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Offizielles Organ der Vereinigung
Europäischer Schifffahrtsjournalisten
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Dipl.-Ing. Peter Pospiech
1. Vorsitzender der VEUS und
Ressortleiter VEUS-LOG im SeereisenMagazin
Telefon +49-49 52-82 69 087
Mobil +49-1 71-62 90 729
pospiechp@googlemail.com
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VEUS* engagiert sich in der LNG Initiative
Nordwest
Im Rahmen des sehr gut besuchten Workshops im
Dezember 2013, an der auch VEUS-Vorsitzender Dipl. Ing. Peter Pospiech
teilnahm, wurde mit Experten diskutiert, was Methanschlupf ist, wie er
entsteht und auf welche Weise eine Minimierung erreicht werden kann. Der
Workshop wurde von der LNG-Initiative Nordwest, Leer, durchgeführt.
Angesichts der steigenden Kraftstoffpreise
sowie weiter verschärften Emissions-Vorschriften werden umweltverträgliche
Kraftstoffe zu einer realistischen Option und die Vorteile von Erdgas
zeichnen sich bereits heute deutlich ab. Im Vergleich zu Öl hat Erdgas zwei
entscheidende Vorteile: Hohe Leistungsfähigkeit und weniger schädliche
Umwelteinflüsse.
Die zurzeit größte Herausforderung ist es,
Schiffsbetreiber in der See- und Flussschifffahrt, Tanker-, Frachter- und
die Kreuzfahrt-Reedereien zu überzeugen, auf Erdgas als geeigneten
Kraftstoff umzustellen. Während eine Verwendung von Erdgasen in der
Vergangenheit nicht gestattet war, trat im Juni 2010 eine
Übergangsrichtlinie der IMO (International Maritime Organization) in Kraft,
die die Verwendung unter Zustimmung des Flaggenstaates gestattet.
Insbesondere in Norwegen ist Erdgas eine längst ernstgewordene
Kraftsoff-Alternative in der Schifffahrt. Und auch in Deutschland und
seinen Nachbarstaaten ist ein steigendes Interesse am Schiffskraftstoff
Erdgas erkennbar.
Der Schatz aus der Tiefe
Erdgas ist ein Naturgas, das vor ungefähr
600 Millionen Jahren entstanden ist. Weltweit gibt es unzählige
Erdgasquellen. Zurzeit sind Vorkommen bis zu einer Tiefe von rund
7.000 Metern bekannt. Ist erst mal ein Gasspeicher in der Erde
angezapft, sind zur Förderung keinerlei Pumpen, wie beispielsweise
bei Erdöl, nötig. Dank des hohen Drucks, der in der Lagerstätte
herrscht, fließt das Gas in einer Gassäule, die während des
Bohrvorgangs in den Speicher eingeführt wird, automatisch zu Tage.
Erreicht das Erdgas die Erdoberfläche, wird
es in einer Entschwefelungsanlage gereinigt. Herausgefiltert werden
Stickstoffe, Kohlendioxid, Edelgase und Wasser. Erst wenn am Ende
das Gemisch zu mehr als 90 Prozent aus Methan besteht, darf es sich
Erdgas nennen.
*VEUS bedeudet: Vereinigung Europäischer
Schifffahrtsjournalisten
und
VEUS-LOG ist die Internet-Präsenz der Organisation.
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Verflüssigtes Erdgas (LNG) als
Schiffskraftstoff
Nach der Reinigung wird Erdgas auf minus
162 Grad Celsius heruntergekühlt. Ab dieser Temperatur verändert das
Methangas seinen Zustand, es wird flüssig. Der Effekt: Erdgas
verkleinert sich auf ein Sechshundertstel seines Volumens. So
schrumpfen 600 Kubikmeter Gas auf ein Kubikmeter LNG. Oder: Ein
Kubikmeter Erdgas passt in eine 1,5 Liter-Thermosflasche.
Das ermöglicht den Schiffstransport über
die Meere. Verflüssigtes Erdgas (LNG) ist also eine optimale Form,
große Mengen über große Distanzen zu transportieren. Im flüssigen
Aggregatzustand ist LNG nicht brennbar. Das Verflüssigungsverfahren
entfernt Staub, Wasser und Kohlenstoffe. LNG ist deshalb wesentlich
sauberer als normales Erdgas. Liquefied Natural Gas ist eine
ungiftige Flüssigkeit, glasklar, geruchslos und leichter als Luft.
Zur Verbrennung von einem Kubikmeter Erdgas werden ungefähr zehn
Kubikmeter Luft benötigt.
Die Energiedichte von LNG erreicht etwa 60
Prozent der Dichte von Dieselkraftstoff, weshalb die Tankkapazität,
im Vergleich zu Dieseltanks, verdoppelt werden muss. Vor dem
Gebrauch, also beim Eintritt in die Gasregelstrecke und dem
Gasmischer am Motor, wird das verflüssigte Erdgas auf etwa plus 33
Grad Celsius erwärmt und damit wieder in den gasförmigen Zustand
gebracht. Erst jetzt kann es vom Verbrennungsmotor in Leistung
umgesetzt werden.
In der Lieferkette ab dem Terminal bis zur
Verbrennung im Motor können klimarelevante Emissionen (Gasleckagen)
entstehen. Insbesondere dem Entweichen von Methan kommt dabei eine
besondere Rolle zu, und zwar nicht nur durch Leckagen, sondern durch
den so genannten Methanschlupf gewisser Anlagenkomponenten der
Gasmotoren. Das Problem besteht nicht nur in einem Verlust an
nutzbarer Energie, sondern vor allem darin, dass Methan in der
Atmosphäre eine sehr starke Treibhausgaswirkung hat und sich rund 25
Mal so stark wie Kohlendioxid (pro Kilogramm) niederschlägt. Erst im
Verlauf von Jahren wird das Methan zu Kohlendioxid und Wasserdampf
oxidiert.
Daher müssen Methanemissionen im Sinne des
Klimaschutzes so weit wie möglich minimiert werden. Ähnlich wie bei
Dieselmotoren weist auch ein Erdgasmotor, egal ob als reiner Erdgas-
oder als Dual-Fuel Motor, als 4-Takt oder 2-Taktmotor, unverbrannte
Restbestandteile im Abgas auf. Und genau wie bei den Dieselmotoren
müssen diese unerwünschten Abgasbestandteile weitestgehend minimiert
werden. Gibt es seit Jahren bei Dieselmotoren Abgasgrenzwerte, so
ist bei den Gasmotoren noch keine Deckelung in Sicht. Entsprechend
gesetzliche Vorgaben könnten Forschung und Entwicklung jedoch
vorantreiben. In dem Workshop wurde deutlich, dass sowohl die
Gaslieferanten als auch die Motorenhersteller ein erhebliches
Eigeninteresse daran haben, die Abgasemissionen an Erdgasmotoren
wirksam zu verringern.
Herzlich, Ihr Peter Pospiech
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Der Anfang Juli 2013 in Dienst gestellte Neubau,
MS GOBLIN, beladen mit rund 4.000 Tonnen
Mais bei Cargill in Krefeld.
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Binnenschifffahrt auf der Suche nach dem ultimativen Antrieb
MS
GOBLIN
fährt variabel
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Scheepvaartbedrijf Vranken BV mit seinem
Reeder Willy Vranken aus Maasbracht hat sich sehr viele Gedanken gemacht,
wie ein Binnenschiff mit einem Antriebssystem konzipiert werden kann,
welches den größtmöglichen Nutzen darstellt. Bei der Trierer Boost-Werft
ließ Vranken das Kasko bauen. Vranken: „Ich möchte ein qualitativ
hochwertiges Schiff haben. Die importierten Kaskos erfüllen nicht meine
Ansprüche”.
Den gesamten Innenausbau sowie die technische Einrichtung ließ er
in Holland bei der Firma Koedood Dieselservice durchführen. Das
Massengüterschiff, getauft auf den Namen GOBLIN
(englisch für Kobold), hat die Abmessungen von: Länge 135 Meter, Breite
11,45 Meter und einen maximalen Tiefgang von 3,79 Meter. Dabei kann das
Schiff rund 4.400 Tonnen Ladung befördern.
Der Hybrid-Antrieb
Vranken hat sich für ein
Doppelpropellerschiff entschieden. „Damit habe ich die Möglichkeit, auch bei
relativem Niedrigwasser auf dem Rhein zu fahren, da nun die beiden Propeller
einen vergleichbar kleineren Durchmesser haben”.
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Blick auf einen der beiden Antriebsstränge, bestehend aus
Dieselmotor – Wendeuntersetzungs- getriebe – elektrischen
Torque Motor und Propellerwelle.
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Der motorische Antrieb besteht, je
Propellerwelle, aus einem 12-Zylinder Mitsubishi Dieselmotor des Typs
S12A2-PTA, der seine Leistung von maximal 634 kW bei 1.940/min über ein
Wendeuntersetzungsgetriebe von Masson Marine, mit einer Untersetzung von
1:5,913 auf den Propeller überträgt. Auf beiden Propellerwellen ist hinter
dem Getriebe ein wassergekühlter Torque-Elektromotor der Firma Baumüller
installiert worden.
Die E-Motoren leisten ein Drehmoment von
9.100 Nm bei 285 kW; damit erreicht der Propeller eine maximale Drehzahl von
230/min. Die erforderliche Stromversorgung der E-Motoren wird durch ein
separates Elektroaggregat, bestehend aus einem Mitsubishi 12-Zylinder
Dieselmotor mit einer Leistungseinstellung von 634 kW bei 1.800/min,
gekoppelt mit einem Generator, der 815 kVA bei 1.800/min leistet. Der
Antriebsmotor läuft bei niedrigerer Last nur mit 1.350/min. Die
Geräuschentwicklung wird dadurch stark reduziert. Bei allen drei
Dieselmotoren wurde jeweils eine Abgasnachbehandlung in Form eines
SCR-Katalysators eingebaut. Die Abgasanlage ist für die Nachrüstung von
Partikelfiltern vorgesehen.
Mit dieser Antriebskonfiguration hat die
Schiffsführung mehrere Antriebsmöglich-keiten je nach Beladungs- und
Strömungsverhältnissen:
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1. Rein dieselmechanisch: Dieselmotor –
Getriebe – Propeller. Dabei wird eine Drehzahl am Propeller von 328/min
erreicht. (Der Torque-Motor läuft leer mit, kann aber in diesem Fahrmodus
auch als Stromerzeuger genutzt werden).
2. Dieselmechanisch plus elektrischem
Torque-Motor. Dabei addieren sich die beiden Einzelleistungen von
Dieselmotor und Torque-Motor auf 919 kW und eine Drehzahl am Propeller von
347/min wird erreicht.
3. Rein dieselelektrisch: Genset – Torque
Motor mit einer erreichbaren Drehzahl am Propeller von 230/min. In dieser
Fahrstufe läuft die Getriebeausgangswelle leer mit. Über eine separate
Schmierölpumpe im Getriebe wird die Schmierung des Getriebes gewährleistet.
Die verschiedenen Antriebsmöglichkeiten
werden über eine SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) angesteuert. Die
SPS enthält mehrere Steuerungs- und Kontrollfunktionen wie zum Beispiel:
Zeitnahes starten der Dieselmotoren, Synchronisation von Diesel- und Torque
Motor, Überwachung und Steuerung von Betriebsparametern wie Temperatur,
Drehzahlen, Drehmomenten sowie die Übertragung aller Informationen auf den
Brückenfahrstand.
Motor, Abgasrohr und – links im Hintergrund – die jedem Motor
gehörende SCR-Abgasnachbehandlungsanlage (Partikelfilter nachrüstbar).
Das Abgasnachbehandlungssystem
Eigentlich hätte Willy Vranken sich Motoren
auswählen können, die der zurzeit gültigen Abgasgesetzgebung für
Binnenschiffe, gemäß EU-RL 97/68/EC in der Stufe IIIA, gültig seit 1. Januar
2009 entsprechen. Vranken entschied sich jedoch für Motoren der Stufe 0 –
allerdings mit einem zusätzlichen SCR-Abgasnachbehandlungssystem.
Mit dieser Einrichtung werden die zurzeit
gültigen Grenzwerte erfüllt. Den AdBlue-Verbrauch für das System gibt
Vranken mit 5 Prozent vom Kraftstoffverbrauch an.
Vranken ist mit Ergebnissen, insbesondere
Kraftstoffverbräuchen, noch sehr zurückhaltend. Das Schiff ist erst seit
Anfang Juli 2013 in Betrieb.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob und wie
groß die Kraftstoffeinsparung durch dieses aufwendige Antriebssystem im
Vergleich zu dem baugleichen Schwesterschiff LUTIN
(französisch für Kobold), welches mit einem konventionellen,
dieselmechanischen Doppelpropellerantrieb läuft, sein werden. Die Motoren
der LUTIN leisten je 1.120 kW.
In verschiedenen Publikationen wird
fälschlicherweise von einer „ab 2016 gültigen ZKR 4” gesprochen – die jedoch
gibt es überhaupt nicht. Nach Aussagen der EU wird gegenwärtig seitens der
Kommission eine Überarbeitung der gesamten Richtlinie durchgeführt, u.a.
werden auch verschärfte Abgasgrenzwerte diskutiert.
Mit Blick auf die Prozeduren des
EU-Gesetzgebungsverfahrens ist mit dem Inkrafttreten neuer Abgasgrenzwerte
gemäß der sich gegenwärtig in Überarbeitung befindlichen RL jedoch nicht vor
2018 zu rechnen, so die EU-Kommission.
Dipl.-Ing. Peter Pospiech
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Der Haikutter BJÖRNSUND
bei knapper Passage der Langenkanal-Brücke in Stralsund.
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Haikutter-Oldtimer im Langenkanal gesichtet
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Stralsund, Steinerne Fischbrücke. Gegen den
wolkenverhangenen Abendhimmel zeichnen sich zwei Masten ab. An diesem ersten
November-Samstag steht ein besonderes maritimes Schauspiel an. Quer- und
Langenkanal-Brücke öffnen sich um Punkt 17 Uhr. Rot, weiß und grün spiegeln
sích Fahrtlichter und Topplaterne im stillen Hafenwasser, ein Glühkopfmotor
bullert.
Der Segler nimmt Fahrt auf und steuert im
Schritt-Tempo die enge Kanaleinfahrt an. Hafenmeister Detlef Grigo,
jahrelang Werftkapitän der Volkswerft, schaut dem Schiff entgegen, das jetzt
nur noch seine Schmalseite zeigt mit rot-grünen Positionslaternen und weißem
Topplicht.
„Ob der hier glatt durchkommt?”, meint der
Nautiker skeptisch, „ist doch schon viel zu dunkel, die sehen doch nichts”.
Und 2,60 Meter Tiefgang seien bei dem jetzigen Pegel auch ganz schön viel.
BJÖRNSUND
liest man bei der Brückenpassage am überhängenden Heck und darunter
Karlskrona als Heimathafen, die schwedische Flagge hängt darüber
schlaff herab. Dann hat die Ketsch auch schon die erste Brücke passiert,
begleitet von den Zurufen einiger Mitsegler, die dem Rudergänger die
Seitenabstände melden. Darunter auch Freizeit-Seemann Karl-Heinz Müller aus
dem Heilgeistkloster. Kurze Referenz an die Kronlastadie, die einst
wichtigste schwedische Bastion mit Kriegsschiff-Werft.
An der Langenkanal-Brücke wird es kritisch,
denn es geht dort auch noch links um die Ecke. Wie lange ist es her, dass
ein Segler dieser Größe – 26,30 Meter lang und 4,76 Meter breit – hier
eingelaufen ist, noch dazu unter schwedischer Flagge? Einige stimmungsvolle
Kliefert-Gemälde zeigen noch hölzerne Frachtkähne an den Dalben vor dem
Heilgeistkloster, wo geladen und gelöscht wurde.
Um 17.30 Uhr macht die Crew fest. Angekommen
im neuen Heimathafen. Womit
Stralsund neben der FRIDTJOF
NANSEN einen weiteren aktiven Großsegler
zu seiner Flotte zählen kann.
Vor 84 Jahren, so erfährt man schließlich von
Skipper Olaf, dem neuen Eigner aus Berlin, wurde seine BJÖRNSUND
im dänischen Esbjerg gebaut und war bis 1979 mit einem 200 PS-Diesel als
Fischkutter in Dienst. Die Typenbezeichnung „Haikutter” kam daher, dass er
„schnell und gefräßig” war, also viel Fisch nach Hause brachte.
Die äußerste Seetüchtigkeit dieser
Nordsee-Kutter-Klasse nutzt auch Arved Fuchs für seine arktischen
Expeditionen, denn seine schon legendäre DAGMAR
AAEN – 2012 war er mit ihr in Stralsund –
gehört zu dieser Schiffs-Familie.
Überwintern wird der Großsegler an der Werft
von Hans-Jürgen Thomzik, damit hier Reparaturarbeiten im Holzbereich
fachkundig vorgenommen werden können.
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Die Ketsch, der Haikutter BJÖRNSUND
am
3. November 2013 vor
der Altstadt-Kulisse Stralsunds.
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Vorausgesetzt, dass die Volkswerft wieder
Fahrt aufnimmt, soll die BJÖRNSUND im
Frühjahr dort trockengestellt und am Unterwasserschiff überholt werden. Bis
dahin bietet die historische BJÖRNSUND
von der Straße am Langenkanal aus einem weiteren attraktiven Blickfang vor
der Altstadtkulisse. Dr. Peer Schmidt-Walther
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Die VIKING
GRACE
ist nicht nur der erste Fähr-Neubau für die Stockholm-Turku-Route seit 24
Jahren, sondern mit ihrem Antrieb durch Flüssiggas (LNG) auch die erste
Großfähre dieser Art weltweit. |
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VIKING
GRACE
– Finnlands rot-grüne Grazie
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Selten war die Indienststellung einer neuen
Ostseefähre in den letzten Jahren mit so viel Spannung erwartet worden wie
2013 die der VIKING GRACE.
Denn sie ist nicht nur der erste Fähr-Neubau für die Stockholm-Turku-Route
seit 24 Jahren, sondern mit ihrem Antrieb durch Flüssiggas (LNG) auch die
erste Großfähre dieser Art weltweit. Kai Ortel ließ sich von dem neuen
Viking Line-Schiff begeistern.
Bereits bei der Bekanntgabe der
Absichtserklärung für einen Bauauftrag am 25. Oktober 2010 sprach die Viking
Line davon, mit dem geplanten neuen Schiff das umweltfreundlichste seiner
Art in dieser Größenordnung bauen zu lassen, das aufgrund des Verbrauchs von
Flüssiggas anstelle von Schwer- oder Dieselöl extrem emissionsarm zwischen
Stockholm und Turku verkehren sollte. Auch den Lärm-Emissionen wurde
Beachtung geschenkt, während der besonders hydrodynamische Rumpf nicht nur
Energie sparen helfen, sondern auch den Wellenschlag minimieren sollte, da
das Schiff speziell für die flachen Schärengewässer zwischen Schweden und
Finnland konzipiert worden war.
Als wir die VIKING
GRACE wenige Wochen nach ihrer
Indienststellung betreten, erweist sie sich zunächst einmal als ein Wunder
an Übersichtlichkeit und Effizienz. Schon im Terminal geht alles ganz
schnell, denn bereits auf der Kabinenkarte ist das Gate vermerkt, über das
man in Turku das Schiff betritt, um möglichst schnell seine Kabine zu
finden. Um 20:55 Uhr, nur eine Viertelstunde nach Beginn des Boardings, legt
die VIKING GRACE
pünktlich auf die Minute und mit 1.570 Passagieren an Bord für ihre
Nachtfahrt nach Stockholm ab.
Modernes Design
Bei der Inneneinrichtung der öffentlichen
Räume unterscheidet sich die VIKING GRACE
ziemlich radikal von ihrem Vorgängerschiff. Da die neue Fähre nicht zuletzt
aufgrund der raumgreifenden Flüssiggastanks fast 50 Meter länger ausgefallen
ist als die ISABELLA, hat man auf eine
lange und breite Arkade an Bord verzichtet und die einzelnen Räume
stattdessen durch Raumteiler und andere Hilfsmittel stärker voneinander
abgegrenzt. Dies verschafft jedem einzelnen Raum eine ganz besondere
individuelle Atmosphäre, sorgt aber auch dafür, dass die Intimität, die eine
ISABELLA ausgestrahlt hat, ein Stück weit
verloren gegangen ist.
Darüber hinaus haben die Nachtfähren der
Viking Line zuletzt viel 1980er- und 1990er Jahre-Optik geboten, wo die
Schiffe der Mitbewerber teilweise moderner und frischer daherkamen. Auch
dies hat sich mit der VIKING GRACE
geändert, und zwar durchgreifend. Das Innendesign des neuen Schiffes lag in
der Hand der finnischen Firma dsign Vertti Kivi & Co., und die hat mit dem
Althergebrachten maritimen Ambiente ziemlich radikal gebrochen. So
dominieren nun moderne Schwarz-, Weiß- und Grautöne an Bord, wo jahrelang
Pastellfarben oder eine maritime Optik angesagt gewesen sind. Auch die
Tisch-Anordnung und Möblierung ist fast überall an Bord gewöhnungsbedürftig,
reflektiert aber auch den großzügigen Umgang mit Raum auf dem 56.850 BRZ
großen Schiff.
In allererster Linie soll die VIKING
GRACE aber ein Schiff des Lichts sein,
und auch diesen Anspruch erfüllt sie mit Bestnote. Fast alle Räume an Bord
hat man konsequent darauf ausgerichtet, dass sie mit Tageslicht geflutet
werden, sobald das Schiff seine Nachtfahrt in Ost-West-Richtung absolviert
hat. Dagegen sorgt während des Abends und während der Nacht eine variable
Beleuchtung dafür, dass zu fast jeder Stunde eine andere Stimmung herrscht
an Bord, je nachdem, in welche Farben die Deckenlampen und auch die auf und
ab „wandernden” Lampen an den großen Panoramafenstern das Schiff gerade
tauchen.
Den besten Platz von allen Räumen an Bord hat
das A la Carte Restaurant „Oscar” bekommen, das zusammen mit der „Seamore”
Champagner Bar ganz vorne auf Deck 11 gelegen ist. Doch auch in „Frank’s
Casual Dining”, einem Restaurant mit Vorführküche, das u. a. bei Familien
beliebt ist (weil sich dort auch die Kinder aus den dargebotenen Speisen ihr
Lieblingsgericht selber zusammenstellen können), ist die Sicht grandios.
Öffentliche Räume
für jeden Geschmack
Auch im „Club Vogue”, einem großen Nachtclub
mit zwei Bars, sucht man die Atmosphäre althergebrachter Nachtfähren
vergeblich. Denn auf der VIKING GRACE
beginnt der Abend gleich mit einer krachenden Version von Robbie Williams’
„Let me entertain you”, bei der es nur der guten Schallisolierung der Wände
zu verdanken ist, dass man sie nicht noch zwei Decks tiefer hört. Keine
Frage – auch in Sachen Abendunterhaltung ist die Viking Line mit diesem
Schiff, das im „Club Vogue” über modernste Sound-, Licht- und Lasertechnik
verfügt, im 21. Jahrhundert angekommen.
Dies kann man von der „Retro Bar” ein Deck
tiefer nicht behaupten, doch dort gehört das Ambiente im Stil der 1970er
Jahre (knallgelbe Sofas, Teppichboden mit Rautenmuster) natürlich genauso
zum Gesamtkonzept wie anderswo im Schiff der letzte Chic moderner Hotels. In
der Retro Bar finden dann auch Musik- und Tanzveranstaltungen statt, für die
man keine riesige Fotowand oder Lasertechnik braucht wie z. B. Tango-Abende
oder Karaoke-Wettbewerbe. Auf der gegenüberliegenden Seite kann es dagegen
schon mal lauter werden, denn das „Rockmore” ersetzt auf der VIKING
GRACE das klassische Pub, nur dass dessen
Einrichtung eher wie ein Club daherkommt als wie eine Seemannskneipe. Das
Rockmore-Bier, das es hier an der Bar gibt, wird übrigens von der finnischen
Brauerei Vakka-Suomen Panimo speziell für die VIKING
GRACE hergestellt.
Den vorderen Teil von Deck 10 nehmen
schließlich die beiden „klassischen” gastronomischen Bereiche von Cafeteria
und Büffet-Restaurant ein. Auch diese unterscheiden sich aber merklich von
ihren Gegenstücken auf anderen Fähren. So ist die Cafeteria „Sweet & Salty”
trotz der Gefahr des Ladendiebstahls zur Arkade hin praktisch offen und
erinnert mit ihren weißen Säulen und Tischen eher an eine Kulisse aus „Star
Trek” denn an ein Straßencafé.
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Dagegen kann das Büffet-Restaurant „Aurora”
mit Stühlen, Tischen und Teppichböden in Grau, Violett und Gelb
aufwarten – eine Farbkombination, die man auf Ostseefähren so bisher eher
selten gesehen hat, die sich aber erstaunlich harmonisch einfügt in das
moderne Flair, das bereits die übrigen Räume an Bord versprühen.
Eine Vorreiterin in Sachen Umweltfreundlichkeit
Zu nächtlicher Stunde hat das Schiff unter
dem Kommando von Kapitän Magnus Thörnroos längst den zweiten Teil seiner
Fahrt angetreten. Der erste hatte nach einer Fahrt durchs winterliche
Treibeis um 1:05 Uhr mit dem Anlegen in Långnäs auf den Ålandinseln geendet.
Hauptgrund für diesen Zwischenstopp ist der steuerrechtliche Sonderstatus
des Archipels, welcher der Reederei ihren Schiffen auch auf der Fahrt
zwischen zwei EU-Häfen den zollfreien Verkauf von Waren an Bord erlaubt.
Doch auch in anderer Hinsicht ist der Halt auf den Ålandinseln von
Bedeutung. Hier treffen sich innerhalb kurzer Zeit alle vier Fähren, die auf
der Stockholm-Turku-Route verkehren, so dass der Kapitän bei seinen Manövern
besonders wachsam sein muss. Wegen der Abmessungen der VIKING
GRACE seien diese Manöver noch eine
besondere Herausforderung, berichtet Kapitän Thörnroos, doch habe sein
Schiff die ersten Wochen und Monate im Dienst ohne Kratzer überstanden.
Über den Bau eines Schwesterschiffes hatte
die Viking Line bis Ende 2013 übrigens noch nicht entschieden. Zuerst wollte
man den Liner ein volles Betriebsjahr lang auf Herz und Nieren prüfen und
Erfahrungen im Alltagsbetrieb sammeln, ehe man diese Frage angeht. Jünger
wird jedoch in der Zwischenzeit auch ihre Partnerfähre AMORELLA
nicht. Die hat zwar inzwischen die gleiche verspielte Rumpfbemalung bekommen
wie die VIKING GRACE,
ist aber 2013 auch bereits 25 Jahre alt.
Und die Zeit, Ersatz zu ordern, drängt, denn
Anfang 2015 treten für Passagierschiffe in Nordeuropa neue strenge
Abgas-Emissionsgrenzen in Kraft. In der Ostsee als emission-controlled Area
(ECA) darf der Schwefeldioxid-Anteil dann nicht mehr als 0,1Prozent betragen
– eine Forderung, die die VIKING GRACE
mit ihrem Flüssiggas-Antrieb schon jetzt erfüllt, was ihr eine
Vorreiterrolle in Sachen Umweltfreundlichkeit einbringt. (Das Flüssiggas
selber befindet sich übrigens in zwei vom Sonnendeck aus gut sichtbaren
Doppelhüllen-Tanks auf dem Achterdeck; der Treibstoff in ihnen ist unter
Niedrigdruck auf -162°C heruntergekühlt.) Doch auch die anderen Grenzwerte
unterbietet das neue Schiff beträchtlich. So ist der Ausstoß an Stickoxiden
durch den neuen umweltfreundlichen Treibstoff um 85 Prozent zurückgegangen
und der Ausstoß an Kohlendioxid um 15 bis 20 Prozent. Auf marine Emissionen
(Abwässer) verzichtet das Schiff ganz, stattdessen wird alles an Bord
aufbereitet und/oder umweltgerecht an Land entsorgt, was an Abfällen
produziert wird. Großzügige 28 Millionen € an Fördermitteln für
umweltfreundliche Technologie hat sich die finnische Regierung dies kosten
lassen, was ein Grund dafür gewesen ist, dass die Viking Line den Bauauftrag
an die Werft im Inland vergeben hat.
Ein Schiff wird kommen
Die Nacht ist kurz auf der VIKING
GRACE, das ist dem Fahrplan geschuldet.
Bei knapp elf Stunden Überfahrtszeit bleibt dem Schiff nämlich nur eine
knappe Stunde für das Be- und Entladen im Hafen, bevor es schon wieder in
See stechen muss. Für die Nachtfahrt von Turku nach Stockholm bedeutet dies,
dass sich den Wecker auf 6:00 Uhr stellen muss, wer sowohl in Ruhe
frühstücken, als auch einen Bummel durchs Schiff unternehmen bzw. die
Ankunft in Stockholm (07:30 Uhr Schiffszeit, 06:30 Uhr Ortszeit) nicht
verpassen will.
Doch sogar zu unchristlich früher Stunde sind
bereits Passagiere auf den Beinen, von denen man sich fragt, ob sie
überhaupt geschlafen haben während der Nacht. Allerdings: Das frühe
Aufstehen lohnt sich. Die VIKING GRACE
fährt aufgrund ihrer modernen Antriebsanlage so gut wie vibrationsfrei, so
dass das Frühstück auch dank der herrlichen Aussicht durch die großen
Fenster gleich doppelt ein Genuss ist. Die Spuren von letzter Nacht halten
sich im restlichen Schiff übrigens in Grenzen: Nur im Rockmore liegt ein
einzelnes Bierglas in Scherben auf dem Boden, da hat man auf den Nachtfähren
zwischen Finnland und Schweden schon weitaus Schlimmeres gesehen.
Als die VIKING
GRACE in Stockholm schließlich den
Vergnügungspark Gröna Lund passiert und über die Bordlautsprecher zum
Verlassen der Kabinen bzw. zum Aufsuchen der Autodecks aufgerufen wird,
heißt es Abschiednehmen von dem Schiff. Wir verfolgen das Anlegemanöver von
Deck aus, wo wir nicht nur über ein Bootsdecks staunen, das gleich über zwei
Decks verläuft (und viel frische Luft, dafür aber leider wenig Aussicht
bietet), sondern auch über ein bemerkenswert groß dimensioniertes
Sonnendeck. Selbst auf Deck 10 gibt es ein zusätzliches kleines
Promenadendeck, das direkt vor den Türen des Rockmore bzw. der Retro Bar
schon auf dem Decksplan praktischerweise als Raucherdeck ausgewiesen ist.
Hier stören nur die zwei Meter hohen dunkel getönten Windschutzscheiben, die
wirklich nur für die Dauer einer Zigarettenpause in diesen Bereich des
Schiffes einladen.
Ganz ohne Einladung kommt hingegen in
Stockholm die SEAGAS längsseits, kurz
nachdem die rot-grüne Grazie am Stadsgårdsleden angelegt hat. Dieses
LNG-Tankschiff versorgt die VIKING GRACE
mit Flüssiggas, solange es in der schwedischen Hauptstadt noch keine
landseitige Möglichkeit zur Betankung gibt. Seit dem 19. März 2013 fährt das
neue Flaggschiff der Viking Line ausschließlich mit Flüssiggas, und wenn
nicht sehr schnell andere technische oder politische Lösungen gefunden
werden, die neuen strengen Emissionsgrenzen einzuhalten, gehört Fährschiffen
wie der VIKING GRACE
in der Ostsee und anderswo bald die Zukunft. Die Viking Line-Fähre kann sich
dann rühmen, die erste ihrer Art gewesen zu sein. Kai Ortel ·
Viking Line
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In der „Retro Bar”
gehört das Ambiente zum Stil der 1970er Jahre.
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Das
„Rockmore” ersetzt auf der VIKING
GRACE
das klassische Pub.
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Auf dem Arcade Deck dominieren moderne Schwarz-, Weiß- und
Grautöne, Farbe bringt die „wandernde”
Beleuchtung. |
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ENOK mit
innovativem Antrieb.
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Torque Marine
IPS optimiert GMS ENOK
Innovative Antriebe nicht nur für die Binnenschifffahrt
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Das weltweit erste GMS ENOK
mit getriebelosem diesel-elektrischen Antrieb wurde im Zuge weiterer
Antriebssystem-Optimierungen mit neuen Motoren ausgerüstet. Waren früher
vier geräuschgekapselte Dieselaggregate eingebaut, so kamen nun nur noch
drei Dieselstromerzeuger zum Einsatz.
Weltweit ist die ENOK
das erste Gütermotorschiff, welches mit einem Permanent-Magnet Motor (PM
Antrieb) als getriebelosem elektrischem Direktantrieb ausgerüstet wurde. Mit
den Abmessungen von 84 Meter Länge, einer Breite von 9,50 Metern und einem
maximalen Tiefgang von 2,86 Metern kann die ENOK
1.500 to Fracht befördern. Seit Mitte 2010 ist das Schiff nun im
regelmäßigen Frachtdienst auf den europäischen Binnenwasserstrassen
eingesetzt.
Erfahrung nach zwei Jahren „Torque-Betrieb”
Der Schiffsbetrieb mit dem Torque-System ist
sicher und problemlos. Es hat seit der Antriebsmodifizierung keinen Ausfall
oder Störung gegeben, der die uneingeschränkte Einsatzbereitschaft des
Schiffes behindert hätte.
Auf einer Reise von Amsterdam nach Stuttgart
im Januar 2012 hat das Torque-System seine Funktion eindrucksvoll unter
Beweis gestellt. Beladen war das Schiff mit volumenzehrenden rund 1.000 to
Sojaschrot. Der Tiefgang betrug dabei 2,20 Meter. Der hochwasserführende
Rhein hatte zu der Zeit einen Gegenstrom von 7 bis 8 Kilometer. Dabei lief
die ENOK immer noch etwa
6 Kilometer pro Stunde. Die
durchschnittliche Belastung der Dieselmotoren war mit rund 70 Prozent zu
verzeichnen.
Das Schiff hat seit Inbetriebsetzung des
neuen Torque-Antriebs im August 2010 rund 2.000 Stunden im Fahrbetrieb
zurückgelegt. Dabei wurden 1.200 Stunden (60 Prozent) mit nur einem
Stromerzeuger, etwa 600 Stunden (30 Prozent) mit zwei Aggregaten und rund
200 Stunden mit drei Motoren gefahren. Das Antriebssystem von Torque Marine
erfüllt somit alle Anforderungen des Gesetzgebers nach Energie-Effizienz,
NOx-Grenzwerten sowie Lärmschutz-Verordnungen.
Saubermänner für die ENOK
Zur weiteren Optimierung des Gesamtsystems
wurden Ende 2012 die bisherigen vier Dieselaggregate gegen nun drei
Aggregate ausgetauscht. Zum Einbau im hinteren Maschinenraum kam ein Scania
8-Zylinder Dieselmotor in V-Konfiguration vom Typ DI16 55M.
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Als Doppelfrequenzmotor leistet er 450 kW bei
1.500/min und 500 kW bei 1.800/min. Zwei weitere Scania
6-Zylinderreihenmotoren, Typ DI13 075M, mit je einer Leistungseinstellung
von 323 kW bei 1.500/min und 376 kW bei 1.800/min, wurden im vorderen
Maschinenraum eingebaut.
Der besondere Charme dieser Motoren liegt in
der Doppelfrequenz-Eigenschaft. Für Manöver-, Schleusen- und weitere
Fahrten, bei denen nur eine geringe Leistung erforderlich ist, werden die
Motoren bei 1.500/min gefahren. Erst wenn höhere Leistungen erforderlich
sind, schaltet die Elektronik automatisch auf 1.800/min um. Neben der
zusätzlichen Kraftstoffeinsparung bei der reduzierten Drehzahl, ist nun auch
noch eine bemerkenswerte Geräuschreduzierung zu verzeichnen. Diese
Doppelfrequenz-Eigenschaft war ein wichtiger Entscheidungspunkt bei der Wahl
der neuen Motoren.
Verbrennung mit geringerem Schadstoffausstoß
und weniger Kraftstoffverbrauch
Das Scania-eigene elektronische Engine
Management System (EMS) bietet in Kombination mit elektronischen
Pumpe-Düse-Einheiten viele Vorteile. Im Mikrosekundenabstand werden Daten
erfasst und verarbeitet, um den Einspritzzeitpunkt und die eingespritzte
Kraftstoffmenge so zu regeln, dass eine optimale Verbrennung erzielt wird.
Der hohe Einspritzdruck und die enorme Präzision bei Einspritzmenge und
-zeitpunkt führen zu höherer Leistung, geringerem Kraftstoffverbrauch und
niedrigerem Schadstoffausstoß. Die Marine-Motoren von Scania erfüllen die
Abgasnormen IMO, EU Stufe IIIA, US Tier 2 und ZKR Stufe II.
Durch die Neumotorisierung kann nun rund 90
Prozent der Betriebszeit mit nur einem Aggregat ein Zweiwellen- Motorschiff
wie die ENOK, einschließlich der Bordnetz-Stromversorgung, mit nur einem
Dieselgenerator von geringer Leistung gefahren werden. Bei notwendiger
Mehrleistung werden weitere Generatoren stufenlos zugeschaltet. Das Zu- und
Abschalten erfolgt ohne die sonst übliche Synchronisation der Generatoren.
Zusätzliche Leistung steht in sechs Sekunden zur Verfügung. Es wird in jedem
Fahrmodus nur die Energie zur Verfügung gestellt, die das Antriebssystem im
Augenblick benötigt. Durch das redundante, modulare System können
nachweisbar Energieverbrauch, Schadstoffausstoß, die Betriebs- und
Wartungskosten sowie das Risiko eines Antriebsausfalls deutlich reduziert
werden.
Dipl.-Ing. Peter Pospiech
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E-Antrieb-ohne-Getriebe.
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Viel
Platz im Maschinen-Raum.
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Der Steuerstand ist klar und übersichtlich. |
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Matthias Gretzschel / Michael Zapf
Am Anfang
war das Schiff
Das Internationale Maritime Museum in
Hamburg
Erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft,
Hamburg, 192 Seiten, Format 26 x 24 cm, zahlreiche Farb-Abbildungen,
gebunden mit Schutzumschlag, € (D) 24,95, € (A) 25,60, CHF 34,90
· ISBN 978-3-7822-1055-3.
Koehler/Am Anfang war das Schiff
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Matthias Gretzschel / Michael Zapf
Am Anfang war das Schiff
Das Internationale Maritime Museum in
Hamburg · Sein Stifter und Gründer Peter Tamm
„Wir haben Schiffe zu dem gemacht, was sie
sind – jedes hat seinen spezifischen Einsatzbereich. Deshalb ist die
Geschichte der Seefahrt auch so spannend. Sie ist Teil unserer
eigenen Geschichte”.
So äußert sich der bekannte deutsche Expeditionsleiter Arved Fuchs
im Vorwort über die Schifffahrt.
Mit einem sieben Zentimeter langen Modell
eines Küstenmotorschiffs fing alles an. Heute umfasst die Sammlung
von Professor Peter Tamm, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Axel
Springer Verlages, über 40.000 Miniaturschiffe und 1.000
Großmodelle, darunter Raritäten aus Gold, Silber und Bernstein,
sowie die größte private Sammlung von Knochenschiffen weltweit.
Hinzu kommen Gemälde, Globen, Seekarten, Kompasse und vieles mehr.
„Sammeln erweitert den Horizont”,
so Peter Tamm, der ein Leben lang alles zur Geschichte der Seefahrt
gesammelt hat.
Seit 2008 ist seine Sammlung zu 3.000 Jahren
Schifffahrtsgeschichte in Hamburgs ältestem noch erhaltenen
Speicherbauwerk, dem Kaispeicher B, auf neun Ausstellungsdecks zu
bestaunen. „Ich kenne kein Museum, das so umfassend über alle
Bereiche der Seefahrt von den Anfängen bis in die heutige Zeit
aufklärt wie das Maritime Museum in Hamburg”,
sagt Arved Fuchs.
Die Liebe zur maritimen Welt wurde Prof.
Peter Tamm bereits in die Wiege gelegt. Die Familie war seit
Generationen mit der Schifffahrt eng verbunden. So verwundert es
nicht, dass Peter Tamm schon als kleiner Junge fasziniert war vom
Hamburger Hafen, den Schiffen und dem Handel und sich diese
Begeisterung durch sein ganzes Leben ziehen sollte.
Autor Matthias Gretzschel stellt sowohl den
Stifter und Gründer des Internationalen Maritimen Museums als auch
seine eindrucksvolle Sammlung vor. Zahlreiche hochwertige Fotos des
Fotografen Michael Zapf bereichern den Band, der pünktlich zur
Erfassung des 500.000sten Besuchers des Museums erscheint,
zusätzlich.
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Hans Jürgen Witthöft (Herausgeber)
Köhlers
FlottenKalender 2014 – Internationales Jahrbuch der Seefahrt
Der neue FlottenKalender erscheint wie
gewohnt mit vielen spannenden und
unterhaltsamen Themen aus der
maritimen Welt. Die Leser erwartet wieder eine gelungene
Mischung aus Unterhaltung und Information aus den verschiedensten
Bereichen der Schifffahrt – Handelsschifffahrt, Marine,
Reiseberichte, Historisches und Persönlichkeiten.
Besondere Themen in Köhlers
FlottenKalender 2014 sind zum Beispiel die
Schnellboote der Volksmarine der DDR,
Marineschiffbau in Hamburg bis 1945,
Hafenentwicklung am Beispiel des
JadeWeserPort, die Idee eines emissionsfreien Feederschiffes des
Germanischen Lloyd und die Ostasiatischen
Kreuzergeschwader der Kaiserlichen
Marine.
Zahlreiche Fotos illustrieren diesen
maritimen Klassiker. Umfassend informierend und ansprechend
aufbereitet ist Köhlers FlottenKalender Jahr für Jahr eine
Pflichtlektüre für maritim Interessierte.
Zum Herausgeber:
Hans Jürgen Witthöft, Jahrgang 1941, ist Journalist mit langjähriger
Erfahrung im Bereich Schifffahrt und Marine. Neben Beiträgen in
Zeitungen und Zeitschriften hat er zahlreiche Bücher zu maritimen
Themen veröffentlicht und betreut seit 1996 als Herausgeber Köhlers
FlottenKalender.
Erschienen im Juni 2013 in Koehlers
Verlagsgesellschaft, Hamburg, (Ein Unternehmen der Tamm Media GmbH),
ISBN 978-3-7822-1080-5,
272 Seiten, 14,80 x 21 cm, zahlreiche Schwarz/Weiß- und
Farb-Abbildungen, Broschur,
€ (D) 14,95 ·
€ (A) 15,40 · CHF
20,90.
Koehlers/FlottenKalender
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Peter Andryszak
SWATH
–
Seefahrt ohne Schaukeln
Es gibt Schiffe, die im Seegang
nahezu nicht mehr schaukeln: Small Waterplane Area Twin Hull,
genannt SWATH. Das Kürzel bezeichnet eine spezielle Doppelrumpfform,
bei der rund 80 Prozent des gesamten Auftriebs weit unter der
Wasseroberfläche erzeugt wird und damit der Kraft der Wellen
entzogen ist. Ideal für alle Passagiere, die zur Seekrankheit
neigen.
Neben ihrem äußerst angenehmen
Seegangverhalten weisen diese Schiffe gegenüber der Monohull- und
Catamaranform noch weitere Vorteile auf: z.B. eine große Decksfläche
und eine überdurchschnittliche Leckstabilität. Aber wo Licht ist,
gibt es auch Schatten. So scheut sich der Foto-Journalist nicht,
auch die Nachteile dieser Konstruktion, wie die geringere
Auftriebsreserve oder eine aufwendigere Platzierung der
Hauptmaschinen, ausführlich zu beleuchten.
Darüber hinaus beschreibt der Autor
detailliert den Bau der SWATH-Schiffe und erklärt physikalische
Voraussetzungen und das Konzept der SWATH-Konstruktionen. Außerdem
geht Peter Andryszak auf die in Deutschland gebauten SWATH-Schiffe
ein, die als Hotelschiffe, Lotsenversetzer, Zollkreuzer,
Patrouillenboote, Windparktender oder Forschungsschiff die Meere
befahren. Auch die SWATH Schiffe aus weltweiter Produktion und die
Weltneuheit SWASH (Small Waterplane Area Single Hull) bleiben nicht
unerwähnt.
Verständlich geschrieben bereichert
das Buch sowohl den Fachkundigen als auch den interessierten Laien.
Beeindruckende Aufnahmen des professionellen Fotografen runden den
Band ab und verleihen ihm einen zusätzlichen Wert.
Erschienen im Juli 2013 in
Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg, (Ein Unternehmen der Tamm
Media GmbH), ISBN 978-3-7822-1076-8,
176 Seiten, 24,50 x 26 cm, zahlreiche Farb-Abbildungen, €
(D) 24,95 · € (A) 25,60 · CHF
34,90.
Koehler/SWATH
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Thomas Fröhling
Die Lotsen – Berater der Schiffsleitung
Lotsen sind in der Schifffahrt unverzichtbar –
im Nebel, bei Wind, bei Tiden-
strömungen, Untiefen oder beim „Einparken”
in einen engen Hafen-Liegeplatz.
Die Schifffahrtsrouten an der deutschen Nord- und Ostseeküste sind nicht
nur die dicht befahrensten der Welt, sondern auch wegen
ihrer Unberechenbarkeit ein
schwer zu navigierendes Gebiet. Ob Kreuzfahrtschiff oder Frachter –
nahezu jedes Schiff braucht Lotsen, um sicher in den Hafen einlaufen
oder schwieriges Fahrwasser passieren zu können. 750 Seelotsen, 95
Hafenlotsen, 140 Kanalsteuerer und unzählige
Kollegen an Land arbeiten rund um die Uhr an einem reibungslosen
Ablauf. Der Autor beleuchtet sowohl Vergangenheit und Gegenwart als
auch die Zukunft des Lotsenwesens an der Nord- und Ostsee. Dabei
geht er auf Schiffe,
Menschen, Arbeit, Stationen, Seegebiete, die Ausbildung zum Lotsen und
die Brüderschaften ein. Der Beruf des Lotsen wird hier eingehend
beschrieben, seine Tätigkeiten und auch seine
Verantwortung. Mit viel Sachverstand und dem Blick
fürs Wesentliche lotst der Autor den Leser gekonnt durch das Thema.
Erschienen in Koehlers Verlagsgesellschaft,
Hamburg (Ein Unternehmen der Tamm Media GmbH),
ISBN 978-3-7822-1078-2, 104 Seiten, 24 x 17 cm, zahlreiche
Farb-Abbildungen, Broschur, € (D) 14,95 · € (A)
15,40 · CHF 20,90.
Koehler/Die Losten
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