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Die
schwedische Inselstadt Visby begrüßt ihre Besucher in ihrem „grünen
Vorzimmer” Almedalen – zu deutsch: Ulmental, benannt nach
den Bäumen, die hier 1870 gepflanzt wurden und diese Parkanlage
begründeten. Im Mittelalter, zu Hansezeiten, befand sich hier der Alte
Hafen, der im Laufe der Jahrhunderte versandet war. |
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Carsten Heinke Landgang auf Gotland |
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Die schwedische Insel Gotland, seit Jahrtausenden besiedelt und bereits zu Zeiten der Wikinger ein bedeutender Platz für den Ostseehandel, lockt heute vor allem mit ihren sonnigen Stränden, mildem Klima, pittoresken Fischerdörfern und der bezaubernden mittelalterlichen Stadt Visby viele Besucher an. Auf den Routen der Kreuzfahrtschiffe hat die mit
knapp 3.000 Quadratkilometer Fläche nach Seeland zweitgrößte Insel des
nordeuropäischen Binnenmeeres einen festen und wichtigen Platz. Für die
Passagiere der MS ASTOR gehörte im August ein Landgang auf Gotland zu den
Highlights ihrer Ostseereise. Auch 2014 wird das Schiff wieder Kurs auf
Schwedens beliebteste und wohl auch schönste Insel nehmen. Die einstige Hansestadt Visby, heute Hauptort und Bischofsresidenz der Insel Gotland, beeindruckt ihre Besucher vor allem durch ihre sehr gut erhaltene mittelalterliche Architektur, die seit 1995 als Weltkulturerbe den Schutz der Unesco genießt. Sie steht auch im Mittelpunkt des ersten Ausflugs der ASTOR-Passagiere. Per Bus geht es nach Almedalen – zu deutsch: Ulmental. Hier, außerhalb der Stadtmauern von Visby, befand sich zu Hansezeiten der Hafen, der im Laufe der Jahrhunderte versandete und weiter entfernt von der Stadt, wo die Ostsee noch tiefer war, wieder aufgebaut wurde. Noch lange danach wurde der Platz deshalb „Gamle Hamn” (Alter Hafen) genannt. Seine jetzige Bezeichnung „Almedalen” verdankt er den Ulmen, die 1870 hier gepflanzt wurden und sein Schicksal als Park begründeten. Heute ist „Almedalen” mit seinen prächtigen Bäumen,
geflegten Rasenflächen, Blumenrabatten und Skulpturen das grüne Vorzimmer
der Inselstadt, verbindet ihre Bilderbuch-Silhouette hervorragend mit der
Ostseekulisse und ist sowohl bei Einheimischen als auch Gästen sehr beliebt. Entlang der von historischen Kornspeichern gesäumten
Strandgatan (Strandstraße) führt der Spaziergang zu „Kruttornet”
(Pulverturm), dem ältesten erhaltenen Bauwerk von Visby. Mit seiner
Errichtung wurde im Jahre 1151 begonnen. Vom alten Hafen bis zum Galgenberg Nur wenig jünger sind die anderen Gebäude der gewaltigen mittelalterlichen Stadtbefestigungsanlage, die das Bild der einst mächtigen Hansemetropole – heute einer eher verträumten Kleinstadt mit 22.000 Einwohnern – prägt. Dazu gehören neben weiteren wuchtigen (ursprünglich vier Dutzend!) Wehrtürmen die 3,6 Kilometer lange Ringstadtmauer sowie die Ruine der gotischen Visborg, einer zwischen 1411 und 1436 unter dem dänischen König Erich von Pommern gebauten Festung. Vom einstigen Reichtum der Hansestadt mitten in der Ostsee künden neben prächtigen Kaufmannshäusern auch Sakralbauten und deren Ruinen. Zur Blütezeit Visbys drängten sich viele Kirchen in den Mauern der Stadt, darunter auch Sankt Karin und Sankt Nikolaus, von denen inzwischen nur noch Ruinen erhalten sind. Bis heute in voller Pracht präsentiert sich der von
den Gotlandfahrern gebaute Dom Sankt Marien, dessen Geschichte bis ins
zwölfte Jahrhundert zurückreicht. Das 1225 der Jungfrau Maria geweihte
Gotteshaus wurde lange Zeit nur von seinen Erbauern – also als reine
Gästekirche – genutzt. Über wichtige Waren wachte Gott Bei den Gotlandfahrern handelte es sich um deutsche Kaufleute zur See, die Visby im Mittelalter als zentralen Umschlagplatz im Ostseehandel zwischen den Hansestädten der südlichen Küste sowie denen in Russland und dem Baltikum nutzten. Auf ihren Koggen wurde das Geld für den späteren Dom gesammelt. Und da die seefahrenden Händler praktisch dachten, berücksichtigten sie beim Bau der Kirche auch eine sichere Unterbringungsmöglichkeit für wichtige Waren – und zogen ein Extra-Stockwerk als Lagerboden ein. Daran erinnern noch heute die alten Windenhaken an der Domfassade. In sie wurden die Taljen (Flaschenzüge) mit der Ware gehängt und nach oben befördert. Auch die gemeinsame Kasse des Hansekontors von Nowgorod wurde zeitweilig in Sankt Marien aufbewahrt. Erst mit der dauerhaften Ansiedlung vieler aus
Lübeck, Hamburg und Bremen stammenden Kaufleute wurde Sankt Marien zur
Gemeindekirche der deutschen Bevölkerung Visbys, 1572 zur Bischofskirche.
Seine jetzige vornehmlich barocke Silhouette erhielt das von vielen
Baustilen geprägte Gotteshaus vor allem durch die Turmhauben im 18.
Jahrhundert. Prima Klima in mittelalterlichen Mauern Nach einem fantastischen Panoramablick vom Galgenberg auf Dom, Altstadt und Ostsee pilgern die ASTOR-Passagiere bergab durch enge, mittelalterliche Kopfsteinpflastergassen in eine weitere grüne Oase von Visby, dem Botanischen Garten. 1855 von einer humanistischen Gesellschaft gegründet, profitiert die kleine, aber sehenswerte Anlage heute von zahlreichen alten Gewächsen. In dem milden, fast |
mediterranen Klima auf der sonnenreichen Ostseeeinsel (das hier, mitten in der Altstadt noch von den schützenden dicken Ringmauern unterstützt wird) gedeihen Magnolien, Maulbeer-, Feigen-, Walnuss-, Tulpen-, Taschentuchbäume und viele andere Pflanzen, die in südlicheren Gefilden zu Hause sind. Zu den Publikumslieblingen des „DBW Trädgarden”
gehören eine Rosensammlung, der älteste Steingarten Schwedens mit einem
hübschen, kürzlich restaurierten Pavillon sowie der fast komplett von Efeu
überwucherten Ruine der Sankt-Olafs-Kirche, die einmal so groß war wie der
Dom. Fischerhütten und Schiffsgräber Ein weiterer Ausflug führt die Besucher nach Mittelgotland. Von Visby an der Westküste geht es mit dem Bus in südöstlicher Richtung ins geografische Zentrum der Insel auf dem durchschnittlich nur rund 55 Meter hoch gelegenen Kalksteinplateau. Der erste Stopp erfolgt in Dalhem, wo es einen
mächtigen Kirchenbau aus dem zwölften Jahrhundert mit reich geschmücktem
Portal zu bestaunen gibt. Nur einige Kilometer weiter warten die Ruinen des
Klosters Roma sowie die ländlichen Kirchen von Väte und Mästerby auf die
Gäste vom Schiff. Zurück an der Westküste, werden zwei malerische Fischerdörfer besichtigt. Neben dem winzigen Klintehamn beeindruckt Gnisvärd, einst größtes Dorf Gotlands, mit seinen rund 40 typischen Hütten, dem Netztrockenplatz und einer steinernen Strandkapelle. Unweit entfernt liegen die „Schiffssetzungen bei
Gnisvärd”, erstaunlich gut erhaltenen ovalen „Schiffsgräbern” aus der
Bronzezeit. Das größte der rund 3.000 Jahre alten Begräbnisstätten ist 47
Meter lang und sieben Meter breit. Von dem Gräberfeld ist es nicht weit bis
zu Högklint, einer bis zu 45 Meter steil aufragenden, eigentümlichen
Kalkklippe, die einen fantastischen Ausblick auf Gotlands Westküste bietet. Bei Pippi Langstrumpf zu Besuch Bevor der Bus nach nur acht Kilometer Fahrt gen Norden wieder in Visby hält, passiert er Kneippbyn. In dessen Freizeitpark steht die legendäre Villa Kunterbunt (schwedisch: Villa Villekulla) aus den berühmten Pippi-Langstrumpf-Filmen. Ursprünglich stand das Häuschen an einem militärischen Übungsplatz in der Nähe von Visby und wurde als Verwalterwohnung genutzt. Die meisten Filmszenen nach Astrid Lindgrens beliebtem Kinderbuch drehte Regisseur Olle Hellborn 1969 hier auf Gotland. Zurück auf dem Schiff, teilen Passagiere aller
Altersklassen mit großem Spaß ihre Erinnerungen an die lustige und
eigenwillige junge Buch- und Filmheldin – auch wenn die MS ASTOR nun nur
zurück nach Kiel fährt und nicht ins Taka-Tuka-Land in der Südsee. Aber
vielleicht bei einer anderen Kreuzfahrt ...? Gotland/Schweden
und Kreuzfahrten 2014 mit der MS ASTOR Informationen rund um die schwedische Insel Gotland
gibt es beim Gotland Tourist Info Centre, Donners plats 1, SE-62157 Visby,
www.gotland-erleben.de ·
info@gotland.com sowie bei Visit Sweden, Stortorget
3, SE-83130 Östersund, www.visitsweden.com
· germany@visitsweden.com Mit der MS ASTOR geht es im
kommenden Jahr unter
anderem auf folgende Reisen: „Majestätisches Nordeuropa” / Kreuzfahrt Ostsee & Nordsee Frühling vom 12. bis 20. Mai 2014, 9 Tage Deutschland – Dänemark – Schweden – Norwegen.
http://www.transocean.de/de/kreuzfahrt-ostsee-nordsee „Das Meer in den Bergen“ / Kreuzfahrt Norwegen vom
20. bis 26. Mai 2014, 7 Tage Norwegen.
http://www.transocean.de/de/kreuzfahrt-norwegen „Tradition zwischen Tea Time und Dudelsack” / Kreuzfahrt Schottland vom 26. Mai bis 8. Juni 2014, 14 Tage England – Irland – Schottland.
http://www.transocean.de/de/kreuzfahrt-schottland „Baukunst aus märchenhaften Zeiten” / Kreuzfahrt Ostsee vom 18. bis 31. August 2014, 14 Tage Polen – Lettland – Estland – Russland – Finnland – Schweden.
http://www.transocean.de/de/kreuzfahrt-ostsee Bei Onlinebuchung bis zu vier Monate vor Reisebeginn
profitieren Gäste von folgenden Vorteilen: Reiserücktrittskostenversicherung
automatisch inkludiert, 10 Prozent Ermäßigung auf Umsätze an Bord (gilt auch für
Getränkepakete), 10 Prozent Ermäßigung auf Landausflüge (die entsprechenden
Ermäßigungen erscheinen nicht im Buchungsprozess, sondern erst auf der
Rechnung). Weitere Auskünfte und Buchungen unter
www.transocean.de sowie unter der Telefon-Hotline 089-12281599 (montags bis
freitags von 8 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 18 Uhr).
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Der
Neue Hafen von Visby befindet sich etwas weiter entfernt von der Stadt, wo
die Ostsee tiefer ist. Wo früher Hansekoggen ein- und ausliefen, legen heute
Kreuzfahrtschiffe wie die MS ASTOR und die
Fährschiffe an – im Bild das achtere Passagierdeck des Schiffes. |
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Größtenteils
aus einem Kalksteinplateau bestehend, ist die Küstenlandschaft der Insel
Gotland vor allem im Norden durch entsprechende Felsformationen geprägt. |
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... die Türme
des Doms, die Viborg-Ruine und die Dächer der Altstadt von Visby. |
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Das
Burmeisterhaus am Donners Plats, benannt nach dem erfolgreichen Lübecker
Kaufmann Hans Burmeister, der es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
erbauen ließ. |
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Ausgestattet mit einem Zwischenboden zur Lagerung wichtiger Waren, diente der Dom zu Visby lange Zeit auch als Speicher der Gotlandfahrer. Sein jetziges
überwiegend barockes Outfit erhielt das Bauwerk vor allem durch die
Turmhauben im 18. Jahrhundert. |
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Nach einem
fantastischen Panoramablick vom Galgenberg auf Dom, Altstadt und Ostsee
pilgern die ASTOR-Passagiere bergab durch
enge, mittelalterliche Kopfsteinpflastergassen in eine weitere grüne Oase
von Visby, dem Botanischen Garten. |
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Die Stadtmauer von Visby wurde ab Mitte des 13.
Jahrhunderts zum Schutz der mittelalterlichen Handelsstadt erbaut. Der Bau mit drei Stadttoren und Hafenpforten dauerte rund 100 Jahre.
Ursprünglich sechs Meter hoch und turmlos, wurde das Bauwerk später um 44
Wehrtürme ergänzt und auf elf bis zwölf Meter erhöht. |
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Abschied von der Insel Gotland:
Zurück auf der MS ASTOR, genießen
die Passagiere beim Auslaufen des Kreuzfahrtschiffes noch einmal den
Bilderbuchblick auf die Jahrhunderte lang von den Hansen geprägte
Stadt Visby – wohl eine der schönsten im ganzen Ostseeraum. |
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