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  Ausgabe 1/2014 
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Foto: Herbert Fricke, Hamburg

Herbert Fricke · Ressortleiter HamburgMagazin

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Neuer Job für DEUTSCHLAND-Kapitän

Hamburg. Der langjährige Stammkapitän des Kreuzfahrtschiffes DEUTSCHLAND, Andreas Jungblut (61), hat einen lukrativen neuen Job: die Milliardärin Heidi Horten (72), Witwe des 1987 gestorbenen deutschen Kaufhauskönigs Helmut Horten, hat ihn angeheuert. Kapitän Jungblut wird das Kommando auf der Brücke der Megayacht CARINTHIA VII übernehmen. Dieses 98 Meter lange Schiff mit seinem dunkelblauen Rumpf und den weißen Aufbauten gehört zu den teuersten und extravagantesten Privatyachten der Welt. Die CARINTHIA VII wurde 2002 von der Werft Lürssen in Bremen gebaut und liegt zur Zeit in ihrem Heimathafen Venedig. Sie hat 40.250 PS (zum Vergleich: die DEUTSCHLAND hat knapp 17.000 PS).  

Frau Horten gehört mit ihrem geschätzten Privatvermögen von rund drei Milliarden € zu den reichsten Frauen Europas. Demgegenüber wirkt die Abfindung von knapp 200.000 €, die Kapitän Jungblut nach seiner Kündigung von der Reederei Deilmann erhalten hat, fast unbedeutend. Kapitän Jungblut hatte sich, gemeinsam mit einem großen Teil der Besatzung, gegen eine Ausflaggung der DEUTSCHLAND gewehrt und war deshalb entlassen worden. Auch Kreuzfahrtdirektor Wolfgang Frank hat damals das Schiff verlassen. Die Reederei Deilmann, jetzt im Besitz zweier Münchner Anlagegesellschaften, hat nach diesem Eklat einen spürbaren Rückgang der Buchungszahlen hinnehmen müssen. Sie hat bisher auf eine Ausflaggung verzichtet. Der damals für die Auseinandersetzungen zuständige Geschäftsführer Bissias hat das Unternehmen verlassen und baut jetzt für die Kieler Firma Sartori und Berger eine neue Kreuzfahrtsparte auf.

 

Schiffsglocke der CAP SAN DIEGO wieder aufgetaucht 

Der ehemalige Hamburg-Süd-Frachter CAP SAN DIEGO liegt seit 1986 als Museumsschiff an der Hamburger Überseebrücke. Damals wurde bei Nacht und Nebel die etwa 30 Zentimeter hohe wertvolle Schiffsglocke der CAP SAN DIEGO gestohlen. Diese 35 Kilogramm schwere historische Messingglocke ist jetzt überraschend wieder aufgetaucht. Sie hat seit dem Diebstahl vor 28 Jahren offenbar mehrfach den Besitzer gewechselt und wurde jetzt bei einem Sammler in Köln entdeckt. Die Polizei hat die maritime Rarität beschlagnahmt und untersucht jetzt ihren „Werdegang” nach dem damaligen Diebstahl. Auf jeden Fall soll die Glocke wieder auf der CAP SAN DIEGO angebracht werden, diesmal möglichst diebstahlsicher.

 

MEIN SCHIFF 3  wird in Hamburg getauft

Hamburg. Mit einer bunten und glitzernden Zeremonie im Hamburger Hafen soll das neueste Kreuzfahrtschiff der TUI-Flotte, die MEIN SCHIFF 3 am 12. Juni getauft werden, und zwar im Hafenbecken am Cruise-Terminal gegenüber der Hafencity. Das Motto der farbenprächtigen Schau: „Diamant grüßt Perle”.  Der überdimensionale Diamant aus Glas befindet sich am Heck des Schiffes, mit „Perle” ist die Stadt Hamburg gemeint, die ja als „Hamburg, meine Perle” besungen wird. Wer die Taufpatin ist, wurde noch nicht bekanntgegeben, es könnte aber eine prominente Vertreterin der internationalen Schmuckbranche sein. Die MEIN SCHIFF 3 wird zur Zeit am Ausrüstungskai der Werft STX in Turku in Finnland fertiggestellt. Die Arbeiten wurden schon zu 80 Prozent vollendet und liegen damit genau im Zeitplan. 

 

Antarktis-Reisende aus dem Eis geholt

Hamburg. Mehrere Tage und Nächte war das russische Polarschiff AKADEMIC SHOKALSKYI eingeschlossen im Eis der Antarktis, bevor die Wissenschaftler und Passagiere mit Hubschraubern geborgen und das Schiff später mit internationaler Eisbrecher-Hilfe befreit werden konnten. 72 Menschen an Bord kamen mit dem Schrecken davon. Das 21 Jahre alte Schiff ist unterwegs im Rahmen der „Austral-Asian-Antarctic-Expedition” und fuhr sich nahe dem Mertz-Gletscher in der Ost-Antarktis fest. Neben den Wissenschaftlern hatte der neuseeländische Charterer „Heritage Expeditions” auch rund 30 private Passagiere eingeschifft. Während des antarktischen Sommers (Oktober bis März) sind Südpolarreisen zur beliebten Destination internationaler Reedereien geworden. Deutschland ist vor allem mit den eisverstärkten Kreuzfahrtschiffen BREMEN und HANSEATIC der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd vertreten. Über den Reiz und die Besonderheiten von Antarktis-Reisen informiert die Reederei mit einer besonderen Initiative: die erfahrenen Eiskapitäne

 

Mark Behrend und Olaf Heitmann geben in einer viertägigen Telefon-Aktion interessierten Passagieren Auskunft über Schiffsreisen dorthin. Vom 11. bis 15. April 2014 sind die Kapitäne jeweils von 10 bis 17 Uhr erreichbar unter 040-5379937200.

 

Polarreise der LE BOREAL abgesagt

Ushuaia. Die ausgebuchte Polarreise des französischen Kreuzfahrtschiffes LE  BOREAL ab 4. Januar 2014 von Ushuaia aus musste wegen technischer Defekte an Bord kurzfristig abgesagt werden. Das Schiff gehört zur Compagnie du Ponant und war vom amerikanischen Reiseveranstalter Abarcrombie & Kent gechartert worden.  Jetzt werden die Passagiere entschädigt und auf andere Schiffe umgebucht.

 

Die DEUTSCHLAND in unruhiger See

Hamburg. Die DEUTSCHLAND, bekannt als ZDF-Traumschiff, gehört jetzt der „MS Deutschland GmbH”. Der Betrieb wird hauptsächlich über eine 50-Millionen-Euro-Anleihe finanziert. Nachdem die internationale Rating-Agentur Scope das rating für diese Anleihe herabgestuft hat, gab es Unruhe in Finanz- und Bankenkreisen. Der Sprecher der „MS Deutschland GmbH”, Christopher Nolde, hat den Befürchtungen widersprochen. Die Anleihe sei über eine erstrangige Schiffshypothek abgesichert, die Umsatz- und Ergebnisprognose für die DEUTSCHLAND sei voll erfüllt worden. Der Wert des Schiffes liege weiterhin bei 100 Millionen €. Die Münchner Finanzholdung Aurelius hat jetzt fast alle ihre Anteile an die ebenfalls in München ansässige „Callista Private Equity” veräußert und nur einen kleinen Restanteil behalten. Dieser neueste Schritt führt wiederum zu Spekulationen.

Klar ist jedenfalls, dass die Querelen des letzten Jahres, vor allem die Entlassung des hoch angesehenen Stammkapitäns Andreas Jungbluth und das Ausscheiden des ebenfalls sehr bekannten Kreuzfahrtdirektors Wolfgang Frank, für einen spürbaren Buchungsrückgang gesorgt haben. Immer wieder hatten Passagiere bemängelt, dass die DEUTSCHLAND über keine Balkonkabinen verfügt. Deshalb hat sich die Reederei jetzt entschlossen, trotz hoher Kosten nachträglich 55 Veranden anzubauen.

 

Neuer „Traumschiff”-Kapitän

Hamburg. Der bekannte Schauspieler Siegfried Rauch (81) hat 15 Jahre lang die Rolle des Kapitäns auf dem ZDF-„Traumschiff” DEUTSCHLAND gespielt. Jetzt hat er seine letzte Fernsehreise absolviert und geht von Bord.  Sein Nachfolger wird der Schauspieler Sascha Hehn (59), der einst einen Steward auf dem „Traumschiff” gespielt hat. Die Wandlung vom Steward zum Kapitän – maritime Glaubwürdigkeit sieht anders aus. Währenddessen ist die einstige NDR-Sprecherin Heidrun von Gössel zur echten Kreuzfahrtdirektorin auf der DEUTSCHLAND berufen worden. Der bisherige Kreuzfahrtdirektor Wolfgang Frank betreibt mittlerweile ein Hotel auf Mallorca.

 

Bissias geht

Hamburg. Konstantin Bissias, bisher Geschäftsführer der Reederei Peter Deilmann (Neustadt in Holstein), verlässt das Unternehmen und tritt in die Geschäftsführung der Firma Sartori & Berger in Kiel ein. Dort soll er die neu geschaffene Kreuzfahrtsparte des Unternehmens übernehmen.

 

Banker auf der Brücke

Hamburg. Eine der größten deutschen Reedereien, die E.R.Schifffahrts-Holding, benannt nach dem Reeder Erck Rickmers, bekommt einen neuen Chef aus dem Bankensektor. Jochen Klösges (49), bisher Vorstandsmitglied der Commerzbank AG, hat einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben und wird künftig die Geschicke des Unternehmens leiten. Als neuer CEO übernimmt er den Posten von Nicholas Teller (54).

 

Retter bei den Arbeitgebern

Bremen. Der Unternehmer Ingo Kramer, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft Schiffbrüchiger (DGzRS), ist zum neuen Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände gewählt worden.

 

400 Millionen Dollar erpresst

Hamburg. Welches Ausmaß die Piraterie vor Somalia in den letzten acht Jahren genommen hat, zeigen die neuen Zahlen des aktuellen Interpol-Berichts. Danach wurden seit 2005 insgesamt 180 Schiffe (Frachter, Tanker, kleine Passagierschiffe und Hochsee-Segler) entführt. Die Piraten erpressten über 400 Millionen Dollar Lösegeld.  Das Geld floss zum größten Teil in die Hände krimineller Banden, von dort vor allem in den Drogen-, Waffen und Mädchenhandel. Dank des internationalen Marine-Einsatzes „Atalanta” und des Schutzes durch private Sicherheitsfirmen an Bord geht die Zahl der Überfälle in jüngster Zeit zurück.

 

Kein Licht am Ende des Tunnels

Kiel. Der von Dänemark und Deutschland geplante Tunnel unter dem Fehmarnbelt ist weiterhin das zur Zeit meistumstrittene Großprojekt in Nordeuropa. Bisher wird diese Verkehrsverbindung von Fährschiffen gewährleistet, die im Zweistunden-Rhythmus zwischen Dänemark und Deutschland verkehren. Der rund 18 Kilometer lange Tunnel mit seinen vier Röhren für Auto- und Eisenbahnverkehr soll rund sechs Milliarden € kosten und in einer Bauzeit von sechs Jahren (2015 bis 2021) fertiggestellt werden. Er verläuft von der deutschen Insel Fehmarn zur dänischen Insel Lolland. Mittlerweile aber mehren sich die warnenden Stimmen, die einen rentablen Betrieb des Tunnels ausschließen. Die bisher angenommenen Zahlen für den Kraftfahrzeug- und Eisenbahnbetrieb seien viel zu hoch gegriffen, warnen Kritiker. Auch sei die Hinterland-Anbindung in beiden Ländern bisher nur mangelhaft projektiert.

 

Mit Flüssiggas nach Helgoland

Cuxhaven. Die Reederei Cassen Eils hat bei der Fassmer-Werft in Berne ein hoch-innovatives Fährschiff für den Helgolandverkehr in Auftrag gegeben. Der Neubau wird 80 Meter lang, 12,40 Meter breit und hat einen Tiefgang von 3,60 Metern. Das neue Fährschiff wird mit LNG, also Flüssiggas, angetrieben und verursacht daher kaum noch Abgase. Es hat Platz für tausend Passagiere, bietet große Sonnendecks und einen gläsernen Fahrstuhl.  Ablieferungstermin ist der 30. April 2015.

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Udo Lindenberg und Herbert Fricke auf der MEIN SCHIFF 1.

Wieder „Panik auf See

Udo Lindenberg und TUI Cruises gehen wieder auf Tour, mit dem Panik-Orchester und 2.500 rockverrückten Passagieren. Die MEIN SCHIFF 2 wird zum „Rockliner. Am 25. Mai 2014 geht es ab Hamburg Richtung Norden nach Oslo und Kopenhagen.

Vor zwei Jahren war der erste Rocker-Ausflug an Bord ja schon ein großer Erfolg.  SeereisenMagazin-Korrespondent Herbert Fricke war der erste, der schon 2009 in seinem Buch „Geständnisse an der Reling über das Projekt „Rockliner berichtet hatte.

Gemeinsam mit Udo Lindenberg hatte er das Projekt an der Bar der MEIN SCHIFF 1 am Polarkreis ausgekungelt. Herbert Fricke hat auch die Geschichte der denkwürdigen Kollision der STOCKHOLM mit der ANDREA DORIA recherchiert – Udo Lindenberg einen Millionenhit daraus gemacht: „Aber sonst ist alles klar auf der ANDREA DORIA. 

Wer mit will auf den Udo-Törn im nächsten Jahr, sollte sich ganz schnell Tickets besorgen unter www.tuicruises.com – denn wie beim letzten Mal wird die rockige Kreuzfahrt ganz schnell ausverkauft sein.

 

 

 

 

 

Udo Lindenberg und Herbert Fricke auf der MEIN SCHIFF 1.

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