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Downtown Miami bei Nacht – das schillernde Zentrum einer Metropolregion, in der über 5 Millionen Menschen leben. |
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Thomas Meins Landgang in
Florida
– Miami mit Kindern |
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Die Skyline von Downtown Miami glitzert verführerisch in der Sonne, über der Biscayne Bay spannt sich ein blauer Himmel. Die weißleuchtenden Decks der Kreuzfahrt-Riesen im Hafen von Miami strahlen mit den Fassaden der Hochhäuser um die Wette – ein Rendezvous der Superlative. Miami ist mit über
vier Millionen Passagieren jährlich der größte Kreuzfahrthafen der Welt.
Südfloridas Metropole wird von den weltgrößten Cruiselinern angelaufen,
Schiffe wie die NORWEGIAN
EPIC
oder die CELEBRITY
REFLECTION
starten von Miami aus in die Karibik oder zu den Bahamas. Bis zu fünf
Abfahrten am Tag wickeln Reedereien wie Carnival Cruise Lines, Disney Cruise
Line, Royal Caribbean oder auch MSC Cruises ab. Die meisten
Passagiere bekommen von Miami nur wenig mit – abgesehen vom Freeway zum
Flughafen oder einem kurzen Bummel durch das Art-Déco-Viertel in South
Beach. Familien mit Kindern verlängern ihren Florida-Trip höchstens in
Orlando, wo Dutzende von Freizeit- und Vergnügungsparks Achterbahnen, Shows
und Micky Maus und Co. locken. Wer nach einer
Familienkreuzfahrt auf einem der Entertainment-Kreuzer noch ein paar
entspannte Tage dranhängen will, bleibt am besten gleich in Miami. Über 350
Hotels, tropische Strände und eine faszinierende Natur liegen praktisch in
Sichtweite des Port of Miami.
Miamis Tierwelt Für Besucher aus
Mitteleuropa ist Miamis Tierwelt absolut ungewöhnlich: In den tropischen
Gärten der Stadt flattern bunte Vögel, am Hotelpool huschen meterlange
Leguane vorbei, am Strand gehen Kormorane auf Fischzug. Ein bisschen Wildnis
ist fast überall in Miami. Noch wilder wird’s in den zahlreichen Zoos und
Tierparks in Südflorida. Während in Deutschland die Zoobesucher höchstens im
Streichelgehege mit Tieren in Kontakt kommen, bekommen neugierige Gäste in
Miami schon mal ein Alligator-Baby in die Hand gedrückt. Kühl und ledrig
fühlt sich das an – und es ist ungefährlich. Der Reptilien-Nachwuchs in der
Everglades Alligator Farm in Florida City, der stündlich in Shows vorgeführt
wird, zeigt keine Zähne, sondern hat die Schnauze verbunden. Gefährlich wird
es höchstens für den Trainer, der sich während der Show einen Ringkampf mit
einem ausgewachsenen Exemplar liefert und die ruppigen Jagdmethoden früherer
Everglades-Bewohner demonstriert. 500 Alligatoren, Krokodile und Kaimane
leben auf der Farm, weitere 2.000 tummeln sich in den Sümpfen rund um den
Tierpark, der eine knappe Autostunde von Downtown entfernt liegt. Die aufregendste
Art, einige dieser Urviecher in freier Wildbahn zu erleben, ist die Fahrt
mit dem Airboat. Ein Everglades-Klassiker – die Boote starten von der Farm
aus regelmäßig zu kurzen, aber heftigen Fahrten. Es ist laut, es ist feucht,
und es ist ein Riesenspaß. Der Käpt’n gibt mächtig Gas, beschleunigt das
leichte Boot auf 40 Meilen und prescht durch die grüne Hölle. Weitet sich
die Wasserfläche, legt er lässig eine 360-Grad-Drehung hin: das Wasser
schwappt ins Boot, das Publikum kreischt, Schuhe und Hosen sind pitschnass.
Die Krokodile und Alligatoren, die am Ufer in der Sonne dösen, lassen sich
dadurch nicht aus der Ruhe bringen.
Besuch in der Heimat von Flipper Bleiben wir im
nassen Element. Das Miami Seaquarium in Key Biscayne gilt als die
Familien-Attraktion Südfloridas. Das Seaquarium ist die Heimat von Flipper.
Hier entstand in den 60ern die legendäre TV-Serie um den berühmtesten Delfin
der Welt. In einigen Ecken spürt man noch den Charme vergangener Tage, die
Anlage könnte aber zumindest in Teilen eine kleine Renovierung vertragen.
Wie auch immer: das Entertainment-Angebot ist riesig. Besucher haben die
Wahl zwischen Shows mit Flipper-Nachkommen und anderen Delfinen, dem Orca
Lolita, dem Seelöwen Salty, Aquarien mit Seekühen, Rochen und exotischen
Fischen. Die Kids können mit einem Taucherhelm in die Unterwasserwelt
Floridas abtauchen, bei der Hai-Fütterung am Shark Channel dabei sein,
Krokodile auf ihrer Insel beobachten oder einfach nur die bunten Flamingos
im Gehege bewundern. Und: Sie können mit Delfinen kuscheln.
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Affen und Kängurus auf Jungle Island Das tropische Klima
in Florida macht’s möglich: Affen, Kängurus und gefiederte Importe von der
Südhalbkugel fühlen sich auch mitten in Miami wohl. Der Tierpark Jungle
Island liegt zwischen Downtown Miami und South Beach. Er wird bevölkert von
kreischenden Vögeln aus den Dschungeln der ganzen Welt wie Papageien,
Kakadus und Aras. Ein Exot unter den Exoten ist ein Kasuar, ein großer
flugunfähiger Vogel und einziger lebender Nachkomme des Velociraptors. Das
Tier von der Größe eines Vogel Strauß ist auch das einzige gezähmte Exemplar
seiner Art weltweit. Der Kasuar ist Star einer täglichen Show, auf der auch
Geier und Kakadus zu bewundern sind. Auf speziellen
VIP-Safaritouren gibt’s auf Jungle Island Gelegenheit, Affen und Kängurus
nahe zu kommen. Näher geht’s nicht: Die Roten Kängurus, die sich in ihrem
Gehege von Besuchern füttern lassen, sind handzahm, anders als ihre
australischen Artgenossen. Die Lemuren, mit denen Zoogäste eine
Viertelstunde in ihrem Haus verbringen können, sind alles andere als
schüchtern. Ängstlich sind hier eher die menschlichen Gäste, denn die
federleichten Primaten springen sofort auf Kopf und Schulter und greifen
sich blitzschnell das Futter aus der offenen Hand. Da heißt es, Ruhe
bewahren und still sitzenbleiben. Wer aufsteht, könnte von den Affen als
Feind angesehen werden, erklärt der Trainer. Aber die Affen-Mensch-Begegnung
verläuft absolut friedlich. Eine fantastische Erfahrung.
Ein Spielhaus am Hafen Weniger friedlich
geht’s gegenüber von Jungle Island zu. Ein paar Hundert Meter entfernt vom
Mini-Dschungel und gleich vis-à-vis vom Kreuzfahrtterminal befindet sich das
Miami Children’s Museum. Mit einem Museum im herkömmlichen Sinne hat das
Haus wenig zu tun. Eher schon mit einer Indoor-Spielhalle. Vor allem für
jüngere Kinder ist das Children’s Museum ein perfekter Platz zum Toben,
Spielen, Lärm machen. In 14 Themenräumen können sich die Kids nach
Herzenslust vergnügen: in einer nachgebauten Shopping Mall, einer
Feuerwache, beim Beladen von Containerschiffen, Klettern, Malen, Basteln und
in interaktiven Ausstellungen.
Speedboat-Spaß und Karibik-Partys Ein Muss in Miami
ist eine Bootsfahrt durch die Kanäle und um die Inseln der Stadt. Die
aufregendste Variante dieses Trips startet am Bayside Marketplace in
Downtown: Die Thriller Miami Speedboat Tour dürfte die schnellste
Hafenrundfahrt der Welt sein: Das Boot im „Miami Vice”-Stil pflügt mit bis
zu 55 Meilen durch die Bucht. Die rasende Fahrt geht vorbei am Yachthafen,
am Kreuzfahrtterminal und an der Milliardärs-Enklave Fisher Island – und
hinaus aufs offene Meer, von wo es eine fantastische Sicht auf South Beach
und das Art-Déco-Viertel gibt. Dort, wo die Reichen und Schönen zwischen
South Beach und Festland auf exklusiven Inseln residieren, schaltet der
Skipper ein paar Gänge zurück. Das Thriller-Boat gleitet vorüber an der
ehemaligen Villa von Michael Jackson, am Anwesen von Gloria Estefan, dem
Palast von Ricky Martin und anderen Glamour-Adressen. Am Bayside
Marketplace dagegen tobt das ganz normale Leben. Und normal heißt in Miami –
es geht karibisch bunt zu. Bayside ist eine Shopping- und Partymeile direkt
am Hafenrand. Hier wird zu Livemusik unter freiem Himmel getanzt, in der Bar
nebenan gibt’s Mojitos und wer will, kann bis spät in die Nacht in 150 Läden
Souvenirs und Klamotten shoppen. Hooters und Hard Rock Café sind auch
vertreten, Familien werden im Themenrestaurant Bubba Gump Shrimp Co. bestens
bedient. Zum Dinner gibt’s dort frische Drinks und Seafood satt.
Strand mit Aussicht Wer einfach mal einen Tag faulenzen möchte, legt
sich an einen der Strände Miamis. Ein über 40 Kilometer langer Küstensaum
mit zumeist feinstem Sand erstreckt sich von Aventura über Miami Beach bis
zu den Inseln der Keys. Ein
herrliches Plätzchen für den Familienausflug ans Meer ist Key Biscayne. Die
Insel liegt südlich von Downtown, ist über den Rickenbacker Causeway schnell
mit dem Auto erreicht und zu zwei Dritteln Naturschutzgebiet. Die Strände
zählen zu den schönsten rund um Miami, der Strand im Bill Baggs Cape Florida
State Park gar zu den besten ganz Nordamerikas. Und gen Abend lässt sich von
hier ein ganz besonderes Schauspiel beobachten: Dann nämlich legen die
Kreuzfahrt-Riesen im Hafen ab und dampfen von der Biscayne Bay hinaus auf
die offene See. Infos zu Miami als Reiseziel für Familien gibt es
unter www.miamiandbeaches.com |
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Poppig und modern: Das Miami Children’s Museum ist Indoor-Spielhalle, Abenteuer-Zentrum und Wissenschaftsmuseum für Kids, die Action suchen. |
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Die Everglades Alligator Farm liegt zwischen Miami und Key Largo mitten in den Sümpfen. Hier wimmelt es von Schlangen, Alligatoren, Krokodilen und Kaimanen – Füttern strengstens verboten. |
Ein Baby-Alligator ist zwar kein Kuscheltier, aber mit verbundener Schnauze ist hautnaher Kontakt ungefährlich. Kühl und ledrig fühlt sich diese Berührung mit den Händen an. |
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Die Heimat von Flipper: Im Dolphin Harbor des Miami Seaquarium stehen Begegnungen mit Delfinen auf dem Programm. |
Der Klassiker in den Everglades: Von der Farm starten Airboats zu halbstündigen Fahrten durch die tropischen Sümpfe. |
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Jungle Island liegt auf einer Insel in der Biscayne Bay, nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt. |
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Ein Paradies vor den Toren der Metropole: die Strände auf Key Biscayne. Die Insel gilt zwar als Millionars-Enklave, aber die meisten Strände sind frei zugänglich und unverbaut. |
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