Ausgabe 5-2013 
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„Meine” NORRÖNA noch beim Betanken in Hirtshals bei scheinbar ruhigem Wetter.

„Meine” NORRÖNA noch beim Betanken in Hirtshals bei scheinbar ruhigem Wetter.
   

Carsten Behm

Auf den Spuren der Wikinger

Mit der NORRÖNA auf Nordatlantik-Kreuzfahrt

Man nehme ein 163 Meter langes und 30 Meter breites Schiff, ein paar freie Tage in einer preisgünstigen Zeit –  und schon kann man eine herrliche Kreuzfahrt durch den Nordatlantik mit vielen bisher unbekannten, wenn auch aus Norwegen ähnlichen Eindrücken erleben.

 

Anfahrt

Nach 800 Kilometer entspannter Autobahnanreise war Hirtshals erreicht, der Fährhafen in Nordjütland, wo sich seit Aufgabe des Fährhafens Hanstholm durch Smyril Line und Fjordline der Fährverkehr konzentriert, sieht man einmal vom Stena-Hafen Frederikshavn ab. Und da lag sie, „meine” weiße NORRÖNA, dazu blauer Himmel, einfach ein perfekter Anblick. Ein großes  Plus ist dann noch die fast grenzenlose Freiheit in skandinavischen Häfen, so dass man sein schwimmendes Zuhause der nächsten sieben Tage und Nächte vom Kai gegenüber fotografieren konnte, wenn auch die Kamera nur unter großer Anstrengung zu halten war wegen des kräftigen Windes. Das ließ den Gedanken an die mitgenommenen Seekrankheits-Tabletten aufkommen ...

Das Auto wurde an Bord so geparkt, dass man es auf den Färöer später zu einem Kurzausflug an Land fahren konnte, was bereits an der Abfertigung  so angegeben werden musste. Die Kabine war ausreichend geräumig, der Duschraum leider etwas undicht, was man erst Tage später an der von unten nassen abgestellten Reisetasche merkte. Dann auf zum ersten Schiffsrundgang, und das kann man wörtlich nehmen. Der Ausblick über der Brücke vom offenen Freideck 9 ist einfach umwerfend, was sich ebenfalls in den nächsten Stunden bewahrheiten sollte ...

Die NORRÖNA macht einen gut gepflegten Eindruck, es gibt im Gegensatz zu hochmodernen Kreuzfahrtfähren, auf denen man anscheinend nur noch konsumieren soll, viele ruhige Ecken, um auch mal ein Buch zu lesen, ebenso viele Restaurants, überwiegend mit Selbstbedienung, so dass man nicht von aufdringlichem Personal genervt wird.

Das Servicepersonal war übrigens richtig gut, fast  alle deutlich unter 30 Jahre alt, sie hatten alles im Griff und wirkten allesamt glücklich, hatten Spaß bei der Arbeit, waren aufmerksam und natürlich-freundlich, immer für einen netten Plausch mit ihren Gästen zu haben, aber ohne ihre Arbeit zu vernachlässigen.

Dann plötzlich eine rasante Abfahrt aus der engen Hafenausfahrt mit 40 Minuten Verspätung wegen Wartens auf Fracht, aber das sollte bei der langen Überfahrtszeit von 38 Stunden bis Torshavn keine Rolle spielen. Am Abend gab es einen herrlichen Sonnenuntergang vor Norwegens Küste, daneben blinkten die Leuchttürme von Kap Lindesnes und Lista und dann das Abendbuffet. Am Ende Reise waren 4 Kilo Eigenmasse hinzugekommen, da hätte der große Anteil süßer Nachspeisen schon zum Sattwerden gereicht. Man wurde platziert, ich hatte Glück und landete genau mittig hinten direkt am Fenster mit wunderbarem Blick auf das zurückgelegte Fahrwasser.

 

2. Tag – Unruhiger Seetag

Aha, meine Seekrankheitstabletten kommen zum Einsatz und nach zuvor mehreren vergeblichen Versuchen in den Tag zu starten, ging es nach 13:00 Uhr endlich und zum Frühstücksbuffet, welches genauso üppig gefüllt war wie am Abend. Vor dem Restaurant waren danach aufgrund der langen Atlantikwellen einige Essensreste zu finden, die vorher schon durch Mägen gewandert waren ...

Oben auf Deck 9 musste man dann das Sich-nach-vorne-fallen-lassen simulieren, um überhaupt vorwärts zu kommen, vorbei war es mit dem Unwohlsein, der Sturm pustete es weg. Später beruhigte sich Rasmus und man konnte das eine oder andere Bier auf dem Sonnendeck genießen. Trotzdem hatte das Islandtief Spuren hinterlassen, wenn auch nur vorsichtshalber im Fahrplan, man teilte mit, dass man mit der NORRÖNA etwas länger als geplant am Folgetag in Torshavn abwettern würde, genauer gesagt statt Abfahrt 14 erst 22 Uhr. Also war schon mal der 1. Reisetag auf Island mit dem Auto in Gedanken in der Umplanung. Aber man improvisiert ja gern. Umso mehr Zeit stand für die Färöer zur Verfügung. Erst einmal aber galt die Aufmerksamkeit den Shetland-Inseln, welche wir bei steifer Brise nördlich passierten und nur durch verkrampfte Hände war der Fotoapparat zu halten, aber alles bei herrlichem Sonnenschein, einfach tolle Ansichten, die die Natur dort zu bieten hat. Danach hatte man dann wieder Appetit aufs Abendessen. Gute Nacht.

 

Herrlich frische Seeluft auf einem geräumigen Deck (an Steuerbord war genauso viel Platz.)

Herrlich frische Seeluft auf einem geräumigen Deck (an Steuerbord war genauso viel Platz.)

 

Schafe und ihre Inseln

Nach wiederum äußerst unruhiger Nachtfahrt, bei der sämtliche Ablagen in den Kabinen leer gefegt wurden, legte das Schiff früh um 5 Uhr planmäßig in Torshavn an. Im Halbschlaf fuhr ich das Auto von Bord, kehrte zum Duschen und Frühstück zurück und dann begann ein sehr schöner Ausflug über die Inselgruppe Färöer, vom Mutterland Dänemark weitgehend unabhängig, bei genauso wechselhaftem Wetter, wie man es von Norwegen her kennt – einfach ein Viertelstündchen warten und dann ist der Regen der Sonne gewichen – der Sturm blieb ...

Wasserfälle führten von unten nach oben, Meeresbrandung sah über Ortschaften von weitem so aus, als käme sie über die Häuser hinweg, Nässe von allen erdenklichen Richtungen und plötzlich auf einer kleinen Passstraße auch noch Wintereinbruch, Blick von oben auf einen absolut grünen, mit Werbebannern verzierten Fußballplatz direkt am Wasser, ein unwirklicher Anblick, ob man da als Fußballer auch Windkurven berechnen muss? Vielleicht gewinnen deshalb die Färinger ab und zu mal in einer Qualifikation. Wieviele Bälle die da wohl im Jahr verbrauchen?

 

In Gjógv am Djupini-Sund, dem Hauptdurchfahrwasser auf dem Weg nach Island.

In Gjógv am Djupini-Sund, dem Hauptdurchfahrwasser auf dem Weg nach Island.

 

Zwischenstopp an einem Bankautomaten, um färingische Banknoten zu holen, sehr schöne Motive und man kann sie an Bord gegen dänische eintauschen (1:1 ohne Gebühr). Die unterseeischen Tunnel sind mautpflichtig. Man bezahlt danach an einer Tankstelle, wo eine handschriftliche Quittung ausgestellt wird, wie aus einer anderen Zeit – herrlich.

Zurück in Torshavn  scheint plötzlich die Sonne, von Sturm keine Spur, also den Wagen abstellen, Stadtrundgang, Abendessen an Bord und danach daran denken, dass man ja das Fahrzeug noch holen muss, sonst wird es nichts mit den geplanten Islandausflügen.

Kurz nach der Abfahrt (vor uns fuhr noch die SMYRIL ab zur Südinsel) drehte die NORRÖNA zur anderen Seite um und legte noch einmal für Arbeiten am Schiff an, eine Notrutsche wurde per Kran entfernt. Danach stachen wir endlich wieder in See mit 8 Stunden Verspätung gegenüber Originalplan. Inzwischen kam die isländische Kälte auf den Färöer an, das Oberdeck war spiegelglatt. Auch die folgende Nacht verlief wieder nicht ganz ruhig.

 

Im Hafen von Torshavn, der Hauptstadt der Färöer, die SMYRIL (rechts im Bild)bedient die Linie nach Suduroy derselben Reederei (Strandfaraskip Landsins).

Im Hafen von Torshavn, der Hauptstadt der Färöer, die SMYRIL (rechts im Bild)bedient die Linie nach Suduroy derselben Reederei (Strandfaraskip Landsins).

 

Island, wir kommen

Am Morgen danach beruhigte sich das Wasser wieder, Schneeschauer wechselten mit Sonne. Im Saga-Café gab es einen Film auf Dänisch über Island, sehr schön. Nur ein anderer deutscher Tourist nährte mit lautem Gerede das Vorurteil über diese Landsleute. Zu denken sollte auch ein Schild geben, das vor dem Restaurantbereich und nur auf Deutsch (!) an mehreren Stellen zu lesen war: „Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Waren vom Buffet nicht aus dem Restaurant heraus gebracht werden dürfen und unsere Personal diese extra berechnen wird”. Welche Massen da wohl zuvor schon von raffgierigen Mitbürgern herausgeschleppt wurden?

Die Wartezeit auf das Erspähen des eisigen Landes vertrieb man sich mit Lesen oder dem Thronwechsel in den Niederlanden im norwegischen Fernsehen, das in den Kabinen zu empfangen war.

 

Einfahrt in Seydisfjördur am 4.Tag der Reise

Nach der ersten Stunde Uhr zurückstellen, gab es auf den Färöer eine nochmalige Zeitumstellung. Auf Island gibt es keine Sommerzeit, man sah auch schnell, dass das unglaubwürdig wäre, alles weiß! Unser Islandtief hatte ganze Arbeit geleistet. Ankunft im herrlich sonnigen und weißen Seydisford war dann 16 statt 9 Uhr in Seydisfördur, Fahrzeugentladung, Zollbefragung (schön, dass es so etwas noch gibt in scheinbar grenzenlosen Zeiten), ab an den nächsten Bankautomaten und 15.000 Isländische Kronen geholt und los ging die abgespeckte Rundfahrt. Der Kurs zum Euro steht übrigens bei etwa 155:1 ...

Im Gegensatz zu den Empfehlungen in Reisehandbüchern benötigt man keine Kreditkarte auf Island, lediglich eine Maestro-Karte. Die funktioniert fast überall. Hingegen braucht man kaum Bargeld, nicht einmal beim Tanken. Tankstellen mit Bedienung gibt es nicht.

Die rund 600 Meter hoch gelegene Passstraße war komplett mit weißen Wänden versehen, `runter über das im Tal gelegene grau-grüne Egilsstadir und ab auf die Ringstraße 1, welche teilweise nur als Schotterpiste existierte. Ein schwarzer Lavastrand lud nur aus dem Auto heraus zum Baden ein.

 

Ringstraße Nr. 1

Dann eine neue Erkenntnis, Warnschilder: „Achtung, Steinschlag” haben auf Island ihre Bedeutung. Es blieb die Wahl zwischen Schlangenlinien fahren oder die frisch gefallenen Brocken zur Seite zu räumen, was aber auch nicht ungefährlich geworden wäre. Trotz einer knappen Steinhöhenverschätzung gab es keinen größeren Fahrzeugschaden ...

 Der Ort Gjogv auf den Färöer. Durch diesen Sund fährt die NORRÖNA durch.

Der Ort Gjogv auf den Färöer. Durch diesen Sund fährt die NORRÖNA durch.

Abendessen wurde in einer Straßenküche eingenommen, frisch gebratenes Schellfischfilét für 13 €, schöne Atmosphäre inmitten der wortkargen isländischen Bevölkerung. Nach einer weiteren anstrengenden Passstraßenfahrt im Schnee-Treiben rundete ein Ortsrundgang in Seydisfjordur den Tag gegen 22.30 Uhr ab.

 

Der Winter hat uns fest im Griff

Nächster Morgen – Schleier vor den Augen beim Blick aus dem Fenster? Man erkennt kaum Konturen? Es gab keine, dichtes Schneetreiben bei Windstärke 7 die ganze Nacht lang. Wie wohl unser Pass nach Egilsstadir aussieht? Ob die Schneeräumer am Maifeiertag auch arbeiten? Sie taten es. Das draußen geparkte Auto war komplett eingeschneit, die Straße sah nicht besser aus, ein Pkw mit britischem Kennzeichen kam entgegen. Die Besatzung deutet an, man solle lieber nicht weiter fahren. Aber kurz darauf folgte ein Bus. Der musste ja irgendwo herkommen. Also weiter. Immer wieder abbremsen und den Straßenverlauf versuchen zu entdecken, ah, da geht’s weiter, orange Straßenbegrenzungspfähle, danke. In Deutschland sind sie weiß ...

Geschafft, nach 45 Minuten waren die 26 Kilometer zu Ende und wieder Land in Sicht. Der Wintereinbruch sorgte aber dafür, dass von den wenigen Straßen auf Island nur noch einzelne passierbar waren. Weder zum Dettifoss noch zum Vulkan Krafla war ein Weg frei. Und immer wieder heftige Schneefälle. Der Rückweg war zu beachten. Man wollte ja nicht 1 Woche warten müssen auf die nächste Abfahrt bzw. man konnte nicht.

 

Gruß aus der Hölle? Die Erde lebt

Immerhin reichte es noch für einen kurzen Blick zum Godafoss und den Mückensee (wann die hier wohl einfallen werden?) und die Lavaskulpturen „Dimmuborgir” warteten auch noch kurz auf uns, ein Stück weiter der scheinbare Gruß aus der Hölle, stinkend und zischend, rauchend und fauchend zwischen Gesteinsbrocken, Schwefelgeruch, Island eben. Und keine Schilder „man darf nicht”, „Gefahr”, keine Absperrungen usw., man muss einfach nur aufpassen. Unterwegs beim kurzen Fotostopp auf einer Brücke ließ sich die Tür nur mit großer Mühe aufschieben, von außen total vereist. Das Lenken wurde auch immer schwerer, die Radkästen waren voll mit einem Eis-Sand-Schotter-Gemisch, ebenso war der gesamte Fahrzeugrahmen von unten mit einem schweren Eispanzer versehen, welcher sich erst an Bord kurz vor Torshavn gelöst haben sollte.

Weiter ging es auf der Ringstraße zurück zum Schiff. Das Wetter hatte sich merklich entspannt, so dass wir noch ausreichend früh an unserer NORRÖNA ankamen, gerade rechtzeitig zum Beginn der Fahrzeugverladung. Nach dem Abendbrot (oder lieber -festmahl) ging es wieder los auf den langen Seeweg, eine halbe Stunde vor Plan sogar, alle Mann an Bord. Auf dem Oberdeck wurde Glögg ausgeschenkt, kostenlos. Die 18stündige Überfahrt zu den Färöer verlief dann ziemlich ruhig.

 

Die NORRÖNA im Hafen von Seydisfjördur, einer 700-Einwohner-Stadt im Osten Islands

Die NORRÖNA im Hafen von Seydisfjördur, einer 700-Einwohner-Stadt im Osten Islands.

 

Abschied von Island, Vorfreude auf die Schafsinseln

Nach dem Frühstück gab es bei leichtem Seegang einen Film über die Färöer. Der laute Deutsche ließ sich diesmal zum Glück nicht mehr blicken. Die Inseln lagen vor uns im herrlichsten Sonnenschein. Die Fahrt ging über den Djupini-Sund. Unter uns fuhren Autos im Tunnel. Ankunft 15 Uhr in der Hauptstadt Torshavn, genug Zeit für einen weiteren Ausflug. Diesmal ging es gleich zum entlegenen Ort Tjörnuvik, von wo aus man die „Riesen” sehen konnte, zwei große, frei stehende 71 Meter hohe Felsen, die vorher vom Schiff aus lockten. Am Straßenrand am Ortseingangsschild erinnerten wollige Wesen an die Namensherkunft des kleinen Inselreichs, gerade „schlüpfte” wieder so ein Lamm vor unseren Augen aus dem Mutterleib. Mäh ... geschafft. Willkommen im Schnee – er kam noch einmal zurück.

 

Gerade „schlüpfte” wieder so ein Lamm vor unseren Augen aus dem Mutterleib.

Gerade „schlüpfte” wieder so ein Lamm vor unseren Augen aus dem Mutterleib.

 

Färöer voraus, unter diesem herrlich geräumigen Deck 9 befindet sich die Brücke.

Färöer voraus, unter diesem herrlich geräumigen Deck 9 befindet sich die Brücke.

 

Von der Bergstraße nach Torshavn, die seit Eröffnung der Tunnelstrecke anscheinend nur noch von Fremden benutzt wird, ergibt sich ein herrlicher Blick auf die beiden Fähren NORRÖNA und SMYRIL im Hafen von Torshavn. Es ist noch Zeit für einen kleinen Abstecher nach Kirkjuböur an der Südwestküste. Dort probt gerade ein Jugendchor für eine noch am selben Abend stattfindende Aufführung. Dafür bleibt leider kein Zeitfenster mehr übrig. Die NORRÖNA verlässt planmäßig um 21 Uhr die Färöer und begibt sich auf die lange Überfahrt nach Hirtshals.

 

Fahrt durch den Djupini, unter uns der Straßentunnel. Vor uns der Riese und die Zwerge.

Fahrt durch den Djupini, unter uns der Straßentunnel. Vor uns der Riese und die Zwerge.

 

Was brummt denn da?

Am Folgetag nach dem Erwachen zur geplanten Zeit ein Blick aus dem Kabinenfenster, oh Schreck, kein Land in Sicht, obwohl doch die Shetlands laut Berechnung zu sehen sein müssten? Er wird doch nicht? Er wird. Diesmal fährt der Kapitän aufgrund des erneuten Sturmes, allerdings aus Nord, an der Südseite der zu Schottland gehörenden Inselgruppe vorbei. Also schnell ’rein in die Klamotten und ’raus aufs Oberdeck, gerade noch rechtzeitig, die äußerste Insel wurde eben passiert. Die Vorbeifahrt dauerte etwa eine Stunde, das Frühstück muss warten, zu schön ist der Anblick. Mit dem Fernglas erblickt man sogar die Ponys gleichen Namens ...

 

Shetlands sonniger Süden

Nach dem Essen – man kann ja kaum noch – ein Blick nach Deck 2, leider ist die Sauna immer noch nicht geöffnet, ebenso das Planschbecken, welches während der gesamten Überfahrt wegen des Schaukelns nicht zur Verfügung stand. Aber das hatten die Wikinger ja auch nicht und schließlich hat man die Wikingerkreuzfahrt gebucht.

Also geht’s noch mal kurz an Deck, um danach endlich die Lektüre zu schaffen, die man sich für die reinen See(h)tage mitgenommen hat. Aber was ist das? Eine große Wespe im Anflug?  

 

Es ist wirklich keine Fotomontage, ein Helikopter der schottischen Küstenwache bei einer Übung, die 30 Minuten lang andauerte.

Es ist wirklich keine Fotomontage, ein Helikopter der schottischen Küstenwache bei einer Übung, die 30 Minuten lang andauerte.

 

Jedenfalls brummt sie so und farblich passt es perfekt, ein Helikopter der schottischen Küstenwache hat sich unsere Fähre für Übungszwecke ausgesucht, ein Spektakel,  Erst wollte man wohl die Hubschrauberlandeplattform auf dem Oberdeck nutzen. Aber da waren anscheinend die Zuschauerköpfe im Weg. Danach seilte man zu Deck 7 am Heck ab, dann noch eine Vorführung am Bug, direkt vor der Brücke und das alles bei mäßigem Wind, aber Notfälle gibt es eben auch selten bei Schönwetterlage. Der Tag ging dann in völliger Entspannung zu Ende.

 

Velkommen tilbage Danmark

Am letzten Morgen kurz vor Hirtshals begegnet uns die BERGENSFJORD, auf der man schon einige Fahrten gemacht hat und die nach Indienststellung der neuen Kreuzfahrtfähren (ob das auch nur Verkaufstempel werden?) für eine neue Verbindung über den Oslofjord umgebaut werden soll. Jütland hat uns wieder.

Bei starkem Wind – was auch sonst? – wird noch mal die Wanderdüne bei Rubjerg Knude erklommen. Die hat im Laufe der Jahre ihrem Namen alle Ehre gemacht und den versandeten Leuchtturm schon wieder freigelegt auf ihrem Weg nach Hirtshals. Dorthin schweift der Blick mit dem Fernglas und erspäht die NORRÖNA. Wie lange die Düne wohl braucht, bis sie sie erreicht hat? Das war’s – eine absolut empfehlenswerte Reise ist beendet.

Je nach Reisezeit und möglicher Sonderangebote (hier: Wikingerkreuzfahrt) muss man in der Einzelkabine und bei Pkw-Mitnahme mit etwa 850 € rechnen, bei mehreren Personen entsprechend weniger, im Sommer deutlich teurer.

 

Schiffsdaten MS NORRÖNA

Gebaut 2003 bei der Flender-Werft Lübeck, Baunummer 694, 163 Meter lang, 30 Meter breit, Tiefgang 6 Meter, Maschinen: 4 Caterpillar MaK 6M43, Geschwindigkeit 21 kn, 1.482 Passagiere, 1.343 Betten, 800 Pkw bzw. 1.830 Lademeter, Eigentümer: Strandfaraskip Landsins · Smyril Line

Auf der Rückfahrt wird die Südspitze Shetlands passiert.

Auf der Rückfahrt wird die Südspitze Shetlands passiert.

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