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Passage von Castle Island im Lough Key. |
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Dr. Peer Schmidt-Walther Irland – von Lough zu Lough auf dem Shannon |
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Immer beliebter bei – vor allem deutschen – Touristen in Irland ist eine Tour per Charterboot. Den Freizeitkapitänen stehen sage und schreibe über 800 Kilometer zusammenhängende Wasserwege auf der Grünen Insel zur Verfügung, davon gut 250 auf dem Shannon. Der Autor hat als Skipper einen Teil des längsten irischen Flusses erkundet. Kaum zu fassen, aber
als der Flieger mit dem Kleeblatt am Heck in Dublin landet, scheint
tatsächlich die Sonne. Es ist Ende September und hier doppelt so warm wie an
der Ostsee. Womit zunächst ein gängiges Klischee revidiert ist: nämlich dass
es in Irland nur regnet. Irgendein kluger Mensch hat auch mal festgestellt,
dass es leichter sei, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil zu knacken. Da
ist was dran. Zwei Stunden dauert
der Bus-Transfer vom Flughafen ins 163 Kilometer nordwestlich gelegene
Carrick-on-Shannon im Leitrim County. Wo auch in der Fluss-Marina die beiden
Charter-„Dampfer” MAGNIFIQUE
3 und 8 vertäut liegen. Ihre Größe ist für die Hausboot-Neulinge geradezu
respekteinflößend: fast 15 Meter Länge und über vier Meter Breite. „Fast wie
eine richtige Motoryacht”, ist Andreas begeistert, der sich schon auf die
Einweisung durch Hafenmeister John freut. Während Anne zaghaft bemerkt, dass
sie null Ahnung habe, wie sie „so ein gewaltiges Teil denn steuern soll”.
Doch erst mal heißt es Verpflegung für die nächsten vier Tage in einem nahen
Supermarkt bunkern. Dann hat John das
Wort. Charmant lächelnd bittet er an Bord: „Please, follow me and listen”.
Alles andere werde man sehen. Vor allem gelte eins: „In der Ruhe liege die
Kraft”. Selbstvertrauen gewonnen Nachdem der freundliche Ire das Boot und seine
Technik von A bis Z sehr gut verständlich erklärt hat, geht es los. „Wer
fährt?”, fragt er in die Vierer-Runde und muss nicht lange auf ein Feedback
warten. Ruth stellt sich mutig ans Ruder, startet die Maschine und gibt das
Kommando zum Einholen der Vor- und Achterleinen – an den Skipper. Der jedoch
bleibt bewusst an Land, um „seine” Crew ungestört fahren zu lassen und die
ersten Meter „auf See” nur fotografisch zu dokumentieren.
MAGNIFIQUE
3 und ihre Schwester 8 brummen sachte los, nehmen Fahrt auf und fädeln sich
auch schon elegant wedelnd durch einen schmalen Brückenbogen auf die andere
Seite des Flusses, um im breiteren Gewässer ein paar Übungsrunden drehen zu
können. Jedes Crewmitglied muss hier ran. „Um”, wie John meint, „ein Feeling
fürs Navigieren zu bekommen”. Als die Sonne eine
halbe Stunde später im Shannon versinkt, dreht das „Schiff” Nummer 3 gerade
vor der Marina. Andreas hat den schwierigsten Part übernommen: rückwärts um
die Ecke einzuparken. Das gelingt dem „Naturtalent” mit Fingerspitzengefühl
auf Anhieb – geradezu bravourös. Ein dickes Lob ist ihm sicher. Alle sind
erleichtert, dass es doch „gar nicht so schlimm” war. Motiviert und gestärkt
durch das so gewonnene Selbstvertrauen, geht es zum Dinner an Land. John
empfiehlt das „The Oarsman” in der nahen Bridge Street. Sein Tipp – Fisch in
allen Variationen – ist goldrichtig. Ein paar Pints rauchiges Guinness-Bier
und als Absacker ein echter irischer Whiskey gehören als Einstand dazu.
Das ungewohnte Gluckern unterm Kiel lässt manchen in dieser
sternenklaren Nacht nicht gleich zur Ruhe kommen.
Johnny Cash gesummt Carrick-on-Shannon ist eine Art Knotenpunkt. Von
hier aus erreicht man ebenso
gut sowohl die südlichen als auch die nördlichen Gewässer. Wir entscheiden
uns für letztere. Über den Boyle River und den Lough Key – Lough bedeutet
übrigens in der irisch-gälischen Ursprache „See” – soll heute der
gleichnamige Ort angesteuert werden. Laut Handbuch und Karte braucht man bei
gemütlicher Fahrt rund drei Stunden für schlappe 20 Kilometer. Die sattgrüne flache bis hügelige Landschaft aus
Weiden, Wiesen, Buschwerk und Wäldchen glänzt noch taufrisch in der
Morgensonne. Anne summt beseligt „Forty shades of Green” von Johnny Cash,
der sonst eher zurückhaltende Andreas begeistert sich spontan: „Hätte ich
nicht gedacht, wie schön das ist” und saugt genüsslich den würzigen Heuduft
ein. „Kerrygold”-Butter liegt quasi in der Luft. Pferde und Kühe schauen nur
kurz auf vom grünen Fressen. „Hart Backbord” heißt es, als links eine
Abzweigung in Sicht kommt: Einfahrt in den schmaleren Boyle. Die auf Pfählen
montierten Wasserzeichen – rote Scheibe links, grünes Quadrat rechts mit in
die Mitte weisenden weißen Dreiecken – markieren die Fahrrinne. Die
vorausfahrende Crew von MAGNIFIQUE 8 hat
noch ihre Probleme, einen ruhigen Kurs zu steuern. „Als würden sie ihre
Namen ins Kielwasser schreiben”, grinst Andreas und bewegt das Ruder schon
wie ein alter Hase: fast nur mit dem kleinen Finger und minimalen
Drehbewegungen. „Wenn man zu hart nach Back- oder Steuerbord lenkt”, doziert
der Skipper, „wird das Boot unruhig und pendelt ständig hin und her”. Von
Land wehen raue Eselsschreie über den ersten von vielen weiteren Loughs:
Drumharlow. Schleusenfahren dazu gelernt Hinter der Steinbrücke von Knockvicar lauert die erste Bewährungsprobe in Gestalt der Schleuse Clarendon. Das Einfahrtssignal zeigt rot, also stoppen, anlegen und abwarten. Mit einer frischen Brise schräg von achtern nicht so einfach, vor allem für einen blutigen Anfänger. MAGNIFIQUE 8-Rudergänger Uwe traut sich das Manöver zu. In einem stumpfen statt spitzen Winkel steuert er zu langsam die Pier an, so dass der Wind ein leichtes Spiel mit dem 18-Tonner hat, gegen seine Breitseite und schließlich quer vors Schleusentor drückt. Katja, die schon Hausboot-Erfahrene, übernimmt jetzt beherzt das Steuerrad. Uwe und Johanna springen über den Bug an Land, Alexandra wirft eine Leine herüber. Mit vereinten Kräften gelingt es ihnen, das schwere Boot herumzureißen und festzumachen. Für MAGNIFIQUE 3 ist kein Platz mehr, so dass der Skipper sich entscheidet, mit Hilfe von Maschine, Ruder und Bugstrahler in Flussmitte zu verharren. Bis das Schleusenlicht grün zeigt: Einfahrt frei. Der Wärter gibt sich
grimmig und not amused, auch weil alle in der morgendlichen Vorfreude
vergessen haben, ihre orangefarbenen Rettungswesten anzulegen. Die Crews
geloben Besserung und gleiten hintereinander in den dunklen, glitschigen
Trog. Vor- und Achterleinen fliegen über die Poller. „Nicht festmachen, nur
locker rüberlegen”, warnt der Skipper noch mal, „sonst hängt ihr das Boot
auf”. Also bleibt das Leinenende in den Händen, so dass das Boot beim Ein-
oder Ausströmen des Wassers trotzdem fest an der Schleusenwand liegt. Nach der gelungenen Ausfahrt weitet sich der Boyle
zum tief blauen Lough Key: von sanften Hügeln und dunkelgrünen Wäldern
eingefasst. Was sagt das Handbuch dazu? „Faszinierende Inseln und Buchten …
Man muss hier aufmerksam fahren, weil es unbezeichnete Untiefen und flache
Uferregionen um die Inseln gibt”.
Nach dem See wird´s
eng. Noch einen Kilometer Flussfahrt, dann Festmachen in der modernen Marina
von Boyle: rückwärts. „Na, bitte, es klappt doch schon ganz ordentlich”,
freut sich der Skipper.
Historie geschnuppert High noon: Die Crews haben einen Termin mit Tony
Conboy. Der pensionierte Lehrer, der irische Schalk blitzt geradezu aus
seinen Äuglein, führt sie durch „seine” Abbey. „Eines der bedeutendsten
irischen Zisterzienserklöster aus dem 11. Jahrhundert”, wie er sagt.
Beeindruckend das Beieinander von romanischen und gotischen Bauelementen und
der fantastische Erhaltungszustand. Wer den Ken Follett-Roman „Die Säulen
der Erde” gelesen hat, fühlt sich hier an viele Szenen erinnert, so
plastisch, wie Tony das Leben der damaligen Zeit vor den „Seh-Leuten”
ausbreitet. Mittagspause. Die Bordküche bleibt kalt, „zu viel
Aufwand”, findet Katja, „zu wenig Zeit diesmal”. Dafür Einkehr im urigen
„Clarke’s Pub” bei einer gewaltigen Portion Fish and Chips. Das Guinness
wird fürs Dinner aufgespart, denn Philip James wartet schon. Er möchte die
Crews in die Berge der Umgebung führen. Da muss man fit bleiben. Über
schmale, von Steinwällen und Hecken in Windschur-Haltung eingefasste
Straßen, wie sie gern in Rosamunde-Pilcher-Filmen gezeigt werden, geht es
per Auto in die Höhe. Weiter hinauf zu Fuß, bis der Blick über die natur-
und historienpralle Seenlandschaft schweift. Aus dem Dunst am Horizont
schält sich 1500 Meter hohes Mittelgebirge.
„Dieses U-Tal wurde von kilometerhohen eiszeitlichen Gletschern ausgeschabt”, erklärt der arbeitslose Bauingenieur, „und die aus Quarzitbrocken aufgehäufte Spitze dieses Hügels ist menschengemacht”. Schaudernd kriechen einige gebückt hinein. Wir stehen auf einer keltischen Grabhöhle. Zusammengenommen mit allen anderen hier, so Philip vor staunendem Publikum, sei Carrowkeel Magalithic Cemetary der größte Friedhof der Welt, rund 45 Kilometer lang. Ein junger Mann, Deutscher und seit 18 Jahren in Irland hängengeblieben, nähert sich der Gruppe und erzählt, dass er sich mal „drei Wochen hier versteckt hat – aus Liebeskummer”. Seine einzigen Begleiter: einige Flaschen Whisky. „Gesoffen, bis ich am Ende im Flackerschein des Feuers nur Gespenster an den Wänden gesehen habe”. Jetzt hält sich der Maler mühsam mit dem Renovieren von Herrenhäusern über Wasser. „Kein Geld, keine |
Aufträge”, umschreibt er kurz die wirtschaftliche
Situation des Landes, unter der auch Philip, Fremdenführer aus der Not
heraus, und seine Familie leiden. Im 45-Minuten-Katzensprung dampfen die beiden Boote am Spätnachmittag über den Lough Key, vorbei an der Ruine von Schloss Castle Island, dem Wahrzeichen der Region. Ein Foto-Shooting mit dem jeweiligen Boot im Abendlicht muss sein. Am Forest-Park-Anleger warten hilfsbereite irische Bootsbesatzungen, um die Leinen anzunehmen und das Anlegen zu erleichtern. Und dann wird gemeinsam das Dinner vorbereitet: ein Boot ist für die Spaghetti und Sauce zuständig, das andere für Salat. Genuss mit Schlosskulisse und, natürlich, feucht-fröhlichem Ausklang.
Typisch Irisches erlebt „Nice weather today,
isn’t it?” begrüßt einen die irische Liegeplatznachbarin fröhlich und
schneidet damit ein schier unerschöpfliches Gesprächsthema an. Der
Irland-Neuling indes ist irritiert beim Blick zum grauen Himmel, aus dem es
fein tröpfelt. Das englische Wort dafür ist drizzle und klingt irgendwie
netter als das deutsche Nieseln. Gestärkt nach einem gemeinsamen üppigen Frühstück im geräumigen Salon des „Proviantdampfers” MAGNIFIQUE 3 geht’s auf „Guided Walk Experience”: vom visitor centre durch einen Tunnel – ihn benutzen die Herrschaften einst, um nicht das schuftende Volk sehen zu müssen – zu den Brandresten von Rockingham Castle und in zehn Metern Baumwipfelhöhe auf dem Garden Trail zurück an Bord. Es „drizzelt”
zunehmend. Bei uns würde man Landregen dazu sagen. Drei Stunden Fahrt liegen
vor dem Boots-Konvoi: zurück zum Shannon. Nächster Hafen ist Leitrim.
Mittagspause in der anlegernahen historischen „Barge Bar” bei leckerer
Fischsuppe. Wirt John Pierce zeigt beeindruckende Fotos, wie es am Shannon
auch aussehen kann, wenn Regenfluten das moorig-sumpfige Land unter Wasser
setzen. „Aber seht euch das Land ruhig auch mal von der Landseite aus an”,
empfiehlt er. Dafür ist sein Nachbar von gegenüber zuständig: Seamus
Gibbons. Ein Allrounder, der auch E-Bikes vermietet. Die Crews sind
begeistert von der abwechslungsreichen Hügellandschaft. „Und ohne aus der
Puste zu kommen”, kann sich Uwe „durchaus für so ein Elektroteil erwärmen”. Weil Angeln ein irischer Nationalsport ist, muss
auch das sein. Seamus weiß da eine Stelle am Shannon-Erne-Waterway, die
beuteträchtig ist. Er und ein Freund von ihm weisen die Bootsfahrer in die
Grundzüge ein. Bald zappeln Rotfedern und Barsche an den Haken. „Zu klein”,
meint Seamus jedes Mal, so dass die Tiere wieder zurück in ihr Element
fliegen. Dennoch entsteht eine Art Wettbewerb um die meisten Fischlein.
Dafür kann man sich, wer mag, abends in der „The Leitrim Inn” lieber wieder
Fish and Chips gönnen. Die Mehrzahl zieht diesmal irisches Steak vor. Neben
Lammbraten in echter Leckerbissen.
Gebadet und Golf
gespielt
Am letzten Fahrtag kommt’s dicke von unten und oben: elf Schleusen, sieben Stunden und fast pausenlos Regengüsse. „Ob die Iren das auch noch als ‚nice weather’ empfinden?”, fragt Anne zweifelnd und zwängt sich in ihren japanischen Regenmantel. „Absolut dicht”, strahlt sie und übernimmt tapfer das Ruder bis zur Schleuse Nummer 16, denn hier wird bis zum Lough Erne in Nordirland rückwärts gezählt. Andreas will’s wieder wissen und meldet sich zur Schleusung-Navigation, während Ruth das Handling an Land übernimmt. Ab jetzt sind die Wassertreppen automatisiert. Man legt also davor an, einer geht zum
Schaltkasten, drückt gemäß dem aufgezeichneten Schema „close gate”, „open
gate”, „let water in”, „let water out”, „press button”. Ruth muss erst noch
überlegen, meint dann aber fröhlich-zuversichtlich: „Alles ganz leicht, weil
logisch”. Später übernimmt Johanna, dick in Regenzeug verpackt, diesen Job
und kann ihrer Vorgängerin nur zustimmen. Das Schleusenfahren
entwickelt sich quasi zum Sport. Alle möchten es mal probieren und wollen
bald schon nicht mehr davon lassen. Wenn der Ruf „Lock!“ durchs Boot geht,
weiß jeder, was er zu tun hat. Die Zusammenarbeit flutscht wie geschmiert. Mittagspause am Steg
in Keshcarrigan. Anne hat sich um die Zubereitung des Eintopfs gekümmert,
den alle mit großem Appetit verputzen. Der durchnässte Skipper nutzt die
Gunst der Stunde und taucht ab in den Shannon: „Erfrischend”, wie er wenig
überzeugend verkündet, denn die anderen schütteln sich nur. Bis es weiter geht
durch den idyllischen, 1851 eröffneten Shannon-Earne-Waterway mit seinen
ständig wechselnden Hügel-Wald- und Wiesen-Perspektiven. Stellenweise ist er
so bootseng, dass man sich vor herabhängenden Zweigen ducken muss, die das
Sonnendeck streifen und es mit Blättern übersäen. Nicht leicht für den
jeweiligen Rudergänger, dabei noch einen geraden Kurs zu halten.
Gegenverkehr hat hier keine Chance. Ende des irischen Schnuppertörns in Ballinamore. In der Handbuch-Empfehlung – ein Muss! – „Smyth’s Siopa Ol” oder englisch „Smyth’s Bar” klingt der letzte Abend irisch aus: sowohl essens- als auch getränkemäßig. Schließlich muss man sich noch für das letzte Highlight stärken: einen Golf-Schnell-Kurs am nächsten Morgen bei Regionalmeister Niall Doonan. Alle legen sich so ins Zeug, dass die Rasenfetzen nur so fliegen. Und wieder hat Andreas den Bogen raus und damit die Nase vorn. Seine Schläge lassen die weißen Bälle im Green verschwinden nach dem Motto: Handycap? Nie gehört! Zumindest hat kaum jemand noch ein navigatorisches nach diesem Hausboottörn. „Irgendwie hatte ich mal Schiss davor”, gesteht Anne freimütig, „aber jetzt fühl ich mich fast schon sicher”. Herausforderung im nächsten Jahr: der Royal Canal nach Dublin – mit 46 Schleusen. Der Virus „Hausboot” muss die MAGNIFIQUE-Crews gepackt haben.
Informationen
Das Boot,
Typ MAGNIFIQUE:
Länge 14,50 m; Breite 4,10 m, Tiefgang 85 cm, 4 Kabinen (2 davon mit
Doppelbett, 2 als Einzel- oder Doppelbetten nutzbar), 3 Bäder (WC, Dusche),
1 Salon, Küche, Kühlschrank, Innen- und Außensteuerstand, großes Sonnendeck,
Badeleiter, TV, Heizung, Handy-Ladestecker, 1 Diesel à 45 kW,
Geschwindigkeit (maximal): 10 km/h. Ein Bootsführerschein wird nicht
verlangt, wohl aber eine Einweisung durch den Hafenmeister und
Sicherheitsbelehrung per Film.
Der Shannon,
seine Quelle liegt in den Cuilcagh Mountains im Nordwesten des Landes. Von
hier aus fließt er zunächst durch ein unterirdisches Höhlensystem und kommt
als Shannon Pot im County Cavan wieder an die Oberfläche. Er entwässert die
moorige Mitte Irlands, durchfließt fischreiche Seen und bildet nördlich von
Limerick Stromschnellen. Westlich von Limerick, durch einen schmalen etwa
100 Kilometer langen Mündungstrichter ergießt sich der Fluss, längster
Irlands und der Britischen Inseln, nach 340 Kilometern in den Atlantik. Der
Mündungsarm unterhalb von Limerick ist stark von den Gezeiten beeinflusst.
Der Shannon durchfließt die Seen Lough Allen, Lough Ree und Lough Derg, den
größten See des Shannon. Bei Ardnacrusha liegt ein Wasserkraftwerk. Während des
Mittelalters wurden zahlreiche Burgen an seinen Ufern gebaut, da er die
Grenze der Provinzen Leinster und Connacht bildete. Von der Mitte des 18.
Jahrhunderts bis zum Einzug der Eisenbahn in Irland war der Shannon der
Hauptverkehrsweg in der Region. Das nach dem Ersten Weltkrieg unabhängig
gewordene Irland investierte umfassend in den Ausbau des Flusses im Rahmen
des Shannon Power Development Projektes, an dessen Realisierung in den
Jahren zwischen 1924 und 1930 mehrere Informationstafeln erinnern, die
entlang des Flusses stehen. Bis heute sind die Staustufen des Shannon mit
seinen Kraftwerken der größte Stromlieferant Irlands. Heute nutzen mehr und mehr Touristen die
Gelegenheit, Urlaub mit dem Hausboot auf dem Shannon zu machen. Das
Bootsrevier ist durch den Kanal Shannon-Erne-Waterway mit dem Seengebiet des
Lough Erne (Nordirland) verbunden. Eine weitere Verbindung ist durch den
Grand Canal mit der Hauptstadt Dublin und dem River Barrow ermöglicht. Über
800 Kilometer zusammenhängende Wasserwege stehen damit für Bootstouren zur
Verfügung (nach Wikipedia).
Weitere Informationen (Preise, Kurzmieten, Marinas, Bootstypen): Le Boat, Telefon 06101-5579112 -info@leboat.de - www.leboat.de - www.ireland.com - (über 069-66800950 sollte man das Gratis-Heft „Irlands Binnenwasserstraßen” bestellen und vorab studieren. Reiseführer, Kartenmaterial werden gestellt; den
Band „Binnengewässer Irlands”, Edition Maritim, ISBN 3-89225-468-0 sollte
man sich zur Vorbereitung daheim selber beschaffen. Ganz wichtig dafür ist
auch der „Guide to Ireland’s Inland Waterways – navigation and recreation
information”, den man auch in der Marina erhält, aber vorab gratis bei
Waterways Ireland bestellen kann:
info@waterwaysireland.org |
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Die Marina in Carrick on Shannon. |
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Fröhliche MAGNIFIQUE-Crew bei der Einweisungsfahrt. |
Erster Shannon-Fahrversuch wurde erfolgreich gemeistert. |
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An der ersten Schleuse: Der Wind ist stärker und stellt das Boot quer. |
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Das ehrwürdige Zisterzienser-Kloster in Boyle. |
Wanderung durch ein 10.000 Jahre altes Gletschertal. |
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Die Gipfelstürmer posieren ausgelassen vor einer keltischen Grabhöhle. |
Blick über den Lough Key im Nordwesten Irlands. |
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Sichere Fahrt zwischen zwei Fahrwasserzeichen hindurch. |
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Über den Schilfspitzen auf dem Shannon dahingleiten. |
Spaghetti-Party in der Marina am Forest-Park. |
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Radel-Crew vor der-Einkehr in Leitrim. |
Pause nach einigen Strampel-Kilometern. |
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Guinness nach der Radtour eine gute Erfrischung. |
Weiter geht’s: Schiffsenge Ausfahrt aus einer Schleuse. |
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Idyllische Fahrt mitten durch den Wald mit seinen vielen Stimmen. |
Irischer Nationalsport Angeln – natürlich bei jedem Wetter. |
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Kerrygold-Kühe schauen den Bootsfahrern entgegen. |
Golfer auf dem Green von Ballinamore. |
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Die irischen Wasserwege mit gafahrenem Törn im Überblick. |
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