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Maritimer Koordinator besucht
Nordic Yards in Warnemünde Nordic Yards in Warnemünde empfing am 5. Februar den
neuen Maritimen Koordinator der Bundesregierung, Herrn Uwe Beckmeyer. Der
erst seit kurzem in dieser Funktion amtierende Beckmeyer informierte sich
auf seiner ersten Arbeitsreise durch Norddeutschland umfassend über aktuelle
und bevorstehende Projekte bei Nordic Yards und besprach mit der
Geschäftsleitung u.a. die Rolle des Bundes und auch des Landes für eine
zukunftsträchtige maritime Industrie sowie eine erfolgreiche Umsetzung der
Energiewende in Deutschland. Anschließend besichtigten Herr Beckmeyer und seine
Delegation, zu der auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry
Glawe und der neu ernannte Leiter des Berliner VSM-Büros, Ragnar Schwefel,
gehörten, die Offshore-Plattform SylWin alpha im Warnemünder Dock. „Die Gespräche mit Nordic Yards waren sehr angenehm
und informativ”, so Uwe Beckmeyer nach seinem Besuch. „Über Nordics
beeindruckende Fähigkeiten als maritimer Systemintegrator konnte ich mich
bei einem Rundgang auf der gewaltigen Konverterplattform SylWin alpha
überzeugen. Ich habe versprochen, bald wieder-zukommen”. „Wir freuen uns sehr, dass wir heute Herrn Beckmeyer
bei Nordic Yards begrüßen durften – und dass er sich viel Zeit genommen hat,
um einen ganzheitlichen Eindruck von unserem Unternehmen zu bekommen”, sagte
Geschäftsführer Vitaly Yusufov. „Dass Herr Staatssekretär Beckmeyer als
Maritimer Koordinator des Bundes Nordic Yards als erste Station seiner
Antrittsreise wählte, zeigt uns, dass die Bundesregierung unserer
Werftengruppe in der maritimen Wirtschaft Deutschlands besondere Bedeutung
beimisst”.
Aus
der Vogelperspektive: Rotorsterne gelangen an Deck der VIDAR. Global Tech I −
im
JadeWeserPort in Wilhelmshaven läuft die
Rotorstern-Vormontage Am 21. Januar 2014 wurde für den Windpark Global
Tech I mit der Verladung der ersten AREVA Rotorsterne auf das Kranhubschiff
VIDAR begonnen. Dafür fand die Vormontage
der knapp sechzig Meter langen Blätter und der Nabe zum sogenannten
Rotorstern auf dem Terminalgelände des JadeWeserPort in direkter Nähe des
Schiffes statt. So können die 3-Blatt-Rotoren effizient von der Kaikante des
Container-Tiefwasserhafens aus umgeschlagen werden. Nach Verladung wird die VIDAR
beim nächsten geeigneten Wetterfenster in Richtung Baufeld aufbrechen, das
zirka 170 Kilometer von Wilhelmshaven entfernt liegt. Allein ein Rotorstern
wiegt gut 100 Tonnen. Sein Durchmesser beträgt 116 Meter und bestreicht
damit später eine Fläche ungefähr so groß wie eineinhalb Fußballfelder. Die
Turm- und Gondelinstallation ist mit den zwei Installationsschiffen BRAVE
TERN und THOR
bereits in vollem Gange. Sobald die Installationsarbeiten der Rotorsterne
abgeschlossen sind, beginnt die Inbetriebnahme der jeweiligen
Windkraftanlage.
Im
Beisein von Technik-Inspektor Claus Hirsch und Kapitän Jann-Klaas Vißer von
der AG EMS sowie von Geschäftsführer Ruben Benders und Director Commercial
Operations Dr. Richard Schröder von Bomin Linde LNG geben sich AG
EMS-Vorstand Dr. Bernhard Brons und Bomin Linde LNG Geschäftsführer Mahinde
Abeynaike zum ersten deutschen LNG-Liefervertrag die Hand. Bomin Linde LNG
und
AG EMS
schließen deutschlandweit ersten Liefervertrag über Flüssigerdgas LNG als
Schiffstreibstoff ab Die Reederei Aktien-Gesellschaft EMS (kurz AG EMS)
und Bomin Linde LNG haben im Januar 2014 den ersten Vertrag zur Lieferung
von Liquefied Natural Gas (LNG) in Deutschland unterzeichnet. Er sieht vor,
die von AG EMS betriebene Personenfähre OSTFRIESLAND
nach ihrem Umbau ab Mitte 2014 mit dem umweltfreundlichen Treibstoff LNG zu
versorgen. AG EMS-Vorstand Dr. Bernhard Brons erklärt dazu:
„Wir freuen uns, mit Bomin Linde LNG einen führenden Anbieter von flüssigem
Erdgas ins Boot geholt zu haben. Damit sind wir die ersten Nutzer von LNG im
deutschen Fährschiffsverkehr”. „Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Nutzung
von LNG als Schiffstreibstoff in Deutschland. Ich freue mich, dass AG EMS
und Bomin Linde LNG diesen Weg gemeinsam beschreiten”, sagt Mahinde
Abeynaike, Geschäftsführer Bomin Linde LNG. Ruben Benders, ebenfalls
Geschäftsführer von Bomin Linde LNG, fügt hinzu: „Mit der Versorgung ihrer
Fähre mit LNG ist die AG EMS Vorreiter in Deutschland und sendet ein klares
Signal, dass dieser emissionsarme Antrieb auch hier angekommen ist”. Die Betankung erfolgt in einem von der
Klassifikationsgesellschaft sowie vom Flaggenstaat zertifizierten
Bunkerverfahren. „Der technische Ablauf ist vergleichbar mit dem Prozess der
Bebunkerung von traditionellen Treibstoffen. Da das Flüssigerdgas auf etwa
-163° C heruntergekühlt ist, sind jedoch entsprechende Schulungen des
Personals erforderlich”, erläutert Claus Hirsch, Technischer Inspektor der
AG EMS. „Maßgeblich für die Zusammenarbeit mit Bomin Linde
LNG als Lieferant ist der Bau von zwei LNG Tanklägern ab 2015 in den Häfen
von Hamburg und Bremerhaven. Das deckt sich mit unseren Projekten für Emden
und Cuxhaven. Die Lieferung an den Hafenstandort Emden soll zunächst aus dem
Ausland erfolgen und später von einem deutschen Hafenstandort gewährleistet
werden”, erläutert Dr. Bernhard Brons. Bomin Linde LNG schließt derzeit die letzten
planerischen Vorbereitungen ab, um die LNG Tankläger in Hamburg und
Bremerhaven zu errichten. Von diesen strategisch wichtigen Knotenpunkten aus
lassen sich auch benachbarte Häfen zuverlässig bedienen. „Wir liegen mit
unserem Projekt voll im Plan und werden ab 2015 Schiffe in allen deutschen
Häfen entlang der Nord- und Ostseeküste mit dem sauberen Treibstoff LNG
versorgen können”, sagt Bomin Linde LNG Geschäftsführer Mahinde Abeynaike.
Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG mit Sitz in Hamburg
ist ein führender Anbieter von flüssigem Erdgas als Treibstoff für die
Schifffahrt. Als Gemeinschaftsunternehmen der Linde AG und Bomin Deutschland
GmbH & Co. KG, einem Tochterunternehmen der Marquard & Bahls AG, kann Bomin
Linde LNG auf ein breites Kompetenzspektrum von Kältetechnik, Logistik und
Treibstofflieferung zurückgreifen. Die Strategie von Bomin Linde LNG zielt darauf ab,
die LNG-Wertschöpfungskette von Einkauf und Transport über die Lagerung bis
hin zu Vertrieb und Betankung von Schiffen in strategisch bedeutsamen Häfen
abzudecken. Die Aktien-Gesellschaft EMS geht zurück auf das Jahr 1843 und betreibt den Schiffsliniendienst von Emden und Eemshaven zur Nordseeinsel Borkum. Fahrgäste, Kraftfahrzeuge und Frachtgut werden mit modernen Autofähren, Fahrgastschiffen und einem High-Tech-Katamaran befördert. Mit ihren Tochterunternehmen bietet die Unternehmensgruppe ein vielfältiges Angebot im touristischen und maritimen Dienstleistungsbereich, das von saisonalen bis zu ganzjährigen Linienverbindungen im Bereich der Inselversorgung mit Bus, Bahn, Schiffen, Flugzeugen und Helikoptern reicht. Ferner gehören zwei Hotels und Gastronomiebetriebe zum Unternehmen. Heute beschäftigt die AG EMS-Gruppe rund 400 Mitarbeiter.
Die LNG Hybrid Barge wird das
Kreuzfahrtschiff AIDAsol von AIDA Cruises als erstes Schiff noch in diesem
Jahr im Hamburger Hafen umweltfreundlich mit Energie versorgen.
Weltweit erste
LNG Hybrid Barge für
AIDA Cruises
ist auf Kiel gelegt Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie fand am 13.
Januar 2014 auf der „SAM Shipbuilding and Machinery” Werft im slowakischen
Komárno die Kiellegung der weltweit ersten LNG Hybrid Barge statt. Diese
wird das Kreuzfahrtschiff AIDAsol von AIDA Cruises als erstes Schiff noch in
diesem Jahr im Hamburger Hafen umweltfreundlich mit Energie versorgen. Im Beisein von Vertretern der Werft, AIDA Cruises,
Becker Marine Systems und Hybrid Port Energy (Tochtergesellschaft von Becker
Marine Systems und Reederei der Barge) wurde die Kiellegung traditionell mit
der Platzierung einer Münze auf dem Kielblock vor dem Absenken der ersten
Sektion durchgeführt. Im Sommer 2012 starteten Becker Marine Systems und
AIDA Cruises mit der LNG Hybrid Barge eine Kooperation mit dem Ziel,
Kreuzfahrtschiffe während der Hafenliegezeiten mit umweltfreundlichem Strom
zu versorgen. Die aktuell in Bau befindliche LNG Hybrid Barge wird mit 5
Generatoren von Zeppelin Power Systems ausgestattet, die insgesamt eine
Leistung von 7,5 MW (50/60 Hz) erzeugen. Der Betrieb der Motoren mit
Flüssiggas ist besonders emissionsarm und setzt beispielsweise keine
Schwefeloxide oder Rußpartikel frei. Diese Generatoren werden die ersten an
Kunden ausgelieferten LNG Caterpillar Motoren mit Marinezulassung sein. Die
LNG Hybrid Barge wird im Sommer 2014 ausgeliefert – nur zwei Jahre nach
Projektbeginn. Die 74 Meter lange, 11,40 Meter breite und etwa 1,7
Meter tiefgehende Barge wird in Hamburg stationiert werden. Damit wird der
Hamburger Hafen der erste Europas sein, der eine externe, umweltfreundliche
und emissionsarme Stromversorgung für Kreuzfahrtschiffe anbietet. Außerdem
wird die LNG Hybrid Barge derart ausgerüstet, dass weitere potentielle
Kunden im Winter mit Wärme und Strom beliefert werden können und somit der
„ökologische Fußabdruck” der Barge weiter verbessert wird. Das Hamburger Unternehmen Hybrid Port Energy GmbH
wurde von Becker Marine Systems mit der Zielsetzung der umweltfreundlichen
maritimen Energieversorgung gegründet. Becker Marine Systems ist Marktführer
für Hochleistungsruder und Energiesparlösungen im Bereich der
Manövriertechnik für jeden Schiffstyp. Beckers Produkte sind als feste Größe
auf dem Weltmarkt etabliert und stellen die erste Wahl sowohl für
Supertanker als auch für Containerschiffe, Passagierfähren, große
Kreuzfahrtschiffe und Luxusyachten dar.
DNV GL
klassifiziert ersten weltweit mit Methanol betriebenen Tanker Die weltweit ersten mit Methanol betriebenen Schiffe
werden mit DNV GL-Klasse fahren. Methanol zählt zu den umweltfreundlichsten
Kraftstoffen. Schadstoffemissionen werden dadurch erheblich reduziert.
Bestellt wurde die Serie von vier 50.000-DWT-Tankern von der schwedischen
Reederei Marinvest und dem norwegischen Schifffahrtsunternehmen
Westfal-Larsen bei der koreanischen Werft Hyundai Mipo Dockyards. Die
Klassifizierung erfolgt nach den DNV GL-Vorschriften für Kraftstoffe mit
niedrigem Flammpunkt. Der erste Tanker für den Betrieb mit Methanol soll im
Jahre 2016 ausgeliefert werden. Methanol ist ein schwefelloser Kraftstoff mit
niedrigem Flammpunkt (Low Flashpoint Liquid, LFL) und wird für die maritime
Industrie zunehmend interessanter, da er die künftigen Anforderungen der SOx
Emission Control Area erfüllt, die einen Schwefelanteil von maximal 0,1
Prozent zulassen. Methanol besitzt einen Flammpunkt von cirka 12 Grad
Celsius. Die Tanker erhalten das DNV GL Klassenzusatzzeichen LFL FUELLED und
erfüllen sämtliche Sicherheitsanforderungen. „Die Tanker verfügen über ein
sekundäres System zur Kraftstoffaufnahme sowie ein automatisches
Leck-Warnsystem mit Abriegelungsfunktion sowie Flammschutzsysteme. Weitere
bauliche Sicherheitsmaßnahmen betreffen die Position der Tanks und
Kraftstoffrohrleitungen”, erklärt Håkon Skaret, DNV GL Tankerexperte. DNV GL hat als erste Klassifikationsgesellschaft
Vorschriften für LFL veröffentlicht und sieht in Methanol eine Alternative
zu herkömmlichen Kraftstoffen. Methanol-Kraftstoff erzeugt geringe
Schwefeloxid- und Stickoxid-Emissionen. Schiffsmotoren können für den
Einsatz von Methanol als Kraftstoff nachgerüstet werden. DNV GL wurde bereits in einer frühen Entwurfsphase
in das Tankerprojekt einbezogen und hat intensiv mit der Reederei, dem
Motorenhersteller und der Werft zusammengearbeitet, um einen hohen
Sicherheitsstandard zu gewährleisten, das dem eines herkömmlichen
Schwerölsystems entspricht. DNV GL konnte dabei auf seine langjährige
Erfahrung im Umgang mit LFL-Fracht auf Chemietankern sowie auf für den
Transport von Fracht mit niedrigem Flammpunkt ausgelegten
Offshore-Versorgungsschiffen zurückgreifen. Zudem verfügt DNV GL über eine
15-jährige Expertise mit alternativen Kraftstoffen gasbetriebener
Schiffsanlagen. Hamburger Sietas Werft bleibt
Schiffbaustandort: Pella Shipyard kauft die Sietas Werft Nach mehr als zwei Jahren intensiver Suche hat
Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann einen strategischen Investor für die
renommierte Sietas Werft in Hamburg gefunden: Pella Shipyard aus Otradnoye
bei St. Petersburg (Russland) übernimmt das Unternehmen zum 10. März 2014.
Der Kaufvertrag mit dem zu Pella Shipyard gehörenden Unternehmen Terraline
GmbH mit Sitz in Hamburg wurde bereits geschlossen und notariell beurkundet,
steht aber noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch den
Gläubigerausschuss und durch die Banken. Terraline wird nach der Übernahme
umbenannt in Pella Sietas GmbH. Die Käuferin hat sich verpflichtet, die
Sietas Werft für mindestens acht Jahre als Schiffswerft weiter zu betreiben.
Pella Shipyard verfügt bereits über Aufträge zum Bau von Schleppern,
Eisbrechern, Versorgungsschiffen sowie anderen Schiffen mit hohem
Ausrüstungsgrad. Pella Shipyard kauft die Sietas Werft im Rahmen
einer übertragenden Sanierung. Dazu werden cirka 120 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter übernommen bzw. bis Ende April aus der
Sietas-Transfergesellschaft neu eingestellt. Bis Ende 2016 wird die Käuferin
die Zahl der Arbeitnehmer auf mindestens 400 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter auf der Sietas Werft erhöhen; darüber hinaus will sie für
Beschäftigung bei diversen Zulieferern sorgen. Außerdem wird Pella Shipyard
bis Ende 2016 Investitionen von mindestens 15 Millionen € in die
Infrastruktur der Sietas-Werft vornehmen. Über den Kaufpreis wurde
Stillschweigen vereinbart; die Käuferin erbringt diesen aus eigenen Mitteln. Im Juli 2014 wird die AEOLUS, benannt nach dem Windgott der alten Griechen, auf ihre erste Auftragsreise gehen. Sie wird für die Konstruktion des Eneco Luchterduinen Windparks vor der niederländischen Küste eingesetzt.
Sietas Werft
liefert das erste in Deutschland gebaute Errichterschiff für
Offshore-Windanlagen AEOLUS
ab Die Hamburger Sietas Werft hat am 17. Februar die AEOLUS,
das erste in Deutschland konstruierte und gebaute Errichterschiff (Jack-up
Vessel) für Offshore-Windanlagen, an das niederländische
Wasserbauunternehmen Van Oord übergeben. Anschließend wurde das
Spezialschiff mit Schlepperhilfe über die Elbe nach Bremerhaven überführt.
Hier werden bei der Lloyd Werft in den nächsten Wochen die vier über 80
Meter langen Hubbeine installiert. Berthold Brinkmann, Verwalter der Sietas Werft,
sagte: „Ich bin stolz auf das, was die Mitarbeiter der Sietas Werft für
dieses Schiff geleistet haben. Während des Insolvenzverfahrens haben sie zu
jeder Zeit Höchstleistungen erbracht und so konnte ein hochkomplexes
Spezialschiff für anspruchsvolle Offshore-Windanlagen-Projekte entstehen.
Gleichzeitig möchte ich der Firma Van Oord und insbesondere Herrn Direktor
Peter Bunschoten danken, die uns mit diesem Auftrag im laufenden
Insolvenzverfahren ihr Vertrauen in die Sietas Werft ausgesprochen haben.
Das Schiff ist der Beweis für die Leistungsfähigkeit und das international
wettbewerbsfähige Know-how von Konstruktions- und Bauleistung der Sietas
Werft. Erstmals wurde ein solches Spezialschiff auf einer
deutschen Werft entwickelt und gebaut. Mit dem heutigen Tag setzen Sietas
und Van Oord einen Meilenstein im deutschen Schiffbau”. Den Bauvertrag mit Van Oord hatte Dr. Tobias
Brinkmann für den Verwalter mit Direktor Peter Bunschoten und Legal Counsel
Ingrid Pieters, beide Van Oord, verhandelt und während des Sietas
Insolvenzverfahrens neu abgeschlossen. Die Sietas Werft hat dann das Schiff,
im Fachkreisen wird ein Preis weit oberhalb von 120 Millionen € genannt,
ohne staatliche Finanzhilfen und Kredite gebaut. Das Sietas Jack-up Vessel ist für den küstenfernen
Einsatz in Offshore-Windfeldern entwickelt. Es besitzt eine
Transportkapazität von bis zu 5.600 Tonnen und kann in Wassertiefen von bis
zu 45 Metern sicher arbeiten. Es kann sich mit Hilfe eines 900 Tonnen
tragenden Offshore-Krans, der von der jetzt zur TTS Group gehörenden
ehemaligen Sietas Tochter Neuenfelder Maschinenfabrik (NMF) erbaut wurde,
selbst beladen, verfügt über eine DP2 Ausrüstung (Dynamic Positioning System
2), die es auch in schwerer See stabil und ortsgenau positioniert, und ein
Jacking-System mit vier Stelzen, die 84 Meter lang sind. Die Stelzen haben
einen Durchmesser von 4,50 Meter und wiegen
jeweils rund 1.000 Tonnen. Damit kann sich die AEOLUS weit über die
Wasseroberfläche erheben und gewährleistet eine sichere Arbeitsposition für
Installationsaufgaben auf hoher See. Das in Rotterdam beheimatete Spezialschiff ist 140
Meter lang und 38 Meter breit, seine Seitenhöhe beträgt 9,12 Meter, sein
Tiefgang 5,70 Meter. Die Dienstreisegeschwindigkeit liegt bei 12 Knoten. Der
dieselelektrische Antrieb mit vier Generatorensätzen leistet insgesamt
20.000 Kilowatt. Der Offshore-Spezialkran kann 900 Tonnen Last bei einer
Auslage von 30 Metern heben und bis zu einer Höhe von etwa 120 Metern über
Wasser arbeiten. Während seiner Einsätze auf den Windenergiefeldern bietet
das Installationsschiff 74 Besatzungsmitgliedern in dem großen Deckshaus
Unterkunft. Mit der Inbetriebnahme wurde der Bau des Schiffs jetzt abgeschlossen. Seine vier Stelzen mit ihrer Länge von je 84 Metern und die dazu gehörigen „Schuhe” wird das Jack-up Vessel aufgrund der Sonderabmessungen dieser Komponenten nun bei der Bremerhavener Lloyd Werft erhalten.
Inbetriebnahme des Neustädter Hafen in
Bremen vor 50
Jahren Die RIEDERSTEIN
des Norddeutschen Lloyd (NDL) war am 5. Februar 1964 das erste Schiff, das
in das Becken des Neustädter Hafens auf der linken Weserseite in Bremen
einlief. Mehr als das Becken gab es damals noch nicht. Schuppen und Kräne
wurden erst anschließend aufgebaut, zunächst auf der Westseite und später
auch auf der Ostseite. Schon während der Bauphase sorgte der Hafen für
Furore, als die Bagger 1962 in der Weser auf
zahlreiche Überreste einer Hansekogge stießen. Ihr Bau wurde später
auf die Zeit um 1380 datiert. Nie zuvor hatte es einen solchen Fund gegeben.
Erstmals konnte man Aufschluss über die tatsächliche Bauart der Koggen, über
Größe und Tragfähigkeit gewinnen. Die Fundstücke wurden zusammengesetzt,
aufwendig konserviert und haben heute ihren festen Platz im Deutschen
Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven.
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Die RIEDERSTEIN des Norddeutschen Lloyd (NDL) am 5. Februar 1964 im Neustädter Hafen im Bremen.
schweren Katalysator mit bordeigenem Geschirr. Das
Schiff war in Hamburg gebaut und im November 1960 an den NDL abgeliefert
worden. Der 161 Meter lange und 20 Meter breite konventionelle
Stückgutfrachter war mit 10.992 BRT vermessen. 44 Mann Besatzung waren
damals für den Betrieb erforderlich. Zusätzlich gab es Platz für neun
Passagiere. Im Zuge der Fusion des NDL mit der Hamburger Reederei Hapag im
Jahr 1970 wurde die RIEDERSTEIN an einen
ausländischen Reeder verkauft. Umbau für Container: Mitte der 1960er Jahre
zeichnete sich ab, dass die amerikanische Reederei Sea-Land einen
Containerliniendienst über den Atlantik aufbauen wollte und dafür passende
Häfen an der Nordseeküste suchte. Bremen und Rotterdam erhielten schließlich
den Zuschlag. Allerdings musste der Neustädter Hafen während der noch
laufenden Bauarbeiten für den Containerumschlag umgeplant werden. So
entstand der Containerterminal Bremen. 1967 wurde dort die erste noch aus
Amerika eingeführte Containerbrücke aufgebaut. Die weiteren Brücken lieferte
die Bremer Firma Kocks, die mit ihrer eigenen Konstruktion auch auf dem
Weltmarkt gute Erfolge feiern konnte, bevor asiatische Hersteller
schließlich den Wettbewerb für sich entschieden. Für die Neustädter Häfen waren ursprünglich drei
Hafenbecken und ein Wendebecken geplant worden. Realisiert wurde dann aber
nur das Becken II mit dem Lankenauer Hafen und das Wendebecken. Auf den 1,1
Quadratkilometer großen Terminalflächen wurden konventionelle Stückgüter und
zunehmend Container umgeschlagen. Mit dem rasanten Wachstum der
Containerverkehre fiel in Bremen die Entscheidung, eine völlig neue Anlage
in Bremerhaven zu bauen, weil dort ausreichend Flächen für ein Terminal und
für den künftigen Ausbau verfügbar waren. Zudem waren die nautischen
Bedingungen für die immer größer werdenden Containerschiffe besser. So
wanderten ab Mitte der 1980er Jahre alle Containerverkehre nach Bremerhaven
ab. Universalhafen mit hervorragender Anbindung: Heute
wird in dem Hafen eine große Bandbreite an konventionellem Stückgut
umgeschlagen. Schwerpunkte sind Stahl- und Forstprodukte, Schienenfahrzeuge,
Maschinen und Anlagen sowie Projektladung. Dazu gehören auch riesige
Bauteile von Gasaufbereitungsanlagen, komplette Produktionslinien oder
zerlegte Fabrikanlagen. Zudem wird der Standort vermehrt dazu genutzt,
Industrieanlagen direkt am seeschifftiefen Wasser zu montieren. So werden
regelmäßig großvolumige Komponenten mit mehreren hundert Tonnen Gewicht
verladen. Linienschiffe verbinden den Neustädter Hafen regelmäßig mit Häfen
in aller Welt, speziell in den USA, im gesamten Mittelmeerraum und Fernost. Der Neustädter Hafen ist heute ein Universalhafen
mit hervorragenden Verkehrsanbindungen per Straße, Schiene und Wasser. Ein
weiterer Vorteil ist die direkte Anbindung an das Güterverkehrszentrum
(GVZ), wo zahlreiche Spediteure und Logistikunternehmen angesiedelt sind. Am
und im GVZ ist die BLG gleich mit mehreren Logistikzentren vertreten. Von
dort aus werden hauptsächlich Fahrzeugteile in Containern nach Übersee
verschifft. Aus einem der größten Hochregalläger Europas werden alle
Tchibo-Verkaufsstellen mit Gebrauchsartikeln versorgt und die
Online-Besteller direkt bedient.
www.blg.de/blg-logistics/dienstleistungen/hafenlogistik/50-jahre-neustaedter-hafen/
Der Neustädter Hafen im Bremen heute.
Die letzte Riffgat-Gondel wurde installiert.
Offshore-Windpark
„Borkum Riffgrund 1”
wird über Eemshaven realisiert Das Orange Blue Terminal (OBT) im niederländischen
Eemshaven hat den Umschlag, das Handling und die Lagerung von 77
Fundamentstrukturen übernommen, die für den Offshore-Windpark „Borkum
Riffgrund 1” bestimmt sind. Dabei liegen die gesamte landseitige
Projektkoordination, das Projektengineering und die Abwicklung in der Hand
des OBT, das vom Hamburger Hafendienstleister Buss Port Logistics gemeinsam
mit dem niederländischen Unternehmen Uniteam Projects B.V. betrieben wird. Geo Sea, Tochter der Deme Gruppe, im Auftrag von
Dong Energy realisiert die Installation der Fundamente auf See über den
Offshore-Basishafen Eemshaven. Der Windpark liegt 36 Kilometer nördlich der
Insel Borkum und innerhalb der deutschen Wirtschaftszone. Er wird mit 77
3,6-Megawatt(MW)-Turbinen von Siemens insgesamt 277 MW sauberen Strom
produzieren. „Wir freuen uns, dass sich Geo Sea für das Orange
Blue Terminal und unser Logistikkonzept entschieden hat. Dies zeigt, dass
wir mit dem Bau des OBT die Anforderungen der Offshore Windindustrie nach
geeigneten Hafenflächen und maßgeschneiderten Logistiklösungen umgesetzt
erfüllen”, so Heinz Wasser, Managing Director des Orange Blue Terminals und
Geschäftsführer bei Buss Port Logistics. Das OBT ist in der Logistikkette für die Errichtung
der Fundamente, bestehend aus Monopiles und Transition Pieces, das
Bindeglied zwischen Land und See. Produziert werden die Komponenten im
dänischen Aalborg. Von dort aus werden sie per Heavy Lift Vessel nach
Eemshaven verschifft, gelöscht und zwischengelagert. Um die Fundamente optimal bewegen zu können, werden
die bis zu 700 Tonnen schweren Monopiles mit einem SPMT, bestehend aus 24
Achslinien ins Lager transportiert. Die 66 Meter langen Piles werden während
des Projekts auf Sandbetten liegend zwischengelagert. Zusätzlich kommt ein
600-Tonnen-Raupenkran zum Einsatz, der die 333 Tonnen schweren Transition
Pieces zum Lagerplatz verfährt. Die 25 Meter hohen Strukturen werden auf
eigens konstruierten Lagergestellen abgesetzt und stehend gelagert. Die
Herstellung und Zertifizierung dieser Gestelle liegt ebenfalls in der
Verantwortung des OBT. Das gesamte Handling und die Lagerung der
Komponenten erfolgt auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern. Diese umfasst
die Schwerlastplattform im Kaibereich mit einer Tragkraft von 20 t/m² sowie
den angrenzenden Lagerbereich mit einer Flächenlast von bis zu 35 t/m². Seit Januar werden die Fundamente vom
Installationsschiff PACIFIC ORCA
übernommen, um sie im Baufeld zu installieren. Das 161 Meter lange
Errichterschiff wird direkt vor der Kai aufjacken und die Komponenten mit
ihrem 1.200-Tonnen-Kran laden. Die Monopiles und Transition Piles werden
hierfür auf der Schwerlastplattform innerhalb des Kranradius der PACIFIC
ORCA bereitgestellt. Am OBT findet das
Schiff optimale Bedingungen, um sich mit seinen 6 Beinen aus dem Wasser zu
heben. Buss Port Logistics baute das Orange Blue Terminal
in drei Phasen bis Ende letzten Jahres aus. Heute verfügt es über eine
Gesamtfläche von 216.000 Quadratmetern zuzüglich Erweiterungsflächen. Es
umfasst sämtliche Ausstattungsmerkmale, die für die Abwicklung von
Offshore-Wind-Projekten Voraussetzung sind. Mit einer Schwerlastplattform
bis 20 t/qm Traglast, 14 Meter Tiefgang, einer Kailänge von 694 Metern und
modernem Equipment konnte sich das Orange Blue Terminal schnell als
Offshore-Terminal in der Nordsee etablieren.
Das Schlepper-Typschiff der neuen
Post-Panamax-Ära, die CALOVEBORA,
bietet Platz für eine Crew von vier Personen.
Schottel liefert Antriebe für
Panama-Kanal-Schlepper Schlag auf Schlag geht es in den letzten Jahren am
Panamakanal: Während die Bauarbeiten fortschreiten, investiert die
Panamakanal-Gesellschaft in besonders starke Schlepper für die neue
Post-Panamax-Ära. Seit 2010 wurden schon 13 ASD-Schlepper
ausgeliefert, beginnend mit der CALOVEBORA.
Wie die Schwesterschiffe sind sie nach Flüssen in Panama benannt. Gebaut
wurden die Schlepper nach dem Z-Tech 6500-Design von Robert Allan in der
Cheoy Lee-Werft in Hongkong. Alle sechs Wochen begab sich einer auf die rund
vierwöchige Fahrt mit eigener Kraft über den Pazifik. Gut zwei Monate
brauchten die Schlepper für die 9.500 Nautische Meilen. Ein Tankstopp fand
in Honolulu statt. Wie der Antriebsspezialist, die Schottel GmbH aus
Spay am Rhein, jetzt mitteilte, treiben jeweils zwei SCHOTTEL SRP 1515 mit
einer Eingangsleistung von je 2180 kW die 27,40 Mter langen und 12,20 Meter
breiten Schiffe mit einer Pfahlzugleistung von etwa 65 Tonnen an. Das
Typschiff, die CALOVEBORA bietet Platz
für eine Crew von vier Personen. Die jüngste Generation von 14 Traktor-Schleppern
traf innerhalb von zwölf Monaten aus Spanien kommend am Kanal ein. Die 14
Traktor-Schlepper bilden den vorläufigen Abschluss der Flottenmodernisierung
und -erweiterung. Die auf der Astilleros Armon Werft in Spanien gebauten
Schlepper werden Post-Panamax-Schiffen auf dem Weg durch den erweiterten
Kanal assistieren. Für ihre Aufgaben wurden sie mit einer Pfahlzugleistung
von 85 Tonnen ausgerüstet. Mit einer Länge von 28,90 Metern und einer Breite
von 13,50 Metern sind sie auch ein ganzes Stück größer als die
ASD-Schlepper. Je zwei SRP 2020 (jeweils 2.330 kW Eingangsleistung) dienen
als Antrieb. An den neuen Atlantikschleusen ersetzen die nach Bergen in
Panama (CERRO ITAMUT,
CERRO PICACHO
etc.) benannten Schlepper die Lokomotiven. Weitere vier ASD-Schlepper mit je zwei SCHOTTEL SRP
1212 sind bereits seit dem Jahr 2001 auf dem Kanal im Einsatz. Ältere
Modelle wurden im Zuge der Flottenmodernisierung ersetzt. Mit der Fähre 5 DE
NOVIEMBRE ist ein weiteres modernes
Schiff mit SCHOTTEL Antrieb auf dem Panamakanal unterwegs. Die
Doppelendfähre ist an den Gatun-Schleusen im Einsatz. Wo vorher an einer
schmalen Brücke Fahrzeuge 45 Minuten lang warten mussten, dauert die
Überquerung heute nur noch drei Minuten. Die ebenfalls in der Cheoy Lee-
bzw. Hin Lee-Werft gebaute Fähre hat eine Länge von 42 Meter und eine Breite
von 14 Meter. Damit bietet sie Platz für 24 LKW und 20 Passagiere. Zwei SRP
170 sorgen für eine Reisegeschwindigkeit von 8 kn unter voller Beladung. Die Erweiterung des 82 Kilometer langen Panamakanals
soll bis zum Jahr 2015 abgeschlossen sein. Im Rahmen des rund fünf
Milliarden Dollar teuren Bauprojekts werden seit 2009 auch die Schleusen,
die bisher das „Nadelöhr” für die Durchfahrt des Kanals waren von derzeit
297 Meter Länge und 32 Meter Breite auf
eine Länge von 427 Meter und eine Breite von 55 Meter vergrößert
werden.
Die jüngste Generation von 14 Traktor-Schleppern traf innerhalb von zwölf Monaten aus Spanien kommend am Panamakanal ein.
ROLLDOCK STAR und ROLLDOCK STORM zeichnen sich vor allem durch maximale Flexibilität aus und bieten verschiedene Möglichkeiten, beladen zu werden.
Stapellauf der ROLLDOCK
STORM
bei
FSG Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) hat am
3. Februar erfolgreich unter den Augen von Schiffbauern und Vertretern der
holländischen Reederei RollDock BV die ROLLDOCK
STORM in die Flensburger Förde zu Wasser
gelassen. Während die RROLLDOCK
STORM nun also an der Werftpier in den
nächsten Wochen fertig gestellt und auf die Auslieferung im Mai vorbereitet
wird, hat das Schwesterschiff ROLLDOCK STAR
bereits die ersten Aufträge erfolgreich für ihren Eigner absolviert. Von
Amsterdam hat sie einen schwimmenden Pavillion nach Gibraltar gebracht und
von Fos einen Flusskreuzfahrer nach Bordeaux. Aus dem Baltikum soll sie ein
schwimmendes Objekt in den Fernen Osten transportieren. Diese ersten Projekte zeigen, wofür RollDock BV die
beiden multifunktionalen Spezialschiffe mit einer Länge von je 151,50 Metern
bei den Flensburgern bestellt hat: Für den Transport anspruchsvoller und
schwerer Projektladung jenseits klassischer Transportgüter. FSG-Chef Peter
Sierk: „RollDock BV hat sich auf der ganzen Welt einen Namen als
Spezialtransporteur gemacht und bei uns Neubauten modernster Bauart
bestellt. Das war für uns alle bei der FSG eine enorme Herausforderung, die
wir mit Elan und Motivation angenommen haben. Das Ergebnis sehen wir bei der
ROLLDOCK STAR:
ein Schiff, das die enorm hohen Anforderungen unseres Kunden erfüllt und ihn
mit höchster Qualität und Wertarbeit begeistert”. Man wisse aus erster Hand, dass RollDock BV sich mit
der Ergänzung seiner Flotte um die beiden Flensburger Neubauten bestens für
den internationalen Wettbewerb aufgestellt sieht. Sierk: „Wir haben in
RollDock BV einen absolut verlässlichen Partner gefunden, den wir mit
unseren beiden Spezialschiffen unterstützen können, den Anforderungen seiner
weltweiten Kundschaft gerecht zu werden. Das beweist einmal mehr: Wir als
Flensburger Schiffbauer sind nur dann erfolgreich, wenn unsere Produkte
unseren Kunden weiterhelfen, und das tun sie”. ROLLDOCK STAR
und ROLLDOCK STORM
zeichnen sich vor allem durch maximale Flexibilität aus und bieten
verschiedene Möglichkeiten, beladen zu werden. Je zwei Schwerlastkräne
bewegen Güter von bis zu 700 Tonnen Gewicht. Zudem verfügen beide Schiffe
über eine höhenverfahrbare Heckrampe und Lukendeckel, um sich an
verschiedene Pierhöhen in Häfen anzupassen. Damit ist eine Be- und Entladung
von bis zu 3000 Tonnen schweren Einzellasten auf dem klassischen RoRo-Weg
möglich. Weiterhin lassen sich die Schiffe mit einer
Tragfähigkeit von 8000 Tonnen um circa sechs Meter absenken – sie können die
Ladung damit auch schwimmend nach dem Float-in-Float-out-Prinzip aufnehmen.
www.fsg-ship.de/
Während des Werftaufenthalts in Emden wurden die sieben Dieselgeneratoren der E-SHIP 1 ausgetaust.
Segelrotorschiff
E-SHIP 1 wieder im Dienst Das
innovative Segelrotorschiff E-SHIP 1 ist nach erfolgreichem Abschluss
notwendiger mehrmonatiger Umbaumaßnahmen wieder auf den Weltmeeren
unterwegs, um Windenergieanlagenkomponenten für den
Windkraftanlagenhersteller Enercon aus dem ostfriesischem Aurich zu
transportieren. Enercon hatte die E-SHIP 1vor gut einem Jahr
vorsorglich aus dem Transportdienst genommen, da es wiederholt zu
technischen Problemen mit den Dieselgeneratoren an Bord gekommen war. Diese
zugekauften Aggregate dienen dazu, elektrische Energie zu erzeugen, mit der
die Hauptantriebsmaschine sowie das Bordnetz inklusive der Flettner-Rotoren
betrieben werden. Während des Werftaufenthalts in Emden wurden die sieben
Dieselgeneratoren gegen Fabrikate eines anderen Herstellers getauscht.
Außerdem nutzte Enercon die mehrmonatige Liegezeit dazu, die technischen
Systeme des E-SHIP 1 weiter zu optimieren. „Die neuen Motoren und weiteren Verbesserungen
werden das dieselelektrische Prinzip unseres Schiffes noch effizienter
unterstützen und damit die Energieeffizienz beziehungsweise
Kraftstoffersparnis weiter erhöhen”, erläutert Enercon Geschäftsführerin
Nicole Fritsch-Nehring. Was die Bereederung und das Shipmanagement betrifft,
wird Enercon künftig mit der Hamburger Reederei Auerbach kooperieren. „Wir
haben mit der Reederei Auerbach einen kompetenten Partner gefunden, welcher
die operative Verantwortung für unser Schiff übernehmen wird, so dass wir
uns wieder auf unser Kerngeschäft konzentrieren können”, so die
Geschäftsführerin. Während der nächsten Fahrten wird Enercon das
optimierte Antriebskonzept validieren. Außerdem wird ein
Performance-Monitoring von Land aus sowie ein Wetter-Routing eingeführt, so
dass der jeweils bestmögliche Kurs für den Einsatz der Flettner-Rotoren
bestimmt und die maximale Kraftstoffeinsparung erreicht werden kann.
Die Technologie hinter dem E-SHIP 1 wurde bereits in
den 1920er Jahren entwickelt: An den von Anton Flettner erfundenen
Turbosegeln strömte Seitenwind so geschickt vorbei, dass sich auf der
Vorderseite der drehenden Zylinder ein Unterdruck aufbaut. Dadurch wird das
ganze Schiff vorwärts gezogen. Nicht allein Flettner war dieser neue
Schiffsantrieb zu verdanken. Die technischen Grundlagen legte einige Jahre
vor ihm Ludwig Prandtl, Leiter der Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen
(AVA). Er experimentierte an der AVA, die das älteste Vorgängerinstitut des
heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt war, mit rotierenden
Zylindern, um den Auftrieb von Flugzeugtragflächen zu verbessern. Prandtl
selbst, der „Vater der Strömungsforschung”, sah jedoch keine Möglichkeiten,
diese Zylinder praktisch anzuwenden. Erst Flettner griff später die Idee für
seinen Schiffsantrieb auf. Nach zahlreichen Windkanalversuchen der Rotoren an
der AVA, lief schon 1924 die BÜCKAU mit
zwei Flettnerrotoren zu Probefahrten aus und überquerte 1926 sogar den
Atlantik. Doch wegen der damals günstigen und effizienteren Kohle- und
aufkommenden Dieselantriebe versank der innovative Segelantrieb in der
Versenkung. Erst Anfang der 1980er Jahre ließ der französische Ozeanograph
Jacques-Yves Cousteau das mit zwei Flettnerrotoren bestückte
Forschungsschiff ALCYONE
bauen. Hochseetüchtig trotz hoher Aufbauten: Die von weitem
sichtbaren Rotoren sind aber nicht die einzigen High-Tech-Komponenten am
E-SHIP 1. So basiert der Unterwasseranstrich des Schiffs auf Silikon, um mit
einer sehr glatten Oberfläche Reibungsverluste zu verringern. Mit seiner
großen Erfahrung auf dem Feld der Strömungsmechanik optimierten die
Enercon-Entwickler das Design von Ruder und Antriebspropeller. E-SHIP 1
transportiert wieder Gondeln und Rotorblätter für bis zu 20 Windrädern nach
Übersee. www.enercon.de |
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