONCE ist ebenfalls an der Weser
eingetroffen und wird zum Jahresanfang die URAG-Flotte erweitern. Das
Einsatzgebiet für die neue BREMEN ist der
gesamte Bereich der südlichen Nordsee. Dazu gehören genauso Hafenaktivitäten
wie auch Einsätze im Bereich Offshore für die Gas- und Ölindustrie sowie in
der Windindustrie. Damit gehört dieser Schlepper mit zu den vielseitigsten
an der deutschen Nordseeküste. Angetrieben von zwei General-Electric
Dieselhauptmaschinen mit je 2.640 kW verfügt der Schlepper über einen
Pfahlzug von 84 Tonnen, die Geschwindigkeit beträgt 14 Knoten. Weiterhin
verfügt die „DIAZ”
über eine Feuerlöscheinrichtung mit zwei Feuerlöschkanonen mit einer
Leistung von je 1.350 Kubikmeter Schaum oder Wasser pro Stunde. In den
Unterkünften finden bis zu 8 Crewmitglieder Platz, in der Hafenassistenz
verkehrt das Schiff mit 3 Crewmitgliedern. Den ersten öffentlichen Einsatz absovlierte das neue
Flaggschiff der URAG bereits bei dem Anlegemanöver der brandgeschädigten MSC
FLAMINIA am Jade-Weser-Port in
Wilhemshaven. Neues von den deutschen Werften: Lürssen-Gruppe kauft Peene-Werft in Wolgast Die Bremer Lürssen-Werft übernimmt zum 1. Mai 2013 mit 360 Mitarbeitern und 65 Auszubildenden die Wolgaster Peene-Werft. Der Gläubigerausschuss der insolventen P+S-Werften genehmigte am 17. Dezember den Verkauf. Lürssen habe den besten Kaufpreis geboten, der unter 20 Millionen Euro liege. Der Kaufvertrag sei bereits geschlossen, stehe aber unter Vorbehalt der Grundpfandgläubiger und dem Bundeskartellamt. Die meisten Mitarbeiter sollen unbefristete
Festanstellungen bekommen. Die übrigen Mitarbeiter werden zunächst auf zwei
Jahre befristet eingestellt. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat
sind froh über das Ergebnis, weil die meisten Arbeiter mit Tariflohn
übernommen werden. Die Schiffbauer in Altersteilzeit bekommen ihr Geld zum
größten Teil ausgezahlt. Die Bremer Lürssen-Werft ist in Wolgast kein
Unbekannter. Beide Schiffbaubetriebe arbeiten schon seit mehr als zehn
Jahren zusammen. Mit dem Verkauf des Wolgaster Schiffbaubetriebes
werden gut zweieinhalb Jahre nach der Verschmelzung die vorpommerschen
P+S-Werften aufgespalten. Die Werften in Stralsund und Wolgast hatten Ende
August 2012 Insolvenz angemeldet, nachdem Land und Bund eine
Rettungsbeihilfe gestoppt hatten. Rund 1.100 der einst 1.750 Mitarbeiter
wechselten am 1. November in eine Transfergesellschaft. Das seit 1875 aktive Familienunternehmen Lürssen
erwirbt die Hallen der Kompakt- und Reparaturwerft, aber nicht die
Grundstücke, die nicht zur Kernwerft gehörten, heißt es in einer Mitteilung
des Insolvenzverwalters Brinkmann. Diese sollen gesondert verkauft werden. Für die ebenfalls insolvente Volkswerft Stralsund
gebe es derzeit mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland. Derzeit wird
die Gründung einer Betreibergesellschaft vorbereitet, um zwei Schiffe für
die dänische Reederei DFDS fertigstellen zu können. Verkauf der Hamburger Sietas-Werft vorerst geplatzt Die Zukunft der insolventen Hamburger Sietas Werft
ist zu Zeit wieder ungewiss, da der Kaufvertrag mit der niederländischen
VeKa Group nicht unterzeichnet werden konnte. Begründet wurde dieses damit,
dass ein fest geplanter Auftrag zunächst nicht gebucht werden konnte, wie der
Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann kurz vor Weihnachten auf einer
Betriebsversammlung mitteilte. In diesem Zusammenhang sprach Brinkmann von einer
„schwierigen Lage” für die Werft. Hintergrund sind die Verzögerungen bei der
Energiewende. Der Sietas Werft bleibt nun eine Frist bis Februar, um neue
Aufträge zu gewinnen, wobei Branchenkenner davon so kurzfristig nicht ausgehen. Von einem neuen Auftrag hängt die Zukunft der rund 400
Beschäftigten ab. Anfang diesen Jahres wird über Kurzarbeit und eine
Transfergesellschaft verhandelt werden. Derzeit baut die Werft Hamburg-Neuenfelde ein
Errichterschiff für Windparks für das niederländische Unternehmen Van Oord.
Für diesen Auftraggeber sollte Sietas auch ein zweites baugleiches Schiff
herstellen. Dieser vorbehaltliche Auftrag wurde jedoch zurückgezogen, da der
Bau von Windparks in der Nordsee aktuell immer wieder verschoben oder gar
storniert werden. Erst kürzlich hatte der Energiekonzern EnBW angekündigt,
ein geplantes Milliarden-Projekt vorerst nicht umzusetzen, weil die
Anbindung an die Energienetze unklar ist. Die 1635 gegründete Sietas Werft war schon vor Jahren in
Schwierigkeiten geraten und hatte Mitte November 2011 Insolvenz angemeldet.
Brinkmann hatte daraufhin gemeinsam mit der Geschäftsführung und Vertretern
der Arbeitnehmer eine Sanierung auf den Weg gebracht. Im Januar 2012 war bekannt
geworden, dass die insolvente Werft 250 Arbeitsplätze im Neubaubereich
streicht. Bei der Tochtergesellschaft Neuenfelder Maschinenfabrik wurden
rund 100 Jobs abgebaut. Im Sommer 2012 wurde die Sietas-Gruppe
schließlich zerschlagen. So sollte die Sietas-Neubauwerft
an die niederländische VeKa-Group gehen. Die Bremer Lürssen-Gruppe
übernahm die Reparaturwerft Norderwerft, den Zuschlag für die Neuenfelder
Maschinenfabrik bekam die norwegische TTS Group ASA. Hoffnung für SIAG: Investor legt Angebot vor Die Mitarbeiter der SIAG Nordseewerke in Emden haben
derzeit wieder Grund zur Hoffnung, dass es mit dem insolventen Unternehmen
weitergeht. So liegt von einem Investor ein Kaufangebot vor. Es soll aber
noch weitere, auch zwei chinesische, Interessenten geben, die eine Übernahme
des Offshore-Windanlagenherstellers bekundet haben. Grundsätzlich sei es gut, dass es mögliche
Investoren gebe, sagte Wilfried Alberts von der Gewerkschaft IG Metall
kürzlich gegenüber dem Radiosender NDR. Es müsse aber klar werden, welche
Perspektive SIAG nach einem Verkauf habe, wie viele Beschäftigte übernommen
würden und ob ein Investor Aufträge mitbringe. Unabhängig von den Investoren sollen auch die
Verhandlungen über einen Auftrag von Fundamenten für Windanlagen mit der
Firma Global Tech weitergehen. Sollten diese Gespräche positiv ausgehen,
könnte die Arbeit der 700 Beschäftigen bis ins Frühjahr gesichert werden.
SIAG und Global Tech hatten sich Ende November auf den Bau von zehn
Fundamenten geeinigt. Mit einem neuen Partner sollte geklärt werden, ob noch
weitere Arbeiten dazukommen. Die SIAG Nordseewerke hatten Mitte Oktober
Insolvenz angemeldet. Ursprünglich hatte SIAG den Auftrag für 24
Tripoden-Fundamente erhalten, 16 weitere sollte der Konkurrent Weserwind in
Bremerhaven bauen. Das Auftragsvolumen für Emden wurde nun deutlich
abgespeckt. Global Tech wird wohl eine Millionen-Summe vorschießen. Die
Nordseewerke hätten damit finanziell Luft bis Jahresende 2013. Der Großkunde
hatte bereits mit einem Vorschuss dafür gesorgt, dass in Emden erst einmal
wieder Werkzeuge, Materialien und laufende Kosten bezahlt werden.
Zwischenzeitlich war die Arbeit im Werk schon niedergelegt worden. Die
Nord/LB als Hauptgläubiger der Nordseewerke gibt als Sicherheit
einbehaltenes Material nun wohl auch wieder frei. Ohne den Auftrag von Global Tech stünde SIAG
umgehend vor dem Aus. Die Nord/LB hatte Ende Oktober einen Massekredit für
die SIAG Nordseewerke abgelehnt, mit dem das Unternehmen die Insolvenz hätte
überbrücken können. Von einer Pleite wären neben den mehr als 700
SIAG-Angestellten auch etwa 200 weitere Arbeitnehmer betroffen: 110 bei
einigen ostfriesischen Unternehmen und dazu 90 bei zwei SIAG-Tochterfirmen. |
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