Bremerhaven war türkis, zumindest der gesamte
Bereich um das Columbus Cruise Center in Bremerhaven (CCCB), lagen doch am
vergangen Samstag (23. August) alle drei Hochseeschiffe des Bonner
Seereiseveranstalters Phoenix Reisen zeitgleich an der Columbuskaje. Die
Schiffe sorgten so für Vollbeschäftigung in allen Bereichen des in
weiß-türkis geschmückten Terminals, den Farben von Phoenix Reisen.
Zuerst machte bereits gegen 6.30 Uhr das
Flaggschiff der Phoenixflotte, die AMADEA aus Portsmouth kommend in
Bremerhaven fest. Ihr folgte kurze Zeit später die ALBATROS. Das beliebte
Kreuzfahrtschiff, inzwischen sehr bekannt aus der ARD-Fernsehreihe „Verrückt
nach Meer” kam aus Thorshavn von den Färöer-Inseln. Gegen 8.00 Uhr machte
dann das größte Schiff der Phoenix-Flotte, die ARTANIA unter dem Kommando
des beliebten norwegischen Kapitäns Morten Hansen am Südende an der
Columbuskaje fest.
Die ankommenden Passagiere wurden im modernen
Terminal von maritimen Stelzenläufern und traditioneller Seemannsmusik
empfangen. Etwa 5.200 Passagiere wurden an diesem Tag am Cruise Center
abgefertigt, das bedeutete, dass rund 10.000 Koffer der am Morgen
ausschiffenden und am Nachmittag einschiffenden Passagiere von bzw. an Bord
gebracht werden müssen. Parallel fand auf der Kaje die Verproviantierung der
Phoenixflotte statt. Rund 20 LKWs mit insgesamt 300 Tonnen Proviant wurden
an der Pier abgefertigt und von der Seeseite wurden die Schiffe mit neuem
Treibstoff versorgt.
Begleitet von einigen hundert Schaulustigen auf der
Zuschauertribüne liefen die Schiffe am Abend mit unterschiedlichen Zielen
wieder aus. Die AMADEA nahm im Rahmen einer 29-tägigen Transatlantikreise
nach New York mit Rückkehr nach Bremerhaven zunächst Kurs auf den Hafen
Heimaey in Island, die ALBATROS steuert im Rahmen einer Nordkappreise zuerst
die norwegische Hafenstadt Kristiansand an
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und die ARTANIA besucht das britische Königreich und
Irland und hat zunächst den britischen Hafen Port of Tyne als nächsten
Zielhafen im Programm.
Michael Schulze, Direktor Schiffsreisen bei dem
mittlerweile über 40 Jahre altem Reiseunternehmen begrüßte erneut die
professionelle Arbeit der Mitarbeiter am Cruise Terminal in Bremerhaven.
Phoenix nutzt seit der Aufnahme des Kreuzfahrtbereiches im Jahr 1988 mit der
MAXIM GORKIY regelmäßig das Bremerhavener Terminal während der Sommermonate
als Basishafen für die Hochseeflotte und ist mit über 25 Anläufen in diesem
Jahr wieder der größte Kunde in Bremerhaven. Neben der zügigen Abfertigung
schätzt Schulze auch die gute Erreichbarkeit für die vielen Kunden aus dem
Ruhrgebiet mit dem PKW und mit den eingesetzten Transferbussen über die
Autobahn und den Wesertunnel. Enttäuschend hingegen ist nach Schulzes
Meinung nach wie vor die Bahnverbindung nach Bremerhaven, da für die meist
älteren Reisenden ein zwingender Umstieg mit dem schweren Reisegepäck am
Bremer Hauptbahnhof eine enorme Belastung darstellt.
Das nächste Treffen aller drei Phoenix-Schiffe gibt
es bereits am 28. September in Bremerhaven. Dann liegen aber nur die AMADEA
und die ALBATROS an der Columbuskaje, die ARTANIA befindet sich dann schon
einige hundert Meter Luftlinie entfernt zu einem millonenschweren Umbau im
großen Trockendock der Lloyd Werft. Innerhalb von 76 Tagen erhält das 30
Jahre alte Kreuzfahrtschiff im Auftrags des Eigentümers V-Ships (Monaco)
eine neue Maschinenanlage und einen neuen Dieselgenerator, neue Balkone für
152 Kabinen und neue Schalldämpfer. Weiterhin erfolgt die
Modernisierung des Frischwassersystems an Bord und ein umfangreiches
Reparatur- und Dockprogramm steht in dem vollgefülltem Auftragsbuch. Am 6.
Dezember 2014 soll die ARTANIA wieder in Fahrt gehen.
Christian Eckardt
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Gleich zum Jahresanfang 2015 erhält die Hamburger Reparaturwerft Blohm
+ Voss königlichen Besuch, soll doch die QUEEN VICTORIA von Cunard Line in
der Zeit vom 3. bis zum 19. Januar dort umfangreich überholt werden. Es ist
nach 2010 der zweite Werftbesuch in Hamburg. Aufgrund eines Lagerschadens an
einem der ABB-Azipods wird die ursprünglich für Ende 2015 vorgesehene
Werftzeit nun auf den Jahresanfang vorgezogen, um den Schaden so schnell wie
möglich zu reparieren, wie Cunard jetzt mitteilte. Weiterhin soll eine
Abgasreinigunsanlage, wie schon auf der QUEEN ELIZABETH während der
Werftzeit im Mai diesen Jahres bei Blohm + Voss erhalten hat, auf der
kleinen Schwester eingebaut werden. Das kleinste Schiff aus der
britischen Cunard-Flotte wird auch im Inneren aufgehübscht, so werden im
Bereich des ehemaligen Kasinos neun Einzelkabinen eingebaut, neue Gardinen
und Teppiche verlegt und in allen Kabinen nun Flachbild- |
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schirme eingebaut. Durch diese außerplanmäßige
Werftliegezeit wird Cunard zwei Reisen absagen, eine 12-tägige Reise zu den
Kanarischen Inseln und eine Fünftagereise nach Amsterdam und in den
französischen Hafen Cherbourg. Somit kann die QUEEN VICTORIA nach Abschluss
der Werftzeit am 20. Januar 2015 zur Weltreise aufbrechen.
Die 294 Meter lange und 32,2 Meter breite QUEEN
VICTORIA wurde im Jahr 2007 auf der italienischen Fincantieri Werft in
Marghera, in der Nähe von Venedig erbaut. Das 90.049 BRZ große
Kreuzfahrtschiff verfügt über einen Passagierkapazität für 2.014 Personen. Christian Eckardt
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Unter den Augen einiger hundert Schaulustiger
erfolgte am Mittwoch, 13. August 2014, am frühen Morgen im zweiten Anlauf
die Ausdockung des Kreuzfahrtschiffes QUANTUM OF THE SEAS der amerikanischen
Reederei Royal Caribbean International bei der Papenburger Meyer Werft.
Nachdem die geplante Ausdockung des weltweit drittgrößten Kreuzfahrtschiffes
mit der Baunummer 697 am vergangen Samstag aufgrund starker Winde abgesagt
werden musste, konnte das Ausdocken am Mittwoch planmäßig erfolgen. Gegen
7.00 Uhr spannte der kleine Schlepper GRUNO IV der niederländischen Firma
Bijma BV mit einem Pfahlzug von rund 25 Tonnen bei strahlendem Sonnenschein
an und bugsierte den mit einem hellblauen Rumpfanstrich versehenen
Kreuzfahrtriesen im Kriechtempo problemlos aus dem großen Baudock II.
Später unterstützten dann die Schlepper BREMERHAVEN (URAG) und FINN vom
Emder Schlepp Betrieb das Anlegemanöver und bugsierten das Schiff an die
Ausrüstungspier. Hier wird zunächst die Schornsteinverkleidung mit dem
Reedereilogo auf die 4.200 Passagiere fassende QUANTUM OF THE SEAS
aufgesetzt und die ersten Rettungsboote an Bord gesetzt. Vermutlich am
Donnerstag wird das Schiff dann im Werfthafen gedreht und erste Tests werden
dann am Schiff durchgeführt. Die Emsüberführung des 348 Meter langen und
41,4 Meter breiten Schiffes ist für Ende September vorgesehen. Nach einer
ersten Probefahrt in die Nordsee erfolgt anschließend an der Bremerhavener
Columbuskaje für rund 5 Wochen die komplette Ausrüstung des Schiffes. Die
Übergabe an die Reederei ist für Ende Oktober geplant.
Vor der Ausdockung der rund 900 Millionen US-Dollar teuren QUANTUM OF
THE SEAS musste bereits einen Tag zuvor ein rund 120 Meter langes im
Stahlbau bereits fertiggestelltes schwimmendes Bauteil für das
Schwesterschiff ANTHEM OF THE
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SEAS das Dock verlassen. Dieses wurde am Abend zuvor aus dem Baudock
gezogen und während der Nacht im Werfthafen zwischengeparkt. Nachdem
nun die QUANTUM OF THE SEAS das Baudock verlassen hat, kann dieses Bauteil
mit einem weiteren Bauteil, das bereits im Juni ausgedockt wurde, nun in das
Dock geschleppt werden und wird dort zusammengefügt. Die ANTHEM OF THE SEAS
wird vermutlich schon im Januar 2015 das Baudock verlassen und wird im
Frühjahr 2015 übergeben. Die QUANTUM OF THE SEAS bietet auf 18 Decks
in den 2.094 Kabinen bis zu 4.188 Passagieren Platz. Das Typschiff der neuen
„Quantum-Klasse” wird dabei einige neue Branchenneuheiten auf einem
Kreuzfahrtschiff einführen. Dazu gehören ein Fallschirmsprung-Simulator
Ripcord by iFly, die Glaskugel North Star, die eine Reise auf über 90 Metern
Höhe ermöglicht, das SeaPlex, der größte, überdachte Sport- und
Unterhaltungskomplex auf See mit Autoscooter und Roller-Skating sowie Two70°
mit bisher nicht dagewesenen Technologien wie beweglichen Mega-Screens und
den zur Zeit größten Passagierkabinen der Kreuzfahrtflotte. Selbst die
Innenkabinen bieten eine Attraktion: 82-Zoll-Bildschirme mit
Echtzeitansichten des Meeres dienen als virtuelle Balkone und ermöglichen so
den Gästen den gleichen Ausblick wie die Außenkabinen. Den Auftakt macht das
Schiff zur Jungfernfahrt am 23. November 2014. Gäste haben bis April 2015
dann die Wahl zwischen 7- und 8-Nächte-Bahamas-Kreuzfahrten sowie 8- bis
12-Nächte-Karibik-Kreuzfahrten ab/nach New York (Cape Liberty, NJ).
Anschließend wechselt die QUANTUM OF THE SEAS nach China. Ab Ende Juni 2015
stehen ganzjährig 3- bis 8-Nächte-Kreuzfahrten ab Shanghai nach Japan und
Korea auf dem Programm. Christian Eckardt
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Die „Blue Days” Anfang August im Hamburger Hafen
lockten wieder viele tausend Besucher an. Die maritime Veranstaltung, so
genannt, weil viele Bauwerke in Hamburg, viele Schiffe und Kräne und Werften
blau angestrahlt werden. Diesmal endete die blaue Hafenparty mit einem
Skandal. Beim Auslaufmanöver setzte sich, anders als geplant, die EUROPA von
Hapag-Lloyd als Führungsschiff an die Spitze
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des Konvois der Kreuzfahrtschiffe. Diese Position stand aber vertraglich der
AIDAstella zu. AIDA Cruises ist Hauptsponsor der „Blue Days” und setzte mit
seinem Engagement auf den hohen PR-Wert der Führungsposition, weil das erste
Schiff am meisten gefilmt und fotografiert wird. Das Oberhafenamt ermittelt
die Gründe für die eklatante Vertragsverletzung durch Hapag-Lloyd.
Herbert Fricke |
Stralsund, 12. Juli 2014 – Schon die Wetterprognose
war keine Glücksbotschaft. Dunkle Wolken verdüsterten am Morgen des 12. Juli
den Himmel, Regen prasselte gegen die Ruderhausscheiben. Mühsam kämpfte sich
das Lotsenboot MUTTLAND von Freest durch das von einem steifen Nordostwind
aufgeworfene Wellenchaos des Greifswalder Boddens.
Die beiden Stralsunder Lotsen, Ältermann Dr.
Christian Subklew und Klaus-Peter Wegner, sind skeptisch, während sie,
zusammen mit dem Clip-Film-NDR-Team vom Querkanal, heftig durchgeschüttelt
werden: „Es brist auf und der Schwell steht voll in den Bodden. Ob das was
wird?” Bis Windstärke Beaufort 5, so ist vereinbart, sollte es klappen mit
dem Erstanlauf des für den Stralsunder Hafen größten Kreuzfahrtschiffes.
„Mehr”, so Suklew, „darf es nicht werden”.
Nach einer dreiviertel Stunde schiebt sich der
weiße 22.500-Tonner über den bewegten Horizont. MUTTLAND geht, nachdem das
175-Meter-Schiff Lee gemacht und dadurch ruhigere See beschert hat,
längsseits. Nur Subklew und Wegner steigen durch die Lotsenpforte über. Mit
an Bord gehen auch eine Ostsee-Zeitung vom 11. Juli, deren Lokal-Aufmacher
das Bild des Stralsunder Marinemalers Thomas Quatsling ist: die vor der
Rügenbrücke drehende DEUTSCHLAND. Übergeben wird auch der Bild-Text-Band
„Das ZDF-Traumschiff DEUTSCHLAND” des Berichterstatters. Noch bangen alle,
ob sich der Wunschtraum für Stralsund erfüllt. Ob aus dem Empfang nicht auch
gleich ein Abschied wird …
Auf der Brücke beraten derweil die Lotsen mit
Kapitän Andreas Greulich, ehemaliger DSR-Fahrer und mit dem Revier von
früher her vertraut, die Lage. Als die beiden Nautiker wieder auf die
MUTTLAND steigen, schütteln sie nur ihre Köpfe: „Wird nix!” Das Problem sei
der schmale Ziegelgraben zwischen Dänholm und Drigge, „durch den der
Nordostwind ungebremst mit Düsenwirkung gegen die große Segelfläche
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des Kreuzfahrtschiffes drückt”, erklärt Wegner. Und
Subklew ergänzt: „Der Kapitän müsste, um den seitlichen Druck zu reduzieren,
schneller fahren, hat aber dann voraus keinen ausreichenden Bremsweg mehr,
um das Schiff zum Drehen aufzustoppen”. Das Risiko wollte Greulich absolut
nicht eingehen, zumal er als Kapitän die alleinige Verantwortung trägt.
Er hat natürlich auch einen Plan B in der
Schublade: Anlauf von Rostock, aber ohne anzulegen. „Er möchte seinen
Passagieren”, so Subklew, „wenigstens die Warnemünder Woche zeigen, dreht
dann auf der Wendeplatte im Hafen und nimmt durch den Seekanal Kurs auf den
Zielhafen Kiel, Stralsunds Partnerstadt.
Ein letztes Winken hinüber zum Schiff, wo gerade
auf dem Sonnendeck das Programm „Morgengymnastik” läuft. Schließlich dreht
die DEUTSCHLAND hart über Backbord, zeigt dann nur noch ihr breites Heck und
verschwindet allmählich hinter Gischtwolken. Meint Kameramann Mathias Ruuck
nur trocken: „Na, sie hat wenigstens schon mal ihre rote Nase in den Bodden
gesteckt”.
Aus der „Traumschiff”-Traum, den nicht nur
Kreuzfahrt-Fan Dr. Alexander Badrow hatte, sondern auch viele Stralsunder
Fans der bekannten ZDF-Serie. Ihnen allen zum Trost sei gesagt, dass am
Samstag, dem 23. August, der nächste Kreuzfahrer den Südhafen anlaufen soll:
der 134 Meter lange 10.000-Tonner von Windstar Cruises, STAR PRIDE mit ebenfalls fünf
Sternen.
„Ob allerdings die Fahrplanmacher der Deilmann Reederei in Neustadt in
Holstein”, so orakelt Lotsen-Ältermann Dr. Christian Subklew, „angesichts
dieser unsicheren Bedingungen noch einmal den Versuch wagen werden, mag
dahin gestellt sein”.
Dr. Peer Schmidt-Walther
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