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Christian Eckardt
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Ressortleiter
KreuzfahrtMagazin, SeefahrtMagazin,
FlussreisenMagazin, FährenMagazin
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v.l.: Christoph Gessner, Geschäftsführer des
Columbus Shipmanagements, Arie Sluijter, Kapitän der CAP SAN LORENZO,
Norbert Browarczyk, Leiter des Hafenamtes West und Axel Mattern, Hafen
Hamburg Marketing Vorstand
Containerschiff CAP SAN LORENZO mit größter
Kapazität für Kühlcontainer
Auf seiner ersten Reise von Südamerika nach
Europa stellte sich das neue Containerschiff CAP SAN LORENZO am 23. März
2014 am HHLA Container Terminal Burchardkai vor. Die neue CAP SAN-Klasse der
Reederei Hamburg Süd verfügt über 2.100 Anschlüsse für Kühlcontainer. Keine
anderen Schiffe besitzen derzeit weltweit mehr Kapazität für
Reefer-Container als die CAP SAN LORENZO und ihre Schwesterschiffe, die auch
zu den größten Schiffen der Reedereigruppe zählen. Diese Einheiten mit einer
nominellen Gesamtstellplatzkapazität von 9.600 TEU
(20-Fuß-Standard-Container) fahren im Liniendienst zwischen der Südamerika
Ostküste und Europa (River Plate Express).
Anlässlich des Erstanlaufs überreichte
Norbert Browarczyk, Leiter des Hafenamtes West, gemeinsam mit Hafen Hamburg
Marketing-Vorstand Axel Mattern das Admiralitätswappen der Freien und
Hansestadt Hamburg an den Kapitän Arie Sluijter der CAP SAN LORENZO.
Direkt nach der Taufe der CAP SAN LORENZO
Ende Februar in Buenos Aires wurde das 333 Meter lange und 48 Meter breite
Containerschiff in den River Plate Express-Dienst eingefädelt. Hamburg Süd
betreibt diese Verbindung gemeinsam mit ihrer brasilianischen Tochter
Aliança. Über Stellplatzkapazitäten verfügen auch die Reedereien
Hapag-Lloyd, CMA CGM, MSC Maersk und CSAV. In der Rotation des
Liniendienstes werden zurzeit folgende Häfen angelaufen: Hamburg, Antwerpen,
Le Havre, Itaguai (Sepetiba), Santos, Paranagua, Buenos Aires, Montevideo,
Rio Grande do Sul, Itapoa, Santos, Tangier, Rotterdam, Tilbury, Hamburg.
Der Hamburger Hafen ist für den Umschlag mit
Kühlgut eine wichtige Drehscheibe im internationalen Warenverkehr. Im Jahr
2013 wurde in Hamburg die neue Rekordmenge von rund 618.000
See-Reefer-Container (in TEU) be- und entladen. Das ist ein Plus von 9,3
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ostküste Südamerikas ist die
zweitstärkste Region im Import von Kühlgütern via Hamburg. Auch im Export
ist das Fahrtgebiet von großer Bedeutung für Deutschlands größten Seehafen.
Zu den transportierten Gütern zählen vor allem Obst, Fleisch, Fisch, Gemüse
und Milcherzeugnisse.
Das neue Containerschiff CAP SAN LORENZO der
Reederei Hamburg Süd.
Michael Behrendt (links), Vorsitzender des
Vorstandes von Hapag-Lloyd, und Oscar Hasbún, CEO von CSAV, heute nach der
Vertragsunterzeichnung im Ballin-Haus, dem Hauptsitz von Hapag-Lloyd in
Hamburg.
Zusammenschluss von Hapag-Lloyd und SCAV
zur viertgrößten Container-Linie der Welt
Die Hapag-Lloyd AG und Compañía Sud Americana
de Vapores (CSAV) haben ein Business Combination Agreement unterzeichnet und
damit einen bindenden Vertrag über die Zusammenlegung des
Containergeschäftes von CSAV mit dem Hapag-Lloyd-Konzern geschlossen.
Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden soll das
Containergeschäft von CSAV vollständig in Hapag-Lloyd aufgehen. Der
Hauptsitz des Unternehmens bleibt Hamburg. Zudem wird Hapag-Lloyd für das
Lateinamerika-Geschäft eine starke Regionszentrale in Chile bekommen. Durch
die Integration gehört Hapag-Lloyd künftig mit rund 200 Schiffen mit einer
Gesamttransportkapazität von rund einer Million TEU sowie einem jährlichen
Transportvolumen von mehr als sieben Million TEU und zirka neun Milliarden €
Umsatz zu den vier größten Linienreedereien der Welt.
Hapag-Lloyd gewinnt mit CSAV einen weiteren
Kernaktionär neben der HGV (Stadt Hamburg) und Kühne Maritime. CSAV wird
durch die Einbringung seines Containergeschäftes zunächst mit 30 Prozent an
Hapag-Lloyd beteiligt. Nach dem Vollzug der Transaktion (Closing) ist eine
Kapitalerhöhung von 370 Millionen € beschlossen, an der sich CSAV mit einem
Betrag in Höhe von 259 Millionen € beteiligen wird. Dadurch wird der Anteil
an Hapag-Lloyd auf 34 Prozent ansteigen. Eine weitere Kapitalerhöhung in
Höhe von 370 Millionen € wird im Rahmen eines geplanten Börsenganges von
Hapag-Lloyd stattfinden.
„Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen
ist, diese Partnerschaft zu schließen, und wir die Konsolidierung in der
Linienschifffahrt als Unternehmen aktiv mit gestalten. Dieser Tag ist ein
wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Hapag-Lloyd”, sagte Michael
Behrendt, Vorsitzender des Vorstandes von Hapag-Lloyd, nach der
Unterzeichnung des Vertrages. „Die Transaktion steigert den Wert des
Unternehmens und damit auch den Wert der Anteile unserer Gesellschafter”.
„Durch die Bündelung unserer Kräfte schaffen
wir ein größeres, stärkeres und globaleres Unternehmen mit bedeutenden
Skaleneffekten und einer erheblich verbesserten Wettbewerbsposition“, sagte
Oscar Hasbún, CEO von CSAV. Durch die Integration der Container-Sparte von
CSAV werden jährliche Synergien in Höhe von mindestens 300 Millionen US-$
erzielt. Neben dem Dienste-Netzwerk der beiden Reedereien ergänzen sich auch
die Schiffsflotten hervorragend. „Die Verbindung mit CSAV, Lateinamerikas
führender Containerreederei, stärkt Hapag-Lloyd erheblich in diesem
Wachstumsmarkt. Zusätzlich zu Hapag-Lloyds Stärke in den Ost-West-Verkehren
gewinnt das Unternehmen dadurch auch eine hervorragende Marktposition im
Nord-Süd-Verkehr”, sagte Oscar Hasbún.
Die Auftragsbücher beider Unternehmen
ergänzen sich ebenfalls bestens: Während Hapag-Lloyd Ende April das letzte
von zehn bestellten 13.200-TEU-Schiffen für den Fernost-Verkehr in Fahrt
nahm, befinden sich bei CSAV noch sieben Einheiten mit je 9.300 TEU für 2014
und 2015 im Zulauf. Diese Containerschiffe sind speziell für das
südamerikanische Fahrtgebiet ausgelegt. „Das sorgt für eine junge und
kosteneffiziente Flotte. Der Einsatz von optimaler Tonnage in den
Fahrtgebieten ist heute eine der wichtigsten Voraussetzungen, um im
internationalen Wettbewerb zu bestehen”, sagte Oscar Hasbún.
Beide Unternehmen passen auch in weiterer
Hinsicht zusammen: CSAV, gegründet 1872, und Hapag-Lloyd, gegründet 1847,
besitzen große Tradition verbunden mit einer klaren unternehmerischen Vision
für die Zukunft.
„Die Zusammenlegung des Containergeschäftes
von CSAV mit Hapag-Lloyd stärkt unser Unternehmen. Hapag-Lloyd ist damit
hervorragend für künftiges Wachstum aufgestellt”, sagte Michael Behrendt.
„Damit verbessern wir unser Angebotsportfolio weiter und können unseren
Kunden noch bessere weltweite Dienste bieten”, so Behrendt weiter.
Die zuständigen Gremien beider Unternehmen
haben dem Zusammenschluss bereits zugestimmt. Der Vollzug der Transaktion
(Closing) steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden.
Eine weitere Bedingung ist, dass nicht mehr als fünf Prozent der
CSAV-Minderheitsaktionäre ihr Rückzugsrecht ausüben. Diejenigen, welche
einem Zusammenschluss mit Hapag-Lloyd nicht zustimmen, hatten bis zum 20.
April die Möglichkeit, sich ihre Anteile vom Unternehmen auszahlen zu
lassen. CSAV hat den Zusammenschluss mit Hapag-Lloyd davon abhängig gemacht,
dass weniger als fünf Prozent all seiner Anteilseigner von diesem
Rückzugsrechts Gebrauch machen.
Die Schleuenanlage Brunsbüttel.
Auftrag zum Bau der fünften Schleusenkammer
Brunsbüttel erteilt
In einer Sondersitzung am 11. April hat der
Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die erforderlichen Mittel für
den Bau der fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel freigegeben. Damit ist
der Weg frei für eine Auftragsvergabe. Der Hauptauftrag wurde an die
Bietergemeinschaft der Firmen Wayss & Freytag Ingenieurbau AG Bereich Nord,
BAM Civiel bv (Niederlande) und Wayss & Freytag Spezialtiefbau GmbH
vergeben.
Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der
Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS):
„Die heutige Vergabe ist ein Meilenstein bei
der Modernisierung des Nord-Ostsee-Kanals. Die fünfte Kammer ist eine große
Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit der zusätzlichen großen
Kammer kann ein nachhaltiges Instandsetzungsprogramm starten, mit dem Ziel,
unseren Kunden langfristig eine funktionsfähige und verlässliche
Wasserstraße zur Verfügung zu stellen”.
Gesa Völkl, Leiterin des Wasser- und
Schifffahrtsamtes Brunsbüttel und Auftraggeberin: „Die intensive und
gründliche Planungsarbeit der vergangenen Monate zahlt sich jetzt aus. Ich
freue mich sehr, dass unser lange vorbereitetes Projekt nun Realität wird
und hoffe auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Baufirmen”.
Die Verkehrsfreigabe ist für das zweite
Halbjahr 2020 vorgesehen. Im Anschluss wird zunächst eine der beiden großen
Schleusenkammern saniert. Für die Grundsanierung der zweiten großen Kammer
ist eine separate Wirtschaftlichkeitsprüfung erforderlich. Die neue Kammer
wird über eine Größe von rund 360 Meter mal 45 Meter verfügen. Für den Bau
der Schleusenkammer sind etwa 21.000 Tonnen Spundwandbohlen und 115.000
Kubikmeter Stahlbeton notwendig.
Auf der HYUNDAI TOGETHER, die Platz
für 13.000 Standardconrtainer (TEU) bietet, hat die Rekord-Schiffsschraube
den Hamburger Hafen verlassen.
Größte Schiffsschraube der Welt in Hamburg
verladen
Die weltweit größte Containerschiffsschraube
wurde Mitte März am HHLA Container Terminal Altenwerder auf das
Containerschiff HYUNDAI TOGETHER verladen. Der Riesenpropeller mit 10,30
Metern Durchmesser, 113 Tonnen Gewicht und fünf Flügeln wurde von
Schwimmkran HHLA IV von seinem Ponton aus in den Bauch des Schiffs gehoben.
Die „HHLA IV” kann bis zu 200 Tonnen anheben und lässt sich selbst voll
beladen millimetergenau steuern.
Thomas Kahl, Hyundai Merchant Marine
Deutschland (HMM), erklärt: „HMM ist seit 20 Jahren im Break Bulk Markt
aktiv. Verschiffungen von schwerer und voluminöser Ladung gehören für uns
zum Alltagsgeschäft. Dennoch stellt die Verschiffung eines solchen
Propellers auch für uns eine Herausforderung dar. Wir freuen uns dieses
Projekt auf Hyundai-Schiffen transportieren zu dürfen. Die reibungslose
Abwicklung dieser Verschiffung im Hamburger Hafen unterstreicht einmal mehr
die Professionalität aller Beteiligten, angefangen vom Transport der
Schraube nach Hamburg, über den Schwimmkraneinsatz zum und am CTA, bis hin
zur Arbeit an Bord der HYUNDAI TOGETHER”.
Die Riesen-Schiffsschraube wurde in der
Mecklenburger Metallguss GmbH in Waren (Müritz) hergestellt und Ende Februar
mithilfe eines 30 Meter langen Schwerlasttransporters über die A19 und A24
nach Hamburg transportiert. Zur Zwischenlagerung wurde der Propeller von der
„HHLA IV” zu seinem Liegeplatz gebracht.
Auf der HYUNDAI TOGETHER, die Platz für
13.000 Standardconrtainer (TEU) bietet, hat die Schiffsschraube schon einen
Tag später den Hamburger Hafen verlassen und sich auf die Reise in eine
südkoreanische Werft gemacht. Dort wird zurzeit ein 18.000
TEU-Containerschiff gebaut, das sie zusammen mit einem 85.000 PS starken
Motor über die Weltmeere antreiben wird. In diesem Jahr werden noch sechs
weitere Schiffspropeller dieser Art über den Hamburger Hafen verschifft. Der
nächste Transport soll Anfang Juni stattfinden.
Trafostation Meerwind Süd/Ost wird ins
Baufeld verholt
Mit Hilfe des italienischen Hochseeschleppers
CARLO MAGNO der Reederei Augustea wurde Anfang April die neue
Offshore-Umspannstation für den Windpark „Meerwind Süd/Ost” von Bremerhaven
in das Baufeld nördlich von Helgoland überführt.
Nachdem drei Hafenschlepper der URAG-Reederei
(TURM, BLEXEN und WESER) die Trafostation, die zum Transport auf die 100
Meter lange und 15.500 Tonnen tragende Schwerlastbarge WAGENBORG 7
verschoben wurde, aus dem Fischereihafen auf die Weser bugsiert hatten,
übernahm der 2006 in Italien bei der Rosetti Marino Werft erbaute Schlepper
mit einem Pfahlzug von 150 Tonnen den Anhang. Die rund 3000 Tonnen schwere
und 31 mal 46 Meter große Trafostation, die aus Sicherheitsaspekten über
zwei Transformatoren verfügt, wurde in den vergangen Monaten auf dem
BVT-Gelände im Bremerhavener Fischereihafen montiert und ausgerüstet.
Anschließend wurde die Station von einem der weltweit größten
Offshore-Installationsschiffen, der OLEG STRASHNOV auf die bereits im
letzten Jahr in Bremerhaven produzierte, rund 1000 Tonnen schwere,
Jacket-Unterkonstruktion aufgesetzt. Das erst im Jahr 2011 von der
niederländischen Werft IHC Merwede gelieferte Kranschiff der Seaway Heavy
Lifting verfügt über einen Schwerlastkran von Gusto MSC mit einer Hebekraft
von 5000 Tonnen mit einer Hakenhöhe von 102 Meter.
Die rund 50 Millionen € teure
Offshore-Umspannstation, die den bislang noch unerklärlichen Namen „Der
dicke Malte” trägt, wird den Strom der insgesamt 80 Windkraftanlagen mit
Mittelspannung zwischen 30.000 bis 33.000 Volt auf bis zu 150.000 Volt
hochtransformieren. Über die Konverterstation „HelWin alpha”, nordwestlich
von Helgoland, mit einer Leistung von 576 Megawatt wird der Offshore-
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Die Trafostation Meerwind Süd/Ost ist
auf die 100 Meter lange und 15.500 Tonnen tragende Schwerlastbarge WAGENBORG
7 verladen worden.
Strom im so genannten Helgoland-Cluster, wozu
auch der Windpark „Meerwind Süd/Ost” gehört, dann ans Stromnetz
angeschlossen. Auf dieser Plattform wird der von den Windkraftanlagen
erzeugte Wechselstrom für die Übertragung zum Festland in verlustarmen
Gleichstrom umgewandelt.
Im Konsortium mit der WeserWind GmbH hat
Alstom Grid im August 2011 den Auftrag für das Offshore-Umspannwerk von der
Bremerhavener WindMW GmbH erhalten. Der Vertrag beinhaltet den Bau der
Plattform, in dem das komplette Offshore-Umspannwerk untergebracht wird.
Alstom Grid, einer der Marktführer im Bereich der Energieübertragung,
kooperiert dabei für die Stahlkonstruktion und Ausstattung der Plattform mit
der in Bremerhaven ansässigen Spezialfirma WeserWind GmbH Offshore
Construction Georgsmarienhütte. Alstom Grid und WeserWind übernehmen die
Gesamtverantwortung für das Projekt, um das Schnittstellenmanagement für den
Kunden zu minimieren. Die vollständige Inbetriebnahme des Windparks, einer
der ersten kommerziell betriebenen Windparks in Deutschland, ist noch für
dieses Jahr geplant.
Das Projekt Meerwind Süd/Ost besteht aus den
beiden Offshore Windparks Meerwind Süd und Meerwind Ost, die 23 Kilometer
nördlich der Insel Helgoland in der Nordsee errichtet werden. Der Windpark
besteht aus insgesamt 80 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 3,6
MW, wobei jede Anlage den Namen eines Mitarbeiterkindes trägt.
Das Windregime des Standortes sowie die für
die deutsche Küste geringe Wassertiefe von 22 bis 26 Metern macht Meerwind
Süd/Ost zu einem der vielversprechendsten Offshore Projekte in Deutschland.
Bestärkt wird dies durch die exponierte Lage nahe der Insel Helgoland, die
als Reparatur- und Servicestützpunkt dient. Dazu hat WindMW das Hotel Atoll
für zehn Jahre fest gemietet.
Der derzeit weltweit stärkste
Raupenkran konventioneller Bauart, ein Liebherr Typ LR 13.000.
Liebherr-Superkran für mächtige Hubbeine
Für den Einbau von vier 87 Meter langen und
jeweils 920 Tonnen schweren Stahlbeinen für das neue, von der Hamburger
Sietas-Werft erbaute Offshore-Errichterschiff AEOLUS wurde in den vergangen
Wochen an der Ausrüstungspier bei der Bremerhavener Lloyd Werft der derzeit
weltweit stärkste Raupenkran konventioneller Bauart, ein Liebherr Typ LR
13.000 von der niederländischen Firma Mammoet errichtet.
Mit diesem im Jahr 2012 abgelieferten
Raupenkran LR 13.000 hat der schweizerische Kranhersteller Liebherr seine
Raupenkran-Palette in den letzten Jahren deutlich nach oben erweitert.
Wichtige Einsatzbereiche dieses Krans, der im Liebherr-Werk in Ehingen
erbaut wurde und mit einem Gittermastsystem eine Höhe von insgesamt 246
Metern erreichen kann, sind zum Beispiel auch Kraftwerksbauten, wo das Heben
extremer Stückgewichte gefordert wird. Hinzu kommt, dass zunehmend
vormontierte Module als komplette Einheiten eingehoben werden müssen, was
die Stückgewichte ebenfalls nach oben treibt. Zudem werden nach
Herstellerangaben auch immer größere Krane für die Vormontagen von
Offshore-Stahlkonstruktionen wie z.B. Ölplattformen benötigt. Der neue LR
13000 von Liebherr mit einer maximalen Traglast von 3.000 Tonnen bei 12
Meter Ausladung ist der einzige Raupenkran dieser Größenklasse, der auch
ohne Derrickballast arbeiten kann. Ermöglicht wird dies durch einen äußerst
tragfähigen Drehkranz, den Liebherr selbst entwickelt und fertigt.
In den letzten Wochen erfolgte die
Anlieferung der einzelnen Bauteile für den Kranriesen bei der Lloyd Werft
weitestgehend auf dem Wasserweg, für einen Binnenlandeinsatz wären
vergleichsweise rund 150 LKW-Transporte notwendig gewesen. Für den
kompletten Aufbau des Raupenkrans waren noch weitere Kräne und Arbeitsgeräte
notwendig. Der knallrote Kran wurde für den Einsatz bei der Lloyd Werft für
eine Tragfähigkeit von 1.000 Tonnen mit einem 130 Meter langen Ausleger
konfiguriert, wie der technische Direktor der Lloyd Werft Thorsen Beiler auf
Anfrage mitteilte. Direkt nach Ostern kam der Kran dann zum Einsatz bei der
Montage der Stahlbeine, wobei gut 14 Tage geplant sind bis die vier Hubbeine
in die hydraulischen Jackups der AEOLUS eingefädelt sind.
Parallel zu dem Einbau der Hubbeine laufen
aber noch etliche weitere Arbeiten an dem Schiff bei der Lloyd Werft. So
müssen nach dem Einbau der Hubbeine die so genannten „Spud Cans” montiert
werden. Dies sind die „Elefantenfüße” am unteren Ende der Hubbeine, auf
denen die 139,4 Meter lange und 38 Meter breite AEOLUS auch auf schwierigem
Meeresgrund sicher stehen kann. Um die Hubbeine den Anforderungen
anzupassen, sind zudem verstärkende Modifizierungen am Jackhouse für
Hydraulik und Zylinder notwendig, wie die Werft weiter mitteilte.
„Der Job passt zu uns” freut sich Thorsten
Beiler über die spannenden Herausforderungen auf der AEOLUS. Bis Juli müssen
die Arbeiten an dem Spezialschiff, benannt nach dem Windgott der alten
Griechen, beendet sein, Dann wird das Schiff für die Konstruktion des Eneco
Luchterduinen Windparks vor der niederländischen Küste benötigt.
Senvion errichtet Prototyp der neuen
Offshore-Anlage 6.2M152
Die Senvion SE, eine hundertprozentige
Tochtergesellschaft innerhalb der Suzlon Gruppe, und bislang unter dem Namen
RePower Systems bekannt, nach eigenen Angaben der fünftgrößte
Windenergieanlagenhersteller der Welt, beginnt mit der Errichtung des
Prototypen ihrer neuen 6.2M152, mit der das Unternehmen neue Standards für
wirtschaftliche Stromerzeugung in Offshore-Windparks setzen wird. Als erster
Schritt starteten bereits die Wegearbeiten am Standort in Langen-Neuenwalde,
20 Kilometer nördlich von Bremerhaven. Die Inbetriebnahme ist derzeit für
Ende Oktober 2014 geplant. Ab 2015 wird die Senvion 6.2M152 dann serienmäßig
produziert.
Das Unternehmen hatte die neue Anlage im
November 2013 angekündigt. Im Vergleich zu seinem Vorgängermodell wird der
Rotorstern von einem Durchmesser von 126 Metern auf einen Durchmesser von
152 Metern vergrößert. Dadurch wird die überstrichene Fläche um rund 50
Prozent vergrößert und erreicht eine Größe von drei Fußballfeldern. Der
Energieertrag wird so im Vergleich bei einer Windgeschwindigkeit von 9,5m/s
um bis zu 20 Prozent gesteigert. Die Anlage verfügt über eine Nennleistung
von 6,15 Megawatt und kann damit rund 4.000 Haushalte mit Strom versorgen.
Allein die Gondel der Turbine ist so groß wie zwei Einfamilienhäuser.
Andreas Nauen, Vorstandsvorsitzender (CEO)
Senvion SE, sagt: „Dieses Projekt ist außergewöhnlich, denn der Prototyp ist
bereits an die EWE ERNEUERBARE ENERGIEN GmbH verkauft und wird kommerziell
genutzt werden. Der Kunde investiert Vertrauen, welches wir mit einer
zertifizierten, validierten und leistungsstarken Turbine rechtfertigen, mit
der wir als einziger Anbieter weltweit Erfahrung aus über 100 bereits
installierten Anlagen haben”.
Die EWE ERNEUERBARE ENERGIEN GmbH betreibt
bereits eine Senvion Anlage der 5-Megawattklasse in der unmittelbaren Nähe
des jetzt ausgewählten Standorts. Dr. Jörg Buddenberg, Geschäftsführer EWE
ERNEUERBARE ENERGIEN GmbH: „Mit den Projekten alpha ventus und Riffgat hat
EWE echte Pionierarbeit bei der Entwicklung deutscher Offshore-Projekte
geleistet. Wir freuen uns, diesen Weg mit der Errichtung dieser innovativen
Anlage fortführen zu können.“
Die EUROGATE Container Terminal
Wilhelmshaven GmbH & Co. KG ist die Betreibergesellschaft des
Containerterminals im JadeWeserPort Wilhelmshaven.
JadeWeserPort: EUROGATE und ver.di einigen
sich auf Beschäftigungssicherungsvertrag
In der Frage, wie es nach dem Auslaufen der
Kurzarbeit am EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven Ende März
weitergeht, der immer noch nicht über die geplante Auslastung verfügt wie
ursprünglich geplant, haben sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und
die EUROGATE-Geschäftsleitung auf einen Beschäftigungssicherungsvertrag
geeinigt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichten im Rahmen dieser
Lösung auf knapp 15 Prozent des Grundlohns. Als Gegenzug sichert EUROGATE
der Belegschaft eine Beschäftigungsgarantie für die Dauer eines Jahres zu.
In diesem Jahr, so sind sich die beteiligten Parteien einig, hat
Deutschlands einziger Tiefwasserhafen gute Chancen, seine Position am Markt
zu verbessern. Der Beschäftigungssicherungsvertrag ist ein wichtiges
Instrument, um die Zeit der Unterauslastung des Containerterminals zu
überbrücken und gleichzeitig die Einsatzfähigkeit und die Flexibilität der
Belegschaft zu erhalten.
„Es steht für uns außer Zweifel, dass der
Containertiefwasserhafen seine Position am Markt erobern wird. Die Frage ist
nur, wann das der Fall sein wird. Das P3Konsortium hat angekündigt,
Wilhelmshaven mit zwei Diensten in seinen Fahrplan aufzunehmen. Solange die
Genehmigung der Wettbewerbsbehörden zur Bildung des Konsortiums aber
aussteht, fehlen uns die Details, um sicher planen zu können. Daher müssen
wir alle Instrumente einsetzen, mit denen wir die Zeit flexibel überbrücken
können. Alle Beteiligten haben die Notwendigkeit der Maßnahmen erkannt und
ziehen gemeinsam an einem Strang. Wir glauben an die Zukunft”, sagt Mikkel
Andersen, Geschäftsführer des EUROGATE Container Terminals Wilhelmshaven.
EUROGATE ist Europas führende,
reedereiunabhängige Containerterminal-Logistik-Gruppe. Gemeinsam im Netzwerk
mit Contship Italia betreibt der Konzern elf Containerterminals von der
Nordsee bis zum Mittelmeer. Das Leistungsspektrum von EUROGATE wird
abgerundet durch intermodale und cargomodale Dienstleistungen. Die
Unternehmensgruppe wurde 1999 gegründet. In 2013 schlug sie europaweit über
14 Millionen Standardcontainer (TEU) um.
Die EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven
GmbH & Co. KG ist die Betreibergesellschaft des Containerterminals im
JadeWeserPort Wilhelmshaven, dem ersten und einzigen Tiefwasserhafen
Deutschlands. Dieser Hafen mit einer Wassertiefe von 18 Metern kann von den
weltgrößten Containerschiffen tideunabhängig angelaufen werden. Die
Betreibergesellschaft ist ein Joint Venture zwischen der EUROGATE GmbH & Co.
KGaA, KG (70 %), der Holding-Gesellschaft der EUROGATE-Gruppe, und der APMT
Wilhelmshaven GmbH (30 %) einer mittelbaren 100 %-igen Tochtergesellschaft
der A.P. Moeller Maersk-Gruppe, Kopenhagen, Dänemark.
An Bord der ATLANTIC MERCY wird es
641 Betten in 277 Kabinen geben.
Neues Hospitalschiff für Mercy Ships mit
LR-Klasse
Die weltweit tätige Organisation Mercy Ships
hat bei der zur chinesischen CSIC Gruppe gehörenden Werft Tianjin Xingang
Shipyard ein neues Hospitalschiff, die ATLANTIC MERCY bestellt
Das finnische Ingenieurbüro Deltamarin wurde
mit der Ausarbeitung des Entwurfs beauftragt. Das Projekt- und
Fertigungsmanagement liegt bei Stena RoRo-Geschäftsführer Per Westling.
Die Klassifizierung des 174 Meter langen und
28,60 Meter breiten 36 600 BRZ-Neubaus ATLANTIC MERCY erfolgt durch Lloyd’s
Register (LR).
Das Hospital-Schiff wird über zwei
medizinische Decks verfügen und ist auf See für die Unterbringung von 500
Personen ausgelegt. Im Hafen beträgt die Kapazität 950 Personen. Insgesamt
gibt es an Bord 641 Betten in 277 Kabinen. Auf der ATLANTIC MERCY wird u.a.
auch eine Schule für die Kinder des Krankenhauspersonals eingerichtet. Die
Ablieferung des unter der Flagge von Malta fahrenden Schiffs ist für 2017
vorgesehen.
Im Mai wird die SONNE dann über die
Ems in Richtung Emden überführt.
Forschungsschiff SONNE verlässt Baudock der Meyer Werft
Auf der Meyer Werft in Papenburg wurde Anfang
April nach 14 monatiger Bauzeit das neue 116 Meter lange und 20,60 Meter
breite Forschungsschiff SONNE aus dem überdachten Baudock I der Werft
ausgedockt. Nur wenige Interessierte verfolgten den Vorgang am Hafenbecken
bei trübem Wetter an der Ems. Umfangreiche Ausrüstungs- und
Innenausbauarbeiten sowie Tests der Sicherheitsanlagen, Maschinen- und
Anlagenerprobungen bestimmten in den letzten Wochen den Arbeitsablauf an
Bord dieses hochkomplexen Spezialschiffes. Im Baudock I der Meyer Werft wird
der nun freigewordene Platz mit Blöcken für das übernächste Kreuzfahrtschiff
belegt. Das erste Schiffsteil für die ANTHEM OF THE SEAS von RCCL wird schon
Ende Mai das Baudock 2 vorübergehend verlassen.
Nach dem Ausdocken der SONNE erfolgten erste
Tests in dem Werfthafen, so an den Davids für die Rettungsboote,
anschließend wurde die SONNE in das Außendock der Werft für weitere
Erprobungsarbeiten eingedockt. Hier erfolgen in den nächsten Wochen unter
anderem auch noch weitere Ausrüstungsarbeiten im Kabinenbereich des
Schiffes, wie ein Werftsprecher mitteilte.
Im Mai wird die SONNE dann über die Ems in
Richtung Emden überführt. Von Emden aus starten in den darauffolgenden
Monaten umfangreiche Tests und Erprobungsfahrten in die Nord- und Ostsee, um
auch die Seetauglichkeit des Schiffes unter Beweis zu stellen.
Das neue in Wilhelmshaven beheimatete
Forschungsschiff, das nach den Vorschriften des Germanischen Lloyd entsteht,
soll im Januar 2015 an die Wissenschaft übergeben werden. An Bord steht
Platz für die 35-köpfige Besatzung und bis zu 40 Wissenschaftler zur
Verfügung. Zudem können an Bord bis zu 25 Zwanzig-Fuß-Container befördert
werden. Haupteinsatzgebiet des neuen Tiefseeforschungsschiffes werden der
Indische und der Pazifische Ozean sein. Dabei soll die neue SONNE dazu
beitragen, wissenschaftlich und gesellschaftlich besonders relevante
Forschungsfragen zu beantworten, die vor allem in Hinblick auf den
Klimawandel, der Versorgung mit marinen Rohstoffen und der Folgen des
Eingreifens in die Ökosysteme.
Das neue, energieeffiziente Forschungsschiff
SONNE wird dann im nächsten Jahr das 44 Jahre alte Vorgängerschiff SONNE
ablösen. Die alte 97,60 Meter lange SONNE war 1969 als Hecktrawler auf der
Bremerhavener Rickmers Werft gebaut und 1977 auf der damaligen
Schichau-Werft zum Forschungsschiff umgebaut worden.
Ursprünglich sollte die neue SONNE auf der
Neptun-Werft in Rostock Warnemünde gebaut werden, ein Schwesterunternehmen
der Meyer Werft. Da die Neptun-Werft aber durch die Großserie von
Flusskreuzfahrtschiffen für die amerikanische Viking River Cruises
ausgelastet war, erfolgte der Bau im 358 Meter langen Baudock in Papenburg.
Das neue Forschungsschiff wird in gemeinsamer
Finanzierung der Baukosten von 124,4 Millionen € von Bund (90 Prozent) und
den Küstenländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein,
Hamburg und Bremen erstellt, die zusammen 10 Prozent investieren, wovon
Niedersachsen die Hälfte zahlt. Betrieben wird die SONNE von der
Tiefseeforschungsschiff GmbH, ein Konsortium bestehend aus der Werft und der
Reederei RF Forschungsschiffahrt, Bremerhaven, seit 2001 ein Unternehmen der
Linnhoff Schifffahrt-Gruppe. Dieses Konsortium hatte sich in einem
europaweitem Ausschreibungsverfahren gegen starke Konkurrenz durchgesetzt.
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