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AUSGABE 3/2013 | ||||||
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Niedersachsen plant Offshore-Hafen am
Rysumer Nacken Das Technische Konzept für einen Offshore-Hafen am
Rysumer Nacken an der Ems wurde kürzlich von Niedersachsen Ports GmbH & Co.
KG präsentiert. Danach kann am Rysumer Nacken ein Offshore-Basishafen
entstehen, der auch als universelle Hafenanlage genutzt werden kann. Eine
der Hafenprofil-Varianten sieht einen Großkomponentenhafen vor, der sowohl
als Installationshafen für die Vormontage als auch als Produktionshafen für
Komponenten genutzt werden kann. „Die wichtigsten Ergebnisse zu diesem Zeitpunkt
sind, dass der Hafen technisch machbar und insbesondere auch Emsverträglich
ist”,
erklärt Hans-Joachim Uhlendorf, Geschäftsführer von Niedersachsen Ports.
Untersuchungen ergaben u.a. sehr geringe Änderungen der Tidewasserstände
durch einen möglichen Hafen am Rysumer Nacken. Auch die Veränderungen der
Strömungsgeschwindigkeiten werden sich in geringem Maß lokal auf den
Nahbereich des geplanten Offshore-Terminals beschränken. Ebenso werden die
Änderungen der Schwebstoff- und Salzgehalte als sehr gering bewertet. Dies
bestätigt ein aktuelles Gutachten zu den „ausbaubedingten Änderungen von
Hydrodynamik und Transport für mittlere Tideverhältnisse und häufigstem
Oberwasserzufluss”
der Bundesanstalt für Wasserbau. Dazu werden derzeit zwei Projekte gleichzeitig
angeschoben. Zum einen werden die Vorbereitungen für die Gründung einer
Realisierungsgesellschaft getroffen, an der sich die Stadt Emden und das
Land Niedersachsen, vertreten durch ihre Hafengesellschaft Niedersachsen
Ports, beteiligen könnten. Zum anderen muss parallel dazu der Planungsprozess
fortgesetzt und eine volkswirtschaftliche Untersuchung durchgeführt werden.
Diese prüft die Wirtschaftlichkeit und die Planrechtfertigung für einen
Planfeststellungsantrag und untersucht, ob das überwiegende öffentliche
Interesse an diesem Projekt vorliegt. „Wir bleiben unermüdlich in Bewegung, um die
Hafenentwicklung am Rysumer Nacken zügig und zeitnah voranzutreiben. Die
Entwicklung am Rysumer Nacken ist eine notwendige Maßnahme, um die gewollte
Energiewende für den Bereich der Offshore-Anlagen positiv zu stabilisieren.
Diese Maßnahme ist nicht nur von gemeinschaftlichem Interesse der gesamten
Region Ostfrieslands und Papenburgs, sondern im Rahmen der Energiewende für
die Bundesrepublik Deutschland”,
so Wilhelm-Alfred Brüning, Präsident der IHK für Ostfriesland und Papenburg,
zur Bedeutung des Offshore-Hafens. Im Zuge der Energiewende besteht insbesondere in dem
Bereich Offshore-Windenergie der Bedarf an leistungsfähigen Hafenflächen.
Der Hafen Emden hat mit seinen Flächen am Rysumer Nacken das Potenzial für
diesen Wirtschaftszweig. Das durch die IMS Ingenieurgesellschaft mbH
erstellte Technische Konzept sieht vor, den Offshore-Hafen etwa in der Mitte
des Uferabschnitts zwischen der Landemole im Norden und der Knock im Süden
anzusiedeln. Der Zufahrtsbereich zur Kaianlage weitet sich trapezförmig zur
Fahrrinne der Ems auf. Dadurch steht den Schiffen ausreichend Manövrierraum
außerhalb der Fahrrinne zur Verfügung. Die Länge der Kaje wird mit 400 Meter festgelegt und
ermöglicht damit grundsätzlich die gleichzeitige Abfertigung von zwei
Errichterschiffen. Durch die gewählte Konstruktion bietet der Terminal eine
ausreichende Flexibilität hinsichtlich möglicher Größenveränderungen
zukünftiger Errichterschiffe. Auch kann der Terminal generell beispielweise
als Multifunktions-Terminal genutzt werden. Durch die Wahl der
Kaikonstruktion wird sichergestellt, dass zukünftige Erweiterungen des
Terminals technisch machbar sind. Hintergrund der Planungen zur Hafenentwicklung am
Rysumer Nacken ist ein im November 2011 durchgeführter Flächentausch.
Niedersachsen Ports und das Land Niedersachsen gaben Flächen auf dem
Wybelsumer Polder und erhielten im Gegenzug Flächen im Eigentum der
Bundeswasserstraßenverwaltung (WSV) auf dem Rysumer Nacken. Die sich bietenden Entwicklungspotenziale auf dem
Rysumer Nacken sollten in einem frühen Planungsstadium analysiert und
bewertet werden, um durch eine nachfragegerechte Bereitstellung von
hafengewerblich nutzbaren Flächen die Wettbewerbsfähigkeit des Seehafens
Emden sicherzustellen und zu stärken. Um zeitnah über eine Entscheidungsgrundlage zu
verfügen, haben die Niederlassung Emden von Niedersachsen Ports, die Stadt
Emden und die IHK für Ostfriesland und Papenburg entschieden, eine
Potenzialanalyse über die Hafenentwicklung auf dem Rysumer Nacken erstellen
zu lassen. Im November 2011 wurde die IMS Ingenieurgesellschaft mbH mit der
Erstellung der technischen Potenzialanalyse für einen Hafen auf dem Rysumer
Nacken beauftragt. Die Planungsarbeiten wurden im Herbst 2012 mit der
Entwicklung eines Technischen Konzepts zur Realisierung eines Hafens auf dem
Rysumer Nacken durch die IMS Ingenieurgesellschaft fortgeführt.
Reederei Wessels tauft drittes
Containerschiff WES GESA Am 16. März 2013 wurde in Rotterdam das dritte 1.000
TEU Containerschiff der Serie SSW Super 1000 auf den Namen WES
GESA der Reederei Wessels aus Haren an
der Ems im kleinen Kreis feierlich getauft.
Mit der Taufe der WES GESA
berücksichtigt die Reederei Wessels auch den Wunsch von zwei
Crew-Mitgliedern, die wegen ihres christlichen Glaubens darum baten, dass
Schiff offiziell taufen und segnen zu lassen. Oleg Chykurov, Kapitän der WES
GESA: „Als ich diesen Wunsch Inspektor
Rainer Runde mitteilte, der bei Wessels für die technische Betreuung der
vier SSW Super 1000 Containerschiffe verantwortlich ist, erhielten wir
schnell eine positive Antwort. Wir haben uns sehr gefreut, dass Gerd Wessels
umgehend die Vorbereitungen zur spontanen Taufe in Rotterdam veranlasste.
Und Gerd Wessels ergänzt: „Uns ist es ausgesprochen wichtig, durch die
feierliche Zeremonie unsere Verbundenheit mit unserer mehr als 100-jährigen
Unternehmensgeschichte und vor allem mit unserer Crew auf See auszudrücken”. Gemeinsam mit seiner Familie, engen Mitarbeitern der
Reederei und Pater Thomas aus der St. Martinus Kirchengemeinde Haren/Ems
fuhr Gerd Wessels nach Rotterdam, wo die WES
GESA am frühen Morgen am EUROMAX Terminal
festgemacht hatte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Crew in der
Messe an Bord der WES GESA
kam der erst sieben Jahre alten Gesa Wessels die verantwortungsvolle Aufgabe
zu, das 151 Meter lange Containerschiff zu taufen. Die Tochter von Gerd
Wessels wurde damit nicht nur zur Namensgeberin, sondern mit den
traditionellen Worten „Ich taufe dich auf den Namen WES
GESA und wünsche dir und der Mannschaft
allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel”
auch zur Taufpatin der WES GESA.
Die Tochter von Gerd Wessels macht damit deutlich, dass die Reederei Wessels
trotz des Wachstums der vergangenen Jahre ein Familienunternehmen geblieben
ist, in der bereits die nächste Generation früh Verantwortung übernimmt. Die
kleine Gesa schleuderte die Champagnerflasche – die wie bei traditionellen
Schiffstaufen lediglich mit einem Seil an der Reeling befestigt war – so
perfekt an den Bug, dass sie beim ersten Versuch zersprang. Es erklang
feierlich die Schiffsglocke und das Schiff wurde mit Gottes Segen an den
Kapitän und seine 13 Crew-Mitglieder übergeben. Die WES GESA
ist das dritte von vier Container-Feederschiffen der SSW-Super-1000-Serie
der Reederei Wessels und fährt aktuell für B.G. Freight Line B.V. Die in
China gebauten Schiffe sind 8,00 Meter tiefgehende 13.000 Tonner und 151,72
Meter lang sowie 23,40 Meter breit. Bei Stellplätzen für 1.036 TEU – davon
322 im Raum und 714 an Deck – weisen die vier Schiffe eine Ladekapazität von
740 TEU à 14 Tonnen auf. Zudem gibt es auf jedem der vier Schiffe 250
Anschlüsse für Kühlcontainer. Die vom Bureau Veritas klassifizierten
Container-Feederschiffe erhielten die finnisch-schwedische Eisklasse 1A und
werden von einer MAN-Maschine vom Typ 8L48/60B angetrieben, die mit einer
Leistung von 9.000 kW eine Geschwindigkeit von rund 19 Knoten ermöglicht. Bereits mit dem Bau des ersten eigenen Schiffes vor
mehr als 100 Jahren zeigte sich die große Innovationskraft, durch die sich
die Reederfamilie Wessels aus Haren an der Ems bis heute auszeichnet – die
Reederei Wessels verstand es stets, sich durch klugen Einsatz moderner
Technologien entscheidende Wettbewerbsvorteile zu sichern. Heute umfasst die
Flotte mehr als 45 Schiffe für Mehrzweck-, Container- und
Massengutschifffahrt. Die Wessels-Gruppe ist ein moderner
Verkehrsdienstleister mit einem Schwerpunkt in der europäischen Küstenfahrt
und einem breiten Leistungsspektrum. Die erfahrene Mannschaft bei Wessels
bietet Ship Management, Befrachtung, Treuhand, Finanzdienstleistungen sowie
Service für Schiffsneubau, -umbau und Reparatur – alles nicht nur im Rahmen
des Managements der eigenen Flotte, sondern zunehmend auch für die Schiffe
anderer Reeder und Eigner.
Die WINDCAT 101
ist ein Versorger für Offshore-Windkraftanlagen.
Fachmesse Windforce erstmals mit
Schiffsausstellung Vom 4. bis 6. Juni 2013 findet in Bremerhaven die
Fachkonferenz Windforce statt. Erstmals wird im Rahmen Veranstaltung die
Schiffsausstellung „Workboats in Water” stattfinden Während der drei Konferenztage machen
unterschiedliche Offhore-Schiffe an der Weserkaje fest. Außerdem
präsentieren Unternehmen der Offshore-Branche auf der Kaje ausgewählte
Produkte. Die Konferenzteilnehmer können die Schiffe besichtigen und an
einzelnen Ausfahrten teilnehmen. Fachbesuchern, die nicht an der Konferenz
teilnehmen, bieten die Veranstalter einen Besuch der Schiffsausstellung an,
für die ab dem 1. Mai wird eine Gebühr erhoben wird. An der Weserkaje ist Platz für zehn bis 20 Schiffe.
Vorgesehen sind zum Beispiel Crew-Transfer-, Forschungs-, Arbeits- und
Versorgungsschiffe für die Offshore-Windenergie, Hafen- und Hochseeschlepper
sowie Barges. Einer der ersten Aussteller, die bereits zugesagt haben, ist
Abeking & Rasmussen. Die Schiffs- und Yachtwerft präsentiert auf der
Schiffsausstellung den neuen „SWATH@A&R” (Small Waterplane Area Single Hull).
www.windforce2013.com
Offshore-Windpark „Riffgat” erhält sein
Herzstück Der vom Oldenburger Energieversorger EWE derzeit errichtete Offshore-Windpark „Riffgat” hat sein Herzstück bekommen: Spezialisten haben das 2.035 Tonnen schwere Umspannwerk vor der Küste Borkums errichtet und in Betrieb genommen. Die in den Niederlanden gefertigte Stahlkonstruktion war dazu zunächst auf einem Ponton in den Containerhafen Rotterdam geschleppt und dort auf das Schwerlastkranschiff OLEG STRASHNOV verladen worden. Nach Ankunft im Riffgat-Baufeld nahm der Kran des Spezialschiffes die Plattform an den Haken und setzte sie punktgenau auf der Jacket-Unterkonstruktion ab. Diese war bereits im vergangenen Herbst in der Nordsee verankert worden. „Mit der Installation und Inbetriebnahme des Umspannwerks auf See sind wir unserem Ziel, Riffgat im Sommer fertig errichtet zu haben, einen großen Schritt näher gekommen”, freute sich Gesamtprojektleiter Wilfried Hube, „nun können wir alles für die Ankunft der ersten Windkraftanlagen im April vorbereiten”. Das 38 Meter lange, 34 Meter breite und 16,5 Meter
hohe Umspannwerk umfasst neben dem Hauptdeck mit der Umspanntechnik u.a.
auch ein Kabeldeck sowie ein Oberdeck mit aufgesetzter
Helikopter-Landefläche. Die Unterseite der Plattform liegt 19,5 Meter über
der Wasseroberfläche, auf dem Helikopterdeck befindet man sich in 36 Metern
Höhe „Die 30 Windkraftanlagen des Parks werden später Ihre Leistung von
insgesamt 108 Megawatt Richtung Umspannwerk leiten. Dieses hat dann die
Funktion, die mit einer Spannung von 33 Kilovolt ankommende Leistung auf 155
Kilovolt Hochspannung zu transformieren, um eine verlustarme Übertragung
dieser Leistung über etwa 70 Kilometer Exportkabel in das Übertragungsnetz
an Land einzuspeisen”, erläuterte Andree Reiners,
Teilprojektleiter für das Umspannwerk. Anschließend wird der Strom durch das rund 80
Kilometer lange Exportkabel bis ins Umspannwerk Emden/Borssum geleitet und
gelangt von dort aus ins deutsche Stromnetz. Das Kabel hat bei einem Gewicht
von 85 Kilogramm pro Meter eine Dicke von rund 28 Zentimetern und wird
derzeit vom für die Nordsee-Windparks verantwortlichen
Übertragungsnetzbetreiber TenneT verlegt. Das seeseitige Ende des Kabels ist
im Zuge dieser Arbeiten bereits Anfang Dezember 2012 auf der
Unterkonstruktion des Umspannwerks abgelegt und befestigt worden. Zeitgleich
mit der Ankunft des Umspannwerks ist auch die so genannte
Innerparkverkabelung, also die Kabelverbindungen zwischen Windkraftanlagen
und Umspannwerk fertiggestellt worden. Mit einer Gesamtleistung von 108 Megawatt wird Riffgat genug Strom produzieren, um rund 120.000 Haushalte mit klimafreundlicher Energie zu versorgen. Errichtet werden die Anlagen von der Offshore-Windpark RIFFGAT GmbH & Co. KG, einer gemeinsamen Gesellschaft der EWE VERTRIEB GmbH (90 Prozent) und der ENOVA Energiesysteme GmbH & Co KG (10 Prozent). Für EWE ist Riffgat nach alpha ventus bereits der zweite Meereswindpark. Das Know-how der offshore-erfahrenen Projektmitarbeiter bietet EWE über die Tochtergesellschaft EWE Offshore Service & Solutions auch Dritten an.
Kiellegung der neuen SONNE
auf der Meyer Werft Im großen überdachten Baudock I der Papenburger
Meyer Werft erfolgte am 12. April durch die neue
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU), gemeinsam mit
Vertretern der Landes Niedersachsen und Vertretern der Bauwerft, die
Kiellegung des neuen Tiefseeforschungsschiffes SONNE.
Die erste, rund 205 Tonnen schwere, Sektion des zukünftig 116 Meter langen
und 20,6 Meter breiten Schiffes wurde dabei im feierlichen Rahmen im Baudock
aufgelegt. Frau Wanka legte dabei zuvor einen Glückspfennig unter die
Pallungen. Das neue Forschungsschiff, das nach den Vorschriften
des Germanischen Lloyd entsteht, soll im Januar 2015 an die Wissenschaft
übergeben werden und an Bord Platz für die 35-köpfige Besatzung und 40
Wissenschaftler bieten. Zudem bietet das Schiff an Bord Platz für bis zu 25
Zwanzig-Fuß-Container. Haupteinsatzgebiet des neuen
Tiefseeforschungsschiffes werden der Indische und der Pazifische Ozean sein.
Dabei soll die neue SONNE dazu beitragen,
wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders relevante Forschungsfragen
zu beantworten, die vor allem
in Hinblick auf den Klimawandel, der Versorgung mit marinen Rohstoffen und
der Folgen des Eingreifens in die Ökosysteme.
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Das neue Forschungsschiff SONNE, das nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd entsteht, soll im Januar 2015 an die Wissenschaft übergeben werden.
Papenburg. Durch freihe Dockkapazitäten im 358 Meter
langen Baudock I, in denen in den vergangen Jahren sieben
AIDA-Kreuzfahrtschiffe entstanden, erfolgt in den nächsten Monaten neben dem
Bau der SONNE auch die Fertigung von vier
Flusskreuzfahrtschiffen für Viking River Cruises. „Mit dem neuen Forschungsschiff SONNE
steht den deutschen Meeresforschern eines der weltweit modernsten
Instrumente zur Verfügung, um den Einfluss der Meere auf unser Klima zu
untersuchen”,
erklärte Wanka. „Mit dem Neubau setzen wir die Modernisierung der deutschen
Forschungsflotte fort”.
Die Modernisierung wurde mit dem Bau des eisrandfähigen Forschungsschiffes MERIAN
begonnen. Bis zum Ende dieser Dekade wird das Bundesministerium die weiteren
Forschungsschiffbauten POLARSTERN, POSEIDON
und METEOR beauftragen. „Weil wir als Küstenland großes Interesse an der Forschung zum Klimawandel haben, hat sich Niedersachsen besonders stark für den Bau der SONNE engagiert”, sagte die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. „Mit Wilhelmshaven als Heimathafen der SONNE wird deutlich, wie gut die Meeres- und Klimaforschung im Land inzwischen wahrgenommen wird”. Der Bau dieses Spezialschiffes spiegelt den hohen Stand deutscher Schiffbaukunst wider und trägt zur Beschäftigungssicherung auf der Meyer Werft und bei ihren Zulieferern sowie der das Schiff zukünftig betreibenden Reederei RF Forschungsschifffahrt bei. Erfreulich ist auch die hohe Zahl an
Ausbildungsplätzen für den maritimen Nachwuchs. Das neue Forschungsschiff
wird in gemeinsamer Finanzierung der Baukosten von 124,4 Millionen € von
Bund (90 Prozent) und den Küstenländern Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen erstellt, die
zusammen 10 Prozent investieren, wovon Niedersachsen die Hälfte zahlt. Betrieben wird die SONNE
dann von der
Tiefseeforschungsschiff GmbH, ein Konsortium, bestehend aus der Werft und
der Reederei RF Forschungsschiffahrt, Bremen, seit 2001 ein Unternehmen der
Linnhoff Schifffahrt-Gruppe. Dieses Konsortium hatte sich in einem
europaweitem Ausschreibungsverfahren gegen starke Konkurrenz durchgesetzt.
Weltgrößte Megayacht AZZAM
bei Lürssen Werft ausgedockt Bei der Lürssen Werft in Bremen-Vegesack wurde
Anfang April die weltweit größte Privatyacht AZZAM
aus dem überdachten Schwimmdock der Werft ausgedockt. Anschließend wurde die
Yacht mit Schlepperhilfe an die Ausrüstungspier der Werft verholt. In den
nächsten Wochen werden dann die ersten Probefahrten in der Nordsee
absolviert. Die rund 181 Meter lange Yacht soll nach
verschiedenen Medieninformationen rund 500 Millionen € teuer
und durch einen Jet-Antrieb bis zu 25 Knoten schnell sein. Das Design
stammt von dem italienischen Designbüro Nauta Yachts, das Interior Design
von Christophe Leoni. Technische Angaben über die AZZAM,
die über einen Stahlrumpf und Aluminium-Aufbauten verfügt, liegen nicht vor,
auch Angaben über den Eigner des Schiffes gibt es von der Lürssen Werft
nicht. Fakt ist aber, dass die AZZAM die
derzeitige Rekordhalterin als weltgrößte Yacht, die 163 Meter lange und vor
zwei Jahren bei Blohm + Voss in Hamburg für rund 850 Millionen € erbaute ECLIPSE
des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch bei der Ablieferung Ende des
Jahres um 18 Meter übertrumpfen wird.
Stapelhub für Yachtneubau mit
Schwergutschiff Auf der Reise von Le Havre nach Danzig legte das
Schwergutschiff Stahlbau Nord, die in den vergangen Jahren schon
mehrfach Stahl- und Aluminium-Sektionen für die an der Unterweser ansässigen
Yachtschmieden wie Lürssen und A&R gefertigt haben, setzte diesmal erneut
zum „Roll out”
aus der überdachten Schiffbauhalle so genannte Scheuerle, selbstfahrende
Modulartransporter (SPMT) von der Bremerhavener Schwerlastfirma
Kronschnabel-Franke, ein. Die SPMT ermöglichen ein Versetzen von Anlagen
jeglichen Ausmaßes und Gewichts. Die SPMT setzen sich aus bis zu 40 Achsen
zusammen, die aus 6-Achs und 4-Achs Modulen erstellt werden und längs sowie
quer kuppelbar sind. Dazu gehören dann noch zwei Antriebseinheiten (PPU). Mit diesem SPMT wurde der über 800 Tonnen schwere
Stahlkasko, auf den schon im Winter einige Aluminium-Aufbauten aufgesetzt
wurden, im Kriechtempo am Vortag bereits aus der Schiffbauhalle
herausgefahren, Das Schwergutschiff Gebaut wurden die sechs 132,9 Meter langen und 23
Meter breiten 11.473 BRZ-Schiffe zwischen 2008 und 2010 von der chinesischen
Werft Taizhou Kouan in Taizhou. Dabei können die Schiffe neben
Schwergutladung auch bis zu 596 Standardcontainer befördern. Anders als die
vier zwischen 2008 und 2011 bei der Lloyd Werft erbauten „Combi-Lift
Einheiten”
verfügt die „Palmerton-Klasse”
über keine RoRo-Heckrampe.
Die WALTER ROSE gehört zur 9,5-Meter-Klasse der DGzRS. Foto: DGzRS
Neues Seenotrettungsboot WALTER
ROSE
für DGzRS-Station Schilksee in Dienst gestellt Auf der Freiwilligen-Station Schilksee der Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am 19. März 2013 ein
neues Seenotrettungsboot offiziell seinen Dienst aufgenommen. Die
sturmerprobte Rettungseinheit ist nun unter dem Namen WALTER
ROSE auf der Kieler Förde im Einsatz.
Gefahren wird das Boot von freiwilligen Seenotrettern um Vormann Detlev
Sass. Die 2003 gebaute WALTER
ROSE war bisher als Tochterboot VERENA
des Seenotkreuzers HERMANN MARWEDE
der Station Helgoland im Einsatz. Dieser Seenotkreuzer erhielt Ende 2012 ein
neues Tochterboot. Nach umfangreicher Generalüberholung kam der Vorgänger
auf die Station Schilksee. Er hat dort die inzwischen außer Dienst gestellte
MARIE LUISE
RENDTE (Baujahr 1988) abgelöst. Mit der Namensänderung würdigt die DGzRS das
langjährige Engagement der Walter-und-Ilse-Rose-Stiftung für die
Seenotretter. Die Eheleute Rose aus Hagen in Westfalen waren aktive
Wassersportler und dem Rettungswerk Zeit ihres Lebens eng verbunden. Die
treuhänderisch geführte nicht rechtsfähige Stiftung gehört dem
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft an, der bundesweit über 500
Stiftungen verwaltet. Der stellvertretende DGzRS-Vorsitzer Michael
Schroiff dankte im Rahmen einer kleinen Feierstunde den anwesenden
Kuratoriumsmitgliedern der Stiftung für die erneute großzügige Zuwendung
zugunsten der Seenotretter. Seit 2001 hat die Stiftung die DGzRS wiederholt
mit namhaften Beträgen unterstützt. Schroiff betonte, das neue Schilkseer
Boot habe sich im Rettungsdienst hervorragend bewährt und nunmehr einen
nicht weniger passenden Namen. Die Stiftung kündigte an, dass
Seenotrettungswerk weiterhin dauerhaft zu fördern. Die WALTER ROSE
gehört zur 9,5-Meter-Klasse der DGzRS. Weitere 18 Schiffe dieses Typs sind
auf verschiedenen Freiwilligen-Stationen in allen Nord- und Ostseerevieren
im Einsatz. Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS ist das Boot, eine
Schweißkonstruktion aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem, für den
Fall einer Kenterung als Selbstaufrichter gebaut. Es zeichnet sich durch
seine hohe Seetüchtigkeit aus, besitzt gute See-Eigenschaften in Grundsee
und Brandung, manövriert einwandfrei, übersteht heftige Grundstöße und ist
dank des rundumlaufenden Fendersystems in der Lage, auch bei höheren
Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu
gehen. Die Aufteilung in mehrere wasserdichte Abteilungen erhöht die
Lecksicherheit stark. Die WALTER ROSE
ist mit modernsten Navigations- und Kommunikationsanlagen ausgestattet. Die
im Vergleich zu den Vorgängerbauten vergrößerte Plicht erleichtert die
Handhabung der von der DGzRS entwickelten Bergungstrage. Die ebenfalls
größere Bergungspforte vereinfacht das Aufnehmen im Wasser treibender
Menschen. Der vergrößerte Raum unter Deck bietet mehr Platz für die
Unterbringung und die medizinische Ersthilfe Schiffbrüchiger oder
Verletzter. Sietas Werft dockt Offshore-Errichterschiff
AEOLUS
aus Der Rumpf ist komplett, die Stahlarbeiten sind
abgeschlossen, der Aufbau des Deckshauses hat begonnen – im Dock der
Hamburger Sietas Werft entsteht zurzeit das erste in Deutschland entwickelte
und konstruierte Errichterschiff (Jack-up Vessel) für Offshore-Windanlagen,
die AEOLUS. Baustart war im April 2012,
die Übergabe des Schiffes an den Auftraggeber, das renommierte
niederländische Wasserbauunternehmen Van Oord, ist für Juli dieses Jahres
geplant. Für die weiteren Arbeiten der Endmontage ist es erforderlich, dass
das Errichterschiff schwimmend im Dockhafen der Sietas Werft liegt. Deshalb
wurde es jetzt mit einem aufwändigen Positionswechsel ausgedockt und seine
bisherige Bauplattform aus dem Dockhafen entfernt. Sietas Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann: „Das Errichterschiff zeigt die hervorragende Leistungsstärke der Sietas Werft und ihrer Mannschaft. Während des Insolvenzverfahrens entsteht hier aufgrund des Vertrages zwischen Van Oord und dem Insolvenzverwalter ein hochkomplexes Spezialschiff für anspruchsvolle Offshore-Windanlagen-Projekte. Sietas hat dieses Schiff auch selbst entwickelt. Das ist für eine deutsche Werft einmalig und unterstreicht das weltweit wettbewerbsfähige Know-how von Ingenieurs-, Konstruktions- und Bauleistung, das diese Werft bietet”. Dr. Ludwig Reichert, Bevollmächtigter des Insolvenzverwalters, erklärt: „Der Schiffsrumpf ist nun vollständig, die Stahlarbeiten sind abgeschlossen, der Aufbau des Deckshauses hat begonnen. Damit war die Tragfähigkeit der Bauplattform mit rund 12.500 Tonnen erreicht. Für die abschließende Endmontage muss das 140 Meter lange Schiff nun schwimmend im Wasser des Dockhafens der Werft liegen”. Zu diesem Zweck war jetzt eine Rochade, also ein
aufwändiger Positionswechsel des Schiffes durch das den Dockhafen
begrenzende Estesperrwerk auf die Este und Elbe notwendig. Dabei wurden
zunächst die Wassertanks der Bauplattform gefüllt und die Plattform
abgesenkt. Mit der einsetzenden Flut schwamm das Schiff auf. Im nächsten
Schritt wurde es von Schleppern aus der Dockgrube heraus- und durch das
Estesperrwerk geschleppt („verholt”). Eine zentimetergenaue Präzisionsarbeit,
denn mit 38 Metern ist das Errichterschiff nur knapp weniger breit als das
Tor des Sperrwerks mit 40 Metern. Anschließend wurde es mittels eines
Schleppzugs elbaufwärts an einem Kai im Hamburger Hafen sicher geparkt,
während im nächsten Schritt das Wasser aus den Tanks der Bauplattform
herausgepumpt wurde, die Plattform ebenfalls aufschwimmen und aus dem
Dockhafen geschleppt werden konnte. Abschließend wird das Errichterschiff
dann erneut durch das Estesperrwerk in den Dockhafen geschleppt und liegt
dort zur Endausrüstung und ersten Inbetriebnahme schwimmend im Wasser. Status der Konstruktion und nächste Arbeiten: Die
Sietas Mannschaft arbeitet zurzeit im Drei-Schicht-System an dem
Spezialschiff. Rund 400 Werftarbeiter waren in der besonders intensiven
Bauphase im Einsatz: „In nur sechs Wochen haben wir das Achterschiff und das Vorschiff aus neun Blöcken aufgebaut – eine Höchstleistung der Mannschaft in kurzer Zeit”, erklärt Oliver Arnold, Projektmanager der Sietas Werft für das Jack-up Vessel. Auch die vier schweren Kokerblöcke, in denen die Stelzen geführt werden, mit denen sich das Schiff später bei der Arbeit auf See aus dem Wasser heben kann, wurden auf der Werft selbst gefertigt. „Unsere Mitarbeiter wurden für den Bau des Jack-up Vessel für Offshore-Bauwerke klassifiziert und gehören damit zu den wenigen in Deutschland, die Offshore-Stähle bearbeiten können. Am Bau dieses Schiffes zeigen wir, dass wir die richtige Mischung aus Industriefertigung wie Montage, besonderem handwerklichem Können und hochtechnologischen Ingenieursleistungen beherrschen”, sagt Martin Stolzenberger, Leiter der Endmontage und Inbetriebnahme Schiff auf der Sietas Werft. In den kommenden Wochen wird nun u.a. die Deckshausbrücke, von der aus das Schiff gesteuert wird, weiter aufgebaut, die erweiterten Beinführungen für die Stelzen werden installiert und der Offshore-Kran, der 900 Tonnen heben kann, mit Fundament, Säule und Ausleger aufgebaut. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird das Schiff die Werft Ende Juni für seine erste Testfahrt verlassen. Der Bau auf der Sietas Werft ist dann abgeschlossen. Seine vier Stelzen mit ihrer Länge von je 84 Metern und die dazu gehörigen „Schuhe” erhält das Schiff aufgrund der Sonderabmessungen dieser Komponenten voraussichtlich ebenfalls erst nach der ersten Testfahrt auf See außerhalb der Werft. Die Sietas Werft hat das Errichterschiff für das
niederländische Wasserbau-Unternehmen Van Oord gemeinsam mit dem
Auftraggeber auch entwickelt. Der Kran stammt von der jetzt zur TTS Group
gehörenden, ehemaligen Sietas-Tochter Neuenfelder Maschinenfabrik (NMF). Für
den Bau des Jack-up Vessels arbeitet die Sietas Werft eng mit dem
Auftraggeber Van Oord zusammen; ein Team von etwa 20 Ingenieuren,
Fachkräften und Projektmanagern des Spezialisten für komplexe
Offshore-Projekte ist während der Entstehungsphase auf der Sietas Werft vor
Ort. Das Sietas „Jack-up Vessel”, so lautet der Branchenbegriff für das
Offshore-Windanlagen-Errichterschiff, ist für den küstenfernen Einsatz in
Offshore-Windfeldern entwickelt. Es besitzt eine Transportkapazität von bis
zu 6.500 Tonnen und kann in Wassertiefen von bis zu 45 Metern sicher
arbeiten. Es kann sich selbst beladen, verfügt über eine DP2 Ausrüstung
(Dynamic Positioning System 2), die es auch in schwerer See stabil ortsgenau
positioniert, und ein Jacking-System mit vier Stelzen, die 84 Meter lang
sind, jeweils rund 900 Tonnen wiegen und einen Durchmesser von 4,50 Metern
haben. Damit kann es sich weit über die Wasseroberfläche erheben und
gewährleistet eine sichere Arbeitsposition für Installationsaufgaben. Das innovative Spezialschiff ist 140 Meter lang und
38 Meter breit, seine Seitenhöhe beträgt 9,12 Meter, sein Tiefgang 5,70
Meter. Die Dienstreisegeschwindigkeit liegt bei 12 Knoten. Der
dieselelektrische Antrieb mit vier Generatorensätzen leistet insgesamt 10.000 Kilowatt. Der
Offshore-Spezialkran kann 900 Tonnen Last bei einer Auslage von 30 Metern
heben und bis zu einer Höhe von 120 Metern über Wasser arbeiten. Während
seiner Einsätze auf den Windenergiefeldern bietet das Installationsschiff 74
Besatzungsmitgliedern Unterkunft. |
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