HamburgMagazin
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AUSGABE 3/2013 | ||||||
Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin
Größtes Schiff der Welt in Hamburg getauft Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Dorothee Stapelfeld
hat im Hamburger Hafen das größte Schiff der Welt getauft, das französische
Containerschiff ALEXANDER VON
HUMBOLDT. Die größte
Reederei Frankreichs, CMA CGM, hat sich entschieden, ihr Flaggschiff in
einem deutschen Hafen auf den Namen eines deutschen Forschers taufen zu
lassen. Dieses gigantische Schiff ist 400 Meter lang, trägt
16.000 Container und transportiert mehr Ladung als je ein Schiff zuvor.
Die Reederei wollte mit dieser Taufe auch unterstreichen, wie wichtig
die geplante, aber vom Bundesverwaltungsgericht verzögerte Elbvertiefung für
Hamburg als drittgrößtem Hafen Europas ist. MEIN SCHIFF
3 auf Kiel gelegt In Turku / Finnland fand die feierliche Kiellegung
des Kreuzfahrtschiffes MEIN SCHIFF
3 für die Hamburger Reederei TUI Cruises statt. Dieser Neubau wird auf der
finnischen Großwerft STX Finland Oy konstruiert und zusammengeschweißt.
In einem Jahr, im Mai 2014, soll das Schiff an den Auftraggeber TUI
Cruises übergeben werden. Genau ein Jahr danach, im Mai 2015,
soll von der gleichen Werft die MEIN SCHIFF
4 ausgeliefert werden. Beide Schiffe sind je 300 Meter lang,
haben 15 Decks und bieten 2.500 Gästen Platz. Die Werft gehört zum
koreanischen Industriekonzern STX Business Group. 1400
finnische Werftarbeiter sind damit für zwei Jahre vollbeschäftigt, die
beiden Kreuzfahrtschiffe für den deutschen Auftraggeber zu bauen. Beide
Schiffe sollen rund 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als bisherige
Kreuzfahrtschiffe. Damit sollen auch die Schadstoff-Emissionen beträchtlich
reduziert werden. TUI Cruises ist eine Tochtergesellschaft des
amerikanischen Kreuzfahrt-Unternehmens Royal Caribbean Cruises und wird von
dem Hamburger Manager Richard J. Vogel geleitet.
Neuer Chef bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten Zielgruppe für Luxus-Kreuzfahrten ist die
Erben-Generation Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, eine hundertprozentige
Tochter der TUI, hat einen neuen Chef. Neuer Vorsitzender der
Geschäftsführung, wie das Spitzenamt offiziell heißt, ist der 58jährige Karl
J. Pojer. Der bisherige Geschäftsführer Dr. Wolfgang Flägel (53) bleibt
zuständig für Finanzen und Personal. Pojer soll das Unternehmen auf jüngeren
Kurs bringen. Sein Einstieg bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten erfolgte zeitgleich
mit der Indienststellung der neuen EUROPA
2. Karl J. Pojer ist ein erfahrener Touristik-Manager.
Bei TUI leitete er „TUI Hotels & Resorts” und war damit
Herr über 248 Hotels und 157.000 Betten. In Deutschlands
größtem Reise-Unternehmen war er auch zuständig für den Aufbau und den
Betrieb namhafter Ferienclubs und Ferien-Anlagen. Vorher hat er für mehrere
namhafte Hotelketten im In- und Ausland gearbeitet. Jetzt ist er also in das
internationale Schifffahrtsgeschäft gewechselt. Unter der Leitung Pojers will Hapag-Lloyd erklärtermaßen eine jüngere Zielgruppe für Luxus-Kreuzfahrten auf See gewinnen. Für die EUROPA 2 werde man sich auf wohlhabende Familien der Altersgruppe 40 plus konzentrieren. Mit anderen Worten: auf die deutsche Erben-Generation. Entsprechend hell und modern ist das ganze Schiff konzipiert. Hellgraue und pastellfarbene Töne dominieren. Die althergebrachten Rituale wie Captains Empfang und Captains Dinner entfallen. Auch einen Captains table wird es nicht mehr geben. Ebenso will Hapag-Lloyd künftig auf die steifen dresscodes an Bord verzichten. In vielem, so scheint es, eifert man den amerikanischen Oceania Cruises-Erfahrungen nach. Jedenfalls wird sich die TUI-Tochter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten deutlich von TUI-Kreuzfahrten mit MEIN SCHIFF 1 und MEIN SCHIFF 2 unterscheiden. Die Kabinenpreise der EUROPA 1 und EUROPA 2 liegen mit 650 Euro pro Reisetag etwa dreimal so hoch wie bei der konzerneigenen Konkurrenz. Sicherheitsthema Nr. 1: Brandstiftung an
Bord Hamburg. Reedereien, Sicherheitsorgane und Klassifizierungsgesellschaften beraten zur Zeit intensiv über die sehr dringlich gewordene Thematik „Brandstiftung an Bord”. Anlass ist nicht nur die steigende Zahl von Schiffsbränden in jüngster Zeit, wie gerade auf der CARNIVAL TRIUMPH (das SeereisenMagazin berichtete), sondern auch der aufsehenerregende Untersuchungsbericht einer Expertengruppe, die nachträglich den folgenschweren Brand auf der SCANDINAVIAN STAR untersucht hat. |
Dieser Brand hatte 1990 im Skagerrak 159 Menschenleben gefordert und ist auch vor Gericht nie restlos geklärt worden. Auch der Untergang
der ESTONIA, die 1994 nach einer Explosion
in der Ostsee versank und 857 Passagiere mit in den Tod riss, konnte ja nie
zweifelsfrei geklärt werden. Die internationale Gruppe aus Brand-Experten, Kriminalisten, Nautikern und Versicherungs-Detektiven kommt nun zu dem Schluss, dass damals auf der SCANDINAVIAN STAR von Besatzungsmitgliedern mehrere Feuer an verschiedenen Stellen des Schiffes gleichzeitig gelegt worden sein müssen. Diese Besatzungsmitglieder hätten ganz offensichtlich koordiniert gehandelt. So belegt es jedenfalls der Untersuchungsbericht. Das geschah, so das Ergebnis der sehr umfangreichen Recherchen, im Auftrag der damals in Miami ansässigen Eigner des Schiffes. Diese Eignergruppe mit dem Namen SeaEscape hatte das Schiff erheblich überversichern lassen und dann später 24 Millionen Dollar von den Versicherungs-Gesellschaften kassiert. Die Kriminalpolizei ermittelte, dass zum Beispiel der Maschinenmeister auf der SCANDINAVIAN
STAR einen Umschlag mit 800.000 Kronen
erhielt (heute etwa 100.000 Euro).
Kreuzfahrtschiffen in den letzten Jahren in einem anderen Licht erscheinen.
Immer wieder hat es den Verdacht der Brandstiftung gegeben, aber bisher
konnte kaum je ein Täter ermittelt werden. In den Vorstands-Etagen aller
großen Schifffahrtsgesellschaften geht es nun mit äußerster Dringlichkeit um
die Frage, wie man solche Auftrags-Brandstiftungen und auch persönliche
Rache-Akte auf See künftig verhindern kann. Werften, Schiffskonstrukteure,
Feuerwehr-Experten, Personalverwalter, Wasserschutzpolizei, Seeversicherer –
sie alle sind in diese Planungen mit eingeschlossen.
Hamburg wird zu einem der größten
Kreuzfahrthäfen Nordeuropas Hamburg. Die Wirtschaftsbehörde und
das Hamburg Cruise Center e.V. sind dabei, die Hansestadt an der Elbe zu
einem der größten Cruise-Terminals in Nordeuropa zu machen. Immer mehr
internationale Schifffahrtsgesellschaften planen, von Hamburg aus ihre
Schiffe auf die sogenannten „Nordlandreisen” zu schicken. Also nach
Kopenhagen, Stockholm, Gdansk, Riga, Tallin, St. Petersburg, Helsinki, Oslo,
Bergen – aber auch weit hinauf zum Nordkap, zum Polarkreis, zu den Lofoten,
in die grandiosen norwegischen Fjorde. Bisher hat Hamburg zwei große Anlege-Stellen für Kreuzfahrtschiffe. Eine in der neuen Hafen-City direkt an der historischen Speicherstadt (die vor allem die Amerikaner begeistert), den zweiten Anleger in Altona direkt an der berühmten Fischauktionshalle, und der dritte Anleger soll nun weiter im Hafen gegenüber den Landungsbrücken auf der anderen Elbseite gebaut werden. Darüber gibt es zur Zeit heftige Diskussionen, weil einzelne Reedereien eigene Kai-Anlagen bauen und für ihre Schiffe reservieren wollen, während die Freie und Hansestadt Hamburg lieber unabhängig und offen für alle bauen will. Allerdings ist das eine Frage der Finanzen. Angeblich haben die Amerikaner schon eine Summe von 180 Millionen Euro für den Bau eines eigenen Piers geboten. Zu den Kreuzfahrtgesellschaften, die von Hamburg aus operieren wollen, zählen AIDA Cruises, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Cunard Line, TUI Cruises, Royal Caribbean Cruises, MSC Kreuzfahrten, Costa Kreuzfahrten und noch etliche kleinere Veranstalter. Dieser Boom lässt sich erklären durch die brisant gewordene Lage in anderen Fahrtgebieten, vor allem im östlichen Mittelmeer, im Roten Meer und in der Golfregion. Einmal ist es dort, wie die Erfahrung zeigt, vielen Passagieren im Sommer schon rein klimatisch zu heiß, andererseits wird die Gegend auch politisch immer heißer. Bei einer Ausweitung der islamistischen Bewegung in Ägypten, Syrien, Tunesien und anderen Zielgebieten sinkt die Attraktivität dieser Regionen für Touristen und für Kreuzfahrer. Hinzu kommt, dass mittlerweile früher attraktive Anlauf-Häfen wie Sharm-el-Sheik oder Hurghada von russischen Touristenmassen überlaufen sind.
Kreuzfahrt-Kongress mit allen wichtigen
Unternehmen der Branche Hamburg. Deutschlands größte Hafenstadt steht vor einer Reihe bedeutsamer Ereignisse. Der Hafengeburtstag Anfang Mai lockt wieder Hunderttausende in die Hansestadt. Große Kreuzfahrtschiffe, historische Segelschiffe, das berühmte Schlepperballett, die bunte Hafenmeile von der Überseebrücke bis zum Altonaer Kreuzfahrtterminal – das alles gehört zum Flair dieses maritimen Großereignisses. – Aber im September folgt dann der größte Kreuzfahrt-Kongress Europas! Die 250 bedeutendsten Schifffahrtsgesellschaften aus 50 Ländern stellen hier ihre Schiffe, ihre Programme und ihre maritimen Zukunftsideen vor. Die namhaftesten Vertreter aller Kreuzfahrt-Reedereien haben ihr Kommen angesagt. Geleitet wird die „Seatrade Europe Fair” von Richard J. Vogel, dem Chairman von TUI Cruises. 6,1 Millionen Kreuzfahrtgäste habe die Branche im vergangenen Jahr gezählt, sagte er. Das sei ein Zuwachs von über sieben Prozent gegenüber 2011. Und diese Entwicklung gehe weiter, das verrieten schon die Frühbuchungen für 2013 und 2014. Vogel teilte mit, dass alle namhaften Werften im In- und Ausland derzeit ausgebucht seien mit Neubau-Aufträgen. Allein bei der Meyer Werft in Papenburg stünden sechs Superschiffe im Auftragskalender. Die Neptun Werft in Warnemünde werde 14 neue Flußschiffe bauen. Auch die Auftragsbücher von STX Frankreich, STX Finnland, Fincanteri in Italien und drei koreanischen und chinesischen Werften seien voll. Insgesamt würden demnächst 21 große Kreuzfahrtschiffe gebaut! Dazu komme der originalgetreue Nachbau der TITANIC auf der chinesischen Werft Jinling Shipyard im Auftrag des australischen Milliardärs Clive Palmer. Diese Replica solle auf der Route Southampton-New York verkehren. Höhepunkt in diesem Jahr sei die Indienststellung der NORWEGIAN BREAKAWAY – die bei der Meyer Werft in Papenburg konstruiert und gebaut wurde. Übrigens ist die Rangfolge der drei bedeutendsten europäischen Kreuzfahrthäfen der Gegenwart: 1. Barcelona, 2. Southampton, 3. Hamburg. Das SeereisenMagazin wird über den Kongress in Hamburg ausführlich berichten. |
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Wieder „Panik” auf See |
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Udo Lindenberg und TUI Cruises gehen wieder auf Tour, mit dem Panik-Orchester und 2.500 rockverrückten Passagieren. Die MEIN SCHIFF 2 wird zum „Rockliner”. Am 25. Mai 2014 geht es ab Hamburg Richtung Norden nach Oslo und Kopenhagen. Vor zwei Jahren war der erste Rocker-Ausflug an Bord ja schon ein großer Erfolg. SeereisenMagazin-Korrespondent Herbert Fricke war der erste, der schon 2009 in seinem Buch „Geständnisse an der Reling” über das Projekt „Rockliner” berichtet hatte. Gemeinsam mit Udo Lindenberg hatte er das Projekt an der Bar der MEIN SCHIFF 1 am Polarkreis ausgekungelt. Herbert Fricke hat auch die Geschichte der denkwürdigen Kollision der STOCKHOLM mit der ANDREA DORIA recherchiert – Udo Lindenberg einen Millionenhit daraus gemacht: „Aber sonst ist alles klar auf der ANDREA DORIA”. Wer mit will auf den Udo-Törn im nächsten Jahr,
sollte sich ganz schnell Tickets besorgen unter
www.tuicruises.com – denn
wie beim letzten Mal wird die rockige Kreuzfahrt ganz schnell ausverkauft
sein.
Udo Lindenberg und Herbert Fricke auf der MEIN SCHIFF 1. |
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Konten leeren, Glück vermeeren! Ein Kommentar von Herbert Fricke |
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Genau genommen sind wir ja schon mitten drin in der Geld-Entwertung. Aber auszusprechen traut sich das keiner, weil ja nun der sogenannte Wahlkampf kommt – mit all seinen Verdrehungen und Unwahrheiten, ja sogar mit seinen dreisten Lügen. Denn auch jeder Dumme kann sich ausrechnen, dass – beispielsweise – unsere „armen” griechischen Europa-Brüder nie und nimmer all die Milliarden zurückzahlen können und zurückzahlen wollen, die sie gerade abstauben. Auch Zypern ist ein Milliardengrab. In Hamburg, Köln und Wanne-Eickel mussten Schwimmbäder, Bibliotheken und Altenheime dichtgemacht werden, weil sie „sich nicht rechnen”. Da geht es um einige wenige Millionen. Auf Zypern geht es um Milliarden. Die sollen „sich rechnen”? Aber man braucht gar nicht bis ins Mittelmeer zu
denken. Hier bei uns ist die Verschwendung ja auch in vollem Gange. In
Hamburg wurde für die deutsche Marine jüngst die Fregatte
HAMBURG gebaut. Kostenpunkt: 1,3
Milliarden Euro! Oder auch: drei Elb-Philharmonien! Über den
musikalischen Bau-Zoff an der Elbe regen sich alle auf. Mit Recht. Über die
rausgeschmissenen Rüstungs-Milliarden niemand. Solche Fregatten haben,
glücklicherweise, keine Feinde. Die vorangegangenen Lenkwaffen-Zerstörer
haben nie einen scharfen Schuss abgefeuert. Schwimmende Milliardengräber.
Im praktischen Einsatz, zum Beispiel gegen Piraten am Horn von
Afrika, haben sich unsere Fregatten als völlig ungeeignet erwiesen. Da
brauchte man kleine schnelle Boote und keine schwimmende träge
Hochtechnologie. Dies ist nur ein
Beispiel für Fehlplanung und Steuergeldverschwendung.
Ähnliche Schiffe hat man den Griechen aufgeschwatzt. Gegen wen denn
eigentlich? Unsere „südliche Flanke” müsse geschützt werden,
labern Verteidigungs-Staatssekretäre. Ach so, gegen die
angriffslustigen Türken ... die wollten doch mal rein in die EU – und sie
nicht versenken! Wir werden von einer Politkaste aus Opportunisten regiert. Auch die sogenannte Opposition bietet bisher weder Denker noch Lenker auf. Das Rumgeeiere in den dutzend gleichen und immer gleich langweiligen Talkshows ist öde, blöde und stereotyp. Immer wieder Bosbach, Trittin und Lindner. Immer wieder die gleichen „Experten”. Bevor sie reden, weiß man schon, was kommt. Neue, andere Argumente sind nicht erwünscht. Die gleiche Leier jeden Abend. Neulich haben Jauch, Maischberger, Illner, Beckmann, Will, hart aber leer alle das gleiche hochbrisante Thema „Frauenquote” abgenudelt . Jede Minute Fußball ist spannender als dieses Flach-Gesülze. Ja, ja – jetzt kommt gleich wieder das Argument, dies seien „Stammtisch-Parolen”. Ach, würden die Damen und Herren Politplauderer von der Leyen, Rösler, Kauder, Schröderlein, Pummel-Roth, Altmaier-Adipositas und Eifer-Künast (es gibt nichts, worin die nicht „Expertin” ist !) – ach würden die alle doch ab und zu an einem ganz normalen Stammtisch sitzen, dann wüssten sie, was die Menschen wirklich bewegt. Bestimmt nicht die „Frauenquote” in Vorstands-Etagen
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Welcher Realist glaubt denn, diese
Länder könnten auch nur annähernd begleichen, was sie an Schulden angehäuft
haben? Sogar wir selbst, wir 80 Millionen Bundesdeutsche,
werden unsere Schuldenberge redlich nie wieder los. Wer so
etwas in Aussicht stellt, hält andere für blöd. So etwas
funktioniert allenfalls per „Schuldenschnitt”. Der wird kommen,
ob schleichend oder radikal. Eine derbe Inflation können sich
die Wahlstimmenfänger nicht leisten. Also werden sie den Trick
mit dem Schnitt versuchen. Was mich wundert, ist die Ignoranz der Jüngeren.
Deren Zukunft wird per Überweisung an marode Schuldenstaaten demoliert. Gut
gemeinte, aber falsche Transformation der eigenen Reserven. Diese Reserven,
die unserer nächsten Generation gehören, werden schleichend wegverschwendet.
Für welch vergleichsweise irrelevanten politischen und
gesellschaftlichen Ziele sind wir Eltern und Großeltern damals
auf die Straße gegangen! Jetzt geht es um das wirtschaftliche
Überleben, um Stabilität und eine von den Eltern hart erarbeitete Ebene, die
man Wohlstand nennt. Aber die jetzige Generation der 30-, 40-Jährigen hält
merkwürdig still, scheint es einfach hinzunehmen, dass finanzpolitische
Verantwortungslosigkeit ihnen gerade die Zukunft
verbaut. Solche Schuldenberge aufzuhäufen, halte ich für ein
Vergehen an unseren Kindern und Enkeln. Wenn es nun aber so kommt wie es kommen muss,
angesichts der Unfähigkeit unserer politischen Leitfiguren, dann müssen nun
auch wir Senioren Ex-Leistungsträger unser Dasein überdenken.
Der unanständig gewordene Vater Staat, der seine Kinder
missbraucht und steuersüchtig geworden ist, wird immer gieriger.
Dieser Staat ist verschwendungssüchtig.
Er ist ein steuerpolitisches Säugetier. Er braucht das Geld für seine
vielen unsinnigen Ausgaben. Also wird er auch Ihren Wohlstand
abkassieren, liebe deutsche Arbeitstiere der Vergangenheit. Der
Rentengeier kreist schon über den deutschen Bundesländern. Das Thema „Konten-Offenlegung” wird im
Finanzministerium schon diskutiert. Man wird das alles nie
„Enteignung” nennen, aber was da kommt, kommt dieser Vokabel ziemlich nahe.
Das heißt, verehrte Silberlocken, liebe Glatzen, verwandelt
Eure Rücklagen jetzt egoistisch in eigene Wohltaten für Euch selbst.
„Konten leeren, Glück vermeeren”,
heißt meine Überschrift. Rauf auf’s Schiff und rein ins Glück!
Es gibt so schöne Kreuzfahrtschiffe, so interessante Routen, so
beglückende Reisen, es gibt noch so viel zu sehen, auch wenn man 60, 70 oder
80 ist – jedenfalls scheint mir jeder Passagepreis besser und sinnvoller
angelegt, als für einen „Rettungsschirm” in Saloniki oder
Nikosia, oder für die Abgreifkonten unersättlicher Eurokraten.
S I E haben für ihr Geld hart
gearbeitet, die allermeisten jedenfalls, jetzt soll ihr Geld für Sie
arbeiten und ihnen ein spätes Glück an Bord ermöglichen. Zum
Ausgeben Ihrer Ersparnisse brauchen Sie keinen ungetreuen Vater Staat. „Was
weg ist, ist weg” sagt der Volksmund. Gut, wenn Sie es für sich selber
weggegeben haben. Die Sintflut, die nach uns kommt, kommt
sowieso. Schwimmen wir lieber auf der Welle, als uns ihr
auszuliefern! |
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Toshi Yoshihara und James R. Holmes Der rote Stern über dem Pazifik China auf dem Weg zur Weltmacht! Nicht nur wirtschaftlich, das wussten wir ja schon. Jetzt aber auch in rasch wachsender Weise auf dem gefährlichen Feld der maritimen Machtpolitik. Mit analytischer Genauigkeit zeigen die Autoren Yoshihara und Holmes auf, wie die riesige chinesische Kriegsmarine dabei ist, immer mehr Einfluss im pazifischen Raum unseres Globus zu gewinnen, immer mehr eigene geographische „Clans” am und im größten Ozean der Erde abzustecken. China braucht immense Mengen an Rohstoffen. Dazu muss China Seemacht sein. China streckt seine Fühler schon jetzt aus nach Afrika, Südostasien und sogar nach Südamerika. China bereitet sich vor auf seine Rolle als neue Supermacht im Pazifischen Ozean. Der Marine-Ausbau ist atemberaubend. Fregatten, Korvetten, U-Boote, Flugzeugträger, Landungsboote, Schnellboote. Chinas Marine rüstet auf! Die ferneren Folgen sind unabsehbar. Damit werden sich die nächste und übernächste Generation auseinander zu setzen haben. Die näheren Folgen aber sind bereits spürbar: ein komplett verändertes militärstrategisches Denken und Planen der USA, Japans, Taiwans und der anderen Verbündeten im Pazifik. Dies hat natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf uns, auf Europa und „den Westen”. Bisher war die NATO der militärische Dreh- und
Angelpunkt. NATO = North Atlantic Treaty Organization. Aber es geht künftig
mehr um „South Pacific” als um „North Atlantic”. Die Russen sind der NATO ja
als potentieller „Feind” abhandengekommen. Nun bringt sich auf
der anderen Seite der Weltkugel eine neue Militärmacht in Stellung. Das
heißt als logische Folge: Europa wird sich künftig viel mehr selber helfen
müssen. Europa kann militärisch nicht mehr auf die omnipräsenten Amerikaner
bauen. Europa wird seine Konflikte demnächst allein diplomatisch
bewältigen oder militärisch austragen müssen. Das Gewicht der Russen in
Europa wird sich wieder verstärken. Denn das Gegengewicht, die
Atomstreitmacht USA, muss seine pazifische Flanke sichern.
Entsprechende militärische Grundsätze hat Barack Obama schon verkündet.
Nicht als Friedensnobelpreisträger, sondern als Präsident und
Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte. Dies ist kein Unterhaltungsbuch, keine leichte Lektüre. Dies ist ein Lehrbuch, aber keineswegs nur für Militärstrategen, sondern in erster Linie für Außenpolitiker und alle diejenigen, die sich für Außen- und Militärpolitik interessieren. Es ist auch ein Buch für geistige Schachspieler. Denn Strategie und Taktik spielen – wie beim Schach – eine besondere Rolle hier. Und es ist ein Buch für viele unserer kleinkarierten Politiker, die sich über Wachtelkönige und Glühbirnen, über Betreuungsgelder und Dirndlwitze erregen. Die Musik, meine Damen und Herren, die spielt ganz woanders! Herbert Fricke |
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